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Kooperatives Lernen - Pädagogische Hochschule Salzburg

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VORWORT<br />

-<br />

kinder ,,nicht in der Lage sind, Aufgaben yemeinsam zu bearbeiten" ((1. a. O., S. 15) und<br />

Are Lernzeit anyemessen zu nutzen.<br />

Solche und weitere ernucliternde Erfahrungen, wie der bei Cruppenarbeiten stets an-<br />

.teigende Gerauschpegel, die nicht durchwey aufyabenbezoyenen Aktivitaten der Schiilerinnen<br />

und Schuler, die Weiyeruny von rnanchen Kindern, mit ,,unbeliebten0 Kindern<br />

zu arbeiten, durften dazu beigetragen haben, dass Gruppenunterricht in padagoyischen<br />

Fachdiskussionen und -publikationen zwar propagiert, im Schulalltag allerdings nach<br />

I\-ie vor selten realisiert wird.<br />

Dies wiederum hat clazu gefiihrt, dass - anders als im anglo-amerikanischen Raum -in<br />

der Erziehungswissenschaft kaum noch ein Interesse an der weiteren Erforschung oder<br />

Entwicklung des Gruppenunterricht~ besteht. Es ist tlaher nahe liegend - und seit Ende<br />

cier neunziger Jahre zu beobachten -, dass Publikationen zum Cooperative Learning oder<br />

zur Cooperative Group Work in Deutschland rezipiert uncl diskutiert werden. Mit dem<br />

Band von Norm und Kathy Green liegen dafur erstmals Originalteste des wohl weltweit<br />

Ijekanntesten Trainerpaares vor.<br />

Gruppenunterricht<br />

Betrachtet man die Vorschlage, die Ernst hleyer, dessen Klassiker zum Gruppenunterricht<br />

x~on1954 nach vierzig Jahren in der neunten Auflage erschien, zur Gruppcnarbeit und<br />

-bildung macht, erkennt man so\vohl Unterschiede als auch Gemeinsanlkeiten mit dem<br />

Kooperativen <strong>Lernen</strong> anglo-arnerikanischer bzw. kanadischer Auspragung. Meyers Art<br />

der Unterrichtsgestaltung lieRe sic11 allerdings auch in einem weiteren Kontext nachtriiglich<br />

als so genannter offener Unterricht beschreiben. Die Schulerinnen und Schuler lernen<br />

in hohem MaRe selbstbestimmt und haben auch bezuglich thematischer Entscheidungen<br />

\litspracherechte. Unter diesem Aspekt ist hIeyer bisher kaum rezipiert worden, da<br />

offene Lernsituationen von Piidagoginnen und Piiclagogen wesentlich als individualisierte<br />

Form aufgefasst werden - von Gespriichskreisen einmal abgesehen -, die es Kindern<br />

ermoglichen, mit Materialien ihrer Wahl und freier Zeiteinteilung eigenstandig umzugehen<br />

(Jijrgens 1999, S. 47). In den Publikationen zum offenen Unterricht sind kooperative<br />

Lernfornlen eher irnplizit als explizit diskutiert worden.<br />

Seit Mitte der neunziger Jahre wird das in den USA uncl Kanada als Unterrichtsprinzip<br />

wie auch in der Hochschul- und Schulent~vicklung etablierte Cooperative Learning<br />

in die paciagogische Diskussion Deutschlands reimportiert. Zu den Grundyedanken<br />

gehort, dass die Beteiliyten in einenl von vornherein methodisch strukturierten Prozess<br />

so miteinander und voneinander lernen, dass jede und jeder sich einbrinyen kann, niemand<br />

ausgegrenzt wird und alle fur den Prozess wie fiir das Ergebnis Verantwortung<br />

iibernehnlen (GreenlHeckt 2000, Ll'eidner 2002, GreenlGreen 2004).<br />

Drei hlinimalbedingungen sind fur solcherart kooperative Lernarranqements unerlisslich:<br />

,,Spielmum fur Entscheiclungen, wechselseitige Verantwortlichkeit fiir das <strong>Lernen</strong><br />

der Gruppenmitglieder, individuelle Verantwortung fur die Gruppenleisiung" (Huber<br />

2000, S. 57).<br />

Zude~llimpliziert <strong>Kooperatives</strong> <strong>Lernen</strong> in der in den USA und in Kanada pritktizierten<br />

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