Die Unbunte - Free Web
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Ausgabe 40 April 2001 0,20 DM<br />
<strong>Die</strong> <strong>Unbunte</strong><br />
Unabhängige Schülerzeitung in Berlin<br />
Schweiz fr. 4,- Frankr. fr. 17,- Lux. lfr 92,- Span. pts 450,- Niederl. hfl 5,- Finnl. fmk 26,50 Dänem. dkr 18,50 Ital. L 5000,- Ung.<br />
265 ft Norw. nkr 24,- Schwed. skr 32,- Belg. bfr 95,- Griech. Dr 1000,- Gr.Br. 2,45 CR Kr 80,- Printed in Germany
Ausgabe 40 DIE UNBUNTE Editorial<br />
1.000.000 Menschen<br />
sehen täglich<br />
ihre Werbung<br />
...<br />
vor dem Alter<br />
Hochachtung!<br />
Noch versuchen die letzten Reliquien des<br />
Winters, wie nicht abtauende Schneereste<br />
und dicke graue Wolken, Frühlingsgefühle<br />
zu unterdrücken, doch der Wind ist schon<br />
nicht mehr ganz so kalt und längst durchbrechen<br />
leuchtende Krokusse das Winterfad<br />
der Stadt und wenn man die Augen schließt,<br />
riecht der Regen eben doch schon nach<br />
Frühling... In dieser Zeit der wachsenden<br />
Hoffnung ist natürlich nichts passender als<br />
eine neue <strong>Unbunte</strong>. Aber halt!- Schon<br />
optisch lässt sich unmittelbar eine Differenz<br />
manifestieren(und fangt jetzt bitte nicht wieder<br />
die <strong>Unbunte</strong>-das-heißt-doch-keine-Farben-Diskussion<br />
mit uns an!). Auch das Layout<br />
hat sich verändert, ja, fast verbessert,<br />
könnte man meinen und nicht zuletzt treten<br />
inhaltlich neue Facetten auf (Das bemerkt<br />
man natürlich bloß, wenn man das tut, was<br />
eine Zeitung eigentlich verlangt- sie lesen!),<br />
hervorgerufen durch Entwicklung, Erfahrung<br />
und bunte Ideen etlicher Jungredakteure<br />
(Dank und unendliche Liebe an Euch alle!).<br />
Was steckt hinter all dem? Nun, die Begründung<br />
ist simpel und der mathematische<br />
Beweis primitiv wie immer, denn auf die 39<br />
folgt nun mal die 40 und dieses irdische<br />
Gesetz ändert sich auch bei göttlichen<br />
<strong>Unbunte</strong>n nicht. VERSTEHT IHR WAS DAS<br />
ZU BEDEUTEN HAT? Ihr haltet gerade die<br />
40. Ausgabe in den Händen. Jubiläum, jubiläh...!<br />
Hhm, da war doch noch was... Ach<br />
so, nebenbei haben wir zum 1. Mal einen<br />
runden Geburtstag! Mensch Kinder, die<br />
<strong>Unbunte</strong> ist 10 geworden! Zelebrieren könnt<br />
Ihr dieses Ereignis dann am Donnerstag, den<br />
12. April im Come In (Archenholdparty). Vorher<br />
solltet Ihr aber diese Jubiläumsausgabe<br />
eingehend ergründen, damit Ihr mitreden<br />
könnt.<br />
Also bis dahin wie immer viel Spaß beim<br />
Lesen. Eure Redaktion.<br />
Leider hat ein bestimmter Werbepartner<br />
es nicht geschafft<br />
seine Werbung hier zu plazieren.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Unbunte</strong> unterstreicht<br />
mit dieser Seite<br />
ihre<br />
Unabhängigkeit.<br />
Inhalt<br />
Inhalt<br />
4 Nazis in Treptow 19 Gäste<br />
5 Alle mal stolz sein<br />
20 Gedichte<br />
22 Pinnwand + 5 Gründe<br />
<strong>Unbunte</strong><br />
6 Rechte an unserer Schule<br />
7 Rekord<br />
8 Unsere Projektwoche<br />
10 Ingo + Fasching<br />
12 BSE-Profitfrage<br />
13 Erderwärmung<br />
14 Schrottfisch-Interview<br />
18 The Meaning of Life<br />
18 Mittwoch, 17.30...<br />
23 In & Out + Verlosung<br />
24 Medienwahn<br />
25 Traurig aber wahr<br />
26 Zivi im Ausland<br />
26 Andere Länder andere Sittten<br />
28 “Zurück zu Dir”<br />
29 Hurvínek und Spejbl<br />
30 Dr. Mau<br />
Seite 3
Titel DIE UNBUNTE Ausgabe 40<br />
Ausgabe 40 DIE UNBUNTE Titel<br />
Nicht nur danebenstehen!<br />
Seit dem letzten Sommer ist die Thematik des Rechtsradikalismus ja nun<br />
auch bis zu unseren Politikern durchgedrungen, doch auf die den Worten folgenden<br />
Taten warten wir noch immer. Erleben dürfen wir aber täglich<br />
Agressionen und Ängste in unserer nächsten Umgebung. Und da wir die<br />
zunehmende Zahl der Bomberjacken an unserer Schule nicht als Modetrend<br />
verstehen können und dürfen, sehen wir uns veranlasst und verantwortet<br />
uns und Euch damit zu beschäftigen:<br />
Nazis in Treptow<br />
Anonymus<br />
Endlich haben die Medien wieder ein unerschöpfliches<br />
Thema: Rechtsradikalismus!<br />
Nachdem mehrere Jahre dieser Bewegung<br />
wenig Beachtung geschenkt wurde, wird nun<br />
in Politik und Presse Stellung genommen und<br />
die Bevölkerung aufmerksam gemacht.<br />
Sicher ist es euch schon längst aufgefallen,<br />
denn wer mit offenen Augen durch die Welt<br />
geht, dem wird nicht entgangen sein, dass<br />
auch unser Bezirk Treptow nicht verschohnt<br />
bleibt.<br />
Wer schon einmal Samstag Abend am Busbahnhof<br />
Schönweide war, wird das nur<br />
bestätigen können, denn eine gewisse<br />
Ansammlung von weißen Hosen-, Glatzen-,<br />
Bomberjacken- und Springerstiefelträgern<br />
macht auf sich aufmerksam, ob nun durch<br />
unverholendes Mustern, Gegröle, Beleidigungen<br />
oder gar Ausschreitungen. Parties im<br />
Come In sind nach verlassen des Ortes auch<br />
nicht gerade ungefährlich und das “Fliegerheim”<br />
(Café in der Winckelmannstr.) ist<br />
bekannt für die Anzahl der rechtsgerichteten<br />
Besucher, von der A-Party (jetzt ist sie weg,<br />
wurde ja auch Zeit) gar nicht zu sprechen...<br />
Seit neuestem kleben auf den Straßenbahnen<br />
kleine orange Schildchen à la “wir bieten<br />
Schutz vor rassistischen Überfällen”. Leider<br />
muss ich berichten, dass eine 6 Mann-<br />
Nazi-Clique vor mir saß und sich über diese<br />
Aufkleber totgelacht hat.<br />
Läuft man nach Schulschluss an der Realschule<br />
in der Hövelstraße vorbei, kann man<br />
sich wirklich nur erstaunt an den Kopf fassen<br />
und sich fragen, wie es möglich ist, dass fast<br />
alle Schüler rechts aussehen, denn man<br />
kann nicht sagen, wie viele davon wirklich<br />
den Nationalsozialismus unterstützen oder<br />
sich anpassen. Ich habe von Methoden<br />
gehört, die der Anpassung dienen und die<br />
ich keinem wünschen möchte. Auf dieser<br />
Schule sind auch ehemalige Mitschüler von<br />
mir, die, treffe ich sie auf der Strasse, mich<br />
nur anrempeln und sich in Richtung “Zecke<br />
verrecke” äußern. Frage ich nach Bewegründen,<br />
erhalte ich oft keine sehr inhaltsreichen<br />
Antworten. Dass es dem “ordentlichen Deutschen”,<br />
seiner Meinung nach, zusteht,<br />
Andersdenkende einzuschüchtern, ist wohl<br />
unerklärbar. Fakt ist, dass gerade in Treptow<br />
in den letzten Jahren die Rechte Szene<br />
(hauptsächlich bestehend aus Jugendlichen)<br />
enorm zugenommen hat und man sich als<br />
neutral bis linksgerichtete(r) abends vor<br />
Übergriffen fürchten muss. Zugleich ist das<br />
Vogel-Strauß-Syndrom sehr verbreitet: Schüler<br />
werden am helllichten Tag von Nazis auf<br />
dem Bahnsteig in Schönenweide abgezogen,<br />
Leute werden angepöbelt und die Umstehenden<br />
schauen weg, aus Angst vor dem inzwischen<br />
gewonnenen Einfluss und der Machtstellung.<br />
<strong>Die</strong> Übergriffe häufen sich, so dass<br />
es bereits eine beträchtliche Chronik gibt.<br />
Alle mal<br />
stolz sein?<br />
Sylvia Kurz<br />
Vor einiger Zeit bekannte der CDU-Generalsekretär<br />
Laurenz Meyer: “Ja, ich bin stolz,<br />
Deutscher zu sein”. <strong>Die</strong> NPD und die DVU<br />
versorgen seit Jahren ihre Sympathisanten<br />
mit Gratis-Aufnähern mit gleichlautender<br />
Parole. An dieser Aussage Meyers störte sich<br />
allerdings niemand weiter. Als der grüne<br />
Minister Jürgen Trittin sich etwas später zu<br />
der Feststellung verleiten<br />
ließ: “Laurenz Meyer hat die<br />
Mentalität eines Skinheads<br />
und nicht nur das Aussehen.<br />
Laurenz Meyer hat selber bekundet,<br />
dass er stolz darauf sei, dass<br />
er Deutscher ist. Das ist die Flachhheit,<br />
der geistige Tiefflug, der jeden<br />
rassistischen Schläger in dieser<br />
Republik auszeichnet.” , gab es einen<br />
großen Aufschrei in den Medien. <strong>Die</strong><br />
CDU forderte den Rücktritt Trittins und<br />
druckte Plakate wie “Jetzt reicht`s!<br />
Trittin beleidigt ganz Deutschland.<br />
<strong>Die</strong> SPD schaut zu”. Als die CDU in<br />
Rheinland-Pfalz dann noch Unterschriften<br />
gegen Trittin sammelte, stellte<br />
sich die NPD mit einem Transparent<br />
“Ich bin stolz ein Deutscher zu sein”<br />
gleich dazu. Auch andere Parteien<br />
beeilten sich, ihren Nationalstolz zu<br />
bekunden und krtisierten Trittin aufs<br />
schärfste.<br />
Dabei dürfte doch jedes Kind bereits wissen,<br />
dass man eigentlich nur auf etwas stolz sein<br />
kann, was man selber geleistet hat. Zufälligerweise<br />
auf einem bestimmten Fleck der<br />
Erde geboren worden zu sein, zählt jedenfallls<br />
nicht dazu. Nationen im heutigen Sinne<br />
gibt es eigentlich auch erst seit einigen Jahrhunderten<br />
und die sogenannte Deutsche<br />
Nation hat in dieser Zeit wahrlich nicht viel<br />
zustande gebracht, worauf man heute<br />
besonders stolz sein müsste. Zu den zivilisatorischen<br />
Errungenschaften der Menschheit<br />
haben jedenfalls alle Völker ihren Beitrag<br />
geleistet - kein Grund also warum nun ein<br />
Volk besonders toll sein sollte. Vielmehr hat<br />
die Deutsche Nation doch mehr zum Leid<br />
der Menschheit und zur Aufteilung der Welt<br />
in arm und reich beigetragen als andere Völker.<br />
Abgesehen davon sind die Begriffe<br />
“Deutsch” und “Nation” nicht so leicht zu<br />
definieren. Man kann z.B. an ein Staatsvolk<br />
auf einem bestimmten Territorium denken<br />
oder an die gemeinsame Geschichte einer<br />
Bevölkerungsgruppe oder auch an die<br />
Abstammung von einem Zeitpunkt ab. Keines<br />
der europäischen Völker ist allerdings<br />
ethnisch homogen entstanden, am<br />
wenigsten die Deutschen. Wer von der<br />
“Deutschen Nation” spricht, arbeitet<br />
also mit einer Konstruktion, die zum<br />
Großteil auf Willkür und Irrationalismus<br />
beruht. <strong>Die</strong>ser abstrakte<br />
Begriff gewinnt dann an Wert, wenn<br />
das Gefühl von Selbstwert und Identität<br />
woanders nicht gefunden werden<br />
kann. <strong>Die</strong> Nation garantiert<br />
dann die Zugehörigkeit zu einem Kolllektiv,<br />
das einem nicht genommen werden<br />
kann. <strong>Die</strong> Frustration und<br />
Aggressionen wenden sich dann häufig<br />
gegen diejenigen, die aus dem<br />
Kollektiv ausgeschlossen sind. Das<br />
gemeinsame Nationalbewußtsein<br />
dient in der Politik natürlich auch<br />
dazu, die großen sozialen Konflikte innerhalb<br />
Deutschlands zu zügeln. Wer sich z.B. selbst<br />
vorrangig als Arbeitnehmer sieht, könnte<br />
mehr Lohn fordern; wer sich selbst aber vorrrangig<br />
als Deutscher sieht, ist auch gerne<br />
mal bereit, für den “Standort Deutschland”<br />
auf alles zu verzichten und den Sündenbock<br />
woanders zu suchen. In diesem Sinne also:<br />
Lieber solidarisch, als solide arisch.<br />
Seite 4<br />
Seite 5
Titel DIE UNBUNTE Ausgabe 40<br />
Ausgabe 40 DIE UNBUNTE Titel<br />
Was Nun?<br />
Rechte an unserer Schule<br />
Anonymus<br />
Vielen von euch wird es gar nicht aufgefallen<br />
sein, das Hakenkreuz, das nach den Winterferien<br />
in den Schnee auf unserem Schulhof<br />
getreten war und die meisten von euch werden<br />
ein paar Bomberjackenträger mit kurzen<br />
Haaren nicht als Bedrohung empfinden.<br />
Vielleicht sind sie das auch nicht, zumindest<br />
bedrohen sie ja nicht Leben oder Gesundheit<br />
der anderen Schüler. Abgesehen von ein<br />
