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fmt_testbericht_catalina.pdf [4.43 MB] - Flight-Depot.com

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124 PARK- & E-FLYER FMT 08 | 08 Hilmar Lange<br />

EPOWER<br />

PBY Catalina<br />

von<br />

Pichler<br />

Wasserfliegen<br />

Ein Wasserflugzeug ist generell ja schon immer<br />

etwas Besonderes, und ein zweimotoriges<br />

Flugboot erst recht. Hierbei dient der Rumpf<br />

selbst als Auftriebskörper, was dem Flugzeug<br />

eine ganz spezielle Formgebung und Optik<br />

verleiht. So auch bei der PBY Catalina, durchaus<br />

einer der bekannteren Flugbootstypen.<br />

Das Original stammt von der amerikanischen<br />

Firma Consolidated und besitzt eine Spannweite<br />

von knapp 32 m. Beim 1,38 m spannenden<br />

Styroporschaummodell haben wir es also mit<br />

einem Nachbaumaßstab von etwa 1:23 zu tun.<br />

Dabei sind die Proportionen sehr gut getroffen.<br />

Die zweite Besonderheit dieses ARF-Bausatzes<br />

dürfte der Verkaufspreis sein: für nur 99,-€ erhalten<br />

wir einen komplett ausgestatteten Fertigbausatz<br />

inklusive Elektronik und Farbgestaltung.<br />

Hier wird der Modellbauer zum Monteur<br />

degradiert, und für nur 39,-€ Zuzahlung gibt’s<br />

auch noch einen 4-Kanal 35 MHz FM-Sender<br />

samt Empfänger obendrauf. Der eine freut<br />

sich über das günstige Schnäppchen, und der<br />

andere runzelt skeptisch die Stirn: taugt das<br />

was? Fliegt das überhaupt gescheit?<br />

Viel drin für wenig Geld<br />

Styroporschaum? Hmm, das ist leider kein<br />

schlagzähes Material, sondern empfindlicher.<br />

Dennoch macht die Oberfläche einen sehr<br />

guten Eindruck: geschlossenzellig und fix<br />

und fertig zweifarbig lackiert. Lediglich die<br />

unlackierten Tragflächen- und Leitwerksunterseiten<br />

besitzen noch die herstellungsbedingt<br />

sichtbaren Noppen-Abdrücke der Formdüsen,<br />

während der Rumpf in Halbschalenbauweise<br />

gefertigt ist und deshalb außen rundum seine<br />

Schokoladenseite zeigen kann. Übrigens ist<br />

der Rumpf mit einer Wandstärke von ca. 6 mm<br />

geschäumt, was man am überaus geringen<br />

Gewicht deutlich spürt. Überhaupt ist das Abfluggewicht<br />

von 820 g für ein 1,40-m-Modell<br />

wirklich gering.<br />

Der Rumpf hat einen abnehmbaren Kabinenbereich.<br />

Dieser wird vorn über eine Zunge<br />

eingesteckt und hinten mittels Klettband<br />

Die RC-Anlage ist komplett. Wahlweise<br />

gibt’s zum 99,- Euro-Basisset<br />

auch noch gegen Aufpreis<br />

diesen Sender mitsamt<br />

Empfänger und<br />

Quarzpaar<br />

hinzu.<br />

Das Antriebsset besteht aus zwei Bürstenmotoren mit kugelgelagertem<br />

1:5,33 Getriebe. Zwei Aufsteck-Spinner aus Weichplastik<br />

und vier Luftschrauben sind mit dabei.


