Spieltheorie
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6 Mechanismusdesign<br />
Definition 101 (Allokation). Eine Allokation der Güter auf die Bieter ist (S 1 , . . .,S n )<br />
mit S i ⊆ G für i = 1, . . .,n und S i ∩S j = ∅ für i ≠ j. Die soziale Wohlfahrt einer solchen<br />
Allokation ist ∑ n<br />
i=1 v i(S i ), wenn v 1 , . . . , v n die Bewertungen der Bieter sind. Eine Allokation<br />
heißt sozial effizient, falls sie unter allen Allokationen die soziale Wohlfahrt maximiert. Die<br />
Menge aller Allokationen sei A.<br />
Definition 102 (Gewinnerbestimmungsproblem). Seien v i : 2 G → R + , i = 1, . . .,n, die<br />
deklarierten Bewertungen der Bieter. Das Gewinnerbestimmungsproblem (Winner determination<br />
problem, WDP) ist das Problem, für diese Bewertungen eine sozial effiziente<br />
Allokation a ∈ A zu bestimmen.<br />
Wollen wir einen Mechanismus für das Gewinnerbestimmungsproblem entwickeln, so müssen<br />
wir uns nicht nur über dessen Anreizkompatibilität Gedanken machen, sondern wegen der<br />
exponentiell vielen Teilmengen, für die die Bieter Präferenzen haben können, auch über die<br />
Komplexität der Repräsentation und Kommunikation der Präferenzen und die Berechnungskomplexität<br />
des Gewinnerbestimmungsproblems.<br />
Hinsichtlich der Komplexität der Repräsentation der Präferenzen wollen wir uns auf einen<br />
Spezialfall, sogenannte single-minded bidders, beschränken, bei dem die Präferenzen eines<br />
Bieters in polynomiellem Platz repräsentiert werden können. Selbst in diesem Spezialfall ist<br />
aber das Gewinnerbestimmungsproblem immer noch NP-schwer, weswegen wir in den folgenden<br />
Abschnitten einen Approximationsalgorithmus sowie eine Kodierung als ganzzahliges<br />
lineares Programm und dessen LP-Relaxierung betrachten wollen. Die Anreizkompatibilität<br />
werden wir jeweils im Kontext der konstruierten Mechanismen diskutieren.<br />
6.6.2 Single-Minded Bidders<br />
In diesem Abschnitt betrachten wir nur sogenannte single-minded bidders, also Bieter, die<br />
ein bestimmtes Bündel ersteigern wollen, für dieses Bündel (und alle Obermengen) eine feste<br />
Bewertung v ∗ haben, und alle anderen Bündel mit 0 bewerten.<br />
Definition 103 (Single-minded bidder). Eine Bewertung v heißt single-minded, falls es<br />
ein Bündel S ∗ ⊆ G und einen Wert v ∗ ∈ R + gibt, so dass<br />
{<br />
v ∗ falls S ∗ ⊆ S<br />
v(S) =<br />
0 sonst<br />
Ein single-minded bid ist ein Paar (S ∗ , v ∗ ).<br />
Komplexität<br />
Das Problem der Repräsentationkomplexität haben wir damit gelöst. Dass wir damit die<br />
Berechnungskomplexität aber noch nicht in den Griff bekommen haben, zeigt der folgende<br />
Satz.<br />
Definition 104 (Allokationsproblem für single-minded bidders). Das Allokationsproblem<br />
für single-minded bidders (APSMB) ist definiert durch folgende Ein- und Ausgaben.<br />
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