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Reudnitz nach dem ersten Weltkrieg<br />

Der erste Weltkrieg war vorüber, man schrieb das Jahr 1918,<br />

Hunger und Elend war über das Land hereingebrochen. Im Herbst<br />

zeichnete sich der militärische Zusammenbruch des<br />

imperialistischen Deutschlands ab. Im Land reifte die Revolution<br />

heran. Die Arbeiterklasse kämpfte nach dem Vorbild der Großen<br />

Sozialistischen Oktoberrevolution; um eine vollständige Änderung<br />

der politischen und sozialen Machtverhältnisse. Der Kaiser und die<br />

Fürsten wurden verjagt. Die Monopolkapitalisten, die Junker, die<br />

kaiserlichen Generäle, die reaktionären Richter und Beamten<br />

blieben. Es gab zwar eine Veränderung der Staatsform, aber keinen<br />

grundlegenden Wandel der Machtverhältnisse. Der politische<br />

Kampf geht los. Auch in unserem Ort bildeten sich die Parteien<br />

KPD, SPD und die Deutschnationalen; das waren die 3<br />

Hauptparteien. Später waren es bei den Wahlen über 30 Parteien.<br />

Der Krieg hatte die Menschen geformt. Viele kamen erst spät aus<br />

der Gefangenschaft und manche Mutter mit ihren Kindern wartete<br />

vergeblich auf die bereits Gefallenen oder Vermißten.<br />

In den Fabriken drehten sich langsam wieder die Räder, es gab<br />

wieder Arbeit. Geld wurde wieder stabil, nur das gesparte Geld war<br />

restlos verloren. Es gab zwar später noch eine Aufwertung, aber das<br />

war sehr gering. Auch in unserem Ort spürte man es, dass es wieder<br />

aufwärts ging, nachdem unser Ort Reudnitz wieder eine<br />

selbständige Gemeinde wurde, denn Reudnitz, <strong>Mohlsdorf</strong> und<br />

Herrmannsgrün wurden auf Beschluss der Weimarer Regierung zu<br />

einer Großgemeinde zusammengelegt. Es war am 1.10.1922. Aber<br />

bald merkten die Reudnitzer Vertreter in der Großgemeinde, dass<br />

Reudnitz schwer benachteiligt wurde. <strong>Mohlsdorf</strong> riß alles an sich,<br />

was einmal Reudnitz gehörte. Der 2. Bürgermeister, ein Reudnitzer<br />

Ernst Dietz, konnte sich nicht durchsetzen und so kam es am<br />

1.8.1924 zur Auflösung der Großgemeinde. Die alten<br />

Ratsmitglieder aller Parteien, vor allem die der<br />

Sozialdemokratischen Partei wie Hermann Wetzel, Albin Ritter und<br />

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