GASWÄRME International 3/2007 - Aichelin
GASWÄRME International 3/2007 - Aichelin
GASWÄRME International 3/2007 - Aichelin
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VULKAN-VERLAG · ESSEN 3<br />
<strong>2007</strong><br />
<strong>GASWÄRME</strong><br />
<strong>International</strong><br />
http://www.gaswaerme-online.de<br />
Schwerpunkt<br />
Verbrennungstechnik<br />
Prozessoptimierung an einem Herdwagenofen durch<br />
Einsatz keramischer Rekuperatorbrenner<br />
Use of ceramic recuperator burners for process optimization of a hearth bogie furnace<br />
Dipl.-Ing. (FH) Dirk Mäder, AICHELIN Entwicklungszentrum und Aggregatebau Gesellschaft mbH, Vertriebsbüro Hagen<br />
Dr.-Ing. Roland Rakette, AICHELIN Entwicklungszentrum und Aggregatebau Gesellschaft mbH, Oederan<br />
Dipl.-Ing. Stefan Schlager, Schlager Industrieofenbau GmbH, Hagen<br />
erschienen in<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> 3/<strong>2007</strong><br />
Vulkan-Verlag GmbH, Essen<br />
Ansprechpartner: Stephan Schalm, Telefon 0201/82002-12, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de
Fachberichte<br />
Prozessoptimierung an einem Herdwagenofen<br />
durch Einsatz keramischer Rekuperatorbrenner<br />
Use of ceramic recuperator burners for process optimization of a hearth bogie furnace<br />
Anhand des Neubaus eines Herdwagenofens, der zur Wärmebehandlung dient, werden Optimierungspotentiale aufgezeigt. Der Einsatz<br />
moderner Rekuperatorbrenner, die im vorliegenden Fall zur direkten Beheizung eingesetzt werden, begünstigt das Ausschöpfen dieser<br />
Potentiale. Es wird auf die Brenner- und Ofentechnik eingegangen sowie über erste Betriebserfahrungen berichtet. Viele der aufgezeigten<br />
Maßnahmen lassen sich analog auf andere Ofentypen und Altanlagen übertragen. Der engen Zusammenarbeit zwischen Brennerhersteller,<br />
Ofenbauer und Betreiber kommt bei der Prozessoptimierung eine tragende Rolle zu.<br />
Potentials for optimization are outlined using the example of a new hearth bogie furnace for a heat-treatment installation. The use of<br />
modern recuperator burners which, in this case, are employed for direct heating, favors the exhaustive exploitation of these potentials.<br />
The burner and furnace technologies are examined in detail, and initial operating experience is reported. Many of the provisions outlined<br />
can be applied analogously to other furnace types, including existing installations. Close cooperation between the burner manufacturer,<br />
the furnace engineer and the operator plays a vital role in process optimization.<br />
S<br />
teigende Ansprüche der Betreiber an<br />
die zentralen Eigenschaften einer Thermoprozessanlage<br />
wie z. B. Gasverbrauch,<br />
Temperaturgenauigkeit, Ofenatmosphäre,<br />
oder Störungsunanfälligkeit stellen höchste<br />
Anforderungen an den Brennerhersteller<br />
und den Ofenbauer, die durch gemeinsame<br />
Arbeit zur Prozessoptimierung und damit<br />
zur Verbesserung der Eigenschaften<br />
des Endproduktes beitragen können.<br />
Dies wird am Beispiel eines mit 18 keramischen<br />
Rekuperatorbrennern direkt beheizten<br />
Herdwagenofens (Nutzraum: 2 300 x<br />
1 500 x 9 700 mm, Temperaturbereich:<br />
500–1200 °C, Temperaturgenauigkeit:<br />
+/- 5 K, Beheizung: 18 x Rekuperator-<br />
Hochgeschwindigkeitsbrenner NOXMAT ®<br />