FMT-TEST 125<br />

Ruderausschläge<br />

Querruder: +-15 mm<br />

Höhenruder: +-10 mm<br />

Seitenruder: +-15 mm<br />

Höhe und Quer: 40% Expo<br />

leicht gemacht<br />

festgehalten. Aber wie! Das Klettband packt<br />

dermaßen zu, dass man das empfindliche Bauteil<br />

kaum schadlos wieder heraushebeln kann.<br />

Also füge ich eine unauffällige Grifflasche aus<br />

Tesafilm hinzu, an welcher nun gefahrlos und<br />

kräftig gezogen werden kann. Im Rumpf selbst<br />

befindet sich vorn ein horizontaler Sperrholz-<br />

Mittelboden als RC-Aufnahmebrett. Die Servos<br />

sind bereits eingebaut und die Regler für<br />

die beiden Bürstenmotoren zum Anschluss<br />

an die Motorkabel vorbereitet; den Steckertyp<br />

kennt man aus dem RC-Car-Bereich. Der<br />

Akku liegt hochkant in einer Akkuwanne im<br />

Schwerpunkt und wird von einem Klettstreifen<br />

umschlossen.<br />

Die meiste Arbeit steckt im Flügel.<br />

In der zweiteiligen Tragfläche sind bereits 9,6-g-<br />

Servos eingebaut und müssen lediglich mit<br />

den passend abgelängten Anlenkungsdrähten<br />

an den Querrudern angeschlossen werden.<br />

Auch Servo-Verlängerungskabel, leider keine<br />

verpolungssicheren, und ein V-Kabel liegen<br />

bei. Eingelassene Sperrholz-Holme versteifen<br />

die Tragfläche, und aus der linken Flügelhälfte<br />

stehen zwei lange Zungen heraus, über die sich<br />

die Fläche gut zusammenstecken und somit<br />

verkleben lässt. Die Holme verleihen der Catalina<br />

im Flug hinreichende Festigkeit, so dass man<br />

bei (sehr wenig vorbildgetreuen) Kunstflugfiguren<br />

eigentlich keine Angst zu haben braucht.<br />

Weiter geht’s mit dem Bau, und es sei hier<br />

einmal angemerkt: anhand der zwar ausschließlich<br />

in englisch untertitelten Baustufenskizzen<br />

kann man sich problemlos auch<br />

ohne große Vorkenntnisse am Aufbau entlang<br />

hangeln. Schwierig ist dieser ohnehin nicht, da<br />

alle Formschaumteile absolut klasse zusammenpassen<br />

und der gesamte Bau sehr logisch<br />

gegliedert ist. Für die Klebeverbindungen<br />

der Styro-Teile liegt ein durchaus tauglicher,<br />

transparenter Kontaktkleber bei.<br />

Aber bleiben wir noch kurz bei den Tragflächen,<br />

denn diese müssen noch mit dem<br />

Antriebssatz samt Motorgondeln sowie den<br />

Stütz-Schwimmern komplettiert werden.<br />

Stütz-Schwimmer aus sperrholzverstärktem<br />

Styropor werden unter die Tragfläche<br />

geklebt. Leider besteht hier eine Schwachstelle,<br />

denn allzu gern brechen diese Teile bei<br />

seitlicher Belastung.<br />

Zusammensteckbar, aber sie<br />

sollen einteilig verleimt werden:<br />

die Tragflächenhälften.<br />

Die Tragfläche besitzt zwei eingelassene Sperrholzlaschen,<br />

in die man den 10x10 mm Abachistab<br />

einschieben kann. Auf dem Foto fehlt noch die<br />

kleine Blechschraube, mit der man die Kunststoff-<br />

Getriebeaufnahme auf dem Stab festschraubt.


