03.11.2013 Aufrufe

Richtlinien für die Softwarekonfiguration - Fieldbus Foundation

Richtlinien für die Softwarekonfiguration - Fieldbus Foundation

Richtlinien für die Softwarekonfiguration - Fieldbus Foundation

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

®<br />

<strong>Fieldbus</strong><br />

<strong>Foundation</strong><br />

R I C H T L<br />

I N<br />

I E N<br />

F Ü R<br />

D E N<br />

S Y S T E M E N T W U R F<br />

Mit besten Empfehlungen:<br />

Die <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong><br />

© 2003-2004 <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong>


Vorwort<br />

<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den Systementwurf<br />

des FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

(AG-181) Revision 2.0<br />

Dieses Vorwort, sowie alle Fußnoten und Anhänge, <strong>die</strong>nt zur Information und ist nicht Teil von<br />

AG-181.<br />

Diese Broschüre wurde unter der Federführung des „End User Advisory Council“ (EUAC) der<br />

<strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> erstellt. Um dem Verbraucher bestmögliche Informationen bieten zu können<br />

sollte sie regelmäßig überarbeitet und aktualisiert werden. Daher sind Kommentare und Kritik<br />

jederzeit äußerst willkommen. Senden Sie <strong>die</strong>se bitte an:<br />

Vorsitzender<br />

End User Advisory Council<br />

<strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong><br />

9005 Mountain Ridge Drive<br />

Bowie Building - Suite 190<br />

Austin, Texas 78759-5316 USA<br />

Tel: 512 794 8890<br />

Fax: 512 794 8893<br />

E-Mail: euac@fieldbus.org<br />

Besuchen Sie unsere Internet-Homepage:<br />

www.fieldbus.org<br />

Zum Zeitpunkt der Herausgabe der aktuellen Revision <strong>die</strong>ser Broschüre stehen bereits Produkte<br />

zum High Speed Ethernet (HSE) durch <strong>die</strong> <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> und deren Mitglieder zur<br />

Verfügung.<br />

Die nächste Revision des Dokuments wird <strong>Richtlinien</strong> zur Installation und zum ordnungsgemäßen<br />

Einbau von HSE beinhalten.<br />

Die Nennung von bestimmten Herstellern in <strong>die</strong>sem Dokument bedeutet keine Bevorzugung oder<br />

Empfehlung <strong>die</strong>ser Produkte zu Ungunsten gleichartiger Produkte durch <strong>die</strong> Autoren oder <strong>die</strong><br />

<strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong>. Der Leser <strong>die</strong>ses Dokuments wird hingegen ermutigt, gleichartige Produkte<br />

anderer Hersteller zu verwenden, <strong>die</strong> den Autoren möglicherweise unbekannt sind. Um uns in<br />

unseren Bemühungen, <strong>die</strong>se Broschüre so informativ wie möglich zu gestalten, zu unterstützen,<br />

senden Sie Informationen über solche Produkte bitte an obige Adresse.


Vorwort<br />

Ziel der <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> ist es, alle betroffenen Anwender und Interessenten zur Mitarbeit bei<br />

der Entwicklung der FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> Standards, bei den Praxisempfehlungen und technischen<br />

Berichten zu ermutigen und zu sie zu begrüßen. Die Beteiligung am Standardisierungsprozess<br />

durch den Verbraucher setzt in keiner Weise das Einverständnis des Arbeitgebers oder<br />

der <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> oder <strong>die</strong> Zustimmung zu irgendeiner der Normen, empfohlenen Praktiken<br />

und technischen Berichten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> entwickelt, voraus.<br />

Die <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> dankt dem End User Advisory Council und dessen Mitgliedern, <strong>die</strong> so<br />

viel Zeit und Mühe zur Erstellung <strong>die</strong>ses Handbuches aufgewendet haben.<br />

Besonderer Dank gilt hier folgenden Personen, ohne deren Mitarbeit <strong>die</strong>ses Handbuch nicht<br />

zustande gekommen wäre:<br />

Ian Verhappen (Herausgeber) ICE-Pros, Inc. Vorsitzender, EUAC, Kanada<br />

Chris Baltus DSM EUAC, Europa<br />

John Bazley Beca Simons EUC, Australien<br />

Ambrose Hargan CSBP EUC, Australien<br />

Henry Marks Marks & Associates EUC, USA<br />

Norihko EGI IT Engineering (im Ruhestand) EUC, Japan<br />

Nola Ogar BP Group EUC, USA<br />

Deon Rae Chevron Texaco EUC, USA<br />

Jim Russel Keyfleet Pty Ltd EUAC, Australien<br />

Herman Storey Shell Global Solutions EUAC, USA<br />

Ron Szanyi ExxonMobil Direktor, <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong><br />

Al Chan Canadian Natural Resources Ltd EUC, Kanada<br />

Jim Sprague Saudi Aramco EUC, Saudi-Arabien<br />

Ralph A. Hartmann II<br />

Rev. Nr. Datum Beschreibung durch<br />

0 Oktober 2003 Originalausgabe IV<br />

1.0 Dezember 2003 redaktionelle Änderungen IV<br />

2.0 August 2004 redaktionelle Änderungen IV<br />

Revision 2.0 - i - August 2004


Vorwort<br />

Vorsicht<br />

Die praktische Anwendung der in <strong>die</strong>sem Handbuch dargestellten Inhalte kann gefährliche Materialien,<br />

Be<strong>die</strong>nvorgänge oder Gerätekomponenten mit einschließen. Das Handbuch kann nicht<br />

auf alle möglichen Anwendungen sowie alle denkbaren Sicherheitsfragen in Bezug auf den Betrieb<br />

in gefährlichen Umgebungen hinweisen. Die praktische Anwendung der jeweiligen Inhalte<br />

des Handbuchs sowie <strong>die</strong> tatsächliche Anwendbarkeit von Inhalten auf <strong>die</strong> jeweilige Situation des<br />

Anwenders muss stets dem professionellen Urteilsvermögen des Anwenders und den <strong>für</strong> ihn geltenden<br />

firmeninternen Vorgehensweisen und Bestimmungen unterliegen. Auch muss vom Anwender<br />

vor der Inbetriebnahme gewährleistet sein, dass Einschränkungen und geltende Sicherheits-<br />

und Gesundheitsmaßnahmen nicht verletzt werden.<br />

Garantieausschluss<br />

Dieses Dokument <strong>die</strong>nt ausschließlich zur Information und wird dem aktuellen Stand entsprechend<br />

ausgeliefert. Zukünftige Erweiterungen, Änderungen oder Korrekturen ohne vorherige<br />

Ankündigung sind vorbehalten. Die <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> lehnt <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Dokument ausdrückliche<br />

oder implizierte Garantieansprüche jeglicher Art ab, einschließlich irgendwelcher Garantien <strong>für</strong><br />

Verkäuflichkeit oder Eignung <strong>für</strong> einen bestimmten Zweck. In keinem Fall ist <strong>die</strong> <strong>Fieldbus</strong><br />

<strong>Foundation</strong> haftbar <strong>für</strong> Verluste oder Schäden, <strong>die</strong> sich aus irgendeinem Mangel, einem Fehler<br />

oder einer Auslassung in <strong>die</strong>sem Dokument oder durch den Gebrauch <strong>die</strong>ses Dokuments ergeben.<br />

Revision 2.0 - ii - August 2004


Vorwort<br />

Wie benutze ich das Handbuch?<br />

In <strong>die</strong>sem Dokument werden <strong>die</strong> zur Zeit in der Industrie gebräuchlichen Verfahrensweisen zum<br />

Aufbau von Systemen mit FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> H1 behandelt. Da <strong>die</strong>ses Dokument ein „lebendiges“<br />

Medium darstellt, wird es regelmäßig überarbeitet und aktualisiert, um <strong>die</strong> neuesten Änderungen<br />

und Fortschritte in der Technologie einschließlich der Einbindung und Anwendung von<br />

High Speed Ethernet (HSE) wiedergeben zu können.<br />

Die Autoren sind sich bewusst, dass nicht bei jeder Anlagenplanung oder Installation, <strong>die</strong> ein<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> Projekt enthält, genau den Empfehlungen in <strong>die</strong>sem Handbuch gefolgt werden<br />

möchte oder kann. Für <strong>die</strong>sen Fall empfiehlt der End User Advisory Council, nicht das<br />

gesamte Handbuch, das ja auch einige Querverweise enthält, zu ändern. Besser ist es, einen<br />

Zusatz zum Handbuch zu erstellen, der deutlich <strong>die</strong> Abschnitte kennzeichnet, <strong>die</strong> zu modifizieren<br />

oder in einer unterschiedlichen Weise anzuwenden sind. Ein Beispiel hier<strong>für</strong>:<br />

„Die Firma XYZ weist darauf hin, dass in Abschnitt 6.3.3 eine zusätzliche Schutzerde <strong>für</strong><br />

Feldgeräte installiert werden muss.“<br />

Empfohlene Änderungen, Zusätze oder Vorschläge senden Sie bitte via E-Mail an:<br />

euac@fieldbus.org<br />

Revision 2.0 - iii - August 2004


Inhaltsverzeichnis<br />

1.0 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1<br />

1.1 Inhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1<br />

1.2 Zweck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2<br />

1.3 Umfang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2<br />

2.0 Verweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3<br />

2.1 Spezifikationen der <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3<br />

2.2 Industriestandards- und Codes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3<br />

2.3 Weitere Verweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3<br />

3.0 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />

3.1 Allgemeine Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />

3.2 Fachbegriffe beim FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />

4.0 Anforderungen an <strong>die</strong> Feldgeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />

4.1 Unterstützung der FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />

4.2 Gerätediagnose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />

4.3 Feldgerätespannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18<br />

4.4 Service-Bedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />

4.5 Logische Feldgeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />

4.6 Werks-Konfiguration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />

5.0 Anforderungen an <strong>die</strong> Zusatzgeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />

5.1 Haupt-Spannungsversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />

5.2 FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> Spannungsversorgung/Spannungskonditionierer (FFPS) . . . . .20<br />

5.3 FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> Busabschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />

5.4 FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> Repeater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />

5.5 FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Leitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />

5.6 FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Anschlussboxen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />

6.0 <strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong> Netzwerk/Segmententwurf . . . . . . . . . . .24<br />

6.1 Topologie von FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> Netzwerken/Segmenten . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />

6.2 Verdrahtung des FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26<br />

6.3 FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Spannungsversorgung, Erdung und Blitzschutz . . . . . . . . . . . .28<br />

6.4 Risiko-Management bei FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Segmenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31<br />

6.5 Eigensichere Installationen (IS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34<br />

6.6 Installationen gemäß FISCO-Konzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35<br />

6.7 Installationen gemäß FNICO-Konzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37<br />

6.8 Belegung und Berechnung des FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37<br />

6.9 Konventionen zur Benennung bei FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Netzwerken/Segmenten . . .39<br />

Revision 2.0 - iv - August 2004


Inhaltsverzeichnis<br />

7.0 Anforderungen an das Hostsystem eines FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> . . . . . .40<br />

7.1 Verwendung von Standardprodukten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40<br />

7.2 Reserve und Erweiterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40<br />

7.3 Interoperabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40<br />

7.4 Beschreibung des Host-Interoperabilitätstests (HIST) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41<br />

7.5 Unterstützung der FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Funktionalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42<br />

7.6 Konfigurationswerkzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43<br />

7.7 Redundanz und Robustheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45<br />

7.8 Fehlersuche, Wartung und Diagnose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46<br />

7.9 Erweiterte Diagnose und rechnergestützte Wartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47<br />

7.10 <strong>Richtlinien</strong> zur Auswahl und Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47<br />

8.0 <strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49<br />

8.1 Grafische Darstellung bzw. Visualisierung des Steuer/Regelungssystems . . . . . . . .49<br />

8.2 Konventionen zur Adress- und Namensvergabe <strong>für</strong> Knoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49<br />

8.3 Lokalität der Regelungsfunktionalitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52<br />

8.4 Konfigurations-Optionen und Standardwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53<br />

8.5 Alarme und Fehlermeldungen („Alerts“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53<br />

8.6 Netzwerkkommunikation und Zeitplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55<br />

8.7 Datenimport und -export . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .60<br />

8.8 Be<strong>die</strong>nanzeige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .60<br />

8.9 Software-Revisionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .61<br />

8.10 System-Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .61<br />

8.11 Prozesssteuerung/-regelung und Datenmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .61<br />

8.12 System-Konfigurationswerkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .65<br />

8.13 Anzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .67<br />

9.0 <strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Dokumentation . . . . . . . . . . . .69<br />

9.1 Zeichnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70<br />

9.2 Beschreibung der Regelkreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .72<br />

9.3 Geräteindex/Datenbank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .72<br />

9.4 Geräte-Datenblätter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .72<br />

9.5 Materialbedarf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .72<br />

9.6 Dokumentation des Herstellers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .72<br />

9.7 Wartungshandbücher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .73<br />

Revision 2.0 - v - August 2004


Inhaltsverzeichnis<br />

10.0 <strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> das Werksabnahmeverfahren (FAT) . . . . . . . . . . . . . . . .76<br />

10.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .76<br />

10.2 Probeaufbau der Anlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .76<br />

10.3 Annahmen und Voraussetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .76<br />

10.4 Voraussetzungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Werksabnahmeprüfung (FAT) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .76<br />

10.5 FAT-Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .77<br />

11.0 <strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation in der Anlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .80<br />

11.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .80<br />

11.2 Netzwerkinstallation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .80<br />

11.3 Kabelprüfverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .80<br />

11.4 Netzwerk/Segmentprüfverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .82<br />

11.5 Prüfungen der Regelkreise und Integration in <strong>die</strong> Anlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .88<br />

11.6 „Heiße“ Umschaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .88<br />

11.7 Prüfplatz zur Simulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .91<br />

11.8 Raum <strong>für</strong> <strong>die</strong> Systementwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .92<br />

11.9 Prüfung der Motorsteuerschränke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .92<br />

11.10 Bereitstellung von Ersatzteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .92<br />

11.11 Entfernen von redundanter Ausrüstung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .92<br />

11.12 Wartungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .92<br />

Revision 2.0 - vi - August 2004


Einleitung<br />

1.1 Inhalt<br />

Die folgenden Abschnitte geben eine kurze<br />

Beschreibung der Inhalte jedes einzelnen<br />

Kapitels wieder.<br />

Kapitel 01 – Einführung und Umfang<br />

Zweck und Umfang der <strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den<br />

Systementwurf von FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Kapitel 02 – Verweise<br />

Dieses Kapitel verweist auf Materialien zur<br />

weiterführenden Information über FOUNDATION<br />

<strong>Fieldbus</strong>.<br />

Kapitel 03 – Definitionen<br />

Erläuterung der Terminologie zur FOUNDATION<br />

<strong>Fieldbus</strong> Technologie<br />

Kapitel 04 – Anforderungen an <strong>die</strong><br />

Feldgeräte<br />

Stellt <strong>die</strong> technischen Grundvoraussetzungen<br />

an <strong>die</strong> Feldgeräte dar, wenn FOUNDATION<br />

<strong>Fieldbus</strong> installiert werden soll<br />

Kapitel 05 – Anforderungen an Zusatzgeräte<br />

Erforderliche technische Voraussetzungen der<br />

Zusatzkomponenten wie z.B. Gesamtspannungsversorgungen<br />

und Spannungskonditionierer,<br />

<strong>die</strong> bei einer Implementation der<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Technologie einzusetzen<br />

sind.<br />

Kapitel 08 – <strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

Informationen, Erläuterungen und <strong>Richtlinien</strong>,<br />

<strong>die</strong> bei der Softwareausstattung eines Steuerund<br />

Regelungssystems, das <strong>die</strong> FOUNDATION<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Technologie und -Strategie verwendet,<br />

eine Rolle spielen. Die behandelten<br />

Themen umfassen: Konfiguration von Regelungsmodulen,<br />

Implementierung von Funktionsblöcken,<br />

<strong>Softwarekonfiguration</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

zustandsgesteuerte Überwachung, Alarm-<br />

Management und -Konfiguration.<br />

Kapitel 09 – Anforderungen an <strong>die</strong> Dokumentation<br />

Erforderliche Dokumentation <strong>für</strong> Entwurf und<br />

Betrieb von Systemen mit der FOUNDATION<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Technologie. Das Kapitel beinhaltet<br />

neben anderem Ausführungen zur Regelungsphilosophie<br />

und P&ID-Schaltplänen.<br />

Kapitel 10 – <strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> das Werksabnahmeverfahren<br />

(FAT)<br />

Aufgaben und Funktionen, <strong>die</strong> bei der Werksabnahme<br />

eines Systems mit FOUNDATION<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Technologie auszuführen sind.<br />

Kapitel 11 – <strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation<br />

in der Anlage<br />

Informationen und Verfahren zur Installation<br />

von <strong>Fieldbus</strong>-Netzwerken. Dieses Kapitel beinhaltet<br />

auch <strong>die</strong> besonderen Verfahren, <strong>die</strong><br />

bei der Endprüfung eines FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Systems<br />

angewendet werden sowie <strong>die</strong><br />

Vorstellung der erforderlichen Werkzeuge <strong>für</strong><br />

Installation und Wartung der FOUNDATION<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Geräte.<br />

Kapitel 07 – Anforderungen an das<br />

Hostsystem<br />

Funktionale Anforderungen an das Hostsystem,<br />

das bei der Implementierung der<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Technologie verwendet<br />

wird.<br />

Revision 2.0 - 1 - August 2004


Einleitung<br />

1.2 Zweck<br />

Der Richtlininienkatalog <strong>für</strong> den Systementwurf<br />

von FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> soll <strong>die</strong> bestehende<br />

Serie von Produkt-Spezifikationen<br />

ergänzen. Er beschreibt im Detail <strong>die</strong> von<br />

konventionellen analogen oder „smarten“<br />

Instrumenten abweichende Spezifikation,<br />

Installation, Konfiguration, Inbetriebnahme<br />

und Wartung von Feldbus-Geräten.<br />

Da <strong>die</strong>ses Dokument viele unteschiedliche<br />

Themen abdeckt, wurde es in verschiedene<br />

Kapitel unterteilt, <strong>die</strong> sich auf <strong>die</strong> einzelnen<br />

Projektierungsphasen beziehen.<br />

Dieser <strong>Richtlinien</strong>katalog behandelt ausschließlich<br />

<strong>die</strong> Implementierung von<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>. Andere existierende<br />

Feldbus-Technologien können in das Grund-<br />

Betriebssystem integriert werden, wenn <strong>die</strong><br />

technischen Gegebenheiten es erfordern.<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> kann ausschließlich<br />

gegen traditionelle Ausführungen mit Analogein-/ausgang<br />

ausgetauscht werden. Die<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Technologie wurde von<br />

der <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> entwickelt.<br />

In <strong>die</strong>sem Handbuch werden bewusst <strong>die</strong><br />

Begriffe Feldbus und <strong>Fieldbus</strong> verwendet.<br />

Hierbei bezeichnet Feldbus den allgemeinen<br />

Gebrauch des Begriffes und meint alle Feldbusse,<br />

auf <strong>die</strong> in der IEC-Dokumentation<br />

Bezug genommen wird. <strong>Fieldbus</strong> hingegen<br />

bezieht sich ausschließlich auf FOUNDATION<br />

<strong>Fieldbus</strong>.<br />

1.3 Umfang<br />

Der <strong>Richtlinien</strong>katalog beschreibt <strong>die</strong> Ausführung,<br />

Spezifikation, Installation, Konfigurierung,<br />

Inbetriebnahme und Wartung eines mit<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> ausgerüsteten Betriebssystems.<br />

Dieses Dokument behandelt nur den spannungsmodulierten<br />

Betrieb über das Medium<br />

Draht (Parallelanschluss), wie in ISA 50.02<br />

festgelegt, mit einer Übertragungsgeschwindigkeit<br />

von 31,25 kb/s (=H1). Diese Revision<br />

beinhaltet nicht <strong>die</strong> Spezifikationen zur „High<br />

Speed Ethernet“-Version (HSE) des FOUNDA-<br />

TION <strong>Fieldbus</strong>.<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Systeme schließen<br />