paar Pöbeleien vielleicht, die der eine oder<br />
andere schon zu hören gekriegt hat. Warum<br />
dann dieser Artikel?<br />
Ganz einfach. Weil ich der Meinung bin,<br />
dass man nicht erst gegen das faschistoide<br />
Gedankengut vorgehen sollte, wenn man<br />
angegriffen wird. Ich denke man sollte die<br />
Zeichen richtig deuten. Warum war das<br />
Hakenkreuz denn ausgerechnet auf unserem<br />
Schulhof und nicht auf irgendeiner verschneiten<br />
Wiese in der Umgebung? Warum<br />
verherrlichen schon Kinder den Nationalsozialismus,<br />
die in der Schule doch noch gar<br />
nichts davon gehört haben können? Oder<br />
besser, warum hören sie erst davon, wenn<br />
ihnen schon von irgendwelchen Nazi-<br />
Gruppierungen eingebläut wurde, dass das<br />
eh alles gestellt ist, um dem Ruf Deutschlands<br />
zu schaden? Einer allein kann dem<br />
nicht Einhalt gebieten. Trotzdem sollten die<br />
faschistoiden Tendenzen an unserer Schule<br />
endlich ein Thema werden, auch jenseits von<br />
“Aktion Noteingang” und “Aufstand der<br />
Anständigen”.<br />
Vielleicht lohnt es sich, die Frage aufzuwerfen,<br />
woher Rechtsradikalismus eigentlich<br />
kommt. Mehrere intelligente Leute haben<br />
festgestellt, er kommt aus der Mitte unserer<br />
Gesellschaft, der Faschismus ist eine extreme<br />
Form des Kapitalismus. Eine Diskussion zum<br />
Thema Rechtsradikalismus und Faschismus<br />
darf nicht losgelöst, stattfinden von einer Diskussion<br />
über die Verhältnisse, in denen wir<br />
leben. Selbst in unserer Bundesregierung<br />
bedient man sich hin und wieder gern der<br />
Argumente der Rechten, so meinte Herr Schily<br />
“Das Boot ist voll!” und meinte damit, dass<br />
Deutschland die Einwanderung stoppen und<br />
die Mauern um die Festung Europa noch ein<br />
Stück höher ziehen sollte. <strong>Die</strong> “Junge Union”,<br />
die Jugendorganisation der CDU, verteilte<br />
Aufkleber mit der Aufschrift “Deutschland<br />
muss in Kreuzberg wieder erkennbar sein.”<br />
Es zeiht sich also durch alle etablierten Partein<br />
und irgendwie komme ich mir manchmal<br />
ganz schön verlassen vor, wenn ich<br />
sehe, wie sehr unsere gesamte Gesellschaft<br />
schon nach rechts tendiert. Immer wieder<br />
kriege ich zu hören, man muss mit den Leuten<br />
reden. Ich rate jedem davon ab, es ist<br />
erstens gefährlich und zweitens meist auch<br />
sinnlos. <strong>Die</strong> Nazis sind in ihrer Meinung so<br />
gefestigt, dass sie für rationale Argumente eh<br />
nicht mehr zugänglich sind.<br />
An unserer Schule wäre es sinnvoll, die Kräfte<br />
zu bündeln, die wirklich etwas gegen diese<br />
rechtsrichtige Mitschüler tun wollen. Einer<br />
allein kann nicht viel ausrichten, aber<br />
gemeinsam sind wir stark.<br />
Noch einmal zurück zu unserer Schule.<br />
Offensichtlich wurde das Problem seitens der<br />
Lehrer unterschätzt oder heruntergespielt, um<br />
den Ruf der Schule nicht zu gefährden. Das<br />
Thema der Projektwoche ist Politik und jeder<br />
will unbedingt über Rechtsradikalismus reden<br />
- sicher eine Modeerscheinung, die sich mit<br />
dieser Taktik gut verträgt. Antifaschist sein ist<br />
plötzlich wieder in.<br />
Ich sage es noch mal in aller Deutlichkeit:<br />
Wir habe ein Problem, vielleicht noch ein<br />
kleines, aber wenn wir wieder neue 7. Klasssen<br />
bekommen und es wieder ein paar mehr<br />
“national gesinnte Deutsche” werden, könnte<br />
Faschismus hier schneller zum Mainstream<br />
werden, als wir denken.<br />
Dann bleibt das Hakenkreuz kein einmaliger<br />
Vorfall. Dann werden im Sommer noch mehr<br />
Faschisten die Sportplätze unserer Schule<br />
belagern und versuchen, die Kinder und<br />
Jugendlichen dort für ihre menschenverachtende<br />
Ideologie zu gewinnen. Das beste Mitttel<br />
gegen Faschismus ist und bleibt die Aufklärung<br />
über den Nationalsozialismus, über<br />
die Verbrechen die begangen wurden und<br />
über die Konsequenzen, die das für die Welt<br />
hatte. Wenn man das Thema mystifiziert, hat<br />
es auf Jugendliche oft eine geradezu magische<br />
Anziehungskraft und sie fallen auf die<br />
Propaganda der Rechten herein.<br />
Ein weiteres Problem ist die Tatsache, daß es<br />
unserer Gesellschaft einfach an Werten fehlt.<br />
<strong>Die</strong> Jugendlichen können sich an nichts<br />
mehr orientieren, sie können nichts mehr<br />
schaffen, auf das sie stolz sein können. Da<br />
aber jeder für die Entwicklung seines Selbstvertrauens<br />
etwas braucht, auf das er stolz<br />
sein kann, suchen sich die Jugendlichen<br />
eben etwas. Hier greift die Propaganda der<br />
RGroßereignis<br />
Redaktionssitzung<br />
ekord!<br />
Paul Klammer<br />
rechten Parteien: Ich bin stolz darauf,<br />
deutsch zu sein. Natürlich ist nicht jede Form<br />
von Nationalstolz zu verurteilen, wenn sie<br />
aber so weit geht, daß der Nationalsozialismus<br />
verherrlicht wird, dann geht der<br />
Nationalstolz zu weit. Aufklärung tut einfach<br />
Not und das ist auch Aufgabe der Schule.<br />
<strong>Die</strong> Schule muß den Jugendlichen Möglichkeiten<br />
geben, sich zu entfalten, Werte zu<br />
schaffen, jenseits von dumpfem “Ausländer<br />
raus” Gebrüll. Wenn die Jugend nicht mehr<br />
sich selbst überlassen wird, dann wird auch<br />
das Problem mitlaufender Rechter an unserer<br />
Schule zurückgehen.<br />
Bis dahin jedoch müssen die Schüler unserer<br />
Schule, die ihr Gewissen nicht mit den menschenverachtenden<br />
Ideologien der Nazis<br />
vereinbaren können, aktiv werden. Das es<br />
dazu keine Alternative gibt, sehen wir an der<br />
sich immer verschlechternden Situation.<br />
In diesem Sinne, findet euch zusammen,<br />
gemeinsam sind wir stark und können mehr<br />
erreichen als soundsoviele Einzelkämpfer.<br />
Wie schafft man es, dass 90 Leute in einem<br />
Klassenraum Platz finden? Man veranstaltet<br />
eine <strong>Unbunte</strong>-Redaktionssitzung und lädt<br />
alle Interessierten ein, teilzunehmen.<br />
Gerade erst wiederauferstanden steht die<br />
<strong>Unbunte</strong> vor neuen Problemen. Das nun<br />
stark dezimierte Redaktionsteam braucht<br />
neue Ideen und Helfer. Aber was wäre ein<br />
Problem, wenn es dazu nicht auch eine<br />
Lösung gäbe? Also macht man sich auf und<br />
sucht in den Klassen nach Interessierten,<br />
kündigt eine Zusammenkunft an und hofft,<br />
dass zum vereinbarten Termin wenigstens<br />
drei Neue in den <strong>Unbunte</strong>-Raum kommen.<br />
Was dann geschieht ist sehr überraschend.<br />
Als das U-Team am besagten Tag zur vereinbarten<br />
Zeit im Flur vor dem U-Raum auftaucht,<br />
kann es nicht mal die Tür erreichen<br />
um aufzuschließen. 83 Neulinge warteten<br />
darauf, vielleicht zum ersten Mal in ihrem<br />
Leben den U-Raum zu betreten. Schon war<br />
klar, dass es hier wohl oder übel zu Platzproblemen<br />
kommen musste. Deshalb wurde die<br />
Sitzung kurzerhand in den benachbarten<br />
Klassenraum E.14 verlegt. Dort saßen sich<br />
dann eine Hand voll <strong>Unbunte</strong>r und die<br />
plappernde Menge der Neuzugange gegenüber.<br />
Zuerst wurde das Projekt <strong>Unbunte</strong> vorgestellt.<br />
Danach kamen noch einige Vorschläge,<br />
die Aufgaben wurden verteilt und<br />
neue Termine festgelegt. Das ganze geschah<br />
mit einer etwas chaotischen Ordnung, was<br />
bei 90 Leuten nicht ausbleibt Als dann auch<br />
noch ein paar Verspätete dazukamen war die<br />
Überraschung perfekt. Damit hatte keiner<br />
gerechnet So viele wollen mitmachen. <strong>Die</strong><br />
<strong>Unbunte</strong> ist entgültig wieder da!!!!<br />
Seite 6<br />
Seite 7
Schulinternes DIE UNBUNTE Ausgabe 40<br />
Projektwoche-Politik<br />
Unsere nächste Projektwoche soll zum Thema Politik stattfinden. Wir würden uns sehr freuen,<br />
wenn noch Projektvorschläge gemacht werden. Für die Projekte, die jetzt noch keinen Projektleiter<br />
besitzen, werden natürlich noch Projektleiter gesucht.<br />
<strong>Die</strong> Vorschläge können bei der <strong>Unbunte</strong>n abgeben werden. Interessenten für das Amt eines<br />
Projektleiters melden sich bitte bei Sebastian Stölzel (Kl.12) im Raum 309 bzw. 316. Wenn ihr<br />
euch dazu entscheiden solltet, eines der Projekte zu leiten, dann macht bitte (!!) gleich eine<br />
Wochenplanung, mit dem was ihr vorhabt zu verwirklichen<br />
Sollten wir es nicht schaffen, eine Projektwoche auf die Beine zu stellen, bedeutet dies eine<br />
Woche länger Unterricht!!! Also, in eurem Interesse, engagiert euch!!<br />
Danke im Voraus: Eure Projektwochenleitung<br />
Liste der Projektvorschläge ( “<br />
“ Projektleiter vorhanden)<br />
1) Linke Gewalt<br />
2) Rechte Gewalt im Ausland<br />
3) Rechte Gewalt in Deutschland<br />
4) Nationalsozialismus<br />
5) Rassendiskriminierung<br />
6) Nahost<br />
7) Literatur<br />
8) Vorurteile<br />
9) Demonstrationen/eure Rechte<br />
10) <strong>Unbunte</strong><br />
11) Internetpräsentationen<br />
12) Ursachen des Gruppenzwangs<br />
13) Theaterstück - bei Interesse sind viellleicht<br />
mehrere Theaterstücke möglich<br />
14) Entstehung der Parteien<br />
15) Staatstheorien<br />
16) Lied schreiben<br />
17) Meinungsumfragen<br />
18) Ursachen des Rechtsextremismus<br />
19) Wechselwirkungen zwischen Politik und<br />
Wissenschaft<br />
20) Rechts nicht gleich Rechts<br />
21) Berühmte Persönlichkeiten<br />
22) Selbstverteidigungskurs<br />
23) Bündnisse mit anderen Schulen<br />
24) Wirkung von ABC-Waffen<br />
25) BSE-Kriese<br />
26) Diktaturen in der Welt<br />
27) Ku Klux Klan<br />
28) Umweltpolitik<br />
29) Regionale Infrastruktur<br />
30) Juden heute/früher<br />
31) Kleidung von Links und Rechts<br />
32) Internet Zeitung<br />
Seite 9
DIE UNBUNTE Ausgabe 40<br />
Judith Ortmann und Mareike<br />
Ingo...interviewt<br />
<strong>Unbunte</strong>: <strong>Die</strong> erste Frage, die uns alle<br />
interessiert: Warum verlässt du uns?<br />
Ingo: (lacht) Das ist eigentlich relativ einfach,<br />
weil ich hier nicht genug Geld verdiene!<br />
Also nicht soviel, wie ich es mir in meinem<br />
Konzept ausgerechnet habe. Und... ich<br />
bin alleinerziehender Vater und muss für ‘nen<br />
kleinen Sohn sorgen. Deswegen habe ich mir<br />
jetzt wieder einen richtigen festen Job<br />
gesucht, bei dem ich dann soviel Geld verdiene<br />
wie ich brauche.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Was machst du jetzt?<br />
Ingo: Ich arbeite in einer Spezialbaufirma,<br />
die machen Feuerungsbau in Hochöfen.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Was hast du noch neben der<br />
Cafeteria gemacht.<br />
Ingo: Nebenbei habe ich schon in dieser<br />
Firma gearbeitet, zur Probe. Jeden Monat<br />
immer `ne Woche, wenn ich Zeit hatte. Und<br />
hab dann noch für einen Freund, der hat<br />
eine Werbefirma, Plakate geklebt.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Was hast du dir zuerst erhofft, als<br />
du die Cafeteria hier eröffnet hast und inwiefern<br />
wurden deine Erwartungen erfüllt oder<br />
nicht erfüllt?<br />
Ingo: (überlegt) Eigentlich, im Prinzip, ja, es<br />
hat Spaß gemacht ( lacht). Es waren 1 1/2<br />
gute Jahre, eigentlich hat eben bloß das<br />
Finanzielle nicht gestimmt. Ansonsten würde<br />
ich auch gerne hier bleiben.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Hattest du irgendwelche Probleme<br />
mit unserer Lehrerschaft?<br />
Ingo: Probleme konnte ich nicht haben, weil<br />