126 PARK- & E-FLYER FMT 08 | 08<br />

Auch mit im Boot: der Antriebssatz<br />

Die beiden Motoren der Speed-300-Baugröße<br />

besitzen je ein kugelgelagertes Getriebe mit<br />

1:5,33 Untersetzung und werden mit einem<br />

Abachi-Vierkantstab in zwei Sperrholzaufnahmen<br />

auf der Tragfläche festgeleimt. Damit sind<br />

Sturz und Zug bauartbedingt vorgegeben:<br />

0° Seitenzug, 0° Sturz. Jetzt ist es sinnvoll,<br />

einmal die Luftschrauben samt Spinner zu<br />

montieren, um so den korrekten Abstand des<br />

Propellers zur Motorgondel einzustellen. Fixieren<br />

mit Sekundenkleber, Endbefestigung mit<br />

Weißleim. Apropos Propellerbefestigung, die<br />

korrekte Reihenfolge zur Schraub-Aufnahme<br />

der beiliegenden 10×8 GWS-ähnlichen Props<br />

auf die mit einem Gewinde versehene Motorwelle<br />

geht wie folgt: die erste Mutter bis zum<br />

Ende aufdrehen, Beilegscheibe auffädeln,<br />

Propeller mit vorn eingesetzter zweiter Mutter<br />

aufschrauben, Spinner aufstecken. Dies wird<br />

von der Anleitung nämlich verheimlicht, und<br />

man sollte gut darauf achten, dass man die<br />

Propeller nicht versehentlich verkehrt herum<br />

montiert, da die Löffel auf beiden Seiten der<br />

Nabe ein Sechskant-Nest besitzen.<br />

Sind Flächenservos und Antriebssets an<br />

Ort und Stelle, sind die Kabel möglichst unauffällig<br />

unter der Tragfläche entlang zu fixieren;<br />

einen Kabelkanal gibt es leider nicht, also<br />

erledige ich diese Aufgabe mit Tesafilm. Die<br />

etwas dickeren Motorkabel bekommen mit<br />

der Klinge einen Einschnitt in die Tragfläche,<br />

in den ich sie hineindrücke. Alle Kabel führen<br />

nun zur Flächenmitte, wo ich sie mit einem<br />

Kabelbinder herzlich umarme. So fällt das<br />

Einfädeln in die Rumpföffnung etwas leichter,<br />

denn als Nächstes kann die Tragfläche mit vier<br />

dünnen M4-Schrauben auf dem Flügeldom<br />

angebracht werden. Gar nicht so einfach, die<br />

eingelassenen Muttern durch die Tragfläche<br />

hindurch zu treffen. Ebenfalls gar nicht einfach:<br />

alle Kabel durch die Kabinenöffnung nach<br />

vorn herausfummeln. Diese werden dann mit<br />

Regler und Empfänger logisch korrekt verbunden,<br />

und als Krönung kommen noch vier<br />

Anlenkungsdrähte als notwendige Flächenstreben<br />

zwischen Rumpf und Flügel. Will man<br />

die Tragfläche nun als abnehmbar bezeichnen,<br />

müsste man sich eingestehen dass der<br />

Fliegerkollege nebenan mit seinem riesigen<br />

Drahtverhau-Doppeldecker schneller aufrüstet<br />

als wir mit unserer Schaumwaffel. Also<br />

streiche ich das Wort „Kofferraumfreundlich“<br />

aus meinem Wortschatz, belasse die Catalina<br />

in ihrer ganzen anderthalbmeter-Pracht und<br />

freue mich über meinen geräumigen Kombi.<br />

Dürfte ich das Modell ein zweites Mal bauen,<br />

dann würde ich über eine Flächensteckung mit<br />

zentralem Steckersystem nachdenken.<br />

Über die Tragflächenmitte soll ein 12 g<br />

schweres Kunststoffteil als Abdeckung geklebt<br />