Instrumente und Leitrechner ein, <strong>die</strong> alle<br />

Anwendungsbereiche und Aspekte der Messund<br />

Regeltechnik abdecken. Deshalb sollen<br />

alle Normen der <strong>Foundation</strong> <strong>für</strong> Mess- und<br />

Regelsysteme auch <strong>für</strong> <strong>die</strong>se FOUNDATION<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Systeme gelten, falls hier nicht<br />

anders angemerkt. Beachten Sie jedoch,<br />

dass nur auf <strong>die</strong> Standards speziell Bezug<br />

genommen wird, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>sem Dokument<br />

namentlich genannt werden.<br />

Gemäß der Erklärung am Anfang <strong>die</strong>ses Dokuments<br />

ist das Handbuch zum Gebrauch <strong>für</strong><br />

Anwender, Vertragspartner und Händler von<br />

Steuer- und Regelungssystemen bestimmt.<br />

1.3.1 Allgemeine Hinweise<br />

<strong>Fieldbus</strong> ist ein durchweg digitaler, bidirektionaler<br />

Kommunikationsbus, der intelligente<br />

Feldgeräte und Automationssysteme miteinander<br />

vernetzt. FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> ist ein<br />

Nahbereichsnetzwerk (LAN) <strong>für</strong> in der Prozessautomatisierung<br />

eingesetzte Instrumente<br />

und verfügt über <strong>die</strong> Fähigkeit, Regelungsaufgaben<br />

auf <strong>die</strong> Netzwerkkomponenten aufzuteilen.<br />

1.3.2 Überlegungen zum Projekt<br />

Wie bei jedem neuen Projekt ist es unerlässlich,<br />

dass erforderliche Fähigkeiten zunächst<br />

geschult werden. Gleiches gilt auch <strong>für</strong> ein<br />

Projekt mit <strong>Fieldbus</strong>. Die Erfahrung hat<br />

gezeigt, dass <strong>die</strong> Schulung aller am Projekt<br />

beteiligter Personen, der Ingenieure, des<br />

Wartungspersonals und des Be<strong>die</strong>npersonals<br />

entscheidend <strong>für</strong> das Gelingen eines Projekts<br />

ist. Dieses Training sollte schon in der Anfangsphase<br />

projektbegleitend erfolgen, um<br />

unnötigen Aufwand wegen Überarbeitung von<br />

inkorrekt ausgeführten Arbeitsschritten zu<br />

vermeiden. Außerdem werden <strong>die</strong> erlernten<br />

Fähigkeiten durch <strong>die</strong> Praxis verfestigt.<br />

Das Hinzuziehen von Beratern gerade bei kritischen<br />

Projektphasen, <strong>die</strong> Ratschläge und<br />

Verbesserungen zu vorherigen und folgenden<br />

Schritten beitragen, erweist sich ebenfalls oft<br />

als äußerst effektive Maßnahme.<br />

Revision 2.0 - 2 - August 2004


Verweise<br />

2.0 Verweise<br />

2.1 Spezifikationen der <strong>Fieldbus</strong> FOUNDATION<br />

2.1.1 FF-569 Host Interoperability Support Test<br />

2.2 Industriestandards- und Codes<br />

2.2.1 IEC 61158-1:Introductory Guide<br />

2.2.2 IEC 61158-2:Physical Layer Specification and Service Definition<br />

2.2.3 IEC 61158-3:Data Link Layer (DLL) Service Definition<br />

2.2.4 IEC 61158-4:Data Link Layer (DLL) Protocol Specification<br />

2.2.5 IEC 61158-5:Application Layer Service Specification<br />

2.2.6 IEC 61158-6:Application Layer Protocol Specification<br />

2.2.7 IEC 61158-7:System Management<br />

2.2.8 IEC 61158-8:Conformance Testing<br />

2.2.9 AG-163: <strong>Foundation</strong> <strong>Fieldbus</strong> Application Guide 31.25 kbit/s Intrinsically Safe Systems<br />

Beachten Sie bitte, dass <strong>die</strong> Abschnitte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Gerätebeschreibungssprache und <strong>die</strong><br />

Anwendungsschicht beinhalten, parallele Erläuterungen <strong>für</strong> acht verschiedene Protokolle enthalten,<br />

einschließlich FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>.<br />

Von der <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> sind Standards erhältlich, <strong>die</strong> mit der Normenreihe IEC 61158 übereinstimmen<br />

und dazu kompatibel sind.<br />

2.3 Weitere Verweise<br />

2.3.1 <strong>Fieldbus</strong> Technical Overview Understanding <strong>Fieldbus</strong> Technology – Fisher Rosemount<br />

2.3.2 Yokogawa TI 38K02A01-01E <strong>Fieldbus</strong> Book – A Tutorial<br />

2.3.3 FOUNDATION fieldbus Wiring Design & Installation Guidelines<br />

Author – Relcom, Inc.<br />

ISBN – Download @ http://www.relcominc.com/fieldbus/index.htm<br />

2.3.4 <strong>Fieldbus</strong>es for Process Control: Engineering, Operation and Maintenance<br />

Author – Jonas Berge<br />

ISBN – 1-55617-760-7 (note – ISA publication). Auch in Chinesisch erhältlich.<br />

2.3.5 Industrial Ethernet Planning and Installation Guide<br />

Sponsoring Organization: IAONA e.V<br />

Download @ http://www.iaona.org/home/downloads.php<br />

2.3.6 FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>: A Pocket Guide<br />

Authors – Ian Verhappen, Augusto Pereira<br />

ISBN – 1-55617-775-5 (note – ISA publication). Auch in Portugiesisch erhältlich.<br />

Revision 2.0 - 3 - August 2004


Definitionen<br />

3.0 Definitionen<br />

3.1 Allgemeine Definitionen<br />

Nachfolgend sind einige Begriffe erläutert,<br />

wie sie in den <strong>Richtlinien</strong>, Dokumenten und<br />

Projektunterlagen verwendet werden.<br />

Der Vertragsunternehmer ist <strong>die</strong> Partei <strong>die</strong> mit<br />

Ausführung, Technik, Wegbereitung, Inbetriebnahme<br />

oder Management eines Projekts,<br />

einer Operation oder Wartung einer Anlage in<br />

Teilen oder im Ganzen betraut ist.<br />

Der Auftraggeber kann Pflichten des Vertragsunternehmers<br />

teilweise oder ganz übernehmen.<br />

Der Hersteller/Lieferant ist <strong>die</strong> Partei, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

zur Ausführung der vom Vertragsunternehmer<br />

definierten Pflichten benötigten Geräte herund<br />

Dienstleistungen bereitstellt.<br />

Der Auftraggeber ist <strong>die</strong> Partei, <strong>die</strong> das Projekt<br />

einleitet und letztendlich <strong>für</strong> dessen<br />

Entwurf und Realisierung bezahlt. Üblicherweise<br />

legt der Auftraggeber <strong>die</strong> technischen<br />

Anforderungen fest. Er kann auch einen<br />

Vermittler oder Berater hinzuziehen, der autorisiert<br />

ist, stellvertretend <strong>für</strong> ihn zu handeln.<br />

Die Ausdrücke sollen/müssen beschreiben<br />

Anforderungen, <strong>die</strong> in jedem Fall einzuhalten<br />

sind.<br />

Der Ausdruck sollte wird verwendet, wenn<br />

Vorgehensweisen beschrieben werden, <strong>die</strong><br />

sich aufgrund von bisherigen Projekterfahrungen<br />

als wirksam erwiesen haben.<br />

Der Ausdruck können wird <strong>für</strong> zulässige<br />

Alternativen verwendet.<br />

3.2 Fachbegriffe beim FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Folgende Begriffe stellen Bezeichnungen dar,<br />

<strong>die</strong> bei der Inbetriebnahme und dem Gebrauch<br />

der FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Technologie<br />

häufig auftreten. Eine umfassende Terminologieliste<br />

bezüglich FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> finden<br />

Sie auf der Website der <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong><br />

auf www.fieldbus.org<br />

A<br />

Anschlussbox/Schnell-Anschlussstation<br />

Eine Anschlussstation bestehend aus Anschlussboxen<br />

gestattet <strong>die</strong> schnelle Installation<br />

von vier bis acht Feldgeräten über<br />

Steckverbinder.<br />

Anwendungsschicht („Application Layer“)<br />

Damit wird <strong>die</strong> Schicht im Kommunikationsstapel<br />

bezeichnet, <strong>die</strong> das Objektverzeichnis<br />

enthält.<br />

Anwender-Applikation<br />

Die Anwender-Applikation wird mit Blöcken<br />

realisiert. Diese Blöcke umfassen Resource-<br />

Blöcke, Funktionsblöcke und Transducer-<br />

Blöcke, <strong>die</strong> verschiedene Arten von Applikationsfunktionen<br />

repräsentieren.<br />

Arbeitsstation<br />

Eine Arbeitsstation umfasst verschiedene<br />

elektronische Geräte mit den dazugehörigen<br />

Komponenten, so z.B. mindestens einen<br />

Monitor mit Keybord und Maus o.ä.<br />

Austauschbarkeit („Interchangeability“)<br />

Im <strong>Fieldbus</strong>-Netzwerk können Geräte eines<br />

Herstellers durch gleiche Geräte eines anderen<br />

Herstellers ohne Verlust der Funktionalität<br />

oder des Integrationsgrads ausgetauscht<br />

werden.<br />

Automatisierungssystem<br />

Damit bezeichnet man ein System zu Prozessautomatisierung,<br />

Betrieb und Diagnose,<br />

das aus unterschiedlichen Modulen aufgebaut<br />

ist. Diese Module können über den gesamten<br />

Anlagenbereich verteilt sein. Das<br />

Automatisierungssystem enthält alle Module<br />

nebst zugehöriger Software, <strong>die</strong> zur Steuerung/Regelung<br />

und Überwachung einer<br />

Prozessanlage notwendig sind. In <strong>die</strong>ser<br />

Definition des Automatisierungssystems sind<br />

Feldgeräte, Ferndatenerfassungsstationen,<br />

Hilfssysteme und Management-Informationssysteme<br />

ausgeschlossen.<br />

Revision 2.0 - 4 - August 2004


Definitionen<br />

Auto-Erkennung<br />

Damit bezeichnet man <strong>die</strong> Fähigkeit des<br />

Systems, selbstständig ohne Eingriff des<br />

Anwenders jede neu hinzugekommene oder<br />

entfernte Hardware zu erkennen.<br />

Azyklische Periode<br />

Damit wird der Teil des Übertragungszyklus<br />

bezeichnet, während dem andere Informationsdaten<br />

als Herausgeber/Abonnent-Daten<br />

übertragen werden. Typische Informationen,<br />

<strong>die</strong> in <strong>die</strong>ser Periode übertragen werden sind<br />

Alarme/Ereignisdaten, Wartungs-/Diagnosedaten,<br />

Programmaufrufe, Freigaben/Sperrungen,<br />

Display -und Trenddaten und Konfigurationsdaten.<br />

B<br />

Be<strong>die</strong>nkonsole<br />

Dies ist eine Konsole, <strong>die</strong> von einem Be<strong>die</strong>ner<br />

benutzt wird, um <strong>die</strong> zur Überwachung und<br />

Regelung notwendigen Funktionen der ihm<br />

zugewiesenen Betriebseinheiten auszuführen.<br />

Benutzerschicht (User Layer)<br />

Die Benutzerschicht stellt <strong>die</strong> Zeitplanung der<br />

Funktionsblöcke sowie <strong>die</strong> Gerätebeschreibungen<br />

bereit, <strong>die</strong> es dem Hostsystem gestatten,<br />

ohne spezielle Programmierung mit<br />

fremden Geräten zu kommunizieren.<br />

Bitübertragungsschicht (Physical Layer)<br />

Die Bitübertragungsschicht erhält Daten vom<br />

Kommunikationsstapel und konvertiert <strong>die</strong>se<br />

in physikalische Signale auf dem Feldbusübertragungsmedium.<br />

Dieser Vorgang findet<br />

ebenso in umgekehrter Richtung statt.<br />

„Brick“<br />

Ein Brick bezeichnet einen mit vergossenen<br />

Steckanschlüssen versehenen passiven Anschlussknoten<br />

im Bus.<br />

Bus<br />

Der Bus ist ein H1-Feldbuskabel zwischen<br />

Hostgerät und Feldgeräten; an ihn können<br />

mehrere Geräte angeschlossen sein, manchmal<br />

auch unter Verwendung von Repeatern.<br />

C<br />

Capabilities File („Fähigkeiten“-Datei)<br />

Eine Capabilities-Datei beschreibt <strong>die</strong> Kommunikationsobjekte<br />

in einem Feldbus-Gerät.<br />

Eine Konfigurationseinrichtung kann Daten<br />

der Gerätebeschreibung (DD=Device Description)<br />

und Capabilities-Dateien nutzen, um ein<br />

Feldbussystem zu konfigurieren, ohne dass<br />

dabei <strong>die</strong> Feldbus-Geräte online sein müssen.<br />

Common File Format File (CFF)<br />

(Datei im allgemeinen Dateienformat)<br />

Es handelt sich um eine Datei, <strong>die</strong> <strong>die</strong> detailierten<br />

Eigenschaften des <strong>Fieldbus</strong>-Geräts<br />

enthält und <strong>die</strong> der Host anstelle des real vorhandenen<br />

Geräts verwendet. Dieses Dateiformat<br />

wird <strong>für</strong> Capabilities-Dateien und Wertedateien<br />

verwendet.<br />

D<br />

Deterministisch<br />

Beim deterministischen Modell wird als zeitlicher<br />

Abstand von Meldungen zwischen<br />

beliebigen Knotenpunkten im Netzwerk der<br />

denkbar schlechteste Fall gemessen und<br />

zugrundegelegt. Jedes Netzwerkprotokoll,<br />

das auf zufälligen Verzögerungen beruht, um<br />

einen Vorrang den Übertragungen herzustellen,<br />

ist nicht-deterministisch.<br />

Digitale Steuerung (Discrete Control)<br />

Bei einer digitalen Steuerung werden alle<br />

Eingangs-, Ausgangswerte und Algorithmen<br />

durch digitale Zahlen dargestellt, <strong>die</strong> aus logischen<br />

Zuständen (Ja-/Nein-Zuständen) aufgebaut<br />

sind. FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> verwendet<br />

<strong>die</strong> 8-Bit-Zahlendarstellung (dezimal: 0-255).<br />

Diskreter Ausgang (DO)<br />

Das Signal wird im Hostsystem generiert und<br />

zum Feldgerät übertragen.<br />

Diskreter Eingang (DI)<br />

Das Signal geht vom Feldgerät ins Hostsystem.<br />

Revision 2.0 - 5 - August 2004


Definitionen<br />

E<br />

EDDL<br />

Erweiterte Gerätebeschreibungssprache<br />

Eigensicherheit („Intrinsic Safety“, IS)<br />

Erforderlich bei Geräten, <strong>die</strong> in einer explosionsgefährdeten<br />

Umgebung eingesetzt werden.<br />

Ethernet<br />

Der HSE-<strong>Fieldbus</strong> verwendet Bitübertragungsschicht<br />

und Sicherungsschicht vom<br />

Ethernet.<br />

F<br />

Feldbus<br />

Ein Feldbus ist eine digitale, bidirektionale<br />

Mehrfach-Kommunikationsverbindung zwischen<br />

intelligenten Mess- und Regelgeräten.<br />

Er <strong>die</strong>nt als Nahbereichsnetzwerk (LAN) <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> fortgeschrittene Prozessregelung, <strong>die</strong><br />

Fernabfrage/-ausgabe von Ein- und Ausgängen<br />

und <strong>für</strong> industrielle Hochgeschwindigkeits-Automatisierungsanwendungen.<br />

FF<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>.<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Zugriffs-Schicht<br />

(„<strong>Fieldbus</strong> Access Sublayer“; FAS)<br />

Die <strong>Fieldbus</strong>-Zugriffs-Schicht bildet <strong>die</strong><br />

<strong>Fieldbus</strong>-Telegramm-Spezifikation (FMS) auf<br />

<strong>die</strong> Sicherungsschicht (DLL) ab.<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Telegramm-Spezifikation<br />

(„<strong>Fieldbus</strong> Messaging Specification“; FMS)<br />

Die FMS enthält Definitionen der Dienste der<br />

Anwenderschicht in FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>. Die<br />

FMS spezifiziert Dienste und Meldungsformate,<br />

um auf <strong>die</strong> Parameter von Funktionsblöcken<br />

(FB) zugreifen zu können, sowie<br />

Objektverzeichnis-Beschreibungen <strong>für</strong> im virtuellen<br />

Feldgerät definierte Parameter.<br />

Anmerkung:<br />

Das Network Management (NM) gestattet es<br />

<strong>Foundation</strong> Network Manager (NMgr)- Instanzen,<br />

Verwaltungsoperationen mit Hilfe der<br />

Network Management Agents NMAs) netzwerkweit<br />

auszuführen. Jeder NMA ist verantwortlich<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Verwaltung der Kommunikation<br />

innerhalb eines Geräts. NMgr und NMA<br />

kommunizieren mit Hilfe der <strong>Fieldbus</strong>-Telegramm-Spezifikationen<br />

und der virtuellen<br />

Kommunikationsbeziehungen (VCR).<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Konzept <strong>für</strong> Eigensicherheit<br />

(FISCO)<br />

FISCO gestattet <strong>die</strong> Versorgung von IS-Segmenten<br />

mit zugelassenen FISCO-Geräten mit<br />

erhöhter Leistung, um mehr Geräte pro IS-<br />

Segment anschließen zu können.<br />

Anmerkung:<br />

Mit FISCO entfällt <strong>die</strong> Notwendigkeit, <strong>die</strong><br />

gerätebezogenen Parameter von Kapazität<br />

und Induktivität beim Entwurf von Netzwerken<br />

zu berechnen.<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Konzept <strong>für</strong> Staub-Zündschutz<br />

(FNICO)<br />

FNICO gestattet <strong>die</strong> Versorgung von Segmenten<br />

in Zone 2-Bereichen mit erhöhter<br />

Leistung, um mehr Geräte pro Segment<br />

anschließen zu können.<br />

Flexibler Funktionsblock (FFB)<br />

Ein flexibler Funktionsblock gleicht einem<br />

Standard-Funktionsblock bis auf einen von<br />

einem Programmierwerkzeug generierten<br />

anwenderspezifischen Algorithmus, der <strong>die</strong><br />

Funktion des Blocks, Reihenfolge und Einstellungen<br />

der Blockparameter und <strong>die</strong> Ausführungszeit<br />

des Blocks bestimmt. Flexible<br />

Funktionsblöcke finden typischerweise Verwendung<br />

bei der Regelung diskreter Prozesse<br />

und <strong>für</strong> hybride (Chargen-) Prozesse. Eine<br />

speicherprogrammierbare Steuerung (PLC)<br />

kann aus flexiblen Funktionsblöcken nachgebildet<br />

werden.<br />

Revision 2.0 - 6 - August 2004


Definitionen<br />

G<br />

Gateway<br />

Ein Gateway übersetzt ein Fremdprotokoll in<br />

ein <strong>Fieldbus</strong>-Protokoll, z. B. HART in <strong>Fieldbus</strong><br />

oder Modbus in <strong>Fieldbus</strong>.<br />

Gerätebeschreibung („Device Description“,<br />

DD)<br />

Eine Gerätebeschreibung liefert eine ausführliche<br />

Beschreibung jedes einzelnen Objekts<br />

im virtuellen Feldgerät (Virtual Field Device;<br />

VFD). Sie beinhaltet Informationen, <strong>die</strong> ein<br />

Betriebs- oder Hostsystem benötigt, um Daten<br />

im VFD korrekt interpretieren zu können.<br />

Grundgerät<br />

Ein Grundgerät ist jedes Gerät, das nicht <strong>die</strong><br />

Fähigkeit, den Datenaustausch in einem H1-<br />

Feldbussegment zu kontrollieren, besitzt.<br />

H<br />

H1<br />

H1 ist <strong>die</strong> Bezeichnung <strong>für</strong> ein <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Netzwerk, das mit 31,25 kbit/s arbeitet.<br />