K-RHGB160, Gesamtanschlussleistung:<br />
2.880 kW, Max. Beladung: 20 000 kg) näher<br />
erläutert (Bild 1).<br />
Der erste Herdwagenofen wurde Anfang<br />
2006 in Betrieb genommen und ist seitdem<br />
ununterbrochen in Produktion. Im Februar<br />
<strong>2007</strong> wurde der zweite, annähernd baugleiche<br />
Ofen aufgestellt.<br />
Brennertechnik<br />
Bild 1:<br />
Herdwagenöfen<br />
HW65-2700-1200<br />
Fig. 1:<br />
HW65-2700-1200<br />
bogie hearth furnaces<br />
Bei der direkten Beheizung müssen die<br />
Rauchgase aus dem Ofenraum über den<br />
Brenner abgesaugt werden. Dies geschieht<br />
mithilfe eines Ejektors, der am Abgasstutzen<br />
des Brenners angebaut wird. Der Ejektor<br />
erzeugt am Abgasstutzen einen Unterdruck,<br />
wodurch die Rauchgase aus dem<br />
Ofenraum gesaugt werden. Der notwendige<br />
Ejektorluft-Volumenstrom wird der zentralen<br />
Verbrennungsluftleitung entnommen.<br />
Damit die Rauchgase unmittelbar am Rekuperator<br />
entlang strömen, wird der Brenner<br />
mit einem Abgasführungsrohr ausgerüstet.<br />
Um bei abgeschaltetem Brenner ungewolltes<br />
Strömen heißer Ofenraumatmosphäre<br />
durch den Brenner und damit dessen Aufheizen<br />
zu verhindern, wird der Ejektor ausgangseitig<br />
mit einer Abgasklappe ausgestattet.<br />
Bei Brennerabschaltung wird diese<br />
geschlossen.<br />
Die Verbrennungsluft strömt vollständig an<br />
der Innenseite des Rekuperators entlang.<br />
Sie wird dabei durch die heißen Abgase<br />
vorgewärmt, die an der Außenseite des Re-<br />
Dipl.-Ing. (FH) Dirk Mäder<br />
AICHELIN Entwicklungszentrum<br />
und Aggregatebau Gesellschaft<br />
mbH, Vertriebsbüro Hagen<br />
Dr.-Ing. Roland Rakette<br />
AICHELIN Entwicklungszentrum<br />
und Aggregatebau Gesellschaft<br />
mbH, Oederan<br />
Dipl.-Ing. Stefan Schlager<br />
Schlager Industrieofenbau<br />
GmbH, Hagen<br />
Tel. 0 23 34/44 23 58<br />
E-Mail:<br />
maeder@noxmat.de<br />
Tel. 03 72 92/6 50 30<br />
E-Mail:<br />
drrakette@noxmat.de<br />
Tel. 0 23 31/57 07-00<br />
E-Mail:<br />
s.schlager@schlager-gmbh.de<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (56) Nr. 3/<strong>2007</strong> 181
Fachberichte<br />
kuperators zurückfließen und den Brenner<br />
abgekühlt durch den Ejektor verlassen.<br />
Durch das Vorwärmen der Verbrennungsluft<br />
wird ein höherer feuerungstechnischer<br />
Wirkungsgrad erzielt, d. h. der Brenner hat<br />
bei gleicher Wärmeleistung einen geringeren<br />
Bedarf an Brennstoff.<br />
Aus dem sicheren Zündverhalten, das<br />
durch eine eigens dafür vorgesehene, separat<br />
angelegte Zündkammer im Brennerinneren<br />
realisiert wird, resultiert ein sehr<br />
gutes Betriebsverhalten.<br />
Standardmäßig werden die Brenner im Ein-<br />
Aus-Betrieb gefahren, andere Betriebsweisen<br />
sind möglich.<br />
Die Brenner werden als funktionsfähige<br />
Einheit, bestehend aus dem Basisbrenner,<br />
den Gas- und Luftzuführungsleitungen<br />
inkl. der elektrisch betätigten Stellglieder,<br />
der Brennersteuerung und dem Ejektor, bei<br />
Betriebstemperatur voreingestellt und einbaufertig<br />
ausgeliefert (Bild 2). Dies ermöglicht<br />
kurze Montage- und Inbetriebnahmezeiten.<br />
Die modulare Bauweise der Brenner ermöglicht<br />
es zudem, die Anschlüsse der Versorgungsmedien<br />
