Kooperatives Lernen - Pädagogische Hochschule Salzburg
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~<br />
~ooperative<br />
Forschungserkenntnisse uber <strong>Kooperatives</strong> <strong>Lernen</strong><br />
1. Entwicklung von Denkfahigkeiten auf hoherem Niveau (Webb 1982)<br />
Schiiler, die zusammen arbeiten, engagieren sich in ihrem Lernprozess anstatt passiv den<br />
Lehrerinformationen zu folgen. Partnerarbeit stellt eine sehr effektive Form von Interak-<br />
:;on dar, gefolgt von Dreiergruppen und yroReren Gruppen (Scf~urartz, Black, Strange, 1991/.<br />
-.\-elm Schuler paarweise arbeiten, hort einer zu, wahrend der andere die zu bearbeitende<br />
:rage diskutiert. Beide entwickeln xvertvolle Problemlosekompetenzen, indem sie Idee11<br />
r ?rmulieren, sie beschreiben und erliiutern, unlllittelbare Ruckmelduny erhalten und auf<br />
!i.agen und Kommentare ihres Partners antworten (Johnson,D. W., 1971). Beide Schiiler<br />
iiild wahrentl der Unterrichtseinheit stiindig beteiligt. Vergleichen Sie diese Situation mit<br />
{Inem Lehrervortrag, bei deln Schiiler zuhoren oder eben auch nicht (Cooper, et ul., 1984).<br />
3eiin Kooperativen <strong>Lernen</strong> kann der Lehrer die individuellen Denkvorgznge einzelner<br />
5chiiler beobachten und einschatzen.<br />
-t Seit iiber 30 Jahren<br />
wird <strong>Kooperatives</strong><br />
<strong>Lernen</strong> in der Praxis<br />
durch Forschung<br />
begleitet. Hier finden Sie<br />
eine Zusammenfassung<br />
der wichtigsten<br />
Forschungsergebnisse.<br />
2. Forderung der Schuler-Lehrer-lnteraktion und der Vertrauensbasis<br />
~ -<br />
xooperative Lernprozesse ermoglichen es dem Lehrer oder der Lehrerin, im Klassenzim-<br />
::ler herumzugehen und die Schiiler zu beobachten (Cooper, 1984). Dabei kann er oder<br />
-:e unmittelbar mit den Schulern oder mit einer Kleingruppe sprechen.<br />
Lehrer korlnen Fragen stellen, um Schiiler in eine bestimmte Richtung zu lenken oder<br />
;m Beyriffe und Gedankengange zu erlautern. Zusatzlich wird eine vertri~uensvolle<br />
3asis yeschaffen, mit den Schiilern auf einer professionellen Ebene zu verkehren - etwa<br />
:Lurch Anniiherungen an Problemlosungen und uber Aktivitaten und Haltungen, die die<br />
1i.istung beinflussen. Schuler erwiihnen oft nebenbei, dass sie Schxvierigkeiten auRerhal11<br />
:?s Klassenzinllllers haben in Bezug auf Arbeit, Familie, Freunde, etc. Ein ~ich-0ffnen<br />
::Ann zu einer Diskussion dieser Probleme zu7isrhen Lehrer und Schuler fuhren, die fur<br />
:?n Schiiler rlicht bedrohlirh ist, weil sie infornlell bleibt.<br />
3. Steigerung der Schiilerbeteiligung<br />
Schuler, die am Lernprozess aktiv beteiligt sind, sind mit grol3erer Wahrscheinlichkeit<br />
:.:n<strong>Lernen</strong> interessiert, geben sich mehr Miihe und versiiumen es seltener, die Schule<br />
1 .I hesuchen (Astin 1977). Eine Klasse, in der Schuler interaktiv sind, fordert ein Umfeld,<br />
:as zu hoher Schiilermotivation, -beteiligung und -anwesenheit fiihrt (Garibaldi 1976;<br />
reisman 1985).<br />
4. Erweiterung des Selbstwertgefuhls (Johnson & Johnson 1998)<br />
Systeme steiyern die Leistungen aller am <strong>Lernen</strong> Beteiligten in1 Gegensatz zu<br />
.:clividualisierenden, konkurrierenclen Systemen, bei denen viele Schiiler zuriickbleiben<br />
'lclvin 1967). Konkurrenz fordert eine Gewinner-Verlierer-Situation, in der iiberlegene<br />
Schuler alle Anerkennungen und mittelmafiige oder wenig erfolgreiche Schuler nichts<br />
-?kommen. 1111 Gegensatz dazu profitiert in einenl kooperativen Klima jeder von der