H1-Feldgerät<br />

Damit wird ein direkt mit einem H1-<strong>Fieldbus</strong><br />

verbundenes Feldbusgerät bezeichnet.<br />

Typische H1-Feldgeräte sind Ventile und<br />

Messumformer.<br />

H1-Repeater<br />

Diese aktive Einheit zur Signalverstärkung<br />

wird entweder über den Bus oder extern versorgt.<br />

Sie erweitert den Bereich, in dem<br />

Signale mit einem vorhandenen Medium korrekt<br />

übertragen und empfangen werden können.<br />

Zwischen zwei beliebigen Geräten in<br />

einem H1-<strong>Fieldbus</strong>-Netzwerk dürfen höchstens<br />

vier Repeater und/oder aktive Koppler<br />

benützt werden. Repeater verbinden Segmente<br />

um, größere Netzwerke zu bilden.<br />

Hauptleitung („Trunk“)<br />

Die Hauptleitung bildet den wichtigsten Datenverkehrsweg<br />

zwischen Geräten in einem<br />

H1-Feldbus-Netzwerk und versorgt alle von<br />

ihm ausgehenden Stichleitungen im Netzwerk.<br />

High Speed Ethernet (HSE)<br />

Das HSE bildet als Hochgeschwindigkeits-<br />

Ethernet das Stammleitungsnetz der <strong>Fieldbus</strong><br />

<strong>Foundation</strong>, auf dem Ethernet und IP läuft.<br />

Hilfssystem<br />

Ein Hilfssystem ist ein selbständiges Regelungs-<br />

und/oder Überwachungssystem, das<br />

spezielle Aufgaben ausführt und mit dem<br />

Automatisierungssystem kommuniziert.<br />

Host-Interoperabilitätsprüfung („Host<br />

Interoperability Support Test“; HIST)<br />

Die Prüfung wird von der <strong>Foundation</strong> durchgeführt,<br />

um <strong>die</strong> Übereinstimmung eines Hosts<br />

mit den FF-Spezifikationen festzustellen.<br />

HSE-Feldgerät<br />

Ein HSE-Feldgerät ist ein <strong>Fieldbus</strong>-Gerät, das<br />

direkt an einen HSE-<strong>Fieldbus</strong> angeschlossen<br />

ist. Typische HSE-Feldgeräte sind HSE-Verbindungseinheiten,<br />

HSE-Feldgeräte, in denen<br />

Funktionsblöcke (FB) ablaufen und Host-<br />

Computer.<br />

HSE-Verbindungseinheit<br />

HSE-Verbindungseinheiten <strong>die</strong>nen zur Vernetzung<br />

von H1-Feldbus-Netzwerken bzw. -<br />

Segmenten mit dem Hochgeschwindigkeits-<br />

Ethernet (HSE), um ein größeres System zu<br />

bilden.<br />

I<br />

I/O-Subsystem-Schnittstelle<br />

Eine I/O-Subsystem-Schnittstelle ist eine<br />

Einrichtung, mit der andere Arten von Kommunikationsprotokollen<br />

an ein oder mehrere<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Segmente angeschlossen werden<br />

können. Siehe auch Gateway.<br />

Instanzbildungsfähigkeit<br />

Damit wird das Vermögen bezeichnet, spezifische<br />

Funktionsblöcke verschiedener Arten<br />

aus einer Bibliothek zusammenzustellen, wie<br />

Revision 2.0 - 7 - August 2004


Definitionen<br />

es <strong>die</strong> Applikation erfordert. Die Anzahl pro<br />

Gerät wird durch den Speicherplatz und weitere<br />

Ressourcen begrenzt.<br />

Interoperabilität<br />

Im Feldbus-Netzwerk können gleichartige<br />

Geräte verschiedener Hersteller ohne Verlust<br />

an Funktionalität miteinander kommunizieren.<br />

ITK (Prüf-Kit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Interoperabilität)<br />

Die <strong>Foundation</strong> verwendet <strong>die</strong>ses Prüf-Kit<br />

zum Prüfen der Übereinstimmung eines<br />

Geräts mit den entsprechenden FOUNDATION<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Standards. Nur wenn das Gerät in<br />

allen Punkten den Prüfbedingungen genügt,<br />

wird es zur Bestätigung mit dem FF-Aufkleber<br />

(„Tick Mark“) versehen.<br />

J<br />

K<br />

Kommunikationsfehlerzähler<br />

(„Rate/Stale Count“)<br />

Diese Funktion registriert <strong>die</strong> fehlgeschlagenen<br />

Kommunikationsversuche. Wird eine<br />

bestimmte Anzahl erreicht, schaltet sich das<br />

Gerät in den Ruhezustand. Im Prinzip handelt<br />

es sich hierbei um einen Watchdog-Timer.<br />

Kommunikationsstapel<br />

Ein Kommunikationsstapel ist eine schichtweise<br />

aufgebaute Softwarekomponente, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Kommunikation zwischen den Geräten<br />

unterstützt und sowohl <strong>die</strong> Ver- und Entschlüsselung<br />

von Meldungen auf der Anwenderebene<br />

als auch Planung und Ausführung<br />

der zeitgesteuerten Übertragung übernimmt.<br />

Konfiguration<br />

Mit der Konfiguration wird <strong>die</strong> tatsächliche<br />

Installation von Hardwaremodulen und das<br />

Einstellen verschiedener Software-Optionen,<br />

um verschiedenen Anforderungen an das<br />

System gerecht zu werden, bezeichnet.<br />

Konfigurierbarkeit<br />

Mit der Konfigurierbarkeit wird das Vermögen<br />

bezeichnet, Standard-Hardwaremodule auszuwählen<br />

und miteinander zu vernetzen, um<br />

ein System zu bilden. Ebenso bedeutet <strong>die</strong><br />

Bezeichnung, dass Funktionsarten und<br />

Funktionsumfang von Softwarekomponenten<br />

durch Parameteränderungen modifiziert werden<br />

können, ohne dass <strong>die</strong> Software neu<br />

installiert oder geladen werden muss.<br />

Konsole<br />

Eine oder mehrere Be<strong>die</strong>nstationen nebst<br />

zugehörigen Peripheriegeräten, wie Druckern<br />

und Kommunikationsgeräten, bilden eine<br />

Konsole. Diese wird vom Be<strong>die</strong>ner verwendet,<br />

um mit dem Automatisierungssystem zu<br />

interagieren und weitere Funktionen auszuführen.<br />

Koppler<br />

Ein Koppler ist eine physikalische Schnittstelle<br />

zwischen einer Hauptleitung und einer<br />

Stichleitung oder einer Hauptleitung und<br />

einem Gerät.<br />

L<br />

LAS („Link Active Scheduler“) = Aktive<br />

Bussteuerung<br />

Diese deterministische, zentrale Bussteuerung<br />

verwaltet eine Liste der Übertragungszeiten<br />

<strong>für</strong> alle zyklisch zu übertragenden<br />

Daten aller Datenpuffer in allen Geräten. In<br />

einem H1-<strong>Fieldbus</strong>-Link kann nur ein einzelnes<br />

Link-Master-Gerät (LM) als LAS <strong>die</strong>se<br />

Links arbeiten.<br />

Link<br />

Ein Link bzw. eine Verbindung ist das virtuelle<br />

Medium, über das H1-Feldbusgeräte verbunden<br />

sind. Physikalisch besteht es aus einem<br />

oder mehreren Segmenten, <strong>die</strong> über einen<br />

Bus, Repeater oder Koppler vernetzt sind.<br />

Alle Geräte eines Links teilen sich eine gemeinsame<br />

Zeitplanung, <strong>die</strong> von der aktiven<br />

Bussteuerung des betreffenden Links (LAS)<br />

gesteuert wird. Dieser Link bildet <strong>die</strong> Sicherungsschicht<br />

des Netzwerks.<br />

Revision 2.0 - 8 - August 2004


Definitionen<br />

Link-Objekte<br />

Ein Link-Objekt enthält <strong>die</strong> Informationen, <strong>die</strong><br />

zur Vernetzung von Ein-/Ausgangsparametern<br />

von Funktionsblöcken im selben Gerät<br />

und verschiedenen Geräten untereinander<br />

notwendig sind. Das Link-Objekt hat eine<br />

direkte Verbindung zu einer virtuellen Kommunikationsbeziehung<br />

(VCR).<br />

LM („Link Master“)<br />

Der Link Master ist jedes Gerät, das <strong>die</strong><br />

Funktion einer aktiven Bussteuerung zur<br />

Regelung der Kommunikation in einem H1-<br />

Feldbus-Link besitzt. In einem H1-Link muss<br />

mindestens ein Link Master vorhanden sein.<br />

Sind mehrere LMs vorhanden, wird einer<br />

gewählt, um als aktive Bussteuerung zu <strong>die</strong>nen.<br />

M<br />

MAC-Adresse<br />

Die MAC-Adresse stellt eine eindeutige<br />

Hardware-Adresse dar, <strong>die</strong> jede Ethernet-<br />

Schnittstelle erhält.<br />

Messumformer<br />

Ein Messumformer ist ein aktives Feldbus-<br />

Gerät mit einem Schaltkreis zur Übermittlung<br />

eines digitalen Signals über den Bus.<br />

Methoden<br />

Sie stellen einen optionalen, aber sehr nützlichen<br />

Zusatz zu den Gerätebeschreibungen<br />

(DD) dar. Methoden definieren Automatisierungsprozesse<br />

<strong>für</strong> den Betrieb von Feldgeräten,<br />

wie z. B. <strong>die</strong> Kalibrierung.<br />

Mittlerer Störpegel<br />

Damit wird der durchschnittliche Störpegel im<br />

Netzwerk in den Sendepausen zwischen den<br />

Datenübertragungsblöcken bezeichnet.<br />

Modus<br />

Damit wird <strong>die</strong> Betriebsart eines Regelungsblocks,<br />

wie „manuell“, „automatisch“ oder<br />

„Kaskade“, bezeichnet.<br />

N<br />

Netzwerk<br />

Der Begriff, wie er in <strong>die</strong>sem Dokument verwendet<br />

wird, bezeichnet den Anschluss eines<br />

oder mehrerer <strong>Fieldbus</strong>-Segmente an eine<br />

Schnittstellenkarte des Hostsystems.<br />

Anmerkung:<br />

In <strong>die</strong>sem Dokument wird <strong>die</strong> in der Industrie<br />

gängige Definition verwendet, nach der ein<br />

Segment ein Kabel mit den zugehörigen<br />

Komponenten zwischen zwei Anschlüssen<br />

darstellt.<br />

Netzwerk-Management (NM)<br />

Das Network Management (NM) gestattet es<br />

<strong>Foundation</strong> Network Manager (NMgr)- Instanzen,<br />

Verwaltungsoperationen mit Hilfe der<br />

Network Management Agents NMAs) netzwerkweit<br />

auszuführen. Jeder NMA ist verantwortlich<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Verwaltung der Kommunikation<br />

innerhalb eines Geräts. NMgr und<br />

NMA kommunizieren mit Hilfe der Feldbus-<br />

Telegramm-Spezifikationen und der virtuellen<br />

Kommunikationsbeziehungen (VCR).<br />

O<br />

Objektverzeichnis („Object Directory“; OD)<br />

Ein Objektverzeichnis enthält alle Parameter<br />

der Funktionsblöcke (FB), Resource-Blöcke<br />

(RB) und Transducer-Blöcke (TB), <strong>die</strong> in einem<br />

Gerät verwendet werden. Mit <strong>die</strong>sen Parametern<br />

kann über das Feldbus-Netzwerk<br />

auf <strong>die</strong> Blöcke zugegriffen werden.<br />

OPC (Object Linking and Embedding for<br />

Process Control)<br />

Diese Anwendungssoftware ermöglicht einen<br />

bidirektionalen Datenaustausch zwischen<br />

zwei verschiedenen Anwendungen, <strong>die</strong> sowohl<br />

auf dem gleichen als auch auf verschiedenen<br />

Servern laufen können.<br />

P<br />

Q<br />

Revision 2.0 - 9 - August 2004


Definitionen<br />

R<br />

Redundante Konfiguration<br />

Damit wird ein Aufbau des Systems bezeichnet,<br />

bei dem im Fehlerfall des einen Kanals<br />

automatisch auf den redundanten Kanal<br />

umgeschaltet wird, ohne <strong>die</strong> Systemfunktion<br />

zu beeinträchtigen.<br />

Regelung<br />

Eine Regelung umfasst Messfunktionen,<br />

Regelungsalgorithmen und <strong>die</strong> Ausgaben von<br />

Stellgrößen und regelt in einem geschlossenen<br />

Regelkreis <strong>die</strong> betreffende Prozessgröße<br />

in einer Anlage.<br />

Regelkreis<br />

Ein Regelkreis besteht aus einer Gruppe von<br />

Funktionsblöcken (FB), <strong>die</strong> mit einer vorgegebenen<br />

Ausführungsgeschwindigkeit ablaufen.<br />

Diese Funktionsblöcke können sich in einem<br />

einzelnen <strong>Fieldbus</strong>-Gerät befinden oder über<br />

das Netzwerk verteilt sein.<br />

Resourcen-Block (RB; Betriebsmittelblock)<br />

Der Resourcen- oder Betriebsmittelblock beschreibt<br />

<strong>die</strong> Eigenschaften, <strong>die</strong> <strong>für</strong> das gesamte<br />

physikalische Gerät gelten, wie etwa<br />

Gerätename, Hersteller und Seriennummer.<br />

In einem Gerät gibt es nur einen einzigen<br />

Betriebsmittelblock.<br />

Ruhestrom<br />

Der Ruhestrom ist der Strombedarf, den ein<br />

Gerät in den Phasen verbraucht, in denen es<br />

keine Daten überträgt oder erhält. Der Ruhestrom<br />

sollte so gering wie möglich sein, um<br />

viele Geräte anschließen und <strong>die</strong> Leitung<br />

möglichst lang ausführen zu können, besonders<br />

bei eigensicheren Geräten.<br />

S<br />

Segment<br />

Ein Segment ist ein Stück <strong>Fieldbus</strong>netzwerk,<br />

das mit einer Abschlussimpedanz abgeschlossen<br />

ist. Segmente können mit Repeatern<br />

verbunden sein, um ein längeres H1-<br />

<strong>Fieldbus</strong>netzwerk zu bilden. Jedes Segment<br />

kann bis zu 32 H1-Geräte beinhalten.<br />

Anmerkung:<br />

In <strong>die</strong>sem Dokument wird <strong>die</strong> in der Industrie<br />

gängige Definition verwendet, nach der ein<br />

Segment ein Kabel mit den zugehörigen<br />

Komponenten zwischen zwei Anschlüssen<br />

darstellt. In den <strong>Fieldbus</strong>-Spezifikationen wird<br />

da<strong>für</strong> der Begriff Netzwerk verwendet. In <strong>die</strong>sem<br />

Dokument jedoch werden <strong>die</strong> Begriffe<br />

Netzwerk und Segment gleichbedeutend verwendet.<br />

Siehe ANSI/ISA-50.02, Abschnitt 2 (IEC<br />

61158-2): Segment = Ein Abschnitt eines<br />

Feldbusses, der mit einer Abschlussimpedanz<br />

abgeschlossen ist. Segmente können mit<br />

Repeatern verbunden sein, um einen kompletten<br />

H1 Feldbus zu bilden. Verschiedene<br />

Kommunikationselemente können an einer<br />

Anschlussstelle mit dem Hauptkabel vernetzt<br />

sein, indem ein Multi-Port-Koppler benützt<br />

wird. Ein aktiver Koppler kann eingesetzt werden,<br />

um eine längere Stichleitung anzuschließen.<br />

Um Reflektionen und Signalverzerrungen<br />

auf <strong>die</strong>ser Stichleitung zu vermeiden, ist sie<br />

mit einer Abschlussimpedanz abzuschließen.<br />

Aktive Repeater können eingesetzt werden,<br />

um ein Segment über <strong>die</strong> in den Netzwerk-<br />

Spezifikationen zulässige Länge hinaus zu<br />

erweitern. Ein komplett ausgelastetes <strong>Fieldbus</strong>-Segment<br />

(maximale Anzahl anschließbarer<br />

Geräte) mit 31,35 kbit/s im Spannungsmodus<br />

darf eine Kabellänge, einschließlich<br />

Stichleitungen, zwischen zwei beliebigen<br />

Geräten von 1900 m nicht überschreiten.<br />

Zwischen zwei redundanten Segmenten darf<br />

sich kein nicht-redundantes Segment befinden.<br />

Revision 2.0 - 10 - August 2004


Definitionen<br />

Selbst-Diagnose<br />

Dies bezeichnet <strong>die</strong> Fähigkeit eines elektronischen<br />

Geräts, seinen eigenen Status zu überwachen<br />

und Fehler, <strong>die</strong> im Gerät auftreten,<br />

anzuzeigen.<br />

Sicherungsschicht („Data Link Layer“, DLL)<br />

Die Sicherungsschicht kontrolliert <strong>die</strong> Übertragung<br />

von Daten auf den Feldbus und verwaltet<br />

den Zugriff auf den Feldbus mittels einer<br />

zentralisierten Bus-Ablaufsteuerung, des<br />

„Link Active Scheduler“ (LAS). Die von FOUN-<br />

DATION <strong>Fieldbus</strong> verwendete DLL entspricht<br />

den Normen IEC 61158 und ISA 50. Sie beinhaltet<br />

<strong>die</strong> Dienste „Publisher/Subscriber“,<br />

„Client/Server“ und Source/Sink“ ( = „Herausgeber/<br />

Abonnent“, „Client/Server“ und „Quelle/Senke“.<br />

Splice<br />

Dies ist eine Stichleitung mit einer Länge von<br />

maximal einem Meter.<br />

Standard-Funktionsblock<br />

Standard-Funktionsblöcke werden in <strong>Fieldbus</strong>-Geräte<br />

je nach Bedarf integriert, um <strong>die</strong><br />

gewünschte Funktionalität bereitzustellen.<br />

Automatisierungsfunktionen, <strong>die</strong> durch Standard-Funktionsblöcke<br />

realisiert werden können,<br />

sind analoge Eingänge (AI), analoge<br />

Ausgänge (AO) und Proportional-Integral-<br />

Differential-Regelung (PID). Die <strong>Fieldbus</strong><br />

<strong>Foundation</strong> hat Spezifikationen <strong>für</strong> 21 Typen<br />

von Standard-Funktionsblöcken herausgegeben.<br />

Ein Gerät kann verschiedene Arten von<br />

FBs enthalten. In den Spezifikationen sind<br />

Reihenfolge und Definition der Parameter der<br />

Standard-Funktionsblöcke festgelegt.<br />

Steckanschluss<br />

Mit dem Steckanschluss wird das Datenkabel<br />

an ein Feldbus-Gerät oder weitere Kabelsegmente<br />

angeschlossen.<br />

Stichleitung („Spur“)<br />

Dies ist eine Abzweigung, <strong>die</strong> ein an ihrem<br />

Ende angeschlossenes <strong>Fieldbus</strong>-Gerät mit<br />

der H1-Hauptleitung verbindet. Eine Stichleitung<br />

darf zwischen einem und 120 m lang<br />

sein.<br />

System-Management<br />

Das System-Management synchronisiert <strong>die</strong><br />

Leistungen der Funktionsblöcke und <strong>die</strong><br />

Kommunikation der Parameter der Funktionsblöcke<br />

im <strong>Fieldbus</strong> miteinander. Auch<br />

<strong>die</strong> Übermittlung der Tageszeit an alle Geräte,<br />

<strong>die</strong> automatische Zuordnung von Geräte-<br />

Adressen und <strong>die</strong> Auswahl von Parameter-<br />

Namen oder Tags im <strong>Fieldbus</strong> wird vom<br />

System-Management übernommen.<br />

T<br />

Tag (MSR)<br />

Ein Tag kann ein Regelkreis, eine Prozessvariable,<br />

ein Messkreis, ein berechneter Wert<br />

oder eine Kombination aus <strong>die</strong>sen mit allen<br />

zugehörigen Regel-und Ausgangsalgorithmen<br />

sein. Jedes Tag ist eindeutig. In <strong>die</strong>ser Dokumentation<br />

wird der Begriff „Tag“ anstelle der<br />

Bezeichnung „MSR“ verwendet.<br />

Tag-Identifikationsnummer (Tag-ID)<br />

Dies ist ein eindeutiger alphanumerischer Code,<br />

der Eingängen, Ausgängen, Komponenten<br />

und Regelungsblöcken zugewiesen wird.<br />

Die Tag-ID kann einen Bereichscode <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Anlage enthalten.<br />

