Das Verfassen einer Projektarbeit und Masterthesis - Complexity ...
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<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong><br />
im Rahmen des<br />
MBA für Health Care Management der<br />
WU (Wirtschaftsuniversität Wien)<br />
Guido Strunk<br />
Version 3.1.4 (02.05.2012)<br />
Für den Inhalt verantwortlich: Dipl.-Psych. Dr. Dr. Guido Strunk & Prof. Dr. Johannes Steyrer
Wofür dieses Skript?<br />
1. Wofür dieses Skript?<br />
Wissenschaftliches Arbeiten folgt standardisierten Regeln. Je ausführlicher diese<br />
Regeln beschrieben sind, desto besser gelingt es Neulingen sich zurecht zu finden.<br />
Lesen Sie dazu mehr in der Einleitung, ab Seite 6.<br />
Immer aktuell beleiben! Sie finden dieses Skript (<strong>und</strong> weitere Hilfsmittel) in der<br />
neuesten Version auch online unter:<br />
http://www.complexity-research.com/HealthCare.htm<br />
1.1 Wie wird meine Arbeit benotet? Was sind die Anforderungen?<br />
Die Arbeit wird nach einem klaren <strong>und</strong> transparenten Beurteilungsschema benotet.<br />
Wenn Sie das Schema kennen, wissen Sie einiges darüber, worauf Sie beim<br />
Schreiben achten sollten.<br />
Lesen Sie dazu mehr in den „Beurteilungskriterien der Arbeit“, ab Seite 31.<br />
1.2 Welche Lehrveranstaltungen unterstützen mich bei m<strong>einer</strong> Arbeit?<br />
Verschiedene Lehrveranstaltungen sind direkt oder indirekt als Unterstützung<br />
beim Schreiben der Abschlussarbeit konzipiert. Es ist sicher hilfreich zu wissen<br />
wann diese Veranstaltungen stattfinden <strong>und</strong> welche Inhalte sie haben.<br />
Lesen Sie dazu mehr in „Organisatorischer Ablauf der Erstellung <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>“, ab Seite 27.<br />
1.3 Wie finde ich eine Forschungsfrage?<br />
Eine Abschlussarbeit funktioniert wie eine große schriftlich Prüfung. Auch eine<br />
Abschlussarbeit beantwortet eine Frage, nämlich die Forschungsfrage. Da man<br />
sich die Forschungsfrage zusammen mit der Betreuerin, dem Betreuer der Arbeit<br />
selber aussuchen kann, hängt viel davon ab eine „gute“ Forschungsfrage zu formulieren.<br />
Lesen Sie dazu mehr unter „Themenwahl“, ab Seite 7.<br />
2 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Wofür dieses Skript?<br />
1.4 Wie sollte die Arbeit aufgebaut sein?<br />
Je nach Thema ist jede Arbeit etwas anders aufgebaut. Dennoch gibt es Gemeinsamkeiten.<br />
Insbesondere der Aufbau der Einleitung sollte einem vorgegebenen<br />
Schema folgen. Ist Ihnen erst einmal eine Einleitung gelungen, dann kann diese<br />
als Vorlage für die Struktur der gesamten Arbeit dienen.<br />
Lesen Sie dazu mehr unter „Gliederung <strong>und</strong> Aufbau der Arbeit“, ab Seite 16.<br />
1.5 Wo finde ich Hinweise für das Layout?<br />
Es gibt in diesem Skript nur wenig Hinweise für das Layout der Arbeit. Statt dessen<br />
findet sich ein Word-Dokument auf der Homepage, welches bereits so formatiert<br />
ist, dass Sie Ihre Arbeit direkt darin schreiben können. Auch Inhalts- <strong>und</strong> Abbildungsverzeichnisse<br />
sind darin bereits enthalten. Damit diese Formatvorlage<br />
auch funktioniert, müssen Sie Überschriften, Tabellen- <strong>und</strong> Abbildungsbeschriftungen,<br />
Aufzählungen <strong>und</strong> Literatur mit den im Dokument enthaltenen Formatvorlagen<br />
formatieren. Sie finden die Liste der Formatvorlagen in Word auf der<br />
Symbolleiste Format. In der Regel ist das die Auswahlliste, die links neben der<br />
Auswahlliste für die Schriftart zu finden ist.<br />
Sie finden die aktuelle Formatvorlage unter:<br />
http://www.complexity-research.com/HealthCare.htm<br />
1.6 Welche Regeln gelten für Zitate <strong>und</strong> Literatur?<br />
Je mehr Literatur Sie für Ihre Arbeit nutzen, um so besser. Diese Quellen müssen<br />
jedoch zitiert werden. Jeder Verlag <strong>und</strong> jede wissenschaftliche Zeitschrift gibt<br />
andere Regeln dafür an, wie zitiert werden sollte. Auch von uns werden daher<br />
verpflichtende Regeln vorgegeben. Diese entsprechen den üblichen Vorgaben in<br />
den Sozialwissenschaften <strong>und</strong> wurden für das Schreiben wissenschaftlicher Abschlussarbeiten<br />
vereinfacht <strong>und</strong> angepasst.<br />
Lesen Sie dazu mehr unter „Zitierung im Text: Quellenangaben“, ab Seite 46.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 3
Wofür dieses Skript?<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Wofür dieses Skript? ............................................. 2<br />
1.1 Wie wird meine Arbeit benotet? Was sind die<br />
Anforderungen? .................................................................... 2<br />
1.2 Welche Lehrveranstaltungen unterstützen mich bei<br />
m<strong>einer</strong> Arbeit?....................................................................... 2<br />
1.3 Wie finde ich eine Forschungsfrage? .................................... 2<br />
1.4 Wie sollte die Arbeit aufgebaut sein? .................................... 3<br />
1.5 Wo finde ich Hinweise für das Layout? ................................. 3<br />
1.6 Welche Regeln gelten für Zitate <strong>und</strong> Literatur?..................... 3<br />
2. Einleitung............................................................... 6<br />
3. <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> /<br />
<strong>Masterthesis</strong> .......................................................... 7<br />
3.1 Themenwahl.......................................................................... 7<br />
3.1.1 Faustregeln zur Auswahl des Themas..........................................7<br />
3.1.2 Weite <strong>und</strong> enge Themenstellungen ..............................................8<br />
3.1.3 Argumente gegen eine weite Themenstellung..............................9<br />
3.1.4 Argumente für eine enge Themenstellung....................................9<br />
3.1.5 Auf die Schulter von Riesen steigen ...........................................10<br />
3.1.6 Themen mit politischer Brisanz <strong>und</strong>/oder persönlicher<br />
Bedeutung für den Autor.............................................................11<br />
3.1.7 Fragestellung statt Thema ..........................................................11<br />
3.1.8 Von der Forschungsfrage zur fertigen Arbeit..............................13<br />
3.2 Gliederung <strong>und</strong> Aufbau der Arbeit....................................... 16<br />
3.2.1 Typische Gliederung ...................................................................16<br />
3.2.2 Leitsätze zur Gliederung der Arbeit ............................................21<br />
3.2.3 Der typische inhaltliche Aufbau <strong>einer</strong><br />
wissenschaftlichen Arbeit............................................................23<br />
3.2.4 Umfang <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong>..................................24<br />
3.2.5 Unterschiede zwischen <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>einer</strong><br />
<strong>Masterthesis</strong>................................................................................25<br />
3.2.6 Empirische versus theoretische Fragestellungen .......................25<br />
4. Organisatorischer Ablauf der Erstellung<br />
<strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>................... 27<br />
4.1 Organisatorischer Ablauf – <strong>Projektarbeit</strong>............................. 27<br />
4.2 Organisatorischer Ablauf – <strong>Masterthesis</strong> ............................ 28<br />
4.3 Papierkram.......................................................................... 29<br />
4 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Wofür dieses Skript?<br />
5. Beurteilungskriterien der Arbeit........................... 31<br />
6. Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit.................. 33<br />
6.1 Sprachliche Form ................................................................ 33<br />
6.1.1 Hilfreiche Tipps............................................................................34<br />
6.1.2 Verwendung von Abkürzungen...................................................35<br />
6.1.3 Zahlen, Ziffern .............................................................................36<br />
6.2 Form, Layout <strong>und</strong> Gestaltung.............................................. 38<br />
6.2.1 Überschriften...............................................................................38<br />
6.2.2 Fußnoten.....................................................................................38<br />
6.2.3 Anhänge......................................................................................39<br />
6.3 Abbildungen <strong>und</strong> Tabellen .................................................. 40<br />
6.3.1 Beschriftungen von Tabellen <strong>und</strong> Abbildungen ..........................42<br />
6.3.2 Funktionen der Textverarbeitung nutzen ....................................45<br />
6.4 Zitierung im Text: Quellenangaben ..................................... 46<br />
6.4.1 Was muss zitiert werden? ...........................................................47<br />
6.4.2 Ausnahmen von der Regel – was braucht nicht zitiert zu<br />
werden?.......................................................................................48<br />
6.4.3 Gr<strong>und</strong>sätzliches zur Form eines Zitates .....................................48<br />
6.4.4 Werke von zwei oder mehreren Autoren ....................................51<br />
6.4.5 Besonderheiten ...........................................................................52<br />
6.4.6 Art der Zitierung im Text: Wörtliche Zitate ..................................55<br />
6.5 Literaturverzeichnis ............................................................. 58<br />
6.5.1 Reihenfolge der Werke im Literaturverzeichnis ..........................59<br />
6.5.2 Formale Gestaltung.....................................................................61<br />
7. Literaturverzeichnis ............................................. 72<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 5
Einleitung<br />
2. Einleitung<br />
Bildungsabschlüsse werden immer vielfältiger <strong>und</strong> nicht selten kommt es vor,<br />
dass Menschen heute im Verlauf ihres Bildungsweges mehrere wissenschaftliche<br />
Abschlussarbeiten schreiben.<br />
Meist ist man nach der ersten Arbeit schlauer <strong>und</strong> würde dann beim nächsten Mal<br />
einiges anders machen. Aber vielleicht lassen sich ja bestimmte Fehler schon in<br />
der ersten Arbeit vermeiden <strong>und</strong> zumindest dürfte gelten, dass irgendeine Arbeit<br />
immer die erste ist.<br />
Der vorliegende Leitfaden versucht den Einstieg in das Schreiben <strong>einer</strong> wissenschaftlichen<br />
Abschlussarbeit zu erleichtern. Allerdings scheint für einen einführenden<br />
Leitfaden zu gelten, dass sich die einen über die hilfreichen Vorgaben<br />
freuen – das sind zumeinst die, die zum ersten Mal eine solche Arbeit schreiben –<br />
<strong>und</strong> die anderen, die „Wiederholungstäter“, sich ärgern, weil sie das eigentlich<br />
alles ganz anders gelernt hatten.<br />
Es gibt sicherlich so viele verschiedene Regeln für das Schreiben wissenschaftlicher<br />
Abschlussarbeiten, wie es Hochschulen oder gar Fachbereiche gibt. Jede Betreuerin<br />
hat da ihre, jeder Betreuer seine eigenen Vorlieben. Ohne Festlegung,<br />
ohne Benennung von Regeln, kann ein einführender Leitfaden nicht geschrieben<br />
werden. Und so hat auch der vorliegende Leitfaden sich festgelegt auf bestimmte<br />
Formvorschriften, Vorgangsweisen <strong>und</strong> Regeln. Den „Neulingen“ wird es egal<br />
sein, weil andere Regelwerke auch nicht leichter zu durchschauen sind. Die „alten<br />
Hasen“ wird es jedoch ab <strong>und</strong> an ärgern. Besonders Medizinerinnen <strong>und</strong> Mediziner<br />
sind häufig einen ganz anderen Zugang gewohnt.<br />
Sollen aber alle Arbeiten einen vergleichbaren Standard erreichen, kann man nicht<br />
für die einen das verlangen <strong>und</strong> den anderen etwas anderes erlauben.<br />
Die vorliegenden Formvorschriften gelten also als allgem<strong>einer</strong> Standard für wissenschaftliche<br />
Abschlussarbeiten in den Lehrgängen des Health Care Managements<br />
der Executive Academy der Wirtschaftsuniversität Wien.<br />
6 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
3. <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> bzw. <strong>Masterthesis</strong> fängt in der Regel mit der<br />
Wahl eines zu bearbeitenden Themas <strong>und</strong> der Formulierung der Forschungsfrage<br />
an. Wichtige Weichenstellungen für das Gelingen <strong>einer</strong> Arbeit werden bereits an<br />
dieser Stelle getroffen, so dass in den folgenden Abschnitten zunächst auf einige<br />
wesentliche Aspekte, die es bei der Themenwahl zu beachten gilt, eingegangen<br />
wird.<br />
3.1 Themenwahl<br />
Bereits die Themenwahl kann darüber entscheiden, ob eine <strong>Projektarbeit</strong> bzw.<br />
<strong>Masterthesis</strong> überhaupt eine Chance auf ein Gelingen hat oder nicht. Neben einigen<br />
allgemeinen Faustregeln, die bei der Auswahl helfen können, gilt es vor allem<br />
das Thema genügend stark einzugrenzen. Ein typischer „Anfängerfehler“ besteht<br />
darin ein zu unspezifisches, zu weites Thema zu wählen. Weitere Gefahren liegen<br />
in dem Anspruch begründet unbedingt etwas Neues <strong>und</strong> „Weltbewegendes“ schaffen<br />
zu wollen. Aber gerade, wenn es darum geht, zum ersten Mal eine größere<br />
wissenschaftliche Arbeit zu schreiben, sollte man sich besonders stark an den Arbeiten<br />
wissenschaftlicher Vorbilder orientieren, nach dem Motto: „auf die Schulter<br />
von Riesen steigen!“.<br />
An dieser Stelle soll bereits darauf hingewiesen werden, dass eine gute wissenschaftliche<br />
Arbeit nicht einfach nur ein „Thema“ bearbeitet. Es ist vielmehr so,<br />
dass eine wissenschaftliche Arbeit eine wissenschaftlich interessante Frage beantwortet.<br />
Diese Frage wird auch als „Forschungsfrage“ bezeichnet. Es ist die<br />
Forschungsfrage, die ein Thema auf den Punkt bringt <strong>und</strong> konkretisiert (vgl. unten,<br />
S. 11).<br />
3.1.1 Faustregeln zur Auswahl des Themas<br />
Umberto Eco ist nicht nur der Autor von „Der Name der Rose“ <strong>und</strong> anderer spannender<br />
Romane, sondern hat auch ein sehr lesenswertes Buch über das Schreiben<br />
wissenschaftlicher Arbeiten verfasst (Eco, 1998). Darin stellt er vier Faustregeln<br />
für die Wahl des Themas vor. Eine fünfte Regel versteckt er in <strong>einer</strong> Fußnote:<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 7
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
1. <strong>Das</strong> Thema soll den Interessen des Kandidaten entsprechen <strong>und</strong> auch die<br />
Möglichkeit bieten bereits bestehende Praxiserfahrungen einzubringen.<br />
2. Die Quellen, die herangezogen werden müssen, sollen für den Kandidaten<br />
auffindbar <strong>und</strong> zugänglich sein.<br />
3. Der Kandidat soll mit den Quellen, die herangezogen werden müssen, umgehen<br />
können.<br />
4. Die methodischen Ansprüche des Forschungsvorhabens müssen dem Erfahrungsbereich<br />
des Kandidaten entsprechen.<br />
5. <strong>Das</strong> Thema sollte ebenso zum Betreuer der Arbeit passen.<br />
(Faustregeln in Anlehnung an Eco, 1998, S. 14f.; Faustregel 5 stammt aus Fußnote<br />
1; S. 15)<br />
So formuliert, scheinen die vier Regeln banal <strong>und</strong> nicht mehr zu enthalten<br />
als die Aussage, dass, wer eine Abschlussarbeit schreiben will, eine<br />
schreiben soll, die er schreiben kann. Genauso aber ist es, <strong>und</strong> es gibt Arbeiten,<br />
die auf eine dramatische Weise misslingen, weil es nicht gelungen<br />
ist, sich die Probleme schon am Anfang anhand dieser offensichtlichen Kriterien<br />
klar zu machen. (Eco, 1998, S. 15)<br />
3.1.2 Weite <strong>und</strong> enge Themenstellungen<br />
Ein Ratschlag, der für alle Fächer passt, obwohl er aus der naturwissenschaftlichen<br />
Fakultät der Stanford University stammt:<br />
<strong>Das</strong> Thema Geologie beispielsweise ist zu weit. Vulkanologie, als Zweig<br />
der Geologie, ist noch zu umfassend. Die Vulkane Mexikos könnte eine<br />
vernünftige, wenn auch eine etwas oberflächliche Arbeit abgeben. Eine<br />
weitere Beschränkung würde zu <strong>einer</strong> wertvolleren Untersuchung führen:<br />
Die Geschichte des Popocatepetl (den <strong>einer</strong> der Konquistadoren des<br />
Cortez‘ wahrscheinlich 1519 erstieg <strong>und</strong> der erst im Jahre 1702 einen heftigen<br />
Ausbruch hatte). Ein noch engeres Thema, das einen kl<strong>einer</strong>en Zeitraum<br />
erfasst, wäre: Der Ausbruch <strong>und</strong> das scheinbare Erlöschen des<br />
Paricutim (vom 20. Februar 1943 bis zum 4. März 1952). (Cooper & Robins,<br />
1967, S. 3, zitiert nach Eco, 1998, S. 18)<br />
8 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
3.1.3 Argumente gegen eine weite Themenstellung<br />
Eine Reihe von Argumenten lassen sich gegen eine zu weite Themenstellung anführen:<br />
• Zu viel Literatur <strong>und</strong> Material (es kann unmöglich alles gelesen werden).<br />
• Schwer zu entscheiden, was relevant ist (was auf keinen Fall fehlen sollte) <strong>und</strong><br />
was entbehrlich (Gefahr: gerade die falschen Arbeiten gelesen <strong>und</strong> zitiert zu<br />
haben).<br />
• Die Begutachter der Arbeit fühlen sich herausgefordert nach Lücken zu suchen.<br />
• Die Arbeit gerät extrem lang.<br />
3.1.4 Argumente für eine enge Themenstellung<br />
Für eine enge Themenstellung sprechen hingegen die folgenden Argumente:<br />
• Begrenzte Literatur <strong>und</strong> Materialien.<br />
• Bereits nach dem Lesen weniger Artikel zum Thema fallen die Autoren <strong>und</strong><br />
Werke auf, die immer wieder zitiert werden <strong>und</strong> daher wichtig sind.<br />
• Der Kandidat wird zum Experten auf einem eng umgrenzten Gebiet, was ihm<br />
einige Vorteile gegenüber dem Begutachter verschaffen kann.<br />
• Die Arbeit wird prägnanter, klarer <strong>und</strong> kürzer.<br />
Übung<br />
Der Ratschlag zur Einschränkung des Themas ist ausgesprochen wichtig <strong>und</strong> es<br />
kann hilfreich sein sich zu fragen, wie gut das eigene Thema bereits eingeschränkt<br />
<strong>und</strong> auf den Punkt gebracht ist. Grob betrachtet ist in dem gegebenen Beispiel<br />
„Geologie/Vulkanologie“ die weiteste Fassung des Themas. Wie lautet diese weiteste<br />
Fassung für Ihr Thema?<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 9
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
Eine gute Einschränkung ist im Beispiel gegeben mit „Die Geschichte des Popocatepetl“.<br />
Wie lautet eine erste brauchbare Einschränkung für Ihr Thema?<br />
Wie kann eine perfekte Einschränkung Ihres Themas lauten?<br />
Wenn Sie beurteilen, ob die „perfekte“ Einschränkung tatsächlich perfekt ist, ist<br />
es sinnvoll sich zu fragen, ob das Thema nun zu speziell geworden ist. Fragen Sie<br />
sich dazu, ob jemand Interesse haben könnte, die Arbeit zu lesen. Haben Sie das<br />
Thema zu sehr eingeschränkt, so interessiert das nur mehr wenige. Oder ist Ihr<br />
Thema noch zu weit? Gibt es genau zu ihrem Thema bereits unzählige Bücher<br />
oder Fachartikel?<br />
3.1.5 Auf die Schulter von Riesen steigen<br />
Es sollten keine Themen gewählt werden, die unter die Kategorie „kurze Bemerkungen<br />
über das Universum“ fallen. Die von Kandidaten häufig für leichter gehaltenen<br />
nicht-empirischen Arbeiten fallen nicht selten in diese Gruppe. Man gerät<br />
dabei leicht an Themen wie: der menschliche Wille, der Begriff der Freiheit etc.<br />
Wenn es unbedingt eine „nicht empirische“ Arbeit sein soll (Eine <strong>Projektarbeit</strong> ist<br />
immer eine theoretisch Arbeit, die dann in <strong>einer</strong> <strong>Masterthesis</strong> empirisch ausgebaut<br />
werden kann, vgl. S. 25), sollte man das Thema beschränken, indem man sich z.B.<br />
bewusst auf die Darstellung des Themas bei einem bedeutenden Autor beschränkt.<br />
Hier gilt: „auf die Schulter von Riesen steigen!“ (z.B. der Begriff der Freiheit bei<br />
Kant).<br />
Ähnliches gilt aber auch für empirische Arbeiten, auch hier tut man gut daran allgemein<br />
bekannte <strong>und</strong> anerkannte Methoden etc. zu wählen („auf die Schulter von<br />
Riesen steigen!“), um nicht das Rad erneut zu erfinden, zu beweisen, was längst<br />
bewiesen ist, oder Methoden anzuwenden, die sich längst als falsch herausgestellt<br />
haben.<br />
10 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
3.1.6 Themen mit politischer Brisanz <strong>und</strong>/oder persönlicher<br />
Bedeutung für den Autor<br />
Themen wie die Rolle der Frau im Management oder die Behandlung von Ausländern<br />
in österreichischen Spitälern können eine starke politische Bedeutung<br />
oder für den Autor, die Autorin eine persönliche <strong>und</strong> emotionale Relevanz besitzen.<br />
Es ist daher nicht immer leicht, mit solchen Themen „wissenschaftlich“, d.h.<br />
objektiv umzugehen.<br />
Anmerkung<br />
Anmerkung: Dieser Leitfaden ist selbst keine wissenschaftliche Arbeit, sondern<br />
ein Leitfaden. In einem Leitfaden ist es ganz hilfreich durch viele Zwischenüberschriften<br />
das Thema zu gliedern, um wichtige Informationen schnell auffindbar zu<br />
präsentieren. In <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit wäre es aber zu stark strukturiert,<br />
wenn vier Zeilen bereits als eigenen Kapitel ausgewiesen werden, wie es bei diesem<br />
Kapitel der Fall wäre, stände hier nicht diese Anmerkung (vgl. auch S. 21).<br />
3.1.7 Fragestellung statt Thema<br />
Obwohl bisher immer vom „Thema“ <strong>einer</strong> Arbeit gesprochen wurde, ist der Begriff<br />
„Thema“ etwas ungenau <strong>und</strong> trifft nicht wirklich den Kern <strong>einer</strong> wissenschaftlichen<br />
Arbeit. Es ist vielmehr so, dass wissenschaftliche Arbeiten wissenschaftliche<br />
Fragen mit wissenschaftlichen Mitteln beantworten. <strong>Das</strong> „Thema“<br />
steckt den Rahmen der Arbeit ab, aber der zentrale Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt ist die<br />
Forschungsfrage <strong>und</strong> ihre Beantwortung. Daher muss die Forschungsfrage, die es<br />
zu beantworten gilt, genau festgelegt werden. Obwohl der Titel <strong>einer</strong> Arbeit nur<br />
selten als Frage formuliert wird, steckt doch immer eine Frage dahinter, die dann<br />
im Verlauf der Arbeit beantwortet wird.<br />
So stehen z.B. hinter dem Titel bzw. Thema „Die Patientenzufriedenheit in privaten<br />
<strong>und</strong> öffentlichen Spitälern“, die folgenden Fragen:<br />
• Wie zufrieden sind die Patienten in solchen Einrichtungen?<br />
• Gibt es Unterschiede in der Zufriedenheit?<br />
• Auf welche Faktoren lassen sich Unterschiede zurück führen?<br />
• Gibt es bestimmte Patientengruppen, die in bestimmten Einrichtungen besonders<br />
zufrieden bzw. besonders unzufrieden sind?<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 11
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
Die Liste der möglichen Fragen lässt sich, mit ein wenig Phantasie leicht um andere<br />
Forschungsfragen erweitern. <strong>Das</strong> Beispiel macht deutlich, dass auch bei einem<br />
eingegrenzten Thema immer noch viele Forschungsfragen möglich sind. Es<br />
ist daher besonders wichtig, die zentrale Forschungsfrage möglichst früh festzulegen.<br />
Eine gute wissenschaftliche Arbeit hat in jedem Fall eine zentrale Forschungsfrage.<br />
Weitere Forschungsfragen können als „Unterfragen“ zu dieser zentralen Forschungsfrage<br />
durchaus mitbeantwortet werden. Es genügt aber in der Regel eine<br />
zentrale Forschungsfrage zu bearbeiten. Zwei oder drei Forschungsfragen machen<br />
die Arbeit nicht besser, sondern führen nur zu <strong>einer</strong> zu breiten Themenstellung.<br />
Im Rahmen wissenschaftlicher Hausarbeiten, <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> stellt<br />
die gewählte Forschungsfrage eine Art Prüfungsfrage dar. Die Kandidatin, der<br />
