Am Anfang - Pfadi St. Michael
Am Anfang - Pfadi St. Michael
Am Anfang - Pfadi St. Michael
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
!<br />
!<br />
!<br />
!<br />
www.mecheler.ch
?<br />
?<br />
?<br />
?<br />
?
Mecheler Szene 1 / 2008<br />
Inhalt<br />
<strong>Am</strong> <strong>Anfang</strong> 1<br />
Abteilungsleiterin 2<br />
Abteilungsleiter 3<br />
Präses 4<br />
Schneelager 2008 6<br />
Elternabend <strong>Pfadi</strong> & Wölfe 12<br />
Grosse Frühlingstrophy 16<br />
Semesterprogramm 19<br />
Millymaschine 20<br />
Flupskompensator 22<br />
Le questionnaire de chic 24<br />
Carton I 27<br />
Carton II 28<br />
Man Munkelt, dass 29<br />
Denkpause 30<br />
Von der Konkurrenz 33<br />
Persönlichkeitstest 34<br />
Impressum 37
MechelerSzene 1 /2008<br />
<strong>Am</strong> <strong>Anfang</strong><br />
Nach dem Winter kommt der Frühling. Soweit, so<br />
gut. Nach dem Frühling kommt dann irgendwann mal<br />
wieder der Winter. Auch das dürfte kaum angezweifelt<br />
werden. Aber wie war denn das dieses Jahr? Ging<br />
da nicht etwas vergessen dazwischen? War da nicht<br />
irgendwie etwas falsch?<br />
Nun, im Februar stieg das Thermometer unweigerlich<br />
an, frühlingshafte Temperaturen veranlassten<br />
die ersten Pflanzen ihre Knospen (und was auch<br />
immer Planzen sonst noch so haben) zu öffnen und<br />
ihre zartgrünen Triebe der wärmenden Sonne entgegenzustrecken.<br />
Wintermäntel räumten ihren Platz im<br />
Kleiderschrank zu Gunsten von hoffnungsvoll einsortierten<br />
kurzen Hosen. Sonnenbrillen wurden von<br />
<strong>St</strong>aub gereinigt und an kiesbefreiten Seepromenaden<br />
spazierengetragen. Bis dahin alles in bester Ordnung.<br />
Ich meine, wen wundert es noch, dass im Februar<br />
bereits der Frühling einzieht? Schliesslich weiss jeder,<br />
obwohl es noch immer eine Anzahl von Leuten gibt,<br />
die diesen Sachverhalt hartnäckig verneinen: Wir<br />
leben im Zeitalter der Klimaerwärmung. Wieso also<br />
nicht schon Frühling im Februar?<br />
Gut, gut, gut. Dann aber plötzlich wieder eisige Winde,<br />
die eifrig Laub (Laub!!) über die <strong>St</strong>rassen fegten und<br />
schliesslich: Schnee (Schnee!!). „Herrgottnochmal!“<br />
möchte man ausrufen: „Schnee!“<br />
Hat denn der liebe Petrus in seinem Wetterlager<br />
dermassen eine Sauordnung, dass er, nachdem er<br />
den Frühling längst lanciert hatte, bei der Suche nach<br />
einem hübschen Frühlingsgewitter zufällig über einen<br />
ungebrauchten Sack Schnee gestolpert ist?<br />
Ich stelle mir vor: Petrus verduzt: „An diesen Schneesack<br />
kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern.“<br />
Er hievt den Schneesack hoch, um das Haltbarkeitsdatum,<br />
das natürlich am Boden des Sackes aufgedruckt<br />
ist, zu betrachten. „Verdammt, 30. April 2008.<br />
Den Sack kann ich wohl abschreiben. Für nächstes<br />
Jahr taugt er auf jeden Fall nichts mehr.“ Wie er den<br />
Schneesack wieder sinken lässt, sich bereits abdreht,<br />
um ihn in Richtung Müllcontainer zu schleppen,<br />
entdeckt er hinter der <strong>St</strong>elle, wo der erste gestanden<br />
hat, einen zweiten Schneesack. Nun muss man sich<br />
Petrus’ Wetterlager als riesige Halle mit meterhohen<br />
Regalen vorstellen und die Schneesäcke von denen die<br />
Rede ist, liegen unter dem untersten Regalboden auf<br />
nacktem Wolkengrund. Nachdem er also den zweiten<br />
Schneesack unter dem Regal hervorzieht, sieht Petrus,<br />
dass dahinter noch ein dritter liegt. Also kriecht er<br />
unter das Regal, um auch diesen darunter hervorzuziehen.<br />
Und wie er erst einmal unter dem Regal liegt,<br />
stellt er fest: Alles voller Schneesäcke, alle laufen ab,<br />
alle nicht mehr brauchbar für den nächsten Winter.<br />
Petrus kriecht unter dem Regal hervor. Die Runzeln<br />
auf seiner <strong>St</strong>irn deuten an: Hier ist jemand angestrengt<br />
am Nachdenken. Diese Menge an Säcken<br />
kann er natürlich nicht einfach im Müllcontainer verschwinden<br />
lassen. Das würde der liebe Gott merken<br />
und ihm sein Wetterbudget fürs nächste Jahr gewaltig<br />
zusammenstreichen und das will Petrus natürlich<br />
nicht. „Nein“, denkt er sich: „da muss ich mir etwas<br />
anderes einfallen lassen. Da tut es mir leid um die<br />
armen Menschen, aber die müssen jetzt halt noch<br />
einmal ein bisschen Schnee ertragen“ Damit ist sein<br />
Entschluss gefallen. Er schleppt die Säcke zu seiner<br />
Wettermaschine, wirft sie rein und bei uns fängt es<br />
mitten im Frühling wieder an zu schneien.<br />
Wie gesagt, ich stelle mir das nur so vor. Kann<br />
durchaus sein, dass die Wetterkapriolen vom <strong>Anfang</strong><br />
dieses Jahres letztendlich anders verursacht worden<br />
sind. Doch wie dem auch sei, so hoffe ich doch eines:<br />
Nämlich dass der Frühling jetzt beginnt und schliesslich<br />
einem warmen, trockenen Sommer Platz macht.<br />
Und falls es bis dahin das eine oder andere Mal noch<br />
einen verregneten Frühlingsnachmittag zu überbrücken<br />
geben sollte, kann ich ihnen guten Gewissens<br />
diese Ausgabe der Mecheler Szene empfehlen. Wie<br />
immer gibt es viel Interessantes zu entdecken und<br />
Wissenswertes zu erfahren.<br />
Viel Spass beim Lesen<br />
1
Intern<br />
Abteilungsleiterin<br />
Liebe MechelerInnen<br />
Liebe LeserInnen der Mechelerszene<br />
Schon wieder ist ein Vierteljahr vorbei und somit<br />
ist das mein 7. AL-Bericht. Beim Schreiben frage<br />
ich mich des Öfteren, was es denn Interessantes<br />
aus unserer Abteilung zu berichten gibt. Nicht<br />
dass es langweilig zu und her gehen würde. Ganz<br />
im Gegenteil - es ist immer etwas am Laufen<br />
und deshalb nicht ganz einfach den Überblick zu<br />
bewahren.<br />
Der Frühling steht vor der Türe. Diese Jahreszeit<br />
ist in der <strong>Pfadi</strong> besonders intensiv. Zum einen<br />
bereiten die Leitungen wie gewohnt die Samstagnachmittage<br />
vor - und führen diese auch durch.<br />
Zum anderen beginnt um diese Zeit aber auch<br />
die Vorbereitung der Sommerlager. Es wird viel<br />
diskutiert und geplant. Ideen werden ausgearbeitet,<br />
das Programm geschrieben. Und wenn<br />
das Theoretische erledigt ist, betätigt man<br />
sich praktisch beim Basteln. Nebenbei<br />
besuchen die Leiterinnen in den<br />
Osterferien jeweils auch noch<br />
die J&S Leiterkurse. Erfreulicherweise<br />
werden dieses Jahr<br />
Line <strong>St</strong>ettler, Nadia Hofstetter<br />
und Simone Durrer<br />
am Basiskurs teilnehmen<br />
und Aline Müller, Martina<br />
Imfeld, Cécile Bannwart,<br />
Judith Blum, Kathrin Hofstetter<br />
und Tina Wasmer am<br />
Aufbaukurs.<br />
Der Frühling ist aber auch<br />
eine beliebte Jahreszeit für<br />
allerlei Sonderanlässe. So<br />
findet zum Beispiel nach den<br />
Osterferien der Corpslauf vom<br />
Corps Wasserturm statt (welchem<br />
unsere Abteilung angehört). Oder<br />
2<br />
<strong>Anfang</strong>s Juni der alljährliche Kantonaltag. Die<br />
Pfadessen nützen Pfingsten auch dieses Jahr<br />
dazu, ihr Material zu testen und ferner gestalten<br />
wir den Fronleichnamsgottesdienst wieder mit.<br />