in 90° Schritten um die<br />
Brennerachse zu drehen, so dass eine Anpassung<br />
an die örtlichen Gegebenheiten<br />
einfach zu realisieren ist. Die Baugrößen<br />
dieser keramischen Rekuperatorbrenner<br />
umfassen einen Leistungsbereich von 9 bis<br />
160 kW.<br />
Steuerung<br />
Bild 2:<br />
Keramische Rekuperator-Hochgeschwindigkeitsbrenner<br />
NOXMAT ® K-RHGB<br />
160 für die<br />
Direktbeheizung<br />
Fig. 2:<br />
NOXMAT ® K-RHGB<br />
160 ceramic<br />
recuperator<br />
high-speed burners<br />
for direct heating<br />
Optimalerweise werden die Brenner wie im<br />
vorliegenden Fall durch einen drehzahlgeregelten<br />
Ventilator mit Verbrennungsluft<br />
versorgt. Durch die Drehzahlregelung ist<br />
ein konstanter Luftvordruck an den Rekuperatorbrennern<br />
in jeder Betriebsphase des<br />
Ofens, also bei Teil- und Volllast, gewährleistet.<br />
Bild 3:<br />
Schema eines<br />
Ein-Aus betriebenen<br />
Rekuperatorbrenners<br />
mit Ejektor<br />
Fig. 3:<br />
Diagram of an<br />
ON/OFF-operated<br />
recuperator burner<br />
with ejector<br />
Die Taktsteuerung der SPS gibt das Signal<br />
zum Brennerstart auf die am jeweiligen<br />
Brenner angebrachte Brennersteuerung,<br />
die den kompletten Ablauf eines Taktzyklus<br />
vom Zünden über das Öffnen der elektrisch<br />
betätigten Stellglieder bis hin zur Flammenüberwachung<br />
selbstständig ausführt.<br />
Durch Anschließen eines PCs an die Brennersteuerung<br />
lassen sich bestimmte Parameter,<br />
wie z. B. Mindestbrenndauer oder<br />
Abschaltschwelle, vom Servicetechniker in<br />
sinnvollen Grenzen verändern.<br />
Sicherheitsrelevante Parameter dagegen<br />
sind für den Bediener nicht zugänglich.<br />
Verschiedene Störungsursachen können<br />
durch die Brennersteuerung erkannt und<br />
deren Art und Anzahl registriert werden.<br />
Dies ermöglicht eine schnelle Fehleranalyse<br />
bzw. -beseitigung und erhöht damit die<br />
Anlagenverfügbarkeit. Bild 3 zeigt einen<br />
schematischen Überblick der verwendeten<br />
Rekuperatorbrenner-Einheit für die direkte<br />
Beheizung.<br />
Ofenatmosphäre<br />
Die Ofenatmosphäre sollte in den meisten<br />
Anwendungsfällen leicht oxidierend sein,<br />
also einen Sauerstoffanteil von 2–4 % in allen<br />
Betriebsphasen aufweisen. Speziell im<br />
Teillastbetrieb, wenn nur wenige oder zeitweise<br />
gar keine Brenner mehr in Betrieb<br />
sind, muss daher der Eintritt von Falschluft<br />
in den Ofenraum verhindert werden.<br />
Dieser ist nicht nur energietechnisch unerwünscht,<br />
sondern führt insbesondere bei<br />
hohen Ofenraumtemperaturen zur erhöhten<br />
Verzunderung des Wärmgutes.<br />
Der Sauerstoffgehalt im Teillastbetrieb beträgt<br />
weniger als 5 % und bei Ofenraumtemperaturen<br />
von 1200 °C weniger als<br />
2 %. Der Eintritt von Falschluft über den<br />
Brenner wird zum einen durch die Verwendung<br />
einer anschlagenden Luftklappe mit<br />
geringer Leckmenge am Ejektor und zum<br />
anderen durch die Realisierung einer geringfügigen<br />
Spülluftmenge deutlich reduziert.<br />
Das Starten der Brenner mit sofortiger<br />
Brennstabilität innerhalb einer Sekunde<br />
führt zu verringerten Schadstoffemissionen.<br />
Ofenraumdruck<br />
Von hoher Relevanz für den direkt beheizten<br />
Wärmebehandlungsprozess ist ein<br />