Kandidat stellt sich selbst eine Prüfungsfrage <strong>und</strong> beantwortet diese dann im Verlauf<br />
der Arbeit. So betrachtet wird klar, wie wichtig die Forschungsfrage ist. Sie<br />
strukturiert die gesamte Arbeit, sie wird in der Einleitung genannt <strong>und</strong> begründet,<br />
eröffnet also die Arbeit <strong>und</strong> gegen Ende der Arbeit wird die Frage abschließend<br />
beantwortet. Dazwischen – also im Hauptteil der Arbeit – werden Argumente <strong>und</strong><br />
empirische Belege angeführt, die einzig der Beantwortung der Frage dienen.<br />
Eine gute Forschungsfrage fällt nicht vom Himmel, sondern macht inhaltlich<br />
Sinn. So ist es ja nicht hilfreich Fragen zu stellen, die jeder ohne wissenschaftliche<br />
Bemühungen mit Leichtigkeit beantworten kann (z.B.: Kann die Balanced Score<br />
Card in Krankenanstalten eingesetzt werden? Ja, viele tun das bereits). Aber es<br />
macht auch keinen Sinn Fragen zu stellen, die genau genommen k<strong>einer</strong> beantworten<br />
kann (z.B.: Besitzt der Mensch einen freien Willen?). Bei solch <strong>einer</strong> Frage<br />
gerät die Arbeit zu <strong>einer</strong> reinen Spekulation. Auch Suggestivfragen sind wenig<br />
hilfreich (z.B.: Ist es ethisch verantwortlich Patientenrechte zu verletzen?).<br />
Am besten ist es, wenn eine Forschungsfrage aus dem Stand der Forschung entsteht.<br />
Hier ist es hilfreich zunächst das Thema der Arbeit grob festzulegen <strong>und</strong><br />
dann die relevante Literatur zu sichten. In der Regel enthält eine gute wissenschaftliche<br />
Arbeit eine Abschlussdiskussion <strong>und</strong> nicht selten findet sich dort eine<br />
Liste mit bisher ungelösten Fragen.<br />
Auf jeden Fall muss die Forschungsfrage in der Einleitung der Arbeit begründet<br />
<strong>und</strong> genannt werden. Im Schlusskapitel der Arbeit muss dann auf die Forschungsfrage<br />
eine Antwort gegeben werden (vgl. dazu auch weiter unten, S. 16).<br />
12 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
3.1.8 Von der Forschungsfrage zur fertigen Arbeit<br />
Im Forschungsprozess können einige wichtige „Meilensteine“ unterschieden werden.<br />
Viele dieser Meilensteine bauen aufeinander auf, so dass es hilfreich ist in<br />
der korrekten Reihenfolge Stein auf Stein zu setzen. Manchmal merkt man aber<br />
im Verlauf der Arbeit, dass die unteren Steine ungeschickt ausgewählt wurden<br />
<strong>und</strong> das Gebäude insgesamt nicht tragen können. In dem Fall bleibt häufig nichts<br />
anderes übrig, als auch bereits abgeschlossene Meilensteine noch einmal zu überarbeiten.<br />
Wichtige Meilensteine sind:<br />
• Forschungsfrage festlegen.<br />
• Literatursuche.<br />
• Einleitung schreiben.<br />
• Gliederung erarbeiten.<br />
• Forschungsfrage festlegen: In der Lehrveranstaltung „Wissenschaftliches<br />
Arbeiten“ werden erste Entwürfe für eine Forschungsfrage erarbeitet (vgl. für<br />
den organisatorischen Ablauf auch S. 27ff.). In der Lehrveranstaltung „Projekt-Kick-off“<br />
wird mit dem Betreuer ein Arbeitstitel <strong>und</strong> die vorläufige<br />
Forschungsfrage festgelegt. Der Arbeitstitel kann – nach Rücksprache – mit<br />
Fortschreiten der Arbeit verf<strong>einer</strong>t werden. Er muss spätestens vor dem Einreichen<br />
der Arbeit endgültig fixiert sein.<br />
• Literatursuche. Für die Literatursuche bieten sich zahlreiche Suchmaschinen<br />
an. Neben der Suche im öffentlich zugänglichen Internet sollten auch die Datenbanken<br />
der Uni-Bibliothek genutzt werden. Der Zugang zur Uni-Bibliothek<br />
der WU ist öffentlich möglich, aber liefert nur dann wirklich gute Ergebnisse,<br />
wenn man als Mitglied der WU erkannt wird. <strong>Das</strong> geht über den<br />
Fernzugriff auf die Uni-Bibliothek der WU. Eine Anleitung zum Einrichten<br />
des Fernzugriffes findet sich hier:<br />
http://www.wu.ac.at/library/help/remoteaccess/proxy<br />
Die Literatursuche sollte die Suche nach deutsch- <strong>und</strong> englischsprachigen<br />
Büchern <strong>und</strong> Zeitschriftenartikeln umfassen.<br />
- Google: Die „erweiterte Suche“ (www.google.at/advanced_search?hl=de)<br />
erlaubt es auch Suchworte auszuschließen <strong>und</strong> Dokumentenformate anzugeben<br />
(z.B. nur pdf zu suchen).<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 13
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
Google Scholar (http://scholar.google.at/schhp?hl=de) sucht direkt nach<br />
wissenschaftlicher Literatur im Web. Dennoch sind Datenbanken von Zeitschriften<br />
oder Uni-Bibliotheken nicht immer bei Google erfasst. Es genügt<br />
also nicht allein, hier zu suchen.<br />
- PubMed (www.ncbi.nih.gov/pubmed/): Hier findet sich alles, was in der<br />
Medizin publiziert wurde. Für jedes irgendwie medizinisch orientierte<br />
Thema muss hier unbedingt gesucht werden. Leider werden häufig nur<br />
Kurzfassungen (Abstracts) angezeigt, so dass man interessante Artikel,<br />
nachdem man sie identifiziert hat, woanders (Internetzugang der Zeitschrift,<br />
elektronische Zeitschriftenbibliothek, Bibliotheken oder Dokumentenlieferservice)<br />
besorgen muss.<br />
- Psyndex (unter P auf www.wu.ac.at/library/search/databases/all): Der<br />
Zugriff auf den Psyndex ist nur über die WU möglich. Hier findet sich alles,<br />
was in der Psychologie publiziert wurde (Deutsch <strong>und</strong> Englisch). Für<br />
jedes irgendwie psychologisch orientierte Thema muss hier unbedingt gesucht<br />
werden. Leider werden hier nur Abstracts angezeigt, so dass man interessante<br />
Artikel, nachdem man sie identifiziert hat, woanders (Internetzugang<br />
der Zeitschrift, elektronische Zeitschriftenbibliothek, Bibliotheken<br />
oder Dokumentenlieferservice) besorgen muss.<br />
- Sonstige Datenbanken (www.wu.ac.at/library/search/databases/all): Auf<br />
den Seiten der WU-Bibliothek finden sich Zugänge zu zahlreichen Datenbanken.<br />
Für die Wirtschaftswissenschaften kann „ABI/Inform“ empfohlen<br />
werden<br />
- Schneeballprinzip: Mitunter sucht man recht lange, bis man den ersten<br />
Artikel findet, der wirklich gut zur Forschungsfrage passt. Dieser Artikel<br />
zitiert aber s<strong>einer</strong>seits Literatur. Diese sollte man zuerst ansehen. Falls sich<br />
zudem herausstellt, dass zentrale Arbeiten in <strong>einer</strong> bestimmten Zeitschrift<br />
erschienen sind, so kann es lohnend sein alle Ausgaben dieser Zeitschrift<br />
von Hand (ohne Suchbegriffe über den Internetzugang der Zeitschrift,<br />
elektronische Zeitschriftenbibliothek) durchzugehen.<br />
- Elektronische Zeitschriftenbibliothek (http://www.wu.ac.at/library/<br />
search/e-journals): Die WU-Bibliothek hat zahlreiche Zeitschriften lizenziert.<br />
Wenn man weiß, wo ein Artikel erschienen ist, kann man ihn hier<br />
nachschlagen.<br />
- Dokumentenlieferung (www.wu.ac.at/wuw/dienstleister/library/<br />
service/docdel): Dokumentenlieferungen kosten für Artikel mit 20 Seiten<br />
unter 10 Euro. An der WU muss man die Artikel nach der Bestellung abholen.<br />
subito (www.subito-doc.de) liefert häufig auch per Mail <strong>und</strong> immer<br />
auch per Post <strong>und</strong> Fax.<br />
14 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
• Einleitung schreiben. Eine Einleitung ist so strukturiert, dass sie in wenigen<br />
Schritten die Forschungsfrage begründet <strong>und</strong> aufzeigt, wie die Forschungsfrage<br />
beantwortet werden soll. Die Einleitung ist damit so strukturiert wie<br />
auch die Arbeit selber strukturiert sein sollte. Es ist daher sehr hilfreich, erst<br />
die Einleitung zu entwerfen <strong>und</strong> diese dann als Vorlage für die ganze Arbeit<br />
zu benutzen. Ausführlich wird auf den Aufbau der Einleitung eingegangen ab<br />
Seite 16.<br />
• Gliederung erarbeiten. Die Planung der Gliederung verlangt ein erstes<br />
Durchdenken der Arbeit. Sie dient in der Folge als Leitfaden für die Durchführung.<br />
Jede Arbeit umfast eine Einleitung <strong>und</strong> eine Abschlussdiskussion<br />
mit jeweils ca. zwei Seiten. Damit bleiben r<strong>und</strong> 26 Seiten für den Theorieteil<br />
der Arbeit übrig. In der Regel umfasst dieser Theorieteil drei bis vier Kapitel<br />
(nur selten sind mehr Kapitel erforderlich), die sich am besten nach dem Aufbau<br />
der Einleitung richten (vgl. Seite 16). Aber auch folgende Struktur hat<br />
sich bewährt: Ausgangssituation, Problemstellung, Problemlösung. Wenn jedes<br />
Kapitel gleich wichtig ist, kann man die Seitenzahlen gleichmäßig verteilen<br />
(r<strong>und</strong> sechs bis acht Seiten pro Kapitel). Bei der Planung der Gliederung<br />
sollte man sich jedoch immer fragen, welche Kapitel <strong>und</strong> Unterkapitel wirklich<br />
der Beantwortung der Forschungsfrage dienen. Diese Kapitel sollten entsprechend<br />
länger sein als Kapitel, die nicht direkt der Beantwortung dienen.<br />
Diese sollten überhaupt nur vorkommen, wenn sie zum Verständnis wirklich<br />
erforderlich sind. Jedes Kapitel muss also direkt der Beantwortung der Frage<br />
dienen. Kapitel, die nichts zur Beantwortung der Frage beitragen, gehören<br />
nicht in die Arbeit. Hier zeigt sich der Unterschied zwischen „Thema“ <strong>und</strong><br />
„Forschungsfrage“. Zu einem „Thema“ kann man beinahe alles schreiben,<br />
was es gibt, ohne dabei eine bestimmte Reihenfolge einhalten zu müssen. Bei<br />
<strong>einer</strong> „Forschungsfrage“ ist die Struktur klarer vorgegeben. Die Frage muss<br />
beantwortet werden <strong>und</strong> man kann hier nur zur Frage passende Inhalte bringen.<br />
Damit ergibt sich nicht selten eine logische Reihenfolge in der die Inhalte<br />
präsentiert werden müssen, um letztlich eine Antwort auf die Frage zu erhalten<br />
(z.B. Ausgangssituation, Problemstellung, Problemlösung).<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 15
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
3.2 Gliederung <strong>und</strong> Aufbau der Arbeit<br />
Bei der Gliederung <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit muss bedacht werden, dass die<br />
Arbeit eine Forschungsfrage beantwortet. Jedes Kapitel muss also direkt der Beantwortung<br />
der Frage dienen. Kapitel, die nichts zur Beantwortung der Frage beitragen<br />
gehören nicht in die Arbeit. Hier zeigt sich der Unterschied zwischen einem<br />
„Thema“ zu dem man wahllos darauf los schreiben kann, ohne dabei eine<br />
bestimmte Reihenfolge einhalten zu müssen <strong>und</strong> <strong>einer</strong> „Forschungsfrage“, bei der<br />
man nur bestimmte, zur Frage passende Inhalte bringen kann <strong>und</strong> sich häufig eine<br />
logische Reihenfolge ergibt.<br />
Im Folgenden wird kurz eine typische Gliederung <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
beispielhaft dargestellt.<br />
3.2.1 Typische Gliederung<br />
Typischerweise umfasst eine empirische Arbeit die in Tabelle 1 angeführten Gliederungspunkte,<br />
die mit Dezimalklassifikation zu nummerieren sind.<br />
3.2.1.1 Die Einleitung<br />
Eine gute Einleitung in eine wissenschaftliche Arbeit umfasst drei Aspekte, die<br />
zum Teil jeweils weitere Unterpunkte enthalten. <strong>Das</strong> Ziel der Einleitung ist es die<br />
Forschungsfrage herzuleiten, zu begründen <strong>und</strong> den Aufbau der folgenden Arbeit<br />
zu verdeutlichen.<br />
16 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
<strong>Projektarbeit</strong><br />
Empirischer Teil<br />
Gliederung<br />
Inhalts-, Tabellen-, Abbildungsverzeichnis<br />
1. Einleitung<br />
Herleitung <strong>und</strong> Begründung der Forschungsfrage<br />
in drei Schritten.<br />
2. Ausgangssituation<br />
Zentrale Bedeutung des Themas aufzeigen<br />
<strong>und</strong> Stand der Forschung darstellen.<br />
3. Problemstellung<br />
Probleme <strong>und</strong> Lücken aufzeigen <strong>und</strong><br />
diskutieren.<br />
4. Problemlösung<br />
Möglichkeiten für Lösungen, Lösungsversuche<br />
anderer Autoren diskutieren<br />
<strong>und</strong> theoriegestützt entwickeln.<br />
5. Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />
Beantwortung der Forschungsfrage aus<br />
Sicht der Theorie.<br />
6. Hypothesen / Zielsetzungen der empirischen<br />
Studie<br />
Aus der Theorie werden Hypothesen<br />
oder Ziele für die empirische Studie abgeleitet.<br />
7. Methoden<br />
Auflisten der Methoden <strong>und</strong> Protokoll des<br />
Vorgehens<br />
Beispiel<br />
Inhalts-, Tabellen-, Abbildungsverzeichnis<br />
1. Einleitung<br />
2 Seiten<br />
2. Bedeutung der Patientenzufriedenheit<br />
für Spitäler<br />
8 Seiten<br />
8. Ergebnisse 8. Ergebnisse<br />
8.1 Deskriptive Ergebnisse<br />
Übersicht über die Stichprobe <strong>und</strong> erste<br />
beschreibende Ergebnisse.<br />
8.2 Ergebnisse zu den Hypothesen<br />
Ergebnisse entlang der Hypothesen<br />
bearbeiten.<br />
9. Abschlussdiskussion <strong>und</strong> Ausblick<br />
Beantwortung der Forschungsfrage aus<br />
Sicht der empirischen Studie. Selbstkritik<br />
10. Literatur 10. Literatur<br />
6 Seiten<br />
Anhang<br />
3. Methodische Schwierigkeiten bei der<br />
Messung von Patientenzufriedenheit<br />
9 Seiten<br />
4. Möglichkeiten zur Beeinflussung der<br />
Gütekriterien von Fragebögen zur<br />
Messung von Patientenzufriedenheit<br />
9 Seiten<br />
5. Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />
2 Seiten<br />
6. Zielsetzungen für die Entwicklung<br />
eines Fragebogens<br />
3 Seiten<br />
7. Methoden der Fragebogenanalyse<br />
6 Seiten<br />
8.1 Stichprobenbeschreibung<br />
6 Seiten<br />
8.2 Gütekriterien des Fragebogens<br />
12 Seiten<br />
9. Diskussion <strong>und</strong> Ausblick<br />
3 Seiten<br />
Anhang A<br />
Begleitschreiben<br />
Anhang B<br />
Fragebogen<br />
Tabelle 1:<br />
Typische Gliederung<br />
Typischer Weise umfasst eine vollständige <strong>Masterthesis</strong> inhaltlich die in der Abbildung angeführten<br />
Kapitel.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 17
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
Die drei Aspekte zum Aufbau <strong>einer</strong> Einleitung lauten:<br />
1. <strong>Das</strong> Territorium abstecken (alle folgenden Punkte sollten abgedeckt<br />
werden)<br />
– zentrale Bedeutung des Themas aufzeigen („In den letzten Jahren ist es<br />
immer wichtiger geworden ...“)<br />
– beschreiben, was man im Allgemeinen zu dem Thema schon weiß („Es<br />
ist durchaus bekannt, dass ...; es gibt viele Hinweise, die vermuten lassen<br />
...“)<br />
– Kurzüberblick über vergleichbare Arbeiten anderer Autoren<br />
2. Eine Nische abstecken (je nach Thema, einige oder mehrere der folgenden<br />
Punkte abdecken)<br />
– Gegenargumente anführen („Die angewandten Methoden waren jedoch<br />
relativ unzulänglich ...“)<br />
– auf Lücken hinweisen („Offen bleibt jedoch, wie ...“)<br />
– Fragen aufwerfen<br />
– die Tradition fortführen<br />
3. Die Nische erobern<br />
– Ziele der vorliegenden Arbeit herausstreichen<br />
– Kurzbeschreibung der vorliegenden Arbeit<br />
– eventuell Kurzbeschreibung der wichtigsten Ergebnisse<br />
– Struktur <strong>und</strong> Aufbau der Arbeit beschreiben (In Kapitel 2 werden ...,<br />
dann folgt in Kapitel 3, ...)<br />
Übung<br />
Auf der folgenden Seite findet sich die Einleitung in einen Artikel von Langewitz<br />
et al. (1995). Die Einleitung wurde für den vorliegenden Leitfaden zum Schreiben<br />
wissenschaftlicher Arbeiten verändert. Auch wurde alle Literatur herausgelöscht.<br />
Diese bildet nämlich den Gegenstand <strong>einer</strong> anderen Übung (siehe unten, S. 50).<br />
Versuchen Sie in dem Text die drei Aspekte <strong>einer</strong> Einleitung zu identifizieren. In<br />
welcher Zeile beginnt welcher Teil der Einleitung?<br />
18 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 19
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
3.2.1.2 Theorieteil der <strong>Projektarbeit</strong><br />
Der Theorieteil wiederholt in wesentlichen Teilen die Einleitung, geht jedoch auf<br />
alles näher ein. Er soll klar <strong>und</strong> prägnant aufgebaut sein <strong>und</strong> logisch zu <strong>einer</strong> vorläufigen,<br />
theoretisch begründeten Antwort auf die Forschungsfrage führen. Im<br />
empirischen Teil der <strong>Masterthesis</strong> wird die Theorie zusammengefasst zu Hypothesen<br />
oder zu den Zielen der Untersuchung.<br />
3.2.1.3 Methodenteil<br />
Im Methodenteil wird die Vorgehensweise bei der Erstellung der empirischen Studie<br />
(diese ist nur für eine <strong>Masterthesis</strong> Pflicht, S. 25) genau aufgeführt. Er umfasst<br />
die Darstellung aller eigenständigen empirischen Erhebungen: Wann durchgeführt,<br />
wie wurde die Stichprobe angelegt, Antwortquote, Abschätzen des Repräsentationsgrades,<br />
wo wurden wann welche Informationen eingeholt?<br />
3.2.1.4 Ergebnisteil<br />
Im Ergebnisteil werden alle Ergebnisse der Studie angeführt, in Tabellen <strong>und</strong> Grafiken<br />
aufbereitet <strong>und</strong> interpretiert. Dabei orientiert sich die Darstellung an (a) allgemeinen<br />
Daten wie z.B. Altersverteilung der Stichprobe, (b) den Zielsetzungen<br />
der Arbeit <strong>und</strong> (c) den Hypothesen. Bitte nichts von (b) <strong>und</strong> (c) vergessen!<br />
3.2.1.5 Abschlussdiskussion <strong>und</strong> Ausblick<br />
Jede Arbeit hat als Schlusskapitel eine Abschlussdiskussion mit Ausblick. In ihr<br />
müssen die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit, in Form <strong>einer</strong> Synthese (durch<br />
Aufzeigen von Querverbindungen zwischen den einzelnen Ergebnissen) zusammengestellt<br />
werden.<br />
Zudem muss die Zusammenfassung auf die in der Einleitung angeführten Forschungsfrage<br />
zurückkommen (Antwort auf die Forschungsfrage; was konnte von<br />
den Forschungszielen erfüllt werden, was nicht?). Wahlweise können unter dem<br />
Überbegriff Zusammenfassung noch andere Unterkapitel angefügt werden.<br />
20 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
Am Ende <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> bzw. <strong>Masterthesis</strong> sollte die Verfasserin eine „Expertin“,<br />
der Verfasser ein ,,Experte" bezüglich der Themenstellung sein. Sie müssten<br />
daher im Stande sein, in einem Ausblick zur weiteren Entwicklung des Forschungsfeldes<br />
Stellung zu nehmen. Hier kann auch weitere Forschung eingefordert<br />
werden. Auch sollte die Bedeutung der eigenen Forschungsergebnisse für die<br />
Praxis diskutiert werden.<br />
3.2.1.6 Literaturverzeichnis<br />
Am Ende der <strong>Projektarbeit</strong> bzw. <strong>Masterthesis</strong> muss ein Literaturverzeichnis stehen.<br />
Dieses muss die verwendeten Quellen in alphabetischer Reihenfolge geordnet<br />
anführen. Dazu siehe genauer ab Seite 58ff.<br />
3.2.1.7 Anhang<br />
Der Anhang enthält alle notwendigen ergänzenden Unterlagen, deren Unterbringung<br />
im Text zu ,,sperrig" wäre. Fragebögen, längere Tabellen, Gesetzestexte<br />
usw. Sie sind für die Arbeit zwar interessant, im Textteil aber für das Verständnis<br />
nicht unbedingt erforderlich. Der Anhang zählt nicht zur Seitenzahl. Der Anhang<br />
wird nicht wie die Kapitel nummeriert, sondern heißt Anhang A, Anhang B etc.<br />
3.2.2 Leitsätze zur Gliederung der Arbeit<br />
Für die Gliederung <strong>einer</strong> Arbeit in Kapitel <strong>und</strong> Unterkapitel sind einige Leitsätze<br />
zu beachten:<br />
• Gliederungstiefe. Während ein dreih<strong>und</strong>ert Seiten umfassender Roman häufig<br />
nur aus vier oder fünf Kapiteln besteht, ist eine wissenschaftliche Arbeit stärker<br />
mit Überschriften gegliedert. Ein typischer Anfängerfehler besteht jedoch<br />
darin es mit der Gliederung zu übertreiben. (Auch auf dieser Seite finden sich<br />
zu viele Überschriften. Ein Leitfaden darf das.) Ein eigenes Kapitel sollte<br />
nicht nur aus drei Sätzen bestehen. So ist es z.B. nicht zulässig, diesen Abschnitt,<br />
den Sie hier gerade lesen, als eigenes Kapitel (2.2.2.1) aufzufassen.<br />
Einige wissenschaftliche Zeitschriften verlangen von ihren Autorinnen <strong>und</strong><br />
Autoren, dass eine Arbeit nicht mehr als drei Gliederungsebenen umfassen<br />
soll. Auch wenn für eine <strong>Projektarbeit</strong> bzw. <strong>Masterthesis</strong> keine Begrenzung<br />
vorgesehen ist, sollten Sie es mit der Gliederung nicht übertreiben. Wenn an-<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 21
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
dere mit drei Ebenen auskommen, dann sollten auch Sie auf Kapitel wie<br />
„1.2.3.4.2.4 Zusammenfassung der wichtigsten Punkte“ verzichten können.<br />
• Ein Unterkapitel kommt niemals allein. Wird ein Kapitel in Unterkapitel<br />
eingeteilt, so muss es mindestens zwei Unterkapitel geben. Die folgende Gliederung<br />
ist daher unzulässig:<br />
3. Erhebungsmethoden<br />
3.1 Fragebögen<br />
Wenn das Kapitel „3. Erhebungsmethoden“ unterteilt werden kann, so muss es<br />
ja logischer Weise neben den Fragebögen auch noch andere Methoden geben.<br />
Richtig wäre daher:<br />
3. Erhebungsmethoden<br />
3.1 Fragebögen<br />
3.2 Beobachtung<br />
Natürlich kann es inhaltlich gesehen noch weitere Erhebungsmethoden geben,<br />
die in weiteren Kapiteln dargestellt werden könnten. Eventuell beschreibt das<br />
Kapitel aber die Methoden, die Sie in Ihrer Arbeit angewendet haben, so dass<br />
zwei genügen.<br />
Wenn Sie jedoch tatsächlich nur das Kapitel „Fragebögen“ brauchen, da Sie<br />
z.B. keine Beobachtung durchgeführt haben, so können Sie das Hauptkapitel<br />
gleich so benennen:<br />
3. Fragebögen<br />
• Die korrekte Nummerierung. Obwohl es viele verschiedene Methoden der<br />
Nummerierung gibt, ist eigentlich nur die folgende korrekt: Nach der Nummer<br />
von Hauptüberschriften der ersten Gliederungsebene folgt ein Punkt (wird gelesen<br />
als: erstens, zweitens etc.); alle anderen, tieferen Ebenen enden ohne<br />
Punkt (werden gelesen als: Eins-Punkt-Eins, Eins-Punkt-Zwei etc.).<br />
• Textverarbeitungsprogramme. Bereits vor Beginn des Schreibens der Arbeit<br />
sollte eine Formatvorlage für die Überschriften der verschiedenen Ebenen erstellt<br />
werden. Der Computer nummeriert dann die Überschriften automatisch.<br />
Auch ein Inhaltsverzeichnis kann dann automatisch eingefügt werden.<br />
Eine Vorlage für ein Word-Dokument finden Sie unter<br />
Word-Vorlage<br />
http://www.complexity-research.com/pdf/VorlageMasterArbeit.doc<br />
22 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
3.2.3 Der typische inhaltliche Aufbau <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
Eine wissenschaftliche Arbeit beantwortet eine Forschungsfrage, indem sie zunächst<br />
relativ allgemein einen Überblick über mögliche Ansätze für Antworten<br />
gibt. Eine Arbeit beginnt also relativ breit, <strong>und</strong> spitzt sich dann immer mehr zu. In<br />
ihrem Aufbau gleicht sie also <strong>einer</strong> auf dem Kopf stehenden Pyramide. Die Spitze<br />
der Pyramide ist dann die Antwort auf die eingangs gestellte Frage.<br />
Schaut man genauer hin, so stellt man fest, dass viele Kapitel ebenfalls wie auf<br />
dem Kopf stehende Pyramiden gestaltet sind, so z.B. auch die Einleitung. Auch<br />
diese fängt breit an, indem sie die Bedeutung des Themas betont. Die Spitze der<br />
Einleitungs-Pyramide sollte die Forschungsfrage darstellen (vgl. Abbildung 1).<br />
Frage<br />
Einleitung<br />
Forschungsfrage<br />
Theorieüberblick<br />
Hypothesen<br />
Empirie<br />
Antwort<br />
Abbildung 1:<br />
Der Aufbau <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
Die Abbildung zeigt, wie eine wissenschaftliche Arbeit sich nach <strong>und</strong> nach zuspitzt. Am Beginn der<br />
Arbeit steht die Frage die beantwortet werden soll. Die Spitze der auf dem Kopf stehenden Pyramide<br />
bildet die Antwort auf die Forschungsfrage. Schaut man genauer hin, so stellt man fest, dass<br />
viele Kapitel ebenfalls wie auf dem Kopf stehende Pyramiden gestaltet sind.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 23
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
3.2.4 Umfang <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