Terminator (Abschlusswiderstand)<br />

Die Impedanz eines Abschlusswiderstands<br />

entspricht in ihrem Wert dem Wellenwiderstand<br />

der Übertragungsleitung, an deren<br />

Enden er angeschlossen wird. Abschlusswiderstände<br />

werden eingesetzt, um Signalstörungen<br />

durch Signalreflektionen an den Enden<br />

einer Übertagungsleitung zu unterbinden,<br />

<strong>die</strong> zu Datenfehlern führen. H1-Abschlusswiderstände<br />

haben noch eine weitere Funktion:<br />

Sie wandeln ein (Wechsel-) Stromsignal, das<br />

ein entsprechendes <strong>Fieldbus</strong>-Gerät übertragen<br />

kann, in ein Spannungssignal um, das<br />

von den anderen Geräten am Netzwerk empfangen<br />

werden kann.<br />

Topologie<br />

Mit der Topologie wird <strong>die</strong> physikalische<br />

Struktur und das Layout eines Netzwerks<br />

bezeichnet. Typische Netzwerk-Topologien<br />

Revision 2.0 - 11 - August 2004


Definitionen<br />

sind Baum, Daisy Chain (Prioritätskette),<br />

Punkt-zu-Punkt, usw.<br />

Transducer-Block<br />

(TB; Messumformer-Block)<br />

Ein Transducer-Block entkoppelt Funktionsblöcke<br />

von den lokalen Ein-und Ausgangsfunktionen,<br />

<strong>die</strong> notwendig sind, um Sensordaten<br />

zu lesen und Ausgangswerte <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Hardware bereitzustellen. Transducer-Blöcke<br />

enthalten Informationen wie den Zeitpunkt<br />

der Kalibrierung und den Sensortyp. Üblicherweise<br />

steht <strong>für</strong> jeden Eingang oder Ausgang<br />

eines Funktionsblockes ein Transducer-<br />

Block zur Verfügung.<br />

U<br />

V<br />

Virtuelle Kommunikationsbeziehungen<br />

(VCR)<br />

Damit werden konfigurierte Kanäle auf der<br />

Anwendungsschicht bezeichnet, mittels derer<br />

<strong>die</strong> Datenübertragung zwischen Anwendungen<br />

stattfindet. FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> hat <strong>die</strong><br />

folgenden drei Arten von VCRs festgelegt:<br />

Abonnent/Herausgeber, Client/Server und<br />

Quelle/Senke.<br />

Wizard<br />

Ein Wizard ist eine Eingabehilfe in Windows,<br />

um verschiedenste Eingabevorgänge zu automatisieren.<br />

Wizards können auch zur Implementierung<br />

von Methoden <strong>die</strong>nen.<br />

X<br />

Y<br />

Z<br />

Zeitplanung<br />

Zeitpläne legen fest, wann <strong>die</strong> Funktionsblöcke<br />

ihre entsprechenden Aufgaben ausführen<br />

und wann Daten und Statusinformationen<br />

auf dem Bus bereitgestellt werden sollen.<br />

Zyklus<br />

Die Abtastung von Eingängen, <strong>die</strong> Ausführung<br />

von Algorithmen und <strong>die</strong> Übertragung<br />

der Ausgangswerte erfolgt zyklisch.<br />

Virtuelles Feldgerät (VFD)<br />

Mit einem virtuellen Feldgerät, das ein Modell<br />

eines real vorhandenen Geräts darstellt, können<br />

lokale, im Objektverzeichnis aufgeführte<br />

Daten des entsprechenden Geräts an anderer<br />

Stelle abgebildet und auf sie zugegriffen werden.<br />

Üblicherweise enthält ein physikalisches<br />

Gerät mindestens zwei VFDs.<br />

W<br />

Werksabnahmeprüfung beim Lieferanten<br />

(Factory Acceptance Test; FAT)<br />

Die Abnahmeprüfung bildet <strong>die</strong> abschließende<br />

Prüfung des gekauften integrierten Systems<br />

beim Lieferanten.<br />

Revision 2.0 - 12 - August 2004


Abkürzungen<br />

Kürzel<br />

AI<br />

AO<br />

BPS<br />

CAPEX<br />

CCR<br />

C/S<br />

CFF<br />

DCS<br />

DI<br />

DD<br />

DLL<br />

DO<br />

EDDL<br />

ESD<br />

FAR<br />

FAS<br />

FB<br />

FF<br />

FFB<br />

FFPS<br />

F&G<br />

HIST<br />

HMI<br />

HSE<br />

IEC<br />

I/O<br />

IPF<br />

IS<br />

IT<br />

ITC<br />

Beschreibung<br />

Analog Input (Analogeingang)<br />

Analog Output (Analogausgang)<br />

Bulk Power Supply (Gesamtspannungsversorgung)<br />

Capital Expenditure (Investitionsaufwand)<br />

Central Control Room (Zentrale Leitwarte)<br />

Client/Server<br />

Common File Format (Standard-Datenformat)<br />

Distributed Control System/Digital Control System (Dezentrale/Digitale Prozesssteuerung)<br />

Discrete Input (Diskreter Eingang)<br />

Device Description (Gerätebeschreibung)<br />

Data Link Layer (Sicherungsschicht)<br />

Discrete Output (Diskreter Ausgang)<br />

Enhanced Device Description Language (Erweiterte Gerätebeschreibungssprache)<br />

Emergency Shut Down (Notabschaltung)<br />

Field Auxiliary Room (Anlagen-Betriebsraum)<br />

<strong>Fieldbus</strong> Access Layer (<strong>Fieldbus</strong>-Zugriffsschicht)<br />

Function Block (Funktionsblock)<br />

<strong>Foundation</strong> <strong>Fieldbus</strong><br />

Flexible Function Block (Flexibler Funktionsblock)<br />

<strong>Foundation</strong> <strong>Fieldbus</strong> Power Supply (<strong>Foundation</strong> <strong>Fieldbus</strong>-Spannungsversorgung)<br />

Fire and Gas (Feuer und Gas)<br />

Host Interoperability Support Testing (Interoperabilitätsprüfung)<br />

Human Machine Interface (Mensch-Maschine-Schnittstelle)<br />

High Speed Ethernet (Hochgeschwindigkeits-Ethernet)<br />

International Electrotechnical Commission (Internationale Elektrotechnische Kommission)<br />

Input/Output (Eingang/Ausgang)<br />

Instrument Protective Function (Geräteschutzfunktion)<br />

Intrinsic Safety (Eigensicherheit)<br />

Information Technology (Informationstechnologie)<br />

Individual Twisted Cable (Paarweise verdrillte Leiter)<br />

Revision 2.0 - 13 - August 2004


Abkürzungen<br />

Kürzel<br />

ITK<br />

LAS<br />

LM<br />

MAI<br />

MAO<br />

ML<br />

MOV<br />

MV<br />

NM<br />

OD<br />

OPEX<br />

PCS<br />

PAS<br />

P/S<br />

PD<br />

P&ID<br />

PID<br />

PTB<br />

PV<br />

PLC<br />

RA<br />

RB<br />

SIL<br />

SM<br />

SP<br />

SS<br />

TB<br />

TCoO<br />

TPE<br />

VCR<br />

Beschreibung<br />

Interoperability Test Kit (Prüf-Kit <strong>für</strong> Interoperabilitätstest)<br />

Link Active Scheduler (Aktive Bussteuerung)<br />

Link Master<br />

Multi Analog Input (Mehrfach-Analogeingang)<br />

Multi Analog Output (Mehrfach-Analogausgang)<br />

Manual Loader (Manuelles Laden)<br />

Motor Operated Valve (motorbetriebenes Ventil)<br />

Manipulated Variable (controller output) (Stellgröße; Reglerausgang)<br />

Network Management (Netzwerk-Management)<br />

Object Dictionary (Objektverzeichnis)<br />

Operational Expenditure (Betriebsausgaben)<br />

Process Control System (Prozessregelungssystem)<br />

Process Automation System (Prozessautomatisierungssystem)<br />

Publish/Subscribe (Herausgeber/Abonnent)<br />

Proportional/Derivative Control (Proportionale-Differentiale Regelung)<br />

Process & Instrumentation Diagram (Prozess- und Instrumentierungs-Fließbild)<br />

Proportional/Integral/Derivative Control (Proportionale-Integrale-Differentiale Regelung)<br />

Physikalisch-Technische Bundesanstalt<br />

Process Variable (Prozessvariable)<br />

Programmable Logic Controller (Funktionsblock)<br />

Ratio (Verhältnis)<br />

Resource Block (Resourcen-Block; Betriebsmittel-Block)<br />

Safety Integrity Level (Sicherheits-Integritätslevel)<br />

System Management<br />

Set Point (Sollwert)<br />

Safety Systems (Sicherheitssysteme)<br />

Transducer Block (Transducer-Block, Messumformer-Block)<br />

Total Cost of Ownership (Gesamtkosten)<br />

ThermoPlastic Elastomer (Thermoplastisches Elastomer)<br />

Virtual Communication Resource (Virtuelle Kommunikationsbeziehungen)<br />

Revision 2.0 - 14 - August 2004


Anforderungen an <strong>die</strong> Feldgeräte<br />

4.1 Unterstützung der FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Funktion<br />

Alle <strong>Fieldbus</strong>-Instrumente sollten Methoden<br />

unterstützen, damit <strong>die</strong> Automatisierung von<br />

Online-Vorgängen durch das Hostgerät, wie<br />

etwa <strong>die</strong> Kalibrierung, gewährleistet ist.<br />

4.1.1 Registrierung der Feldbus-Geräte<br />

Alle Geräte müssen als Grundvoraussetzung<br />

<strong>die</strong> Anforderungen der <strong>Fieldbus</strong>-Registrierungsstelle<br />

erfüllen. Bei der <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong><br />

kennzeichnet das <strong>Fieldbus</strong>-Zulassungslogo<br />

Geräte, <strong>die</strong> alle erforderlichen Kriterien<br />

erfüllen, und nimmt <strong>die</strong>se in <strong>die</strong> Liste<br />

<strong>für</strong> zugelassene Geräte ihrer Webseite<br />

(www.fieldbus.org) auf. Das <strong>Fieldbus</strong>-Logo<br />

(siehe Abbildung) garantiert <strong>die</strong> Interoperabilität<br />

zwischen geprüften <strong>Fieldbus</strong>-Geräten.<br />

Abbildung 4.1 FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Logo<br />

4.1.2 <strong>Fieldbus</strong>-Funktionsblöcke<br />

Folgende Arten von Funktionsblöcken sind<br />

von der <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> definiert. Nicht<br />

alle hier aufgeführte Funktionsblöcke stehen<br />

zum Gebrauch in allen Feldgeräten zur Verfügung<br />

und manche sind nicht erhältlich<br />

und/oder sind noch keiner Interoperabilitätsprüfung<br />

unterzogen worden.<br />

Standard-Funktionsblöcke:<br />

Nach der Definition in „FF-891: Function<br />

Blocks“ – Abschnitt 2 werden <strong>die</strong>se wie folgt<br />

in zehn Standard-Funktionsblöcke unterschieden:<br />

AI – Analogeingang<br />

AO – Analogausgang<br />

B – Vorspannung (Bias)<br />

CS – Regelungsauswahl (Control Selector)<br />

DI – Diskreter Eingang<br />

DO – Diskreter Ausgang<br />

ML – Manuelles Laden<br />

PD – Proportionale/Differentiale Regelung<br />

PID – Proportionale/Integrale/Differentiale<br />

Regelung<br />

RA – Verhältnis<br />

Erweiterte Funktionsblöcke:<br />

Diese Art von Funktionsblöcken wird in „FF-<br />

892: Funktion Blocks“ – Abschnitt 3 wie folgt<br />

definiert:<br />

• Impulseingang<br />

• Komplexer Analogausgang<br />

• Komplexer Digitalausgang<br />

• Schrittausgang PID<br />

• Geräteregelung<br />

• Führungsgrößenrampe<br />

• Verzweiger (Splitter)<br />

• Eingangswähler<br />

• Funktionsbildner<br />

• Totzeit<br />

• Berechnen<br />

• Vorhalten/Verzögern<br />

• Arithmetik<br />

• Integrator<br />

• Timer<br />

• Analoger Alarm<br />

• Diskreter Alarm<br />

• Analoge Be<strong>die</strong>ner-Schnittstelle<br />

• Diskrete Be<strong>die</strong>ner-Schnittstelle<br />

Weitere Funktionsblöcke:<br />

Zusätzliche Typen von Funktionsblöcken sind<br />

in „FF-892: Function Blocks“ – Abschnitt 4<br />

wie folgt definiert:<br />

• Mehrfach-Analogeingang<br />

• Mehrfach-Analogausgang<br />

• Mehrfach-Digitaleingang<br />

• Mehrfach-Digitalausgang<br />

Flexible Funktionsblöcke sind in „FF-892:<br />

Function Blocks“ – Abschnitt 5 wie folgt definiert:<br />

• Flexibler Funktionsblock (IEC 1131 Logic)<br />

Anmerkung:<br />

Aus <strong>die</strong>ser Zusammenstellung geht hervor,<br />

dass verschiedene Arten von Funktionsblöcken<br />

nicht <strong>für</strong> alle Instrumente gleichermaßen<br />

geeignet oder verfügbar sind. Daher sollte<br />

bei der Auswahl der in <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Revision 2.0 - 15 - August 2004


Anforderungen an <strong>die</strong> Feldgeräte<br />

Geräte einzubauenden Funktionsblöcke <strong>die</strong><br />

sorgfältige Planung an erster Stelle stehen.<br />

Obwohl fast alle <strong>die</strong>ser Funktionsblöcke von<br />

den Host-Systemen/Controllern unterstützt<br />

werden, stehen <strong>die</strong>se möglicherweise in dem<br />

betreffenden H1-Netzwerk/Segment nicht zur<br />

Verfügung, da dort keine Feldgeräte, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se<br />

Blöcke unterstützen, im Segment verfügbar<br />

sind. Es besteht dann eine Beschränkung<br />

auf <strong>die</strong> folgenden Blöcke: AI <strong>für</strong> Messumformer,<br />

AO und PID <strong>für</strong> Ventile und DI/DO <strong>für</strong><br />

diskrete Geräte. Bitte beachten Sie Abschnitt<br />

8.3 und Abschnitt 8.6 <strong>für</strong> eine ausführlichere<br />

Anweisung zur Verwendung von Funktionsblöcken<br />

in Feldgeräten. Weitere Funktionsblöcke<br />

werden in naher Zukunft erhältlich<br />

sein. Daher ist es ratsam, sich beim Hersteller<br />

schon beim Kauf über <strong>die</strong> Verfügbarkeit von<br />

Funktionsblöcken zu erkundigen, um sicherzustellen,<br />

dass <strong>die</strong> gewünschten Funktionen<br />

auch erhältlich sind.<br />

Prüfen der Funktionsblöcke<br />

Die Überprüfung durch <strong>die</strong> <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong><br />

beinhaltet nur <strong>die</strong> Feststellung des Vorhandenseins<br />

von Funktionsblöcken und wie<br />

sich deren externe Schnittstelle verhält, nicht<br />

wie gut sie intern arbeiten. Jeder Hersteller<br />

kann <strong>die</strong> internen Abläufe der Funktionsblökke<br />

nach seinen eigenen Kriterien konfigurieren.<br />

Er wird <strong>die</strong>s auch tun, da ihm dadurch<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit gegeben ist, einen Wettbewerbsvorteil<br />

im Markt zu erzielen. Daher ist<br />

es durchaus sinnvoll, zu prüfen, welcher<br />

Hersteller bezüglich der effizienten Nutzung<br />

der im Segment zur Verfügung stehenden<br />

„Macro Cycle Time“ und den Erfordernissen<br />

Ihres Prozesses <strong>die</strong> besten Ergebnisse zeigt.<br />

Beispiel:<br />

Die Funktion der Regelung in einem PID-<br />

Block kann von jedem Hersteller mit seinen<br />

ureigenen Gleichungen und Algorithmen realisiert<br />

werden.<br />

4.1.3 Anwender-Applikationsblöcke<br />

Funktionsblöcke führen den gewünschten<br />

Regelungsablauf durch. Zum Aufbau solcher<br />

Regelungsstrategien <strong>die</strong>nt das Funktionsblock-Diagramm<br />

als grafische Programmierung.<br />

In FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Geräten findet<br />

man zwei Gruppen von Blöcken:<br />

a) Gerätespezifische Blöcke, bei deren<br />

Ausführung eine vom Hersteller vordefinierte<br />

Zeitplanung verwendet wird und <strong>die</strong> zur<br />

Konfiguration der Geräte <strong>die</strong>nen. Dies sind:<br />

• Resource-Blöcke und<br />

• Transducer-Blöcke<br />

b) Funktionsblöcke (FBs), deren Zeitplanung<br />

und Verwendung vollständig vom<br />

Anwender konfigurierbar ist.<br />

4.1.4 Resourcen-Block<br />

Der Resourcen-Block (RB) beschreibt <strong>die</strong><br />

Kenndaten des Feldbusgeräts wie beispielsweise<br />

<strong>die</strong> Gerätebezeichnung, den Hersteller<br />

und <strong>die</strong> Seriennummer. In der Entwurfsphase<br />

sollten folgende Punkte beachtet werden:<br />

• Der Anwender kann keine Modifikationen<br />

vornehmen.<br />

• Er kann Parameter ändern.<br />

• Ein Gerät enthält genau einen RB.<br />

• Der RB ist der einzige obligatorische Block<br />

in FF-Geräten.<br />

• Der RB enthält ID-Informationen und allgemeine<br />

Informationen bezüglich Betriebsmitteln<br />

und deren Zustand (keine Details<br />

über <strong>die</strong> Funktionalität des Geräts).<br />

• Er liefert Statusinformationen zum ordnungsgemäßen<br />

Betrieb und enthält<br />

Schreibschutz- und Freigabefunktionen <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Simulation etc.<br />

4.1.5 Transducer-Blöcke<br />

Der Transducer-Block (TB) enthält Informationen<br />

wie z. B. Kalibrierdaten und den Sensortyp.<br />

TBs entkoppeln <strong>die</strong> FBs von den lokalen Ein-<br />

/Ausgangsfunktionen. Mit ihnen werden<br />

Sensoreingänge gelesen und Ausgabebefehle<br />

an <strong>die</strong> Hardware gegeben. In ihnen werden<br />

Parameterisierung, Kalibrierung und Diagnose<br />

<strong>für</strong> das Gerät ausgeführt.<br />

Üblicherweise gibt es <strong>für</strong> jeden Aus-/oder<br />

Eingangskanal eines Geräts einen TB-Kanal<br />

(das kann aber je nach Gerät variieren).<br />

Revision 2.0 - 16 - August 2004


Anforderungen an <strong>die</strong> Feldgeräte<br />

4.1.6 Funktionsblöcke<br />

Funktionsblöcke (FBs) werden in Anwender-<br />

Applikationen eingesetzt, um <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Funktionen, <strong>die</strong> ein Steuer-/Regelungssystem<br />

benötigt, bereitzustellen (z. B. Eingang,<br />

Ausgang, Signalauswahl und weitere<br />

Regelungsaktionen). Die Funktionsblöcke<br />

sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Regelungsstrategie verantwortlich.<br />

Die <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> hat diverse<br />

Geräteprofile festgelegt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Grundanforderungen<br />

