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Kooperatives Lernen - Pädagogische Hochschule Salzburg

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aber bei weitem nicht alles ~vissen. So ist beispielsweise ,,die personliche Einstellung des<br />

Padagogen zum \vie auch immer behinderten Kintl . . . ein entscheidender Schlussel zurn<br />

Gelingen oder Nichtyelingen einer Integration" (Hellhriigge 1995, S. 18).<br />

<strong>Kooperatives</strong> <strong>Lernen</strong> mit behinderten Kindern<br />

Der von Norm und Kathy Green vertretene Ansatz geht von Heterogenitiit aus und ist<br />

insgesamt integrativ. Arbeitsgrundlage ist die positive Abhangigkeit der Ciruppenmitglieder<br />

voneinander. Zieldifferentes Unterrichten stellt im Konzept des Kooperativen<br />

<strong>Lernen</strong>s kein Problem dar. Die Herausforderung fur die Lehrerlden besteht vielnlehr<br />

darin, passende Aufgaben fur die jeweiligen Schulerinnen und Schuler zu finclen und<br />

vorzustrukturieren. Eine entsprechende Wertschiitzung aller <strong>Lernen</strong>den - sowohl besonders<br />

begabter als auch beeintriichtigter oder durch geistige Behinderungen stark<br />

eingeschriinkter - vorausgesetzt.<br />

Die in etlichen Lehrerkopfen (uncl naturlich auch Elternkopfen) vorhandene Vorstellung,<br />

man konne in einer Klasse entweder begabte Schulerinnen und Schuler fordern<br />

oder aber solche nlit Lernschlvierigkeiten oder Behinderungen, lasst sich empirisch nicht<br />

belegen. Sie stellt vielrllehr eine Aussage uber die mangelnde Adaptivitat cles Unterrichts<br />

dar. Oder anders gesagt: ,,Der herkornmliche lehrerzentrierte Klassen- bzw. Frontalunterricht<br />

mit seiner selektiven Konlponente" ist fur die integrative Arbeit schlichtweg<br />

ungeeignet (Dumke 1997, S. 343). Offene Lernsituationen xviederum sind fur behinderte<br />

Kinder manchrnal zu ~venig strukturiert, um sie angemessen zu fordern und zu fordern.<br />

Aber das l&sst sich wie so vieles in der Piidagogik nicht generalisieren.<br />

Ermutigende Integrationserfahrungen liegen beispielsweise seit langem in der Munchener<br />

Montessori Schule vor (die aufgrund der Bayerischen Sonderschulgesetze als<br />

Schulversuch liiuft'l (Hellhriiyge 1995, S. 13). Hier werden - nach sehr positiven Erfahrungen<br />

im integrativen Montessori-Kindergarten - auf Elternwunsch hochintelligente<br />

uncl l~ehinderte Kinder gerneinsanl erzogen - inzlvischen seit uber dreiRig Jahren. Dabei<br />

wird clarauf geachtet, dass die A~lzahl der nichtbehinderten Kinder uberwiegt, d. h. in<br />

eine Klasse von 20 bis 25 Schiilern lverden fiinf bis sechs Kindern mit verschiedensten<br />

Behinderungen aufgenommen. Als besonders gunstig hat sich das Prinzip der Jahrgi~ngsmischung<br />

erwiesen. Sie ,,bietet eine Vielfalt von sozialen Anknupfungspunkten. Der<br />

ErstklaRler, der vor Jahresbeginn in die altersgemischte Ciruppe eintritt, findet ein funktionierendes<br />

Sozialgefuge vor . . . Die altersgemischte Klasse ermiiglicht es dem Lehrer,<br />

den von ih~n vorbereiteten IJnterricht in Deutsch und hIathematik, auch in Sachkunde,<br />

jeweils in kleinen Gruppen zu erteilen. Die i~ltersgenlischte Gruppe hat sich schlieRlich<br />

auch auf das Spielen in der Pause auf den1 Hof positiv ausgewirkt, \veil Rivalitat in den<br />

verschiedenen Jahrgangsstufen verschwindet und weil damit die Integration der behinderten<br />

Kinder noch leichter geworden ist" (Hellhriigge 1995, S. 14 f.). Aus der integrativen<br />

Grundschule hat sic11 eine integrative F-lauptschule ent~vickelt, der eine Schule fur<br />

lernbehinderte sowie eirle Schule fur geistig behinderte Kinder zu Seite gestellt wurde,<br />

die sich allerdings in der Schule selbst als ,,Schultypen nicht voneinander unterschieden.<br />

Die Zuweisung ergibt sich ,,aus der Notwendigkeit der padagoyischen Zu\z.endung, also<br />

auch cler Sozialentwicklung " (Hellhrijgge 1995, S.15).

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