Für den Umfang <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong> gilt es zunächst die Rahmenbedingungen<br />
abzustecken. Der Text sollte in <strong>einer</strong> Schrift mit Serifen (z.B. Times)<br />
<strong>und</strong> <strong>einer</strong> Schriftgröße von 12pt eineinhalbzeilig 1 verfasst sein. Als Seitengröße<br />
gilt DIN A4, Seitenränder: links ca. 2,5 cm, rechts 2 cm, oben <strong>und</strong> unten jeweils<br />
ca. 2 cm.<br />
Der Umfang <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> sollte – natürlich auch von der Themenstellung<br />
abhängig – etwa 30 Seiten betragen, der <strong>einer</strong> <strong>Masterthesis</strong> etwa 60 Seiten. Eine<br />
<strong>Projektarbeit</strong> oder <strong>Masterthesis</strong> kann in Ausnahmefällen – themenabhängig – auch<br />
weniger, durchaus aber auch mehr Seiten umfassen. Ein eventuell nötiger Anhang<br />
zählt nicht zum Umfang der Arbeit.<br />
Übung<br />
Sie kennen nun den Umfang ihrer Arbeit. Wenn Ihre Arbeit ein „Kuchen“ wäre,<br />
dann hätte dieser Kuchen den Umfang von 30 (<strong>Projektarbeit</strong>) oder 60 (<strong>Masterthesis</strong>)<br />
Seiten. Die einzelnen Kapitel Ihrer Arbeit sind die Kuchenstücke. Wie groß<br />
sollte jedes Stück sein, damit sich am Ende 30 oder 60 Seiten ergeben. Denken<br />
Sie bei der Verteilung der Seiten daran, dass Sie eine Forschungsfrage beantworten<br />
<strong>und</strong> dabei nicht jedes Kapitel gleich wichtig sein wird.<br />
1 Dies gilt für den Text. In Tabellen <strong>und</strong> Abbildungen sollte hingegen ein einzeiliger Zeilenabstand<br />
gewählt werden.<br />
24 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
3.2.5 Unterschiede zwischen <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>einer</strong> <strong>Masterthesis</strong><br />
Die <strong>Masterthesis</strong> baut auf der <strong>Projektarbeit</strong> auf. Der Unterschied zwischen den<br />
beiden Arbeiten liegt primär darin, dass die <strong>Projektarbeit</strong> der Spezifikation der<br />
Forschungsfrage dient <strong>und</strong> der Aufarbeitung der recherchierten Literatur gewidmet<br />
ist. Die <strong>Projektarbeit</strong> ist damit eher beschreibender <strong>und</strong> systematisierender<br />
Natur.<br />
Im Rahmen der <strong>Masterthesis</strong> soll zudem eine originäre Leistung erbracht werden.<br />
Die spezifizierte Forschungsfrage muss <strong>einer</strong> eigenständigen Beantwortung zugeführt<br />
werden.<br />
Die Inhalte der <strong>Projektarbeit</strong> können direkt in die <strong>Masterthesis</strong> einfließen (kumulativ).<br />
3.2.6 Empirische versus theoretische Fragestellungen<br />
Prinzipiell ist davon auszugehen, dass die <strong>Masterthesis</strong> empirischer Natur ist, indem<br />
sie entweder auf qualitativer oder quantitativer Ebene Daten erfasst, die <strong>einer</strong><br />
methodisch einwandfreien Aufarbeitung unterzogen werden.<br />
Als Alternative zur eigenständigen Ermittlung empirischer Daten ist der Zugriff<br />
auf Sek<strong>und</strong>ärdaten denkbar, die <strong>einer</strong> entsprechenden systematischen Aufarbeitung<br />
zu unterziehen sind.<br />
Des Weiteren können im Rahmen der <strong>Masterthesis</strong> praxisbezogene Konzepte <strong>und</strong><br />
Modelle entwickelt werden. <strong>Das</strong> erarbeitete Konzept muss in diesem Fall auf gängige<br />
betriebswirtschaftliche Tools zurückgreifen <strong>und</strong> in enger Abstimmung mit<br />
der organisatorischen Praxis entwickelt werden.<br />
Reine Literaturarbeiten werden als <strong>Masterthesis</strong> nur in Ausnahmefällen akzeptiert.<br />
Auch in diesem Fall ist eine originäre Leistung des Kandidaten, der Kandidatin zu<br />
erbringen, indem beispielsweise eine vergleichende Analyse verschiedener theoretischer<br />
Konzepte geleistet wird.<br />
Für Kandidatinnen <strong>und</strong> Kandidaten, die ausschließlich einen Abschluss zum<br />
„Akademischen Healthcare Manager“ anstreben, genügt die Abfassung <strong>einer</strong> dreißigseitigen<br />
<strong>Projektarbeit</strong>. In diesem Fall ist es ausreichend, wenn die Arbeit ausschließlich<br />
theoretischer Natur ist, die auf <strong>einer</strong> Literaturrecherche basiert. Als<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 25
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
Alternative dazu ist es denkbar, dass eine für den Kandidaten relevante Praxisfrage<br />
<strong>einer</strong> Analyse unterzogen wird. Des Weiteren kann sich die <strong>Projektarbeit</strong> im<br />
Rahmen des „Akademischen Healthcare Managers“ auf ein konkretes Arbeitsprojekt<br />
beziehen, das in der Vergangenheit durchgeführt wurde bzw. für den Zweck<br />
der Erstellung der Arbeit realisiert wird.<br />
26 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Organisatorischer Ablauf der Erstellung <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong><br />
4. Organisatorischer Ablauf der Erstellung <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong><br />
Verschiedene Lehrveranstaltungen unterstützen Sie bei der Erstellung Ihrer Projekt-<br />
bzw. <strong>Masterthesis</strong>.<br />
4.1 Organisatorischer Ablauf – <strong>Projektarbeit</strong><br />
Der Vorbereitung der <strong>Projektarbeit</strong> sind drei Lehrveranstaltungen gewidmet. Die<br />
fertige <strong>Projektarbeit</strong> wird im Rahmen eines kurzen Vortrages präsentiert.<br />
Wissenschaftliches Arbeiten<br />
„Plenum“<br />
Projekt Kick-off<br />
„Kleingruppen“<br />
– Ziele<br />
– Bewertungskriterien<br />
– Formale Kriterien<br />
– Spezifikation des Themas der<br />
Forschungsfrage<br />
– Einteilung der Betreuer<br />
– Projekt-Design<br />
– Erste Literaturrecherche<br />
Projektwerkstatt<br />
„Kleingruppen“<br />
– Spezifikation der<br />
Forschungsfrage<br />
– Festlegung der Methoden<br />
– Projekt-Design<br />
Projektpräsentation<br />
„Plenum“<br />
– 15 Minuten Präsentation des<br />
Projektes im Plenum<br />
– 15 Minuten Diskussion des<br />
Projektes im Plenum<br />
Tabelle 2:<br />
Lehrveranstaltungsabfolge – <strong>Projektarbeit</strong><br />
Links sind die Lehrveranstaltungen angeführt, die Sie beim Schreiben Ihrer <strong>Projektarbeit</strong> unterstützen<br />
sollen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 27
Organisatorischer Ablauf der Erstellung <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong><br />
4.2 Organisatorischer Ablauf – <strong>Masterthesis</strong><br />
Der Vorbereitung der <strong>Masterthesis</strong> sind zusätzlich eine weitere Lehrveranstaltung<br />
<strong>und</strong> eine individuelle Betreuung gewidmet. Die fertige <strong>Masterthesis</strong> wird im Rahmen<br />
eines Vortrages präsentiert. Die Präsentation wird – ebenso wie die Arbeit –<br />
benotet (vgl. dazu unten, S. 31).<br />
Statistische Methoden<br />
„Plenum“<br />
MBA-Thesis Working<br />
„Einzelbetreuung“<br />
MBA-Thesis Präsentation<br />
„Plenum“<br />
– Quantitative Untersuchungsmethoden<br />
empirischer<br />
Sozialforschung<br />
– Diskussion einzelner projektbezogener<br />
Auswertungsprobleme<br />
– Individuelle Betreuung<br />
– Überprüfung des Arbeitsfortschritts<br />
– 30 Minuten Präsentation der<br />
Thesis im Plenum<br />
– 20 Minuten Diskussion der<br />
Thesis im Plenum<br />
Tabelle 3:<br />
Lehrveranstaltungsabfolge – <strong>Masterthesis</strong><br />
Links sind die Lehrveranstaltungen angeführt, die Sie beim Schreiben Ihrer <strong>Masterthesis</strong> unterstützen<br />
sollen.<br />
28 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Organisatorischer Ablauf der Erstellung <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong><br />
4.3 Papierkram<br />
In der Regel wird es möglich sein während des Betreuungsprozesses der Betreuerin,<br />
dem Betreuer die Arbeit per Mail zukommen zu lassen. Für die endgültige<br />
Bewertung der Arbeit muss diese jedoch physisch vorliegen <strong>und</strong> offiziell abgegeben<br />
werden.<br />
Word-Vorlage<br />
<strong>Das</strong> Deckblatt der Arbeit muss eine Eidesstattliche Erklärung enthalten in der Sie<br />
unter anderem versichern, dass die Arbeit kein Plagiat ist. Ein vorgefertigtes<br />
Deckblatt ist in der Word-Vorlage enthalten, die auf<br />
http://www.complexity-research.com/pdf/VorlageMasterArbeit.doc<br />
bereit steht (vgl. auch Abbildung 2).<br />
<strong>Masterthesis</strong> / <strong>Projektarbeit</strong><br />
zur Erlangung des akademischen Grades<br />
MBA Health Care Management<br />
an der<br />
Wirtschaftsuniversität Wien<br />
Studiengang MBA für Health Care Management<br />
Thema: Titel<br />
Vorgelegt von: Name<br />
Adresse<br />
Matrikel-Nr.:<br />
Beurteiler/Betreuer:<br />
Abgabedatum:<br />
Ich versichere:<br />
dass ich die Arbeit selbständig verfasst, andere als die angegebenen Quellen <strong>und</strong><br />
Hilfsmittel nicht benutzt <strong>und</strong> mich auch sonst k<strong>einer</strong> unerlaubten Hilfe bedient habe,<br />
dass ich diese <strong>Masterthesis</strong> bisher weder im In- noch im Ausland (<strong>einer</strong><br />
Beurteilerin/einem Beurteiler zur Begutachtung) in irgend<strong>einer</strong> Form als<br />
Prüfungsarbeit vorgelegt habe, dass diese Arbeit mit der vom Begutachter beurteilten<br />
Arbeit übereinstimmt.<br />
Datum:<br />
Unterschrift:<br />
Abbildung 2:<br />
Deckblatt <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> bzw. <strong>Masterthesis</strong><br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 29
Organisatorischer Ablauf der Erstellung <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong><br />
Die 30seitige <strong>Projektarbeit</strong> muss in zweifacher Ausfertigung, spiralgeb<strong>und</strong>en abgegeben<br />
werden.<br />
Die 60seitige <strong>Masterthesis</strong> muss in zweifacher geb<strong>und</strong>ener Ausfertigung (fester<br />
Einband) abgegeben werden.<br />
30 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Beurteilungskriterien der Arbeit<br />
5. Beurteilungskriterien der Arbeit<br />
In der nachfolgenden Tabelle finden Sie jene Beurteilungskriterien definiert, die<br />
für die Benotung Ihrer Arbeiten bzw. Präsentationen herangezogen werden.<br />
Inhalt der Bewertung<br />
1. FORM DER ARBEIT<br />
1.1 Formschriften<br />
Vollständigkeit (siehe rechts)<br />
Einhaltung der Form- <strong>und</strong><br />
Zitiervorschriften<br />
– Format der Literaturangaben<br />
– Format von Tabellen <strong>und</strong> Abbildungen<br />
1.2 Formale Gestaltung<br />
Wie sorgfältig ist die formale Präsentation<br />
der Arbeit?<br />
– ordentliches Layout, ansprechendes<br />
Schriftbild, sorgfältige Verweise,<br />
klare Seitenumbrüche, einheitliche<br />
Formate, leserliche, übersichtliche<br />
Abbildungen<br />
1.3 Stil <strong>und</strong> Sprache<br />
Ist die Arbeit sprachlich einwandfrei?<br />
– Rechtschreibung, Grammatik,<br />
Zeichensetzung<br />
Ist der Stil der Arbeit wissenschaftlich?<br />
– Klare Aussagen, prägnante<br />
Formulierungen, Verständlichkeit,<br />
logischer Satzbau<br />
2. INHALT UND KONZEPT DER<br />
ARBEIT<br />
2.1 Problemstellung<br />
Ist die Problemstellung klar formuliert?<br />
– Klare <strong>und</strong> eindeutige Abgrenzung <strong>und</strong><br />
Definition der Forschungsfragestellung,<br />
Abgrenzung von Zielen <strong>und</strong><br />
Nichtzielen<br />
Ist die Problemstellung inhaltlich für eine<br />
<strong>Masterthesis</strong>/<strong>Projektarbeit</strong> geeignet?<br />
– Umfang der Thematik<br />
– Wissenschaftliche <strong>und</strong> praktische<br />
Relevanz der Fragestellung<br />
2.2 Konzept zur Problemlösung<br />
Gibt es ein klares Konzept zur Lösung der<br />
Problemstellung?<br />
– Forschungsansatz, Methodik<br />
– theoretischer <strong>und</strong> empirischer Zugang<br />
Hat die Arbeit eine klare <strong>und</strong> logische<br />
Struktur?<br />
– Aufbau <strong>und</strong> Gliederung<br />
– konsistente Kapitelabfolge<br />
2.3 Umsetzung des Konzepts<br />
Ist der Inhalt der Arbeit widerspruchsfrei<br />
<strong>und</strong> problembezogen?<br />
– nachvollziehbare, schlüssige<br />
Argumentationsketten<br />
– Vermeidung von themenfremden<br />
Passagen <strong>und</strong> Red<strong>und</strong>anzen<br />
– konstante <strong>und</strong> klare Definitionen <strong>und</strong><br />
Prämissen<br />
Werden gewählte Untersuchungs- <strong>und</strong> -<br />
Analyseinstrumente richtig umgesetzt?<br />
– präzise, vollständige Definition <strong>und</strong><br />
– Umsetzung des<br />
Untersuchungsdesigns<br />
Bindung<br />
Kommentar<br />
Bitte unbedingt schriftlich, nachvollziehbar kommentieren<br />
Seitennummerierung<br />
Deckblatt Seitenränder (max. 2,5)<br />
eidesstattliche Erklärung<br />
Schriftgröße (12pt)<br />
Inhaltsverzeichnis (dezimal) Zeilenabstand (1,5)<br />
Abb.-, Tabellenverzeichnis<br />
Literaturverzeichnis<br />
Format (A4)<br />
Blocksatz/Silbentrennung<br />
Bewertung<br />
Schulnotensystem<br />
erfüllt<br />
nicht erfüllt<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tabelle 4:<br />
Seite 1 der Bewertungskriterien<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 31
Beurteilungskriterien der Arbeit<br />
2.4 Literatur<br />
Ist die Literaturbearbeitung quantitativ<br />
anspruchsvoll?<br />
– Vollständigkeit, Umfang,<br />
Standardwerke, Internationalität<br />
– Verhältnis Internet – Artikel – Bücher<br />
– gleichmäßige Berücksichtigung der<br />
Quellen<br />
Ist die Literaturbearbeitung qualitativ<br />
anspruchsvoll?<br />
– Wissenschaftlichkeit der Literatur<br />
– Seriosität der Quellen<br />
Wurde die Literatur korrekt ausgewertet?<br />
– Sorgfalt, Verständnis, Quellentreue<br />
– neueste Auflage, Originalquellen<br />
2.5 Ergebnisse<br />
Sind die Ergebnisse klar formuliert <strong>und</strong><br />
abgeleitet?<br />
– eindeutiger Zusammenhang zwischen<br />
Untersuchung <strong>und</strong> Ergebnis<br />
– widerspruchsfreie, konsistente,<br />
ausreichende Ergebnisse<br />
Tragen die Ergebnisse zur Lösung der<br />
ursprünglichen Problemstellung bei?<br />
– themenbezogen, lösungsorientiert<br />
– Neuheit, Informationsgehalt<br />
2.6 Eigenständigkeit<br />
Ist eine eindeutige Eigenleistung zu<br />
erkennen?<br />
– ausreichendes Niveau <strong>und</strong><br />
ausreichende Absicherung<br />
– eigenständige Gedankengänge<br />
Liegt eine kritische Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema vor?<br />
– Ausarbeitung von Widersprüchen <strong>und</strong><br />
Lücken in der Literatur, Entwicklung<br />
neuer Vorschläge<br />
GESAMTBEURTEILUNG DER SCHRIFTLICHEN ARBEIT<br />
3. PRÄSENTATION DER ARBEIT<br />
3.1 Inhalt <strong>und</strong> Konzept der Präsentation<br />
Sind die Problemstellung <strong>und</strong> die<br />
Ergebnisse klar dargelegt?<br />
– klare <strong>und</strong> eindeutige Abgrenzung <strong>und</strong><br />
Definition<br />
– eindeutiger Zusammenhang zwischen<br />
Untersuchung <strong>und</strong> Ergebnis<br />
– widerspruchsfreie, konsistente<br />
Ergebnisse<br />
Gibt es ein klares Konzept zur Lösung der<br />
Problemstellung?<br />
– Methoden<br />
– theoretischer <strong>und</strong> empirischer Zugang<br />
– klare <strong>und</strong> logische Struktur erkennbar<br />
Liegt eine kritische Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema vor?<br />
– Ausarbeitung von Widersprüchen<br />
eigenständige Gedankengänge<br />
3.2 Stil der Präsentation<br />
Sind die Ausführungen des Vortragenden<br />
verständlich?<br />
– logischer Aufbau<br />
– klare Argumentation<br />
Präsentationstechnik<br />
– Kreative Umsetzung<br />
– Umgang mit Hilfsmedien<br />
– Sprache<br />
– Körpersprache<br />
– Vortragsstil<br />
Eingehen auf Fragen der Kommission<br />
GESAMTBEURTEILUNG DER PRÄSENTATION<br />
GESAMTBEURTEILUNG<br />
Datum: ……………<br />
Datum: ……………<br />
Datum: ……………<br />
Unterschrift: …………………………..<br />
Unterschrift: …………………………..<br />
Unterschrift: …………………………..<br />
<br />
<br />
<br />
NOTE:<br />
<br />
<br />
NOTE:<br />
NOTE:<br />
Tabelle 5:<br />
Seite 2 der Bewertungskriterien<br />
32 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
6. Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit 2<br />
Beim Schreiben <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit gilt es eine ganze Reihe von<br />
Spielregeln zu beachten. Wie immer bei Spielregeln gilt, dass nur der gewinnen<br />
kann, der sich auch an die Regeln hält.<br />
Einige der folgenden Regeln wirken dabei zunächst etwas spitzfindig oder übertrieben.<br />
Insbesondere, wenn man sich zum ersten Mal an <strong>einer</strong> wissenschaftlichen<br />
Arbeit versucht, erscheint die Fülle an Regeln etwas unübersichtlich <strong>und</strong> ungewohnt.<br />
Daher empfiehlt es sich, den folgenden Text aufmerksam zu lesen <strong>und</strong><br />
immer wieder mit der nach <strong>und</strong> nach wachsenden <strong>Projektarbeit</strong> bzw. <strong>Masterthesis</strong><br />
zu vergleichen.<br />
Die Regeln betreffen:<br />
• die sprachliche Form,<br />
• die Manuskriptgestaltung,<br />
• die Darstellung von Informationen in Tabellen <strong>und</strong> Abbildungen,<br />
• das Zitieren <strong>und</strong> Belegen von Aussagen mit Literatur,<br />
• das Erstellen von Literaturverzeichnissen.<br />
6.1 Sprachliche Form<br />
Eine wissenschaftliche Arbeit muss in Hinblick auf Interpunktion <strong>und</strong> Rechtschreibung<br />
perfekt <strong>und</strong> fehlerfrei sein. <strong>Das</strong> ist die Voraussetzung dafür, dass die<br />
Arbeit zur Begutachtung überhaupt angenommen wird.<br />
Für die sprachliche Gestaltung gilt, dass nüchterne, objektive Formulierungen gewählt<br />
<strong>und</strong> alltagssprachliche Wendungen möglichst vermieden werden.<br />
Da es sich um eine wissenschaftliche Arbeit handelt, spielen persönliche Meinungen<br />
keine Rolle. Es gehört daher nicht zum guten Stil, in der Ich-Form zu schreiben.<br />
Sätze wie „Ich gehe davon aus, dass Fragebögen hier eine gute Erhebungsmethode<br />
darstellen“, sollten daher umformuliert werden: „Es kann davon ausgegangen<br />
werden, dass Fragebögen eine gute Erhebungsmethode darstellen“. Dabei<br />
handelt es sich nicht um ein reines Sprachspiel. Vielmehr soll anhand von logisch<br />
2 Weite Teile der folgenden Kapitel wurden übernommen <strong>und</strong> angepasst aus: Deutsche Gesellschaft<br />
für Psychologie, 1987).<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 33
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
zwingenden Argumenten nachvollziehbar werden, warum bestimmte Vorgehensweisen<br />
gewählt werden.<br />
An k<strong>einer</strong> Stelle wird der Leser angesprochen. Formulierungen, wie die folgenden<br />
sind daher zu vermeiden:<br />
• Der geneigte Leser richte nun seine Aufmerksamkeit auf die folgende Tabelle.<br />
• Bitte führen Sie sich vor Augen, dass...<br />
• <strong>Das</strong> folgende Kapitel soll dem Leser zeigen, was bisher zu dem Thema bekannt<br />
ist.<br />
6.1.1 Hilfreiche Tipps<br />
Die Arbeit sollte einen roten Faden aufweisen, der den Weg von der Forschungsfrage<br />
zur Antwort im Schlusskapitel aufzeigt. Hier kann es hilfreich sein, größere<br />
Kapitel durch Überleitungen zu verbinden. Es ist z.B. hilfreich, wenn ein größeres<br />
Kapitel mit <strong>einer</strong> Zusammenfassung beendet wird. In der Zusammenfassung sollte<br />
explizit ein Bezug zur Forschungsfrage dargestellt werden. Die letzten Sätze der<br />
Zusammenfassung könnten dann aufzeigen, was derzeit noch offen bleibt. <strong>Das</strong><br />
hilft, um dann überzuleiten auf das nächste Kapitel, das diese Lücke füllt.<br />
Es ist hilfreich, wenn jedes größere Kapitel zudem mit wenigen einleitenden Sätzen<br />
den roten Faden aufnimmt <strong>und</strong> darauf verweist, wie das folgende Kapitel in<br />
den Gesamtaufbau der Arbeit verankert ist.<br />
Zusammenfassungen <strong>und</strong> Einleitungen helfen manchmal auch zumindest den Anschein<br />
eines roten Fadens zu erwecken, auch dort, wo er sonst nur schwer identifizierbar<br />
wäre.<br />
Als Standardregel sollte gelten, dass jedes Kapitel nach der Überschrift mit Text<br />
beginnt <strong>und</strong> nicht mit <strong>einer</strong> Abbildung, Tabelle oder <strong>einer</strong> Aufzählung anfängt.<br />
Es ist durchaus üblich in den ersten Kapiteln der Arbeit die wichtigsten Begriffe<br />
zu definieren. Nicht selten werden dabei auch zu ein- <strong>und</strong> denselben Begriff zahlreiche<br />
unterschiedliche Definitionen aus der Literatur zitiert. <strong>Das</strong> ist durchaus gewünscht<br />
aber nur dann hilfreich, wenn am Ende der Aufzählung eine für die vorliegende<br />
Arbeit verbindliche Definition ausgewählt wird <strong>und</strong> diese Auswahl auch<br />
begründet wird.<br />
34 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt, dass in wissenschaftlichen Arbeiten viel mehr erlaubt ist, als<br />
gemeinhin angenommen wird. Wichtig ist dabei die Begründung des Vorgehens,<br />
die objektiv, klar, logisch <strong>und</strong> nachvollziehbar sein soll.<br />
6.1.2 Verwendung von Abkürzungen<br />
Abkürzungen sollten sparsam verwendet werden. Da der erzielte Platzgewinn selten<br />
sehr groß ist, aber die Lesbarkeit der Texte häufig abnimmt, sollte der Einsatz<br />
von Abkürzungen gut überlegt sein.<br />
Abkürzungen sind hilfreich, wenn sie ohnehin üblich sind <strong>und</strong> der Leser damit<br />
vertrauter ist als mit der Langform oder der Platzgewinn beträchtlich ist.<br />
Abkürzungen aus der Umgangssprache, die im Duden als Stichworte enthalten<br />
sind, können ohne Erläuterung verwendet werden. Bei den im Duden angeführten<br />
Abkürzungen der Fachsprache ist es in vielen Fällen sinnvoll, sie mit <strong>einer</strong> Erläuterung<br />
einzuführen. Die Abkürzungen, die nicht im Duden angeführt sind, auch<br />
wenn sie noch so vertraut sind (wie etwa medizinische Tests), müssen vor ihrer<br />
ersten Verwendung im Text eingeführt werden. Dazu wird der abzukürzende<br />
Ausdruck im vollen Wortlaut angeführt werden, unmittelbar danach wird in<br />
Klammern eingeschlossen die Abkürzung angegeben. In der weiteren Folge kann<br />
die Abkürzung im Text ohne Nennung der Langform verwendet werden.<br />
Health Care Management (HCM) ... im HCM ...<br />
Zudem gilt zu beachten: Ein Satz sollte nicht mit <strong>einer</strong> Abkürzung beginnen. Abkürzungen<br />
in Tabellen oder Abbildungen müssen stets in deren Anmerkungen<br />
bzw. Überschriften erläutert werden. Tritt eine Abkürzung bei mehreren Tabellen<br />
oder Abbildungen auf, ist sie jedes Mal zu erläutern. Hinsichtlich der Verwendung<br />
von Punkten nach Abkürzungen sei auf die Richtlinien des Duden verwiesen: Abkürzungen,<br />
die im vollen Wortlaut gesprochen werden, erfordern einen Punkt:<br />
z.B., usw.<br />
Nach Abkürzungen, die als selbständige Wörter gesprochen werden, folgt kein<br />
Punkt.<br />
IQ, EEG<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 35
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
Als Abkürzungen ohne folgenden Punkt sind auch die im Text eingeführten speziellen<br />
Abkürzungen aufzufassen.<br />
HCM<br />
6.1.3 Zahlen, Ziffern<br />
Als generelle Regel gilt, dass Zahlen größer zehn durch Ziffern <strong>und</strong> Zahlen kl<strong>einer</strong><br />
bzw. gleich zehn durch Wörter darzustellen sind.<br />
fünf Häuser, 43 Seifenblasen<br />
In folgenden Fällen werden Zahlen als Ziffern dargestellt:<br />
• Alle Zahlen ab zehn. Aber auch alle Zahlen kl<strong>einer</strong> als zehn, wenn sie in einem<br />
Vergleich mit Zahlen größer als zehn verwendet werden <strong>und</strong> im gleichen<br />
Satz angeführt werden.<br />
3 von 35 Lehrerinnen<br />
• Zahlen, die mit <strong>einer</strong> Messeinheit versehen sind.<br />
9 cm, 3,5 m 2 , 2 kg<br />
• Zahlen, die statistische oder mathematische Funktionen, Brüche, Dezimaleinheiten,<br />
Prozentsätze, Verhältnisse sowie Perzentile oder Quartile angeben.<br />
• Zahlen, die Zeit oder Altersangaben, Stichproben- oder Populationsgrößen,<br />
Testwerte, Kennwerte, Werte <strong>einer</strong> Skala, exakte Geldsummen oder Bezifferungen<br />
darstellen.<br />
12 Jahre, 2 St<strong>und</strong>en, 20 Minuten, Messwert 4, die Tür Nummer 7<br />