<strong>für</strong> verschiedene Gerätetypen vorgeben.<br />

Dazu gehören Druck, Temperatur,<br />

Ventile, und einige weitere. Es wird empfohlen,<br />

Geräte zu verwenden, <strong>die</strong> mit <strong>die</strong>sen<br />

Spezifikationen übereinstimmen.<br />

Die FBs werden je nach Bedarf in <strong>die</strong> Feldbusgeräte<br />

eingebaut, um <strong>die</strong> gewünschte<br />

Regelungsfunktionalität zu erreichen. In<br />

Abschnitt 4.1.2 finden Sie eine Liste von FBs<br />

mit Standard-, erweiterten und Mehrfach-I/O-<br />

Funktionen.<br />

Anmerkung:<br />

Von der <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> wurden Dutzende<br />

von Standard-Funktionsblöcken definiert.<br />

Jeder Hersteller kann zusätzliche Funktionsblöcke<br />

definieren und implementieren um<br />

individuelle Regelungsstrategien und Signalverarbeitungsfunktionen<br />

zu realisieren.<br />

Aus Gründen von Wettbewerbsvorteilen programmiert<br />

jeder Hersteller <strong>die</strong> internen Abläufe<br />

der Funktionsblöcke nach seinen Vorstellungen.<br />

Die Überprüfung durch <strong>die</strong> FF stellt<br />

nur das Vorhandensein der Funktionsblöcke<br />

(FBs) fest und wie deren externe Schnittstellen<br />

arbeiten, nicht wie gut sie intern funktionieren.<br />

Es ist zu empfehlen, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Regelung<br />

möglichst auf Standard-Funktionsblöcke<br />

zurückzugreifen. Da erweiterte Blöcke (Standard-Blöcke<br />

mit zusätzlichen Parametern)<br />

herstellerspezifische Erweiterungen haben, ist<br />

es wesentlich schwieriger, ein Gerät, das<br />

erweiterte Blöcke verwendet, durch das eines<br />

anderen Herstellers zu ersetzen. Geräte mit<br />

instanzierbaren Blöcken bieten den Vorteil,<br />

dass sie üblicherweise sowohl Standard-<br />

Blöcke (z. B. PID) als auch erweiterte Blöcke<br />

(z. B. erweiterte PID mit Zusatzfunktionen)<br />

unterstützen. Auf <strong>die</strong>se Weise ist es einfacher,<br />

Standard-Blöcke auszuwählen, sofern <strong>die</strong>se<br />

ausreichen, und erweiterte Blöcke nur dann,<br />

wenn sie tatsächlich erforderlich sind. Daher<br />

erleichtern instanzierbare Blöcke <strong>die</strong> Austauschbarkeit<br />

der Geräte.<br />

4.2 Gerätediagnose<br />

Die Diagnose sollte grundlegende Informationen<br />

über <strong>die</strong> Fähigkeit des Geräts, einen<br />

Prozess zu messen oder zu regeln, liefern.<br />

Dazu gehört auf jeden Fall eine grundlegende<br />

Gerätefehler-Erkennung, aber auch erweiterte<br />

Diagnosefunktionen. Die erforderlichen Diagnosekomponenten<br />

werden in den nachfolgenden<br />

Abschnitten erläutert.<br />

Basisdiagnose:<br />

Zur Basisdiagnose gehört <strong>die</strong> Gerätefehler-<br />

Erkennung, <strong>die</strong> von jeder Prozessregelungsstation<br />

einsehbar sein muss. Damit können<br />

allgemeine Probleme bezüglich Gerät, Kommunikationspfad<br />

und Host festgestellt werden.<br />

Diagnoseergebnisse, <strong>die</strong> einen Gerätefehler<br />

anzeigen, müssen den betreffenden<br />

Kreis in den manuellen Modus schalten<br />

(MAN) bei Messumformern und IMAN bei<br />

PID-Blöcken in Ausgangsgeräten, üblicherweise<br />

im Ventil.<br />

Erweiterte Diagnose (Advanced<br />

Diagnostics):<br />

Die erweiterte Diagnose besteht in einer vollständigen<br />

Geräte-Diagnose, bei der <strong>die</strong><br />

Funktionstüchtigkeit des Geräts überprüft<br />

werden kann, ohne dass es vom Prozess<br />

getrennt werden muss. Die erweiterte Diagnose<br />

gibt es in zwei Ausführungen: <strong>die</strong><br />

Online-Diagnose und <strong>die</strong> Offline-Diagnose.<br />

Online:<br />

Mit der Online-Diagnose-Funktion kann das<br />

Gerät bei laufendem Betrieb überprüft werden.<br />

Diese Art der Diagnose bietet den Vorteil,<br />

dass Fehler in Echtzeit gemeldet werden,<br />

sobald sie entdeckt werden. Diese Funktion<br />

stellt einen der Hauptvorteile von FOUNDATION<br />

<strong>Fieldbus</strong> dar und sollte von allen Feldgeräten<br />

unterstützt werden.<br />

Revision 2.0 - 17 - August 2004


Anforderungen an <strong>die</strong> Feldgeräte<br />

Offline:<br />

Offline-Überprüfungen sind nur von begrenztem<br />

Nutzen und möglicherweise unrentabel.<br />

FF-Geräte sollten eine erweiterbare Gerätebeschreibung<br />

(DD) unterstützen, um zusätzliche<br />

Funktionen und/oder Software-Revisionen<br />

im Gerätespeicher zu ermöglichen.<br />

Folgende Diagnosefunktionen sind bei der<br />

erweiterten Diagnose enthalten; sie ist aber<br />

nicht auf <strong>die</strong>se begrenzt. Diese Funktionen<br />

liefern Schlüsselinformationen über <strong>die</strong> Auswirkung,<br />

<strong>die</strong> ein Ausgangsgerät auf den Prozess<br />

hat.<br />

• Positioniergenauigkeit<br />

• Auflösungsvermögen beim Betrieb<br />

• Ventilhub<br />

• Dichtungsreibung und Hysterese<br />

• Haft- und Gleitreibung<br />

• Totband<br />

Folgende Diagnosearten sollten vorhanden<br />

sein:<br />

„Öffentliche“ Diagnose:<br />

Das ist eine Ausgangsgeräte-Diagnose, <strong>die</strong><br />

von jedem beliebigen Prozessregelungs-<br />

Hostsystem eingesehen werden kann. Hiermit<br />

können häufig auftretende Probleme mit Ventil,<br />

Stellantrieb und Host aufgespürt werden.<br />

Erweiterte Diagnose:<br />

Die erweiterte Diagnose bietet eine umfassende<br />

Gerätediagnose, ohne das Gerät dabei<br />

vom Betrieb trennen zu müssen. Die erweiterte<br />

Diagnose gibt es in zwei Ausführungen:<br />

Die dynamische Abtastung und <strong>die</strong> schrittweise<br />

Abtastung. Die dynamische Abtastung<br />

(Online- oder Offline-Methode) überprüft zyklisch<br />

das ganze Ausgangsgerät und sammelt<br />

während der Überprüfungsphase alle Parameter<br />

<strong>für</strong> Treibersignal, dynamisches Fehlerband,<br />

Ausgangssignal und Signatur des Ausgangsgeräts.<br />

Bei der schrittweisen Abtastung<br />

(Online- und Offline-Methode) wird das<br />

Ausgangsgerät mit bestimmten Bitmustern<br />

überprüft, <strong>die</strong> dazu <strong>die</strong>nen, <strong>die</strong> Arbeitsschritte<br />

des Geräts in bestimmten Bereichen zu untersuchen.<br />

Diese Aktion sollte Passwort-geschützt<br />

sein und erfordert vor der Implementierung<br />

<strong>die</strong> Zustimmung des Anlagenfahrers.<br />

Prozess-Diagnose:<br />

Die Prozess-Diagnose wird während eines<br />

laufenden Prozesses durchgeführt. Bei <strong>die</strong>sem<br />

Test wird das Ausgangsgerät bis zu<br />

einem Bereich gesteuert, bei dem der Prozess<br />

seine vorkonfigurierte maximale Abweichung<br />

überschreitet. Diese Diagnose<br />

erlaubt dem Wartungspersonal Aktionen von<br />

Host, Stellantrieb, Ausgangsgerät und Prozess<br />

zu vergleichen.<br />

Folgende Punkte können mit der Prozess-<br />

Diagnose geklärt werden:<br />

• Ist das Ausgangsgerät festgefahren? In welchem<br />

Ausmaß und wo?<br />

• Erkennt das Ausgangsgerät kleine<br />

Abweichungen im Prozess?<br />

• Ist das Ausgangsgerät richtig ausgelegt?<br />

4.3 Feldgerätespannung<br />

Feldbus-Geräte können je nach Aufbau und<br />

Ausführung ihre Spannung entweder über ein<br />

Segment (Bus) oder lokal erhalten. Nach<br />

Möglichkeit wird jedoch <strong>die</strong> Spannungsversorgung<br />

über den Bus empfohlen.<br />

Anmerkung:<br />

Bus-spannungsversorgte Geräte erfordern<br />

üblicherweise 10-30 mA Strom bei 9-32 V.<br />

Die Geräte sollten <strong>für</strong> den möglichst geringsten<br />

Stromverbrauch ausgelegt sein, ohne<br />

dass dabei <strong>die</strong> gewünschte Funktionalität<br />

beeinträchtigt wird.<br />

4.3.1 Polarität<br />

Das Kommunikationssignal des Feldbus-<br />

Geräts muss polaritätsunabhängig sein.<br />

Anmerkung:<br />

Ältere FF-Geräte waren polaritätsabhängig<br />

und verursachten bei inkorrekter Installation<br />

Probleme mit dem Netzwerk.<br />

Revision 2.0 - 18 - August 2004


Anforderungen an <strong>die</strong> Feldgeräte<br />

4.3.2 2-Leiter<br />

Feldgeräte müssen über den Bus durch das<br />

Host-Regelungssystem mit Spannung versorgt<br />

werden. Die Spannung muss zwischen<br />

9-32 V DC liegen.<br />

Anmerkung:<br />

Die angegebenen 9 V DC sind als Minimum<br />

zu verstehen. Es ist unbedingt zu empfehlen,<br />

einen Spielraum von 1 V (i. e. eine Minimalspannung<br />

von 10 V DC) am feldgerichteten<br />

Ende des Busses einzuhalten. Geräte, <strong>die</strong><br />

nicht den Standards der <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong><br />

entsprechen, benötigen 11 V <strong>für</strong> den Betrieb.<br />

Jedes Segment, das mit einer Spannung von<br />

weniger als 15 V betrieben wird, sollte einen<br />

Warnhinweis bezüglich zusätzlicher Lasten in<br />

der Segment-Dokumentation enthalten. Die<br />

minimale Spannungsversorgung eines Segments<br />

sollte immer in der Netzwerk-/Segment-Dokumentation<br />

angegeben sein.<br />

4.3.3 4-Leiter<br />

Extern versorgte Feldgeräte (d.h. 4-Leiter-<br />

Geräte) sollten beim FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

über eine galvanische Trennung zwischen<br />

externer Spannungsversorgung und den<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Signaleingängen verfügen.<br />

4.3.4 Kurzschluss-Schutz<br />

Die Geräte sollten auf jeden Fall über eine<br />

Kurzschluss-Strombegrenzung von 60 mA<br />

verfügen, 40 mA sind jedoch vorzuziehen.<br />

Anmerkung:<br />

In der Praxis bedeutet <strong>die</strong>s, dass <strong>die</strong> Geräte<br />

nicht mehr als 50 mA ziehen dürfen, da etwa<br />

10 mA benötigt werden, um den Kurzschluss-Schutzkreis<br />

zu aktivieren.<br />

4.4 Service-Bedingungen<br />

Wenn besondere firmenspezifische Anforderungen<br />

an <strong>die</strong> Feldgeräte bezüglich Sensoroder<br />

Komponentenauswahl vorliegen, sollten<br />

<strong>Fieldbus</strong>-spezifische Bedingungen nicht zu<br />

einer Lockerung <strong>die</strong>ser Anforderungen führen.<br />

4.4.1 Allgemeines<br />

Die Geräteausstattung muss so konstruiert<br />

sein, dass sie Vibrationskräften bis zu 1 g in<br />

einem Bereich von 5 bis 100 Hz und einer<br />

kurzzeitigen, 5 ms langen Belastung von 4 g<br />

im gleichen Frequenzbereich standhält.<br />

Netzwerke, Daten- und I/O-Busse müssen an<br />

den Verbindungspunkten zur Hostsystem-<br />

Hardware, zu den <strong>Fieldbus</strong>-Anschlussboxen<br />

und den Feldgeräten über eine zugelassene<br />

elektrische Isolation verfügen.<br />

4.4.2 Elektrische Zertifizierung (Klassifizierung<br />

explosionsgefährdeter Bereiche)<br />

Bei Installation in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen müssen alle Geräte durch eine<br />

zugelassene nationale Zertifizierungsbehörde<br />

entsprechend zertifiziert sein und mit einem<br />

Aufkleber gekennzeichnet werden, aus dem<br />

ihre zugelassene Bereichsklassifizierung<br />

(Zone oder Abteilung) hervorgeht.<br />

4.5 Logische Feldgeräte<br />

Ein reales Feldgerät beinhaltet zwei oder<br />

mehrere logische Geräte, <strong>die</strong> auch als virtuelle<br />

Feldgeräte (VFD) bezeichnet werden. Diese<br />

logischen Geräte sind:<br />

• Das Management-VFD, das <strong>die</strong> physikalischen<br />

Daten und Resourcen-Daten enthält.<br />

Zu den Resourcen-Daten gehören <strong>die</strong> virtuellen<br />

Kommunikationsbeziehungen (VCR).<br />

• Einen oder mehrere Applikations-<br />

Funktionsblöcke (FBAP VFD).<br />

Jedes Gerät verfügt über eine festgelegte Anzahl<br />

von VCRs, da jedes Host-System und<br />

jede Herausgeber/Abbonent-Beziehung zu<br />

einem anderen Gerät oder dem Host eine<br />

VCR benötigt. Daher ist es sehr wichtig, <strong>die</strong><br />

Verfügbarkeit von VCRs in einem Gerät im<br />

Auge zu behalten. Siehe Abschnitt 8.6.6 zu<br />

weiteren Informationen bezüglich VCRs.<br />

4.6 Werks-Konfiguration<br />

Die interne Software der <strong>Fieldbus</strong>geräte sollte<br />

vom Hersteller mindestens bezüglich der folgenden<br />

Punkte vorkonfiguriert sein:<br />

• Seriennummer<br />

• Tag-Nummer<br />

• Prozessverwendung<br />

Revision 2.0 - 19 - August 2004


Anforderungen an <strong>die</strong> Zusatzgeräte<br />

5.1 Haupt-Spannungsversorgung<br />

5.1.1 Die 24 V DC-Haupt-Spannungsversorgung<br />

ist redundant auszuführen.<br />

Anmerkung:<br />

Die FFPS erfordert eine Eingangsspannung<br />

von 20 bis 35 V DC. Wenn kein geeignetes<br />

Gleichspannungs-Versorgungssystem in der<br />

Anlage vorhanden ist, übernimmt <strong>die</strong> Haupt-<br />

Spannungsversorgung (BPS) <strong>die</strong> Umwandlung<br />

der 240/120 V AC in 24 V DC.<br />

Die Busspannung beträgt nach der Konditionierung<br />

oft nur ungefähr 19 V DC.<br />

5.1.2 Die Spannung sollte von zwei separaten,<br />

unabhängigen Spannungskreisen eingespeist<br />

werden. Die Spannungsversorgung<br />

kann außerdem über eine unterbrechungsfreie<br />

Notstromversorgung (UPS) verfügen<br />

oder batteriegestützt sein.<br />

5.1.3 Jede Quelle, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Spannungskonditionierer<br />

<strong>für</strong> den FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> speist,<br />

ist mit einem Überstromschutz zu versehen.<br />

5.1.4 Der negative Pol der Haupt-Spannungsversorgung<br />

ist zu erden.<br />

5.1.5 Die Haupt-Spannungsversorgung kann<br />

entweder so ausgeführt sein, dass sie ausschließlich<br />

das <strong>Fieldbus</strong>-Netzwerk speist oder<br />

so, dass auch <strong>die</strong> konventionellen I/O-Komponenten<br />

mitversorgt werden.<br />

5.1.6 Ist in der Anlage ein Versorgungssystem<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> konventionellen Geräte mit 4-20 mA-<br />

Technik vorhanden, kann <strong>die</strong>ses Versorgungssystem<br />

auch zur Versorgung der FFPSs verwendet<br />

werden. Es ist zu prüfen, ob <strong>die</strong> verfügbare<br />

Kapazität <strong>für</strong> <strong>die</strong> FFPS-Anforderungen<br />

ausreicht. Die Verwendung einer vorhandenen<br />

Spannungsversorgung ist vom Endanwender<br />

in schriftlicher Form zu genehmigen.<br />

5.2 FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> Spannungsversorgung/Spannungskonditionierer<br />

(FFPS)<br />

5.2.1 Eigene Versorgung<br />

Pro Netzwerk/Segment ist eine eigene Versorgung/Konditionierungseinheit<br />

erforderlich.<br />

Anmerkung:<br />

Wird zur Versorgung des <strong>Fieldbus</strong> eine gewöhnliche<br />

Spannungsversorgung verwendet,<br />

wird <strong>die</strong>se <strong>die</strong> <strong>Fieldbus</strong>signale auf dem Bus<br />

absorbieren, da sie versucht, eine konstante<br />

Spannung aufrechtzuerhalten. Daher ist eine<br />

gewöhnliche Spannungsversorgung <strong>für</strong> den<br />

Einsatz am <strong>Fieldbus</strong> zunächst zu konditionieren.<br />

Ein Weg, das <strong>Fieldbus</strong>signal vom niedrigen<br />

Innenwiderstand der Spannungsquelle zu<br />

trennen, ist <strong>die</strong> Verwendung einer Induktivität<br />

zwischen Versorgung und <strong>Fieldbus</strong>verdrahtung.<br />

Die Induktivität lässt <strong>die</strong> Gleichspannung<br />

auf den Bus, aber verhindert das<br />

Rückfließen der Signale in <strong>die</strong> Spannungsquelle.<br />

In der Praxis wird allerdings keine reale<br />

Induktivität verwendet. Induktivitäten verursachen<br />

ein unerwünschtes Brummen in den<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Segmenten. Stattdessen sorgt ein<br />

elektronischer Schaltkreis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Trennung<br />

der <strong>Fieldbus</strong>kreise von Erde, <strong>für</strong> eine Strombegrenzung<br />

im Segment, wenn <strong>die</strong> Leiter<br />

kurzgeschlossen werden und <strong>für</strong> eine hohe<br />

Impedanz <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Fieldbus</strong>signale.<br />

5.2.2 Die <strong>Fieldbus</strong>-Spannungsversorgung/<br />

Konditionierer sollte redundant, lastausgleichend<br />

und ausgangsstrombegrenzt sein.<br />

5.2.3 Die <strong>Fieldbus</strong>-Spannungskonditionierer<br />

sollten <strong>die</strong> Impedanzanpassung <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Fieldbus</strong>signale<br />

bereitstellen.<br />

5.2.4 <strong>Fieldbus</strong>-Spannungsversorgung<br />

Versorgungs-/Konditionierungskomponenten<br />

sollten von einer primären und sekundären<br />

Haupt-Spannungsversorgung (redundant)<br />

versorgt werden. Falls gewünscht, kann <strong>die</strong><br />

primäre Haupt-Spannungsversorgung auf den<br />

primären Konditionierer und <strong>die</strong> sekundäre<br />

Revision 2.0 - 20 - August 2004


Anforderungen an <strong>die</strong> Zusatzgeräte<br />

Haupt-Spannungsversorgung auf den sekundären<br />

Konditionierer geführt werden.<br />

5.2.5 FF-Spannungs-Konditionierungseinheiten<br />

können zum Anschluss an <strong>die</strong> Haupt-<br />

Spannungsversorgung und an <strong>die</strong> Sammelalarmleitung<br />

zusammengeschlossen werden.<br />

Dabei dürfen nicht mehr als acht Konditionierungseinheiten<br />

zusammengeschlossen<br />

werden. Primäre und sekundäre Haupt-Spannungsversorgung<br />

können an <strong>die</strong> beiden Enden<br />

der zusammengeschlossenen Konditionierungseinheiten<br />

angeschlossen werden.<br />

Anmerkung:<br />

Die redundanten Versorgungseinheiten einiger<br />

Hersteller können mit vorkonfigurierten<br />

Verteilerbrücken geliefert werden. Diese<br />

Verteilerbrücken <strong>die</strong>nen zur Verteilung der<br />

Spannung und des Sammelalarms auf mehrere<br />

(angeschlossene) FFPS-Einheiten. Auf<br />

<strong>die</strong>se Weise können eine Anzahl redundanter<br />

FFPS von zwei primären und zwei sekundären<br />

Haupt-Spannungsversorgungen gespeist<br />

werden.<br />

5.2.6 Störungen oder Fehlfunktionen jeder<br />

der redundanten FF-Spannungskonditionierungseinheiten<br />

sind dem Host-System zu<br />

melden. Da<strong>für</strong> kann ein Sammelalarm <strong>für</strong> alle<br />