werden, womit die vier Schrauben endgültig<br />

nicht mehr zugänglich wären, also habe ich<br />

das gelassen.<br />

Abschlussarbeiten<br />

Zur Komplettierung des Modells fehlt noch<br />

das fertig angeschlagene Höhenruder und die<br />

obere Hälfte der Seitenflosse. Das Seitenruder<br />

wird mit Folienscharnieren angeschlagen, für<br />

welche es noch Schlitze zu schneiden gilt. Die<br />

Scharnierfolien habe ich mit dem beiliegenden<br />

Kontaktkleber eingesetzt, welchen ich vorher<br />

nur kurz ablüften lasse.<br />

Bei den Stützschwimmern hingegen entscheide<br />

ich mich für 5-Minuten-Epoxi zu Befestigung.<br />

Zwar sorgen Sperrholzlaschen für<br />

guten Halt und korrekte Position, aber die<br />

leicht abgerundet ausgefallene Klebefläche<br />

ist mir nicht groß genug um auch mal seitlich<br />

auftreffende Kräfte aufzufangen. Epoxidharz<br />

kann dieses Problem lösen, aber im Praxistest<br />

kam es dennoch mehrfach zum Teile-Bruch<br />

bei leicht geslippten Schrägwind-Wasserlandungen.<br />

Erstaunlich, wie viel Scherkraft das<br />

feuchte Element ausüben kann.<br />

Endspurt: Höhen- und Seitenruder mit beiliegendem<br />

Gestänge verbinden und über eine<br />

V-Biegung die Feineinstellung der Länge vornehmen.<br />

Das geht prima, denn der Draht ist<br />

nicht allzu hart. Noch rasch die fertig ausgestanzten<br />

Aufkleber gemäß Anleitungs-Schema<br />

aufbringen, fertig.<br />

Das waren bislang etwa drei gemütliche<br />

Stunden im Bastelkeller. Heute kaufen, morgen<br />

fliegen. Oh ja, fliegen! Aber betrachten<br />

wir noch kurz<br />

Ein paar typische Bedenken<br />

vor dem Erstflug<br />

• Hält die Styropor-Rumpfunterseite den<br />

Lande-Belastungen auf Gras stand? Ja, kein<br />

Problem.<br />

• Auch auf Asphalt? Nein, nein!<br />

• Schwimmt das Ding? Ja, und zwar sehr<br />

kentersicher.<br />

• Ist der Rumpf dicht? Ja, bis auf Wellen, die<br />

übers Cockpit schwappen. Aber etwas Wassereinbruch<br />

kann das Modell vertragen,<br />

zumal die RC-Anlage hoch genug eingebaut<br />

ist, um nichts abzubekommen.<br />

RC-Zubehör<br />

Zwischenzeitlich habe ich den beiliegenden<br />

7-Zellen NiMH-Akku (1.000 mAh) mit dem<br />

ebenfalls beiliegenden Ladegerät vollgetankt.<br />

Na ja, sofern man das Ding überhaupt Ladegerät<br />

nennen darf. Das 10,5 V / 800 mA Stecker-<br />

Netzteil verfügt über keine Lade-Kontrollleuchte<br />

oder automatische Abschaltfunktion,<br />

so dass man beim Laden gut aufpassen muss<br />

– Eieruhr auf eine Stunde stellen! Der Sender<br />

macht einen mechanisch wenig hochwertigen<br />

Eindruck, funktioniert aber. Immerhin finden<br />

wir für die vier Kreuzknüppel-Kanäle (Ratsche<br />

links, also Mode 2 oder 4) außen zugängliche<br />

Reverse-Schalter. Wer also wirklich noch gar<br />

nichts besitzt, kann hier mit kleinem Budget<br />

schonmal loslegen. Für die intensiveren<br />

Fasst man alle Kabel in der Mitte zusammen, gilt es<br />

diese noch in den Rumpf zu fädeln.<br />

Badesaison eröffnet! (Foto & Flugfoto:<br />

Torsten Erning)