• Zahlen, die eine bestimmte Stelle in <strong>einer</strong> nummerierten Folge, Teile von Büchern,<br />
Tabellen oder Abbildungen angeben.<br />
Kapitel 7, Abbildung 2<br />
36 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
• Jede Zahl in <strong>einer</strong> Auflistung von vier oder mehr Zahlen.<br />
Gruppen mit 4, 3, 6 <strong>und</strong> 8 Personen<br />
In folgenden Fällen werden Zahlen in Worten geschrieben:<br />
• Zahlen kl<strong>einer</strong> bzw. gleich zehn, die keine präzisen Messungen ausdrücken<br />
<strong>und</strong> die nicht in Vergleichen mit Ziffern größer 10 stehen:<br />
zwei Versuche, fünf Antwortmöglichkeiten<br />
• Ebenso die Zahlen Null <strong>und</strong> Eins, wenn sie als Wörter besser als die Ziffern zu<br />
verstehen sind.<br />
• Jede Zahl am Beginn eines Satzes, des Titels oder <strong>einer</strong> Überschrift. Besser ist<br />
es jedoch, wenn kein Zahlwort am Beginn eines Satzes steht.<br />
• Allgemein gebräuchliche Brüche<br />
zwei Drittel<br />
• Um ger<strong>und</strong>ete (nicht exakte) große Zahlen auszudrücken, sind Kombinationen<br />
aus Ziffern <strong>und</strong> Worten zu verwenden.<br />
7 Millionen Einwohner<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 37
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
6.2 Form, Layout <strong>und</strong> Gestaltung<br />
6.2.1 Überschriften<br />
Überschriften gliedern einen Text <strong>und</strong> stellen die Wichtigkeit einzelner Abschnitte<br />
dar. Unterschiedliche Ebenen der Gliederung sind durch verschiedene Ebenen von<br />
Überschriften darzustellen, alle Abschnitte gleicher Wichtigkeit erhalten Überschriften<br />
der gleichen Ebene. Zur Gliederung stehen verschiedene Ebenen von<br />
Überschriften zur Verfügung (z.B.):<br />
1. Überschrift (1. Ebene) 18pt, Arial, fett<br />
1.1 Überschrift (2. Ebene) 16pt, Arial, fett<br />
1.1.1 Überschrift (3. Ebene) 14pt, Arial, fett<br />
1.1.1.1 Überschrift (4. Ebene) 12pt, Arial<br />
An das Ende <strong>einer</strong> Überschrift wird kein Punkt gesetzt. In der Zeile <strong>einer</strong> Überschrift<br />
folgt kein weiterer Text. Dieser wird erst mit Abstand (eine oder zwei Zeilen)<br />
in der nächsten Zeile fortgesetzt.<br />
Es sieht besser aus, wenn die Überschriften linksbündig gesetzt werden (im Gegensatz<br />
zum Text, der im Blocksatz gesetzt sein sollte) <strong>und</strong> Silbentrennungen in<br />
den Überschriften vermieden werden.<br />
6.2.2 Fußnoten<br />
Fußnoten im Text sind inhaltlicher Art oder Übersetzungen fremdsprachiger (außer<br />
englisch) wörtlicher Zitate. Englische Zitate können ohne Übersetzung angeführt<br />
werden.<br />
Inhaltliche Fußnoten müssen wesentliche, ergänzende Information enthalten, die<br />
im Text den Fluss der Ausführungen stören würden. Da sie aber die Leserin, den<br />
Leser ablenken, sollten sie eher selten verwendet werden. Meist ist es günstiger,<br />
solche Informationen (wenn sie tatsächlich wichtig sein sollten) in geeigneter<br />
Weise in den Text mit aufzunehmen.<br />
Lange komplexe Darstellungen (insbesondere mathematische Beweise oder Ableitungen)<br />
sind als Fußnoten ungeeignet. Können sie nicht in den Text integriert<br />
werden, sind sie als Anhänge anzufügen.<br />
38 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
Sämtliche Fußnoten werden durch hochgestellte arabische Ziffern fortlaufend<br />
nummeriert.<br />
6.2.3 Anhänge<br />
Anhänge enthalten Material, das zu umfangreich für eine Präsentation im Text ist<br />
oder den Fluss der Darstellung unterbrechen würde, sofern es im Detail angeführt<br />
werden muss, wie möglicherweise Computerprogramme, mathematische Ableitungen<br />
<strong>und</strong> Beweise, das verwendete Untersuchungsinstrument (wie etwa Fragebögen)<br />
<strong>und</strong> Ähnliches.<br />
Verweise auf Material im Anhang erfolgen durch das Wort Anhang sowie einen<br />
Großbuchstaben beginnend mit A in der Reihenfolge der Verweise im Text.<br />
Jeder Anhang beginnt auf einem eigenen Blatt. <strong>Das</strong> Wort Anhang <strong>und</strong> der zugehörige<br />
Großbuchstabe stehen in der ersten Zeile. Liegt nur ein Anhang vor, genügt<br />
das Wort Anhang ohne folgenden Großbuchstaben.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 39
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
6.3 Abbildungen <strong>und</strong> Tabellen<br />
Tabellen dienen dazu, Material (meist numerische, teilweise auch andere Information<br />
wie z.B. Teile aus einem Fragebogen) übersichtlich <strong>und</strong> komprimiert darzustellen.<br />
Jede Tabelle ist zwar ein Bestandteil der Arbeit, soll jedoch auch für sich<br />
allein verständlich sein. Daher sind alle Abkürzungen (außer den üblichen statistischen<br />
Abkürzungen, vgl. Tabelle 6, S. 45) zu erläutern <strong>und</strong> stets die Maßeinheit<br />
anzugeben. Die Darstellung bzw. Formatierung der Tabellen sollte einheitlich<br />
sein, insbesondere hinsichtlich Ausdrucksweise (Abkürzungen), Form der Gestaltung,<br />
Beschriftungen, Schriftart <strong>und</strong> -größe. Als wichtige Aspekte bei der Gestaltung<br />
von Tabellen <strong>und</strong> Abbildungen gelten die folgenden Punkte:<br />
1. Tabellen sind mehr als eine Datenansammlung. Statistiken <strong>und</strong> Abbildungen<br />
(Tabellen, Diagramme) müssen gr<strong>und</strong>sätzlich so viele Informationen<br />
wie möglich enthalten – so lange sie dadurch nicht unübersichtlich werden.<br />
Es empfiehlt sich immer wieder zu prüfen ob die Informationen verschiedener<br />
Tabellen nicht besser in <strong>einer</strong> einzigen Tabelle zusammengestellt werden<br />
können.<br />
Bei der Präsentation von tabellarischen Daten ist in der Regel eine statistische<br />
Aufbereitung der Rohdaten nötig. Eine Tabelle, die nur absolute Zahlen<br />
bietet, ist wenig brauchbar. Prozentwerte, Indizes, Kennziffern sind zu<br />
berechnen <strong>und</strong> in den Tabellen anzugeben.<br />
2. Tabellen <strong>und</strong> Abbildungen unterstützen den Text. Jede Tabelle <strong>und</strong> jede<br />
Abbildung muss im Text interpretiert werden. Interpretieren heißt: das Wesentliche<br />
der Informationen darstellen <strong>und</strong> Zusammenhänge aufzeigen.<br />
Nicht gut ist es, eine Tabelle mit ihren Zahlen im Text zu beschreiben. Diese<br />
Information geben Tabelle oder Abbildung selbst viel besser her.<br />
3. Eindeutige Verweise. Dort wo eine Tabelle <strong>und</strong> eine Abbildung im Text<br />
interpretiert wird, muss eindeutig auf diese verwiesen werden, indem z.B.<br />
„siehe Abbildung 2“ oder Ähnliches angegeben wird. Dies bedeutet, dass jede<br />
Tabelle <strong>und</strong> Abbildung im Text einen Verweis besitzen muss.<br />
4. Aus sich heraus verständlich. Jede Tabelle <strong>und</strong> jede Abbildung muss für<br />
sich allein lesbar <strong>und</strong> verstehbar sein. Bei komplizierten Abbildungen <strong>und</strong><br />
Tabellen müssen dann eventuell erläuternde Anmerkungen eingefügt werden<br />
(vgl. Abbildung 3).<br />
40 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
System A<br />
a<br />
b<br />
System a<br />
β<br />
χ<br />
α<br />
System α<br />
Abbildung 1: Hierarchische Vernetzung von Systemen<br />
Die schematische Darstellung zeigt, wie das Element „a“ des Systems „A“ ebenfalls<br />
als System mit eigenen Systemelementen aufgefasst werden kann. Aber auch die<br />
Elemente von „a“ können bei genauerer Betrachtung auf <strong>einer</strong> noch niedrigeren<br />
Hierarchiestufe als eigenständige Systeme aufgefasst werden (Abbildung nach:<br />
Kriz, 2000, S. 21, vgl. auch Miller, 1978).<br />
Abbildung 3:<br />
Beispiel für eine Abbildung<br />
Die Abbildung enthält Anmerkungen, die dafür Sorgen, dass die Abbildung aus sich heraus verständlich<br />
wird. Zudem besitzt die Abbildung eine arabische Nummerierung <strong>und</strong> einen Aussagekräftigen<br />
Titel (Abbildung aus: Strunk & Schiepek, 2006, S. 7). Kriz, 2000, Miller, 1978<br />
5. In der Tabelle genau, im Text ger<strong>und</strong>et. Im Text sollen in der Regel nur<br />
stark ab- bzw. aufger<strong>und</strong>ete Zahlen genannt werden. Dies besonders dann,<br />
wenn sie in <strong>einer</strong> Tabelle bereits genau enthalten sind. Daher:<br />
...r<strong>und</strong> 2.100 statt 2.134<br />
...ca. 25% statt 24,6%.<br />
6. Verzeichnisse. Jede wissenschaftliche Arbeit muss ein Abbildungsverzeichnis<br />
<strong>und</strong> ein Tabellenverzeichnis enthalten. Diese stehen am Beginn der<br />
Arbeit nach dem Inhaltsverzeichnis. In ihnen sind die Tabellen- bzw. Abbildungsnummer,<br />
der Titel <strong>und</strong> die Seite angegeben.<br />
7. Große Tabellen gehören in den Anhang. Längere Tabellen oder Tabellen,<br />
deren Inhalt im Text nicht unbedingt enthalten sein muss (die Tabelle füllt<br />
z.B. eine ganze Seite, im Text wird aber nur auf zwei Werte eingegangen)<br />
können in den Anhang gestellt werden.<br />
8. Abbildungen sind keine Tabellen (<strong>und</strong> umgekehrt). Jede Art nicht textlicher<br />
Darstellung von Material, die nicht in Tabellenform geschieht, wird unter<br />
dem Begriff Abbildung zusammengefasst. Abbildungen beinhalten u.a.<br />
Photographien, Graphiken, Diagramme, Schemata. Was also eine Tabelle ist<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 41
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
<strong>und</strong> was eine Abbildung ist im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit sauber<br />
voneinander zu trennen.<br />
9. Getrennte fortlaufende Nummerierung von Abbildungen <strong>und</strong> Tabellen.<br />
Jeder Tabelle ist eine Nummer in jener Reihenfolge zuzuweisen, in der sie<br />
im Text vorkommt. Es sind arabische Ziffern ohne Zusatz zu verwenden.<br />
Abbildungen sind ebenso, aber unabhängig von Tabellen zu nummerieren.<br />
6.3.1 Beschriftungen von Tabellen <strong>und</strong> Abbildungen<br />
Jede Tabelle besitzt eine knappe, aber aussagekräftige Überschrift. In den Tabellenbeschriftungen<br />
auftretende Abkürzungen können in der Überschrift eingeführt<br />
werden. Dem vollen Wortlaut folgt unmittelbar die in Klammern gesetzte Abkürzung.<br />
Abkürzungen, die längere Erläuterungen benötigen, sind in den Anmerkungen<br />
zur Tabelle zu erklären.<br />
In der folgenden Tabellenüberschrift werden zwei Abkürzungen eingeführt, die<br />
dann in der Tabelle zur Beschriftung von Spalten oder Zeilen genutzt werden<br />
können.<br />
Tabelle 15:<br />
Studienzahlen an der WU (Wirtschaftsuniversität<br />
Wien) im Vergleich zur Fachhochschule (FH)<br />
Beschriftungen in der Tabelle sollen die Bedeutung der dargestellten Daten vermitteln.<br />
Sie sollen knapp sein. Abkürzungen müssen in jeder Tabelle in den Anmerkungen<br />
zur Tabelle eingeführt bzw. erläutert werden, sofern dies nicht in der<br />
Tabellenüberschrift geschieht.<br />
Anmerkungen zu <strong>einer</strong> Tabelle werden stets unter ihr angeführt, es sind drei Arten<br />
von Anmerkungen möglich: (1) generelle Anmerkungen, (2) spezielle Anmerkungen<br />
<strong>und</strong> (3) Anmerkungen zu Signifikanzniveaus.<br />
1. Generelle Anmerkungen. Generelle Anmerkungen enthalten Informationen,<br />
die sich auf die Tabelle als ganze beziehen, sowie Einführungen <strong>und</strong><br />
Erläuterungen von Abkürzungen, von verwendeten Symbolen etc. Auch der<br />
Vermerk, dass eine Tabelle aus <strong>einer</strong> anderen Quelle entnommen wurde<br />
(Tabelle nach: Müller, 2003 oder Tabelle aus: Meier, 2004) steht in den generellen<br />
Anmerkungen.<br />
42 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
2. Spezielle Anmerkungen. Bei den speziellen Anmerkungen handelt es sich<br />
um eine Art Fußnotensystem für Tabellen. Spezielle Anmerkungen beziehen<br />
sich auf einzelne Zeilen, einzelne Spalten oder Zellen. Diese Anmerkungen<br />
sind durch hochgestellte Kleinbuchstaben gekennzeichnet. Hinsichtlich der<br />
Reihenfolge dieser Exponenten beginnt man in der linken oberen Ecke <strong>und</strong><br />
geht zeilenweise von links nach rechts vor. Die speziellen Anmerkungen<br />
sind in jeder Tabelle unabhängig von anderen Tabellen mit einem hochgestellten<br />
Kleinbuchstaben a zu beginnen.<br />
3. Anmerkungen zu Signifikanzniveaus. Anmerkungen zu Signifikanzniveaus<br />
zeigen durch Sterne die gewählte Irrtumswahrscheinlichkeit von Signifikanztests<br />
an. Verschiedene Signifikanzniveaus werden durch einen Stern<br />
für das niedrigste Niveau <strong>und</strong> eine steigende Zahl von Sternen für die nächst<br />
höheren Niveaus angezeigt. Sowohl die Signifikanzniveaus als auch deren<br />
Bezeichnung durch Sterne müssen zwischen den einzelnen Tabellen nicht<br />
durchgehend identisch sein. Um Signifikanzen zwischen zwei oder mehreren<br />
Tabellenwerten (z.B. zwischen zwei Mittelwerten) anzuzeigen, sind eine eigene<br />
Spalte mit Signifikanzwerten oder spezielle Symbole zu verwenden, deren<br />
Anwendung in der generellen Anmerkung zur Tabelle zu erläutern ist.<br />
Die drei Arten von Anmerkungen sollten bei jeder Tabelle gleich gestaltet <strong>und</strong><br />
formatiert sein (vgl. die folgende Beispieltabelle).<br />
Tabelle 1:<br />
Interkorrelationsmatrix der Persönlichkeitsfaktoren<br />
N = 506 Skala 1 Skala 2 Skala 3 Skala 4 Skala 5<br />
Skala 2 0,758 **<br />
Skala 3 0,924 a ** 0,723 **<br />
Skala 4 0,815 ** 0,589 ** 0,292 *<br />
Skala 5 0,810 ** 0,491 ** 0,587 ** 0,517 **<br />
Skala 6 0,849 ** 0,599 ** 0,062 0,706 ** 0,562 **<br />
** Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant.<br />
* Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant.<br />
a N = 478<br />
Skala 1: Neurotizismus<br />
Skala 2: Emotionale Stabilität<br />
Skala 3: Extraversion<br />
Skala 4: Selbstdarstellung<br />
Skala 5: Führungsmotivation<br />
Skala 6: Gewissenhaftigkeit<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 43
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
Wird Material (Textstellen, Tabellen, Abbildungen usw.) direkt oder indirekt aus<br />
anderen Quellen übernommen, so ist dies durch eine Quellengabe in den Anmerkungen<br />
kenntlich zu machen. Dafür wird folgende Form empfohlen:<br />
(Tabelle aus: Autorenname(n), Erscheinungsjahr, S. Seite)<br />
Also:<br />
(Tabelle aus: Müller, 2004, S. 23)<br />
Man schreibt „... aus:“ dort, wo eine Tabelle oder Abbildung ohne Veränderung<br />
aus <strong>einer</strong> anderen Quelle übernommen wurde. Wurden Veränderungen vorgenommen,<br />
schreibt man „... nach:“.<br />
(Tabelle nach: Müller, 2002, S. 69)<br />
Tabelle 1:<br />
Ergebnisse der Befragung: Männer vs. Frauen 3<br />
Männer<br />
Frauen<br />
AM SD n AM SD n t df p<br />
Skala 1 5,25 1,32 500 6,01 1,12 420 2,57 918 0,004**<br />
Skala 2 4,98 1,04 499 5,98 1,20 420 2,62 917 0,003**<br />
** Die Unterschiede sind auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant.<br />
* Die Unterschiede sind auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant.<br />
Skala 1: Neurotizismus<br />
Skala 2: Emotionale Stabilität<br />
(Tabelle aus: Strunk, 2004, S. 8)<br />
Die Angabe der Autorennamen folgt den allgemeinen Zitierregeln (vgl. S. 46, vgl.<br />
auch die oben stehende Beispieltabelle).<br />
Auch Abbildungen sollen auf jeden Fall für sich allein verständlich sein, ohne<br />
dass die Leserin, der Leser darauf angewiesen wäre, die nötigen Informationen im<br />
Text der wissenschaftlichen Arbeit zu suchen. Jede Abbildung besitzt daher eine<br />
Legende; sofern notwendig, sind außerdem Erläuterungen anzugeben. Die Legende<br />
zur Abbildung ist zugleich auch eine Erklärung der Abbildung; daher soll sie<br />
nicht bloß im Telegrammstil aus einigen knappen Worten bestehen, sondern den<br />
Inhalt der Abbildung beschreiben (siehe z.B. Abbildung 3, S. 41).<br />
Generell gilt, dass gängige statistische Abkürzungen (z.B. N für die Größe der<br />
Gr<strong>und</strong>gesamtheit oder AM für den Mittelwert) nicht extra erklärt werden brauchen.<br />
Diese Abkürzungen sind jedoch einheitlich zu verwenden (vgl. Tabelle 6).<br />
3 Alle Zahlenwerte (inklusive der Ergebnisse des Tests) sind frei erf<strong>und</strong>en<br />
44 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
AM oder<br />
M oder x<br />
SD oder<br />
s oder<br />
Std.<br />
df oder<br />
FG<br />
N<br />
n<br />
Mittelwert (arithmetisches Mittel; Mean).<br />
Standardabweichung (Standard Deviation; Streuung).<br />
Freiheitsgrade (degree of freedom).<br />
Größe der erfassten Gr<strong>und</strong>gesamtheit.<br />
Größe <strong>einer</strong> Stichprobe oder Gruppe aus der Gr<strong>und</strong>gesamtheit.<br />
p<br />
Wahrscheinlichkeit (kann Werte zwischen 0 <strong>und</strong> 1 annehmen.<br />
0,6 bedeutet also eine Wahrscheinlichkeit von 60%).<br />
p-2-seitig Wahrscheinlichkeit dafür, dass etwas nicht signifikant ist (2-<br />
seitig getestet).<br />
p-1-seitig Wahrscheinlichkeit dafür, dass etwas nicht signifikant ist (1-<br />
seitig getestet).<br />
* Der Unterschied ist signifikant bei einem Alphafehler von<br />
5% (p Referenz -><br />
Beschriftung“. Die Tabellen <strong>und</strong> Abbildungen werden dann automatisch nummeriert.<br />
Zudem lassen sich Tabellen- <strong>und</strong> Abbildungsverzeichnisse automatisch<br />
erstellen.<br />
Auch Querverweise auf Tabellen <strong>und</strong> Abbildungen lassen sich dann über die<br />
Funktion „Einfügen -> Querverweis“ oder „Einfügen -> Referenz -> Querverweis“<br />
erstellen. Wird dann später noch die Reihenfolge der Tabellen geändert,<br />
aktualisieren sich die Querverweise automatisch.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 45
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
6.4 Zitierung im Text: Quellenangaben<br />
Es gibt so viele verschiedene Zitierweisen, wie es Zeitschriften, Verlage <strong>und</strong> wissenschaftliche<br />
Fachdisziplinen gibt. Grob besehen können zwei Vorgangsweisen<br />
unterschieden werden. Die eine zitiert in Fußnoten, die andere fügt die Belege in<br />
Kurzform in Klammern direkt in den Text ein. Beide Formen haben spezifische<br />
Vor- <strong>und</strong> Nachteile. Im Bereich der Wirtschaftswissenschaften, insbesondere im<br />
Bereich der Managementforschung hat sich jedoch inzwischen die Zitierung in<br />
Klammern durchgesetzt. Diese Zitierweise gilt auch hier als verpflichtende Vorgabe.<br />
Zitierregeln erscheinen auf den ersten Blick viele unnötige Vorschriften zu besitzen<br />
<strong>und</strong> eine Spielwiese für zwanghafte Erbsenzähler zu sein. Tatsächlich sind die<br />
Regeln aber auch nicht sonderbarer als normale Rechtschreibe- <strong>und</strong> Zeichensetzungsregeln<br />
<strong>und</strong> diese müssen ja auch beachtet werden. Genau besehen hat vieles,<br />
was in Zitierregeln vorgeschlagen wird, einen inhaltlichen Sinn.<br />
<strong>Das</strong> gr<strong>und</strong>sätzliche Ziel von Zitierregeln ist es den Nachweis von Quellen zu sichern.<br />
Warum aber enthalten wissenschaftliche Arbeiten so viele Zitate?<br />
• Auf die Schulter von Riesen steigen. Eine wissenschaftliche Arbeit baut auf<br />
dem auf, was schon bekannt ist. Es ist nicht sinnvoll in jeder Arbeit das Rad<br />
neu zu erfinden. Bevor eine eigene Studie gestartet werden kann, muss der<br />
Stand der Forschung durch Literatursichtung festgestellt werden. Jede Forscherin,<br />
jeder Forscher muss also viel lesen. Und weil das was gelesen wurde<br />
einen wichtigen Einfluss auf die eigene Arbeit hat, muss die gelesene Literatur<br />
auch in der Arbeit angeführt werden (also zitiert werden).<br />
• Man darf alles tun, wenn man es begründen kann. Jede Entscheidung, jede<br />
Schlussfolgerung <strong>und</strong> Behauptung muss in <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
begründet werden. Ist diese Begründung nicht durch reine Logik machbar,<br />
empfiehlt es sich Studien zu zitieren, die bei der Begründung helfen.<br />
• Man darf nicht „Ich“ sagen. In wissenschaftlichen Arbeiten zählt die eigene<br />
Meinung sehr wenig. Sie gilt als subjektiv <strong>und</strong> daher nicht als Begründung für<br />
ein Vorgehen. Wenn aber eine berühmte Forscherin in einem Artikel etwas<br />
schreibt, so kann man das zitieren <strong>und</strong> damit das begründen, was man tut.<br />
46 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
• Verstecken. Man kann sich hinter Zitaten verstecken, in dem man betont, dass<br />
dieses oder jenes die Meinung von anderen ist.<br />
• Schmeicheln. Man kann wichtigen Personen zeigen, dass man deren Bücher<br />
gelesen hat (es empfiehlt sich immer einige Arbeiten der Betreuerin, des Betreuers<br />
zu zitieren).<br />
• Wissen demonstrieren. Durch die Zahl der Zitate zeigt man auch, wie viel<br />
man gelesen hat. Durch die Art der Zitate zeigt man zudem, wie anspruchsvoll<br />
die gelesene Literatur ist.<br />
• Nachprüfbarkeit. Durch die Literaturliste wird nachprüfbar, ob die gängigen<br />
Standardwerke auch verarbeitet wurden, ob nur einseitig gelesen <strong>und</strong> recherchiert<br />
wurde, etc. Letztlich kann die Qualität der wissenschaftlichen Leistung<br />
zum Teil aus der Literaturliste abgelesen werden.<br />
• Ehrlichkeit. Abschreiben ist üblich <strong>und</strong> in der Wissenschaft sogar eine zentrale<br />
Forderung. Man muss Lesen <strong>und</strong> Abschreiben – genau das ist Wissenschaft.<br />
Wenn man aber liest <strong>und</strong> abschreibt <strong>und</strong> nicht angibt, wo man gelesen <strong>und</strong> abgeschrieben<br />
hat, ist das ein Betrug, ein Plagiat. Auch Jahre nach der Abgabe<br />
<strong>einer</strong> Arbeit kann der Titel wieder entzogen werden, wenn sich herausstellt,<br />
dass die Arbeit oder Teile der Arbeit ein Plagiat waren.<br />
6.4.1 Was muss zitiert werden?<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich muss alles mit einem Zitat belegt werden, was nicht von der Autorin,<br />
vom Autor selber stammt. Hier gilt also das Gebot der Ehrlichkeit, wie es im<br />
vorangegangenen Abschnitt angesprochen wurde.<br />
Zudem gilt aber auch, dass jede Behauptung, jede Aussage, die nicht durch reine<br />
Logik begründet werden kann, entweder die private <strong>und</strong> damit subjektive Meinung<br />
der Verfasserin, des Verfassers ist oder irgendwo anders herstammt. Da eine<br />
subjektive Meinung nicht erwünscht ist, folgt daraus, dass alles, was über Alltagswissen<br />
hinaus geht, im Text durch eine Literaturangabe belegt werden muss.<br />
Je nach Schreibstil kann es sein, dass jeder einzelne Satz <strong>einer</strong> Arbeit mit einem<br />
Zitat, einem Beleg versehen werden muss. <strong>Das</strong> ist dann der Fall, wenn die Arbeit<br />
in einem knappen sprachlichen Stil vor allen Fakten benennt. Ist der Schreibstil<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 47
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
breiter angelegt, werden zitierte Definitionen z.B. ausschweifend interpretiert,<br />
oder logische Folgerungen aus Zitaten aufgezeigt, so ist eventuell nur in jedem<br />
Absatz ein Zitat nötig.<br />
Es hängt also sehr stark vom Schreibstil <strong>und</strong> von der Art des Themas ab, wie viel<br />
Zitate „normal“ sind. Aber drei Literaturangaben pro Seite werden in den meisten<br />
Fällen die untere Grenze darstellen. Bei <strong>einer</strong> 30seitigen <strong>Projektarbeit</strong> fallen damit<br />
mindestens 90 Zitate an. Eine Literaturliste von nur <strong>einer</strong> Seite ist damit sicher zu<br />
kurz.<br />
Im empirischen Teil der Arbeit wird aber in der Regel nur mehr selten zitiert. Im<br />
Methodenteil sollte eventuell das wissenschaftliche Vorgehen begründet werden.<br />
Ansonsten steht die eigene empirische Untersuchung im Vordergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> sind<br />
kaum Zitate nötig.<br />
6.4.2 Ausnahmen von der Regel – was braucht nicht zitiert zu werden?<br />
In der Regel gilt, dass alles, was über Alltagswissen hinaus geht, im Text durch<br />
eine Literaturangabe belegt werden muss. Für statistische <strong>und</strong> mathematische<br />
Textteile (in entsprechender Weise ist bei der Darstellung von Formeln vorzugehen)<br />
gelten jedoch folgende Ausnahmen:<br />
• Für allgemein gebräuchliche statistische Verfahren ist es nicht notwendig, eine<br />