Konditionierer eines Schaltschranks verwendet<br />

werden.<br />

5.2.7 Die FF-Spannungskonditionierungseinheiten<br />

sollten voneinander galvanisch<br />

getrennt sein.<br />

5.3 FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> Busabschlüsse<br />

5.3.1 Jedes <strong>Fieldbus</strong>-Segment muss genau<br />

über zwei Busabschlüsse verfügen. Die Verdrahtung<br />

zwischen <strong>die</strong>sen beiden Abschlüssen<br />

wird als Hauptleitung („Trunk“) bezeichnet.<br />

5.3.2 Es wird empfohlen, alle Abschlüsse in<br />

der Anlage in Anschlussboxen zu installieren,<br />

in den Feldgeräten dürfen keine Busabschlüsse<br />

installiert werden.<br />

Anmerkung:<br />

Ein Signal, das sich in einem Kabel fortpflanzt,<br />

wird reflektiert, wenn es auf eine Diskontinuität<br />

wie z.B. ein offenes oder kurzgeschlossenes<br />

Ende trifft. Der reflektierte Signalanteil<br />

bewegt sich im Leiter zurück und<br />

wirkt als Störsignal <strong>für</strong> das Ursprungssignal.<br />

Um <strong>die</strong>se Signalreflektionen am Ende eines<br />

<strong>Fieldbus</strong>ses zu verhindern, werden Busabschlüsse<br />

verwendet. Ein <strong>Fieldbus</strong>-Abschluss<br />

besteht aus einem Kondensator mit 1 μF und<br />

einem 100 Ω-Widerstand. Einige der bisher<br />

besprochenen Verdrahtungskomponenten<br />

können über eingebaute Busabschlüsse verfügen<br />

(z.B. FFPS). Diese Abschlüsse können<br />

permanent installiert sein und werden mit<br />

einem DIP-Schalter oder mit Steckbrücken<br />

aus- oder eingeschaltet. Der Abschluss auf<br />

einem H1-Bus <strong>die</strong>nt als Nebenschlusswiderstand<br />

<strong>für</strong> Stromsignale.<br />

Die folgende Abbildung <strong>die</strong>nt nur zur Information,<br />

um das elektrische Prinzip eines Busabschlusses<br />

darzustellen. Auf keinen Fall<br />

sollten Abschlüsse aufgrund <strong>die</strong>ser Abbildung<br />

selbst hergestellt werden!<br />

1 μF<br />

100 Ω<br />

Abbildung 5.1 Elektrischer Schaltkreis zum Abschluss<br />

eines <strong>Fieldbus</strong>ses<br />

5.4 FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> Repeater<br />

5.4.1 Ein Repeater zählt wie ein Feldgerät im<br />

Netzwerk. Bei Einsatz eines Repeaters reduziert<br />

sich <strong>die</strong> Anzahl der max. betreibbaren<br />

Feldgeräte an beiden Segmenten um 1. Er<br />

gestattet den Anschluss eines kompletten<br />

neuen Segments, indem das Netzwerk in eine<br />

Anzahl kleinerer Segmente aufgeteilt wird.<br />

Revision 2.0 - 21 - August 2004


Anforderungen an <strong>die</strong> Zusatzgeräte<br />

5.4.2 Durch das Hinzufügen eines Repeaters<br />

kann ein neues Segment angeschlossen werden.<br />

an beiden Enden des Segments sind<br />

Busabschlüsse erforderlich.<br />

5.4.3 Repeater bieten auch <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

<strong>die</strong> Anzahl der Geräte in einem Netzwerk bis<br />

zum Maximum von 240 Geräten auszubauen.<br />

Anmerkung:<br />

Das Hostsystem und das Netzwerk-Zeitverhalten<br />

werden wahrscheinlich an ihre Grenzen<br />

stoßen, bevor <strong>die</strong> physikalisch mögliche maximale<br />

Anzahl von Geräten erreicht wird.<br />

5.4.4 Werden <strong>Fieldbus</strong>-Repeater eingesetzt,<br />

ist der leitende Ingenieur zu informieren, und<br />

der Repeater ist im zugehörigen Netzwerkplan<br />

deutlich zu kennzeichnen.<br />

Typische Anwendungen<br />

Soll ein Segment (Netzwerk) über <strong>die</strong> Längenbegrenzung<br />

von 1900 m hinaus erweitert<br />

werden, ist der Einsatz eines Repeaters zu<br />

erwägen. Der Aufbau des Segments hinter<br />

dem Repeater ist vom verantwortlichen Leiter<br />

zu begutachten und schriftlich zu genehmigen.<br />

Im Allgemeinen werden Repeater nicht zum<br />

Erreichen größerer Entfernungen eingesetzt,<br />

sondern um eigensichere Segmente miteinander<br />

zu verbinden. Da eine Schutzbarriere<br />

nur wenige Geräte unterstützt (3 bis Geräte<br />

gemäß dem Entity-Modell bzw. 6 bis 8 Geräte<br />

gemäß dem FISCO-Konzept), werden in<br />

einem Netzwerk mehrere Barrieren benötigt,<br />

um eine Auslastung von 16 Geräten pro Netzwerk<br />

zu erreichen.<br />

Anmerkung:<br />

In Fällen, in denen es aus wirtschaftlichen<br />

Gründen gerechtfertigt ist, kann ein Repeater<br />

in Betracht gezogen werden, um <strong>die</strong> Gesamtlänge<br />

eines Segments zu vergrößern. Das ist<br />

üblicherweise dann erforderlich, wenn <strong>die</strong><br />

H1-Schnittstellenkarte nicht relativ nahe am<br />

Prozess installiert werden kann (z.B. ausgedehnte<br />

Systeme).<br />

Repeater bereinigen das Signal, indem sie es<br />

verstärken, dessen Timing wiederherstellen<br />

und dadurch <strong>die</strong> Zuverlässigkeit der Kommunikation<br />

erhöhen. Ein Repeater kann daher<br />

auch bei Netzwerken unter 1900 m Gesamtlänge<br />

eingesetzt werden, um deren Robustheit<br />

zu erhöhen.<br />

5.5 FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Leitungen<br />

FF-Leitungen werden in Abschnitt 6.2<br />

besprochen. Siehe auch Abschnitt 6.3.7.<br />

5.6 FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Anschlussboxen<br />

Es wird empfohlen, alle Haupt- und Stichleitungen<br />

in den Anschlussboxen der Anlage,<br />

einschließlich Durchgangs-Hauptleitungen<br />

ohne Abzweigung, über <strong>die</strong> speziell <strong>für</strong> den<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> entwickelten Verdrahtungsblöcke<br />

abzuschließen. Eine Alternative<br />

ist <strong>die</strong> Verwendung von „Bricks“; das sind<br />

wetterfeste Boxen mit eingegossenen<br />

Steckverbindern, <strong>die</strong> ohne herkömmliche<br />

Anschlussboxen verwendet werden können.<br />

Anmerkung:<br />

<strong>Fieldbus</strong> gestattet <strong>die</strong> Verwendung gewöhnlicher<br />

Klemmenblöcke. Der Anwender muss<br />

sich jedoch dessen bewusst sein, dass <strong>die</strong><br />

Verdrahtung zu allen Geräten am Netzwerk<br />

über parallele Anschlüsse zu erfolgen hat.<br />

Die Verdrahtungsblöcke/Anschlussboxen<br />

oder Bricks sollten <strong>die</strong> folgenden Bedingungen<br />

erfüllen:<br />

• Zwei getrennte Anschlussmöglichkeiten <strong>für</strong><br />

das <strong>Fieldbus</strong>-Hauptkabel.<br />

• Integrierten Kurzschlussschutz <strong>für</strong> Stichleitungen;<br />

der maximale Strom <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Abzweigung wird durch <strong>die</strong> betreffende<br />

Bereichsklassifikation und den <strong>für</strong> das<br />

Netzwerk verfügbaren Strom begrenzt.<br />

Abzweigkreise sollten den Staub-Zündschutzbedingungen<br />

genügen.<br />

Anmerkung:<br />

Der Kurzschlussschutz kann an den Klemmenblock<br />

des <strong>Fieldbus</strong>-Hauptkabels angeschlossen<br />

sein.<br />

Revision 2.0 - 22 - August 2004


Anforderungen an <strong>die</strong> Zusatzgeräte<br />

• Steckverbinder <strong>für</strong> Haupt- und Stichleitungen.<br />

• Eine Anzeige <strong>für</strong> jede Stichleitung, wenn<br />

<strong>die</strong>se kurzgeschlossen und dadurch in der<br />

Strombegrenzung ist.<br />

• Anzeige, ob <strong>die</strong> Bus-Spannungsversorgung<br />

vorhanden ist.<br />

• Einhaltung elektrischer Vorschriften (z.B.<br />

CSA oder FM), Zulassung <strong>für</strong> Ex n; Class 1,<br />

Division 2, Groups B, C, D oder Zone 2, IIA,<br />

IIB, IIC.<br />

• Leiterabmessungen: 12-24 AWG<br />

• Temperaturbereich: –45° bis 70°C.<br />

• DIN-Schienenmontage (Klemmenblöcke).<br />

• Erhältlich in Konfigurationen <strong>für</strong> 4, 6 und 8<br />

Abzweigungen.<br />

Geräte, <strong>die</strong> zu einem Regelkreis gehören, Teil<br />

des gleichen Netzwerks/Segments sein müssen.<br />

Ausnahme:<br />

Inaktive <strong>Fieldbus</strong>-Hauptleitungspaare, <strong>die</strong> als<br />

Reserve vorgesehen sind, dürfen gemäß<br />

Standards des Endanwenders mit konventionellen<br />

Klemmenblöcken terminiert sein.<br />

Anmerkung:<br />

Verdrahtungsblöcke mit integriertem Kurzschlussschutz<br />

verhindern, dass ein Kurzschluss<br />

in einem Gerät oder einer Stichleitung<br />

den ganzen <strong>Fieldbus</strong> außer Betrieb setzt.<br />

Typischerweise entsteht eine zusätzliche Last<br />

von 10 mA, wenn <strong>die</strong> betreffende Stichleitung<br />

kurzgeschlossen ist.<br />

Der Systemaufbau sollte gründlich stu<strong>die</strong>rt<br />

werden und geklärt sein, bevor <strong>die</strong> Planung<br />

des Netzwerks und der individuellen Segmente<br />

erfolgt. Um <strong>die</strong> <strong>Fieldbus</strong>-Segmente<br />

effektiv zu planen, müssen <strong>die</strong> Anlagenpläne<br />

mit den Mess- und Regelgeräten vorliegen,<br />

deren Örtlichkeiten festgelegt und Geländepläne<br />

vorhanden sein.<br />

Anmerkung:<br />

Vor der Definition der <strong>Fieldbus</strong>-Segmente<br />

sollte <strong>die</strong> Prozess-Regelungsstrategie geklärt<br />

und komplett sein, <strong>die</strong> Schaltpläne mit den<br />

Mess- und Regelgeräten vorhanden sein und<br />

<strong>die</strong> Örtlichkeiten festgelegt sein. Dies sind<br />

notwendige Bedingungen, um <strong>die</strong> Regelung<br />

verteilt in der Anlage zu realisieren, da alle<br />

Revision 2.0 - 23 - August 2004


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong><br />

Netzwerk/Segmententwurf<br />

6.1 Topologie von FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Netzwerken/Segmenten<br />

Bei der Installation des Feldbusses sind <strong>die</strong><br />

Linientopologie mit Stichleitungen („Spur“)<br />

oder <strong>die</strong> Baumtopologie („Tree“) oder eine<br />

Kombination der beiden zu verwenden. Der<br />

Aufbau einer Linientopologie durch Weiterschleifen<br />

des Hauptkabels („Daisy chaining“)<br />

darf nicht verwendet werden!<br />

Anmerkung:<br />

Der Anschluss der Komponenten von <strong>Fieldbus</strong>-Segmenten<br />

kann anhand unterschiedlicher<br />

Topologien erfolgen. Die gewählte<br />

Topologie wird oft, aber nicht immer 1 durch<br />

<strong>die</strong> Örtlichkeiten der realen Geräte vorgegeben,<br />

um Installationskosten zu sparen. Daher<br />

werden zum Entwurf der <strong>Fieldbus</strong>-Segmente<br />

zusätzlich zu den Anlagenplänen mit der<br />

Instrumentierung und dem Verzeichnis der<br />

Geräte auch <strong>die</strong> Beschreibungen der Regelkreise<br />

und Orts-/Geländepläne benötigt.<br />

Stichleitungen sind an den Bus über strombegrenzende<br />

Anschlüsse anzuschließen, um<br />

einen Kurzschlussschutz zu gewährleisten<br />

und um <strong>die</strong> Möglichkeit zu bieten, an den<br />

Feldgeräten zu arbeiten, ohne über eine spezielle<br />

Genehmigung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gerätewartung im<br />

laufenden Betrieb zu verfügen. Die Strombegrenzung<br />

sollte einen Geräteanschluss<br />

unter Staub-Zündschutz- oder eigensicheren<br />

Bedingungen ermöglichen.<br />

Anmerkung:<br />

Die Absenkung und Strombegrenzung kann<br />

über Anschlussblöcke in den Anschlussboxen<br />

oder „Bricks“, <strong>die</strong> in der Anlage montiert sind,<br />

bereitgestellt werden.<br />

1) Der Wunsch, <strong>die</strong> Regelung verteilt direkt im Feld zu implementieren,<br />

bestimmt <strong>die</strong> Notwendigkeit, alle zum betreffenden<br />

Regelkreis gehörenden Geräte am gleichen Segment<br />

anzuschließen.<br />

Die Verbindung vom Verteilerschrank/Host<br />

zur ersten Anschlussbox in der Anlage <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

in 6.1.2, 6.1.3 und 6.1.4 dargestellten Topologien<br />

erfolgt oft über ein Kabel mit mehreren<br />

individuell abgeschirmten Leiterpaaren der<br />

gleichen Art (ITC) und mit gleichen Leiterdimensionen,<br />

wie es auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> einzelnen<br />

Netzwerk- und Stichleitungen verwendet wird.<br />

6.1.1 Punkt-zu-Punkt-Topologie<br />

Diese Topologie kennzeichnet ein Netzwerk<br />

mit nur zwei Teilnehmern. Das Netzwerk kann<br />

sich komplett in der Anlage befinden (z.B. ein<br />

Messumformer und ein Ventil, <strong>die</strong> nicht anderweitig<br />

verbunden sind) oder es kann ein<br />

Feldgerät sein, das an ein Hostsystem angeschlossen<br />

ist (und Regelungs- oder Überwachungsaufgaben<br />

ausführt). Diese Topologie<br />

ist nachfolgend dargestellt, sollte aber nicht<br />

verwendet werden. Sie bietet keine wirtschaftliche<br />

Lösung, außer im folgenden Fall.<br />

zur H1-<br />

Schnittstellenkarte<br />

(Anschlussbox)<br />

Abbildung 6.1 Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Punkt-zu-Punkt-Topologie<br />

Anmerkung:<br />

Bis zu dem Zeitpunkt, zu dem auch <strong>die</strong> Spezifikationen<br />

<strong>für</strong> den sicherheitsgerichteten<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> vorliegen, ist <strong>die</strong> Punktzu-Punkt-Verbindung<br />

<strong>die</strong> einzige Möglichkeit,<br />

wie der Anwender <strong>die</strong> <strong>Fieldbus</strong>-Technologie<br />

in sicherheitsgerichteten Applikationen zertifizieren<br />

lassen und anwenden kann.<br />

6.1.2 Baum-Topologie („Tree“, „Chicken<br />

Foot“)<br />

Diese Topologie besteht aus einem einzelnen<br />

Feldbus-Segment, das an eine Anschlussbox<br />

angeschlossen ist, um ein Netzwerk zu bilden.<br />

Die Topologie kann am Ende eines<br />

Hauptkabels verwendet werden. Sie ist praktisch,<br />

wenn <strong>die</strong> Geräte des gleichen Segments<br />

zwar auseinander, aber doch in der<br />

Nähe der Anschlussbox liegen. Bei Verwendung<br />

<strong>die</strong>ser Topologie ist <strong>die</strong> maximale Länge<br />

der Stichleitungen zu beachten. Maximale<br />

Längen von Stichleitungen werden in 6.2.4<br />

behandelt. Die Topologie ist nachfolgend in<br />

Abbildung 6.2 dargestellt.<br />

Revision 2.0 - 24 - August 2004


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong><br />

Netzwerk/Segmententwurf<br />

Hauptleitung<br />

Baum-Topologie<br />

Abbildung 6.2 Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Baum-Topologie<br />

Diese Topologie wird vorzugsweise eingesetzt,<br />

wenn eine vorhandene Verdrahtung<br />

weiterverwendet werden soll, da sie einer<br />

konventionellen Installation am meisten ähnelt<br />

und daher <strong>die</strong> optimale Verwendung der<br />

existierenden Infrastruktur ermöglicht.<br />

Die Baum-Topologie sollte in den folgenden<br />

Situationen verwendet werden:<br />

• bei nachträgliche Installationen<br />

• bei einer hohen Dichte von <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Geräten in einem bestimmten Bereich<br />

• bei Verwendung des High Speed Ethernets<br />

(HSE)<br />

Die Topologie gestattet auch maximale Flexibilität<br />

bei der Konfiguration und Zuordnung<br />

von Geräten zu Netzwerken/Segmenten.<br />

6.1.3 Linientopologie mit Stichleitungen<br />

Diese Topologie besteht aus <strong>Fieldbus</strong>-Geräten,<br />

<strong>die</strong> jeweils mit einem einzelnen Kabel an<br />

ein Bus-Segment, das über mehrere Anschlüsse<br />

verfügt, angeschlossen sind. Dieses<br />

Kabel wird auch als Stichleitung („Spur“)<br />

bezeichnet. Die Technologie ist technisch in<br />

Ordnung, stellt aber generell nicht <strong>die</strong> kostengünstigste<br />

Lösung dar.<br />

zur H1-<br />

Schnittstellenkarte<br />

Linientopologie mit<br />

Stichleitungen<br />

Stichleitung<br />

zur H1-<br />

Schnittstellenkarte<br />

Anschlussbox<br />

(AB)<br />

(AB) (AB) (AB) (AB)<br />

Abbildung 6.3 Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stich-Topologie<br />

Busse in Linientopologie mit Stichleitungen<br />

sollten in neuen Installationen, <strong>die</strong> eine geringe<br />

Gerätedichte in einem Bereich aufweisen,<br />

eingesetzt werden. Die Stichleitungen sind an<br />

den Bus über strombegrenzende Anschlüsse<br />

anzuschließen (30 mA, bzw. geeignet <strong>für</strong> das<br />

Gerät der entsprechenden Abzweigung),<br />

damit ein Kurzschlussschutz gegeben ist.<br />

6.1.4 Kombinierte Topologie<br />

Alle Kombinationen aus den zuvor beschriebenen<br />

Topologien müssen alle Bedingungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> maximale Länge von <strong>Fieldbus</strong>-Netzwerken/Segmenten<br />

erfüllen, wobei auch <strong>die</strong><br />

Gesamtlänge aller Stichleitungen zu berücksichtigen<br />

ist. Diese Busaufbauten werden<br />

vorzugsweise eingesetzt, wenn Bricks mit<br />

entsprechenden Anschlusskabeln verwendet<br />

werden. Stichleitungen dürfen nur vom<br />

Hauptkabel abgehen und nicht von anderen<br />

Stichleitungen.<br />

Kombinierte<br />

Topologie<br />

Anschlussbox<br />

zur H1-<br />

Schnittstellenkarte<br />

Anschlussbox<br />

Abbildung 6.4 Beispiel <strong>für</strong> eine kombinierte Topologie<br />

6.1.5 „Daisy Chain“-Topologie<br />

Diese Topologie besteht aus einem Netzwerk/<br />

Segment, bei dem <strong>die</strong> Verbindung von Gerät<br />

zu Gerät erfolgt und direkt an den Anschlussklemmen<br />

des Geräts hergestellt wird. Diese<br />

Topologie ist in Abbildung 6.5 dargestellt.<br />

Diese Topologie sollte nicht verwendet werden,<br />

da sie aus Wartungsgründen nicht<br />

akzeptabel ist.<br />

Anmerkung:<br />

Die Daisy Chain-Topologie wird nicht verwendet,<br />

da es hier nicht möglich ist, Geräte im<br />

Betrieb vom Netzwerk/Segment zu entfernen<br />

oder hinzuzufügen, ohne den Betrieb anderer<br />

Geräte zu unterbrechen. Auch führt der Ausfall<br />

eines Geräts dazu, dass alle nachfolgenden<br />

Geräte beeinträchtigt werden.<br />

zur H1-<br />

Schnittstellenkarte<br />

Daisy Chain-<br />

Topologie<br />

A ht i ht d !<br />

Abbildung 6.5 Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Daisy Chain-Topologie<br />