Sie sehen also, es läuft immer etwas. Und langweilig<br />
wird es so bestimmt ganz und gar nicht!<br />
Ich wünsche allen LeserInnen einen angenehm<br />
und hoffentlich sonnigen Frühling.<br />
Mit lieben Grüssen
Intern<br />
Abteilungsleiter<br />
Liebe MechelerInnen<br />
Liebe LeserInnen der Mechelerszene<br />
Zur Lage der Mecheler:<br />
Alle Eltern sind gesund und munter, mit bester<br />
Spitalkost im Magen, aus unserem Spital nach<br />
Hause entlassen worden. Krankheiten und Verletzungen<br />
behandeln, sowie einen schönen Abend<br />
verbringen, das geht nur im Spital <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>.<br />
Den Ärzten, Patienten, Köchen und Chefärzten<br />
möchte ich herzlich für ihren Einsatz danken.<br />
Vor sechs Wochen waren auch unsere Beine im<br />
Einsatz. Im wunderschönen Skigebiet Gstaad,<br />
dort wo die Reichen und Schönen ihre Ferien<br />
mit Einkaufen verbringen, machten die Mecheler<br />
die Skipisten unsicher. Wenn die Pelzfrauen<br />
bummeln, dann fährt der Mecheler den Saanemöser<br />
runter. Wie immer ein sehr schönes Erlebnis<br />
mit genügend Schnee und ausgesprochen guter<br />
Küche. Manch einer könnte nach diesem Lager<br />
selbst Monika Fasnacht im Jassen bezwingen.<br />
Nicht gezwungen, sondern freiwillig und mit<br />
grosser Vorfreude gehen unsere fünf neuen Leiter<br />
an Ostern in einen J&S-Leiterkurs. Ich wünsche<br />
euch gutes Gelingen und dass ihr mit vielen<br />
wertvollen Ratschlägen und guten Erlebnissen<br />
bereichert werdet.<br />
Eine Bereicherung fürs Leben ist die <strong>Pfadi</strong>. Kaum<br />
eine Zeitung kann nach dem Lesen zugeschlagen<br />
werden, ohne dass man danach ein schlechtes Bild<br />
von der „heutigen Jugend“ vermittelt bekommt.<br />
Besoffene Schläger sollen sie sein, kriminell, beeinflusst<br />
durch die Medien etc etc. Leider wahr ist,<br />
dass viele Leute sich deren Meldungen bedienen,<br />
um damit ihr Bild oder Meinung über die Jugend<br />
zu machen. Anstatt, dass diese Schreckens-<br />
meldungen und elterlichen<br />
Schuldzuweisungen<br />
ein schlechtes<br />
Bild in unseren Köpfen<br />
hinterlässt, sollte man<br />
besser hinschauen als<br />
lesen. Jugendarbeit wie die<br />
<strong>Pfadi</strong> ist der beste Beweis für<br />
das gute Gedeihen der Kinder und<br />
Jugendlichen.<br />
So, genug Gesellschaftskritik.<br />
Wenn ich so aus meinem Fenster schaue, das<br />
Wetter dort betrachte und in meine Agenda<br />
gucke, sehe ich, dass in weiter Ferne langsam das<br />
Pfingstlager näherrückt. Vielleicht erfahren wir<br />
ja dieses Jahr mal eine angenehme Erderwärmungskonsequenz<br />
und haben an Pfingsten vier<br />
Tage schönes Wetter. Wir werden sehen….<br />
Somit erkläre ich meine Lagebeurteilung als<br />
beendet.<br />
Ich wünsche allen eine gute Zeit, lest die Zeitung<br />
mit Vorsicht, achtet auf die Umwelt und grüsst<br />
Monika Fasnacht von mir!<br />
Es grüsst der Präsident der Vereinigten Männlichen<br />
Mecheler (VMM).<br />
3
Intern<br />
Präses<br />
MANUEL BISCHOF<br />
Beim schmökern in einer Bibliothek bin ich auf chassidische Geschichten gestossen, die Chajim Block<br />
gesammelt und aufgeschrieben hat. Chassidische Geschichten sind Legenden und Wundererzählungen<br />
aus dem Judentum, in denen vom Alltag, weisem Rat und göttlicher Eingebung erzählt wird.<br />
Der Hunger<br />
In seinem Alter war es Brauch des Rabbi Sussja,<br />
nach dem Morgengebet sich hinzusetzen und zu<br />
sagen: „Schöpfer der Welt, Sussja ist hungrig, lass<br />
ihm seine Nahrung geben!“ Es war die Aufgabe<br />
seiner Diener, sobald sie dies hörten, ihm das<br />
Mahl in die Kammer zu bringen. Es verdross sie<br />
aber, dass er das Essen von ihnen nicht verlangte.<br />
„Soll ihm der Schöpfer das Mahl hinreichen“,<br />
sagte der eine, und einmal verabredeten sie, ihm<br />
das Essen nicht hinzutragen, bis er es von ihnen<br />
verlangen werde.<br />
Folgenden Tages, da die Diener dies verabredet<br />
hatten, begab sich Rabbi Sussja, wie gewöhnlich,<br />
am frühen Morgen in die Mikwah. Es kam ihm<br />
ein fremder Mann entgegen, der ihn nicht kannte,<br />
und als der den Greis in zerfetzten Kleidern sah,<br />
erlaubte er sich den Spass, ihn vom Fusssteg, der<br />
über die <strong>St</strong>rasse führte, hinunter zu stossen. Rabbi<br />
Sussja fiel in den Kot und als er sich erhob, blutete<br />
er an den Händen, auch die Kleider waren beschmutzt.<br />
Der Fremde kam lachend in die Herberge<br />
und erzählte dem Wirt von dem <strong>St</strong>reich, den er<br />
einem alten Manne solcher und solcher Gestalt<br />
gespielt hatte. Da begriff der Wirt, wer der Greis<br />
gewesen sein musst.<br />
„Ach und weh!“, rief er, „was habt Ihr getan? Das<br />
war doch Rabbi Sussja!“<br />
Der Fremde, wenn auch kein Gottesfürchtiger,<br />
erschrak sehr und bereute seine Tat. Der<br />
Gastwirt sagte: „Geht ins Bethaus. Dort findet Ihr<br />
ihn. Wartet, bis er mit Gebet und Lernen fertig<br />
ist, reicht ihm dann einen Imbiss, ein Gläschen<br />
Branntwein und ein <strong>St</strong>ückchen Honigkuchen und<br />
bittet ihn um Verzeichung. Wir kennen ihn und<br />
sein Wesen wohl, er ist gutmütig und vergibt<br />
gerne.“<br />
Jener befolgte den Rat und ging hin. Als er Rabbi<br />
Sussja sagen hörte: „Schöpfer der Welt, Sussja ist<br />
hungrig, lass ihm seine Nahrung geben!“, reichte<br />
er ihm Branntwein und Honigkuchen. Rabbi<br />
Sussja trank den Branntwein und ass den Honigkuchen.<br />
Der Fremde sprach: „Rabbi, verzeiht<br />
mir, ich habe Euch vom <strong>St</strong>eg hinuntergeworfen.“<br />
Rabbi Sussja antwortete: „Mein Herz, ich hatte<br />
Dir gleich verziehen.“<br />
Als die Diener dies sahen, brachten sie ihm das<br />
Mahl wie jedem.<br />
4
Schneelager 2008 in Gstaad<br />
D283: anarchische Düfte<br />
TEXT CECILE BANNWART<br />
Wir schreiben den Sonntag 27. Januar. Vorfreude<br />
liegt in der Luft, immer mehr Snowboards stapeln<br />
sich vor dem Pfarreiheim und als auch die letzten<br />
eintrudeln, machen wir uns endlich auf, neue<br />
Duftwelten zu ergründen.<br />
Nachdem äussere Umstände die Carfahrt bis zur<br />
Talstation <strong>St</strong>. <strong>St</strong>efan verunmöglichten, wir also<br />
selbst Hand anlegen mussten, kamen wir per antiquiertem<br />
Sessellift (minus ein Brot) gutgelaunt<br />
in unserem Lagerhaus an. <strong>Am</strong> Abend betätigten<br />
wir uns kreativ beim T-Shirt bedrucken. Die<br />
Ergebnisse konnten sich grösstenteils sehen<br />
lassen, einige werden jedoch eher die unteren<br />
Plätze im Kleiderschrank besetzen.<br />
Der nächste Morgen brachte strahlenden Sonnenschein<br />
und wir fingen an, das uns unbekannte<br />
Skigebiet zu erkunden. Schönried - Saanemöser,<br />
Zweisimmen - Lengebrand und wieder zurück,<br />
wir probierten alle Kombinationsmöglichkeiten<br />
aus und kamen abends schliesslich figufertig<br />
zurück ins Lagerhaus. Nach diesem anstrengenden<br />
Tag, entspannten wir uns beim Spielabend<br />
und es kam, wie es kommen musste: Wir<br />
alle wurden vom Jassfieber infiziert. Von nun an<br />