kaum Lehrer zu mir gekommen sind.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Man konnte dir nichts anhaben!<br />
Wir sagen nur: Raucher die hier nach der<br />
dritten Stunde geraucht haben. <strong>Die</strong> Tadel,<br />
die hier verteilt wurden, werden dir noch<br />
ewig nachhängen! Du wurdest doch da<br />
bestimmt öfter angesprochen?<br />
Ingo: Zu Anfang, ja. Aber ansonsten hatte<br />
ich damit keine Probleme.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Was hat dir an unserem Gymnasium<br />
gefallen bzw. wen und was wirst du vermissen?<br />
Ingo: (lacht) Das ist eine schwierige Frage!<br />
Gefallen hat mir, dass hier alles ohne Probleme<br />
und Ärger abging und dass es sehr<br />
ruhig war, gerade auf dem Schulhof. Und<br />
auch bei mir, ich hatte mit keinem der Schüler<br />
in dieser Zeit Ärger, vielleicht liegt das<br />
aber auch an mir.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Wahrscheinlich!<br />
Ingo: Ansonsten scheint es eine sehr gute<br />
Schule zu sein, von meinem Eindruck her.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Warum hast du überhaupt das<br />
Archenhold-Gymnasium gewählt?<br />
Ingo: Weil ich schon sehr lange mit Herrn<br />
Hempler befreundet bin. Er brachte mich<br />
damals auf die Idee (ich war kurzzeitig<br />
arbeitslos), da der Raum für eine Cafeteria<br />
zur Verfügung stand.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Vielen Dank für das Interview!<br />
Werbung<br />
Fasching@Archenhold.2001?<br />
Unsere Schule feiert viele schöne Parties, aber leider keinen Fasching. Es wäre doch toll,<br />
wenn wir auch an unserer Schule Fasching feiern würden. Hast du auch Lust dazu? Am<br />
besten wir organisieren nächstes Jahr eine lustige Faschingsparty. Florian<br />
Seite 10
Umwelt DIE UNBUNTE Ausgabe 40<br />
Ausgabe 40 DIE UNBUNTE Umwelt<br />
BSE-Profitfrage<br />
Warum 400.000 Rinder sterben<br />
müssen?<br />
Was kann man nun tun, wenn man Rinder<br />
doch lieber lebendig auf der Weide sieht, als<br />
getötet? Leider nicht viel...<br />
Klagen darf nur wer wirklich betroffen ist<br />
(Also keine Tierschutzvereine!). Das sind die<br />
Rinder... Mancher wird sich jetzt fragen,<br />
Warum denn die Bauern nicht klagen. Aber<br />
es ist ja keiner in dem Sinne gezwungen<br />
seine Rinder abzugeben. Vielmehr werden<br />
die Bauern durch ihre überfüllten Ställe<br />
gezwungen, ihre Bestände zu reduzieren.<br />
Und wenn der Staat ihm dann auch noch<br />
seine Rinder abkauft und er die Verantwortung<br />
los ist, so ist ihm das ja nur recht...<br />
Eine andere Möglichkeit ist gegen einzelne<br />
Personen Strafanzeige zu erstatten, die die<br />
Bestandsvernichtungen einleiten. <strong>Die</strong> Erfolgsausichten<br />
sind jedoch eher gering.<br />
Was nun aber jeder tun kann, ist einmal<br />
seine Essgewohnheiten zu überdenken, um<br />
herauszufinden, ob man nicht auch auf das<br />
ein oder andere Stück Fleisch verzichten<br />
kann. (Das gleiche gilt natürlich auch für alle<br />
anderen tierischen Produkte!)<br />
Nun ist es wohl unvermeidbar, dass es bei<br />
dieser Art der Tierhaltung zu “kleineren Problemen”<br />
wie Deformationen, Krankheiten<br />
und Verhaltensstörungen der Tiere kommt.<br />
Aber das sind ja Dinge, über die man noch<br />
mal hinwegsehen kann. Bis es dann zu<br />
einem Skandal kommt (in unserem Fall BSE).<br />
Und es beginnt die verzweifelte Suche nach<br />
einer Lösung, um die drohende Katastrophe<br />
abzuwenden. Wie immer wird auch hier der<br />
Weg der Wiederstandes gegangen, dass<br />
heißt, man tötet alle Rinder eines Bestandes<br />
wenn ein BSE-Fa11 aufgetreten ist und wenn<br />
es eben zu viele Rinder gibt, weil es nicht<br />
mehr genug Abnehmer für das Fleisch gibt,<br />
dann werden eben noch mal “ein paar” vernichtet.<br />
Doch wie konnte es soweit kommen? Schuld<br />
ist unsere Konsum-Gesellschaft, die immer<br />
mehr und mehr tierische Produkte fordert<br />
(mehr als zum Leben nötig sind). Wie soll<br />
man diese Nachfrage nun befriedigen, wenn<br />
nicht durch Massentierhaltung ?<br />
Und die Bauern, die den Profit wittern, sind<br />
dann auch mal bereit, alle ethischen Fragen<br />
außer acht zu lassen und ihre Tiere in enge<br />
Käfige zu zwängen.<br />
Bleibt noch die Frage nach dem Futter. Billig<br />
soll es sein. Mit möglichst viel Eiweißen. Ist<br />
da nicht Tiermehl die ideale Lösung? Wo<br />
doch schon die beiden wichtigsten Punkte<br />
erfüllt sind, warum soll man dann ein Problem<br />
daraus machen, reinen Pflanzenfresssern<br />
tierische “Abfälle” zu füttern?<br />
“BSE und Schweinepest<br />
kriegt ihr, weil ihr Tiere eßt”<br />
Tja und wenn dann die EU noch Subventionen<br />
zahlt, um das Ganze zu unterstützen,<br />
kann doch eigentlich gar nichts mehr schief<br />
gehen, oder?<br />
Mal vorab: Mittlerweile wird wohl fast jeder<br />
mitbekommen haben, dass aus Gründen der<br />
Marktbereinigung 400.000 Rinder<br />
geschlachtet werden sollen. Das heißt also,<br />
dass es zu viele Rinder gibt, die man nicht<br />
mehr alle halten kann, weshalb man kurzerhand<br />
ganze Bestände auslöscht.<br />
Erderwärmung<br />
?!<br />
Sollte der Mensch es tatsächlich<br />
schaffen, sich seiner eigenen<br />
Lebensgrundlagen zu berauben?<br />
“Und nun das Wetter: In der Nacht aufziehende<br />
Bewölkung mit leichtem Regen. Auch<br />
tagsüber bedeckt und Temperaturen um 14°<br />
C....”<br />
14° C !! Und dabei ist heute der 18. November.<br />
Das sind wohl schon Folgen der berüchtigten<br />
Erderwärmung. Inzwischen weiß ja<br />
wohl jeder irgendwoher, daß sich unser blauer<br />
Planet durch im Übermaß ausgestoßene<br />
Treibhausgase ständig erwärmt. Tendenz der<br />
Experten: In den nächsten 100 Jahren<br />
erwärmt sich die Erde um bis zu 6° C. Das<br />
ist, wenn man bedenkt, daß die Erde sich seit<br />
der letzten Eiszeit nur um 3° C erwärmt hat,<br />
eine ganze Menge.<br />
<strong>Die</strong> Folgen (wahrscheinlich auch jedem<br />
bekannt): Meeresspiegel steigen. Dürrejahre<br />
hier, Überschwemmungen dort. Eine besondere<br />
Ironie des Schicksals ist, daß es wieder<br />
einmal die Ärmsten trifft. <strong>Die</strong> größten Probleme<br />
erwarten als erstes die Entwicklungsländer,<br />
die sich wohl am wenigsten zu schulden<br />
kommen lassen. Auch haben diese Länder<br />
natürlich nicht das Geld sich vor Naturkatastrophen<br />
zu schützen, während Industrieländer<br />
wie die USA den Überschwemmungen<br />
und Waldbränden immer noch etwas entgegensetzen<br />
können (die USA sind aber für<br />
1/4 des gesamten Kohlenstoffdioxidausstoßes<br />
der Erde verantwortlich).<br />
Fazit: <strong>Die</strong> Erderwärmung ist wieder eine<br />
Form der vielen ungeahndeten Ungerechtigkeiten<br />
dieser Welt, bei denen die Täter schöne<br />
Worte machen, verhandeln, und von Entschädigung<br />
und Wiedergutmachung reden<br />
und zwar so lange bis es die Opfer entgültig<br />
hingerafft hat und sich alles von selbst ergibt.<br />
Der einzige Unterschied ist, daß es auch den<br />
Betrügern, Raffzähnen, Ignoranten und<br />
Schwätzern irgendwann an den Kragen geht<br />
und daß sich alle (also auch wir) sich ihr<br />
Handeln genau überlegen sollten.<br />
<strong>Die</strong>s ist eine Gesellschaft die fällt.<br />
Bis hierher ging’s ja ganz gut.<br />
Aber wichtig ist nicht der Fall,<br />
sondern die Landung!<br />
Seite 12<br />
Seite 13
Interview DIE UNBUNTE Ausgabe 40<br />
Ausgabe 40 DIE UNBUNTE Interview<br />
Da<br />
geht so<br />
einiges!!!<br />
interviewt von Antje und Thomas<br />
“Irrungen, Wirrungen” heißt ein bekanntes<br />
Werk von Theodor Fontane, um das es uns<br />
aber nicht gehen soll. Trotzdem kann man<br />
sagen, daß dieser Titel Programm für unseren<br />
Auftrag war. Wir hatten uns in den Kopf<br />
gesetzt ein Interview mit einer der besten<br />
Bands zu machen, die Berlin momentan zu<br />
bieten hat- Schrottfisch! Dank der modernen<br />
Technik waren wir in der Lage einen Treffpunkt<br />
sowie eine Uhrzeit auszumachen, welche<br />
aber aufgrund unterschiedlichster<br />
Schwierigkeiten oftmals verschoben werden<br />
mußten. Aber wer uns kennt, weiß das wir<br />
nicht so schnell aufgeben. Und so wurde<br />
unser Durchhaltevermögen doch noch<br />
belohnt. An einem trüben Sonntagnachmitttag<br />
fand es dann statt, das lang ersehnte<br />
Interview. Und hier ist es nun. <strong>Unbunte</strong><br />
proudly presents: Schrottfisch<br />
v.l.n.r Maggi, Ralph, Ilja, René<br />
<strong>Unbunte</strong>: Na gut, die Bandvorstellung<br />
kann ich mir dann ja fast schenken aber...<br />
Ilja: Warte mal ganz kurz. Wie seid ihr<br />
eigentlich auf uns gekommen? Habt ihr uns<br />
übers Radio kennengelernt?<br />
<strong>Unbunte</strong>: Wir waren letztes Jahr bei “Beats<br />
Against Fascism”.<br />
Ilja: Im Tempodrom!<br />
<strong>Unbunte</strong>: Wir haben euch auch noch<br />
zusammen mit der “Unsterblichkeit” gesehen.<br />
Ilja: Ja, ja, das war im im “Come In”!<br />
<strong>Unbunte</strong>: Gut, dann kannst du ja mal<br />
sagen: Wer ist eigentlich Schrottfisch? Wer<br />
gehört denn dazu?<br />
Ilja: Also im Moment sind wir vier. Ralph<br />
spielt Schlagzeug, René spielt Gitarre, Maggi<br />
spielt Bass und ich singe. Jetzt haben wir uns<br />
aber einige Gastmusiker eingeladen für die<br />
neue Platte. Auch eine Cellistin, die uns live<br />
begleiten wird.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Erzähl doch mal ein bißchen was<br />
zur Gründungsgeschichte.<br />
Ilja: Ihr habt wahrscheinlich von dieser ganzen<br />
Liedermacherszene um ´92 nicht so viel<br />
mitgekriegt. Nach der Wende gab es hier<br />
eine sehr spannende Liedermacherbewegung<br />
in Köpenick. Dreh und Angelpunkt war<br />
damals das legendäre “Haus der Jugend”.<br />
Dort erschien auch die Zeitung “Der Wurm”.<br />
Ich war damals dreizehn und hab angefangen<br />
Gitarre zu spielen und dann mit 15<br />
meine ersten Songs geschrieben. Als sich die<br />
Szene nach und nach aufzulösen begann,<br />
habe ich Umschau gehalten nach neuen<br />
Musikern. <strong>Die</strong> “Fischbrut” entstand. Maggi<br />
ist auch ein Urmitglied aus dieser Phase. Mit<br />
der Zeit haben wir uns dann zu einer richtigen<br />
Band gemausert. Wir hatten einige<br />
Schlagzeugerwechsel. In der jetzigen Besetzung<br />
gibt es uns seit zwei Jahren.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Viele Leute assoziieren euch<br />
gleich mit “Tocotronic” .<br />
Ilja: Ja, ja “Tocotronic” für Arme. Aber gut<br />
dazu muss ich sagen, solche Musik haben<br />
wir schon gemacht da waren “Tocotronic”<br />
noch gar nicht so bekannt. Ich hab die erst<br />
später kennengelernt und dann gemerkt,<br />
daß die so `ne Musik wie wir machen. Aber<br />
sicher höre ich so was und mag das auch<br />
sehr, aber das sind nicht die einzigen Einflüsse<br />
und wenn man jetzt die neue Platte<br />
hört, die soll im Mai oder Juni rauskommen;<br />
da wird man merken, daß das ganz anders<br />
klingt als das, was wir vor zwei, drei Jahren<br />
gemacht haben.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Habt ihr eigentlich musikalische<br />
Vorbilder?<br />
Ilja: Alle möglichen, Querbeet. René hört<br />
ganz viel Jazz und auch HipHop, Ralph hört<br />
eher so die alte Schiene mit Led Zeppelin,<br />
die alten Genesis und was ich sehr mag sind<br />
Coldplay und Sigùr Ròs.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Wollt ihr eine Botschaft mit euren<br />
Texten vermitteln?<br />