Quellenangabe zu zitieren oder zu Gr<strong>und</strong>e liegende Formeln anzuführen.<br />
• Quellenangaben sind dann notwendig, wenn das statistische Verfahren wenig<br />
gebräuchlich ist, insbesondere wenn es zwar publiziert ist, aber (noch) nicht in<br />
Lehrbüchern dargestellt worden ist,<br />
- ein statistisches Verfahren auf unübliche Weise eingesetzt wird,<br />
- das statistische Verfahren selbst im Mittelpunkt des Beitrages steht.<br />
6.4.3 Gr<strong>und</strong>sätzliches zur Form eines Zitates<br />
Man unterscheidet wörtliche Zitate (diese sollten nur selten eingesetzt werden,<br />
siehe unten) <strong>und</strong> nicht wörtliche Zitate. Typischer Weise schreibt man seinen wissenschaftlichen<br />
Text mit eigenen Worten <strong>und</strong> folgt dabei dem eigenen roten Faden.<br />
Die Quellenbelege müssen also im eigenen Text an geeigneten Stellen eingefügt<br />
werden. Solche Stellen sind z.B. bei den folgenden Gelegenheiten gegeben:<br />
48 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
• Behauptungen, Aussagen. Jede Behauptung, Aussage, die belegt werden<br />
muss, wird unmittelbar am Ende der Behauptung belegt. Enthält ein längerer<br />
Satz mehrere Behauptungen, so können die Belege auch mitten im Satz stehen.<br />
Die Belege werden in Klammern gesetzt. Vergleiche das folgende Beispiel:<br />
Damit befindet sich das Konzept nicht nur in <strong>einer</strong> Nähe zu Leon<br />
Festingers Dissonanztheorie (Festinger, 1957), sondern auch in theoretische<br />
Nähe zu Jean Piagets Äquilibrationstheorie (z.B. Piaget,<br />
1969/1936, 1969/1945, 1976, 1981; für einen Überblick über die Äquilibrationstheorie<br />
siehe z.B. Oerter & Montada, 1987).<br />
• Namen im Text. Generell gilt, dass in unmittelbarer Nähe hinter einem Namen,<br />
der im Text genannt wird ein Beleg eingefügt werden sollte. Hier werden<br />
z.B. die Standardwerke der Personen zitiert. Auch hier steht der Beleg in der<br />
Klammer, es genügt die Jahreszahl, weil der Name bereits direkt davor im<br />
Text steht.<br />
In seinem gr<strong>und</strong>legenden Werk cybernetics or control and communication<br />
in the animal and the machine hat Norbert Wiener (1948) die<br />
Bestrebungen der verschiedenen Ansätze vereinheitlicht.<br />
• Verweise auf Theorien oder konkrete Beispiele. Werden wichtige Theorien<br />
im Text erwähnt, folgt direkt dahinter ein Beleg.<br />
Diese neueren Ansätze werden unter Namen wie atomisierte Organisation<br />
(Ryf, 1993), Business Reengineering (Hammer & Champy,<br />
1993), Flexible Firma (Volberda, 1998), Fraktales Unternehmen<br />
(Warnecke, 1993), Individualisiertes Unternehmen (Ghoshal & Bartlett,<br />
1998), Neue Dezentralisation (Drumm, 1996), Netzwerkorganisation<br />
(Sydow & Windeler, 2000), Post-bürokratische (Heckscher, 1994),<br />
Post-moderne (Clegg, 1990) oder Virtuelle Organisation (Davidow &<br />
Malone, 1993) diskutiert.<br />
• Behauptung von Literatur. Wird in einem Satz behauptet, dass zu einem<br />
Thema Literatur existiert, so muss dort auch Literatur genannt werden. Wird<br />
gar behauptet, dass viel Literatur existiert, muss auch viel Literatur angeführt<br />
werden, oder sollte auf ein Sammelwerk verwiesen werden.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 49
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
In der Literatur (z.B. Strunk & Schiepek, 2006) finden sich viele dieser<br />
Ansätze.<br />
Zahlreiche Autoren behaupten (Abarbanel et al., 1990, Abhyankar et<br />
al., 1997, Aiken et al., 2002), dass ...<br />
Zahlreiche Autoren behaupten (für einen Überblick siehe Schiepek &<br />
Strunk, 1994), dass ...<br />
Übung<br />
Auf Seite 19 findet sich eine Einleitung in eine wissenschaftliche Arbeit. Aus diesem<br />
Text wurden die Zitate entfernt. Zeichnen Sie ein, wo Sie Zitate erwarten<br />
würden.<br />
Die Gestaltung der Zitate benutzt als wesentliches Element die r<strong>und</strong>e Klammer. In<br />
der Klammer erfolgt ein Kurzhinweis, wodurch die Leserin, der Leser im alphabetisch<br />
gereihten Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit die vollständige Angabe<br />
auffinden kann.<br />
• Ausführliche Klammer. In der ausführlichen Klammer erfolgt die Quellenangabe<br />
durch Anführen des Familiennamens sowie des Erscheinungsjahres.<br />
Da die Quellenangabe in der Klammer „versteckt“ wird, spielt sie als Bestandteil<br />
des Satzes keine Rolle.<br />
(Volberda, 1998)<br />
• Sparsame Klammer. Der Name eines Autors kann direkter Bestandteil des<br />
Satzes sein. Dadurch wird die Bedeutung des Autors betont. In der direkt nach<br />
dem Namen folgenden Klammer wird dann nur mehr das Erscheinungsjahr<br />
angeführt.<br />
In seinem gr<strong>und</strong>legenden Werk cybernetics or control and communication<br />
in the animal and the machine hat Norbert Wiener (1948) die<br />
Bestrebungen der verschiedenen Ansätze vereinheitlicht.<br />
• Keine Klammer. Ein Zitat ist sogar dann vollständig, wenn gar keine Klammer<br />
verwendet wird, aber alle Elemente des Zitates, nämlich Name <strong>und</strong> Erscheinungsjahr<br />
genannt sind. Damit wird dann sowohl der Name, als auch die<br />
Jahreszahl zum Bestandteil des Satzes.<br />
50 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
In seinem gr<strong>und</strong>legenden Werk cybernetics or control and communication<br />
in the animal and the machine hat Norbert Wiener bereits<br />
1948 die Bestrebungen der verschiedenen Ansätze vereinheitlicht.<br />
In der Klammer können beliebige zusätzliche Informationen angeführt werden,<br />
von denen einige durchaus üblich sind. Wird eine konkrete Aussage zitiert, sollte<br />
diese mit Seitenangaben belegt werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn die<br />
Aussage aus einem größeren Werk stammt <strong>und</strong> die Leserin, der Leser diese Stelle<br />
ohne Seitenangabe nie würde finden können.<br />
Ziel dieser frühen Studien war es, die Abfolge von Rollen <strong>und</strong> Erfahrungen<br />
im Leben eines Individuums als überindividuelle zeitliche Muster<br />
zu begreifen <strong>und</strong> in ihnen verschiedene Phasen, Zyklen oder Karriere-Perioden<br />
zu entdecken (vgl. Adamson et al., 1998, S. 253).<br />
Üblich sind durchaus auch die folgenden Zusätze:<br />
(z.B. Bandt & Pompe, 2002)<br />
(vgl. auch bei Berkowitz, 1969)<br />
(eine andere Meinung findet sich bei Freud, 1895)<br />
(ein Überblick findet sich in Kasper et al., 2002)<br />
6.4.4 Werke von zwei oder mehreren Autoren<br />
Ein Werk von zwei Autoren wird bei jedem Beleg immer unter der Angabe beider<br />
Namen zitiert. Im Text (ausführliche Klammer) werden diese beiden Namen<br />
durch das Wort <strong>und</strong> verb<strong>und</strong>en, innerhalb von Klammern, bei Tabellen <strong>und</strong> im<br />
Literaturverzeichnis durch das Zeichen &.<br />
wie Schiepek <strong>und</strong> Strunk (1994) zeigten<br />
dies wurde bereits gezeigt (Strunk & Schiepek, 2006)<br />
Hat ein Werk mehr als zwei Autoren, werden nur der Name des ersten Autors,<br />
gefolgt von der Angabe et al. (kein Punkt nach et aber nach al.) <strong>und</strong> dem Jahr angeführt.<br />
wie Langewitz et al. (1995) darlegen<br />
dies ist inzwischen bekannt (Langewitz et al., 1995)<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 51
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
Sollte diese Art der Verkürzung bei Material aus dem gleichen Erscheinungsjahr<br />
von verschiedenen Autorengruppen zu identisch abgekürzten Quellenangaben<br />
führen, so sind, um Unklarheiten zu vermeiden, die Quellenangaben bei jedem<br />
Auftreten in voller Länge zu schreiben.<br />
Im Literaturverzeichnis, welches sich am Ende der Arbeit befindet, werden immer<br />
alle Autoren angeführt.<br />
6.4.5 Besonderheiten<br />
Im Wesentlichen reichen die bereits genannten Zitierregeln aus, um fast alle relevanten<br />
Problemstellungen bewältigen zu könnten. Dennoch kann es ab <strong>und</strong> an<br />
passieren, dass Sonderregeln nötig werden. Die folgende Aufzählung soll hier helfen:<br />
• Körperschaftsautoren. Auch Körperschaftsautoren (z.B. Institutionen, Ämter)<br />
sind Autoren <strong>und</strong> werden, wie „echte“ Personen zitiert. Sie sollten bei jedem<br />
Bezug im Text voll ausgeschrieben werden.<br />
Umfassendes statistisches Material der Europäischen Union<br />
(EUROSTAT, 1997) zeigt diesen Sachverhalt.<br />
• Werke ohne Autor oder anonymer Autor. Hat ein Werk keinen Autor, so<br />
werden bei der Quellenangabe jene ersten zwei oder drei Worte zitiert, unter<br />
denen dieses Werk im Literaturverzeichnis enthalten ist (dies wird im Allgemeinen<br />
der Titel sein) damit soll jene Information gegeben werden, die die<br />
komplette Angabe dieses Werkes im Literaturverzeichnis aufzufinden erlaubt.<br />
Nach dieser Angabe folgt das Erscheinungsjahr.<br />
Erscheint ein Werk explizit unter der Autorenangabe Anonymus, so ist diese<br />
Angabe wie ein Familienname zu behandeln. Auch im Literaturverzeichnis<br />
wird dieses Werk alphabetisch als Anonymus eingereiht.<br />
• Internet. Verweise auf das Internet sollten nach Möglichkeit unterbleiben.<br />
<strong>Das</strong> Medium ist zu unsicher <strong>und</strong> leicht zu manipulieren. Lässt es sich nicht<br />
umgehen aus dem Internet zu zitieren, so ist auch hier der Autor (wer ist für<br />
die Web-Seite verantwortlich) <strong>und</strong> die Jahreszahl (Jahreszahl letzte Änderung)<br />
anzugeben.<br />
52 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
• Autoren mit gleichen Familiennamen. Liegen unter den Quellenangaben<br />
Werke von Autoren mit gleichen Familiennamen vor, werden die Anfangsbuchstaben<br />
(Initialen) des bzw. der Vornamen (gefolgt von je einem Punkt)<br />
bei jedem Bezug auf einen dieser Autoren dem Familiennamen vorangesetzt,<br />
auch wenn die Erscheinungsjahre der entsprechenden Publikationen verschieden<br />
sind.<br />
In diesem Punkt kann man der Meinung der Positivisten (z.B. A.<br />
Müller, 1999) zustimmen, sollte aber auch anderslautende Meinungen<br />
(z.B. G. Müller, 2002) nicht übersehen.<br />
• Mehrere Angaben in einem Klammerausdruck. Angaben von zwei oder<br />
mehr Werken innerhalb eines Klammerausdruckes werden in jener Reihenfolge<br />
angeführt, in der sie im Literaturverzeichnis erscheinen:<br />
Zwei oder mehr Werke desselben Autors werden nach dem Erscheinungsjahr<br />
gereiht, der Name des Autors erscheint nur einmal. Bezüge auf Arbeiten, die<br />
zur Publikation angenommen wurden, aber noch nicht erschienen sind (Werk<br />
in Druck), werden an den Schluss der Aufzählung gesetzt; anstelle eines Erscheinungsjahres<br />
wird die Angabe in Druck angeführt:<br />
(Müller, 2002, 2004, in Druck)<br />
Arbeiten desselben Autors aus demselben Erscheinungsjahr werden mit den<br />
Zusätzen a, b, c usw. unmittelbar nach dem Erscheinungsjahr (dies wird jedes<br />
Mal mit angegeben) gekennzeichnet. Die Reihung dieser Zusätze erfolgt nach<br />
der Reihenfolge dieser Werke im Literaturverzeichnis (in dem sie innerhalb<br />
desselben Erscheinungsjahres in alphabetischer Reihenfolge der Titel angeführt<br />
werden). Die entsprechenden Buchstaben müssen dann auch im Literaturverzeichnis<br />
mit aufgenommen werden.<br />
(Müller, 2002a, 2002b)<br />
Zwei oder mehr Werke verschiedener Autoren werden in alphabetischer Reihenfolge<br />
nach dem Familiennamen des Erstautors angeführt <strong>und</strong> nicht nach<br />
dem Erscheinungsjahr gereiht; die Angaben der Werke verschiedener Autoren<br />
werden durch Strichpunkte (;) getrennt.<br />
(Müller, 2004; Strunk, 2004; Super, 1958, 1976)<br />
• Angaben definierter Teile <strong>einer</strong> Quelle. Um sich auf einen bestimmten Teil<br />
<strong>einer</strong> angegebenen Quelle zu beziehen wie etwa auf ein Kapitel, eine be-<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 53
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
stimmte Seite, Tabelle, Abbildung oder Gleichung, ist dieser Teil mit der<br />
Quellenangabe anzuführen (bei wörtlichen Zitaten oder übernommenen Abbildungen<br />
<strong>und</strong> Tabellen müssen die Seitenangaben immer erfolgen, siehe dazu<br />
auch unten).<br />
Folgende Spezifikationen sind abzukürzen:<br />
Seite durch S.<br />
Kapitel durch Kap.<br />
(Müller, 2004, S. 22)<br />
(Müller & Müller, 2007, Kap. 3)<br />
• Persönliche Mitteilungen. Persönliche Mitteilungen können Briefe, Gespräche,<br />
Telefongespräche u.a. sein; da sie keine für den Leser nachvollziehbare<br />
Information darstellen, werden sie auch nicht im Literaturverzeichnis aufgeführt,<br />
sondern bloß im Text. Dabei sind vor dem Familiennamen auch die Initialen<br />
des Kontaktpartners anzuführen, gefolgt vom Hinweis persönliche Mitteilung<br />
sowie der möglichst genauen Datumsangabe.<br />
(H. Haken, persönl. Mitteilung, 24.11.1994)<br />
Hermann Haken (persönl. Mitteilung, 24.11.1994)<br />
Persönliche Mitteilungen als Belege für eine Aussage sollten nach Möglichkeit<br />
vermieden werden. Einige Autoren nutzen solche Zitate nur um zu zeigen,<br />
wen sie alles persönlich kennen. Nimmt man es mit dieser Art der Zitierung<br />
genau, so muss für jede persönliche Mitteilung eine schriftliche Einverständniserklärung<br />
eingeholt werden.<br />
• Quellenangaben in ausführlichen Klammerausdrücken. Stehen Quellenangaben<br />
bei Textteilen, die selbst bereits in Klammern stehen, so werden diese<br />
Quellenangaben nicht durch weitere Klammern vom umgebenden Text abgesetzt.<br />
(siehe auch die Darstellung bei Schiepek & Strunk, 1994, als weiteren<br />
Beleg...)<br />
• Sek<strong>und</strong>ärzitate. Wird eine Arbeit zitiert, die der Verfasserin, dem Verfasser<br />
der wissenschaftlichen Arbeit gar nicht vorgelegen hat, so sollte dies im Zitat<br />
zum Ausdruck kommen. Häufig ist es so, dass man in einem Überblicksartikel<br />
(z.B. Müller, 2007) den Hinweis findet, dass die wichtigste Arbeit auf dem<br />
54 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
Gebiet von dem oder jenen stammt (z.B. Haken, 1975). Wenn diese ältere<br />
Quelle wirklich wichtig für die eigene Arbeit ist, sollte man sie auch versuchen<br />
zu erhalten <strong>und</strong> zu lesen. Glaubt man darauf verzichten zu können, kann<br />
man im eigenen Text schreiben, dass die ältere Arbeit wichtig ist <strong>und</strong> dass<br />
man das aus der Überblicksarbeit weiß. Man schreibt dann, dass die ältere Arbeit<br />
zitiert wurde nach der Überblicksarbeit. Im Text erscheint das Zitat der<br />
nicht vorliegenden Originalarbeit, gefolgt in Klammern oder, wenn dieses Zitat<br />
bereits in Klammern steht, nach einem Komma, gefolgt von dem Hinweis<br />
zitiert nach <strong>und</strong> der Angabe jener Quelle die vorliegt. Beide Arbeiten müssen<br />
im Literaturverzeichnis angeführt werden.<br />
Haken (1975, zitiert nach Strunk & Schiepek, 2006)<br />
(Haken, 1975, zitiert Strunk & Schiepek, 2006)<br />
6.4.6 Art der Zitierung im Text: Wörtliche Zitate<br />
Wörtliche Zitate sollten sparsam eingesetzt werden. Bei Definitionen oder bei<br />
Fragebogenitems, bei denen es auf den genauen Wortlaut ankommt ist ein wörtliches<br />
Zitat in jedem Fall angezeigt. Hilfreich sind wörtliche Zitate auch dort, wo<br />
Aussagen besonders pointiert <strong>und</strong> interessant formuliert wurden. Wenn ein Nobelpreisträger<br />
lapidar behauptet, dass dieses oder jenes ein ganz großer Mist ist,<br />
dann ist das ein nettes wörtliches Zitat.<br />
Soweit es sich bei wörtlichen Zitaten um kürzere Textteile handelt, sind sie im<br />
Text in Anführungszeichen zu setzen; längere Zitate (mehr als 40 Worte) sind als<br />
eigene Blöcke ohne Anführungszeichen darzustellen (Blockzitate).<br />
Wörtliche Zitate müssen nach Wortlaut, Rechtschreibung <strong>und</strong> Hervorhebungen<br />
(fett, kursiv, unterstrichen) exakt mit dem Original übereinstimmen, auch wenn<br />
dieses fehlerhaft ist. Falls solche Fehler des Originals zu Missverständnissen führen<br />
können, ist das Wort sic in eckigen Klammern [sic] ohne Ausrufezeichen unmittelbar<br />
nach der fehlerhaften Stelle einzufügen.<br />
„...der Komputer [sic] wird...“<br />
Zitate müssen prinzipiell genau dem Original entsprechen. An Änderungen ohne<br />
weitere Kennzeichnung sind nur erlaubt, den ersten Buchstaben des Zitates von<br />
Groß- auf Kleinbuchstaben oder umgekehrt zu ändern, das abschließende Satzzeichen<br />
des Zitates zu ändern, um es der Syntax des Satzes, in dem es steht, anzupas-<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 55
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
sen. Alle übrigen Änderungen, die vorgenommen werden, müssen als solche gekennzeichnet<br />
werden:<br />
• Auslassungen innerhalb eines zitierten Satzes werden durch drei Auslassungspunkte<br />
gekennzeichnet.<br />
• Werden ein oder mehrere Sätze ausgelassen, sind vier Auslassungspunkte zu<br />
setzen (d.h. eigentlich drei Auslassungspunkte sowie ein abschließender Punkt<br />
des fiktiven Satzes).<br />
• Einfügungen jeder Art, die nicht von der Autorin, vom Autor des zitierten Materials<br />
selbst stammen, sind stets in eckige Klammern zu setzen (z.B. Ergänzungen,<br />
Erläuterungen oder Klarstellungen).<br />
„Sie [die Experten] haben“<br />
• Hervorhebungen im zitierten Material sind durch Kursiv-Setzen der hervorzuhebenden<br />
Teile anzubringen, unmittelbar danach ist in eckigen Klammern der<br />
Hinweis Hervorhebung v. Verf. anzubringen.<br />
„eine besondere [Hervorhebung v. Verf.] Bedeutung“<br />
Wörtliche Zitate im Text werden zwischen doppelte Anführungszeichen („Zitat“)<br />
gesetzt. Erscheint im zitierten Text selbst ein durch Anführungszeichen gekennzeichnetes<br />
Zitat, wird dieses durch einfache Anführungszeichen („Zitat ‚Zitat im<br />
Zitat’ Zitat“) wiedergegeben.<br />
Blockzitate werden nicht in Anführungszeichen gesetzt. (In Blockzitaten aufscheinende<br />
Zitate werden in doppelten Anführungszeichen wiedergegeben.)<br />
Blockzitate sind wörtliche Zitate von mehr als 40 Worten. Sie werden als eigener<br />
Absatz ohne Anführungszeichen angeführt. Ein Blockzitat beginnt stets in <strong>einer</strong><br />
neuen Zeile, wird zur Gänze (also auch jede Folgezeile) eingerückt <strong>und</strong> sollte in<br />
<strong>einer</strong> anderen Schriftart (z.B. Arial) gesetzt sein (siehe für ein Beispiel S. 57).<br />
Die genaue Quellenangabe eines wörtlichen Zitates steht unmittelbar nach dem<br />
das Zitat abschließenden Anführungszeichen oder am Ende eines Blockzitates.<br />
Die Quellenangabe enthält neben Autor <strong>und</strong> Erscheinungsjahr immer auch die Seitenangabe.<br />
Die Seitenangabe ist durch S. abzukürzen. Vor S. steht ein Komma.<br />
Der Feststellung, „die Systemwissenschaft ist eine vergleichsweise<br />
junge Disziplin“ (Strunk & Schiepek, 2006, S. 5), ist nur zuzustimmen.<br />
56 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
Erscheint allerdings der Name des Autors bereits unmittelbar vor dem Zitat im<br />
Text, folgt ihm in Klammern das Erscheinungsjahr; in diesem Fall steht am Ende<br />
des Zitates nur mehr die in Klammern eingeschlossene Seitenangabe.<br />
Der Feststellung von Strunk <strong>und</strong> Schiepek (2006), „die Systemwissenschaft<br />
ist eine vergleichsweise junge Disziplin“ (S. 5), ist nur zuzustimmen.<br />
Steht das Zitat in der Mitte eines Satzes, folgen nach der abschließenden Quellenangabe<br />
nur insofern Interpunktionszeichen, als es der Satzbau erfordert.<br />
Bei einem wörtlichen Zitat am Ende eines Satzes steht der den Satz schließende<br />
Punkt hinter der schließenden Klammer der Quellenangabe.<br />
Die Quellenangabe am Ende eines Blockzitates steht nach dem letzten schließenden<br />
Punkt des Zitates in Klammern gesetzt, danach folgt kein weiterer Punkt.<br />
Als Leitlinie für die Entscheidung, was zu einem System gehört <strong>und</strong><br />
was nicht, kann die funktionale Vollständigkeit eines Systems angesehen<br />
werden. Dabei geht die Identifizierung von Systemelementen zunächst<br />
von <strong>einer</strong> möglichst konkreten Definition des zu beschreibenden<br />
Phänomenbereiches aus. Als zum System zugehörig werden in<br />
der Folge alle jene Elemente aufgefasst, die funktional an der Entstehung<br />
des Phänomens beteiligt sind. (Strunk & Schiepek, 2006, S. 6)<br />
Wörtliche Zitate sollten insgesamt eher sparsam eingesetzt werden. Sie empfehlen<br />
sich dann, wenn die wortgetreue Wiedergabe etwas bestimmtes, inhaltlich Wichtiges<br />
verdeutlicht, es also etwas anderes bedeuten würde, wenn die Textstelle<br />
nicht wörtlich wiedergegeben würde. Auch können wörtliche Zitate dann sinnvoll<br />
sein, wenn das Zitat besonders gut, griffig oder originell formuliert wurde. Ansonsten<br />
gilt: Wer wörtlich zitiert, ist zu faul es selbst zu schreiben. Aber auch<br />
dann, wenn eine Aussage neu formuliert wurde, also nicht wörtlich übernommen<br />
wurde, muss natürlich die Quelle im Text angegeben werden.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 57
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
6.5 Literaturverzeichnis<br />
<strong>Das</strong> Literaturverzeichnis am Ende <strong>einer</strong> Arbeit enthält die notwendigen Informationen,<br />
um die in der Arbeit angeführten Quellen identifizieren <strong>und</strong> in Bibliotheken<br />
auffinden zu können. In das Literaturverzeichnis dürfen nur jene Arbeiten aufgenommen<br />
werden, auf die im Text Bezug genommen wird.<br />
Es gibt nur ein Literaturverzeichnis. Dieses umfasst das gesamte zitierte Material.<br />
Unterteilungen des Verzeichnisses nach Kapiteln oder nach Quellenart, also getrennte<br />
Verzeichnisse für Bücher, Zeitschriften <strong>und</strong> Internet sollen nicht vorgenommen<br />
werden.<br />
Jede Quellenangabe im Text muss im Literaturverzeichnis aufgeführt sein; umgekehrt<br />
muss auch auf jede Angabe des Literaturverzeichnisses im Text Bezug genommen<br />
werden. Es ist daher sorgfältig zu prüfen, dass jede Angabe an beiden<br />
Stellen vorhanden ist <strong>und</strong> dass die Quellenangabe im Text mit der Darstellung im<br />
Literaturverzeichnis übereinstimmt.<br />
Angaben im Literaturverzeichnis müssen unbedingt richtig <strong>und</strong> vollständig sein.<br />
Jede Literaturangabe enthält üblicherweise:<br />
• Autorin(en) bzw. Autor(en)<br />
• Erscheinungsjahr<br />
• Titel<br />
• Erscheinungsangaben<br />
Folgende Abkürzungen können im Literaturverzeichnis verwendet werden (für<br />
englische Abkürzungen s.u.):<br />
Kap. Kapitel<br />
Aufl. Auflage<br />
2. Aufl. zweite Auflage<br />
Hrsg. (der oder die) Herausgeber<br />
Übers. Übersetzer<br />
S. Seite(n)<br />
Bd. Band<br />
Bde. Bände<br />
Nr. Nummer<br />
Suppl. Beiheft, Supplement<br />
58 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
6.5.1 Reihenfolge der Werke im Literaturverzeichnis<br />
Die Werke werden in alphabetischer Reihenfolge nach den Familiennamen der<br />
Erstautoren gereiht. Wenn Sie jede Literaturangabe in einem eigenen Absatz<br />
schreiben, können Sie alle Literaturangaben markieren <strong>und</strong> in der Textverarbeitung<br />
Word den Menüpunkt „Tabelle -> Sortieren“ wählen. Die Absätze werden<br />
dann sortiert. Feinheiten müssen dann jedoch noch von Hand vorgenommen werden<br />
(siehe unten).<br />
Artikel <strong>und</strong> Präpositionen im Namen werden, wenn sie als übliche Namensbestandteile<br />
anzusehen sind, als Teile des Familiennamens behandelt (z.B. deVries);<br />
ist der Namensvorschub nicht als Teil des Familiennamens anzusehen, bleibt er<br />
bei der Reihung unberücksichtigt <strong>und</strong> wird wie ein Vorname gereiht:<br />
wird als ...<br />
... angeführt.<br />
Johann Wolfgang von Goethe<br />
Goethe, J.W. von<br />
Bei der Sortierung von Arbeiten im Literaturverzeichnis ist zudem zu berücksichtigen:<br />
• Werke des Einzelautors allein gehen Werken mit anderen nachgereihten Autoren<br />
voran. Der Name des Erstautors wird jedes Mal wieder angeführt <strong>und</strong><br />
nicht durch Wiederholungszeichen ersetzt.<br />
• Werke desselben Autors oder von Autoren in derselben Autorenreihenfolge<br />
