download - Mohlsdorf
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Gänselehde, die aus wüsten, zum Rittergut Unter-Reudnitz<br />
gehörenden Feldern bestand, auf die die Gemeindemitglieder das<br />
Rindvieh und die Schweine hüten durfte, gegen Entschädigung<br />
abgeschafft. Während die Rittergutsbesitzer bisher frei von allen<br />
Abgaben waren, mussten sie seit 1854 zu den Armenversorgungslasten<br />
und zu dem Bedarf für Kirche und Schule beitragen; seit 1857<br />
auch Steuern zahlen. Doch auf der Höhe, auf die Leo von Raab das<br />
Gut gebracht hatte, blieb es nicht lange. Nach seinem Tod wurde es<br />
geteilt und Unter- Reudnitz ging dem Verfall entgegen. Und Herr<br />
von Geldern-Chrispendorf kaufte es doch am 25. Mai 1898. Nun<br />
regten sich fleißige Hände und entrissen das Rittergut Unter-<br />
Reudnitz dem vollständigen Verfall.<br />
Mündig wurde die Gemeinde erst durch die Errichtung einer<br />
gesonderten Gemeindeverwaltung im Jahre 1862. Immer war die<br />
Gemeinde bestrebt, vorwärts zu kommen und keiner anderen<br />
nachzustehen. Im Jahre 1908 wurde die Wasserleitung vollendet<br />
und Reudnitz hatte durch diese Tat gar manche größere Gemeinde<br />
überflügelt. Besonders eifrig regte es sich in der Gemeinde, als sie<br />
nach kurzer Zusammenlegung mit <strong>Mohlsdorf</strong> und Herrmannsgrün<br />
im Jahre 1924 wieder ihre Selbständigkeit erlangte. Der<br />
Wasserhochbehälter oben am Rande des sächsischen Waldes und<br />
die neue Schule legen Zeugnis davon ab. Die Gemeinde konnte sich<br />
an diese großen Aufgaben auch trotz der schweren Zeit<br />
heranwagen, weil sie in glücklichem Besitz eines ergiebigen<br />
Quellgebietes in der Neudeck war, das entwässern zu dürfen, das<br />
Streben der Stadt Greiz war. Es gebührt sich wohl, an dieser Stelle<br />
des Mannes zu gedenken, der viele Jahre hindurch die Gemeinde in<br />
so kluger und vorausschauender Weise geführt hat, Hermann<br />
Wetzel.<br />
Der Hinweis auf die neue Schule führt uns zur Betrachtung des<br />
kirchlichen und schulischen Lebens. Wir müssen beides<br />
zusammenfassen, da ursprünglich Kirche und Schule miteinander<br />
verknüpft waren. Deshalb mussten auch die Reudnitzer Kinder von<br />
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