Ilja: Also, ich will mich jetzt nicht hinstellen<br />
und sagen, ich hab die Antworten auf eure<br />
Fragen, ich sag euch jetzt, wie ihr euer Leben<br />
zu leben habt. Was wir wollen, ist Geschichten<br />
erzählen. Kleine Filmsequenzen für den<br />
Kopf, Popsongs voller Alltagspoesie. Man<br />
kann sich über solche Geschichten beim<br />
Hören auch identifizieren und sagen, das<br />
finde ich spannend, das interessiert mich, mir<br />
geht’s genauso.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Wie ist es denn zu eurer<br />
Zusammenarbeit mit Fritz gekommen?<br />
Ilja: Wir haben das letzte Demo, das ihr<br />
wahrscheinlich auch kennt, die Platte mit<br />
Maggi vorne drauf...<br />
<strong>Unbunte</strong>: Ja, das ist ja eine wunderschöne<br />
Aufnahme mit diesem wildgemusterten Pullover.<br />
Ilja: Ich hab da auch sehr gelacht. Also das<br />
Demo hab ich an Fritz geschickt und dann<br />
hat sich MC Lücke vom Soundgarden gemeldet.<br />
Er fand es gut und hat uns in seine Sendung<br />
eingeladen. Dann sind wir hingefahren<br />
und er hat mit uns ein Interview gemacht, er<br />
hat die Songs gespielt und dann ging es so<br />
Schlag auf Schlag. Wir haben das Konzert im<br />
Tempodrom gespielt, im Columbia Fritz und<br />
später auch noch in der Columbiahalle,<br />
zusammen mit Ultraviolett und den Pop Tarts.<br />
Und dann hat uns V2-Records gefragt ob wir<br />
auf diesen Sampler raufwollen ( Anmerkung<br />
d. Red. “Berlin macht Schule”) Ich war allerdings<br />
etwas unglücklich, daß sie ausgerechnet<br />
“Probleme” ausgesucht haben. Aber die<br />
von Fritz meinten, daß der gut rein paßt und<br />
ich versteh das auch, wenn ich den Sampler<br />
höre. Ich hätte mir allerdings eher etwas wie<br />
“Hannes” oder “Foto” gewünscht, aber das<br />
sollte nicht sein.<br />
<strong>Unbunte</strong>: <strong>Die</strong>ses “Berlin macht Schule”-<br />
Projekt, ist das ein spezielles Nachwuchsförderungsprojekt?<br />
Ilja: Fritz ist ja ein staatlicher Rundfunksender<br />
und der arbeitet mit dem Senat für Bildung<br />
und Kultur zusammen, welcher wiederum<br />
einen Wettbewerb ausgeschrieben hatte<br />
, um jungen Bands, die keiner kennt und die<br />
gute Musik machen, eine Plattform zu bieten.<br />
Und die haben mit diesem Sampler angefangen.<br />
Einmal im Monat gibt es im Columbia-Fritz<br />
in diesem Rahmen eine Veranstaltung,<br />
wo immer drei Bands aus Berlin und<br />
Brandenburg spielen. Im Vorfeld dieses Projektes<br />
gab es allerdings ziemlich viel Ärger,<br />
weil viele Bands aus Berlin, die schon länger<br />
in der Szene sind, sich auf den Schlips getreten<br />
gefühlt haben, da sie niemand gefragt<br />
hat, ob sie auf den Sampler wollen. Ich versteh<br />
das auch, aber ich denke, daß Fritz da<br />
falsch verstanden wurde. Es ging nicht<br />
darum, einen Berliner Sound zu erfinden<br />
oder zu sagen, das hier sind typische Berliner<br />
Bands. Ich glaube, das kann man nicht<br />
sagen und es ist auch gut so, daß es so viele<br />
verschiedene Sachen gibt. Man wollte einfach<br />
nur jungen Bands ein Forum bieten und<br />
da sind wir mit reingerutscht und das ist<br />
schon die ganze Geschichte. Für uns war es<br />
eine gute Promotion.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Ist Berlin in musikalischer Hinsicht<br />
konkurrenzfähig?<br />
Ilja: Auf jeden Fall, klar! An Berlin trauen<br />
sich die großen Plattenfirmen bloß noch nicht<br />
so ran. Sämtliche große Plattenfirmen sitzen<br />
zwar in Berlin, aber sie nehmen keine Berliner<br />
Bands unter Vertrag. Da werden eben lieber<br />
welche aus Hamburg oder Stuttgart<br />
genommen. Man braucht für eine bestimmte<br />
Sache eine Speerspitze. Wenn es eine Band<br />
geschafft hat, groß rauszukommen, dann ist<br />
es für die anderen Bands aus Berlin leichter,<br />
weil dann wird Berlin plötzlich zum<br />
Seite 14<br />
Seite 15
Interview DIE UNBUNTE Ausgabe 40<br />
Ausgabe 40 DIE UNBUNTE Interview<br />
Aushängeschild. Aber so ein Aushängeschild<br />
gibt es in Berlin noch nicht. Es gibt zwar die<br />
Ärzte und Element of Crime, aber nichts wo<br />
man so aktuell anklinken kann und sagen,<br />
das ist Berliner Musik. Es ist auch schwierig ,<br />
weil viele Bands eben auch unterschiedliche<br />
Musik machen. Berlin ist so groß, daß<br />
dadurch viel mehr kreative Leute auf einem<br />
Haufen sind und es ist ziemlich schwierig, die<br />
zu sortieren.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Was macht ihr eigentlich neben<br />
Schrottfisch?<br />
Ilja: René ist Lebenskünstler, Ralph ist Ingenieur,<br />
der macht Forschung und Entwicklung<br />
von irgendwelchen Maschinen, Maggi und<br />
ich studieren und im Prinzip bleibt da nicht<br />
viel Zeit. Natürlich ist es mittlerweile mehr als<br />
ein Hobby. Schon allein das ich jedes<br />
Wochenende aus Leipzig komme und 60<br />
DM Fahrtkosten habe, die mir niemand<br />
erstattet. Das ist eben meine Investition in die<br />
Musik. Man versucht das so ernst zu nehmen<br />
wie es geht. Wir wollen ja was mit der Musik<br />
erreichen. Aber richtig professionell wird es<br />
erst, wenn du dich ums Management, Werbung<br />
und Produktion einer Platte kümmerst.<br />
Da bringt man sich schon anders ein. <strong>Die</strong><br />
Frage ist z.B. auch: Fährst du in den Urlaub<br />
oder nutzt du die Zeit um mit der Band zu<br />
proben. Da kommt dann ein Punkt wo man<br />
sich entscheiden muss. Willst du es richtig<br />
oder nur nebenbei machen?!<br />
<strong>Unbunte</strong>: Würdet ihr euer Berufsleben für<br />
die Musik aufgeben?<br />
Ilja: Bei den meisten von uns ist es so, daß<br />
wenn sie die Chance hätten mit der Musik<br />
richtig Geld zu verdienen, würden sie nicht<br />
nein sagen. Musik zu machen und damit<br />
Geld zu verdienen wäre schon ein Traum.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Ihr habt ja auch eine Homepage.<br />
Da kannst du jetzt mal Reklame für<br />
machen.<br />
Ilja: www.schrottfisch.de<br />
<strong>Unbunte</strong>: Gibt es ein Leben nach Schrottfisch?<br />
Ilja: Schrottfisch ist jetzt das Leben!<br />
<strong>Unbunte</strong>: Wie seid ihr auf euren Namen<br />
gekommen? Der paßt ja eigentlich nicht zu<br />
eurer Musik.<br />
Ilja: Stimmt, aber der hat sich nun mal etabliert.<br />
Das war mal ein Songtext oder ein<br />
Wort in einem Songtext, den wir gemacht<br />
haben. Und wir fanden das damals ganz<br />
cool, aber wie gesagt, der Name ist jetzt<br />
schon acht Jahre alt. Ich weiß gar nicht, wie<br />
lange es uns schon genau gibt?! Da muss<br />
ich mal Maggi fragen, der ist unser Chronist.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Wie seid ihr denn auf das entzückende<br />
CD-Cover gekommen?<br />
Ilja: Beim Durchblättern von Maggis Fotoalbum.<br />
Da hat es mich fast flach gelegt, als ich<br />
das gesehen habe. Aber ich dachte: Das ist<br />
es.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Und Maggi hat mitgemacht?!?<br />
Ilja: Ich musste ihm gut zureden.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Wir haben es leider nur in<br />
schwarzweiß.<br />
Ilja: Ah, verstehe. Aber das ist okay. Im<br />
Moment zumindest noch. Wir haben die<br />
Songs ja auch ins Internet gestellt. Ich möchte<br />
nicht wissen, wie viele Schwarzkopien es<br />
von der CD gibt. Aber es soll sich auch ja<br />
erst mal verbreiten. Wir verkaufen die CD<br />
auch nur für 15 Mark. Das sind im Prinzip<br />
bloß die Produktionskosten. Das Cover ist ja<br />
schon recht luxuriös. Das sind alles Farbkopien,<br />
die haben natürlich auch ihren Preis.<br />
Aber es wird demnächst von uns auch T-<br />
Shirts geben, das kann ich jetzt schon mal<br />
ankündigen.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Auch mit dem Bild drauf?<br />
Ilja: Ja, mal sehen. Über das Motiv sind wir<br />
uns noch nicht einig. Sicherlich wollen wir<br />
Plakate herausbringen, aber ob das nun ein<br />
Poster oder so werden wird, weiß ich noch<br />
nicht genau.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Bekommt ihr eigentlich Fanpost<br />
oder habt ihr so was wie Groupies?<br />
Ilja: Ja klar, auch. Bei Maggi haben sie<br />
schon im Treppenhaus gesessen, die Mädels.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Ist das eher angenehm oder<br />
unangenehm?<br />
Ilja: Klar ist das angenehm. Das schmeichelt<br />
einem doch und es war bis jetzt eher<br />
noch zart. Es ist ja auch nicht so, daß sie uns<br />
die Bude einrennen.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Aber ihr habt doch eher weibliches<br />
Publikum!<br />
Ilja: Ich versteh das auch nicht, wir machen<br />
auch Musik für Jungs.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Was sind eure Inspirationsquelllen?<br />
Ilja: Harte Drogen! (lacht)<br />
<strong>Unbunte</strong>: Möchtest du noch was in eigener<br />
Sache sagen?<br />
Ilja: Ja. Wir suchen jemand, der mit viel Einsatzbereitschaft,<br />
Enthusiasmus, mit Durchsetzungsvermögen,<br />
großer Lust und viel Spaß<br />
bereit ist, uns zu managen.<br />
Er sollte natürlich redegewand sein und darf<br />
keine Angst haben an Leute heranzugehen.<br />
Er müßte sich um Organisatorisches kümmmern,<br />
Auftritte organisieren, die Plattenfirmen<br />
anschreiben, Demos verschicken, sich<br />
um Produktionsräume kümmern, sich um<br />
die Finanzen sorgen, mit den Radios verhandeln<br />
und so weiter. Wer dazu Lust hat kann<br />
sich bei uns melden.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Könntest du mal ein paar Tips<br />
an junge Nachwuchsbands geben? Was solllte<br />
man da beachten?<br />
Ilja: Man sollte ein gutes Demo machen<br />
und sehen, wo man es preisgünstig aufnehmen<br />
kann. Es gibt in Jugendclubs, hier im<br />
“Come In” zum Beispiel, ziemlich preiswerte<br />
Möglichkeiten Songs aufzunehmen. Dazu<br />
sollte man sich zwei bis drei Songs aussuchen<br />
und proben, damit man nicht zuviel<br />
Zeit im Studio verplempert. Mit diesem guten<br />
Demo fängt man dann an sich zu bewerben,<br />
entweder in Clubs wo man auftreten möchte<br />
oder bei den Plattenfirmen und den Radios.<br />
Und was ganz wichtig ist: Spielen, öffentlich<br />
auftreten, auch wenn die ersten Konzerte in<br />
die Hose gehen. Wir hatten auch Konzerte<br />
wo wir mit Tomaten und toten Fischen<br />
beschmissen wurden. So was haben wir alles<br />
durch. Wir hatten auch schon Konzerte da<br />
stand nur einer im Publikum, das muß man<br />
alles mitgemacht haben. Und spielen, spielen,<br />
Bühnenerfahrung sammeln, weil das ist<br />
was ganz anderes als im Proberaum zu Spielen.<br />
Und natürlich ernsthaft Proben.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Hattet ihr eigentlich schon Auftritte<br />
außerhalb von Berlin?<br />
Ilja: Ja in Dresden, Leipzig, wir spielen demnächst<br />
in Königswusterhausen, in Straußberg<br />
und in Hamburg. Richtig viel draußen waren<br />
wir bisher noch nicht. Das kommt jetzt dieses<br />
Jahr. Da haben wir eine ganze Menge Angebote.<br />
Wir müssen erstmal sondieren und sortieren<br />
was wir davon spielen möchten und<br />
was nicht. Es sollte sich auch ein bißchen<br />
rentieren, ohne da jetzt geldgierig zu wirken.<br />
Das sind dann doch teilweise enorme Fahrtkosten.<br />
Wir haben auch keinen Bandbus<br />
sondern müssen immer mit zwei bis drei<br />
Autos hinfahren.<br />
<strong>Unbunte</strong>: Vielen Dank für das Interview.<br />
Ilja: Danke euch.<br />
So das war es “schon”, nur noch eine klitzekleine<br />