Flugtests auf fremden Gewässern ziehe ich<br />

dennoch meine 2,4-GHz-Anlage von Spektrum<br />

vor. Wenn ich schon zur Modellbergung<br />

buchstäblich ins kalte Wasser springen muss,<br />

dann bitte wegen eigenem Steuerfehler!<br />

Zuerst in der Luft<br />

Der zweimotorige Getriebe-Antrieb konsumiert<br />

bei vollem Akku max. 14 A bei 3.800 U/<br />

min. Dieser Höchstwert sinkt dann bald auf<br />

einen Vollgasstrom von ca. 12 A und 3.100 U/<br />

min ab. In der Praxis ergibt dies einen gemäßigten<br />

aber keineswegs schwachen Steigflug.<br />

Auch wenn es uns die Catalina nicht vom Gras<br />

aus hochreißt, Wasserstarts sind absolut überhaupt<br />

kein Problem.<br />

Der Erstflug erfolgte aus der Hand des Starthelfers,<br />

und zwar völlig reibungslos. Nach zwei<br />

Schritten in die Luft schieben genügt, denn die<br />

Grundgeschwindigkeit dieses Leichtmodells<br />

ist angenehm niedrig. Das bekommt man<br />

also prima alleine hin, auch wenn der Rumpf<br />

ziemlich breit zum greifen ist. Beim Steigflug<br />

darf man von den Motörchen keine Wunder<br />

erwarten, denn es benötigt schon ein paar<br />

Vollgasrunden bis man auf Sicherheitshöhe<br />

kommt. Oben geht’s dann auch gut mit Halbgas<br />

weiter. Nimmt man die Drehzahl gänzlich<br />

raus, dann bremsen die großen 10-Zoll-Latten<br />

das Modell ordentlich aus, und wir beobachten<br />

einen deutlichen Sinkflug. Diese Erkenntnis ist<br />

für die Landung wichtig, denn zum Aufsetzen<br />

sollte man unbedingt Gas stehen lassen, sonst<br />

wird’s unsanft.<br />

Aber zwischen Start und Landung unterhält<br />

die Catalina den Piloten und die Zuschauer mit<br />

gut 7 Minuten herrlichem Flugbild. Wenn da<br />

nur nicht dieses schreckliche, rasselnde Kreischen<br />

der beiden Getriebe wäre! Da kommt<br />

leider auch kein Tropfen Fett gegen an.<br />

Von den Flugeigenschaften her gibt es volle<br />

Punktzahl. Weiträumig kann man auch nur mit<br />

Höhe und Seite lenken, und ansonsten fliegt<br />

man so wie es sich gehört: mit Quer rein, mit<br />

Seite und Höhe rum, und mit Quer abstützen.<br />

Die Lastwechsel sind agil und keinesfalls träge.<br />

Insgesamt reagiert die Catalina gutmütig, präzise<br />

und dennoch weich. Ein Strömungsabriss<br />

ist kaum zu provozieren, das ist gut. Bei voll gezogenem<br />

Höhenruder ausgehungert, wird das<br />

Modell lediglich schwammig und kündigt damit<br />

berechtigtes Unwohlsein an. Ich verdränge<br />

den Wunsch nach mehr Leistung, denn wenn<br />

man vorbildgetreu fliegt, ist das Antriebs-Setup<br />

definitiv nicht untermotorisiert.<br />

Dann ins Wasser!<br />

Nachdem die Catalina ihre Flugerprobung<br />

mit Bravour bestanden hat, soll sie natürlich<br />

noch standesgemäß getauft werden. Also ab<br />

auf das nahegelegene Gewässer. Die Baggersee-Romantik<br />

allgegenwärtiger Picknickreste<br />

übersehen wir naserümpfend und lassen das<br />

Flugboot zu Wasser. Wind und Wellen, ob das<br />

gut geht? Kein Problem, die Catalina schwimmt<br />

durch seinen niedrig liegenden Schwerpunkt<br />

sicher obenauf. Nase in den Wind (die des Modells)<br />

und Vollgas geben. Dabei achte ich schon<br />

bei geringer Fahrt darauf, mit dem Querruder<br />

die Fläche horizontal zu halten, denn wenn ein<br />

Stützschwimmer einhakt, dreht sich das Modell<br />

in dessen Richtung ein. Schon nach wenigen<br />

Metern hebt es die Catalina aus dem Wasser,<br />

ich bin begeistert. Flach lasse ich sie steigen<br />

und wassere nach wenigen Kreisen erneut<br />

an. Schön gegen den Wind ausrichten, Höhe<br />

abbauen und mit Halbgas sanft aufsetzen. Das<br />

Schiff bleibt auf Stufe und gleitet dahin. Toll. Ich<br />

höre das dumpfe Plätschern der Wellen unter<br />

dem Rumpf. Der auffrischende Wind macht<br />

diesem Leichtgewicht erstaunlich wenig aus.<br />

Aufgrund kraftvoller und direkter Querruderwirkung<br />

kann man jede Bö sofort aussteuern.<br />

Das erweitert den Einsatzbereich vom Schönwettermodell<br />

hin zum Alltagsflieger.<br />

Auch bei völlig ruhiger See ist das Abwassern<br />

kinderleicht. Besonders schön sind lange<br />

Beschleunigungsstrecken auf dem Wasser, und<br />

