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Rittergüter, Ober- und Unterreudnitz, brauchten ja diese<br />

Handwerker, sie waren auf sie angewiesen. Aber auch Schuster und<br />

Schneider durften nicht fehlen. Auch Bäcker und Fleischer<br />

gehörten zu den alten Dorfhandwerkern. Das waren praktisch die<br />

Grundhandwerker im Ort bis zum ersten Weltkrieg. Aber auch die<br />

Holzköhler wollen wir nicht vergessen, denn die gab es nirgends<br />

gleich wieder als in Reudnitz.<br />

Das waren Handwerker, die alles mit den Händen schaffen mußten.<br />

Sie hatten noch keine Maschinen, kein elektrisches Licht. Die<br />

Schmiede mußten ihren großen Blasebalg ziehen, damit das<br />

Herdfeuer loderte, um das Eisen zur Weißglut zu bringen. Die<br />

Stellmacher, oder Wanger zu der Zeit genannt, mußten alles mit der<br />

Säge oder mit dem großen Beil zurecht machen. Und doch haben sie<br />

mit dem primitivsten Handwerkszeug wahre Kunst vollbracht, über<br />

die oft heute noch gestaunt wird. Die Frauen mußten mit der<br />

Ölfunzel leuchten, oft bis in die Nacht hinein. Da gab es noch<br />

keinen 8-Stundentag. Die Rittergüter brachten abends die<br />

Pflugscharen und früh mußten sie fertig sein.<br />

Aber dann, 1908 -1910, ging eine neue Zeit im Dorf los. Der<br />

elektrische Strom wurde in jedes Haus gelegt und so kamen auch für<br />

die Handwerker die ersten Maschinen mit Motoren. Aber der erste<br />

Weltkrieg stoppte die ganze Angelegenheit wieder. Nur die<br />

Schmiede von Robert Rohleder bekam einen elektrischen<br />

Federhammer und wurde verpflichtet, für die Armee Hufeisen zu<br />

schmieden, auch das Herdfeuer wurde elektrisch betrieben. Aber<br />

auf der anderen Seite des Baches, die Schmiede von August<br />

Krauthahn, das heutige Haus von Rudolf Kanis, arbeitete noch bis<br />

1920 bis zu seinem Tode, alles mit der Hand. August Krauthahn war<br />

übrigens auch der erste Feuerwehrkommandant der damaligen<br />

Feuerwehr in Reudnitz.<br />

Man schrieb das Jahr 1918, der I. Weltkrieg war zu Ende. Not und<br />

Elend hatte der Krieg gebracht, viele standen vor dem Nichts. Wer<br />

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