möglichst konstanter Ofenraumdruck, der<br />
in der Regel immer leicht positiv sein sollte<br />
(+ 0,1 bis + 0,5 mbar).<br />
Ein zu niedriger Ofenraumdruck begünstigt<br />
den Eintritt von Falschluft und damit<br />
die Bildung von „Kältenestern“ im Ofen.<br />
Ein zu hoher Ofenraumdruck dagegen<br />
drückt die heißen Abgase an ungewünschten<br />
Stellen aus der Ofenanlage. Dies sind<br />
182<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (56) Nr. 3/<strong>2007</strong>
Die energiesparende und<br />
servicefreundliche Brennertechnik<br />
• Brenner für direkte und indirekte Beheizung<br />
mit und ohne Rekuperator<br />
• Hochgeschwindigkeits- und Flammenbrenner<br />
• Strahlrohre Keramik und Stahl<br />
• Steuergeräte und Komponenten<br />
• Flachflammenbrenner<br />
• Rekonstruktion und Wartung<br />
www.noxmat.com<br />
AICHELIN Entwicklungszentrum<br />
und Aggregatebau GmbH<br />
Ringstraße 7, D-09569 Oederan<br />
Tel. +49 (37292) 65 03-0<br />
Fax +49 (37292) 42 07<br />
info@noxmat.de<br />
Wir informieren Sie gerne persönlich im Rahmen<br />
der Fachmesse THERMPROCESS - Düsseldorf<br />
auf unserem Messestand<br />
in der Halle 4, Stand F21<br />
12. – 16. Juni <strong>2007</strong>
Fachberichte<br />
Verbrennungsluft in Abhängigkeit von der<br />
Ofenraumtemperatur und der Luftvorwärmung.<br />
Die Emissionen des Treibhausgases<br />
CO 2 reduzieren sich analog zur Einsparung<br />
des Brenngases.<br />
Bei der dezentralen Wärmerückgewinnung<br />
werden höhere Luftvorwärmungen und<br />
damit bessere Wirkungsgrade erzielt, da<br />
die Luft ohne Umwege direkt im Brenner<br />
erwärmt wird. Die vermeintlich höheren<br />
Anschaffungskosten rechnen sich neben<br />
der Energieersparnis auch über den geringeren<br />
Wartungsaufwand und eine höhere<br />
Anlagenverfügbarkeit. Nicht selten lohnt<br />
sich daher auch bei Altanlagen eine Umrüstung<br />
auf moderne Rekuperatorbrenner.<br />
Bild 4: Energieeinsparpotential durch Luftvorwärmung<br />
Fig. 4: Energy-savings potentials for air preheat<br />
meist die Spalte zwischen den drei Baugruppen<br />
Ofengehäuse, Ofentür und Herdwagen.<br />
Der Austritt von Abgasen an diesen<br />
Stellen wirkt sich sehr ungünstig auf<br />
die in Spaltnähe befindlichen Ofenbauteile<br />
aus. Verzug, größerer Verschleiß und höherer<br />
Energieverbrauch sind die Folge.<br />
Beim Einsatz von Rekuperatorbrennern<br />
wird ein nahezu konstanter Ofenraumdruck<br />
durch die zeitgleich zum Brennerstart<br />
aktivierte Abgasabsaugung im Ejektor<br />
erreicht. Der Ofenraumdruck lässt sich<br />
durch eine Veränderung des Ejektorluftvolumenstroms<br />
einstellen.<br />
Eine deutliche Reduzierung des Eintritts<br />
von Falschluft wird durch zusätzliche Abdichtungssysteme<br />
an den Spalten zwischen<br />
Ofengehäuse und Ofentür sowie Ofengehäuse<br />
und Herdwagen erzielt. Die mechanische<br />
Abdichtung dieser Spalte wird im<br />
vorliegenden Beispiel durch pneumatische<br />
Abdichtvorrichtungen realisiert und ist in<br />
einer besonders verschleißarmen Bauweise<br />
ausgeführt. Diese Maßnahmen lassen sich<br />
bei vielen Altanlagen nachträglich umsetzen<br />
und tragen somit zu einer Prozessoptimierung<br />
bei.<br />
Temperaturverteilung<br />
Entscheidend für das Ergebnis einer Wärmebehandlung<br />
ist eine gleichmäßige Temperaturverteilung<br />
