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Spieltheorie

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6 Mechanismusdesign<br />

jeweils je nachdem, ob c ≺ j d oder d ≺ j c.<br />

Wegen der Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen gilt für ≺ ′ = F(≺ ′ 1, . . .,≺ ′ n), dass<br />

c ≺ ′ d gdw. c ≺ d. Für (e, d) haben wir die gleichen Präferenzen in ≺ ′ 1, . . .,≺ ′ n wie in π i∗ für<br />

das Paar (a, b) (s.u.). Für j ≠ i ∗ gilt das unabhängig davon, ob c ≺ j d oder d ≺ j c, für j = i ∗<br />

gilt nach Voraussetzung c ≺ j d und damit nach Definition e ≺ ′ j d. Wegen der paarweisen<br />

Neutralität folgt deshalb, dass e ≺ ′ d. Entsprechend haben wir in ≺ ′ 1, . . .,≺ ′ n für (e, c) die<br />

gleichen Präferenzen wie für (a, b) in dem Profil π i∗−1 . Wegen der paarweisen Neutralität<br />

folgt deshalb, dass c ≺ ′ e.<br />

(≺ ′ i) i=1,...,n π i∗ (≺ ′ i) i=1,...,n<br />

1 : a ≺ 1 b e ≺ 1 c a ≺ 1 b e ≺ 1 d<br />

π i∗ −1<br />

i ∗ − 1 : a ≺ i ∗ −1 b e ≺ i ∗ −1 c a ≺ i ∗ −1 b e ≺ i ∗ −1 d<br />

i ∗ : b ≺ i ∗ a c ≺ i ∗ e a ≺ i ∗ b e ≺ i ∗ d<br />

n : b ≺ n a c ≺ n e b ≺ n a d ≺ n e<br />

F : b ≺ i∗−1 a c ≺ ′ e a ≺ i∗ b e ≺ ′ d<br />

Mit Transitivität folgt c ≺ ′ d. Nach Konstruktion von ≺ ′ und mit der Unabhängigkeit<br />

von irrelevanten Alternativen folgt, dass c ≺ d gilt, was zu zeigen war. Der Beweis der<br />

Rückrichtung ist analog.<br />

Nach dem Satz von Arrow ist jede soziale Wohlfahrtsfunktion über einer Menge von mehr<br />

als zwei Alternativen, die Einstimmigkeit und Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen<br />

erfüllt, diktatorisch. Viele soziale Wohlfahrtsfunktionen sind jedoch keine Diktaturen<br />

und erfüllen die Einstimmigkeitsforderung. Das Problem liegt daher häufig bei der<br />

Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen. Diese wiederum hängt eng mit der Nicht-<br />

Manipulierbarkeit zusammen, da das Einfügen von irrelevanten Alternativen zwischen dem<br />

bevorzugten Kandidaten und dessen Hauptkonkurrenten bei vielen sozialen Wohlfahrtsfunktionen<br />

das Ergebnis zugunsten des bevorzugten Kandidaten beeinflussen kann, auch wenn<br />

man dessen künstlich in der Angabe der eigenen Präferenzen nach unten gesetzten Hauptkonkurrenten<br />

eigentlich gegenüber den dazwischengesetzten dritten Kandidaten bevorzugt.<br />

Es stellt sich die Frage, ob sich Arrows negatives Resultat auch auf sozialen Entscheidungsfunktionen<br />

übertragen lässt und ob ein Zusammenhang zu Arrows Ergebnis besteht.<br />

6.3 Resultat von Gibbard und Satterthwaite<br />

Intuitiv besagt das Resultat von Gibbard und Satterthwaite, dass alle vernünftigen sozialen<br />

Entscheidungsfunktionen manipulierbar sind. Dabei ist eine soziale Entscheidungsfunktion<br />

manipulierbar, wenn ein Wähler i, der b vor a präferiert, b erzwingen kann, wenn er statt<br />

seiner wahren Präferenz ≺ i eine davon verschiedene Präferenz ≺ ′ i angibt.<br />

Definition 76 (Strategische Manipulation, Anreizkompatibilität). Eine soziale Entscheidungsfunktion<br />

kann durch Wähler i strategisch manipuliert werden, falls es Präferenzen<br />

≺ 1 , . . .,≺ i , . . .,≺ n , ≺ ′ i ∈ L gibt, so dass a ≺ i b gilt für a = f(≺ 1 , . . .,≺ i , . . .,≺ n ) und<br />

b = f(≺ 1 , . . .,≺ ′ i , . . .,≺ n). Die Funktion f heißt anreizkompatibel, falls f nicht strategisch<br />

manipulierbar ist.<br />

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