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Kooperatives Lernen - Pädagogische Hochschule Salzburg

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Die Rolle der Lehrerinldes Lehrers<br />

lhre neue Rolle: Die alte Lehrerrolle<br />

Organisator und Das alte Lehrversttindnis grundet sich u. a. auf John Lockes Annahme, ein unerfahrener<br />

Moderator der Lern- Schuler sei \vie ein xveiRes Blatt Papier und warte ddrauf, dass ein Lehrer es beschreibt.<br />

prozesse lhrer Schiiler Die Gehirne der Schiiler werden quasi als GefaRe yesehen, in die Lehrer ihre Weisheit<br />

- ein kurzer ~berblick. gieRen. Daher denken Lehrer beim Unterrichten oft in folgenden Kategorien:<br />

1. Lehrerdufgdbe ist, den Schulern Wissen zu vermitteln<br />

2. und ihr Gedachtnis mit \Yissen zu fiillen<br />

3. sowie Schuler einzuschatzen und in Kategorien einzusortieren<br />

4. soxvie eine organisierte Wettbexverbsstruktur aufrecht zu erhalten.<br />

5. Es ist davon auszugehen, dass jeder Fdchnlann mit etwas Lehrerausbildung unterrichten<br />

kann und keine weitere Ausbildung dafiir benotigt.<br />

Dcls hfodell des Frontalunterrichts, das von den Schulern verlangt, abwartend, diszipliniert<br />

und wettbewerbsorientiert zu sein, ist immer noch gang und gabe. Aktuelle Forschungsergebnisse<br />

hiiben allerdings die Grenzen dieses Unterrichtsmodells hinreichend<br />

verdeutlicht. Die Schuler lernen dabei oft nicht, xvas ihre Lehrer ihnen beizubringen<br />

glauben. Die ,,tratlitionelle" Lernkultur hat sich uberlebt und muss dringend durch eine<br />

Lernkultur erganzt - oder auch ersetzt werden -, die kreativere Wege des <strong>Lernen</strong>s und<br />

Unterrichtens beinhaltet.<br />

Die neue Lehrerrolle<br />

In den letzten 15 Jahren gab es eine Fulle von Forschungsergebnissen dariiber, urie dds<br />

menschliche Gehirn arbeitet und welche Faktoren das Individuum zum <strong>Lernen</strong> motivieren<br />

Auf dieser Grundlage wird uber ein neues Verstandnis des <strong>Lernen</strong>s und Urlterrichtens<br />

diskutiert. Man geht davon aus, ddss eine neue, der Entwicklungsgeschwindigkeit gesellschaftlicher<br />

und technischer Veriinderungen angepasste Lernkultur mit der Anpassungsfiihicjkeit<br />

von Individuen verbunden sein muss. Lehrerinnen und Lehrer denken<br />

nach diesem neuen Verstantlnis eher in folgenden Kategorien:<br />

1. Wissen wird von den Schiilern er~vorben, entdeckt, transformiert und erweitert.<br />

2. Schuler mussen dktiv ihr eigenes <strong>Lernen</strong> und Verstehen gestalten, um herausfordernden<br />

Problemen zu begegnen.<br />

3. Das Bemuhen des Lehrers zielt darauf, die Fahigkeiten und Fertigkeiten der Schuler<br />

zu entxvickeln.<br />

4. Bildung ist ein sozialer Prozess, der nicht ohne zwischenmenschliche Beziehunger:<br />

stattfintlen kann.<br />

5. Lehrer verstehen sich als <strong>Lernen</strong>de, die ihr Repertoire an unterrichtlichen und sonstigen<br />

Kornpetenzen kontinuierlich erweitern.<br />

Das neue Lehrverstandnis zielt darauf ah, Schiilern zu helfen, ihr eigenes Wissen unti<br />

Konnen dktiv zu enverben, wahrend sie kooperativ mit Klassenkameraden arbeiten. E-<br />

wird die zukunftige Rolle von Lehrerinnen und Lehrern im Klassenzimmer sein, derartigt<br />

Lernprozesse zu ermoglichen. Dieses professionelle Unterrichten erfordert eine adaquat;<br />

Ausbildung und Kompetenz; ~lnd Lehrer werden kontinuierlich ihr Konlpetenzrepertoirerweitern<br />

mussen.

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