im Nutzraum des Ofens.<br />
Beide Öfen genügen hohen Genauigkeitsansprüchen<br />
und erreichen eine Temperaturabweichung<br />
von +/– 5 K vom vorgegebenen<br />
Sollwert bei Ofenraumtemperaturen<br />
zwischen 500 °C und 1 200 °C.<br />
Im Wesentlichen wird dies durch folgende<br />
Brennermerkmale realisiert:<br />
– Die hohe Austrittsgeschwindigkeit der<br />
Flammengase bewirkt eine gute Umwälzung<br />
der Ofenraumatmosphäre. Sie beträgt<br />
bei maximaler Ofenraumtemperatur<br />
bis zu 130 m/s. Deshalb ordnet man<br />
derartige Brenner den Hochgeschwindigkeitsbrennern<br />
zu.<br />
– Begünstigt wird die Umwälzung durch<br />
die dezentrale Abgasabsaugung an jedem<br />
einzelnen Brenner.<br />
– Durch die sofortige Brennstabilität haben<br />
die Rekuperatorbrenner innerhalb einer<br />
Sekunde nach ihrer Zündung die volle<br />
Nennleistung erreicht. Dies ermöglicht<br />
eine kurze Brenndauer und verhindert<br />
örtliche Überhitzungen im Ofenraum.<br />
Energieeinsparung<br />
Steigende Preise für Erdgas machen die<br />
Umsetzung von Maßnahmen zur Wärmerückgewinnung<br />
zunehmend rentabel. Eine<br />
Möglichkeit zur Wärmerückgewinnung ist<br />
die Vorwärmung der Verbrennungsluft<br />
durch die Nutzung der im heißen Abgas<br />
enthaltenen Energie.<br />
Für die rekuperative Luftvorwärmung haben<br />
sich in der Praxis der Zentralrekuperator<br />
(zentrale Wärmerückgewinnung) auf<br />
der einen und der Rekuperatorbrenner (dezentrale<br />
Wärmerückgewinnung) auf der<br />
anderen Seite durchgesetzt.<br />
Bild 4 zeigt das Energieeinsparpotential einer<br />
Ofenanlage durch Vorwärmung der<br />
Weitere Einsparpotentiale ergeben sich<br />
auch durch die Bauweise des Ofens. Durch<br />
einen der Fahrweise des Ofens entsprechenden<br />
Aufbau der Isolierung lassen sich<br />
die Verluste ebenfalls reduzieren. Im vorliegenden<br />
Fall wurde das Ofengehäuse mit<br />
einer Faserisolierung mit geringer spezifischer<br />
Wärmekapazität ausgekleidet, so<br />
dass die Isolierung möglichst wenig Energie<br />
beim Aufheizen aufnimmt.<br />
Erfahrungen nach<br />
einjährigem Betrieb<br />
Nach einjährigem Betrieb hat sich das Anlagenkonzept<br />
bestens bewährt. Bei gleichzeitiger<br />
Verwendung von Rekuperatorbrennern<br />
und pneumatisch angetriebenen<br />
Tür- und Herdwagenabdichtsystemen werden<br />
sehr geringe spezifische Gasverbräuche<br />
erzielt.<br />
Das gute Betriebsverhalten der Rekuperatorbrenner<br />
bewirkt, dass nahezu keine<br />
Brennerstörungen mehr auftreten.<br />
Nach dem einen Betriebsjahr wurde turnusgemäß<br />
eine Wartung durchgeführt, bei<br />
der die Elektrodenstäbe gewechselt und<br />
die Brennereinstellungen kontrolliert wurden.<br />
Eine Abgasanalyse des Ofens weist<br />
unverändert gute Werte auf.<br />
Weitere Wartungstätigkeiten waren nicht<br />
erforderlich.<br />
Fazit<br />
Optimierungspotentiale finden sich an vielen<br />
Stellen einer Ofenanlage. Wärmerückgewinnung,<br />
Ofenatmosphäre, Temperaturgleichmäßigkeit<br />
und Anlagenverfügbarkeit<br />
sind dabei nur einige Ansatzpunkte. Mit<br />
dem Einsatz moderner Rekuperatorbrenner<br />
lässt sich bereits ein Großteil dieser Potentiale<br />
direkt ausschöpfen.<br />
y<br />
184<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (56) Nr. 3/<strong>2007</strong>