hörte man „<strong>St</strong>öck, Wies, <strong>St</strong>ech“ da und „Werom<br />
hesch ned Obe abe gmacht?“ dort, von morgens<br />
früh bis abends spät. Ein besonders Highlight<br />
war natürlich auch, als einige Teilnehmer in<br />
der Nacht die Ratracs zur Pistenpräparation<br />
begleiten durften.<br />
Das Wetterglück blieb uns treu und auch unsere<br />
Neugierde blieb ungezügelt. Da unsere Wochenkarte<br />
das ganze Gebiet abdeckte, erkundeten<br />
wir während den folgenden Tagen auch die<br />
weiten Gletscher von Les Diablerets und andere<br />
kleine Teilgebiete. Mit 62 Bergbahnen und über<br />
250km Pisten konnte es uns wirklich nicht<br />
6<br />
langweilig werden. Da wir zum Teil Bahn und<br />
Postauto benutzen um die entferntesten Gebiete<br />
zu befahren, mussten auch die Pistenkontrolleure<br />
erfahren, dass ein grosses Skigebiet auch<br />
seine Tücken hat. Vor allem, wenn sich die vermissten<br />
Personen in der Beiz vergnügen.<br />
Aber trotz Beizenbesuchen, kamen die Aussenaktivitäten<br />
nie zu kurz. Ob Schneegolfen, Bobbahn<br />
oder Nachtwanderung, auch für Bewegung ohne<br />
Bretter unter den Füssen war gesorgt.<br />
Für so viel Einsatz wollten wir natürlich belohnt<br />
werden. Der Apres-Ski Pizzaplausch, der fast<br />
einen ganzen Abend dauerte, war dafür absolut<br />
geeignet. Unsere Köche gaben stets ihr bestes,<br />
um unsere hungrigen Bäuche zu verwöhnen.<br />
Thai Curry, Spaghettiplausch mit 10 verschieden<br />
Saucen, ja selbst ein selbst gemachtes Fondue<br />
tischten sie uns auf.<br />
Da am Freitag die Skilifte geschlossen blieben,<br />
vertrieben wir uns unseren letzten Tag anderweitig<br />
und gingen nach Gstaad um Highsociety<br />
Luft zu schnuppern. Obwohl uns die Damen in<br />
Nerz und Louis Vuitton nur mässig beeindruckten,<br />
befanden wir es an der Zeit, uns mal so eine<br />
richtige Erholung zu gönnen. Also beendeten<br />
wir unser Lagerprogramm mit einem ausgiebigen<br />
Wellness Abend. Es gab Massagen,<br />
Gurkenmasken, sowie autogenes Training.<br />
Dieses Entspannungsprogramm verfehlte seine<br />
Wirkung nicht, einige von uns fielen in einen sofortigen<br />
Schönheitsschlaf, der die ganze Nacht<br />
andauerte.<br />
<strong>Am</strong> nächsten Morgen mussten wir uns dann<br />
schweren Herzens ans Aufräumen machen.<br />
Rucksäcke wurden gepackt, Schlafsäcke gestopft<br />
und <strong>St</strong>aub gewischt. Nur die eine Frage bleibt:<br />
Ob die Nagelfeile im Jungenraum nicht doch von
Schneelager 2008 in Gstaad<br />
unseren Vorgängern vergessen wurde?<br />
Als wir am Samstagnachmittag dann zurück in<br />
Luzern waren, konnte man eines ganz deutlich<br />
spüren. Die Vorfreude aufs Skilager 2009.<br />
7
Schneelager 2008 in Gstaad
Schneelager 2008 in Gstaad
Elternabend 2008 Pfader und Wölfe<br />
Spital <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />
TEXT ADRIAN SIGRIST<br />
Vier Samstage vor dem Elternabend begannen die<br />
Pfader und Wölfe mit dem Proben ihrer Theaterstücke<br />
und unterstützten zwischen den Proben<br />
die Leiter mit grösseren oder kleineren Beiträgen<br />
beim Basteln und den Accessoires. Die Leiter arbeiteten<br />
in diesen vier Wochen mit viel Elan an<br />
der Dekoration und der Ausarbeitung des Elternabends.<br />
Nachdem nun alles, was der Elternabend<br />
beinhalten sollte bereit war, stand der ersehnte<br />
Abend auch schon vor der Tür.<br />
Der Elternabend stand dieses Jahr ganz unter dem<br />
Motto „Spital <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> - Ärzte für alle Fälle“. Das<br />
konnte man bereits am Spitaleingang im Pfarreiheim<br />
erkennen. Auch die anderen Räume des Pfarreiheims<br />
wurden im „Spital-<strong>St</strong>yle“ dekoriert, dabei<br />
fehlte es weder an Ärzten und an Krankenschwestern,<br />
noch an Spitalzimmern. Auch das köstliche<br />
Essen passte dieses Jahr perfekt zum Motto.<br />
Den <strong>Anfang</strong> machte eine Ärztegruppe, welche<br />
plötzlich eine Operation durchführen musste. Auf<br />
einmal hörte man Sirenen und wie aus dem Nichts<br />
kamen Ärzte von allen Seiten angerannt. Da sie<br />
auf einmal einen zweiten Anruf bekamen, liessen<br />
sie den Patienten im OP liegen und verschwanden<br />
hektisch. Dies war eine Produktion der Leiter, die<br />
wie jedes Jahr üblich, ein Programm mitgestalten<br />
helfen. Danach wurden alle Leiter vorgestellt, die<br />
bei der <strong>Pfadi</strong> dabei sind.<br />
Nun waren unsere kleinen Neulinge an der Reihe.<br />
Die Wölfe hatten ein wunderschönes und niedliches<br />
Theater auf die Reihe gebracht, welches mit<br />
viel Applaus goutiert wurde.<br />
Danach wäre eigentlich die Diashow des Sommerlagers<br />
der Wölfe an der Reihe gewesen, doch ein<br />
technischer Defekt am Beamer verhinderte dies<br />
vorerst. Also ging man zum Wettbewerb über der<br />
die verfrühte Pause einläutete: Alle Zeichen wiesen<br />
12<br />
auf eine unproblematische Geburt für die hochschwangere<br />
Frau hin. Doch als der Arzt die Geburt<br />
einleitete kam allerhand zum Vorschein, nur kein<br />
Kind. Die Wettbewerbsfrage die im Anschluss<br />
beantwortet werden musste war : „ Welche 10<br />
Gegenstände gebar die Frau?“. Während dem<br />
fleissigen Knobeln und Ausfüllen der Wettbewerbtalons<br />
konnte man sich, wie jedes Jahr, mit<br />
Kaffee, Kuchen und Popcorn versorgen.<br />
Inzwischen konnte ein Ersatzbeamer aufgetrieben<br />
werden und der Diashow der Sölfe stand nichts<br />
mehr im Wege. Aufgrund der gezeigten Bilder<br />
zu schliessen, musste es ein wirklich spannendes<br />
Lager gewesen sein.<br />
Danach ging es weiter mit dem Theater: „ Von<br />
Ärzten, Geld, Chrüter, Mistgabeln und Liebe“.<br />
Das war eines der Highlights des Abends.<br />
Alles begann mit dem Direktor, der seinen<br />
65zigsten Geburtstag feierte und am nächsten<br />
Tag pensioniert werden sollte. Aus diesem Grund<br />
wollte er einen Nachfolger bestimmen, nämlich<br />
den Chefarzt Dr. Chrüter. Als er ihm aber seinen<br />
Entschluss wenig später eröffnete, missverstand<br />
dieser die ganze Situation total und meinte,<br />
der gute Direktor wolle ihm kündigen. In einer<br />
Kurzschlusshandlung betäubte er den Direktor<br />
mit einer Spritze und wickelte ihm, um ihn unkenntlich<br />
zu machen einen Verband um den Kopf.<br />
Hier schloss der Vorhang!!<br />
Jetzt hörte man coole, rockige Musik! Da kam<br />
wie aus dem Nichts die attraktive Sylvia auf dem<br />
Laufsteg angelaufen. Sylvia war nämlich die<br />
Krankenschwester des Spitals. Da der Portier am<br />
Empfangsschalter eingeschlafen war, musste die<br />
liebe und hübsche Sylvia den Portier wecken. Ein<br />
angeschossener Mann kam auf einmal an den Empfangsschalter<br />
des Spitals und wollte dringendst
operiert werden. Wie sich später herausstellte,<br />
war dieser ein Gangster. Nach diesem bösem<br />
Gangster marschierte halb angetrunken ein Obdachloser<br />
auf die Bühne. Eigentlich war er nur auf<br />
der Suche nach einer Flasche Chrüter-Schnaps,<br />
doch wie der Zufall spielte, missverstanden ihn<br />
