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Spieltheorie

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6 Mechanismusdesign<br />

Definition 110 (Kritische Bezahlungen). Ein Mechanismus für single-minded bidders benutzt<br />

kritische Bezahlungen, wenn ein Bieter, der gewinnt, den minimalen Wert zahlt,<br />

der zum Gewinnen nötig ist, also das Infimum aller v ′ , so dass (S ∗ , v ′ ) gewinnt.<br />

Lemma 30. Der Greedy-Mechanismus für single-minded bidders ist monoton, benutzt kritische<br />

Bezahlungen, und Verlierer zahlen nichts.<br />

Beweis. Wir zeigen die einzelnen Behauptungen getrennt.<br />

Monotonie: Erhöhen von vi ∗ oder Verkleinern von S∗ i schiebt Bieter i in der Greedy-Ordnung<br />

höchstens weiter nach vorne, wodurch es für ihn nur leichter wird zu gewinnen.<br />

Kritische Bezahlungen: Bieter i gewinnt, solange er in der Greedy-Ordnung vor Bieter j<br />

steht (falls ein solches j überhaupt existiert). Dies gilt genau dann, wenn<br />

vi<br />

∗ √<br />

|S<br />

∗<br />

i | ≥<br />

v∗ j<br />

, √|Sj ∗| also genau dann, wenn<br />

√<br />

vi ∗ ≥ v∗ j |S<br />

∗<br />

i |<br />

= √|Sj ∗| v ∗ j<br />

√|S ∗ j |/|S∗ i | = p i .<br />

Verlierer zahlen nichts: Offensichtlich.<br />

Lemma 31. Ein Mechanismus für single-minded bidders, bei dem Verlierer nichts zahlen,<br />

der monoton ist, und der kritische Bezahlungen verwendet, ist anreizkompatibel.<br />

Beweis. Zunächst wollen wir zeigen, dass die Angabe der wahren Gebote nie zu negativem<br />

Nutzen führt. Verliert das angegebene Gebot, so hat der Bieter Nutzen 0. Gewinnt es, hat<br />

er Nutzen v ∗ − p ∗ ≥ 0, da v ∗ ≥ p ∗ , denn p ∗ ist gerade die kritische Bezahlung, und wenn<br />

das Gebot gewinnt, muss der Bieter (wahrheitsgemäß) einen Betrag v ∗ von mindestens p ∗<br />

geboten haben.<br />

Nun wollen wir zeigen, dass die Angabe eines vom wahren Gebot (S ∗ , v ∗ ) abweichenden<br />

Gebots (S ′ , v ′ ) keinen höheren Nutzen als (S ∗ , v ∗ ) bringt. Falls (S ′ , v ′ ) verlierend ist oder<br />

S ∗ ⊈ S ′ , der Bieter also nicht das erhält, was er wünscht, erhält er Nutzen 0 in (S ′ , v ′ ), also<br />

keine Verbesserung gegenüber seinem Nutzen bei Angabe von (S ∗ , v ∗ ), die nie zu negativem<br />

Nutzen führen kann.<br />

Bleibt also noch der Fall, dass (S ′ , v ′ ) gewinnend ist und S ∗ ⊆ S ′ . Um zu zeigen, dass auch<br />

dann (S ∗ , v ∗ ) ein mindestens so gutes Gebot ist wie (S ′ , v ′ ), gehen wir in zwei Schritten<br />

vor: Wir zeigen, dass (S ∗ , v ′ ) mindestens so gut ist wie (S ′ , v ′ ), und dann, dass (S ∗ , v ∗ )<br />

mindestens so gut ist wie (S ∗ , v ′ ).<br />

Um zu zeigen, dass (S ∗ , v ′ ) mindestens so gut ist wie (S ′ , v ′ ), sei p ′ die Bezahlung bei Gebot<br />

(S ′ , v ′ ) und p die Bezahlung bei Gebot (S ∗ , v ′ ). Für alle x < p ist (S ∗ , x) verlierend, da p<br />

gerade der kritische Wert für S ∗ ist. Wegen der Monotonie ist dann auch (S ′ , x) verlierend<br />

für alle x < p. Also ist der kritische Wert p ′ für S ′ mindestens p. Also ist (S ∗ , v ′ ) immer<br />

noch gewinnend, wenn (S ′ , v ′ ) es war, und erzeugt die gleiche Bezahlung.<br />

Um zu zeigen, dass (S ∗ , v ∗ ) mindestens so gut ist wie (S ∗ , v ′ ), müssen wir zwei Fälle unterscheiden.<br />

Angenommen, (S ∗ , v ∗ ) ist gewinnend mit Bezahlung p ∗ . Wenn v ′ > p ∗ , so ist<br />

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