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Kooperatives Lernen - Pädagogische Hochschule Salzburg

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ein elahoriertes Methodenrepertoire zur Strukturierung von Gruppen- und Arbeitsprozessen,<br />

das nachhaltige Entwickl~inc~sprozessemit einiger Wahrscheinlirhkeit<br />

errelellbar werden lasst (BennettlGreel~1995)<br />

eine Feedback-Kultur, die kognitive, soziale und emotionale Prozesse thematisiert und<br />

so die Strategiebildung \vie den Kompetenzer~verbgleichrangig mit dem Wissenser-<br />

\verb fordert und fordert (Sluvin 1983).<br />

Lerntheoretisch betrachtet unterstiitzt tlie Auseinander-setzung mit und die Kommunikation<br />

iiber einen Sachverhalt aus verschiedenen Perspektiven sowie das Verkniipfen<br />

mit iihnlichen Sachverhalten in der Kleingruppe Deep-processing-strategies (Entwistle<br />

1995),also das Bemiihen von <strong>Lernen</strong>den, die tiefer-e Bedeutung eines Sachverhaltes zu<br />

verstehen und Beziehungen zu anderen Wissens- oder Erfahrungsbereichen herzustellen,<br />

anstatt sich mit Surface-level-strategies und damit im Wesentlichen mit dem Einpragen<br />

von Sachwissen o. A. zu begniigen (M'ildlKrapj~/Winteler1992, S. 283 fi.).<br />

Da die rneisten im Kontext kooperativer Lernarrangements gestellten Fragen und Aufgahen<br />

relativ ergebnisoffen strukturiert sind, kultivieren die <strong>Lernen</strong>den zudem einen problemorientierten<br />

Lernstil. hlethoden- und Sachkompetenz werden ~vahren der thernatischen<br />

Arbeit durch - je altersangemessen formulierte und organisierte, aber obligatorische -<br />

Feedbacks gefordert. Kritisch anzumerken ist allerdings, dass <strong>Kooperatives</strong> <strong>Lernen</strong> mit<br />

einem hohen Grad an Offenheit sich als ungunstig fur Schulerinnen und Schuler erweist,<br />

die ein hohes MaR an Sicherheit und Struktur benotigen. Sie erreichen in formellen, fiir<br />

sie uberschaubaren Unterrichtssituationen hohere Lernleistungen und zeigen weniyer<br />

.%ngstlichkeit (Huher 2000, S. 69; Lipowsky 1999, S. 33 ii.).Bei der Arbeit mit lernbehinderten<br />

oder geistig behinderten Kindern ist dies unbedingt zu beriicksichtigen<br />

Wahrend Meyer ~uenige,im engeren Sinne methodische, Vorschliige zur Organisation<br />

und Durchfiihrung von Gruppenarbeit ~nacht,dafur aber seine eigenen Erfahrungen damit<br />

und Entscheidungen dabei transparent werden lasst und mit Beispielen belegt, zeichnet<br />

sich d ~ Ansatz r von Green durch eln umfangreiches Methodenmanual aus, das Vorschldge<br />

zur Bildung einer Gruppenidentitat, zum Aufbau einer Feedback-Kultur sowie einer positiven<br />

Abhingigkeit der Gruppenmitglieder voneinander, zur Strukturierung verschiedener<br />

Arbeitsprozesse, zur Bildung immer wieder neuer und anderer Gruppen, zur Prasentation<br />

von Ergebnissen usw. umfasst<br />

Meyers Vorschliige sind implizit dn didaktisch und diagnostisch kompetente sowie kreative<br />

Lehrerinnen und Lehrer gerichtet. So fuhrt Meyer zum Problem der Gruppenbildung<br />

aus, dass sich dieses ,,nichteinheitlich regeln 1aRt" und dass ,,derArbeitsinhalt, das Alter<br />

der Kinder, die ZuReren Raum- und Arbeitsverhaltnisse . . . weitgehend die ,Art,wie sic11<br />

die Klasse in Gruppen auflost" bestimmen. Die ersten Gruppenbildungen betrachtet er<br />

zudem ills voriibergehend, da sich erst ,,mitder Dauer des gemeinsamen Zusammenal--<br />

beitens" und der ,, gegenseitige(n)Kenntnis" ein vielschichtiges und verzweigtes ,,Netz<br />

personlicher Bindungen" sowie ein ,,Gefiihlder BuReren Solidaritat und der gegenseitigen<br />

Toleranz" bilclet. Erst dann sol1 der Lehrer ,,auf Grund von soziometrischen Messungen<br />

gruppieren oder die Kinder sich selbst gruppieren lassen" (Meyer 1996, S. 47).<br />

Beim Kooperativen <strong>Lernen</strong> werden von Anfang an Gruppenbildungsprozesse und -strukturen<br />

fokussiert, die das Ausagieren gegenseitiger Abneigungen in und bei der Gruppenarbeit<br />

verhindern bzlv. verringern sollen. Dieser Fokus ist u. a. auch darauf zuriickzufuhren<br />

dass mittels kooperativer Lernprozesse Rassendiskriminierungsprozesse in amerikanischer-

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