die Krankenschwester und der Portier, glaubten<br />
er habe einen Termin beim Chefarzt Doktor<br />
Chrüter und wiesen ihn ins Spital ein.<br />
Der hübsche Assistenzarzt durfte natürlich in<br />
diesem <strong>St</strong>ück auch nicht fehlen. Dieser war von<br />
Kopf bis Fuss in Sylvia verknallt und versuchte<br />
daher immer wieder mit miesen Tricks die<br />
Schwester anzumachen, was ihm hervorragend<br />
gelang.<br />
Schliesslich tauchten auch noch die Brüder des<br />
Direktors, ihrer Ausdrucksweise nach zu schliessen<br />
drei Bauern aus dem hintersten Emmental,<br />
im Spital auf. Mit Mistgabel und einer Flasche<br />
Chrüter bewaffnet, beides Geschenke, die<br />
sie ihrem lieben Bruder zur Pensionierung<br />
übergeben wollten, suchten sie fortan mit viel<br />
Elan und Ausdauer den Direktor, konnten ihn<br />
aber nicht finden. Denn dieser lag längst, durch<br />
den Gesichtsverband völlig unkenntlich gemacht<br />
und abwechselnd durch den Gangster und den<br />
Chefarzt in Betäubung gehalten, in einem der<br />
Spitalbetten.<br />
Nach langem hin und her fand auch dieses lustige<br />
Theater ein gutes Ende. In der Art, wie alle<br />
Mitwirkenden ihre Rollen interpretiert hatten, so<br />
auch die Krankenschwester Sylvia, gespielt von<br />
Adrian Sigrist (Ich!), kam sicherlich ein Charakterzug<br />
unserer <strong>Pfadi</strong> zum Vorschein. Wie es zu<br />
Ende ging, wissen leider nur die, welche auch am<br />
Elternabend dabei waren.<br />
Danach folgte der Beitrag der Filmgruppe: Drei<br />
hässliche Viren hatten sich vorgenommen so richtig<br />
im Körper eines (noch) nichts ahnenden Menschen<br />
zu wüten, was ihnen zunächst auch nicht schlecht<br />
gelang. Doch wie Konfuzius schon sagte: Was<br />
oben reinkommt, muss unten wieder raus. Und so<br />
endeten die drei Viren in einer WC-Schüssel.<br />
Zwischendurch gab es immer mal wieder einen<br />
Sketch. So wurde etwa gezeigt, was man als Psychiater<br />
macht, wenn ein Patient nervt und man eigentlich<br />
lieber mit den Kollegen am <strong>St</strong>ammtisch sitzen möchte.<br />
Oder eine neue, unübertroffen schnelle Methode der<br />
Brustverkleinerung wurde vorgeführt.<br />
Dann durfte auch die Diashow des Sommerlagers<br />
der Pfader nicht fehlen. Als tapfere indische<br />
Grossfamilien hatte man den heiligen Tempel von<br />
Belelam vor dem Zugriff der Engländer geschützt<br />
und dieses, mit vielen Hindernissen gespickte Unterfangen,<br />
musste nun natürlich auch den Eltern<br />
in aller Ausführlichkeit berichtet werden.<br />
Schliesslich wurden die Ärzte des Spitals <strong>St</strong>.<br />
<strong>Michael</strong> noch zu einem weiteren Notfall gerufen<br />
und dann war auch schon Schluss.<br />
Der Einsatz der Pfader, Wölfe und der Leiter hat<br />
sich sicher gelohnt. Es fehlte an diesem Elternabend<br />
weder an einer gemütlichen <strong>St</strong>immung,<br />
noch an lustige Szenen, welchen allen Anwesenden<br />
noch längere Zeit in Erinnerung bleiben wird.<br />
13
Elternabend 2008 Pfader und Wölfe
Elternabend 2008 Pfader und Wölfe
Frühling kehr ein<br />
Die grosse Frühlingstrophy<br />
Bist du ein Meister in Sachen Frühling? Weisst und kannst du alles, was mit dem Thema Frühling<br />
zu tun hat, von A wie alter Frühlingsputz bis Z wie Zwiebeln setzen? Dann mach mit bei der grossen<br />
Frühlingstrophy der Mecheler Szene! Dem Sieger winkt ein ganzseitiges Portraitfoto in der<br />
nächsten Ausgabe. Aber auch die Zweit- und Drittplazierten werden nicht ohne Gewinn nach Hause<br />
gehen, versprochen. Also los geht’s!<br />
Erster Teil:<br />
Beantworte die folgenden Fragen und merke dir die jeweiligen Lösungsbuchstaben beziehungsweise<br />
–zahlen (nur eine Antwort ist jeweils korrekt).<br />
Was spielt bei der sogenannten „Frühjahrsmüdigkeit“ vermutlich eine ursächliche Rolle?<br />
a) Hormonhaushalt: Glückshormon Serotonin wird knapp, Schlafhormon Melatonin wird<br />
dagegen normal produziert<br />
b) erhöhter Blutdruck: Blutgefässe erweitern sich mit zunehmenden Temperaturen<br />
c) Ernährung: Im Winter nimmt man mehr Vitamine zu sich. Der Vitaminüberschuss im<br />
Frühling führt zu Mattigkeitsgefühl<br />
d) Sonnenenergie: Die Bäume absorbieren im Frühling einen enormen Teil der Sonnenenergie<br />
um ihre Blätter auszubilden. Daher kann der Mensch im Frühling kaum<br />
Energie von der Sonne aufnehmen.<br />
Wann ist der astronomische Frühlingsbeginn in einem Schaltjahr?<br />
e) 19. März<br />
f) 20. März<br />
g) 21. März<br />
h) 22. März<br />
Wie wird das Datum für Ostern festgelegt?<br />
i) 40 Tage nach Frühlingsanfang<br />
j) Erster Sonntag nach Frühlingsanfang<br />
k) Erster Vollmond nach Frühlingsanfang<br />
l) Erster Sonntag nach dem Vollmond nach Frühlingsanfang<br />
m) Erster Sonntag nach Frühlingsanfang falls dieser noch im März ist. Ansonsten der letzte<br />
Sonntag im März.<br />
Der Frühlingsbeginn kann nicht nur astronomisch sondern auch phänologisch definiert werden. Das<br />
Kriterium ist dabei…<br />
n) Temperaturen fallen in der Nacht während zwei Wochen nicht unter null Grad<br />
o) Temperaturen erreichen während dem Tag während zwei Wochen mindestens 13 Grad<br />
p) Blühen regional unterschiedlicher Pflanzenarten<br />
q) Schneefallgrenze steigt auf 2500 Meter<br />
16
Frühling kehr ein<br />
Phänologisch teilt sich der Frühling in Mitteleuropa in drei Phasen. Es sind dies:<br />
r) Erstfrühling, Zweitfrühling, Drittfrühling<br />
s) Vorfrühling, Erstfrühling, Vollfrühling<br />
t) Vorfrühling, Hauptfrühling, Nachfrühling<br />
u) Erstfrühling, Vollfrühling, Nachfrühling<br />
Die Zeit der Frühlings- und Herbstannalen…<br />
v) ist der Titel eines Werkes des Schriftstellers Fjodor Dostojewski<br />
w) ist der Titel der Autobiografie von Mao.<br />
x) bezeichnet eine Periode der russischen Geschichte<br />
y) bezeichnet eine Periode der chinesischen Geschichte<br />
Früher oder später im Frühling gehen die Pfader und Pfadessen ins Pfingstlager. Doch wie wird denn<br />
das Datum vom Pfingstsonntag festgelegt?<br />
z) 7 Tage nach Auffahrt<br />
1) 10 Tage nach Auffahrt<br />
2) 42 Tage nach Ostern<br />
3) 49 Tage nach Ostern<br />
Das Bild rechts zeigt?<br />
4) einen Frühlings-Enzian<br />
5) eine Frühlings-Primel<br />
6) ein blaues Schneeglöckchen<br />
7) eine blaublättrige Butterblume<br />
Füge die Buchstaben und Zahl(en), die zur korrekten Lösung gehören zu Paaren zusammen. Die<br />
Buchstaben der ersten beiden Fragen bilden ein Paar, die Buchstaben der dritten und vierten Frage<br />
ein Paar, und so weiter. Wenn du alles richtig gemacht hast, hast du jetzt vier Paare.<br />
Frage 1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Paar 1: Paar 2: Paar 3: Paar 4:<br />
17
Frühling kehr ein<br />
Zweiter Teil:<br />
Auf der folgenden Karte sind ein paar mögliche Paare als Punkte eingezeichnet. Suche diejenigen, die<br />
du als korrekt erachtest und verbinde jeweils das erste mit dem zweiten Paar und das dritte mit dem<br />
vierten Paar.<br />
Dritter und letzter Teil:<br />
Beim Schnittpunkt der beiden sich ergebenden Linien wohnt jemand aus der Mecheler-Leitung. Lege<br />
