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Gersten, Hafer aufrechnen, Heu dürremachen und aufrechnen (aber<br />
Grummet nicht), Kraut stecken und hacken, Flachse und Hanf<br />
raufen, fimmeln und ein jeder Schock Kauten, es sei Flachs oder<br />
Hanf, brechen oder das Frongeld, als 18 Pf. dafür geben. Angezeigte<br />
Pferdefröner müssen jährlich eine Weinfuhre an die Saale machen“.<br />
(Eichel von Volkstedt hatte im Jahre 1505 einen Weinberg zu Ober-<br />
Wöllnitz an der Saale gekauft).<br />
“Die Handfröner müssen neben den Pferdefrönern alles Korn<br />
abschneiden, aufbinden, Gerste, Hafer, Heu rechnen. Das Grummet<br />
allein, ohne Zutun der Pferdefröner dürrmachen, Kraut stecken und<br />
hacken, abhauen, sieden und einstoßen, Rüben und Möhren graben,<br />
Zwiebeln, auch Flachs jäten, Hanf und Flachs raufen, fimmeln und<br />
ein jeder ein Schock Kauten brechen. Schafe scheren, 26 Klafter<br />
Scheitholz hauen, Schleifling oder Leseholz im Wald oder sonsten,<br />
soviel man über das Scheitholz für die Haushaltung bedarf, hauen<br />
und zusammenräumen. Den Hopfen abnehmen und pflocken. Zu<br />
den Gebäuden alle Handlungen, was man sie heißt, leisten. Alles<br />
Heu und Grummet, so viel dessen erbauet, auf dem Rittergut und<br />
Schafstall eintreten. Ingleichen müssen diese Fröner die Scheunen,<br />
wann man einernten will, auf den Balken räumen, desgleichen<br />
Laubholz, soviel man dessen bedürftig, hauen. Alte Zäune zum<br />
Rittergut machen, Hopfenstangen abstreichen. Brennklötz und<br />
Bauholz fällen und ausschneiden. Pferde- und Handfröner müssen<br />
mit auf die Jagd gehen bei Tag und Nacht, wann und so oft man es<br />
heißet. Ferner die Wach bestellen, wann und so oft man es begehret.<br />
Das Röhrenholz, wo man es kauft, fällen. Zum Röhrenlegen graben,<br />
auch dieselben legen helfen und andre Zulangung verrichten“.<br />
Wieviel Zeit blieb nach all dem den Untertanen für die Bestellung<br />
ihres eigenen Feldes übrig? Gar oft wurden sie von ihrer Arbeit<br />
weggerufen zu den Diensten, und sie hatten deshalb schon viel<br />
erreicht, als ihnen der Wunsch erfüllt wurde, dass sie schon am<br />
Abend vorher die Aufforderung zum Frondienst erhielten. Die<br />
Frondienste konnten auch durch Geldabgaben ersetzt werden,<br />
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