werden nach dem Erscheinungsjahr gereiht, die älteste Veröffentlichung zuerst.<br />
• Werke desselben Erstautors mit verschiedenen Koautoren werden alphabetisch<br />
nach dem Familiennamen des zweiten Autors gereiht; ist dieser identisch,<br />
nach dem Familiennamen des dritten Autors usw.<br />
• Werke desselben Autors (derselben Autorengruppe) mit demselben Erscheinungsjahr<br />
werden alphabetisch nach dem Titel gereiht (wobei bestimmte <strong>und</strong><br />
unbestimmte Artikel als Erstworte unberücksichtigt bleiben). Unmittelbar an<br />
das Erscheinungsjahr werden Kleinbuchstaben (a, b, c, usw.) gesetzt. Ausnahme:<br />
Sind solche Werke als Teile <strong>einer</strong> Serie gekennzeichnet (z.B. als Teil<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 59
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
1. Teil 2, usw.), erfolgt die Reihung nach dieser Ordnung <strong>und</strong> nicht alphabetisch.<br />
• Arbeiten, die bereits zur Publikation angenommen wurden, aber noch nicht<br />
erschienen sind, erhalten keine Angabe zum Erscheinungsjahr; an dessen Stelle<br />
wird der Vermerk „in Druck“ gesetzt. Solche Werke werden unter den Arbeiten<br />
desselben Autors an die letzte Stelle gereiht.<br />
• Werke unterschiedlicher Autoren mit gleichen Familiennamen werden alphabetisch<br />
nach den Anfangsbuchstaben des Vornamens (Initialen) gereiht.<br />
• Körperschaftsautoren (z.B. Institutionen, Ämter) werden im Literaturverzeichnis<br />
im vollen Wortlaut <strong>und</strong> nicht mit ihrer noch so vertrauten Abkürzung<br />
angeführt <strong>und</strong> nach dessen erstem Wort (bestimmte <strong>und</strong> unbestimmte Artikel<br />
bleiben unberücksichtigt) gereiht.<br />
• Nur dann, wenn ein Werk explizit die Bezeichnung Anonymus als Autorenbezeichnung<br />
trägt, wird es unter dieser Bezeichnung angeführt <strong>und</strong> alphabetisch<br />
eingereiht (als ob dies der tatsächliche Name des Autors wäre).<br />
• Ist bei <strong>einer</strong> Quelle kein Autor vorhanden, rückt der Titel an die Stelle des Autorennamens,<br />
<strong>und</strong> das Werk wird nach dem ersten Wort des Titels (wobei bestimmte<br />
<strong>und</strong> unbestimmte Artikel unberücksichtigt bleiben) alphabetisch eingereiht.<br />
60 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
6.5.2 Formale Gestaltung<br />
Eine Literaturangabe enthält verschiedene Bestandteile, die in <strong>einer</strong> festen vorgegebenen<br />
Reihenfolge <strong>und</strong> immer mit den gleichen Satzzeichen getrennt aufgeführt<br />
werden. Je nach Art der Literatur sind verschiedene Besonderheiten zu beachten.<br />
Als allgemeine Regel gilt, dass jede Literaturangabe mit den Namen der Autorinnen<br />
bzw. Autoren beginnt. Es folgt die Jahresangabe, die in r<strong>und</strong>e Klammern gesetzt<br />
wird. Darauf folgt der Titel der zitierten Arbeit. Weiter Angaben schließen<br />
sich daran an, hängen aber von der Art der Quelle ab. Bei Büchern folgt z.B. der<br />
Verlag <strong>und</strong> der Verlagsort, bei Zeitschriften der Name der Zeitschrift <strong>und</strong> bei Internetseiten<br />
die URL.<br />
<strong>Das</strong> Literaturverzeichnis folgt also einem allgemeinen Aufbau (Namen, Jahreszahl,<br />
Titel), der je nach Erfordernissen der Quellen ergänzt <strong>und</strong> abgeändert wird.<br />
Ein typisches Literaturverzeichnis kann dann z.B. so aussehen, wie in Abbildung<br />
4 dargestellt.<br />
Abhyankar, A., Copeland, L. S. & Wong, W. (1997) Uncovering Nonlinear<br />
Structure in Real-Time Stock-Market Indexes: The S&P 500, the DAX,<br />
the Nikkei 225, and the FTSE-100. Journal of Business & Economic<br />
Statistics, 15 (1), 1-14<br />
Adamson, S. J., Doherty, N. & Viney, C. (1998) The Meanings of Career<br />
Revisited: Implications for Theory and Practice. British Journal of<br />
Management, 9, 251-259<br />
Aiken, L. H., Clarke, S. P., Sloane, D. M., Sochalski, J. & Silber, J. H. (2002)<br />
Hospital nurse staffing and patient mortality, nurse burnout, and job<br />
dissatifaction. JAMA, 288, 1987-1993<br />
Bandt, C. & Pompe, B. (2002) Permutation Entropy: A Natural <strong>Complexity</strong><br />
Measure for Time Series. Physical Review Letters, 88 (17), 174102-1 -<br />
174102-4<br />
Berkowitz, L. (1969) The Frustration-Aggression Hypothesis Revisited. In:<br />
Berkowitz, L. (Ed.) Roots of Aggression. New York: Atheron. S. 1-28<br />
Clegg, S. R. (1990) Modern Organizations: Organizational Studies in the Post<br />
Modern World. London: Sage<br />
Cooper, F. W. & Robins, E. J. (1967) The Term Paper - A Manual and Model.<br />
(4th ed.). Stanford: Stanford University Press<br />
Davidow, W. H. & Malone, M. S. (1993) <strong>Das</strong> virtuelle Unternehmen. Der K<strong>und</strong>e<br />
als Co-Produzent. Frankfurt am Main: Campus Fachbuch<br />
Deutsche Gesellschaft für Psychologie (Hrsg.) (1987) Richtlinien zur<br />
Manuskriptgestaltung. Göttingen: Verlag für Psychologie<br />
Drumm, H.-J. (1996) <strong>Das</strong> Paradigma der Neuen Dezentralisation. Die<br />
Betriebswirtschaft, 56 (1), 7-20<br />
Eco, U. (1998) Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt.<br />
Heidelberg: C.F. Müller / UTB<br />
Abbildung 4:<br />
Beispiel für ein Literaturverzeichnis<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 61
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
6.5.2.1 Autorin(en), Autor(en)<br />
Jede Literaturangabe beginnt mit einem Block in dem die Namen der Autorinnen,<br />
der Autoren angeführt werden.<br />
Autorennamen werden durch Familienname <strong>und</strong> Initialen der Vornamen angeführt.<br />
Die Initialen stehen nach dem Familiennamen <strong>und</strong> werden von diesem<br />
durch ein Komma getrennt.<br />
Strunk, G.<br />
Sämtliche Autoren werden angeführt (dagegen werden im Text bei einem Artikel<br />
von mehr als zwei Autoren Kürzungen vorgenommen), ihre Namen werden durch<br />
Kommata getrennt. Vor dem letzten Autorennamen steht das Zeichen & ohne vorhergehendes<br />
Komma.<br />
Strunk, G., Müller, A., Wilfing, B., Super, A. & Rezniczek, E.<br />
Bei zwei Autorinnen, Autoren:<br />
Strunk, G. & Schiepek, G.<br />
Namen von Körperschaftsautoren werden in vollem Wortlaut angeführt.<br />
EUROSTAT<br />
Ist kein Autor vorhanden, rückt der Titel an die Stelle des Autorennamens.<br />
Im Folgenden wird auf die Besonderheiten verschiedener Quellen (Zeitschriften,<br />
Bücher, Herausgeberwerke, Internet) im Detail eingegangen.<br />
62 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
6.5.2.2 Zeitschriften im Literaturverzeichnis<br />
Eine Zeitschrift ist eine Sammlung von wissenschaftlichen Arbeiten, die in regelmäßigen<br />
oder unregelmäßigen Abständen erscheint <strong>und</strong> einen eigenen Namen<br />
(z.B. Zeitschrift für Klinische Psychologie) trägt. Zitiert wird in der Regel ein einzelner<br />
Artikel, der in <strong>einer</strong> bestimmten Zeitschrift erschienen ist. Es geht also vornehmlich<br />
um die Autorinnen bzw. Autoren des Artikels (<strong>und</strong> nicht um irgendwelche<br />
Herausgeber der Zeitschrift) <strong>und</strong> um den konkreten Artikel.<br />
Typischer Weise zählt eine Zeitschrift fortlaufend den Band der Zeitschrift. Meistens<br />
ist das der Jahrgang oder das Volume. Nicht jede Zeitschrift enthält diese<br />
Angabe, aber die meisten.<br />
Abbildung 5:<br />
Bespiel für das Deckblatt <strong>einer</strong> Zeitschrift<br />
Der Jahrgang bzw. der Band der Zeitschrift wird mit 18 angegeben. <strong>Das</strong> Heft ist die Nummer 1 im<br />
Jahr 2004: 1/04. Für die Literaturangabe sind nun die folgenden Aspekte bekannt: Name der Zeitschrift,<br />
Band: 18, Heft: 1 <strong>und</strong> Jahr: 2004.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 63
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
Da eine Zeitschrift in der Regel mehrmals im Jahr erscheint, werden auch die Hefte<br />
pro Jahr durchnummeriert. Fast alle Zeitschriften geben an, welche Nummer<br />
man gerade in der Hand hält.<br />
Die Abbildung 5 <strong>und</strong> die Abbildung 6 zeigen die Deckblätter der Zeitschrift systeme.<br />
Hier finden sich wichtige Angaben für die Zitierung. Nur selten steht aber<br />
genau dabei, was nun das Heft, was der Band der Zeitschrift ist. Hier muss man<br />
also suchen <strong>und</strong> findig sein.<br />
Abbildung 6:<br />
Weiteres Bespiel für das Deckblatt <strong>einer</strong> Zeitschrift<br />
<strong>Das</strong> Layout wurde geändert. Der Jahrgang bzw. der Band der Zeitschrift wird mit 19 angegeben.<br />
<strong>Das</strong> Heft ist die Nummer 1 im Jahr 2005: 1/05. Für die Literaturangabe sind nun die folgenden Aspekte<br />
bekannt: Name der Zeitschrift, Band: 19, Heft: 1 <strong>und</strong> Jahr: 2005.<br />
Im Literaturverzeichnis werden Zeitschriften nach dem folgenden Schema zitiert.<br />
<strong>Das</strong> Schema zeigt, in welcher Reihenfolge welche Angaben angeführt werden <strong>und</strong><br />
durch welche Satzzeichen, Klammern sie umgrenzt <strong>und</strong> geordnet werden.<br />
Literaturangabe<br />
Zeitschrift<br />
Autoren (Jahr) Titel des Artikels. Name der Zeitschrift, Band (Heftnummer),<br />
Seitenangaben<br />
Die Autorinnen <strong>und</strong> Autoren des Artikels werden so angeführt, wie es oben bereits<br />
dargestellt wurde. Die Jahreszahl wird in r<strong>und</strong>e Klammern gesetzt. Der Titel<br />
64 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
des Artikels schließt mit einem Punkt ab. Es folgt der Name der Zeitschrift, der<br />
mit einem Komma abschließt. Nach dem Komma folgt der Band <strong>und</strong> in Klammern<br />
die Heftnummer. Hinter der Klammer folgen ein Beistrich <strong>und</strong> die Seitenangaben,<br />
also auf welcher Seite der Artikel anfängt <strong>und</strong> wo er endet. Die Abkürzung<br />
S. (für „Seiten“) wird bei Fachzeitschriften nicht verwendet. Es sind die erste <strong>und</strong><br />
letzte Seitenziffer des Artikels inklusive anzugeben, verb<strong>und</strong>en durch einen<br />
Bindestrich (also keine Angabe durch die erste Seitenziffer <strong>und</strong> die Abkürzung f<br />
bzw. ff).<br />
Beispiel:<br />
Ambühl, H. & Grawe, K. (1988) Die Wirkungen von Psychotherapien<br />
als Ergebnis der Wechselwirkungen zwischen therapeutischem<br />
Angebot <strong>und</strong> Aufnahmebereitschaft der Klient/inn/en. Zeitschrift<br />
für Klinische Psychologie, Psychopathologie, Psychotherapie,<br />
36 (2), 308-327<br />
6.5.2.3 Bücher im Literaturverzeichnis<br />
Im Literaturverzeichnis werden Bücher nach dem folgenden Schema zitiert. <strong>Das</strong><br />
Schema zeigt, in welcher Reihenfolge welche Angaben angeführt werden <strong>und</strong><br />
durch welche Satzzeichen, Klammern sie umgrenzt <strong>und</strong> geordnet werden.<br />
Literaturangabe<br />
Buch/Monographie<br />
Autoren (Jahr) Buchtitel. Verlagsort: Verlag<br />
Obwohl Bücher viel einfacher zitiert werden können als Zeitschriften gilt es auch<br />
hier Einiges zu beachten.<br />
Zunächst ist zu klären, ob es sich denn tatsächlich um ein Buch, also um eine Monographie<br />
handelt. Darunter versteht man nämlich nur solche Bücher, die von den<br />
Autoren, die auf dem Umschlag stehen auch tatsächlich geschrieben wurden. Im<br />
Gegensatz dazu gibt es Bücher, die von Personen herausgegeben werden. Im Buch<br />
selbst finden sich dann Artikel, ganz so wie in <strong>einer</strong> Zeitschrift, die auch von ganz<br />
anderen Autorinnen <strong>und</strong> Autoren geschrieben sein können. Eine Monographie ist<br />
hingegen von Vorne bis Hinten nur von den Personen verfasst, die auf dem Umschlag<br />
stehen. Die in diesem Abschnitt vorgestellten Regelen gelten nur für solche<br />
Monographien. Herausgeberbücher werden weiter unten besprochen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 65
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
Die Namen der Autorinnen <strong>und</strong> Autoren sind in derselben Art wie bei Zeitschriftenartikeln<br />
anzuführen. Auch die Angabe des Erscheinungsjahres erfolgt analog<br />
zu Zeitschriften. Als Erscheinungsjahr gilt das im Copyright-Vermerk angeführte<br />
Jahr, bei unveröffentlichten Werken das Jahr der Erstellung des Werkes.<br />
Fehlt eine Angabe des Erscheinungsjahres, ist in die Klammern o.J. (ohne Jahr) zu<br />
setzen.<br />
Buchtitel<br />
Der Titel des Buches wird vollständig inklusive eventuell vorhandener Untertitel<br />
angeführt (Titel <strong>und</strong> Untertitel können durch einen Punkt getrennt werden). Für<br />
die Auffindung des angegebenen Werkes wesentliche Zusatzinformation (wie<br />
Auflage oder Bandziffer) wird in r<strong>und</strong>en Klammern an den Titel angefügt. Als<br />
Abschluss des Titelblockes steht ein Punkt.<br />
Verlagsort, Verleger<br />
Zuerst wird der (Verlags-)Ort, dann, durch einen Doppelpunkt getrennt, der Verleger<br />
angegeben. Bei mehreren (Verlags-)Orten wird der zuerst genannte Ort angeführt.<br />
Fehlt eine Angabe des Erscheinungsortes, wird stattdessen o.O. (ohne<br />
Ort) geschrieben.<br />
Beispiel:<br />
Strunk, G. & Schiepek, G. (2006) Systemische Psychologie. Eine Einführung<br />
in die komplexen Gr<strong>und</strong>lagen menschlichen Verhaltens.<br />
München: Spektrum Akademischer Verlag<br />
6.5.2.4 Beiträge aus Herausgeberwerken<br />
Ist ein Buch eine Sammlung verschiedener Aufsätze <strong>und</strong> Artikel von verschiedenen<br />
Autorinnen <strong>und</strong> Autoren, so sind die Namen auf dem Buchumschlag in der<br />
Regel die Herausgeberinnen bzw. Herausgeber des Buches. Vielfach wird das<br />
auch auf dem Umschlag des Buches durch den Zusatz (Hrsg.) oder Ähnliches angegeben.<br />
Meistens soll aus einem Herausgeberbuch ein einzelner Betrag zitiert werden <strong>und</strong><br />
nicht das ganze Buch. Wie bei einem Zeitschriften-Artikel geht es also um den<br />
konkreten Artikel, der sich im Herausgeberbuch findet.<br />
66 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
Im Literaturverzeichnis werden Beiträge aus Herausgeberwerken nach dem folgenden<br />
Schema zitiert. <strong>Das</strong> Schema zeigt, in welcher Reihenfolge welche Angaben<br />
angeführt werden <strong>und</strong> durch welche Satzzeichen, Klammern sie umgrenzt <strong>und</strong><br />
geordnet werden.<br />
Literaturangabe<br />
Beitrag aus Herausgeberwerk<br />
Autoren (Jahr) Beitragstitel. In: Herausgebernamen (Hrsg.) Buchtitel. Verlagsort:<br />
Verlag. Seitenangaben<br />
Die Herausgebernamen werden wie Autorennamen formatiert. Es folgt die Angabe<br />
Hrsg., die in Klammern gesetzt wird. Bei englischsprachigen Arbeiten sollte<br />
nicht Hrsg. sondern Ed. (nur ein bzw. eine Herausgeberin) bzw. Eds. (mehrere<br />
Herausgeberinnen) angeführt werden. Zwischen dem Beitragstitel <strong>und</strong> den Herausgebernamen<br />
steht der Hinweis In:<br />
Die Seitenangaben müssen bei Beiträgen aus Herausgeberwerken mit S. eingeleitet<br />
werden. Dies hilft als Unterscheidung gegenüber Zeitschriftenartikeln.<br />
Beispiele:<br />
Heiden, U. (1993) Dynamische Krankheiten - Konzepte <strong>und</strong> Beispiele.<br />
In: Schiepek, G. & Spörkel, H. (Hrsg.) Verhaltensmedizin als<br />
angewandte Systemwissenschaft. Bergheim bei Salzburg: Mackinger.<br />
S. 51-65<br />
Strunk, G. & Steyrer, J. (2005) Dem Tüchtigen ist die Welt nicht<br />
stumm. Es ist alles eine Frage der Persönlichkeit. In: Mayrhofer,<br />
W., Meyer, M. & Steyrer, J. (Hrsg.) Macht? Erfolg? Reich?<br />
Glücklich? Einflussfaktoren auf Karrieren. Wien: Linde. S. 51-77<br />
6.5.2.5 Herausgeberwerke<br />
Soll ein gesamtes Herausgeberwerk zitiert werden <strong>und</strong> nicht nur ein bestimmter<br />
Artikel aus dem Werk, so ist das Herausgeberwerk wie ein Buch zu zitieren. Hinter<br />
den Herausgebernamen folgt die Angabe Hrsg., die in Klammern gesetzt wird.<br />
Bei englischsprachigen Arbeiten sollte nicht Hrsg. sondern Ed. (nur ein bzw. eine<br />
Herausgeberin) bzw. Eds. (mehrere Herausgeberinnen) angeführt werden.<br />
Literaturangabe<br />
Herausgeberwerk<br />
Herausgeber (Hrsg.) (Jahr) Buchtitel. Verlagsort: Verlag<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 67
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
Beispiele:<br />
Schiepek, G. & Spörkel, H. (Hrsg.) (1993) Verhaltensmedizin als angewandte<br />
Systemwissenschaft. Bergheim bei Salzburg: Mackinger<br />
Mayrhofer, W., Meyer, M. & Steyrer, J. (Hrsg.) (2005) Macht? Erfolg?<br />
Reich? Glücklich? Einflussfaktoren auf Karrieren. Wien: Linde<br />
6.5.2.6 Forschungsberichte<br />
Literaturangabe<br />
Forschungsbericht<br />
Autoren (Jahr) Titel (Reihentitel <strong>und</strong> Nummer). Erscheinungsort: Verlag oder Institution<br />
Weist der Forschungsbericht eine nähere Bezeichnung (Reihentitel, Reihennummer)<br />
auf, wird diese ohne trennendes Komma in r<strong>und</strong>en Klammern nach dem Titel<br />
angeführt.<br />
Als Verleger fungiert bei Forschungsberichten zumeist eine Institution. Diese ist<br />
dem Wortlaut nach wie im Bericht angeführt anzugeben; die übergeordnete Einheit<br />
(wenn sie in der Literaturangabe angeführt wird) ist der untergeordneten voranzustellen.<br />
6.5.2.7 Dissertationen <strong>und</strong> Diplomarbeiten<br />
Dissertationen <strong>und</strong> Diplomarbeiten werden anstelle der Erscheinungsangaben (Erscheinungsorte<br />
<strong>und</strong> Verleger) mit der Angabe:<br />
...Unveröffentlichte Diss. (bzw. Dipl.Arbeit), Universität, Ort<br />
versehen.<br />
Beispiel:<br />
Köhler, M. (1992) Die Sequentielle Plananalyse: Entwicklung <strong>und</strong> Erprobung<br />
<strong>einer</strong> neuen Methode der Psychotherapie-Prozessforschung.<br />
Teil 1: Analyse der Klientin. Unveröffentlichte Dipl.Arbeit,<br />
Humbold-Universität, Berlin<br />
68 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
6.5.2.8 Beiträge aus dem Internet<br />
Auch bei Beiträgen aus dem Internet sind Autoren anzuführen. Neben der Internetadresse<br />
muss auf jeden Fall das Datum der Abfrage angegeben werden:<br />
Literaturangabe<br />
Internet<br />
Autoren (Jahr der letzten Änderung) Beitragstitel. http://www.xyz.at – Abgefragt<br />
am: Datum<br />
Beispiel:<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Ges<strong>und</strong>heit (1996) Jahresstatistik – Zahlen <strong>und</strong><br />
Fakten. http://www.bmg.de/ja/jahresstatistik.html – Abgefragt<br />
am: 25.09.1998<br />
6.5.2.9 Fremdsprachige Publikationen<br />
Fremdsprachige Publikationen werden mit den Abkürzungen der entsprechenden<br />
Fremdsprache im Literaturverzeichnis angeführt. Für englischsprachige Werke<br />
sind folgende Abkürzungen zu gebrauchen:<br />
chap. chapter ed. edition<br />
rev. ed. revised edition 2nd ed. second edition<br />
Ed. (Eds.) Editor (Editors) No. Number<br />
Suppl. Supplement Vol. Volume<br />
vols. volumes<br />
Beispiel:<br />
Heiden, U. (1992) Chaos in Health and Disease – Phenomenologie<br />
and Theory. In: Tschacher, W., Schiepek, G. & Brunner, E.J.<br />
(Eds.) Self-Organisation and Clinical Psychology. Berlin:<br />
Springer, S. 51-65<br />
Deutsche Übersetzungen fremdsprachiger Werke werden so, wie sie vorliegen,<br />
angeführt. Nach dem die Erscheinungsangaben abschließenden Punkt wird in<br />
Klammern als zusätzlicher Hinweis (fremdsprachiges Original Erscheinungsjahr)<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 69
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
angefügt, z.B. (englisches Original 1956); dieser Hinweis erhält keinen Punkt<br />
nach der schließenden Klammer.<br />
Beispiel:<br />
Mintzberg, H. (1999) Strategy Safari. Berlin: Springer. (englisches Original<br />
1998)<br />
6.5.2.10 Andere Formen<br />
Die bisher genannten Arten von Literaturangaben müssten genügen um eine Zitierung<br />
auch anderer, hier nicht genannter, Quellen zu ermöglichen.<br />
Soll z.B. doch einmal das gesamte Heft <strong>einer</strong> Zeitschrift zitiert werden, so kann<br />
man sich fragen, welcher der bisher genannten Literaturangaben einem solchen<br />
Fall wohl nahe kommt <strong>und</strong> diese so anpassen, dass eine Zitierung des Heftes möglich<br />
wird. So liegt es hier z.B. nahe, ein solches Gesamtheft wie ein Herausgeberwerk<br />
zu zitieren. Man müsste schauen, ob sich im Heft Personen oder Körperschaften<br />
finden, die sich als Herausgeber angeben lassen etc. Nach dem Namen<br />
der Zeitschrift könnte das Heftthema angegeben werden. Vielleicht macht es Sinn<br />
dahinter Sonderausgabe, Spezialausgabe o.ä. in Klammern anzufügen.<br />
Mit etwas Mühe lassen sich auf diese Weise auch andere, selten vorkommende<br />
Quellen zitieren, z.B. Computerprogramme, Plakate <strong>und</strong> Aushänge, Radiosendungen<br />
etc.<br />
Wenn man auf der Gr<strong>und</strong>lage der bereits beschriebenen Schemata ein neues Zitierschemata<br />
schafft, so gilt als wichtigste Regel, dass dieses dann einheitlich zu<br />
verwenden ist.<br />
70 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Form <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />
Übung<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 71
Literaturverzeichnis<br />
7. Literaturverzeichnis<br />
Anmerkung<br />
Anmerkung: Im vorliegenden Leitfaden wurde zum Teil echte Literatur echt zitiert.<br />
Einige Beispielzitate sollten aber allein der Illustration dienen. Die Beispiele,<br />
die nicht frei erf<strong>und</strong>en sind, finden sich in der folgenden Literaturliste.<br />
Abarbanel, H. D. I., Brown, R. & Kadtke, J. B. (1990) Prediction in Chaotic<br />
Nonlinear Systems: Methods for Series with Broadband Fourier Spectra.<br />
Physical Review A, 41, 1782-1807<br />
Abhyankar, A., Copeland, L. S. & Wong, W. (1997) Uncovering Nonlinear Structure<br />
in Real-Time Stock-Market Indexes: The S&P 500, the DAX, the Nikkei<br />
225, and the FTSE-100. Journal of Business & Economic Statistics, 15<br />
(1), 1-14<br />
Adamson, S. J., Doherty, N. & Viney, C. (1998) The Meanings of Career Revisited:<br />
Implications for Theory and Practice. British Journal of Management,<br />
9, 251-259<br />
Aiken, L. H., Clarke, S. P., Sloane, D. M., Sochalski, J. & Silber, J. H. (2002)<br />
Hospital nurse staffing and patient mortality, nurse burnout, and job dissatisfaction.<br />
Journal of the American Medical Association, 288, 1987-1993<br />
Bandt, C. & Pompe, B. (2002) Permutation Entropy: A Natural <strong>Complexity</strong><br />
Measure for Time Series. Physical Review Letters, 88 (17), 174102-1 -<br />
174102-4<br />
Berkowitz, L. (1969) The Frustration-Aggression Hypothesis Revisited. In: Berkowitz,<br />
L. (Ed.) Roots of Aggression. New York: Atheron, S. 1-28<br />
Clegg, S. R. (1990) Modern Organizations: Organizational Studies in the Post<br />
Modern World. London: Sage<br />
Cooper, F. W. & Robins, E. J. (1967) The Term Paper – A Manual and Model.<br />
(4th ed.). Stanford: Stanford University Press<br />
Davidow, W. H. & Malone, M. S. (1993) <strong>Das</strong> virtuelle Unternehmen. Der K<strong>und</strong>e<br />
als Co-Produzent. Frankfurt am Main: Campus Fachbuch<br />
Deutsche Gesellschaft für Psychologie (Hrsg.) (1987) Richtlinien zur Manuskriptgestaltung.<br />
Göttingen: Verlag für Psychologie<br />
Drumm, H.-J. (1996) <strong>Das</strong> Paradigma der Neuen Dezentralisation. Die Betriebswirtschaft,<br />
56 (1), 7-20<br />
Eco, U. (1998) Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt. Heidelberg:<br />
C.F. Müller / UTB<br />
EUROSTAT (1997) Eurostat Yearbook '97. A statistical eye on Europe 1986-<br />
1996. Brusseles: European Communities<br />
Festinger, L. (1957) A Theory of Cognitive Dissonance. Stanford: Stanford University<br />
Press<br />
Freud, S. (1895) Über die Berechtigung, von der Neurasthenie einen bestimmten<br />
Symptomkomplex als "Angstneurose" abzutrennen. Neurologisches Zentralblatt,<br />
2. In: Freud, S. (Hrsg.) (1947), Gesammelte Werke (Band 1). London:<br />
Imago<br />
72 <strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong>
Literaturverzeichnis<br />
Ghoshal, S. & Bartlett, C. A. (1998) The Individualised Corporation. London:<br />
Heinemann<br />
Hammer, M. & Champy, J. (1993) Re-Engineering the Corporation. A manifesto<br />
for business revolution. London: Nicholas Brealey<br />