Revision 2.0 - 25 - August 2004


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong><br />

Netzwerk/Segmententwurf<br />

6.2 Verdrahtung des FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

6.2.1 Kabelarten<br />

Für neue Installationen von FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Netzwerken<br />

oder zur Erreichung einer<br />

maximalen Performance kann ein speziell <strong>für</strong><br />

den FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> entwickeltes Kabel<br />

mit verdrillten, individuell abgeschirmten<br />

Leiterpaaren und einer Gesamtabschirmung<br />

verwendet werden. Das spezielle <strong>Fieldbus</strong>kabel<br />

bietet jedoch nicht immer derart signifikante<br />

Vorteile gegenüber einem Standard-<br />

Buskabel, das zu einem attraktiveren Preis<br />

erhältlich ist.<br />

Leiterstärke<br />

Abschirmung<br />

Signaldämpfung<br />

Maximale<br />

Kapazität<br />

Charakteristische<br />

Impedanz<br />

18 GA (0,8 mm 2 )<br />

90% Abdeckung<br />

3 db/km bei 39 kHz<br />

150 pF/m<br />

100 Ohm +/- 20%<br />

bei 31,25 kHz<br />

Tabelle 6.1 Typische Kabelkennwerte gemäß IEC-Norm<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Bitübertragungsschicht<br />

Anmerkung:<br />

Verdrillte Leiterpaare werden anstelle paralleler<br />

Leiter verwendet, um das Eindringen externer<br />

Störungen zu reduzieren. Weiterhin<br />

reduziert eine Abschirmung um <strong>die</strong> Leiterpaare<br />

<strong>die</strong> Störempfindlichkeit noch weiter.<br />

Typ Meter Impedanz<br />

Ohm<br />

Widerstand<br />

Signaldämpfung<br />

(db/km)<br />

Beschreibung<br />

A 1900 / 6270 100 22 3 einzeln abgeschirmte Paare<br />

B 1200 / 3960 100 56 5 Mehrere Paare mit Gesamtabschirmung<br />

C 400 /1320 Unbekannt 132 8 Mehrere Paare ohne Absch.<br />

D 200 / 660 Unbekannt 20 8 Mehrfachleiter, ohne Absch.<br />

Tabelle 6.2 Spezifikationen <strong>für</strong> <strong>Fieldbus</strong>-Kabel<br />

Wird im Projekt keine der oben spezifizierten<br />

Kabelarten eingesetzt, sollte das Kabel vor<br />

der Installation mit einer Länge, <strong>die</strong> um 25%<br />

über der projektierten maximalen Länge liegt<br />

und <strong>Fieldbus</strong>signalen getestet werden. Die<br />

Tests müssen <strong>die</strong> Überprüfung der Signale<br />

am Ausgang der Spannungsversorgung und<br />

am entfernten Ende des Kabels beinhalten.<br />

Kabel <strong>für</strong> FF-Installationen müssen entsprechend<br />

signiert sein („Type ITC (16 Gauge)“)<br />

und sind in Kabelkanälen zu verlegen. Alle<br />

Kabel sollen ein oder mehrere verdrillte Leiterpaare<br />

mit individueller Abschirmung enthalten.<br />

Mehrpaarige Kabel sollen über eine<br />

Gesamtabschirmung verfügen.<br />

Das <strong>Fieldbus</strong>-Kabel sollte eine besondere<br />

Farbe haben, um es leicht von den herkömmlichen<br />

4-20 mA-Kabeln unterscheiden zu<br />

können.<br />

Revision 2.0 - 26 - August 2004


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong><br />

Netzwerk/Segmententwurf<br />

Anmerkung:<br />

Beim Übergang auf <strong>die</strong> <strong>Fieldbus</strong>-Technologie<br />

und deren Weiterentwicklung wird es auch<br />

weiterhin noch <strong>für</strong> einige Zeit 4-20 mA-<br />

Signale in den Anlagen geben. Es ist daher<br />

von Vorteil, wenn <strong>die</strong> entsprechenden Kabel<br />

sich unterscheiden. Diese Unterscheidung<br />

kann z.B. an den Kabelenden durch <strong>die</strong><br />

Verwendung entsprechender Fahnen oder<br />

von farbigem Schrumpfschlauch erfolgen.<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Signale und 4-20 mA-Signale können<br />

auch im gleichen Kabel geführt werden,<br />

wenn <strong>die</strong>ses mehrere Leiterpaare, <strong>die</strong> individuell<br />

abgeschirmt sind, enthält. Das kann beispielsweise<br />

sehr praktisch sein, wenn es<br />

erforderlich ist, in der Anlage noch so lange<br />

ein herkömmliches Instrument zu installieren,<br />

bis eine <strong>Fieldbus</strong>-Version des Geräts erhältlich<br />

ist. Wenn das Gerät dann als <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Ausführung vorliegt, kann es relativ einfach<br />

via Anschlussbox in das <strong>Fieldbus</strong>-Netzwerk<br />

integriert werden.<br />

Die Leiter müssen eine flammwidrige Isolation<br />

aus thermoplastischem Elastomer besitzen<br />

und sollten bezüglich Farbvereinbarungen<br />

und Polaritätskennzeichnungen mit der vorhandenen<br />

Anlage übereinstimmen. Die Kabel<br />

sollten wie folgt beschaffen sein:<br />

• Geeignet <strong>für</strong> <strong>die</strong> elektrische Klassifikation<br />

des entsprechenden Bereichs<br />

• Geeignet <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verwendung im Freien in<br />

Kabelkanälen<br />

Der Kabelmantel muss aus flammwidrigem<br />

Polyvinylchlorid (PVC) bestehen.<br />

6.2.2 Kabellänge<br />

Die maximal zulässige Länge eines <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Kabels beträgt 1900 m, außer bei der Verwendung<br />

von Repeatern. Diese Segment-<br />

Gesamtlänge wird berechnet, indem zur<br />

Länge der Hauptleitung <strong>die</strong> Längen aller von<br />

ihr abzweigenden Kabel dazugezählt werden.<br />

Segment-Gesamtlänge = Hauptleitung + alle<br />

Stichleitungen<br />

Anmerkung:<br />

Die angegebene maximale Länge ist in den<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Normen ISA 50.02 spezifiziert.<br />

Aufgrund von Erfahrungen aus Anlagen haben<br />

sich <strong>die</strong>se Längen als nicht mehr zeitgemäß<br />

erwiesen. Wie in der o.a. Spezifikation<br />

aufgeführt, ist <strong>die</strong> Länge eines Segments<br />

durch Spannungsabfall und nachlassende<br />

Signalqualität (z.B. durch Signaldämpfung<br />

und Verzerrung) begrenzt. Da <strong>die</strong> Endanwender<br />

ständig neue Erfahrungen hinzugewinnen,<br />

sollten <strong>die</strong>se Grenzen überarbeitet<br />

werden, um sie den tatsächlichen Gegebenheiten<br />

anzupassen.<br />

6.2.3 Hauptkabel („Trunk“)<br />

Für <strong>die</strong> Verlegung der Bus-Hauptleitung sind<br />

entweder vorgefertigte vergossene Kabel<br />

oder Industrie-Standard-Kabel mit individuell<br />

abgeschirmten verdrillten Leiterpaaren (16<br />

AWG), wie sie <strong>für</strong> Analogsignale eingesetzt<br />

werden, zu verwenden. Die Kabelführung<br />

sollte den <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anlage gültigen Installations-Spezifikationen<br />

entsprechen. Eine Parallelführung<br />

zu Leistungskabeln ist möglichst<br />

zu vermeiden, und es ist <strong>für</strong> ausreichend<br />

Abstand und Abschirmung zu sorgen.<br />

Für alle <strong>Fieldbus</strong>-Hauptkabel sollten als Reserve<br />

an Leiterpaaren zusätzlich etwa 10%<br />

der verwendeten Leiterpaare vorgesehen<br />

werden, jedoch mindestens ein Reserve-<br />

Leiterpaar. Dies gilt <strong>für</strong> alle Hauptkabel zwischen<br />

Verteilerschränken und Anschlussboxen<br />

und zwischen den Anschlussboxen.<br />

Anmerkung:<br />

Die Entscheidung, ob <strong>die</strong> Verkabelung mit<br />

einzel- oder mehrpaarigen Kabeln ausgeführt<br />

wird, hängt von der Anzahl der in der Anlage<br />

installierten Netzwerke/Segmente ab.<br />

Typischerweise ist das Hauptkabel mehrpaarig,<br />

wenn mehr als ein Netzwerk/Segment in<br />

dem betreffenden Bereich erforderlich ist<br />

oder das Netzwerk/Segment bis zum Maximum<br />

aufgerüstet werden soll. Firmen verfügen<br />

häufig über eigene <strong>Richtlinien</strong> bezüglich<br />

Reservekapazitäten zur Vervollständigung<br />

eines Projekts. Die hier angegebenen Werte<br />

Revision 2.0 - 27 - August 2004


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong><br />

Netzwerk/Segmententwurf<br />

sind daher lediglich als Anhaltswerte zu verstehen<br />

in Fällen, in denen noch keine eigenen<br />

Standards eingerichtet wurden.<br />

6.2.3.1 Wird ein FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> in einer<br />

Braunkohle-Abbauanlage eingesetzt, sollten<br />

<strong>die</strong> verwendeten, vorhandenen Hauptkabel<br />

speziell auf ihre Eignung zur erneuten Verwendung<br />

getestet werden. Dieser Test kann<br />

mit den Kabelprüfgeräten Relcom FBT-3 und<br />

FBT-5 erfolgen.<br />

Anmerkung:<br />

Zur Zeit sind <strong>die</strong>se <strong>die</strong> einzigen Hand-Prüfgeräte<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong>se Aufgabe.<br />

6.2.4 Stichleitungen<br />

Eine Stichleitung kann zwischen 1 m und 200<br />

m lang sein. Eine Abzweigung unter 1 m wird<br />

als „Splice“ (Spleißverbindung) bezeichnet.<br />

Anmerkung:<br />

Eine Stichleitung mit maximal 200 m kann als<br />

Übertragungsleitung vernachlässigt werden<br />

und als gleichwertige Kapazität aufgefasst<br />

werden. Hinweis: ein Viertel der Wellenlänge<br />

bei den H1-Frequenzen beträgt über 2 km.<br />

Die zulässigen Längen der Stichleitung in <strong>die</strong>sem<br />

Dokument sind um einiges großzügiger<br />

bemessen als in den FF-Verdrahtungsrichtlinien;<br />

<strong>die</strong> hier angegebenen Werte beruhen<br />

jedoch auf der Theorie von Übertragungsleitungen,<br />

Labortests und Erfahrungen aus<br />

Anlageninstallationen. Das strikte Festhalten<br />

an den originalen ISA 50-Verdrahtungsrichtlinien<br />

kann unnötige und teure Einschränkungen<br />

bei der FF-Anlagenverdrahtung verursachen.<br />

An eine Stichleitung darf nur ein einzelnes<br />

Feldbusgerät angeschlossen werden.<br />

Anmerkung:<br />

Da ein Verdrahtungsblock mit Kurzschlussschutz<br />

verwendet wird, ist der Segmentaufbau<br />

auf ein Gerät pro Stichleitung<br />

begrenzt.<br />

Die maximale Länge einer Stichleitung beträgt<br />

200 m. Als Länge gilt <strong>die</strong> Kabellänge<br />

zwischen Verdrahtungsblock und FF-Gerät.<br />

Anmerkung:<br />

Eine Stichleitung darf nur vom Hauptkabel<br />

ausgehen. Das Hauptkabel ist der Hauptstamm<br />

des Busses und muss an beiden Enden<br />

mit Abschlusswiderständen abgeschlossen<br />

werden.<br />

Während unterminierte Stichleitungen generell<br />

bis zu 200 m zulässig sind, erfordern alle<br />

Stichleitungen über 100 m zusätzlich <strong>die</strong><br />

Genehmigung des Betriebsleiters. Ein Grund<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Auswahl der Linientopologie mit Stichleitungen<br />

mit mehreren Busanschlüssen ist<br />

<strong>die</strong> Forderung, lange Stichleitungen zu vermeiden<br />

und Abzweigungen unter der empfohlenen<br />

Länge von 30 m zu halten. Längere<br />

Abzweigungen können u.U. erforderlich sein,<br />

um den Bus aus Bereichen mit hohem Gefahrenpotential<br />

herauszuhalten.<br />

6.3 FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Spannungsversorgung,<br />

Erdung und Blitzschutz<br />

6.3.1 Spannungsversorgung<br />

Die <strong>Fieldbus</strong>geräte können je nach Geräteausführung<br />

entweder lokal oder über den Bus<br />

mit Spannung versorgt werden.<br />

Anmerkung:<br />

Bus-versorgte Geräte benötigen typischerweise<br />

10 bis 30 mA Strom bei einer<br />

Spannung zwischen 9 und 32 V. Jedes<br />

Netzwerk/Segment, das <strong>für</strong> eine<br />

Betriebsspannung unter 15 V ausgelegt ist,<br />

sollte normalerweise einen Warnhinweis in<br />

der Dokumentation bezüglich zusätzlicher<br />

Lasten enthalten. Die minimale<br />

Netzwerk/Segmentspannung sollte in der<br />

Netzwerkdokumentation immer angegeben<br />

werden.<br />

Der gesamte Strombedarf aller Geräte am<br />

Netzwerk darf nicht <strong>die</strong> Bemessungsgrenzen<br />

der FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Spannungsversorgung<br />

überschreiten. Beim Netzwerkentwurf<br />

sind zu berücksichtigen:<br />

Revision 2.0 - 28 - August 2004


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong><br />

Netzwerk/Segmententwurf<br />

• der Gesamt-Ruhestrom aller Geräte<br />

• ein Kurzschlussfehler in einer Stichleitung<br />

(d.h. zusätzliche Belastung von 10 mA)<br />

• 25% zusätzliche Strombelastung über den<br />

beiden vorhergenannten Punkten.<br />

Die Anzahl der über den Bus versorgten<br />

Geräte (2-Leiter-Geräte) in einem Segment<br />

wird durch <strong>die</strong> folgenden Faktoren begrenzt:<br />

• Ausgangsspannung der FOUNDATION<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Spannungsversorgung.<br />

• Stromaufnahme der einzelnen Geräte.<br />

• Örtliche Lage des Geräts im Netzwerk<br />

(wegen Spannungsabfall).<br />

• Örtliche Lage der FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Spannungsversorgung.<br />

• Widerstand der verwendeten Kabel (d.h.<br />

Kabeltyp).<br />

• Minimal zulässige Betriebsspannung der<br />

einzelnen Geräte.<br />

• Zusätzliche Strombelastung, verursacht<br />

durch einen Kurzschluss in einer Stichleitung,<br />

ca. 10 mA.<br />

Anmerkung:<br />

Die Länge eines Feldbus-Verdrahtungssystems<br />

und <strong>die</strong> Anzahl der Geräte in einem<br />

Netzwerk/Segment werden durch <strong>die</strong> Spannungsverteilung,<br />

Signaldämpfung und Signalverzerrung<br />

begrenzt. ISA 50.02 enthält<br />

Schätzwerte, wie lange ein Feldbus-Kabel<br />

sein darf und trotzdem noch eine ausreichende<br />

Signalqualität vorhanden ist (d.h. akzeptable<br />

Signaldämpfung und Verzerrung). Die Berechnung<br />

der Spannungsverteilung <strong>für</strong> ein<br />

Netzwerk/Segment ist relativ einfach und<br />

kann leicht ausgeführt werden.<br />

Bei der Anzahl von Geräten im Netzwerk<br />

spielt auch <strong>die</strong> Risikobetrachtung und das<br />

Risikomanagement der Geräte bei einem<br />

Einzelfehler eine Rolle. Siehe Abschnitt 6.4.<br />

6.3.2 Polarität<br />

Die Polarität der Verdrahtung ist während der<br />

Segmentplanung und der Installation zu beachten<br />

und konsequent beizubehalten.<br />

Anmerkung:<br />

Die Verdrahtungspolarität ist ein kritischer<br />

Punkt, da einige Feldbusgeräte polaritätsabhängig<br />

sind. Bei Verdrahtung mit falscher<br />

Polarität kann daher ein Gerät ggf. nicht<br />

arbeiten.<br />

6.3.3 Erdung<br />

Signalkabel dürfen nicht als Erde verwendet<br />

werden. Die Sicherheitserdung der Geräte<br />

muss über einen separaten Leiter außerhalb<br />

der Signalkabel erfolgen. Feldbusgeräte dürfen<br />

auf keinen Fall und an keiner Stelle des<br />

Netzwerks über irgendeinen Leiter der verdrillten<br />

Leiterpaare mit Erde verbunden werden.<br />

Feldbussignale werden als Differenzsignale<br />

auf den Bus gelegt und verbreiten<br />

sich als solche über das ganze Netzwerk. Ein<br />

alternatives Erdungsverfahren, wie es in<br />

Europa verwendet wird, ist in Abb. 6.6 dargestellt.<br />

100 Ω<br />

1,0 μF<br />

Abschluss der Segmente<br />

Anmerkung:<br />

Dieses Vorgehen entspricht der Erdung der<br />

herkömmlichen Instrumentierung. Die Abschirmung<br />

über den verdrillten Leiterpaaren<br />

<strong>die</strong>nt dem Fernhalten von Störsignalen, <strong>die</strong><br />

