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Spieltheorie

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6 Mechanismusdesign<br />

neues Präferenzprofil ≺ ′′<br />

1, . . .,≺ ′′ n. Dabei sei c ≺ ′′<br />

i a und b ≺′′ i d für alle i = 1, . . . , n, während<br />

die Ordnung der Paare (a, b) aus ≺ i und (c, d) aus ≺ ′ i übernommen wird.<br />

Wegen der Einstimmigkeit folgt c ≺ ′′ a und b ≺ ′′ d für ≺ ′′ = F(≺ ′′<br />

1 , . . .,≺′′ n). Wegen der<br />

Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen gilt a ≺ ′′ b. Dann folgt mit Transitivität, dass<br />

c ≺ ′′ d. Mit der Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen folgt schließlich, dass c ≺ ′ d.<br />

Die Rückrichtung der Äquivalenz wird analog bewiesen.<br />

Beispiel 75. Dieses Beispiel illustriert die Konstruktion des Präferenzprofils ≺ ′′<br />

1 , . . .,≺′′ n im<br />

obigen Beweis. Gelte etwa<br />

Dann könnte ≺ ′′<br />

i<br />

Insbesondere wäre also a ≺ ′′<br />

i<br />

e ≺ i a ≺ i c ≺ i b ≺ i f<br />

g ≺ ′ i a ≺ ′ i f ≺ ′ i c ≺ ′ i d<br />

die Alternativen a, b, c und d etwa so anordnen:<br />

· · · ≺ ′′<br />

i c ≺ ′′<br />

i · · · ≺ ′′<br />

i a ≺ ′′<br />

i · · · ≺ ′′<br />

i b ≺ ′′<br />

i · · · ≺ ′′<br />

i d ≺ ′′<br />

i . . .<br />

b und c ≺′′ i d.<br />

Satz 18 (Arrows Unmöglichkeitssatz). Jede soziale Wohlfahrtsfunktion über einer Menge<br />

von mehr als zwei Alternativen, die Einstimmigkeit und Unabhängigkeit von irrelevanten<br />

Alternativen erfüllt, ist diktatorisch.<br />

Beweis. Betrachte zwei Elemente a, b ∈ A mit a ≠ b und konstruiere eine Folge (π i ) i=0,...,n<br />

von Präferenzprofilen, so dass in π i genau die ersten i Wähler b vor a präferieren, d. h. a ≺ j b<br />

gdw. j ≤ i:<br />

π 0 . . . π i∗ −1<br />

π i∗ . . . π n<br />

1 : b ≺ 1 a . . . a ≺ 1 b a ≺ 1 b . . . a ≺ 1 b<br />

.<br />

.<br />

. .. .<br />

.<br />

. .. .<br />

i ∗ − 1 : b ≺ i ∗ −1 a . . . a ≺ i ∗ −1 b a ≺ i ∗ −1 b . . . a ≺ i ∗ −1 b<br />

i ∗ : b ≺ i ∗ a . . . b ≺ i ∗ a a ≺ i ∗ b . . . a ≺ i ∗ b<br />

.<br />

.<br />

. .. . .<br />

. .<br />

. .. . .<br />

n : b ≺ n a . . . b ≺ n a b ≺ n a . . . a ≺ n b<br />

F : b ≺ 0 a . . . b ≺ i∗−1 a a ≺ i∗ b . . . a ≺ n b<br />

Wegen der Einstimmigkeit gilt für ≺ 0 = F(π 0 ), dass b ≺ 0 a, und für ≺ n = F(π n ) gilt,<br />

dass a ≺ n b. Also muss es einen minimalen Index i ∗ geben, so dass b ≺ i∗−1 a und a ≺ i∗ b,<br />

wenn ≺ i∗−1 = F(π i∗−1 ) und ≺ i∗ = F(π i∗ ). Wir zeigen, dass i ∗ ein Diktator ist. Betrachte<br />

zwei Elemente c, d ∈ A mit c ≠ d. Wir werden zeigen, dass c ≺ i ∗ d impliziert, dass c ≺ d,<br />

wenn ≺ = F(≺ 1 , . . .,≺ i ∗, . . .,≺ n ) für beliebige ≺ 1 , . . .,≺ n ∈ L. Betrachte e /∈ {c, d} und<br />

konstruiere ein Präferenzprofil ≺ ′ 1 , . . .,≺′ n, wobei<br />

für j < i ∗ gilt e ≺ ′ j c ≺ ′ j d bzw. e ≺ ′ j d ≺ ′ j c,<br />

für j = i ∗ gilt c ≺ ′ j e ≺ ′ j d bzw. d ≺ ′ j e ≺ ′ j c,<br />

für j > i ∗ gilt c ≺ ′ j d ≺ ′ j e bzw. d ≺ ′ j c ≺ ′ j e,<br />

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