Bitte von Schrottfisch an euch da draußen:<br />
Ruft bei Fritz an und wünscht euch ganz<br />
viel schrottfischige Musik!!!<br />
Falls ihr Schrottfisch noch nicht kennt oder<br />
eine von ihnen signierte CD haben wollt,<br />
müßt ihr nur folgende Frage beantworten:<br />
Wie heißt die Homepage von Schrottfisch?<br />
Antworten bitte an die <strong>Unbunte</strong>.<br />
Seite 16<br />
Seite 17
Philosophie DIE UNBUNTE Ausgabe 40<br />
Ausgabe 40 DIE UNBUNTE Offenbarung<br />
The<br />
M e aning o<br />
Life... f<br />
Nils<br />
In schauderhafter Finsternis gehe ich den gewohnt<br />
fremden Weg. Mit mir viele Menschen, hauptsächlich<br />
Alte. Recht breit ist er, aus Sand, der Weg, vom<br />
schmelzenden Schnee zu schmutzigem Matsch aufgeschäumt.<br />
Gedanken verloren, kreuz und quer um<br />
die einzelnen Pfützen tänzelnd, bemerke ich nicht,<br />
wie alle anderen auf einem festgestampften Pfad auf<br />
der rechten Seite des Weges in Reih und Glied laufen.<br />
Ein Kilometer Regenwurm aus menschlichen<br />
Segmenten. <strong>Die</strong> Gesichter sind unbewegt oder von<br />
plötzlichem Zucken gepeitscht. <strong>Die</strong> Augen leer, die<br />
Blicke gleichgültig. <strong>Die</strong> Hälse neigen sich zum<br />
Boden. <strong>Die</strong> Schultern hängen schlaff. Man will nach<br />
Hause, etwas essen, ein wenig lesen oder fernsehen,<br />
dann schlafen, dieses Lebens müde. Der Wurm<br />
kriecht an mir links vorbei und ich erröte. Schamesröte<br />
- oder ist das die Kälte der letzten Wintertage?<br />
Nein. Es ist mir peinlich, außen zu stehen. Was bilde<br />
ich mir ein! Bin ich denn nicht bloß ein weiteres Teilstück<br />
dieses Wesens, das im Dunkeln lebt und nur<br />
um nicht zu ersaufen sich aus der Erde windet? Leise<br />
Seite 18<br />
Gerade am Beginn des Jahres fragen sich viele wie<br />
das hier nun weitergehen soll und welche Perspektive<br />
man noch hat. Jedoch fehlt die Analyse des persönlichen<br />
Ist-Zustandes, um doch noch glücklich zu<br />
werden.<br />
Das Kind erfährt heute ,ohne es zu wünschen, vom<br />
Anbeginn seiner Existenz allerhand fürchterliche<br />
Dinge, die es in eine Welt voll Mißmut, Gleichgültigkeit,<br />
Konsum usw. hineinwachsen lassen. Das<br />
Kind wird relativ unglücklich, und sicherlich nicht aus<br />
freiem Verlangen unempfindlicher, um sich der Welt<br />
anzupassen und die ihm ständig aufgedrängten<br />
Kämpfe für sich zu entscheiden. Obgleich das Kind<br />
lernen mußte Kriege zu führen ist es nicht dafür<br />
geschaffen und sieht auch keinen Sinn darin sich<br />
ständig Zwängen zu fügen. Hinzu kommen permanente<br />
Ängste davor zu häßlich, zu schwach, zu naiv<br />
und ohnehin nicht bereit für die Leistungsgesellschaft<br />
zu sein. <strong>Die</strong> scheinbar grenzenlose Freiheit, in der<br />
wir alle nun mal leben müssen schafft sich ihre idealen<br />
Menschen: abhängige Produzenten und unkritische<br />
Konsumenten in einer Person. Auf der Streck<br />
bleibt da sicherlich nicht nur Flora und Fauna, Weitsicht<br />
und Gerechtigkeit sondern auch deine Bedürfnisse<br />
und der Ausgleich zwischen Körper, Geist und<br />
Seele.<br />
Kurzum mensch hat’s verdammt noch mal nicht<br />
leicht mit sich und allem anderen klarzukommen.<br />
Fakt ist, es gibt keine Hoffnung, außer du machst sie<br />
dir. Ohne Hoffnung leben, heißt langsam zu sterben<br />
und deshalb ist es wichtig sich eben nicht dem anzupassen,<br />
sich seine Welt zu schaffen und alle anderen<br />
davon zu überzeugen das auch zu tun. Das ist, wie<br />
wir alle wissen, ein höchst kompliziertes Unterfangen<br />
und der Jahresbeginn ist ein guter Anlaß dafür sich<br />
irgendwie geartet umzukrempeln, alles in frage zu<br />
stellen, sich aus seiner Lethargie zu befreien und<br />
voller Aktionismus ins neue Jahr zu schauen. Es gibt<br />
nichts gutes außer man tut es und wenn man das<br />
auch noch gemeinsam tut, dann verfliegt auch soziale<br />
Kälte, Gewalt und alles andere was den<br />
bedrückten jungen Menschen quält. Und wenn der<br />
junge Mensch dann denkt er hätte wirklich was mit<br />
sich angefangen, dann kommt das Liebesproblem<br />
und alles geht wieder von vorne los. Wie jedes Jahr<br />
>verlang.gib.vergib.nimm.büg.tu.hilf.such.versuch.finde.befreie.befriede.begreife.lass<<br />
Mittwoch, siebzehn Uhr dreißig,<br />
Nähe Betriebsbahnhof Rummmelsburg.<br />
und hoffentlich unbemerkt reihe ich mich ein. Nicht<br />
auffallen, nur nicht auffallen! Ich spüre zwei kalte<br />
Augen sich mir in den Nacken setzend. Sie zwingen<br />
meinen Blick zu Boden, denn ich bin schuldig. Vorn<br />
humpeln drei greise Frauen. Keine kennt die andere.<br />
Sie wollen sich auch gar nicht kennen. Sie finden ihr<br />
Glück in ihren vier Wänden. Vier! Und durch die Hitparade<br />
der Volksmusik mit der selig lächelnden Stefanie<br />
H. <strong>Die</strong> Gute hat gerade geheiratet - liest man.<br />
Und einen so hübschen jungen Mann. Der liebe<br />
Gott soll sie segnen.<br />
Dort läuft noch jemand. Mit einem viel zu großen<br />
Instrumentenkoffer in der rechten Hand, den linken<br />
Arm in spastischer Bewegung hin und her schwingend<br />
verunstaltet seine schwache Muskulatur meine<br />
Bewegungen. Das bin ich. So hinter mir laufend,<br />
grinse ich. Was muss ich nur für ein bemitleidenswertes<br />
Wesen sein, dass ich nicht einmal gehen kann<br />
wie ein normaler Mensch. Hör nicht auf zu denken.<br />
Das ist schlecht für den Rücken. Der einzige, von<br />
dem man beobachtet wird, ist nur man selbst!<br />
Ein Mittwoch Abend erzählt. Nichts davon ist<br />
erdacht. Nichts ist bloße Allegorik. Wie voll von<br />
Sinnbildhaftigkeit die Realität doch scheint.<br />
Wie Gäste<br />
wirklich<br />
sind...<br />
Katja<br />
Es ist ein Skandal, meine Lieben! Sie kommen, wenn<br />
man sie am wenigsten erwartet und wünscht. Man<br />
liegt in der Badewanne, ist mit dem Partner beschäftigt<br />
oder meditiert, wenn es dann auf einmal Sturm<br />
klingelt. Man reißt sich von der Beschäftigung hoch<br />
und rennt zur Tür (Es könnte ja ein Notfall sein...).<br />
Da nun stehen sie mit dem hämischsten Grinsen der<br />
Welt: <strong>Die</strong> Gäste!! Ich sage bewusst DIE Gäste, da<br />
sie nie einzeln erscheinen. Sie kommen permanent<br />
im Rudel. Man braucht gar nicht zu versuchen, ihnen<br />
klar zu machen, dass es doch zur Zeit ungünstig<br />
wäre, da man doch gerade beschäftigt sei. Neiiiiin!!!<br />
Denn sie sitzen bereits im Wohnzimmer. Und da<br />
Gäste besondere Menschen sind, brauchen sie nie<br />
die Schuhe auszuziehen. Das ist doch selbstverständlich,<br />
bloß keine Umstände machen. Hechelnd<br />
begaffe sie euren Lebensgefährten, der nun, nach<br />
einigen Startschwierigkeiten, das Weite sucht. Dabei<br />
vergisst dieser natürlich nicht die Masse und euch<br />
selbst darüber aufzuklären, dass er wohl nie wieder<br />
kommen würde. Das stört einen natürlich üüüüüberhaupt<br />
nicht, da man diesen eh schon so lange hatte<br />
und es an der Zeit war, sich einen neuen zu suchen.<br />
Danke, ihr lieben Gäste... Nachdem das ausgestanden<br />
ist, muss man sich um die Verpflegung kümmmern<br />
(kleine Randinformation: Gäste fasten<br />
wochenlang, bevor sie einen besuchen). Also: man<br />
sprintet in die Küche, und kratzt die letzten Speisereste<br />
fein säuberlich zusammen, legt sie dekorativ<br />
auf einen viel zu großen Teller (damit das Ganze<br />
einen edlen Touch bekommt) und gibt dem Phantasiegemisch<br />
beim Servieren einen kompliziert klingenden<br />
französischen Namen. Et voila! <strong>Die</strong> Damen<br />
und Herren sind zunächst zufrieden gestellt. Wie<br />
sollte es aber auch anders sein? Etwas fehlt noch<br />
immer! “Oh ja, natürlich! Etwas zu Trinken!”,<br />
“Sekt???”, “Wein???”, “Sherry???” Aber natürlich:<br />
Für die Gäste nur das Beste! (Ich weiß zwar nicht,<br />
wer sich diesen beknackten Spruch ausgedacht hat,<br />
aber wenn ich ihn finde, bringe ich ihn um!!!) Man<br />
tut es letztendlich doch immer wieder. Also ab in die<br />
Kaufhalle um 19.50 Uhr: Warum in die Kaufhalle?<br />
Na, weil man solch Leckereien für sich selbst nie<br />
zuhause hat. Ja, ja: Für die Gäste... Bevor man<br />
überhaupt losgehen kann, sucht man in Panik die<br />
letzten Pfandflaschen zusammen, denn das Geld ist<br />
zur Zeit knapp. Man sprintet also los: Natürlich<br />
schließt der Laden gerade. Aber welche Verkäuferin<br />
kann den flehend verzweifelten Augen eines Gastgebers<br />
widerstehen?! Nachdem man ihr also die Situation<br />
geschildert hat, lässt sie einen ohne weiteres<br />
Diskutieren seine Einkäufe tätigen. Los, zurück nach<br />
Hause. Beim Hinaufsteigen der Treppe spürt man<br />
bereits die sanften Schwingungen der neuen Bose-<br />
Anlage, welche sich beim Reinstecken des Schlüssels<br />
auf den ganzen Körper übertragen. Ein gutes<br />
Gefühl! Denn so hat man die Sicherheit, dass diese<br />
im Groben noch funktioniert. Beim Öffnen der Tür<br />
schiebt man die erste Alkoholleiche beiseite. Das<br />
war wohl ein Gast, der sich auch mit den Spiritusvorräten<br />
aus der Abstellkammer zufriedengegeben<br />
hat. Ja, man steigt also über sie und drängelt sich<br />
ins Wohnzimmer. Warum man sich drängeln muss?<br />
Weil die Anzahl der Gäste erheblich gestiegen ist.<br />
Das kommt daher, dass die, die bereits da waren, in<br />
eurer Abwesenheit nicht wussten, was sie mit denen<br />
machen sollten, die weiterhin anrückten und klingelten.<br />
Es hätte ja sein können, dass es wichtig ist, und<br />
man will ja nicht unhöflich sein... na ja, woher sollten<br />
sie das auch wissen?! Man lädt also die Einkäufe<br />
ab. <strong>Die</strong> Gäste stürzen sich sofort auf die neu<br />
erworbenen Feuchtigkeiten, die man im Laufe des<br />
Abends auch nicht wiedersehen wird, was überhaupt<br />
nichts macht, da diese sowieso ausschließlich für die<br />
Gäste bestimmt waren. Nach einigen Stunden klopft<br />
der Nachbar scheinbar erfreut über die Musik im<br />
Takt an die Wand. Uns freut alle, dass ihn der Lärm<br />
glücklicherweise nicht stört. <strong>Die</strong> Stimmung ist auf<br />
dem Höhepunkt: die Bude ist rammelvoll, die<br />
Getränke alle leer, der Nachbar ist erschöpft ins Bett<br />
gegangen, genau wie die drei in meinem, bloß<br />
scheinen die ganz und gar nicht erschöpft. Das<br />
musste ja so kommen: Der nächste Morgen! Man<br />
weiß nur noch die Hälfte der letzten Nacht, liegt in<br />
der Badewanne und kann sich weder bewegen,<br />
noch sprechen. Nach einer halben Stunde erfolglosen<br />
Grübelns beschließt man aufzustehen und zu<br />
schauen, was sie angerichtet haben, die Gäste. Der<br />
Weltuntergang scheint direkt vor der eigenen Tür<br />
begonnen zu haben: das reinste Chaos!!! Man steigt<br />
also über diverse Alkoholleichen und die Exkremente<br />
dieser. Da man aus jahrelanger Erfahrung mit<br />
Gästen gezehrt hat, fällt einem der absolute Killersatz<br />
sofort ein, und man murmelt: “Scheiße, ist das<br />
ein Saustall. Aber zum Glück sind einige noch hier,<br />
um beim Aufräumen zu helfen...” Ehe man sich versieht,<br />
schwelgt man auch schon in Einsamkeit dahin.<br />
Stille! Wie eine Geisterstadt in einem alten Western.<br />
Acht Stunden später hat man das Gröbste beseitigt<br />
und beschließt, in die Badewanne zu gehen, um sich<br />
den Dreck und Gestank der letzten Nacht vom<br />
Körper zu spachteln. Und... es klingelt. Vielleicht ein<br />
Notfall?! Nein: Gäste!!!<br />