Heckscher, C. (1994) Defining the post-bureaucratic type. In: Heckscher, C. &<br />
Donnellon, A. (Eds.) The post-bureaucratic organization. New perspectives<br />
on organizational change. London: Sage, S. 14 - 62<br />
Kasper, H., Heimerl, P. & Mühlbacher, J. (2002) Strukturale <strong>und</strong> prozessorientierte<br />
Organisationsformen. In: Kasper, H. & Mayrhofer, W. (Hrsg.) Personalmanagement,<br />
Führung, Organisation. Wien: Linde Verlag, S. 19-94<br />
Kriz, W. (2000) Lernziel: Systemkompetenz. Planspiel als Trainingsmethode. Göttingen:<br />
Vandenhoeck & Ruprecht<br />
Langewitz, W., Keller, A. & Denz, M. (1995) Patientenzufriedenheits-Fragebogen<br />
(PZF): Ein taugliches Mittel zur Qualitätskontrolle der Arzt-Patient-<br />
Beziehung? Zeitschrift für Psychotherapie Psychosomatik <strong>und</strong> medizinische<br />
Psychologie, 45, 351-357<br />
Miller, J. G. (1978) Living Systems. New York: McGraw Hill<br />
Oerter, R. & Montada, L. (1987) Entwicklungspsychologie. Ein Lehrbuch (2., neu<br />
bearbeitete Auflage). München, Weinheim: PVU<br />
Piaget, J. (1969/1936) La naissance de l'intelligence chez l'enfant. (Original<br />
1936). Deutsch: <strong>Das</strong> Erwachen der Intelligenz beim Kinde. Stuttgart: Klett<br />
Piaget, J. (1969/1945) La formation du symbole chez l'enfant. Imitation, jeu et<br />
rêve; image et représentation. (Original 1945). Deutsch: Nachahmung,<br />
Spiel <strong>und</strong> Traum. Stuttgart: Klett<br />
Piaget, J. (1976) Die Äquilibration der kognitiven Strukturen. Stuttgart: Klett<br />
Piaget, J. (1981) Jean Piaget über Jean Piaget. Sein Werk aus s<strong>einer</strong> Sicht.<br />
München: Kindler<br />
Ryf, B. (1993) Die atomisierte Organisation: Ein Konzept zur Ausschöpfung von<br />
Humanpotential. Wiesbaden: Gabler<br />
Schiepek, G. & Strunk, G. (1994) Dynamische Systeme. Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Analysemethoden<br />
für Psychologen <strong>und</strong> Psychiater. Heidelberg: Asanger<br />
Strunk, G. & Schiepek, G. (2006) Systemische Psychologie. Eine Einführung in<br />
die komplexen Gr<strong>und</strong>lagen menschlichen Verhaltens. München: Spektrum<br />
Akademischer Verlag<br />
Sydow, J. & Windeler, A. (2000) Steuerung von <strong>und</strong> in Netzwerken - Perspektiven,<br />
Konzepte, vor allem aber offene Fragen. In: Sydow, J. & Windeler, A.<br />
(Hrsg.) Steuerung von Netzwerken. Opladen, Wiesbaden: Westdeutscher<br />
Verlag<br />
Volberda, H. W. (1998) Building the Flexible Firm. Oxford: Oxford University<br />
Press<br />
Warnecke, H.-J. (1993) Revolution der Unternehmenskultur. <strong>Das</strong> Fraktale Unternehmen.<br />
Berlin: Springer<br />
Wiener, N. (1948) Cybernetics, or Control and Communication in the Animal and<br />
the Machine. New York: John Wiley<br />
<strong>Das</strong> <strong>Verfassen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong> 73
Wissenschaftliches Arbeiten 1<br />
Wissenschaftliches Arbeiten<br />
Dipl.-Psych.Dr.Dr. Guido Strunk<br />
guido.strunk@complexity-research.com<br />
www.complexity-research.com<br />
Inhalt<br />
1 Organisatorischer Ablauf.................................................................................. 2<br />
2 Rahmenbedingungen / Bewertungskriterien .................................................... 3<br />
3 Im Anfang war die Frage ................................................................................. 6<br />
3.1 Die Einleitung begründet die Forschungsfrage........................................ 8<br />
3.2 Die gesamte Arbeit folgt dem Muster der Einleitung................................ 9<br />
4 Von der Forschungsfrage zur fertigen Arbeit ................................................. 11<br />
4.1 Literatursuche........................................................................................ 11<br />
4.2 Gliederung ............................................................................................. 12<br />
5 Layout <strong>und</strong> Formate....................................................................................... 14<br />
6 Formale Aspekte............................................................................................ 16<br />
7 Umgang mit Literatur...................................................................................... 18<br />
8 Literaturverzeichnis........................................................................................ 21
Wissenschaftliches Arbeiten 2<br />
1 Organisatorischer Ablauf<br />
<strong>Projektarbeit</strong><br />
Wissenschaftliches<br />
Arbeiten<br />
„Plenum“<br />
– Ziele<br />
– Bewertungskriterien<br />
– Formale Kriterien<br />
Projekt Kick-off<br />
„Kleingruppen“<br />
Projektwerkstatt<br />
„Kleingruppen“<br />
Projektpräsentation<br />
„Plenum“<br />
– Spezifikation des Themas der<br />
Forschungsfrage<br />
– Einteilung der Betreuer<br />
–Projekt-Design<br />
– Erste Literaturrecherche<br />
– Spezifikation der Forschungsfragen<br />
– Festlegung der Methoden<br />
–Projekt-Design<br />
– 15 Minuten Präsentation des<br />
Projektes im Plenum<br />
– 15 Minuten Diskussion des Projektes<br />
im Plenum<br />
<strong>Masterthesis</strong><br />
Statistische Methoden<br />
„Plenum“<br />
– Quantitative Untersuchungsmethoden<br />
empirischer Sozialforschung<br />
– Diskussion einzelner projektbezogener<br />
Auswertungsprobleme<br />
MBA-Thesis Working<br />
„Einzelbetreuung“<br />
– Individuelle Betreuung<br />
– Überprüfung des Arbeitsfortschritts<br />
MBA-Thesis Präsentation<br />
„Plenum“<br />
– 30 Minuten Präsentation des Projektes<br />
im Plenum<br />
– 20 Minuten Diskussion des Projektes<br />
im Plenum
Wissenschaftliches Arbeiten 3<br />
2 Rahmenbedingungen / Bewertungskriterien<br />
• Umfang <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong> / <strong>Masterthesis</strong><br />
– <strong>Projektarbeit</strong>: ca. 30 Seiten +/-<br />
– <strong>Masterthesis</strong>: ca. 60 Seiten +/-<br />
DIN A4, 1½-zeilig, 12pt Schrift, Rand-links: 2,5 cm,<br />
rechts, oben <strong>und</strong> unten: 2cm.<br />
Anhang zählt nicht zu den Seiten.<br />
• Unterschiede zwischen <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Masterthesis</strong><br />
– <strong>Masterthesis</strong> baut auf der <strong>Projektarbeit</strong> auf.<br />
– Die <strong>Projektarbeit</strong> dient der Spezifikation der Forschungsfrage <strong>und</strong><br />
der Aufbereitung der Literatur.<br />
– Im Rahmen der <strong>Masterthesis</strong> soll eine originäre Leistung erbracht<br />
werden.<br />
– Die <strong>Masterthesis</strong> ist empirisch (eigene Erhebung oder<br />
Sek<strong>und</strong>äranalyse) <strong>und</strong>oder dient der Entwicklung <strong>und</strong> Erprobung<br />
praxisbezogener Konzepte <strong>und</strong> Modelle.<br />
Akademischer Health Care Manager<br />
• Es genügt das Abfassen <strong>einer</strong> <strong>Projektarbeit</strong><br />
• Ausschließlich theoretische F<strong>und</strong>ierung genügt<br />
• Auch die Analyse <strong>einer</strong> Praxisfrage ist möglich<br />
sowie die Analyse eines konkreten Projektes<br />
(Vorbereitung oder Nachbereitung eines<br />
Projektes)<br />
Bewertung<br />
Inhalt der Bewertung<br />
1. FORM DER ARBEIT<br />
1.1 Formvorschriften<br />
Vollständigkeit (siehe rechts)<br />
Einhaltung der Form- <strong>und</strong><br />
Zitiervorschriften<br />
– Format der Literaturangaben<br />
– Format von Tabellen <strong>und</strong> Abbildungen<br />
1.2 Formale Gestaltung<br />
Wie sorgfältig ist die formale Präsentation<br />
der Arbeit?<br />
– ordentliches Layout, ansprechendes<br />
Schriftbild, sorgfältige Verweise,<br />
klare Seitenumbrüche, einheitliche<br />
Formate, leserliche, übersichtliche<br />
Abbildungen<br />
1.3 Stil <strong>und</strong> Sprache<br />
Ist die Arbeit sprachlich einwandfrei?<br />
– Rechtschreibung, Grammatik,<br />
Zeichensetzung<br />
Ist der Stil der Arbeit wissenschaftlich?<br />
– Klare Aussagen, prägnante<br />
Formulierungen, Verständlichkeit,<br />
logischer Satzbau<br />
Bindung<br />
Kommentar<br />
Bitte unbedingt schriftlich, nachvollziehbar kommentieren<br />
Seitennummerierung<br />
Deckblatt Seitenränder (max. 2,5)<br />
eidesstattliche Erklärung<br />
Schriftgröße (12pt)<br />
Inhaltsverzeichnis (dezimal) Zeilenabstand (1,5)<br />
Abb.-, Tabellenverzeichnis<br />
Literaturverzeichnis<br />
Format (A4)<br />
Blocksatz/Silbentrennung<br />
Bewertung<br />
Schulnotensystem<br />
erfüllt<br />
nicht erfüllt
Wissenschaftliches Arbeiten 4<br />
Bewertungskriterien<br />
Form der Arbeit<br />
1.1 Formvorschriften<br />
Vollständigkeit (siehe unten)<br />
Einhaltung der Form- <strong>und</strong> Zitiervorschriften<br />
– Format der Literaturangaben<br />
– Format von Tabellen <strong>und</strong> Abbildungen<br />
Bindung<br />
Seitennummerierung<br />
Deckblatt<br />
Seitenränder (max. 2,5)<br />
eidesstattliche Erklärung<br />
Schriftgröße (12pt)<br />
Inhaltsverzeichnis (dezimal)<br />
Zeilenabstand (1,5)<br />
Abb.-, Tabellenverzeichnis<br />
Format (A4)<br />
Literaturverzeichnis<br />
Blocksatz / Silbentrennung<br />
1.2 Formale Gestaltung<br />
Wie sorgfältig ist die formale Präsentation der Arbeit?<br />
– ordentliches Layout, ansprechendes Schriftbild, sorgfältige<br />
Verweise, klare Seitenumbrüche, einheitliche Formate, leserliche,<br />
übersichtliche Abbildungen<br />
1.3 Stil <strong>und</strong> Sprache<br />
Ist die Arbeit sprachlich einwandfrei?<br />
– Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung<br />
Ist der Stil der Arbeit wissenschaftlich?<br />
– Klare Aussagen, prägnante Formulierungen, Verständlichkeit,<br />
logischer Satzbau<br />
Bewertungskriterien<br />
Inhalt <strong>und</strong> Konzept der Arbeit<br />
2.1 Problemstellung<br />
Ist die Problemstellung klar formuliert?<br />
– Klare <strong>und</strong> eindeutige Abgrenzung <strong>und</strong> Definition der<br />
Forschungsfragestellung, Abgrenzung von Zielen <strong>und</strong> Nichtzielen<br />
Ist die Problemstellung inhaltlich für eine<br />
<strong>Masterthesis</strong>/<strong>Projektarbeit</strong> geeignet?<br />
– Umfang der Thematik<br />
– Wissenschaftliche <strong>und</strong> praktische Relevanz der Fragestellung<br />
2.2 Konzept zur Problemlösung<br />
Gibt es ein klares Konzept zur Lösung der Problemstellung?<br />
– Forschungsansatz, Methodik<br />
– theoretischer <strong>und</strong> empirischer Zugang<br />
Hat die Arbeit eine klare <strong>und</strong> logische Struktur?<br />
– Aufbau <strong>und</strong> Gliederung<br />
– konsistente Kapitelabfolge<br />
2.3 Umsetzung des Konzepts<br />
Ist der Inhalt der Arbeit widerspruchsfrei <strong>und</strong> problembezogen?<br />
– nachvollziehbare, schlüssige Argumentationsketten<br />
– Vermeidung von themenfremden Passagen <strong>und</strong> Red<strong>und</strong>anzen<br />
– konstante <strong>und</strong> klare Definitionen <strong>und</strong> Prämissen<br />
Werden gewählte Untersuchungs- <strong>und</strong> -Analyseinstrumente<br />
richtig umgesetzt?<br />
– präzise, vollständige Definition <strong>und</strong><br />
– Umsetzung des Untersuchungsdesigns
g g g<br />
2.4 Literatur<br />
Ist die Literaturbearbeitung quantitativ anspruchsvoll?<br />
– Vollständigkeit, Umfang, Standardwerke, Internationalität<br />
– Verhältnis Internet – Artikel – Bücher<br />
– gleichmäßige Berücksichtigung der Quellen<br />
Ist die Literaturbearbeitung qualitativ anspruchsvoll?<br />
– Wissenschaftlichkeit der Literatur<br />
– Seriosität der Quellen<br />
Wurde die Literatur korrekt ausgewertet?<br />
– Sorgfalt, Verständnis, Quellentreue<br />
– neueste Auflage, Originalquellen<br />
2.5 Ergebnisse<br />
Sind die Ergebnisse klar formuliert <strong>und</strong> abgeleitet?<br />
– eindeutiger Zusammenhang zwischen Untersuchung <strong>und</strong> Ergebnis<br />
– widerspruchsfreie, konsistente, ausreichende Ergebnisse<br />
Tragen die Ergebnisse zur Lösung der ursprünglichen<br />
Problemstellung bei?<br />
– themenbezogen, lösungsorientiert<br />
– Neuheit, Informationsgehalt<br />
2.6 Eigenständigkeit<br />
Ist eine eindeutige Eigenleistung zu erkennen?<br />
– ausreichendes Niveau <strong>und</strong> ausreichende Absicherung<br />
– eigenständige Gedankengänge<br />
Liegt eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema vor?<br />
– Ausarbeitung von Widersprüchen <strong>und</strong> Lücken in der Literatur,<br />
Entwicklung neuer Vorschläge<br />
Bewertungskriterien<br />
Präsentation der Arbeit<br />
3.1 Inhalt <strong>und</strong> Konzept der Präsentation<br />
Sind die Problemstellung <strong>und</strong> die Ergebnisse klar dargelegt?<br />
– klare <strong>und</strong> eindeutige Abgrenzung <strong>und</strong> Definition<br />
– eindeutiger Zusammenhang zwischen Untersuchung <strong>und</strong> Ergebnis<br />
– widerspruchsfreie, konsistente Ergebnisse<br />
Gibt es ein klares Konzept zur Lösung der Problemstellung?<br />
– Methoden<br />
– theoretischer <strong>und</strong> empirischer Zugang<br />
– klare <strong>und</strong> logische Struktur erkennbar<br />
Liegt eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema vor?<br />
– Ausarbeitung von Widersprüchen eigenständige Gedankengänge<br />
3.2 Stil der Präsentation<br />
Sind die Ausführungen des Vortragenden verständlich?<br />
– logischer Aufbau<br />
– klare Argumentation<br />
Präsentationstechnik<br />
– Kreative Umsetzung<br />
– Umgang mit Hilfsmedien<br />
– Sprache<br />
– Körpersprache<br />
– Vortragsstils<br />
Eingehen auf Fragen der Kommission<br />
Wissenschaftliches Arbeiten 5
Wissenschaftliches Arbeiten 6<br />
3 Im Anfang war die Frage ...<br />
Wissenschaftliches Arbeiten<br />
• Beantwortung von Forschungsfragen ...<br />
• .... mit Hilfe von Bildern <strong>und</strong> Modellen über die Realität.<br />
• Folgt akzeptierten Regeln <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>prinzipien, v.a.<br />
• Transparenz<br />
• Nachvollziehbarkeit<br />
• Überprüfbarkeit<br />
• Bezugnahme auf vorhandenes, bereits „gesichertes“ Wissen.<br />
Wissenschaft ist kumulativ.<br />
Anforderungen an Forschungsfragen<br />
• Neuartigkeit. Die Antwort schließt eine Forschungs-Lücke / oder führt<br />
eine Forschungstradition weiter (aber auch das sollte eine Lücke<br />
schließen).<br />
• Theoretische F<strong>und</strong>ierung. Die Frage ist eingebettet in Theorie <strong>und</strong><br />
die Antwort bringt die Theorie ein wenig weiter.<br />
• Zu schwach: Wie viele Menschen in Österreich kennen den Unterschied zwischen Nominal- <strong>und</strong><br />
Effektivzinz?<br />
• Aber gut möglich: Kann die Theorie der kognitiven Dissonanz erklären, warum viele Menschen den<br />
Unterschied zwischen Nominal- <strong>und</strong> Effektivzinz nicht kennen?)<br />
• Nichttrivialität. Die Antwort liegt nicht einfach auf der Hand (z.B.: Ist<br />
es möglich die BSC in Schulen einzusetzen?). Die Beantwortung sollte<br />
eine Herausforderung sein.<br />
• Umfang <strong>und</strong> Schwierigkeit. In der Arbeit steht alles, was die Frage<br />
beantwortet (nicht mehr <strong>und</strong> nicht weniger). Für eine <strong>Projektarbeit</strong><br />
sollte die Bearbeitung in 30 Seiten (Master: 60) möglich sein.<br />
Dilemmata<br />
• Neuartigkeit. Woher soll ich das wissen? Was kommt zuerst die<br />
Forschungsfrage oder das Lesen der Literatur?<br />
• Theoretische F<strong>und</strong>ierung. „Nichts ist nützlicher als eine gute<br />
Theorie!“ (wird Lewin zugeschrieben). Aber, welche Theorie passt<br />
zu m<strong>einer</strong> Frage (z.B. Erklärungsabstand)?<br />
• Nichttrivialität. Warum sollte ich es mir selber so schwer<br />
machen?<br />
• Umfang <strong>und</strong> Schwierigkeit. Über die Geschichte der<br />
Burnoutforschung habe ich schon einmal etwas geschrieben,<br />
damit habe ich 10 Seiten schon einmal fertig. Warum soll ich die<br />
nicht benutzen?
Wissenschaftliches Arbeiten 7<br />
• Beurteilung von ...<br />
• Neuartigkeit.<br />
• Theoretischer F<strong>und</strong>ierung.<br />
• Nichttrivialität.<br />
• Umfang <strong>und</strong> Schwierigkeit.<br />
• ... fällt erfahrenen BetreuerInnen leicht.<br />
• Die Festlegung der Forschungsfrage ist der Startschuss. Ohne<br />
Frage kann man nicht schreiben. Die Frage muss wortexakt<br />
festgelegt sein, dann kann eine Art Betreuungsvertrag<br />
geschlossen werden.<br />
Faustregeln zur Auswahl <strong>einer</strong><br />
Forschungsfrage<br />
• [Die Forschungsfrage] [...] soll den Interessen des<br />
Kandidaten entsprechen<br />
• Die Quellen, die herangezogen werden müssen,<br />
sollen für den Kandidaten auffindbar / zugänglich<br />
sein<br />
• Der Kandidat soll mit den Quellen, die herangezogen<br />
werden müssen, umgehen können<br />
• Die methodischen Ansprüche des<br />
Forschungsvorhabens müssen dem<br />
Erfahrungsbereich des Kandidaten entsprechen<br />
• <strong>Das</strong> Thema sollte ebenso zum Betreuer der Arbeit<br />
passen<br />
(Faustregeln nach Eco, 1998, S. 14f; Faustregel 5 stammt aus der<br />
Fußnote 1; S. 15)<br />
Weite <strong>und</strong> enge Themenstellungen<br />
<strong>Das</strong> Thema Geologie beispielsweise ist zu weit.<br />
Vulkanologie, als Zweig der Geologie, ist noch zu umfassend.<br />
Die Vulkane Mexikos könnte eine vernünftige, wenn auch eine<br />
etwas oberflächliche Arbeit abgeben.<br />
Eine weitere Beschränkung würde zu <strong>einer</strong> wertvolleren<br />
Untersuchung führen: Die Geschichte des Popocatepetl (den<br />
<strong>einer</strong> der Konquistadoren des Cortez‘ wahrscheinlich 1519<br />
erstieg <strong>und</strong> der erst im Jahre 1702 einen heftigen Ausbruch<br />
hatte).<br />
Ein noch engeres Thema, das einen kl<strong>einer</strong>en Zeitraum erfasst,<br />
wäre: Der Ausbruch <strong>und</strong> das scheinbare Erlöschen des Paricutim<br />
(vom 20. Februar 1943 bis zum 4. März 1952).<br />
(Cooper & Robins, 1967, S. 3, zitiert nach Eco, 1998, S. 18)
Wissenschaftliches Arbeiten 8<br />
Gr<strong>und</strong>typen wissenschaftlicher<br />
Fragestellungen<br />
• Beschreibung<br />
• Was ist der Fall? Wie sieht die „Realität“ aus? (oder auch: Sieht die Realität wirklich so<br />
aus?)<br />
• Erklärung<br />
• Warum ist etwas der Fall? Warum <strong>und</strong> unter welchen Bedingungen treten bestimmte<br />
Phänomene auf?<br />
• Prognose<br />
• Was wird zukünftig der Fall sein? Wie wird etwas künftig aussehen? Welche<br />
Veränderungen werden eintreten?<br />
• Gestaltung/Technologie<br />
• Welche Maßnahmen sind geeignet, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen?<br />
• Kritik, Bewertung<br />
• Wie ist ein bestimmter Zustand vor dem Hintergr<strong>und</strong> explizit genannter Kriterien zu<br />
bewerten?<br />
3.1 Die Einleitung begründet die Forschungsfrage<br />
Aufbau <strong>einer</strong> Einleitung<br />
• <strong>Das</strong> Thema ist wichtig!<br />
• Zentrale Bedeutung des Themas aufzeigen<br />
(„In den letzten Jahren ist es immer wichtiger geworden...“).<br />
• Kann auch reißerisch sein, auf Zeitungsberichte (auch Boulevard) verweisen („Selbst die<br />
Bildzeitung titelt am 05. November 2011 „...“ ...).<br />
• Es gibt gesichertes Wissen, nämlich ...<br />
• Beschreiben, was man im Allgemeinen zu dem Thema schon weiß („Es ist durchaus<br />
bekannt, dass ...; es gibt viele Hinweise, die vermuten lassen...“)<br />
• Kurzüberblick über vergleichbare Arbeiten anderer Autoren.<br />
• Die gr<strong>und</strong>legende Theorie kann hier genannt werden („Im Wesentlichen lassen sich diese<br />
Phänomene auf der Gr<strong>und</strong>lage der SoUndSoTheorie (SUST) beschreiben“)<br />
• Es gibt aber eine Lücke im Wissen.<br />
• Gegenargumente anführen („Die angewandten Methoden waren jedoch relativ<br />
unzulänglich...“)<br />
• Auf Lücken hinweisen („Offen bleibt jedoch, wie...“)<br />
• Frage aufwerfen (oder die Tradition fortführen).<br />
• „Die vorliegenden Arbeit versucht diese Lücke zu schließen. Die Forschungsfrage lautet<br />
daher ‚...?‘“<br />
• Ziele <strong>und</strong> Nichtziele der vorliegenden Arbeit nennen (begründen).<br />
• Struktur <strong>und</strong> Aufbau der Arbeit beschreiben.<br />
• „In Kapitel 2 werden..., dann folgt in Kapitel 3,...“<br />
Aufbau <strong>einer</strong> Einleitung<br />
<strong>Das</strong> Thema ist<br />
wichtig!<br />
breit, umfassend,<br />
plakativ<br />
Hilfe! Problem!<br />
Es gibt bereits<br />
gesichertes Wissen.<br />
eingeengt auf<br />
Wissenschaft<br />
Bisherige<br />
Lösungsversuche.<br />
Es gibt aber eine<br />
Lücke im Wissen.<br />
zugespitzt auf ein<br />
Detail<br />
Scheitern der<br />
bisherigen Lösung.<br />
Fragen aufwerfen<br />
oder die Tradition<br />
fortführen.<br />
enger geht es nicht,<br />
nun ist es auf den<br />
Punkt gebracht<br />
Erarbeiten <strong>einer</strong><br />
neuen Lösung.
Wissenschaftliches Arbeiten 9<br />
<strong>Das</strong> Thema ist<br />
wichtig!<br />
Es gibt bereits<br />
gesichertes<br />
Wissen.<br />
Es gibt aber eine<br />
Lücke im Wissen.<br />
Fragen aufwerfen<br />
oder die Tradition<br />
fortführen.<br />
Hilfe! Problem!<br />
Bisherige<br />
Lösungsversuche.<br />
Scheitern der<br />
bisherigen<br />
Lösung.<br />
Erarbeiten <strong>einer</strong><br />
neuen Lösung.<br />
3.2 Die gesamte Arbeit folgt dem Muster der Einleitung<br />
Frage<br />
Einleitung<br />
Forschungsfrage<br />
• <strong>Das</strong> Thema ist von allgemeinen<br />
wissenschaftlichen <strong>und</strong> eventuell sogar<br />
öffentlichem Interesse.<br />
• Einiges ist gesichertes Wissen.<br />
• Es gibt aber Lücken.<br />
• Die Antwort auf die Lücke gibt die<br />
vorliegende Arbeit.<br />
• Die Einleitung begründet damit die<br />
Forschungsfrage!<br />
• Die Einleitung stellt die Struktur der<br />
Arbeit als logischen, begründbaren<br />
„roten Faden“ vor.<br />
Antwort<br />
Frage<br />
Einleitung<br />
Forschungsfrage<br />
Theorieüberblick<br />
Hypothesen<br />
• Der Theorieteil orientiert sich streng an<br />
der Forschungsfrage.<br />
• Er gibt zunächst einen eher breiten<br />
Überblick ...<br />
• ... <strong>und</strong> geht dann schnell immer mehr in<br />
die Tiefe.<br />
• Der Theorieteil gibt eine vorläufige<br />
Antwort auf die Forschungsfrage aus<br />
Sicht der Theorie.<br />
• Er verdichtet diese Antwort z.B. in Form<br />
von Hypothesen.<br />
Antwort
Wissenschaftliches Arbeiten 10<br />
Frage<br />
Einleitung<br />
Forschungsfrage<br />
Theorieüberblick<br />
• Dort, wo Theorie nicht mehr kann, muss<br />
dann die Untersuchung ran.<br />
• Hier wird letztlich die Antwort auf die<br />
Forschungsfrage erarbeitet.<br />
• Auch hier gilt: breit beginnen <strong>und</strong> dann<br />
zuspitzen (Methoden, Überblick über die<br />
Daten, Ergebnisse zu den Hypothesen).<br />
Hypothesen<br />
Empirie<br />
Antwort
Wissenschaftliches Arbeiten 11<br />
4 Von der Forschungsfrage zur fertigen Arbeit<br />
Meilensteine<br />
4. Gliederung<br />
begründet die<br />
Forschungsfrage<br />
3. Einleitung<br />
setzt Themen <strong>und</strong><br />
bestimmt die Gliederung<br />
2. Literatursuche<br />
ermöglicht die<br />
Einleitung<br />
bestimmt die<br />
Literatursuche<br />
1. Forschungsfrage<br />
4.1 Literatursuche<br />
• http://www.google.at/advanced_search?hl=de<br />
Erweiterte Suche bei google.<br />
• http:// scholar.google.at/schhp?hl=de<br />
Suche nach wissenschaftlicher Literatur im Internet.<br />
• http:// www.ncbi.nih.gov/pubmed/<br />
PubMed: Pflicht für medizinische Literatur.<br />
• http://www.wu.ac.at/library/search/databases/all<br />
Alphabetische Liste für Datenbanken an der WU.<br />
Psyndex: Pflicht für psychologische Literatur.<br />
ABI/Inform: Hilfreich für wirtschaftswissenschaftliche Literatur.<br />
• http://www.wu.ac.at/library/search/e-journals<br />
Elektronische Zeitschriftenbibliothek der WU.<br />
• http:// www.wu.ac.at/wuw/dienstleister/library/service/docdel<br />
Dokumentenlieferung (Abholung) von Literatur.<br />
• http://www.subito-doc.de<br />
Dokumentenlieferung (Post, Fax, Mail (nicht immer)) von Literatur.<br />
• http://www.obvsg.at/kataloge/verb<strong>und</strong>kataloge/<br />
Online-Kataloge des Österreichischen Bibliothekenverb<strong>und</strong>es<br />
• Schneeballprinzip nutzen!
