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Von den vielen Rechten der Rittergutsbesitzer nennen wir nur:
1. Die Ober- und Nieder-Gerichte über Hals und Hand im Dorfe,
2. die Nieder-Jagd auf sämtlichen Reudnitzer und Gottesgrüner
Fluren,
3. die Schaftriftgerechtigkeit auf den Grundstücken der Untertanen,
4. Lehen- und Abzug-Gelder (von jedem 110 Gulden),
5. völlige Frondienste,
6. Erbzins.
Die Untertanen mussten schwören,
ihrem Herrn “treu, hold, gerichtbar und bittmäßig, fron- und
dienstbar, gehorsam und gewärtig sein zu wollen, denselben vor
seinem Schaden jederzeit warnen, selbst keinen zufügen, seinen
Nutzen und Frommen getreulich suchen, schaffen, werben und
befördern“.
Die schwerste Last für die Untertanen waren wohl die Frondienste.
Man muss zwischen Pferde- und Handfrönern unterscheiden. Die
Pferdefröner müssen den Ackerbau zu Reudnitz mit ackern und
eggen, über Winter und Sommer ganz und gar beschicken. Auch
den Samen auf dem Feld und alles Getreide, so darnach erwächst,
wieder in die Scheune, desgleichen den Mist aufs Feld führen, alles
Heu und Grummet, so auf dem Rittergut erwächst, wohin man es
heißt, einführen. Auch wenn nicht genug Heu und Stroh für die
Schäferei erwächst, dasselbe anderswo holen. Auch dem Schäfer
sein Brennholz auf die Schäferei führen. Holz zur Notdurft des
Feuerwerks aus dem Walde führen. Getreide in die Mühle und das
Mehl wieder heraus, soviel man des für die Haushaltung bedarf,
führen und tragen. So Getreide übrig zu verkaufen, dasselbe zu
Markt, auch so man Getreide für die Haushaltung kaufen müsste,
dasselbe anhero führen und holen. Die Wolle, wohin man dieselbe
verkauft, wegführen. Was man zur Notdurft der Gebäude bedarf an
Holz, Steinen Ziegeln, Kalk, Bretter, Schindeln und alles andere
holen und zur Stelle bringen. Ingleichen Röhren zum Röhrwasser
fahren. Desgleichen müssen sie helfen Korn schneiden, aufbinden,
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