Seite 19
Poesie DIE UNBUNTE Ausgabe 40<br />
Ausgabe 40 DIE UNBUNTE Poesie<br />
Der vergessene Schnürsenkel<br />
Zehn Dinge auf einmal in der Hektik der Stunde<br />
Musst ich besorgen, doch tat die Gewißheit Kunde,<br />
Als hätt` in der Eile ich etwas vergessen.<br />
Das Gefühl ignorierend fuhr ich fort ganz besessen.<br />
Den Kopf und die Arme mit meiner Zukunft bestückt,<br />
Trat ich aus der Tür - hach so ungeschickt.<br />
Durfte mich und die Zukunft auf dem Boden finden-<br />
Wegen des Schnürsenkels, den ich vergaß zuzubinden.<br />
Vom Schreck des Sturzes am Leibe noch bebend,<br />
Entdeckt ich in der Höhe Wolken - schwebend.<br />
Gelassen und leise zogen sie fort -<br />
Ohne Jetzt, ohne Nutzen für Ziel oder Hort.<br />
Wie gern wollt ich beizeiten<br />
Den Weg der Wolken begleiten.<br />
von Ar<br />
Meer<br />
Eine unendliche rohe Masse<br />
Konkurrierend zum heroischen Festland<br />
Eine aus Wasser bestehende Klasse<br />
Expandierend zum soliden Gesteinsverband<br />
Eine Mutter unzähliger Kinder<br />
Beschützend vor fremden Einflüssen<br />
Das Meer ein suchender Finder<br />
Mit klassischen Geistesgüssen<br />
Kontrolliert durch das Himmelsgestirn<br />
Das es versteht diese Gewalt zu verwirrn<br />
Seine Abkömmlinge die Wellen<br />
<strong>Die</strong> das Land gischtbetont anbellen<br />
Das Meer als Synonym für Freiheit<br />
Ein brutales Etwas mit roher Zartheit<br />
Was bleibt ist Hoffnung!<br />
Was bleibt ist Hoffnung!<br />
<strong>Die</strong> Annonce<br />
Andreas Pfennig<br />
Suche:<br />
Suche Mädchen zum süßen Verführen,<br />
Zum versunken in tiefen Wassern lyren.<br />
Zum Sommer verplanen in Rom, oder so.<br />
Wenn es zu teuer ist, dann auch anderswo.<br />
Alltag vergessen erinnert daran,<br />
Dass das Leben auch trotz Alltag schön sein kann.<br />
Suche Mädchen, das Zähne zeigt beim Lachen.<br />
Herzhaft und frech und - ach so, ja - zum Liebe machen.<br />
von Ar<br />
Künstliche Welten<br />
Der Weg<br />
Palastartige Verstümmlungen des Raumes<br />
Palisadengerüste aus blassem Neid erstrecken sich am Himmelsgestirn<br />
Purpurrote Verschnörkelungen der Umgebung drängen den Betrachter weg von Leid und Schmerz<br />
Reißende Lust am Fliegen läßt niemanden los<br />
Lästige Grübeleien streben gegen die Virtuosität<br />
Sprengkörper der Ideen infizieren die Welt<br />
Geleehaltige Inbrunst der Gefühle beginnt sich zu reproduzieren<br />
Der Raum befreit sich von der Zeit<br />
Alles steht und doch kommt nichts zur Ruh<br />
Leere erlöst Gedanken und Verständnis<br />
Jeder weiß alles und doch nichts<br />
Das Sein geht eine Symbiose mit dem Jenseits ein<br />
Objekte verlieren ihre Formen werden zu Subjekten<br />
<strong>Die</strong> Zeiten verschmelzen zu einer Einheit<br />
Regeln werden zersprengt und gleich wieder restauriert<br />
Das Ergebnis ist die Umkehr alles Bekannten<br />
alles Logischem<br />
Den Weg zum Glück<br />
Beschreitet man Stück für Stück<br />
Das Ziel vor Augen<br />
Man muß nur fest daran glauben<br />
Man geht durch dick und dünn<br />
Egal was kommt, egal wie schlimm<br />
Der Weg zur Liebe<br />
Er weckt in uns die Triebe<br />
Den Schwarm vor Augen<br />
Man muß nur fest daran glauben<br />
Jeder Reiz wird eingesetzt<br />
Egal was kommt egal was verletzt<br />
Den Weg zum Tod will keiner gehen<br />
Das Leben vor Augen<br />
Man muß nur fest daran glauben<br />
Wenn der Tod kommt dann hilft kein Glück und keine Liebe<br />
Dann wartet der ewige Frieden.<br />
von Lyrik-Man<br />
Andreas Pfennig<br />
Seite 20<br />
Seite 21
Trends DIE UNBUNTE Ausgabe 40<br />
Ausgabe 40 DIE UNBUNTE Trends<br />
Schöne Grüße aus Alaska von<br />
der Teebeutelschwingerin und<br />
dem Miet/Meet/Meat-Boy<br />
<strong>Die</strong> böse Jessie grüßt ganz<br />
dolle die liebe Anne (L.-S.-H.) und<br />
alle Fans der geilsten Band der Welt<br />
<br />
P.S. Fred, I Love you!!!<br />
=>Konzert am 19. Juni<br />
Pinnwand<br />
Finchen grüßt ihren<br />
göttlichen Schatz,<br />
Marcolein mit<br />
unendlicher Liebe<br />
Das “Engelchen” bedankt<br />
sich bei seinen zwei<br />
schwarzen Begleitern,<br />
ohne die es ganz verloren<br />
wäre in dieser Welt.<br />
Hochzeitliche Grüße an Juliane<br />
(Gute Besserung!) und Markus,<br />
die endlich zueinander fiden<br />
sollen...<br />
Blödsack<br />
grüßt Kröte!<br />
LÄSSIGE HALTUNG<br />
In<br />
. Wenn das Gute über das Böse siegt<br />
. Grießbrei<br />
. So cool sein, wie man aussieht<br />
. Vom Kettenkarusell spucken und sich<br />
selbst treffen<br />
. Im betrunkenen Zustand anzügliche<br />
SMS schreiben<br />
. Lust auf Familie<br />
. Wunder vollbringen<br />
. Sonnenschein<br />
. Liebe gedichte schreiben<br />
. Christian Fischboulette von der Küste des<br />
Wahnsinns<br />
. Beim Pistazienessen Agressionen<br />
bekommen<br />
. Erleuchtetsein<br />
. Seelenverwandtschaft<br />
. Seinem Freund Komplexe einreden<br />
. Sich Gefühle vormachen<br />
. Auf den Traumprinzen warten<br />
. Das neue <strong>Web</strong>-Design der <strong>Unbunte</strong>n<br />
. Sich von seinem Freund trennen, um lesbisch<br />
zu werden<br />
. GIRL POESIE selber dichten (Du bist<br />
mein Glück, komm doch zurück!)<br />
extrem in . Frühling<br />
HABACHTHALTUNG<br />
Out<br />
. Nach den Ferien im neuen Look in die<br />
Schule kommen<br />
. Fußpilz bekommen, obwohl man Badelatschen<br />
in der Schwimmhalle getragen<br />
hat<br />
. Mit einer Diät seine Gesundheit riskieren<br />
. Petzen<br />
. Immer das gleiche Layout haben<br />
. Entstandende Anspielungen, die gar<br />
nicht als Anspielungen gedacht waren<br />
. Frisöse werden<br />
. Inzesttruppen<br />
. Mit Selbstmord drohen<br />
. Solarium<br />
. Zensurenprophezeiungen am 1.Schultag<br />
. Technomucke mit Männergestöhne im<br />
Hintergrund<br />
. Seiner Freundin Komlexe einreden<br />
. Schlampe sein<br />
. <strong>Die</strong> Analogie der Translation( denn so<br />
schließt sich der Kreis)<br />
. Auf dem Klo einschlafen<br />
. Körperwelten<br />
. Drogen<br />
. Sich für Enrique Inglesas aufsparen<br />
extrem out . Alles verneinen<br />
Julia<br />
Leo<br />
Tim<br />
1-2-3-4-5<br />
die das Leben lebenswert machen...<br />
5 Gründe,<br />
“Mit Schlamm umherwerfen<br />
und sich richtig einsauen.”<br />
“<strong>Die</strong> Haare meiner Freundin.”<br />
“Fauliges Obst in der Metro kaufen<br />
und billigen Fusel drüberkippen.”<br />
Melanie<br />
“Fahrkartenkontrolleure beschimpfen und<br />
Applaus von allen Mitreisenden ernten.”<br />
Rez<br />
“<strong>Die</strong> blauen, alles durchdringenden<br />
Augen Kurt Cobains, die ich<br />
leider nie wieder live sehen werde.”<br />
...wer noch welche kennt meldet sich.<br />
Verlosung<br />
Zu gewinnen gibt es diesmal 3 mal 2 Freikarten für das Kino<br />
Astra. Beantwortet einfach folgende Frage:<br />
Warum ist die <strong>Unbunte</strong> meine Lieblingszeitung?<br />
A<br />
B<br />
C<br />
a) Weil sie wenig kostet.<br />
b) Weil sie jung und<br />
erlebnisorientiert ist.<br />
c) Weil sie die Geheimnisse<br />
der Welt offenbart.<br />
Werft die Antwort in den<br />
<strong>Unbunte</strong>-Briefkasten<br />
beim Vertretungsplan<br />
(Flur 1.Etage)<br />
Wir hoffen auf rege Teilnahme<br />
durch noch größeren<br />
Anreiz!<br />
Beim lezten mal gewonnen haben:<br />
Anne Oberdoerster, Nils Becker, Caro Roggenbrot<br />
Seite 22<br />
Seite 23
Gesellschaft DIE UNBUNTE Ausgabe 40<br />
Ausgabe 40 DIE UNBUNTE Gesellschaft<br />
Medienwahn<br />
freiwillige Verdummung?<br />
Andreas Pfennig<br />
<strong>Die</strong> Big Brother Größen, wie sie auch immer<br />
heißen mögen, machen es vor: “Dumm und<br />
stolz darauf sein”. Als Nichtskönner zum<br />
Sternchen avancieren, davon träumen alle.<br />
<strong>Die</strong> erste CD ist dann auch schon bald<br />
gemacht, um möglichst viel Kapital in einer<br />
kurzen Zeitperiode zu erwirtschaften. Denn<br />
jeder der neuen Volkshelden weiß, daß dieser<br />
gemachte Erfolg nicht von Dauer<br />
ist.Masse statt Klasse ist das Resultat.<br />
In den Talk Shows eine ähnliche Situation:<br />
Von Themen wie “Müffel! Schon mal was von<br />
Körperpflege gehört” bis hin zu “Ich habe<br />
sechs Kinder: Bin ich deshalb assozial?” ist<br />
alles dabei. Keine Idiotie wird im Kampf um<br />
die tägliche Quote ausgelassen. Der<br />
Zuschauer wird mit Bildern und Sinnlosigkeit<br />
unaufhörlich bombardiert und die Fernsehbeiträge<br />
sinken bei den meisten Sendern in<br />
die Anspruchslosigkeit.<br />
Nun stellt sich die Frage, haben die Medien<br />
in unserem Lande nicht die Aufgabe, den<br />
Zuschauer zu bilden und sollten sie nicht<br />
deshalb eine Vorbildfunktion bekleiden, in<br />
denen sie Werte vermitteln, gerade für die<br />
Heranwachsenden? Desweiteren welchen<br />
Sinn hat es, derartig niveaulose Fernsehbeiträge<br />
zu senden?<br />
Erstens wird klar, daß die Sender ihrer Verantwortung<br />
auf grund des Konkurrenzdrucks<br />
nicht gerecht werden wollen bzw. können.<br />
Alles wird vermarktet, keine Sinnlosigkeit<br />
ausgelassen, damit auch kein Trend und<br />
somit auch kein Profit ausbleibt. Deshalb war<br />
es auch nicht weiter verwunderlich, daß sich<br />
die Talkshow als nachmittagsfüllendes Format<br />
bei nahezu jedem der großen Sender<br />
durchsetzte. <strong>Die</strong> gleiche Entwicklung läßt sich<br />
bei den sogenannten Realityshows nachvollziehen.<br />
Das tägliche Leben wird in all seiner<br />
Langweiligkeit ausgeschlachtet und jeder<br />
Zuschauer verfällt dem Gesetz der Serie, da<br />
es ja immer noch schöner ist, auf ein anderes<br />
langweiliges Leben herabzuschauen und<br />
nicht daran erinnert zu werden, daß das<br />
eigene Leben an Belanglosigkeiten dem Ausgestrahlten<br />
in nichts nachsteht. “Deutschland,<br />
ein einig Volk von Voyeuren” (Tagesspiegel).<br />
<strong>Die</strong> zweite Frage läßt sich einfach beantworten.<br />
Fernsehbeiträge mit Anspruch, mit Witz<br />
und Überraschungen werden von Autoren<br />
gemacht, die in ihrer Genialität selten<br />
geworden sind. <strong>Die</strong> Produktion anspruchsvoller<br />
Beiträge verschlingt mehr Geld und<br />
Zeit als Beiträge à la “Girlscamp”, wo man<br />
einen Trend einfach schafft, den Zuschauer<br />
mit Werbung bombardiert und somit ein Format<br />
niederer Klasse einführt.Es geht dabei<br />
eigentlich um den Mythos Fernsehen. Es wird<br />
ein “Kult” geschaffen.<br />
Ein typisches Beispiel für diesen Umstand ist<br />
die Band bzw. der zusammengecastete Haufen<br />
namens “No Angels”. Ein ums andere<br />
erschienen sie im Radio. Schon durch die<br />
Sendung Popstars wurde die Werbetrommel<br />
kräftig gerührt und letztendlich war der Erfolg<br />
garantiert.<br />
Dabei fällt es den “frechen Girls” anscheinend<br />
ziemlich schwer über den Refrain “I<br />
wanna be daylight in your eyes ...” hinauszuwachsen.<br />
Überzeugend bleibt einzig ihre<br />
Wortkargheit. Aber durch rhythmisches Rumgezappel<br />
läßt auch das sich überspielen und<br />
hat man den Song ein Dutzend mal gehört<br />
verfällt man dem Irrtum, daß dieses Lied<br />
Qualität hätte.<br />
Es lassen sich noch tausende Beispiele im<br />
Massenmedium Fernsehen finden, die einfach<br />
nur als Armutszeugnis der Volksbildung<br />
gesehen werden können. Man darf gespannt<br />
darauf sein, wie weit diese Entwicklung sich<br />
noch vollziehen mag bzw. ob eines Tages das<br />
Niveau in die heimischen Fernsehgeräte<br />
zurückkehrt. Aber über Geschmack läßt sich<br />