dieser Person einen zusammengebundenen <strong>St</strong>rauss Frühlingsblumen (wenn möglich selbst geplückt) in<br />
den Milchkasten. Vergiss nicht, deinen Namen so am <strong>St</strong>rauss anzubringen, dass er nicht abfallen kann.<br />
Die Trophy dauert bis zwei Wochen nach Erscheinen dieser Ausgabe. Die Gewinner werden aus den<br />
richtigen „Einsendungen“ ausgelost. Der Name aller erfolgreichen Absolventen der grossen Frühlingstrophy,<br />
wird in der nächsten Ausgabe der Mecheler Szene publiziert.<br />
Abschliessende Bemerkungen:<br />
1) Wer Datenschutz geltend macht, kann der Publikation seines Namens oder Portraits trotz erfolgreicher Teilnahme an der Trophy entgegenwirken.<br />
2) Da die gesuchte Person aus der Mecheler-Leitung extrem gerne Frühlingsblumen hat, ist es auf jeden Fall ratsam, soviele Blumen wie möglich „einzusenden“.<br />
Die gesuchte Person wird sich extrem darüber freuen. 3) Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 4) Fabian Fuchs und Benno Häberli sind von der<br />
Teilnahme ausgeschlossen, weil sie sowieso keine Ahnung von Frühling haben. 5) Der Rechtsweg ist wirklich ausgeschlossen.<br />
18
<strong>Pfadi</strong> Wölfe Bienli Pfadessen<br />
Semesterprogramm<br />
Datum Wölfe Pfader Bienli Pfadessen<br />
April<br />
12.04.2008 Wölfe <strong>Pfadi</strong> Bienli <strong>St</strong>amm<br />
19.04.2008 Wölfe <strong>Pfadi</strong> Bienli Patrouille<br />
26.04.2008 Wölfe <strong>Pfadi</strong> Corpslauf Corpslauf<br />
Mai<br />
03.05.2008 Frei Patrouille Frei Frei<br />
10.05.2008 Wölfe PfiLa (9.5. - 12.5.) Bienli PfiLa (9.5. - 12.5.)<br />
17.05.2008 Wölfe Frei Bienli <strong>St</strong>amm<br />
22.05.2008 Fronleichnamsgottesdienst<br />
24.05.2008 Frei Frei Frei Frei<br />
31.05.2008 Wölfe <strong>Pfadi</strong> Frei Frei<br />
Juni<br />
01.06.2008 Kantonaltag<br />
07.06.2008 Frei Frei Frei Frei<br />
14.06.2008 Wölfe SOLA Vorber. Bienli SOLA Vorber.<br />
21.06.2008 SOLA Vorber. SOLA Vorber. SOLA Vorber. SOLA Vorber.<br />
28.06.2008 SOLA Vorber. SOLA Vorber. SOLA Vorber. SOLA Vorber.<br />
WoBiLa 5. Juli - 12. Juli 2008<br />
BuLa 21. Juli - 2. August 2008<br />
Abmeldung bei den betreffenden <strong>St</strong>ufenleiternInnen<br />
19
Millymaschine<br />
Lösung einfach so...<br />
TEXT MICHAEL FUCHS<br />
Philippipi | Flupskompensator | Baumnussmann | TCS | Pferderücken | Toni B. | <strong>St</strong>eckleiste | Wald<br />
Ein Vogel pfeift, der Wind kommt leise, ein warmer<br />
Lichtstrahl kitzelt ihn aus seinem verdienten Schlaf.<br />
<strong>Am</strong> liebsten möchte er, dass sein Herz nicht mehr<br />
schlägt, weil es bei jedem pochen, ihm seinen Kopf<br />
schmerzt. Die Nacht war lang, zu lang.<br />
Der Kommissar erwacht, an seinem Bett wartete<br />
sein Hund schon verheissungsvoll.<br />
„Na, Heinz. Auch schon wach. Und wie sehe ich aus?<br />
Gut im Haar… nicht, ach du hast ja keine Ahnung“.<br />
Der Kommissar öffnet die Türe, Heinz springt<br />
hinaus und dann schliesst er sie wieder.<br />
„Dieses scheussliche Tier, warum musste ich mir<br />
nur so ein Vieh anschaffen.“<br />
Denn dass einzige Tier das der Kommissar wirklich<br />
möchte, war das Pferd, eigentlich nur gebratener<br />
Pferderücken.<br />
So begannen, nun schon seit einigen Jahren, die<br />
Tage des Kommissars. Immer und immer wieder.<br />
Darum machte er sich auch diesen Tag auf, um<br />
seine Arbeit aufzunehmen. Gute Laune kennt er<br />
nicht. Das müssten auch seine Kollegen spüren,<br />
wenn er denn welche hätte.<br />
Um zu arbeiten war er wie immer zu spät, zu müde<br />
und noch zu betru…ring ring glingelingeling das<br />
Telefon ringelt.<br />
„Ja, Kommissar hier“<br />
„Nun mal langsam“<br />
„Aha“<br />
„Jawohl“<br />
„Das ist ja schon der dritte diese Woche, wie hab<br />
ich das nur verdient“<br />
Eigentlich wusste er die Antwort auf seine Frage.<br />
Also machte er sich auf den Weg zum Tatort. Er<br />
steigt in seinen alten Volvo und fährt los.<br />
Der Ort des Verbrechens war gar nicht weit<br />
entfernt, er liegt gleich vier Blocks vom Präsidium.<br />
Eigentlich trafen sich dort nur Süchtige um ihr<br />
20<br />
Verlangen zu stillen. Der Wald hinter der Villa von<br />
und zu Kreutzers war den Gesetzeshüter schon<br />
bekannt - aber nicht für solche Gräueltaten.<br />
Als er eintraf, bot sich ihm ein schreckliches Bild.<br />
Ein Toter… Er lag mit dem Gesicht nach unten<br />
im Dreck, man hatte nicht mal versucht, den<br />
Leichnam zu verstecke, verscharren, verstückeln…es<br />
war Mord soviel stand schon mal fest.<br />
Mal ne Abwechslung, einen am <strong>St</strong>ück zu sehen,<br />
dachte sich der Kommissar und zündete sich eine<br />
Raucherbein hervorrufende Zigarette an.<br />
Man drehte den Toten um.<br />
„Herr Kommissar, es ist ein Chinese oder Japaner, vielleicht<br />
auch Vietnamese…“ sagte ein Polizist vor Ort.<br />
„Ist doch egal woher er kommt, von diesen Asiaten gibt<br />
es eh zu viele. Was habt ihr für Beweise gesichert?“<br />
„Er hatte Baumnüsse in seiner Tasche, einen TCS-<br />
Ausweis und einen Zigarettenstummel“<br />
Der Kommissar grübelte.<br />
„Wie ist er gestorben“<br />
„Erdrosselt, mit einem <strong>St</strong>eckleistenkabel. So was<br />
ist mir noch nie untergekommen“ erwiderte der<br />
Gerichtsmediziner.<br />
Der Kommissar nahm sich die Beweise und fuhr<br />
zurück ins Revier. Nun legte er die Beweise auf<br />
seinen Schreibtisch und schaute sich jedes <strong>St</strong>ück<br />
genau an. Zuerst den Ausweis. Darauf stand der<br />
Name des Getöteten: Shishu Philippi Pi. Irgendwoher<br />
kam ihm der Name bekannt vor. War das<br />
nicht der Verrückte Wissenschaftler der den Flupskompensator<br />
erfunden hatte? Doch natürlich!<br />
Über ihn wurde die letzten Woche viel in der<br />
Presse geschrieben. Etwas Pikantes wusste der<br />
Kommissar auch noch über den Toten. Er stank<br />
nach Geld. Ein Motiv?<br />
Der Kommissar erteilte einem seiner Helferlinge<br />
den Auftrag herauszufinden, wer den der Erb-
Millymaschine<br />
begünstigte sei und machte sich dann auf, um<br />
herauszufinden woher die Baumnüsse kamen.<br />
Er versuchte es auf dem Markt, wo er, nach kleiner<br />
Schlenderei einen Baumnüsse verkaufenden<br />
Baumnussmann fand.<br />
„Guten Tag“ sagte der Mann mit den Nüssen und<br />
schaute den Kommissar nicht mal an.<br />
„Haben sie diesen Mann gestern gesehen?“ sagte der<br />
Kommissar und zeigte ihm ein Foto des Opfers.<br />
„Gestern? Glaube ja, er hat bei mir Baumnüsse gekauft.“<br />
„Aha, war er alleine?“<br />
„Nein, eine blonde, gutaussehende Dame begleitete<br />
ihn. Was für eine Frau! Jeder Baumnussmann<br />
träumt von so einer. Wieso wollen sie das eigentlich<br />
wissen? Ist er denn vermisst oder was?“<br />
„Nein, tot“ sage der Kommissar, nahm sich eine<br />
dumme Nuss und ging.<br />
Der Kommissar bekam ein Anruf vom Revier.<br />
Man berichtete ihm, dass für das Erbe eine<br />
gewisse Regula B. (Name der Redaktion bekannt),<br />
die Tochter von Toni B. (Name der Redaktion<br />
bekannt) vorgesehen war. So machte er sich auf<br />
den Weg um die Dame zu befragen.<br />