Wissenschaftliches Arbeiten 12<br />
4.2 Gliederung<br />
<strong>Projektarbeit</strong><br />
Empirischer Teil<br />
Gliederung<br />
Inhalts-, Tabellen-,<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
1. Einleitung<br />
Herleitung <strong>und</strong> Begründung der<br />
Forschungsfrage in drei Schritten.<br />
2. Ausgangssituation<br />
Zentrale Bedeutung des Themas<br />
aufzeigen <strong>und</strong> Stand der Forschung<br />
darstellen.<br />
3. Problemstellung<br />
Probleme <strong>und</strong> Lücken aufzeigen <strong>und</strong><br />
diskutieren.<br />
4. Problemlösung<br />
Möglichkeiten für Lösungen,<br />
Lösungsversuche anderer Autoren<br />
diskutieren <strong>und</strong> theoriegestützt<br />
entwickeln.<br />
5. Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />
Beantwortung der Forschungsfrage aus<br />
Sicht der Theorie.<br />
6. Hypothesen / Zielsetzungen der<br />
empirischen Studie<br />
Aus der Theorie werden Hypothesen<br />
oder Ziele für die empirische Studie<br />
abgeleitet.<br />
7. Methoden<br />
Auflisten der Methoden <strong>und</strong> Protokoll des<br />
Vorgehens<br />
Beispiel<br />
Inhalts-, Tabellen-,<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
1. Einleitung<br />
2 Seiten<br />
2. Bedeutung der Patientenzufriedenheit<br />
für Spitäler<br />
8 Seiten<br />
8. Ergebnisse 8. Ergebnisse<br />
8.1 Deskriptive Ergebnisse<br />
Übersicht über die Stichprobe <strong>und</strong> erste<br />
beschreibende Ergebnisse.<br />
8.2 Ergebnisse zu den Hypothesen<br />
Ergebnisse entlang der Hypothesen<br />
bearbeiten.<br />
9. Abschlussdiskussion <strong>und</strong> Ausblick<br />
Beantwortung der Forschungsfrage aus<br />
Sicht der empirischen Studie. Selbstkritik<br />
10. Literatur 10. Literatur<br />
6 Seiten<br />
Anhang<br />
3. Methodische Schwierigkeiten bei der<br />
Messung von Patientenzufriedenheit<br />
9 Seiten<br />
4. Möglichkeiten zur Beeinflussung der<br />
Gütekriterien von Fragebögen zur<br />
Messung von Patientenzufriedenheit<br />
9 Seiten<br />
5. Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />
2 Seiten<br />
6. Zielsetzungen für die Entwicklung<br />
eines Fragebogens<br />
3 Seiten<br />
7. Methoden der Fragebogenanalyse<br />
6 Seiten<br />
8.1 Stichprobenbeschreibung<br />
6 Seiten<br />
8.2 Gütekriterien des Fragebogens<br />
12 Seiten<br />
9. Diskussion <strong>und</strong> Ausblick<br />
3 Seiten<br />
Anhang A<br />
Begleitschreiben<br />
Anhang B<br />
Fragebogen
Wissenschaftliches Arbeiten 13<br />
Ein Unterkapitel<br />
kommt niemals allein<br />
Wird ein Kapitel in Unterkapitel eingeteilt, so muss es<br />
mindestens zwei Unterkapitel geben. Die folgende<br />
Gliederung ist daher unzulässig <strong>und</strong> unlogisch:<br />
3. Erhebungsmethoden<br />
3.1 Fragebögen<br />
Wenn das Kapitel „3. Erhebungsmethoden“ unterteilt werden<br />
kann, so muss es ja logischer Weise neben den Fragebögen<br />
auch noch andere Methoden geben. Richtig wäre daher:<br />
3. Erhebungsmethoden<br />
3.1 Fragebögen<br />
3.2 Beobachtung<br />
Gliederungstiefe<br />
Während ein dreih<strong>und</strong>ert Seiten umfassender Roman häufig nur aus vier<br />
oder fünf Kapiteln besteht, ist eine wissenschaftliche Arbeit stärker mit<br />
Überschriften gegliedert.<br />
Ein typischer AnfängerInnen-Fehler besteht jedoch darin es mit der<br />
Gliederung zu übertreiben. Ein eigenes Kapitel sollte nicht nur aus drei<br />
Sätzen bestehen. So ist es z.B. nicht zulässig, diesen Abschnitt, den Sie<br />
hier gerade lesen, als eigenes Kapitel 1.2.1.1 aufzufassen.<br />
Einige wissenschaftliche Zeitschriften verlangen von ihren Autoren, dass<br />
eine Arbeit nicht mehr als drei Gliederungsebenen umfasst. Auch wenn<br />
für eine wissenschaftliche Hausarbeit keine Begrenzung vorgesehen ist,<br />
sollten Sie es mit der Gliederung nicht übertreiben. Wenn andere mit drei<br />
Ebenen auskommen, dann sollten auch Sie auf Kapitel wie „1.2.3.4.2.4<br />
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte“ verzichten können.
Wissenschaftliches Arbeiten 14<br />
5 Layout <strong>und</strong> Formate<br />
Dokumentenvorlage<br />
• Ein Word-Dokument, welches die wichtigsten<br />
Einstellungen bereits enthält steht online unter:<br />
http://www.complexityresearch.com/pdf/VorlageMasterArbeit.doc<br />
• Weiteres Material findet sich unter:<br />
www.complexity-research.com<br />
-> Projekte -> Lehr- & Vortragstätigkeit<br />
Überschriften<br />
Überschriften gliedern einen Text <strong>und</strong> stellen die Wichtigkeit<br />
einzelner Abschnitte dar. Unterschiedliche Ebenen der<br />
Gliederung sind durch verschiedene Ebenen von<br />
Überschriften darzustellen, alle Abschnitte gleicher<br />
Wichtigkeit erhalten Überschriften der gleichen Ebene.<br />
1. Überschrift (1. Ebene) 18pt, Arial, fett<br />
1.1 Überschrift (2. Ebene) 16pt, Arial, fett<br />
1.1.1 Überschrift (3. Ebene) 14pt, Arial, fett<br />
1.1.1.1 Überschrift (4. Ebene) 12pt, Arial<br />
Text-Text-Text- Text-Text-Text- Text-Text-Text- Text-Text-Text- Text-Text-Text- Text-Text-<br />
Text- Text-Text-Text- Text-Text-Text- Text-Text-Text- Text-Text-Text- Text-Text-Text- Text-<br />
Text-Text-<br />
12pt, Times New Roman<br />
Fußnoten<br />
• Fußnoten im Text sind inhaltlicher Art.<br />
• Sie müssen wesentliche, ergänzende Information<br />
enthalten, die im Text den Fluss der Ausführungen<br />
stören würden. Da sie aber den Leser ablenken, sollen<br />
sie selten verwendet werden. Meist ist es günstiger,<br />
solche Informationen in geeigneter Weise in den Text<br />
mit aufzunehmen.<br />
• Lange komplexe Darstellungen (insbesondere<br />
mathematische Beweise oder Ableitungen) sind als<br />
Fußnoten ungeeignet. Können sie nicht in den Text<br />
integriert werden, sollen sie als Anhänge an den Text<br />
angefügt werden.
Anhänge<br />
• Anhänge enthalten Material, das zu umfangreich für<br />
eine Präsentation im Text ist oder den Fluss der<br />
Darstellung unterbrechen würde, sofern es im Detail<br />
angeführt werden muss, wie möglicherweise<br />
Computerprogramme, mathematische Ableitungen <strong>und</strong><br />
Beweise, das verwendete Untersuchungsinstrument<br />
(wie etwa Fragebögen) <strong>und</strong> ähnliches.<br />
• Jeder Anhang beginnt auf einem eigenen Blatt. <strong>Das</strong><br />
Wort Anhang <strong>und</strong> der zugehörige Großbuchstabe<br />
stehen in der ersten Zeile. Liegt nur ein Anhang vor,<br />
genügt das Wort Anhang ohne folgenden<br />
Großbuchstaben.<br />
Wissenschaftliches Arbeiten 15
Wissenschaftliches Arbeiten 16<br />
6 Formale Aspekte<br />
Sprachliche Form<br />
• Die Arbeit muss in Hinblick auf Interpunktion <strong>und</strong><br />
Rechtschreibung perfekt <strong>und</strong> fehlerfrei sein. <strong>Das</strong> ist die<br />
Voraussetzung dafür, dass die Arbeit zur Begutachtung<br />
überhaupt angenommen wird.<br />
• Da es sich um eine wissenschaftliche Arbeit handelt,<br />
spielen persönliche Meinungen keine Rolle.<br />
• An k<strong>einer</strong> Stelle der Arbeit ist es daher erlaubt in der Ich-<br />
Form zu schreiben.<br />
• An k<strong>einer</strong> Stelle wird der Leser angesprochen.<br />
Tabellen<br />
Tabelle 1:<br />
Interkorrelationsmatrix der Persönlichkeitsfaktoren<br />
N = 506 Skala 1 Skala 2 Skala 3 Skala 4 Skala 5<br />
Skala 2 0,758 **<br />
Skala 3 0,924 a ** 0,723 **<br />
Skala 4 0,815 ** 0,589 ** 0,292 *<br />
Skala 5 0,810 ** 0,491 ** 0,587 ** 0,517 **<br />
Skala 6 0,849 ** 0,599 ** 0,062 0,706 ** 0,562 **<br />
** Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant.<br />
* Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant.<br />
a N = 478<br />
Skala 1: Neurotizismus<br />
Skala 2: Emotionale Stabilität<br />
Skala 3: Extraversion<br />
Skala 4: Selbstdarstellung<br />
Skala 5: Führungsmotivation<br />
Skala 6: Gewissenhaftigkeit<br />
Tabelle 1:<br />
Ergebnisse der Befragung: Männer vs. Frauen 1<br />
Männer<br />
Frauen<br />
AM SD n AM SD n t df p<br />
Skala 1 5,25 1,32 500 6,01 1,12 420 2,57 918 0,004**<br />
Skala 2 4,98 1,04 499 5,98 1,20 420 2,62 917 0,003**<br />
** Die Unterschiede sind auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant.<br />
* Die Unterschiede sind auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant.<br />
Skala 1: Neurotizismus<br />
Skala 2: Emotionale Stabilität<br />
(Tabelle aus: Strunk, 2004, S. 8)<br />
(Tabelle nach: Strunk, 2004, S.8) wenn die Tabelle von Ihnen maßgeblich<br />
überarbeitet wurde.<br />
(Tabelle aus: Strunk, 2004, S.8) wenn die Tabelle einfach übernommen wurde.
Wissenschaftliches Arbeiten 17<br />
Abbildungen<br />
System A<br />
a<br />
b<br />
System a<br />
β<br />
χ<br />
α<br />
System α<br />
Abbildung 1: Hierarchische Vernetzung von Systemen<br />
Die schematische Darstellung zeigt, wie das Element „a“ des Systems „A“ ebenfalls<br />
als System mit eigenen Systemelementen aufgefasst werden kann. Aber auch die<br />
Elemente von „a“ können bei genauerer Betrachtung auf <strong>einer</strong> noch niedrigeren<br />
Hierarchiestufe als eigenständige Systeme aufgefasst werden (Abbildung nach:<br />
Kriz, 2000, S. 21, vgl. auch Miller, 1978).<br />
Funktionen der Textverarbeitung
Wissenschaftliches Arbeiten 18<br />
7 Umgang mit Literatur<br />
Zitierweise<br />
Damit befindet sich das Konzept nicht nur in <strong>einer</strong> Nähe<br />
zu Leon Festingers Dissonanztheorie (Festinger, 1957),<br />
sondern auch in theoretische Nähe zu Jean Piagets<br />
Äquilibrationstheorie (z.B. Piaget, 1969/1936, 1969/1945,<br />
1976, 1981; für einen Überblick über die<br />
Äquilibrationstheorie siehe z.B. Oerter & Montada, 1987).<br />
Ausführliche <strong>und</strong> sparsame<br />
Klammern<br />
In dem Werk cybernetics or control and communication<br />
in the animal and the machine (Wiener, 1948) wurden die<br />
Bestrebungen der verschiedenen Ansätze vereinheitlicht.<br />
In seinem gr<strong>und</strong>legenden Werk cybernetics or control<br />
and communication in the animal and the machine hat<br />
Norbert Wiener (1948) die Bestrebungen der<br />
verschiedenen Ansätze vereinheitlicht.<br />
In seinem gr<strong>und</strong>legenden Werk cybernetics or control<br />
and communication in the animal and the machine hat<br />
Norbert Wiener bereits 1948 die Bestrebungen der<br />
verschiedenen Ansätze vereinheitlicht.<br />
Wann wird zitiert?<br />
• Hinter jeder Behauptung, auch bei Teilsätzen.<br />
• Hinter jeden Namen gehört eine Jahreszahl.<br />
• Hinter jede Theorie gehört ein Originalzitat:<br />
Diese neueren Ansätze werden unter Namen wie atomisierte<br />
Organisation (Ryf, 1993), Business Reengineering (Hammer &<br />
Champy, 1993), Flexible Firma (Volberda, 1998), Fraktales<br />
Unternehmen (Warnecke, 1993), Individualisiertes Unternehmen<br />
(Ghoshal & Bartlett, 1998), Neue Dezentralisation (Drumm, 1996),<br />
Netzwerkorganisation (Sydow & Windeler, 2000), Post-bürokratische<br />
(Heckscher, 1994), Postmoderne (Clegg, 1990) oder Virtuelle<br />
Organisation (Davidow & Malone, 1993) diskutiert.<br />
• Behauptung, dass es Literatur gibt:<br />
Zahlreiche Autoren behaupten (Abarbanel et al., 1990, Abhyankar et<br />
al., 1997, Aiken et al., 2002), dass ...<br />
Zahlreiche Autoren behaupten (für einen Überblick siehe Schiepek &<br />
Strunk, 1994), dass ...
Wissenschaftliches Arbeiten 19<br />
Zusätze in den Klammern<br />
• (vgl. Adamson et al., 1998, S. 253).<br />
• (z.B. Bandt & Pompe, 2002)<br />
• (vgl. auch bei Berkowitz, 1969)<br />
• (eine andere Meinung findet sich bei Freud, 1895)<br />
• (ein Überblick findet sich in Kasper et al., 2002)<br />
Einige Regeln<br />
Körperschaften:<br />
Umfassendes statistisches Material der Europäischen Union<br />
(EUROSTAT, 1997) zeigt diesen Sachverhalt.<br />
Internet (keine URL im Text):<br />
Umfassendes Material findet sich im Internet (EUROSTAT,<br />
2007).<br />
Bis zu zwei Autoren:<br />
wie Schiepek <strong>und</strong> Strunk (1994) zeigten<br />
dies wurde bereits gezeigt (Strunk & Schiepek, 2006)<br />
Zwei verschiedene Autoren mit gleichem Nachnamen:<br />
In diesem Punkt kann man der Meinung der Positivisten (z.B.<br />
A. Müller, 1999) zustimmen, sollte aber auch anderslautende<br />
Meinungen (z.B. G. Müller, 2002) nicht übersehen.<br />
Persönliche Mitteilungen:<br />
Hermann Haken (persönl. Mitteilung, 24.11.1994)<br />
Sek<strong>und</strong>ärzitate:<br />
Haken (1975, zitiert nach Strunk & Schiepek, 2006)<br />
(Haken, 1975, zitiert Strunk & Schiepek, 2006)<br />
Mehr als zwei Autoren:<br />
wie Langewitz et al. (1995) darlegen<br />
dies ist inzwischen bekannt (Langewitz et al., 1995)<br />
Ein Autor, mehrere Werke:<br />
(Schiepek, 1988, 1992, in Druck)<br />
Ein Autor, mehrere Werke im selben Jahr:<br />
(Steyrer, 1993a, l993b)<br />
Viele Autoren:<br />
(Freud, 1968; Meyer, 1979, 1982; Mullner, 1976)<br />
Genauer Verweis auf eine Textstelle:<br />
(Super, 1976, S. 136) (Strunk & Schiepek, 2006, Kap. 3)
Wissenschaftliches Arbeiten 20<br />
Wörtliche Zitate<br />
Der Feststellung, „die Systemwissenschaft ist eine<br />
vergleichsweise junge Disziplin“ (Strunk & Schiepek, 2006, S.<br />
5), ist nur zuzustimmen.<br />
Der Feststellung von Strunk <strong>und</strong> Schiepek (2006), „die<br />
Systemwissenschaft ist eine vergleichsweise junge Disziplin“<br />
(S. 5), ist nur zuzustimmen.<br />
Ab 40 Worten können Zitate als Blockzitate angeführt werden.<br />
Als Leitlinie für die Entscheidung, was zu einem System gehört<br />
<strong>und</strong> was nicht, kann die funktionale Vollständigkeit eines<br />
Systems angesehen werden. Dabei geht die Identifizierung von<br />
Systemelementen zunächst von <strong>einer</strong> möglichst konkreten<br />
Definition des zu beschreibenden Phänomenbereiches aus. Als<br />
zum System zugehörig werden in der Folge alle jene Elemente<br />
aufgefasst, die funktional an der Entstehung des Phänomens<br />
beteiligt sind. (Strunk & Schiepek, 2006, S. 6)<br />
Punkt vor der Klammer<br />
Einrücken, andere Schrift
Wissenschaftliches Arbeiten 21<br />
8 Literaturverzeichnis<br />
• <strong>Das</strong> Literaturverzeichnis enthält ALLE benutzten Quellen.<br />
• Auch sek<strong>und</strong>äre Quellen sollten angeführt werden.<br />
• <strong>Das</strong> Literaturverzeichnis ist alphabetisch sortiert.<br />
• Unabhängig von der Art der Quelle (Buch, Zeitschrift,<br />
Artikel, Internet, etc.) wird EIN Literaturverzeichnis erstellt.<br />
• <strong>Das</strong> Literaturverzeichnis ist einheitlich gestaltet.<br />
Bestandteile von Literaturangaben<br />
• Autoren- <strong>und</strong>/oder Herausgebernamen.<br />
• Jahr des Erscheinens der Quelle.<br />
• Titel der Arbeit <strong>und</strong>/oder des Buches in dem der Artikel<br />
steht oder der Name der Zeitschrift...<br />
• Ort des Erscheinens.<br />
• Verlag.<br />
• Heftnummern, Band, Auflage...<br />
• Seitenangaben.<br />
• URL <strong>und</strong> Datum der Abfrage.<br />
Artikel aus <strong>einer</strong> Zeitschrift<br />
Titel des<br />
Name der<br />
Seiten-<br />
Autor(en)<br />
(Jahr)<br />
Artikels.<br />
Zeitschrift,<br />
Band (Heft),<br />
angaben<br />
Ambühl, H. & Grawe, K.<br />
(1988)<br />
Die Wirkungen von Psychotherapien als Ergebnis der<br />
Wechselwirkungen zwischen therapeutischem<br />
Angebot <strong>und</strong> Aufnahmebereitschaft der Klient/inn/en.<br />
Zeitschrift für Klinische Psychologie,<br />
Psychopathologie, Psychotherapie,<br />
36 (2),<br />
308-327<br />
Ambühl, H. & Grawe, K. (1988) Die Wirkungen von Psychotherapien als Ergebnis<br />
der Wechselwirkungen zwischen therapeutischem Angebot <strong>und</strong><br />
Aufnahmebereitschaft der Klient/inn/en. Zeitschrift für Klinische Psychologie,<br />
Psychopathologie, Psychotherapie, 36 (2), 308-327
Wissenschaftliches Arbeiten 22<br />
Bücher<br />
Autor(en)<br />
(Jahr)<br />
Buchtitel.<br />
Verlagsort:<br />
Verleger<br />
Adler, A.<br />
(1972)<br />
Über den nervösen Charakter. (Erstauflage 1912).<br />
Frankfurt am Main:<br />
Fischer<br />
Adler, A. (1972) Über den nervösen Charakter. (Erstauflage 1912). Frankfurt am<br />
Main: Fischer<br />
Beiträge aus Herausgeberwerken<br />
Autor(en)<br />
(Jahr)<br />
Beitragstitel.<br />
In:<br />
Herausgebername(n)<br />
(Hrsg.)<br />
Buchtitel.<br />
Verlagsort:<br />
Verleger.<br />
S.<br />
Seiten<br />
Heiden, U.<br />
(1993)<br />
Dynamische Krankheiten - Konzepte <strong>und</strong> Beispiele.<br />
In: Schiepek, G. & Spörkel, H. (Hrsg.)<br />
Verhaltensmedizin als angewandte<br />
Systemwissenschaft.<br />
Bergheim bei Salzburg:<br />
Mackinger.<br />
S. 51-65<br />
Heiden, U. (1993) Dynamische Krankheiten - Konzepte <strong>und</strong> Beispiele. In: Schiepek,<br />
G. & Spörkel, H. (Hrsg.) Verhaltensmedizin als angewandte Systemwissenschaft.<br />
Bergheim bei Salzburg: Mackinger. S. 51-65
Wissenschaftliches Arbeiten 23<br />
Internet<br />
Autor(en)<br />
(Jahr)<br />
Beitragstitel.<br />
URL –<br />
Abgefragt am: Datum<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Ges<strong>und</strong>heit<br />
(1996)<br />
Jahresstatistik – Zahlen <strong>und</strong> Fakten.<br />
http://www.bmg.de/ja/jahresstatistik.html –<br />
Abgefragt am: 25.09.2005<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Ges<strong>und</strong>heit (1996) Jahresstatistik – Zahlen <strong>und</strong> Fakten.<br />
http://www.bmg.de/ja/jahresstatistik.html – Abgefragt am: 25.09.2005
Checkliste <strong>Projektarbeit</strong> / Masterarbeit<br />
Die häufigsten Fehler lassen sich bereits vor der Abgabe der Arbeit vermeiden. Sie können sogar<br />
selber kontrollieren, ob Sie alles richtig gemacht haben <strong>und</strong> Ihrem Betreuer unnötige Arbeit<br />
ersparen.<br />
Bitte prüfen Sie Folgendes <strong>und</strong> bestätigen es jeweils mit einem Haken:<br />
Ich habe die Word-Vorlage für das Schreiben der Arbeit benutzt.<br />
Ich habe das Skript gelesen <strong>und</strong> mich bemüht alle Punkte zu beachten.<br />
<strong>Das</strong> Deckblatt ist angepasst auf Master oder <strong>Projektarbeit</strong> <strong>und</strong> bis auf das Abgabedatum bereits<br />
vollständig ausgefüllt.<br />
Im Inhaltsverzeichnis finden sich keine „vereinsamten“ Kapitel. (Z.B. wenn es ein Kapitel 2.1<br />
gibt muss es auch 2.2 geben.)<br />
Ich habe jedes wörtliche Zitat kenntlich gemacht (Anführungszeichen oder Blockzitat).<br />
Ich habe nicht mit Fußnoten zitiert.<br />
Ich habe bei Zitaten (nicht bei Blockzitaten) den Punkt oder Beistrich hinter die Klammer<br />
gesetzt. Vor der Klammer steht außer bei Blockzitaten kein Punkt oder Beistrich.<br />
Zu jedem Namen, der im Text erwähnt wird findet sich im gleichen Satz ein Zitat. Wird mit<br />
Klammern zitiert, steht diese unmittelbar hinter dem Namen des Autors im Text. Z.B.: Müller<br />
(2009, S. 3) sieht das auch so. Und nicht: Müller sieht das auch so (Müller, 2009, S. 3).<br />
Bei Seitenverweisen habe ich darauf geachtet, das hinter S. zunächst ein Leerzeichen folgt.<br />
Jede für die Arbeit wichtige Behauptung (nicht nötig bei Schlussfolgerungen) habe ich im<br />
jeweiligen Satz mit Literatur belegt.<br />
Ich habe das Literaturverzeichnis einheitlich nach den Vorgaben des Skriptes gestaltet.<br />
Ich habe Tabellen als Tabellen <strong>und</strong> Abbildungen als Abbildungen gekennzeichnet <strong>und</strong> getrennt<br />
nummeriert.<br />
Ich habe jede Tabelle <strong>und</strong> jede Abbildung im Text zumindest einmal erwähnt.<br />
Quellen für Tabellen <strong>und</strong> Abbildungen sind unter dem Titel der Tabelle bzw. Abbildung<br />
einheitlich nach den Vorgaben aus dem Skript einheitlich zitiert.<br />
Quellen für Tabellen <strong>und</strong> Abbildungen sind mit Seitezahl zitiert.<br />
Ich habe niemals ich, wir, uns etc. geschrieben.<br />
Als Gedankenstriche (trennen Satzteile, ähnlich wie Beistriche/Kommata) habe ich einheitlich<br />
lange Bindestriche mit Leerzeichen davor <strong>und</strong> dahinter gesetzt.<br />
Als Abteilung zwischen Worten habe ich einheitlich kurze (Minuszeichen) gesetzt.<br />
Prozentangaben sind einheitlich gestaltet (am besten mit %-Zeichen <strong>und</strong> keinem Leerzeichen<br />
zwischen Zahl <strong>und</strong> %).<br />
In der Einleitung wird eine Forschungsfrage genannt <strong>und</strong> deren Wichtigkeit vorher begründet<br />
(die Forschungsfrage füllt z.B. eine Forschungslücke, siehe Skript).<br />
Nach Nennung der Forschungsfrage folgt eine kurze Übersicht über den Aufbau der Arbeit.<br />
In der Abschlussdiskussion habe ich die Forschungsfrage beantwortet.<br />
Worte mit Bindestrichen habe ich einheitlich geschrieben (nicht einmal OP-Auslastung <strong>und</strong><br />
einmal OPauslastung). Zwischen den Wortteilen steht ein kurzes Minuszeichen ohne<br />
Leerzeichen.