ja zum Glück streiten.<br />
Traurig aber wahr<br />
ein Prost auf deutsche Charts<br />
Christoph Beyer<br />
Betrachtet man sich als halbwegs musikinteressierter<br />
Mensch die jetzigen deutschen<br />
Charts, so muss man sich fragen, ob es wirklich<br />
schon so weit gekommen ist, dass man<br />
sich ständig die Backstreet Boys, Britney Spears<br />
oder irgendwelche Big Brother-Ikonen<br />
anhören muss.<br />
Weder ein musikalisches Talent noch die<br />
Fähigkeit ein Instrument spielen zu können,<br />
sind diese obskuren Figuren doch nur die<br />
Hampelmänner der weltweiten Musikindustrie.<br />
Nun, da frage ich mich, wie soll man sich<br />
denn da mit Musik versorgen? Müssen wir<br />
denn weiter unter der nichtsaussagenden<br />
Stimme von Britney Spears und dem uninnovativen,<br />
amerikanischen Rap-Metal leiden.<br />
Nein, natürlich nicht, bloß gibt es da ein<br />
kleines Problem. Wie soll denn der musikinteressierte<br />
Mensch auf gute Musik stoßen,<br />
wenn in den Massenmedien, wie dem Fernsehen,<br />
nur das gleiche zu sehen ist und<br />
sogar auf den deutschen Musikkanälen den<br />
ganzen Tag die gleichen 10 Videos, mit Ausnahme<br />
von Viva 2, laufen?<br />
Radiohören! Ja, Radiohören, gute Alternative<br />
mit jedoch vielen Ausnahmen, wie zum Beispiel<br />
die uns allen bekannten Stationen, wie<br />
Energy, RTL oder Berliner Rundfunk.<br />
Weiter jedoch hat die deutsche Radiolandschaft<br />
aber auch gute Sender hervorgebracht,<br />
wie Radio 1 oder Fritz, bei denen<br />
nicht den ganzen Tag die gleichen 50 Lieder<br />
laufen, da das Computerprogramm nur jede<br />
Woche umgestellt wird.<br />
Sicherlich gibt es dann auch noch die einschlägigen<br />
Musikzeitschriften, von denen es<br />
nun mal wirklich genug gibt. Aber hier gibt<br />
es auch wieder schwarze Schafe. Es ist eben<br />
ein Unterschied, ob ich mir den Rolling<br />
Stone, die Uncle Sally’s, die Visions kaufe<br />
oder ob ich mir die Bravo oder das Top of<br />
the Pops- Magazin besorge.<br />
Wobei der Rolling Stone jetzt auch schon auf<br />
die Backstreet Boys zu setzen scheint, wie die<br />
Dezemberausgabe erkennen lässt.<br />
Unter guter Musik verstehe ich jedenfalls<br />
Musik, die innovativ ist und neu, neue Standards<br />
setzt.<br />
So, wie Radiohead mit ihrer aktuellen Platte<br />
“Kid A”. Keine Videos, Singles und Fotosesssions<br />
und nur wenige Interviews. Thom<br />
Yorke, der Frontmann der Band, gab sogar<br />
nur ein Interview pro Land.<br />
Jedoch setzt diese Band mit diesem Album<br />
ein Zeichen. Radiohead verzichten auf die<br />
üblichen Vermarktungs- und Promotionmechanismen,<br />
vielmehr stellen sie ihre Musik in<br />
den Mittelpunkt, worum es letztlich auch<br />
gehen sollte. Auch wenn das Album bei vielen<br />
beim 1. Hören Kopfschütteln verursachte,<br />
ist diese Platte der erste musikalische Meilenstein<br />
des neuen Jahrtausends.<br />
Nach dem Megaseller “OK Computer”<br />
haben die Briten somit ein Album vorgelegt,<br />
mit dem sich noch viele Menschen eine<br />
ganze Zeit beschäftigen werden. Letztendlich<br />
zeigen Radiohead, dass man anno 2000<br />
auch noch innovative Musik produzieren<br />
kann.<br />
Jedoch kann man an diesem Album auch<br />
wieder schön erkennen, wie der deutsche<br />
Musikmarkt darauf reagiert. In der 1. Woche<br />
noch auf Platz 4 der Charts eingestiegen, fiel<br />
es sehr schnell wieder ab. Selbst in den USA<br />
verkaufte es sich besser.<br />
Da frage ich mich, warum? Warum hat solche<br />
Musik in Deutschland keine Chance.<br />
Stellvertretend stehen Radiohead für hunderte<br />
andere Bands wie Kent, Readymade, My<br />
Balloon oder Sigur Rós.<br />
Wann wird die Musikindustrie endlich begreifen,<br />
dass sie den Leuten nicht vorschreiben<br />
kann, welche Musik sie zu hören haben?<br />
Ich hoffe bald, sonst werde ich schnell den<br />
Glauben an eine bessere Zukunft verlieren!<br />
Seite 24<br />
Seite 25
Ausland DIE UNBUNTE Ausgabe 40<br />
Ausgabe 40 DIE UNBUNTE Ausland<br />
ZIVI<br />
im A<br />
U<br />
SLA<br />
N<br />
D<br />
Ar<br />
Obwohl der “andere <strong>Die</strong>nst im Ausland”<br />
bereits seit 1986 offiziell als Ersatz für den<br />
Zivildienst anerkannt wird, stößt man immer<br />
wieder auf verdutzte Gesichter, berichtet man<br />
von dieser hervorragenden Möglichkeit.<br />
Viele der Abiturienten zieht es nach<br />
Abschluss der allgemeinbildenden Schulen in<br />
die Ferne, warum also nicht die Gelegenheit<br />
nutzen und die Pflicht mit den jugendlichen<br />
Sehnsüchten verbinden?<br />
<strong>Die</strong> Vorzüge sind offensichtlich: Man verrichtet<br />
sinnvolle Arbeit, trägt zur besseren interkulturellen<br />
Verständigung bei, man lernt, sich<br />
in einer anderen Gesellschaft unter Verhältnissen,<br />
die sich auf unterschiedlichen kulturellen,<br />
klimatischen, politischen, historischen,..<br />
Gegebenheiten begründen, zurechtzufinden,<br />
und höchstwahrscheinlich auch die<br />
jeweilige Sprache. Auch dies ist nur eine kleine<br />
Auswahl der am meisten genannten<br />
Beweggründe.<br />
Bevor man beginnt, voreilige Entscheidungen<br />
zu treffen, sollte man sich allerdings über<br />
einiges im Klaren sein. Es handelt sich beim<br />
ADiA keineswegs um eine Urlaubsreise. <strong>Die</strong><br />
zu verrichtende Arbeit ist oft körperlich<br />
anstrengend. Schlechte Wohn- und Arbeitsverhältnisse<br />
können einem besonders in Entwicklungsländern<br />
das Leben erschweren. Oft<br />
muss auch mit Vorurteilen, großen ethischen,<br />
moralischen und religiösen Diskrepanzen,<br />
sowie mit Heimweh umgegangen werden.<br />
Habt ihr euch aber erst einmal dazu entschlossen,<br />
solches auf euch zu nehmen, habt<br />
ihr das Schwierigste schon hinter euch<br />
gebracht.<br />
Anerkannte <strong>Die</strong>nststellen gibt es zur Zeit in<br />
85 Ländern auf 5 Kontinenten, allerdings<br />
ändert sich das Angebot aufgrund der Situationen<br />
in den jeweiligen Ländern (politisch,<br />
wirtschaftlich,...) sowie relativ zur Nachfrage<br />
jährlich.<br />
<strong>Die</strong> Tätigkeitsbereiche umfassen ein breites<br />
Spektrum. Man kann zur Betreuung von<br />
Jugendlichen, Straßenkindern oder Behinderten<br />
genauso eingesetzt werden, wie zu<br />
Bau- und Hausmeistertätigkeiten. <strong>Die</strong> Arbeit<br />
wird in jedem Fall unentgeltlich verrichtet.<br />
Abgesehen davon darf ein eventuelles<br />
Taschengeld erwartet werden, dessen Höhe<br />
direktvon der Projektleitung vor Ort festgelegt<br />
wird, aber keinen gesetzlichen Regelungen<br />
unterliegt. Auch die Anzahl der Urlaubstage<br />
ist von der jeweiligen <strong>Die</strong>nststelle<br />
abhängig, beträgt jedoch im Durchschnitt<br />
35-40 Tage.<br />
Bevor ihr aber beginnt, euch ganz der<br />
Ämterrennerei hinzugeben, solltet ihr bereits<br />
die Musterung hinter euch haben und außerdem<br />
die offizielle Bestätigung besitzen, welche<br />
die Verweigerung des <strong>Die</strong>nstes an der<br />
Waffe anerkennt.<br />
<strong>Die</strong>se Anleitung in den “Anderen <strong>Die</strong>nst im<br />
Ausland” ist bewußt kurzgehalten. Wer hierüber<br />
hinaus Informationen wünscht, sollte<br />
sich zum einen an das Bundesamt für den<br />
Zivildienst (Sibille-Hartmann-Straße 2-8,<br />
50964 Köln, fon: 0221/3673-475, 520)<br />
wenden und zum anderen sich das Buch<br />
“Zivi Weltweit” von Jörn Fischer und Oliver<br />
Gräf besorgen.<br />
Andere Länder<br />
andere Sitten<br />
Grammatik- und Orthographiefehler<br />
in einer Fremdsprache werden<br />
kognitiv richtiggestellt - Kulturfehler<br />
verletzen oft Gefühle, Selbstverständnis<br />
und den Stolz des<br />
Gesprächspartners.<br />
Glaubt man Lehrerinnen und Lehrern deutscher<br />
Schulen, dann ist das Verwerflichste<br />
beim Erlernen einer fremden Sprache der<br />
Grammatikfehler. Hier irrt die Schule - Fachleute<br />
der Praxis haben festgestellt, dass fehlerhafte<br />
Grammatik wie auch Orthographie<br />
vom Gesprächspartner kognitiv richtiggestellt<br />
werden - man wird trotz Fehlern verstanden.<br />
Sehr viel schwerwiegender sind hingegen<br />
Kulturfehler, die im Gegensatz zum grammatikalischen<br />
“Danebenhauen” nicht ohne<br />
Weiters vom Gegenüber verstanden und<br />
toleriert werden. Solche Fehler sind deshalb<br />
so gefährlich, weil hier “aus dem Bauch heraus”<br />
reagiert wird.<br />
Im Ausland, wo die erlernte Sprache gesprochen<br />
wird, herrschen meist andere Sitten,<br />
Konventionen und Wertvorstellungen. Das<br />
führt zwangsläufig zu Missverständnissen und<br />
zu mitunter außerordentlich peinlichen Situationen,<br />
die den guten Willen, der mit Erlernen<br />
und Benutzen der Fremdsprache ja<br />
zunächst einmal gezeigt wird, ins Gegenteil<br />
umdrehen. So kann aus dem gutwilligen<br />
Deutschen, der sich in Englisch versucht,<br />
plötzlich ein “ugly German” werden.<br />
Ziel also muss es sein, die Kulturfehler möglichst<br />
gering zu halten. Das bedeutet eine<br />
konsequente Einbeziehung der Kulturen der<br />
erlernten Sprachen in den Unterricht, ein<br />
Bereich, der an deutschen Schulen noch<br />
große Entwicklungspotentiale hat.<br />
Einer der wirkungsvollsten Wege zum Erwerb<br />
kultureller Sprachkompetenz sind Sprachreisen<br />
- Kurse im Lande ermöglichen ein<br />
rasches Anwenden des Erlernten und vermittteln<br />
den besten Einblick in die Kultur des<br />
Gastlandes.<br />
Interessierten gibt die Sprachschuldatenbank<br />
Language Course Finder in 24 verschiedenen<br />
Sprachen Auskunft über das Angebot<br />
von über 6200 Institutionen in aller Welt, die<br />
in 88 Ländern insgesamt 71 verschiedene<br />
Sprachen unterrichten.<br />
Äußerst bequeme Suchkriterien ermöglichen<br />
dem Suchenden Zugriff auf die Schulen, die<br />
für ihn maßgeschneidert sind. So wird u.a.<br />
nach Sprache, Lage der Schule (Stadt, ländlich,<br />
Meer etc.), Art des Sprachkurses (Business,<br />
für Senioren, für Kinder usw.) unterschieden.<br />
Zusatzprogramme wie beispielsweise<br />
Firmenpraktika oder Freizeitaktivitäten<br />
werden ebenso aufgeführt wie Mitteilungen<br />
über Unterkunftsmöglichkeiten.<br />
Der Besuch der <strong>Web</strong>seite ist kostenlos. Da<br />
die Schulen mit ihrer vollständigen Adresse<br />
verzeichnet sind, ist eine direkte Kontaktaufnahme<br />
möglich. Außerdem sind detaillierte<br />
Informationen über Sprachprüfungen sowie<br />
hilfreiche “Tipps und Tricks zum Fremdsprachenlernen”<br />
zu finden.<br />
www.sprachkurse-weltweit.com<br />
www.language-learning.net<br />
Seite 26<br />
Seite 27
Kultur DIE UNBUNTE Ausgabe 40<br />
Ausgabe 40 DIE UNBUNTE Kultur<br />
“Zurück zu Dir”<br />
Stefanie Stündel<br />
“Zurück zu Dir” - eine Geschichte für’s Herz.<br />
Wer den Kinofilm gesehen hat, weiß das.<br />
Doch auch die, die den Film nicht kennen,<br />
werden von der Handlung ergriffen sein,<br />
denn die Geschichte ist phantasieanregend<br />
und mitreißend.<br />
<strong>Die</strong> Story beginnt mit dem Ende eines ganz<br />
normalen Arbeitstages des Architekten Bob<br />
Rueland, der wie immer gut gelaunt ist und<br />
gerade mit seiner über alles geliebten Frau<br />
Elizabeth per Handy flirtet. Bob beeilt sich,<br />
nach Hause zu kommen, da er und seine<br />
Frau an diesem Abend zu einem Wohltätigkeitsempfang<br />
gehen müssen. Dort möchte<br />
der Tierpark Geld für ein neues Affenhaus<br />
sammeln. In das soll auch Elizabeths Lieblings-Gorilla<br />