Er klingelte und es öffnete Toni B. Bevor der<br />
Kommissar etwas sagen konnte machte dieser witzige<br />
Witzbold von einem Toni B. gleich einen Witz, der so<br />
witzig war, das nur Toni B. darüber lachte.<br />
Moritz Leuenberger will den Schweizer Zoll ohne<br />
Pass überqueren und erhält den Bescheid, er<br />
müsse beweisen, wer er sei. Roger Federer habe<br />
dies getan, indem er ein wenig Tennis gespielt<br />
habe. Und Alex Frei habe ein Fussball-Dribbling<br />
gezeigt. Nun müsse Leuenberger auch beweisen,<br />
was er könne. Leuenberger antwortete, er könne<br />
nichts. Worauf die Zöllner antworten: „Ja, dann<br />
sind Sie Leuenberger“.<br />
Nun denn. „Ist ihre Tochter zu Hause?“<br />
„Ich glaube ja. Regula! Regula!“<br />
Die Dame kam, sah den Kommissar, erstarrte,<br />
weinte, zitterte und gestand ihm den Mord an<br />
Shishu Philippi Pi.<br />
So hat sich ein weiterer komplizierten Fall Dank<br />
des Geschicks des Kommissars galant gelöst.<br />
Fazit: Eine Leiche macht noch kein Erbe.<br />
21
Millymaschine<br />
22
Manuel Bischof, Präses<br />
Le questionnaire de chic<br />
CORINNE KÜNG<br />
Chic: „Seit einem Jahr bist du bei den Mecheler im<br />
<strong>Am</strong>t als Präses. Wie hast du dieses Jahr erlebt?“<br />
Manuel: „Gut. Ich finde es lässig wie diese <strong>Pfadi</strong><br />
organisiert ist und wie es läuft. Das zeigte sich in<br />
verschiedenen Angelegenheiten. Vor allem auch<br />
in den Lagern. Es hat immer funktioniert, es gab<br />
keine passive Spannungen, der Umgang untereinander<br />
ist gut.“<br />
Chic: „Was für Aufgaben fallen eigentlich in dein<br />
<strong>Am</strong>t?“<br />
Manuel: „Ja. Also einerseits bin ich Vertreter der<br />
Pfarrei und der Elternschaft. Ihr bekommt ja Ressourcen<br />
wie Räume und auch finanzielle Unterstützung<br />
der Pfarrei. Dann kommt der spirituelle<br />
Aspekt dazu. Da ihr sozusagen an der Kirche<br />
angeschlossen seit, besteht ein Interesse, dass es<br />
auch mal um Glaubensfragen geht. Dafür bin ich<br />
da, sozusagen als Moderator.“<br />
Chic: „Wie würdest du etwas Spirituelles bei uns<br />
einbauen?“<br />
Manuel: „Die Frage ist, was für ein Bedürfnis in<br />
diesem Bereich vorhanden ist. Zum Beispiel die<br />
Frage nach dem Sinn des Lebens- die trägt ja jeder<br />
Mensch mit. Oder die Frage nach dem Glauben- ‚was<br />
glaube ich?‘. Ich möchte daran das Interesse wecken.<br />
Ich möchte dies gerne ein bisschen aufbauen.“<br />
24<br />
Chic: „Könnte man das folglich als dein ‚Ziel‘ für<br />
dein ‚2. <strong>Am</strong>tsjahr‘ bezeichnen?“<br />
Manuel: „Ja also, mehr die Suche nach dem Lebenssinn.<br />
Also einfach grundsätzlich, was man mit<br />
dem Leben anfangen will, was es heisst Verantwortung<br />
für sich und die Natur zu übernehmen. Vieles<br />
davon ist in der <strong>Pfadi</strong> ja bereits vorhanden.“<br />
Chic: „Ja das denke ich auch. Vieles ist unbewusst<br />
vorhanden. Man nimmt in einem <strong>Pfadi</strong>lager<br />
beispielsweise automatisch Rücksicht auf die<br />
Natur. Schaut, dass man zum Lagerplatz Sorge<br />
trägt und ihn nicht zerstört hinterlässt.“<br />
Manuel: „Ja genau. Und mir geht es dann darum,<br />
dies einem bewusst zu machen. Warum, dass man<br />
so handelt, warum dass man Rücksicht nimmt.“<br />
Chic: „Hast du denn eine spezifische Altersgruppe<br />
im Auge?“<br />
Manuel: „Grundsätzlich wäre es natürlich schön, wenn<br />
sich alle damit auseinandersetzen. Aber so kann ich<br />
ja nicht beginnen. Ich kann ja nicht einfach kommen<br />
und wie eine Form darüber stülpen. Deshalb habe ich<br />
gedacht, dass ich mal bei den LeiterInnen anfange<br />
und schaue, was sie mitbringen. Letztendlich geht es<br />
ja auch nicht darum, dass ich alles mache, sondern<br />
es soll von ihren Werten ausgegangen werden. Ich<br />
möchte dies euch bewusst machen.“
Manuel Bischof, Präses<br />
Chic: „Dann sind wir gespannt.“<br />
Manuel: „Warum, kannst du dir Nichts darunter<br />
vorstellen?“<br />
Chic: „Doch. Ich schätze es einfach extrem, dass<br />
in der <strong>Pfadi</strong> soviel unbewusst passiert. Dass man<br />
soviel über etwas diskutiert weil sich die Situation<br />
ergibt. Weil man über positive wie auch negative<br />
Erlebnisse sprechen will und zusammen analysiert<br />
und sich berät wie man in gewissen Situationen reagieren<br />
soll. Wir machen uns Gedanken, aber nicht<br />
weil wir müssen, sondern weil es sich so ergibt, es<br />
ist ein Bedürfnis von uns.“<br />
Manuel: „Genau, das ist ja das Wichtige.“<br />
Chic: „Das finde ich eben so gut. Und es zieht sich<br />
durch verschiedene Bereiche hindurch. Ich empfinde<br />
dies als extrem wertvoll.“<br />
Manuel: „Von dem her muss ich gar nicht viel<br />
verändern. Denn wie du sagst, es ist schon automatisch<br />
da in der <strong>Pfadi</strong>“<br />
Chic: „Was siehst du in Der <strong>Pfadi</strong> jetzt anders, als<br />
anno dazumal?“ (Manuel war als Kind in <strong>St</strong>. Gallen<br />
in der <strong>Pfadi</strong>).<br />
um die <strong>Pfadi</strong>, in was die <strong>Pfadi</strong> quasi hinein gebaut<br />
ist, was der Grundgedanke bei der <strong>Pfadi</strong> gewesen<br />
sein könnte. Das ist spannend. Vor allem auch<br />
in Anbetracht des Glaubens. Also nicht im Sinne<br />
eines engstirnigen Glaubens.“<br />
Chic: „Findest du, dass die <strong>Pfadi</strong> und der Glaube<br />
zusammengehören?“<br />
Manuel: „Was die <strong>Pfadi</strong> ausmacht sind Werte.<br />
Dass man diese Werte weitergibt. Dass man<br />
versucht gut miteinander umzugehen. Wenn es<br />
zum Beispiel Konflikte gibt, dass man versucht<br />
darüber zu sprechen. Dass man damit gross wird<br />
und je älter älter man wird, desto mehr Verantwortung<br />
kann man übernehmen. Das sind alles<br />
Werte und diese kommen nicht von irgendwo,<br />
sondern sind auch gewachsen, immer mit irgendwelchem<br />
Glauben. Darum sehe ich da ein<br />
gewisser Zusammenhang.“<br />
Chic: „Das ist so ja. Gibt es denn etwas, dass du<br />
gerne mal mit uns erleben würdest?“<br />
Manuel: „Nein nicht konkret. Ich bin sehr offen<br />
und gespannt was auf uns zukommt.“<br />
Chic: „Kommst du eigentlich auch ins Bundeslager?“<br />
Manuel: „Ich sehe jetzt viel mehr die <strong>St</strong>rukturen<br />
Manuel: „Ja.“<br />
25
Manuel Bischof, Präses<br />
Chic: „Ich nehme an mit den Pfadern und den<br />
Pfadessen zusammen?“<br />
Manuel: „Ja genau.“<br />
Chic: „Und freust du dich?“<br />
Manuel: „Ja sehr.“<br />
Chic: „Du warst im letzten BuLa (1994) auch nicht<br />
dabei, oder?“<br />
Manuel: „Ja bestimmt. Man hat sicherlich einen<br />
besseren Überblick. Ich freue mich sehr.“<br />
Chic: „Da bist du nicht der Einzige! Ich sehe gerade,<br />
dass du gehen musst. Vielen Dank, Manuel, dass du<br />
dir für die Mechelerszene Zeit genommen hast. Wir<br />
freuen uns auf ein weiteres Jahr mit dir und sind<br />
gespannt, was da alles auf uns zu kommt!“<br />
Manuel: „Gern geschehen.“<br />
Manuel: „Doch.“<br />
Chic: „Wie kann man sich denn so ein Lager vorstellen?“<br />
Manuel: „Riesig.“<br />
Chic (lacht): „Danke. Wie alt warst du da?“<br />