natürlich ausgedehnte Durchstartmanöver.<br />

Will man in Langsamfahrt manövrieren, kann<br />

man sich die Bremswirkung einzelner Stützschwimmer<br />

zunutze machen, indem man sich<br />

des Querruders bedient. Das unterstützt die<br />

Seitenruderwirkung deutlich, zumal wir über<br />

keinerlei Wasserruder verfügen. Muss man längere<br />

Strecken schwimmend zurücklegen, kann<br />

man das Modell am besten auf Stufe halten,<br />

dabei ist sie dann präzise lenkbar.<br />

Mittlerweile habe ich den 153 g schweren<br />

1.000er NiMH-Akku durch einen 85 g leichten<br />

1.600er 2S LiPo ersetzt. Das niedrigere Gewicht<br />

von nunmehr 753 g macht sich positiv<br />

bemerkbar und die Flugzeit liegt nun bei max.<br />

15 Minuten.<br />

Aufs Wasser damit<br />

Die Catalina von Pichler gehört unbedingt<br />

aufs Gewässer und sollte nicht auf der Wiese<br />

vertrocknen. Insbesondere der Einsteiger in<br />

die Wasserfliegerei kommt mit diesem Flugboot<br />

preisgünstig und mit wenig Bauaufwand<br />

voll auf seine Kosten. Man sollte allerdings<br />

schon fliegen und vor allem sicher landen<br />

können, denn das empfindliche Styropormaterial<br />

verzeiht keine Fehler. Fliegerisch leistet<br />

sich das Modell keinerlei Schwächen, nur das<br />

unangenehme Antriebsgeräusch schmälert<br />

den Gesamteindruck. Mein Wunsch: Brushless-Setup,<br />

LiPo, stabilere Stützschwimmer.<br />

Dann wär’s perfekt.<br />

Datenblatt<br />

Park & E-Flyer<br />

FMT-TEST<br />

127<br />

Modellname: PBY Catalina<br />

Verwendungszweck: Wasserflugmodell<br />

Vertrieb: Pichler<br />

Preis: 99,-€ ; 139,-€ m. Sender u. Empfänger<br />

Modelltyp: ARF-Modell in Formschaumbauweise aus Styropor<br />

Lieferumfang: Fertig gebaute und lackierte Teile aus Formschaum:<br />

Rumpf, Tragflächenhälften, Leitwerke, Tragflächen, Stützschwimmer,<br />

Motorgondeln. Zubehör: vier Servos, NiMH-Akku, Netzteil,<br />

Anlenkungsgestänge, zwei Antriebssets ähnl. Speed-300 1: 5,33<br />

mit 10×8-Prop, Spinner, Klebstoff, Aufklebersatz, Bauanleitung<br />

Bau- u. Betriebsanleitung: bebilderte Bauanleitung (s/w),<br />

38 Fotos<br />

Aufbau:<br />

Rumpf: Zweiteilig verklebt, mehrfarbig lackiert,<br />

in Form geschäumtes Styropor<br />

Tragfläche: Einteilig zusammengesetzt, mehrfarbig lackiert,<br />

in Form geschäumtes Styropor<br />

Leitwerk: Fest, mehrfarbig lackiert,<br />

in Form geschäumtes Styropor<br />

Motorgondeln: mehrfarbig lackiert,<br />

in Form geschäumtes Styropor<br />

Kabinenhaube: mehrfarbig lackiert,<br />

in Form geschäumtes Styropor<br />

Motoreinbau: Motorträger aus 10-mm-Abachi-Vierkant<br />

Einbau Flugakku: Akkuwanne im Schwerpunkt<br />

Technische Daten:<br />

Spannweite: 1.375 mm<br />

Länge: 860 mm<br />

Spannweite HLW: 445 mm<br />

Flächentiefe an der Wurzel: 200 mm<br />

Flächentiefe am Randbogen: Mm<br />

Tragflächeninhalt: 25,7 dm²<br />

Flächenbelastung: 31,9 g/dm²<br />

Tragflächenprofil Wurzel: k.A. (gewölbte Profilunterseite)<br />

Tragflächenprofil Rand: k.A.<br />

Profil des HLW: Leichte symmetrische Profilierung<br />

Gewicht / Herstellerangabe: 780 g<br />

Rohbaugewicht Testmodell ohne RC und Antrieb: ca. 400 g<br />

Fluggewicht ohne Akku: 668 g<br />

Fluggewicht mit 7 NiMH 1.000 mAh : 821 g<br />

Fluggewicht mit 2S LiPo 1.600 mAh: 753 g<br />

Antrieb vom Hersteller empfohlen:<br />

Motor (Getriebe): 2× 300er, 1: 5,33 Getriebe (im Bausatz)<br />

Akku: 7 NiMH 1.000 mAh<br />

Regler: k.A. (im Bausatz)<br />

Propeller: 10×8" (vier im Bausatz)<br />

Antrieb im Testmodell verwendet:<br />

Motor (Getriebe): s.o.<br />

Akku: s.o. / 2S LiPo 1600 mAh<br />

Regler: s.o.<br />

Propeller: s.o.<br />

RC-Funktionen und Komponenten:<br />

Höhe: 9,6 g (k.A.)<br />

Seite: 9,6 g (k.A.)<br />

Querruder: 2× 9,6 g (k.A.)<br />

verwendete Mischer: Keine (Querruder über V-Kabel)<br />

Fernsteueranlage: Spektrum DX7<br />

Empfänger: Spektrum AR6100<br />

Empf.Akku: BEC<br />

Erforderl. Zubehör: Keines<br />

Geeignet für: Fortgeschrittene<br />

Bezug: Fachhandel und direkt: Pichler Modellbau,<br />

Lauterbachstr. 19, 84307 Eggenfelden, Tel.: 08721/969088,<br />

www.pichler-modellbau.de

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