Sydney, der im Moment in<br />
einem winzig kleinem Käfig leben muss,<br />
umquartiert werden.<br />
Doch der Abend endet mit einem tragischen<br />
Verkehrsunfall, bei dem Bobs geliebte Frau<br />
ums Leben kommt. Während Bob mit seinem<br />
sehnsüchtig auf das Frauchen wartenden<br />
Hund nach Hause kommt und dort weinend<br />
zusammenbricht, kann sich die junge Grace<br />
Briggs, die angeschlossen an unzählige von<br />
Apparturen todkrank im Krankenhaus liegt,<br />
über die wahrscheinlich schönste Nachricht<br />
ihres Lebens freuen: sie bekommt ein Spenderherz.<br />
Ein Jahr später. Aus dem einst so charmanten<br />
und fröhlichen Bob ist ein nur noch<br />
schlecht gelaunter Workaholic geworden,<br />
<strong>Unbunte</strong><br />
needs<br />
you!<br />
der kaum mehr mit jemandem redet und verbissen<br />
an Elizabeths Vermächtnis, dem Affenhaus,<br />
arbeitet.<br />
Das geht aber nur so lange, bis er Grace<br />
trifft, die nun ein relativ normales Leben führt<br />
und in der Pizzeria ihres Großvaters arbeitet.<br />
Bob hat sich von seinem besten Freund<br />
Charlie zu einem Blind Date überreden lasssen,<br />
das jedoch ausgerechnet im Restaurant<br />
von Graces Großvater stattfindet. Und auch<br />
Grace ist es, die den Tisch von Bob und seinen<br />
Freunden bedient. In dem Moment, in<br />
dem Grace und Bob sich sehen, funkt es<br />
sofort...<br />
Für alle, die (endlich) mal wieder eine wunderschöne<br />
Liebesgeschichte, die auch<br />
gleichzeitig sehr humorvoll ist, lesen wollen,<br />
ist dieses Buch genau das Richtige.<br />
Es animiert sowohl zum Lachen, als auch<br />
manchmal zum Weinen und zum Nachdenken.<br />
Trotzdem ist es nie kitschig. Romantisch<br />
und ich glaube da verrät man nicht zuviel,<br />
mit einem wunderschönen Happy End ist<br />
diese von Bonnie Hunt und Don Lake<br />
geschriebene Story etwas zum Zurücklehnen<br />
und Entspannen.<br />
Und für alle Akte-X-Fans: Wer seinen Liebling<br />
David “Mulder” Duchovny mal in einer ganz<br />
anderen Rolle, nämlich als attraktiven Witwer<br />
Bob Rueland, ohne Aliens und Monster,<br />
sehen möchte, dem ist der Film, der am<br />
09.März auf Video erschienen ist, ebenfalls<br />
sehr zu empfehlen.<br />
Du bist jung, hast zuviel<br />
Zeit und willst schreiben/<br />
layouten?<br />
dann melde dich im Raum<br />
E.16!<br />
“Zurück zu Dir”<br />
von Bonni Hunt/Don Lake<br />
Preis: 19,80 DM<br />
ISBN: 2 - 933 731 - 45 - 3<br />
U<br />
rania<br />
Hurvínek<br />
Urania<br />
und<br />
Spejbl<br />
von Katja<br />
Einige von euch werden sie kennen. Andere<br />
nicht- diejenigen sollten nun besonders aufmerksam<br />
lesen, denn es lohnt sich. Das Prager<br />
Ensemble trat am 17. und 18. März mit<br />
ihren nunmehr 74 Jahre alten Kultmarionettten<br />
unter dem Titel “Spejbls Reise in das 21.<br />
Jahrhundert” auf. Bereits diese Worte haben<br />
einige Zweifel aufgebracht, ob wir nun die<br />
traditionellen Dialoge des scheinbar naiven<br />
und auch nur scheinbar hochintelligenten<br />
Spejbl zu hören bekommen würden. Und<br />
doch: <strong>Die</strong> Stimmen von Milos Kirschner<br />
(Hurvínek und Spejbl) und Helena Stáchova<br />
(Mánicka), sowie die Führung der uns so lieben<br />
Puppen war herausragend. Man konnte<br />
in den Augen des Publikums die Erinnerungen<br />
an ihre Kindheit erkennen, wie sie die<br />
Stimmen von den alten Hörspielschallplattten,<br />
die Puppen aus ihren Kinderschränken,<br />
die Dialoge und den lustig klingenden tschechischen<br />
Dialekt erkannten. Ihre Augen funkelten<br />
und alles jubelte und grölte, als die<br />
Helden die Bühne betraten. Alle Zweifel<br />
waren abgelegt, als die zwei das erste<br />
Gepäch über Sinn bzw. Unsinn begannen.<br />
<strong>Die</strong> typische naiven Fragen des Hurvínek an<br />
seinen Vater mit dem Ziel, ihn in den Wahnsinn<br />
zu treiben, bewirken natürlich das<br />
Gewollte. <strong>Die</strong> scheinbar sinnlose Diskussion<br />
weist jedoch auch einige philosophische<br />
sowie gesellschaftskritische Elemente auf.<br />
Neben unseren Lieblingen waren auch einige<br />
andere Marionetten zu sehen, die humorvoll<br />
in Szene gesetzt wurden. So zum Beispiel<br />
drei Obdachlose (einer davon als lebensgroße<br />
Puppe), welche sich um ihren letzten Tropfen<br />
Alkohol stritten und vieles mehr...<br />
Der Beginn des Stücks schloss mit dem Ende<br />
einen gekonnten Rahmen. <strong>Die</strong> Anfangssequenz<br />
zeigte eine Marionette, welche sich<br />
von ihren eigenen Fesseln befreit und am<br />
Schluss von der Bühne flog. Gibt es eine<br />
bessere Möglichkeit, die Freiheit darzustelllen?<br />
Ganz frei sind Hurvínek und Spejbl<br />
jedoch noch nicht, aber ich denke, dass das<br />
gut ist, da wir sie sonst nicht mehr bei ihren<br />
Auftritten besuchen könnten. Auch denke<br />
ich, fühlen sich die zwei recht wohl bei ihren<br />
Spielern. Es wirkte fast, als seien die Schauspieler<br />
und ihre Puppen die besten Freunde<br />
und man vergaß schnell, dass die Großen<br />
den Kleinen das Leben einhauchten. Ach so<br />
gerührt war das Publikum... Ja, so begeistert<br />
und außer Fassung, dass der tobende Beifall<br />
kein Ende nehmen wollte. So nun kamen am<br />
vermeintlichen Ende “die Stimmen” auf die<br />
Bühne und besprachen live ihre Puppen und<br />
wer es bis dahin nicht glauben wollte: Sie<br />
taten es die ganze Zeit bereits (nur versteckt<br />
hinter dem Vorhang)!!! Das war so beeindruckend,<br />
dass das Publikum dem Applaus keinen<br />
Abbruch gab. So entschloss sich das<br />
Ensemble, eine Zugabe zu geben. Es war<br />
einfach überwältigend! Spejbl erzählte seinem<br />
Sohn eine Gute Nacht Geschichte (Rotkäppchen),<br />
welche dieser natürlich genauestens<br />
kannte, doch aber wieder alles hinterfragte,<br />
so dass der Vater letztendlich nicht<br />
mehr wusste, was er überhaupt erzählte und<br />
wer Rotkäppchen eigentlich war.<br />
Tja und das war es dann. Schade! Aber sie<br />
kommen wieder, im November mit einem<br />
neuem Programm und ich bin natürlich<br />
dabei! In der Urania. Ihr auch?<br />
Seite 28<br />
Seite 29
DIE UNBUNTE Ausgabe 40<br />
Liebes Dr. Mau-Team,<br />
Ich stecke in einer tiefen Lebenskrise. Krampfhaft versuche ich, Glück um mich zu horten, doch es will<br />
nicht funktionieren. Um Euch zu zeigen, wie das Schicksal mich traktiert: Eines Tages begann ich, meine<br />
Pfennige nicht mehr auszugeben, sondern sie als sogenannte Glückspfennige zu sammeln. <strong>Die</strong>se Coll-<br />
Dr. Mau<br />
lection ist mittlerweile auf ein Volumen von 3 Fässern angewachsen, die ich neben meiner Zucht von vierblättrigen<br />
Kleeblättern aufbewahre. Allerdings muss ich aufpassen, dass Felix, mein Hausschwein ihr nicht<br />
zu nahe kommt. Ich trage zahlreiche okulte Armbänder und ein Kettchen, welches mir meine Freundin<br />
mal geschenkt hat (Warum versteh ich auch nicht?), es soll die Fruchtbarkeit fördern. Meine Leiter habe<br />
ich schon längst verbrannt, den Spiegel in Kissen gebettet im Keller einbetoniert und das mit dem schwarzen<br />
Kater meiner Freundin, naja, es musste sein... Aber sie war nicht sauer, jedenfalls bis sie einsehen<br />
musste, dass in meinem Bett kein Platz mehr für sie ist, denn irgendwo müssen die Hufeisen ja hin. Der<br />
Schornsteinfeger weigert sich nochmal zu mir zu kommen, er denkt ich bin schwul. Komisch. Ich will ihn<br />
wirklich nur anfassen weil es Glück bringt. Neulich habe ich meinem besten Kumpel die Freundschaft<br />
gekündigt, weil in meinem Horoskop stand, dass eine Person, die mir nahe steht falsches Spiel mit mir<br />
treibt. Außerdem geriet ich in Konflikt mit dem Gesetz, bloß weil ich mit weißer Farbe einen Schutzring<br />
um mein Viertel gezogen habe. Jetzt stehe ich unter babarstem Drogenverdacht und sitze in U-Haft. Nun<br />
kommen Zweifel auf. Sollte alles etwa gar kein Glück gebracht haben? Ich denke daran, meinen Glauben<br />
aufzugeben und alle Glücksbringer aus meinem Haus zu verbannen, sollte ich hier jemals wieder<br />
rauskommen. Bitte gebt mir einen Rat!<br />
Rantanplan Trichter, 21<br />
<strong>Die</strong> <strong>Unbunte</strong><br />
wünscht euch allen einen<br />
WUNDERvollen<br />
Frühling!<br />
Lieber Ranti!<br />
Du solltest Dir gut überlegen, ob Du wirklich all die Glücksbringer loswerden willst, denn wenn Dir das<br />
Schicksal schon jetzt so übel mitspielt, male Dir bloß mal aus, wie es ohne Deine Talismane wäre! Außerdem<br />
handelt es sich hierbei um einen Konfessionswechsel, Du musst die Alternativen sorgfältig auswählen.<br />
Vielleicht findest Du im Katholizismus eine neue Erfüllung. Dort könntest Du Deine Geldfässer jedenfalls<br />
schnell loswerden. Wir haben aber auch mal vom Club der Tierliebhaber<br />
hilft<br />
gehört. Bist Du Dir aber<br />
mit Sicherheit unsicher, hau alles weg außer das Fruchtbarkeitskettchen! Denn nach den Hufeisen wirst<br />
Du es noch besser gebrauchen können. Und zu der Frage, warum Du es von Deiner Freundin bekommmen<br />
hast nur soviel: Hätte Noha Anspielungen genauso gut verstanden wie Du, als Gott ihm die ersten<br />
Regentropfen schickte, wäre das Leben auf diesem Planeten in den Fluten versunken.<br />
Hals- und Beinbruch, Dein Dr. Mau-Team.<br />
Impressum<br />
<strong>Die</strong> <strong>Unbunte</strong>, unabhängige Schülerzeitung in Berlin; 10. Jahrgang; Ausgabe 40, April 2001<br />
Erscheinungsdatum: April 2001 Herausgeber: Elke Hagemann<br />
Chefredaktion: Laura Laabs, Juliane Twieg Anzeigenleitung, AG-Leitung: Elke Hagemann<br />
Layout: Nils Becker <strong>Web</strong>-Master: T. <strong>Die</strong>trich<br />
Postadresse: c/o Archenhold-Oberschule , Rudower Straße 7, 12439 Berlin<br />
Bankverbindung: Hypo-Bank AG, Elke Hagemann, Kontonummer: 5720116490, BLZ: 10020899<br />
<strong>Web</strong>seite: http://www.unbunte.de e-mail: redaktion@unbunte.de<br />
<strong>Unbunte</strong>-Telefon: 0160/95 94 60 37 <strong>Unbunte</strong> Fax: (030)671 98 688<br />
Gesamtauflage: 5000 Stück Druck: Polyprint, Adlershof<br />
Redaktion dieser Ausgabe: Nils Becker, Christoph Beier, Katja Drischmann, Lucia Goldmann, Antje Griese, Elke<br />
Hagemann, Paul Klammer, Lena Kostial, Sylvia Kurz, Laura Laabs, Lyrik Man, Thomas Marschall, Judith Ortmann,<br />
Andreas Pfennig, Armin “Ar” Schmidt, Stefanie Stündel, Juliane Twieg und A und S, Florian, Mareike und verschiedene<br />
die vergessen haben ihre Namen anzugeben!!!<br />
<strong>Die</strong> <strong>Unbunte</strong> erscheint an allen vier Gymnasien und den zwei Gesamtschulen und der Volkshochschule in Berlin Treptow;<br />
an zwei Gymnasien in Köpenick; außerdem liegt sie in den Kulturzentren: Das All, Audio, Bullinger, Come In,<br />
Labude, <strong>Die</strong> Insel, Ratz Fatz, in der Rumbar, im Café Fosca, Café Übereck und Spezialcafé sowie im Ärztehaus in der<br />
Grimaustraße, im Kino Casablanca, im Arbeitsamt XI, im Schulamt Johannisthal und in der Rathäusern von Treptow<br />
und Köpenick aus. In der MItte dieser Zeitung befindet sich ein Frankfurter Allgemeine Zeitung-Beihefter.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen in den wenigsten Fällen der Meinung der Redaktion. Nachdruck,<br />
auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 1.9.2000<br />
Seite 30
ArchenholdParty<br />
[meets Police]<br />
12.4.2001 Come In - Adlershof<br />
ab 19uhr Sek 1<br />
ab 21uhr Sek 11<br />
mit Flyer 5 mark<br />
ohne Flyer 6 mark<br />
sponsored by <strong>Unbunte</strong>