Manuel: „ Etwa 12 Jahre. Ich arbeitete dort in der<br />
Post. Das war noch lustig. Das Überthema hatte<br />
was mit den vier Elementen zu tun. Unser Unterlager<br />
mit Wasser. Wir hatten eine grosse Wasserrutschbahn.<br />
Und die anderen hatten zu wenig<br />
Wasser. Aber nicht weil wir zu viel brauchten.“<br />
Chic: „Das wird für dich sicher eine interessante<br />
Erfahrung nochmal an einem BuLa teilzunehmen,<br />
nicht?“<br />
26
Intern<br />
Man munkelt<br />
Bei den Bienlis<br />
…dass “Bienli sportive“ are the champions<br />
…dass Pizza backen ohne Blech<br />
…dass Happy Birthday Rina<br />
…dass der Osterhase zu Besuch war<br />
…dass wir wachsen<br />
Bei den Wölfen<br />
…dass s‘Theater en Erfolg gsi esch<br />
…dass Le. lieber eine Frau wäre<br />
…dass „du Lehrer du du Lehrer“<br />
…dass 3 Mineral=1Kuchen<br />
…dass Team Vivienne<br />
Bei den Pfadessen<br />
...dass die neue Leiterin getauft wurde<br />
...dass es neue, coole Jungvenner gibt<br />
...dass die Mordmeldung an eine falsche Nummer ging<br />
...dass mhhh Pizza<br />
...dass still sein im dunklen Wald schwierig ist<br />
Bei den Pfadern<br />
…dass „ju!!“<br />
…dass Samaron in roten Unterhosen!<br />
…dass der Chrüter ein toller Chef ist<br />
…dass der Elternabend erfolgreich über die Bühne ging<br />
…dass „Broschtverchliinerig!“<br />
Bei den Leiterinnen<br />
…dass 5gegen5<br />
… dass Cécile unsterblich ist<br />
… dass 6 pinke T-shirts<br />
… dass bald Zöpfe gebacken werden<br />
… dass 13 Frauen in (auf) einem (einen) Schlag<br />
Bei den Leitern<br />
… dass „äh, du hesch do öppis uff de Backe“<br />
… dass Blaulicht im Atlantis<br />
… dass Mösel auf der Piste gerne Kontakt mit anderen Menschen hat<br />
… dass jemand den Tacker gestohlen hat<br />
29
Denkpause<br />
Richtig leben mit Geri Weibel<br />
VON MARTIN SUTER<br />
Die Trendwendefrage<br />
Die Vorzeichen sind selbst für Geri Weibels feines<br />
Sensorium kaum zu erkennen. Erst im Rückblick<br />
fügen sie sich zu einem Gesamtbild:<br />
Robi Meili wirft einen Blick auf die Tageskarte<br />
des Mucho Gusto und sagt: „Ach, Artischockenrisotto.“<br />
Es ist das sarkastische „Ach“, das Geri<br />
Weibel vom Wesentlichen ablenkt. Artischockenrisotto<br />
steht seit der Eröffnung des Lokals auf<br />
der Karte. Noch nie hat er es als „Ach-Artischockenrisotto“<br />
bezeichnet. Vielleicht hätte Geri den<br />
Trend herausgehört, wenn Robi Meili sich nicht<br />
für „Ach-Tofu-Tacos“ entschieden hätte. Aber so<br />
denkt er, es gehe um das „Ach“ als eine von Robis<br />
umgangssprachlichen Neuschöpfungen und lässt<br />
im Lauf des Mittagessens ein „Ach-Azorenhoch“<br />
und ein „Ach-Last-minute-Angebote“ einfliessen.<br />
Ach bei Carl Schnell sind die ersten Symptome<br />
subtil. Er verzichtet zwar auf das „Ach“ vor<br />
dem Tofu-Taco, aber auch auf das Tofu-Taco<br />
selbst. „Solange die Deklaration von Gen-Mais<br />
und Gen Soja nicht gewährleistet ist, sollte man<br />
solche Angebote ganz von der Karte neh-men“,<br />
murmelt er und entscheidet sich seufzend für das<br />
Artischockenrisotto. Geri Weibel in-terpretiert die<br />
Bemerkung als punktuelle Kritik eines ökologiebewussten,<br />
aber generell zufrie-denen Gastes und<br />
schliesst sich Carl an. Was Robi Meili als einzigen<br />
mit „Ach-Tofu-Tacos“ einen Moment lang leicht<br />
deplaziert aussehen lässt.<br />
Freddy Gut kommt ihm zu Hilfe. Er entscheidet<br />
sich für Artischockenrisotto. „Aus Nostalgie“, wie<br />
er erklärt. Geri nimmt an, er meine damit „als<br />
Erinnerung an die Anfänge des Mucho Gusto“.<br />
Dass Nostalgie auch mit Abschiednehmen zu tun<br />
hat, kommt ihm nicht in den Sinn.<br />
30<br />
Vielleicht hätte er den Trend ablesen können,<br />
wenn die Episode durch Susi Schläflis Beitrag<br />
ergänzt worden wäre. Ihre Signale sind etwas<br />
weniger verschlüsselt. Aber Susi Schläfli ist an<br />
diesem Mittagessen gar nicht anwesend.<br />
Auf die Idee, dies als Trendsignal zu deuten,<br />
kommt Geri in diesem Frühstadium der Entwicklung<br />
noch nicht. Erst später, als auch Robi Meili<br />
am <strong>St</strong>ammtisch fehlt, obwohl er weder krank noch<br />
in den Ferien ist, überfällt Geri Weibel eine erste<br />
Ahnung des Undenkbaren. Könnte es sein, dass<br />
das Mucho Gusto…?<br />
Erst am Abend bein Apéro in der SchampBar wagt<br />
es Geri, den Gedanken zu Ende zu den-ken. Robi<br />
Meili steht an der Bar und trinkt Cynar (einen<br />
Cynar? Geri macht sich im Geist eine Notiz). „Ach<br />
im Mucho Gusto“, sagt Meili, als Geri ihm sagt, er<br />
habe ihn beim Mittagessen vermisst.<br />
Geri reagiert einigermassen kaltblütig mit einer<br />
entschuldigenden Geste, die besagt, „ich weiss,<br />
ich weiss, aber irgendwo muss der Mensch ja seine<br />
Kalorien aufnehmen“. Er gibt sich auch nicht die<br />
Blösse, Robi Meili zu fragen, wo er denn gegessen<br />
habe, sondern setzt sich schweigend and die Bar,<br />
alle Sinne auf Empfang.<br />
Robi Meili, der seit kurzem, wie er sich ausdrückt,<br />
„wieder Aktivraucher ist“, klopft eine Mentholzigarette<br />
aus dem Päckchen und steckt sie an. Aber<br />
nicht mit seinem schweren 1967er Silber-Ronson,<br />
sondern mit einem <strong>St</strong>reichholz aus einem<br />
Briefchen, auf dem „Fisch & Vogel“ steht. Der<br />
Name eines neuen Lokals in der Parallelstrasse<br />
des Mucho Gusto.<br />
<strong>Am</strong> nächsten Tag sitzt Geri Weibel unauffällig wie<br />
ein Gastrokritiker als einer der ersten Mittags
Denkpause<br />
gäste im Fisch & Vogel und isst mit Dörrpflaumen gefüllte<br />
Hühnerbrust an Apple Cider Sauce, das Menü zwei, nicht übel.<br />
Gegen halb eins füllt sich das Lokal. Unter anderem mit Robi<br />
Meili, Carl Schnell und Susi Schläfli, die vom Wirt (Didier) mit<br />
zwei (zwei?) Küsschen begrüsst wird. Geri winkt ihnen zu, sie<br />
winken zurück. Vier Habitués im Fisch & Vogel.<br />
Das Unvorstellbare ist eingetroffen: Das Mucho Gusto ist – out.<br />
Wie ein Ausflugslokal nach einer Salmonellen-Massenvergiftung<br />
leert sich der Ort, der Geri so lange Heimat, Zuflucht und<br />
Orientierung gewesen ist. Immer wieder passiert es ihm, dass<br />
er aus lauter Gewohnheit anstatt das Fisch & Vogel das Mucho<br />
Gusto ansteuert. Immer wider verbringt Geri seine Mittagspause<br />
am leeren <strong>St</strong>ammtisch, dicht bedrängt vom ratlosen<br />
Wirt Esteban, der an ihm verzweifelt neue Rezepte und gastronomische<br />
Konzepte ausprobiert.<br />
Geri Weibel bringt es nicht übers Herz, Esteban zu sagen:<br />
„Vergiss es, das Mucho Gusto ist out“. Er gewöhnt sich an,<br />
zwei Mittagessen einzunehmen: ein frühes im leeren Mucho<br />
Gusto, ein spätes im überfüllten Fisch & Vogel.<br />
„Geri Weibel ist der einzige von euch, der noch etwas Charakter<br />
bewahrt hat“, hält Esteban spätabends Robi Meili im Mucho<br />
Gusto vor. „Ach-Geri“, antwortet<br />
Robi Meili.<br />
31
12<br />
Eine kleine Einstimmung auf das kommende Schneelager. Der neuste Duft aus der Parfümerie<br />
<strong>St</strong>. <strong>St</strong>ephan. Säckchen öffnen, Nase reinstecken, tief einatmen und davonschweben.
