Kooperatives Lernen - Pädagogische Hochschule Salzburg
Kooperatives Lernen - Pädagogische Hochschule Salzburg
Kooperatives Lernen - Pädagogische Hochschule Salzburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
EINLEITUNG<br />
- -~-<br />
--. 37 Klassen beruhte, sondern auch xvegen des Befundes, dass leistungsstarke Kinder,<br />
: .:he rnittleren Leistungsniveaus und auch leistungsschwache in formellen Lernsitua-<br />
:nen ,,die hochste Arbeitsintensitiit erzielen" (Kusper 1997, S. 105) und insgesamt die<br />
{ijeren Leistu~lgen (Bennett 1979, S. 102 if.).<br />
illerdings war die Klasse mit den1 insgesamt hochsten Lernzuxvachs bei allen Kindern<br />
::.in eine so genannte Optimalklasse, in der Leistungsforderung und Chancenausgleich<br />
:r:ingt) eine informell unterrichtete (Bennett 1979, S. i 13).<br />
Bennett fuhrt dies u, a. aul die gute Organisation und klare Strukturierung des infor-<br />
:I-.+Hen Unterrichts bei gleichzeitig individualisierten, flexiblen Lernzeiten und vielfiiltigen<br />
::-~~l~penarbeiten zuruck (Bennett 1979, S. 113).<br />
Gelincjende Organisation und Instruktionsklarheit scheinen PIerkmale guten, irn Sinne<br />
+:-111~-irksamen, wie auch immer gearteten, Unterrichts zu sein. Wie aber erreicht man<br />
i:;.? In der Munchener Schulleistungsstudie von 1986 (funfte Hauptschulklassen) zeigte<br />
i:ch z.B., dass sich ein hoher Anteil von Strukturierungshinweisen im Unterricht negativ<br />
::..~t die aufyabenbezogene Lernzeitnutzung der Schuler auswirken kann - und offenbar<br />
r:s Unterbrechung empfunden wird (Helmke, Schneider und Weinert 1986).Ein hoher<br />
inteil von Strukturierungshinweisen hat also nur bedingt positiven Einfluss auf die aufr:ahenbezogenen<br />
Lernaktivitaten der Schulerinnen und Schiiler, auch hier scheint die<br />
?assung, das hfa13 an Adaptivitiit entscheidend zu sein.<br />
<strong>Kooperatives</strong> Gruppenlernen, wie es Kathy und Norm Green praktizieren, verfiigt<br />
.-:her angemessene Strukturierungsqualitaten und lasst den Schulerinnen und Schulern<br />
zugleich die Moglichkeit, ungestort zu arbeiten.<br />
Fasst man die Ergebnisse der hier verlvendeten Studien zusammen, ist guter Unter-<br />
:-icht ein gut organisierter, klar strukturierter Unterricht rnit hohem aufgabenbezogenen<br />
ktivitatsniveau und intensiver Lernzeitnutzung seitens der Schulerinnen uncl Schuler.<br />
Zudem ist guter Unterricht methodisch vielfiiltig und beinhaltet kooperative wie indivicluelle<br />
Lernphasen.<br />
Guter Unterricht wird erteilt von Lehrerinnen und Lehrern, die bereit sind, alle ihre<br />
Schuler intensiv zu unterstutzen und ihre Auf~nerksamkeit gleichmanig zu verteilen. Die<br />
jich selbst als <strong>Lernen</strong>de sehen und damit zugleich ,,Modelle" fur ihre Schuler sind. Die<br />
auf implizite Abqualifizierunge~~ verzichten und durch ihre Leistungsorientierung - bei<br />
gleichzeitigem Verzicht auf geschwindigkeitsbetonte Lernercjebnisse - bei allen Schiilern<br />
Erfolgserwartungen fordern - und clanlit deren Anstrengungsbereitschaft. Wir bewregen<br />
uns damit im Bereich der Einstellungen, der Motivation, der Strategieentwicklungen,<br />
der Erkliirungsmodelle fur h/lisserfolge, der erlernten Hilflosigkeit usw. Uncl dem des<br />
Kooperativen <strong>Lernen</strong>s mit seiner spezifischen Feedback-Kultur. Manches, lvas einem<br />
beim ersten Lesen dieses Buches merkxvurdig erscheint, erlilart sich aus der - in sich<br />
stimmigen - Konzeption kooperativen <strong>Lernen</strong>s.<br />
Es gibt nicht allzu viele Moglichkeiten, den Realitatsgehalt der hier versammelten<br />
Vorschliige zu uberpriifen. Zu den drei besten ziihlt, es auzuprobieren, es ciuszuprobieren,<br />
es auszuprobieren . . .<br />
Dietlinde Hedw-ig Heckt