Kooperatives Lernen - Pädagogische Hochschule Salzburg
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aneinander zu gewohnen. In hoheren Jahrgangen sind Gruppenbildungsiil~ungenund<br />
Gruppenprozesse wichtig, um zu verstehen, welche Aufgaben Schuler in ihren Gruppen<br />
iibernehinen und was sie besser machen konnen. Im Hinblick auf die Verantwortlichkeit<br />
des Einzelnen wird am Ende jeder Einheit eine Klassenarbeit, eine Hausarbeit oder eine<br />
andere Art von Priifung abgehalten, um bestimmen zu konnen, wie gut die einzelnen<br />
Schuler die klaterie beherrschen (Slavin 1983b). Gruppenprojekte oder Gruppentests<br />
konnen zusatzlich erfolgen. IYahrend des Halbjahres konnen auch mundliche Prufungen<br />
einzelner Schiiler stattfinden, um so die Verantwortlichkeit des einzelnen Gruppenmitgliedes<br />
zu betonen. Es existieren zahlreiche Benotungsschemata, die beides vereinen,<br />
wie z. B. Bonuspunkte an die Gruppenmitglieder zu vergeben, wenn die Gruppe ihren<br />
vorherigen Notendurchschnitt bei einem Test iibertrifft.<br />
11. Unterstutzung einer positiveren Haltung der Schuler gegenuber Lehrern, Schulleitern<br />
und anderem Schulpersonal sowie eine positivere Haltung der Lehrer<br />
gegenuber ihren Schulern<br />
Das Engagement aller Beteiligten in eine~n kooperativen System ist sehr intensiv und<br />
personlich. Die Schiiler lernen ihre Lehrer besser kennen. Die Lehrer erfahren etwas uber<br />
das Schiilerverhalten, weil die Schuler viele Gelegenheiten haben, mit den1 Lehrer zu<br />
sprechen. Kommunikationskanale werden geoffnet. Lehrer haben rnehr Moglichkeiten<br />
zu erklaren, warum Richtlinien aufgestellt werden, und das System erlaubt den Schulern<br />
mehr Mitsprache beim Aufstellen von Regeln und bei der Wahl von Unterrichtsmethoden.<br />
Das Empowerment, das durch die vielen zwischenrnenschlichen Interaktionen eriolgt,<br />
fuhrt zu einer positiven Haltung bei allen Beteiligten.<br />
12. Forderung der Lernverantwortung bei den Schulern (Baird & White 1984)<br />
Fordernde Interaktion, ein Grundprinzip Kooperativen <strong>Lernen</strong>s, baut Verantwortung der<br />
Schuler fur sich selbst und ihre Gruppenmitglieder auf, inclern jeder sich auf die Begabungen<br />
der anderen verlasst sowie durch einen Bewertungsprozess, der Individuen und<br />
Gruppen belohnt. Schuler helfen sich gegenseitig und ubernehmen verschiedene Rollen<br />
in ihren Gruppen (\vie zum Beispiel Vorleser, Schriftfuhrer, Zeitmanager, etc.). Im Laufe<br />
der Prozesse, die die Gruppe durchlauft, wird Schulerbeteiligung fokussiert. Das Empowerment<br />
der Schuler schafft ein Umfeld, das wiederum die Verantwortung der Schuler<br />
fur ihr <strong>Lernen</strong> fordert. Der Lehrer wird zum Forderer statt zum Leiter, und der Schuler<br />
wird ein interessierter Teilneh~ner statt ein passiv Folgender.<br />
13. Etablieren einer Atmosphare von Kooperation und Hilfsbereitschaft<br />
(Deutsch 1975, 1985)<br />
Die meisten Schulen heben die Leistung des einzelnen Schiilers hervor, selbst wenn<br />
diese Ergebnis von Teamanstrengungen ist. Im Kontrast dazu konzentriert sich die Aufmerksamkeit<br />
von Kooperativenl <strong>Lernen</strong> auf die Leistungen der Gruppe. Schuler werden<br />
angeleitet, positiv zu interagieren, Unstimmigkeiten durch Kompromisse und/oder durch<br />
Vermittlung zu losen und sich gegenseitig zum Wohle der Gruppe anzuspornen. Team-