Von der Konkurrenz<br />
Giacobbo / Müller<br />
Nach einigen Jahren der Abwesenheit kehrte Victor Giacobbo am <strong>Anfang</strong> dieses Jahres wieder auf den<br />
Bildschirm zurück. Neu an seiner Seite: Mike Müller.<br />
Egal ob sie Cervelathäute verköstigen um dem Geheimnis der dafür verwendeten Kuhdärme auf die<br />
Spur zu kommen, ein tragbares Fumoir entwickeln, um dem Raucherproblem in Restaurants und<br />
öffentlichen Räumen zu begegnen oder die neuen Richtlinien der Armee für die Handhabung von<br />
Fahnen durchexerzieren, ihre Sendung bringt seither einen (meist) recht hohen Unterhaltungswert<br />
mit sich. Auffallend ist dabei vor allem die bisweilen hart an der Grenze liegende Scharfzüngigkeit der<br />
beiden Komiker. Nachfolgend Beispiele aus vergangenen Sendungen.<br />
Roger Köppel, Chefredaktor der Weltwoche, im Gespräch mit Victor Giacobbo<br />
Köppel:<br />
Giacobbo:<br />
Köppel:<br />
Giacobbo:<br />
Köppel:<br />
Giacobbo:<br />
Das sind Karrikaturen, die jetzt hier von dir kolportiert werden, die so nicht stimmen.<br />
Sind sie das?<br />
Ja natürlich. Es ist ja auch eine Satiresendung…<br />
Du benimmst dich aber manchmal auch wie eine Karrikatur! Ich meine du bist jemand<br />
der heftig daherkommt. Mit einer Mission. Das ist ja an sich etwas Positives. Die Frage<br />
ist einfach: Ist es die richtige Mission? Also, du bist gegen die EU, gegen den <strong>St</strong>aat, du<br />
bist für die <strong>St</strong>euerhinterzieher. Das ist ein bisschen eine ungewöhnliche Position, oder<br />
habe ich jetzt unrecht?<br />
Wo ist das Problem?<br />
Das Problem bist du, deshalb haben wir dich ja auch in diese Sendung eingeladen…<br />
Mike Müller und Victor Giacobbo im Gespräch über den Rückzug der Credit Suisse als Sponsor von BMW Sauber<br />
Giacobbo:<br />
Müller:<br />
Giacobbo:<br />
Müller:<br />
Die CS steigt ja per 2008 bei Sauber aus.<br />
Ja, ja, ja…<br />
Dafür steigen sie ab 2009 bei der UBS als Sponsor ein…<br />
Ja, man muss schon sagen, diese Banken sind eben schon kameradschaftlich untereinander.<br />
Wobei natürlich sicher auch mitgespielt hat, dass das Label „Sauber“ im Moment<br />
schlecht zu einer Grossbank passt.<br />
33
Persönlichkeitstest<br />
Wer bin ich, bin ich wer?<br />
TEXT MICHI FUCHS<br />
Wolltest du schon immer mal wissen was für ein Typ Mensch du in Wirklichkeit bist? Die Antwort auf<br />
diese Frage ist Ja, ich nehm’s dir vorweg.<br />
Es gib eine grosse Anzahl Analysen: Anforderungsanalyse, Artefaktanalyse, Analyse (Schach),<br />
chemische Analyse, Finanzanalyse, Konstellationsanalyse, Materialflussanalyse, (Graphische<br />
Varianten), Musikanalyse, Psychoanalyse, Politikanalyse, Politikfeldanalyse, Quellenanalyse, Sprachanalyse,<br />
Systemanalyse, Textanalyse, Videoanalyse, Wasseranalyse.<br />
Doch die wichtigste, ist die Typanalyse. Ohne dieses aussagekräftige Analysesystem weiss man nicht,<br />
wer oder was man eigentlich ist. Darum lade ich dich ein, dies nun mit dem Beantworten der folgenden<br />
Fragen herauszufinden. Kreuze die Antwort an, die für dich am ehesten in Frage kommt.<br />
Frage 1: Bist du in der Pfader/ in?<br />
o Ja, ich bin ein/ e Pfader/ in<br />
(5 Punkte)<br />
o Nein, was ist das „Pfader“<br />
(9 Punkte)<br />
o Nein, ich bin Jungwächtler/ in<br />
(2 Punkte)<br />
o Wie war noch gleich die Frage (1 Punkte) _________<br />
Frage 2: Wer ist Donald Tusk?<br />
o Ein liberaler polnischer Politiker<br />
(1 Punkte)<br />
o Eine lustige Comicente<br />
(5 Punkte)<br />
o Ein Tschechisches Nationalgericht<br />
(9Punkte)<br />
o Wie war noch gleich die Frage (2 Punkte) _________<br />
Frage 3: Ich finde mich…<br />
o nicht so besonders nett<br />
(9 Punkte)<br />
o nicht so besonders schön<br />
(5 Punkte)<br />
o nicht so besonders intelligent<br />
(2 Punkte)<br />
o nicht so besonders italienisch (1 Punkte) _________<br />
Frage 4: Was findest du am besten?<br />
34<br />
o Holz<br />
(2 Punkte)<br />
o Hände<br />
(5 Punkte)<br />
o Heuchler<br />
(9 Punkte)<br />
o Hautpigmente (1 Punkte) _________
Frage 5: Mein Traumberuf könnte sein?<br />
o Armleuchter<br />
(9 Punkte)<br />
o Treuhand-Allrounder/ in<br />
(1 Punkte)<br />
o Human Resources Assistant<br />
(2 Punkte)<br />
o Applikationsspezialist/ in für Ultraschall Diagnostik (5 Punkte) _________<br />
Frage 6: Ich kann…?<br />
o gut singen<br />
(1 Punkte)<br />
o gut aussehen<br />
(9 Punkte)<br />
o nicht besonders viel<br />
(5 Punkte)<br />
o Wie war noch gleich die Frage (2 Punkte) _________<br />
Frage 7: Was würdest du machen, wenn du plötzlich kein Geld mehr hast?<br />
o Eine/ n reiche/ n Frau/ Mann heiraten<br />
(1Punkte)<br />
o Unter der Brücke schlafen und Betteln gehen<br />
(9 Punkte)<br />
o Zu einem <strong>St</strong>adtoriginal werden<br />
(5 Punkte)<br />
o Mir einen Job suchen (2 Punkte) _________<br />
TOTAL PUNKTE<br />
_________<br />
Nun finde auf der nächsten Seite heraus, wer du wirklich bist....<br />
35
Persönlichkeitstest<br />
7-35 Punkte Der/ die Ängstliche<br />
Du bist schreckhaft, chaotisch, durch den Wind. Dein Leben ist von Angstanfällen geprägt. Du wärst<br />
ein wirklich netter Mensch, wenn du dann mal auf andere Leute zugehen würdest, doch du verkriechst<br />
dich lieber hinter deinem PC und deinem Internet-Pseudonym Dancing_Queen76. Da chattest du in<br />
den verschiedenen Foren und behauptest, dass du 1.80 m gross bist, athletische Figur hast auf romantische<br />
Bücher stehst u.s.w. Doch in Wirklichkeit ist das einzige besondere an dir, dass du den Zwang<br />
verspürst dir immerzu die Hände zu waschen.<br />
P.S.: Du hast kein Haustier und magst keine Menschen die so aussehen wie Tiere.<br />
36-59 Punkte Der/ die Draufgänger/ in<br />
Du hast keine Probleme durchs Leben zu kommen. Dir möchte man im Dunkeln lieber nicht begegnen,<br />
da du ein eher bulliges Auftreten hast. Obwohl die Leute Angst vor dir haben, bist du doch sensibel.<br />
Dies äussert sicht dadurch, dass du sogar dein Leben für dein über alles geliebtes Haustier opfern<br />
würdest. Wahrscheinlich hast du einen Hund oder eine Katze. Da du gerne im Sommer Ferien am<br />
Meer machst, wünschst du dir eigentlich eine Karpfundkatze, damit du sie zum Plantschen und im<br />
Meer herumtollen mitnehmen kannst.<br />
63 Punkte Der/ die „Bschiiser/ in“<br />
Du hast die Fragen leider nicht Wahrheitsgetreu, sondern der höchsten Punktzahl entsprechend ausgefüllt.<br />
Daher kann man von dir sagen, dass du ein recht hohes Mass an Egoismus aufweist. Daher<br />
kommt’s, dass dich die meisten, eigentlich alle Leute, nicht unbedingt sympathisch finden. Sie finden<br />
dich direkt gesagt ziemlich scheisse!!! Mein Tipp, ändere dich noch heute, oder verlasse so schnell wie<br />
möglich das Land um einen Neuanfang zu wagen. Viel Glück.<br />
36
Mecheler Szene<br />
Impressum<br />
Die Mechelerszene ist das Mitteilungsheft der <strong>Pfadi</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />
und erscheint vierteljährlich.<br />
Ausgabe 56, 1/2008 im Dezember<br />
Redaktionsleitung<br />
Benno Häberli, Vif<br />
Layout | Umschlag | Inserate<br />
Fabian Fuchs, Fesch<br />
Ressortchef Pfader<br />
Thomas von Hösslin, Earl Grey<br />
Ressortchef Wölfe<br />
Lukas Schöpfer, Banks<br />
Ressortchefin Bienli / Pfadessen<br />
Seraina Imfeld, Elan<br />
Illustrationen<br />
Christian Felber,Gogol<br />
Kasse | Adressverwaltung<br />
Philipp Wyss, Allegro<br />
Druck<br />
Ley Druck GmbH<br />
Spitalstrasse 45<br />
6004 Luzern<br />
37