sich mit den Nutzsignalen überlagern könnten.<br />

Spannungsversorgungseinheit<br />

oder<br />

FF-<br />

Schnittstelle<br />

Feldgerät<br />

Vermeidung von DC-Spannungsaufbau<br />

und Reduktion von elektromagnetischen<br />

Interferenzen<br />

Abbildung 6.6 Alternativer Segmentabschluss<br />

Die Abschirmung der Netzwerkkabel ist nur<br />

an einem Punkt zu erden, nämlich am Anschlusspunkt<br />

des Hosts. Die Abschirmung<br />

der Kabel darf an den jeweiligen Feldgeräten<br />

nicht mit der Erde oder dem Chassis verbunden<br />

werden.<br />

100 Ω<br />

1,0 μF<br />

Revision 2.0 - 29 - August 2004


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong><br />

Netzwerk/Segmententwurf<br />

Die Ein-/Ausgangssignalleitungen der Feldgeräte<br />

dürfen ebenfalls nicht zur Erdung verwendet<br />

werden. Ist eine Sicherheitserdung <strong>für</strong><br />

ein Instrument erforderlich, ist ein separater<br />

Leiter zu verwenden. Der Leiter darf sich in<br />

<strong>die</strong>sem Fall im gleichen Kabel befinden wie<br />

<strong>die</strong> Signalleitungen (und deren Abschirmung)<br />

des Geräts, soll aber außerhalb der Abschirmung<br />

der Signalleiter liegen.<br />

Feldbusgeräte dürfen auf keinen Fall und an<br />

keiner Stelle des Netzwerks über irgendeinen<br />

Leiter der verdrillten Leiterpaare mit Erde verbunden<br />

werden.<br />

Anmerkung:<br />

Die Erdung irgendeines <strong>Fieldbus</strong>-Leiters führt<br />

dazu, dass <strong>die</strong> komplette Kommunikation<br />

während der Dauer des Kontakts mit Erde<br />

zusammenbricht.<br />

6.3.4 Abschirmung<br />

Die Abschirmung ist im Verteilerschrank am<br />

Host-Ende (Spannungskonditionierer) zu<br />

erden und darf an keiner anderen Stelle des<br />

Netzwerks mit Erde verbunden werden. Wenn<br />

mehrere Hauptkabel in eine Anschlussbox in<br />

der Anlage gehen, verbinden Sie auf keinen<br />

Fall <strong>die</strong> Abschirmungen verschiedener Netzwerke.<br />

Dadurch entstehen Erdschleifen, <strong>die</strong><br />

Störungen im Netzwerk verursachen.<br />

6.3.5 Blitz-/Überspannungsschutz<br />

Wo mit Überspannungen zu rechnen ist (z.B.<br />

Gegenden mit hohem Blitzaufkommen oder<br />

Örtlichkeiten, wo große induktive Lasten geschaltet<br />

werden), sollte ein Blitz-/Überspannungsschutz<br />

angebracht werden. Der Überspannungsschutz<br />

besteht aus Silizium-Lawinendioden<br />

mit geringer Kapazität oder<br />

Schutzfunkenstrecken, verdrahtet sowohl <strong>für</strong><br />

Gegentakt- als auch Gleichtaktschutz, <strong>die</strong> an<br />

das Sicherheits-Erdungsnetz angeschlossen<br />

sind. Üblicherweise werden Feldgeräte in<br />

Tanklagern oder oben auf Destillationskolonnen<br />

auf <strong>die</strong>se Weise geschützt.<br />

Es ist äußerst wichtig, dass der Überspannungsschutz<br />

nicht zu einer messbaren<br />

Signaldämpfung des <strong>Fieldbus</strong>signals führt.<br />

Anmerkung:<br />

Die zu erwartenden Überspannungswerte in<br />

den Signalleitern innerhalb der Abschirmung<br />

sind relativ gering, sofern <strong>die</strong> Regeln zur Erdung<br />

der Abschirmung befolgt werden. Eine<br />

Stromspitze von 1 kA <strong>für</strong> 8/20 s (wellenförmig)<br />

sollte keine Auswirkungen haben.<br />

Lawinendioden bilden bei Ausfall in der Regel<br />

einen Kurzschluss. Wo <strong>die</strong>s ein Problem ist,<br />

können <strong>die</strong> Überspannungsschutzeinheiten<br />

über eine Sicherung in Serie angeschlossen<br />

werden.<br />

6.3.6 Feldbusabschlusswiderstände<br />

Alle Abschlusswiderstände in der Anlage sind<br />

in Anschlussboxen zu installieren. In den<br />

<strong>Fieldbus</strong>geräten dürfen keine Abschlusswiderstände<br />

installiert werden.<br />

Anmerkung:<br />

Ein Signal in einem Leiter wird reflektiert,<br />

wenn es auf eine Diskontinuität wie ein offenes<br />

oder geschlossenes Ende trifft. Die Reflektion<br />

ist eine Störung, <strong>die</strong> das Originalsignal<br />

beeinträchtigt. An den Enden von <strong>Fieldbus</strong>kabeln<br />

werden daher Abschlusswiderstände,<br />

<strong>die</strong> aus einer Reihenschaltung einer<br />

Kapazität und eines Widerstands bestehen,<br />

eingesetzt. Dadurch werden Signalreflektionen<br />

verhindert.<br />

6.3.7 Repeater<br />

Anmerkung:<br />

Ein Repeater zählt wie ein Feldgerät im<br />

Netzwerk. Bei Einsatz eines Repeaters reduziert<br />

sich <strong>die</strong> Anzahl der max. betreibbaren<br />

Feldgeräte an beiden Segmenten um 1. Er<br />

gestattet den Anschluss eines kompletten<br />

neuen Segments. Durch Hinzufügen eines<br />

Repeaters wird ein neues Segment erzeugt.<br />

Repeater können verwendet werden, um das<br />

Netzwerk in eine Anzahl kleinerer Segmente<br />

aufzuteilen.<br />

Wird dem Netzwerk ein Repeater hinzugefügt,<br />

entsteht ein neues Segment. Folgende<br />

Punkte sind dabei zu beachten:<br />

Revision 2.0 - 30 - August 2004


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong><br />

Netzwerk/Segmententwurf<br />

• Das neue Segment ist an beiden Enden mit<br />

Abschlusswiderständen abzuschließen.<br />

Repeater zählen bei der physikalischen Geräteanzahl<br />

am Bus als ein Gerät. Die Anzahl<br />

der Geräte kann mit Hilfe von Repeatern je<br />

nach Feldbustyp bis zum Maximum ausgebaut<br />

werden.<br />

Hinweis: Hostsystem und Netzwerktiming<br />

werden höchstwahrscheinlich an ihre Grenzen<br />

stoßen, bevor das physikalische Maximum an<br />

Geräten erreicht ist.<br />

Werden Barrieren mit eingebauten Repeatern<br />

verwendet, erhält man 4 Geräte pro Barriere<br />

gemäß dem Entity-Konzept bzw. 8 Geräte<br />

gemäß dem FISCO-Modell. Die Repeaterfunktion<br />

gestattet den Anschluss von 4 Segmenten<br />

bei Entity bzw. 2 Segmenten bei<br />

FISCO <strong>für</strong> explosionsgefährdete Bereiche.<br />

Damit kann in beiden Fällen ein Netzwerk mit<br />

16 Geräten gebildet werden.<br />

Die tatsächliche Anzahl an möglichen Geräten<br />

kann je nach Feldbustyp, Art der Spannungsversorgung<br />

und Leistungsaufnahme der<br />

Geräte selbst unterschiedlich sein.<br />

Spannungsversorgungseinheiten müssen den<br />

Vorschriften und Leistungsanforderungen von<br />

IEC 61158-2 entsprechen und sollten möglichst<br />

eine Anzeige- bzw. Meldefunktion bei<br />

zu niedriger Ausgangsspannung beinhalten.<br />

Spannungskonditionierer sollten als redundante<br />

Einheiten eingesetzt werden, <strong>die</strong> einen<br />

reibungslosen Übergang von der einen zur<br />

anderen Einheit gestatten. Primär- und Sekundärspannungsquellen<br />

sollten physikalisch<br />

getrennt sein und keine gemeinsame Rückwandplatine<br />

oder Wechselspannungsquelle<br />

haben. Die Spannungsversorgung kann an<br />

jeder Stelle des Netzwerks angeschlossen<br />

werden.<br />

In der Praxis bieten <strong>die</strong> Hersteller <strong>die</strong> Spannungsversorgung<br />

meist als integrales Element<br />

des Hostsystems an.<br />

6.4 Risiko-Management bei FOUNDATION<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Segmenten<br />

Von jedem Endanwender ist <strong>für</strong> seine Anlage<br />

eine Risikoabschätzung zu erstellen und zu<br />

dokumentieren, aus der eine Gefahrenphilosophie<br />

(Methode) abgeleitet wird, wie <strong>die</strong><br />

Feldbusgeräte auf das Netzwerk/<strong>die</strong> Segmente<br />

zu verteilen sind.<br />

Es können dazu vorhandene Risikoabschätzungen<br />

<strong>für</strong> Anlagenbereiche oder bestehende<br />

Schrank-/Karten-Belegungsverfahren<br />

verwendet werden. Die Philosophie sollte <strong>die</strong><br />

Trennung der Netzwerke/Segmente, Anzahl<br />

der Segmente pro H1-Port etc. berücksichtigen.<br />

Die Ergebnisse der Risikoanalysen sind<br />

in den Netzwerk/Segmentplänen deutlich<br />

auszuweisen. Die Topologie ist so zu planen,<br />

dass Einzelfehler möglichst minimiert werden.<br />

Die folgende Risiko-Einstufung <strong>für</strong> Ventile und<br />

Belegung <strong>für</strong> Netzwerke/Segmente sollten<br />

verwendet werden. Für eine wohlüberlegte<br />

Belegung der <strong>Fieldbus</strong>-Segmente sind zunächst<br />

Ventile nebst zugehöriger Elektronik<br />

einzustufen. Folgende Einstufungen sollten<br />

<strong>für</strong> alle Ventile und Segmente vorgenommen<br />

werden.<br />

Anmerkung:<br />

Die Einschränkungen bezüglich Systemaufbau<br />

sollen eine Minimierung der Auswirkungen<br />

von menschlichen Fehlern und Interoperabilitätsproblemen<br />

auf <strong>die</strong> Zuverlässigkeit der<br />

Anlage bewirken. Die Intention der Entwürfe<br />

gemäß Level 1 und Level 2 ist, <strong>die</strong> Anzahl und<br />

Unterschiedlichkeit der Geräte in einem Netzwerk<br />

klein zu halten, so dass in einem Segment<br />

nur ein Minimum an Interaktion erforderlich<br />

ist. Weniger ist besser, jedoch kann<br />

eine Einheit mit einer größeren Anzahl abhängiger<br />

Service-Ventile es erforderlich machen,<br />

<strong>die</strong> Anzahl der Ventile <strong>für</strong> Level 1 und Level 2<br />

auf 3 zu erhöhen.<br />

Geräte, <strong>die</strong> Teil eines allgemeinen Zuverlässigkeitskonzepts<br />

sind, sollten sich nicht am<br />

gleichen Netzwerk befinden (den gleichen<br />

Host-I/O-Regler teilen), und, falls möglich,<br />

nicht <strong>die</strong> gleiche Rückwandplatine verwenden,<br />

um <strong>die</strong> Anzahl möglicher gemeinsamer<br />

Fehlerpunkte zu minimieren.<br />

Revision 2.0 - 31 - August 2004


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong><br />

Netzwerk/Segmententwurf<br />

Redundanter Regler<br />

Redundante H1-Schnittstelle<br />

Redundante Spannungsversorgung<br />

Kapazität der DC-Spann.vers.batterie<br />

Redundante Leistungsregler<br />

Field Backup LAS<br />

Regler in Ventilpositionierung<br />

Regler im Messumformer<br />

Regler im Hostgerät<br />

Komponenten <strong>für</strong> das Risikomanagement<br />

notwendig<br />

notwendig<br />

notwendig<br />

notwendig - 30 min Minimum<br />

notwendig<br />

notwendig<br />

Risikoabschätzung von Ventil/Segment notwendig<br />

Maximale Geräteanzahl pro Segment<br />

Maximale Ventilanzahl pro Segment<br />

Repeater<br />

empfohlen <strong>für</strong> einfache Regelkreise<br />

nur <strong>für</strong> Kaskade-Primärkreis<br />

Tabelle 6.2 Komponenten <strong>für</strong> des Risikomanagement<br />

notwendig <strong>für</strong> komplexe Regelkreise<br />

12 (Standard, wenn nicht andere Angaben<br />

in Abschnitt 6.4 oder 6.7 vorliegen)<br />

4 (Standard, wenn nicht andere Angaben<br />

in Abschnitt 6.4 oder 6.7 vorliegen)<br />

erfordert Zustimmung des Projektleiters<br />

6.4.1 Multi-Variablen-Geräte<br />

Messumformer mit mehreren Eingängen/Variablen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Analogeingangs-Funktionsblöcke<br />

(AI) des FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> nutzen,<br />

können <strong>für</strong> <strong>die</strong> Regelung und Überwachung<br />

eingesetzt werden. Für einen Regelkreis sollte<br />

jedoch nur einer der Eingänge verwendet<br />

werden, <strong>die</strong> anderen Eingänge und Variablen<br />

des Messumformers können <strong>für</strong> Überwachungsaufgaben<br />

verwendet werden.<br />

Messumformer mit mehreren Eingängen/Variablen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Multi-Analogeingangs-Funktionsblöcke<br />

(MAI) des FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

nutzen, dürfen nur <strong>für</strong> <strong>die</strong> Überwachung eingesetzt<br />

werden.<br />

6.4.2 Diskrete Geräte<br />

Diskrete FF-Geräte (<strong>die</strong> DI/DO-Funktionsblöcke<br />

verwenden), dürfen im gleichen<br />

Netzwerk/Segment zu Steuerungs- und Überwachungsaufgaben<br />

eingesetzt werden.<br />

6.4.3 Level 1-Ventile und Netzwerke<br />

Der Ausfall eines Level 1-Ventils führt zu<br />

einem Ausfall des gesamten Systems, verursacht<br />

ein Herunterfahren der ganzen Einheit<br />

oder Verluste von über ca. 8,5 Mio €. In <strong>die</strong>ser<br />

Klassifikation wird der normale Ventil-<br />

Ausfall verwendet.<br />

Entwurfsrichtlinien:<br />

Level 1-Ventile und ihre zugehörigen Messgeräte<br />

(Messumformer) sollten an H1-Netzwerke<br />

angeschlossen sein, <strong>die</strong> ausschließlich<br />

<strong>für</strong> Level 1-Regelungsaufgaben verwendet<br />

werden. Ein Segment sollte nur ein Level 1-<br />

Ventil und zugehörigen Messumformer enthalten,<br />

wenn es im unabhängigen Betrieb<br />

arbeitet. Bei im abhängigen Betrieb arbeitenden<br />

Ventilen können zwei Ventile nebst zugehörigen<br />

Messumformern an ein Segment<br />

angeschlossen werden. Abhängig meint in<br />

<strong>die</strong>sem Zusammenhang, dass bei Ausfall<br />

eines der beiden Ventile <strong>die</strong> gleiche Anlagenkomponente<br />

betroffen ist (Beispiel: Ventile in<br />

der Brennstoffversorgung eines Brenners).<br />

Revision 2.0 - 32 - August 2004


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong><br />

Netzwerk/Segmententwurf<br />

Um <strong>die</strong> Interoperabilität sicherzustellen, könnte<br />

in Erwägung gezogen werden, alle Level 1-<br />

Feldgeräte in einem Regelkreis von einem<br />

einzigen Hersteller zu beziehen. Host-Schnittstellenkarten<br />

und Feldgeräte <strong>für</strong> alle Level 1-<br />

Kreise sind unabhängig voneinander auf Interoperabilität<br />

zu prüfen. Geräte und Schnittstellenkarten<br />

sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Betriebsspanne des<br />

Netzwerks auf kompatiblen Revisionsstufen<br />

zu halten. Falls erforderlich, sollten Aktualisierungen<br />

während geeigneter Anlagen-Leerlaufzeiten<br />

o.Ä. erledigt werden.<br />

Die Netzwerk-/Segmentpläne sollten <strong>die</strong> Risikoeinstufungen<br />

beinhalten und deutlich darauf<br />

hinweisen, dass keine weiteren Geräte<br />

an <strong>die</strong>ses Netzwerk/Segment angeschlossen<br />

werden dürfen.<br />

6.4.4 Level 2-Ventile und Netzwerke<br />

Der Ausfall eines Level 2-Ventils führt zu einem<br />

Ausfall des gesamten Systems, verursacht<br />

ein Herunterfahren der ganzen Einheit<br />

oder Verluste von über 85 000 €. Allerdings<br />

bieten <strong>die</strong> prozessdynamischen Auswirkungen<br />

eines Level 2-Ventils genügend Zeit, den<br />

Fehler schnell zu beheben, entweder durch<br />

rasche Fehlerbehebung oder durch Umschaltung<br />

auf manuelle Regelung. Für <strong>die</strong> Einstufung<br />

sind auch <strong>die</strong> von solchen Ventilen<br />

gesteuerten Behälter, deren Material, <strong>die</strong> geografische<br />

Lage und <strong>die</strong> Zugänglichkeit/Höhe<br />

des Ventils zu berücksichtigen. Der Unterschied<br />

zwischen Level 1- und Level 2-Ventilen<br />

liegt in der Möglichkeit, auf einen<br />

Einzelfehler zu reagieren.<br />

Anmerkung:<br />

Beispielsweise kann ein Ventil zur Füllstandsregelung<br />

eines Tanks mit einer Latenzzeit von<br />

weniger als drei Minuten aufgrund seiner eingeschränkten<br />

Zugänglichkeit zu einem Level<br />

1-Ventil werden, wenn der Tank ganz am<br />

Rand der Anlage liegt und das Sinken des<br />

Füllstands oder das Überschreiten des Hoch-<br />

Hoch-Pegels zu einem Abschalten der gesamten<br />

Einheit führt.<br />

Entwurfsrichtlinien:<br />

Level 2-Ventile und ihre zugehörigen Messgeräte<br />

(Messumformer) sollten an H1-Netzwerke<br />

angeschlossen sein, <strong>die</strong> ausschließlich<br />

<strong>für</strong> Regelungsaufgaben verwendet werden.<br />

Ein Segment sollte nur ein Level 2-Ventil und<br />

den zugehörigen Messumformer enthalten,<br />

wenn es im unabhängigen Betrieb arbeitet.<br />

Bei zwei Level 2-Ventilen oder einem Level 2-<br />

und einem Level 3-Ventil, <strong>die</strong> im abhängigen<br />

Betrieb arbeiten, können zwei Ventile nebst<br />

zugehörigen Messumformern an ein Segment<br />

angeschlossen werden. Abhängig meint in<br />

<strong>die</strong>sem Zusammenhang, dass bei Ausfall<br />

eines der beiden Ventile <strong>die</strong> gleiche Anlagenkomponente<br />

betroffen ist (Beispiel: Ventile in<br />

der Brennstoffversorgung eines Brenners).<br />

Um <strong>die</strong> Interoperabilität sicherzustellen, könnte<br />

in Erwägung gezogen werden, alle Level 2-<br />

Feldgeräte in einem Regelkreis von einem<br />

einzigen Hersteller zu beziehen. Host-Schnittstellenkarten<br />

und Feldgeräte <strong>für</strong> alle Level 2-<br />

Kreise sind unabhängig voneinander auf Interoperabilität<br />

zu prüfen. Geräte und Schnittstellenkarten<br />

sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Betriebsspanne des<br />

Netzwerks auf kompatiblen Revisionsstufen<br />

zu halten. Falls erforderlich, sollten Aktualisierungen<br />

während geeigneter Anlagen-Leerlaufzeiten<br />

o.Ä. erledigt werden.<br />

Die Netzwerk-/Segmentpläne sollten <strong>die</strong><br />

Risikoeinstufungen beinhalten und deutlich<br />

darauf hinweisen, dass keine weiteren Geräte<br />

an <strong>die</strong>ses Netzwerk/Segment angeschlossen<br />

werden dürfen.<br />

6.4.5 Level 3-Ventile und Netzwerke<br />

Der Ausfall solcher Ventile führt kurzfristig<br />

nicht zu einem Ausfall der gesamten Anlage<br />

oder größeren Betriebsausfällen. Level 3-<br />

Ventile können in ihre Fehlerstellung fahren,<br />

ohne dass eine unmittelbare Reaktion des<br />

Operators erforderlich ist.<br />

Entwurfsrichtlinien:<br />

Level 3-Ventile können sich auf Karten oder<br />

Netzwerken/Segmenten mit bis zu drei weiteren<br />

Level 3-Ventilen oder in einem Segment<br />

Revision 2.0 - 33 - August 2004


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong><br />

Netzwerk/Segmententwurf<br />

mit einem weiteren Level 2-Ventil befinden<br />

(siehe Abschnitt 6.7.2 zu weiteren Einschränkungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Anzahl von Ventilen in einem<br />

Segment). Netzwerke mit einer Level 3-Regelung<br />

enthalten in der Regel Produkte mehrerer<br />

(zugelassener) Hersteller einschließlich<br />

Geräten nur <strong>für</strong> Messzwecke.<br />

Geräte und Schnittstellenkarten sind <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Betriebsspanne des Netzwerks auf kompatiblen<br />

Revisionsstufen zu halten. Falls erforderlich,<br />

können Aktualisierungen im laufenden<br />

Betrieb erledigt werden. Die Netzwerk-/Segmentpläne<br />

sollten <strong>die</strong> Risikoeinstufungen<br />

beinhalten.<br />

6.4.6 Level 4-Segmente – keine Regelung<br />

Level 4-Geräte sind Geräte, <strong>die</strong> nur Messaufgaben<br />

erfüllen und nicht <strong>für</strong> <strong>die</strong> Regelung<br />

verwendet werden, aber in einer Weise konfiguriert<br />

werden können, dass sie <strong>die</strong> Regelung<br />

in einem Netzwerk/Segment stören könnten.<br />

Diese Klasse beinhaltet Kommunikationgeräte<br />

mit MAI-, MAO,- MDI- und MDO-Funktionsblöcken.<br />

Entwurfsrichtlinien:<br />

Level 4-Geräte können in Segmenten bis zur<br />

maximal möglichen Geräteanzahl, <strong>die</strong> durch<br />

<strong>die</strong> Bandbreite des Netzwerks und andere<br />

physikalische Gegebenheiten bestimmt ist,<br />

vorhanden sein. Geräte und Schnittstellenkarten<br />

sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Betriebsspanne des Netzwerks<br />

auf kompatiblen Revisionsstufen zu<br />

halten. Falls erforderlich, können Aktualisierungen<br />

im laufenden Betrieb erledigt werden.<br />

Die Netzwerk-/Segmentpläne sollten <strong>die</strong><br />

Risikoeinstufungen beinhalten.<br />

6.4.7 Kurzschluss von Netzwerken/<br />

Segmenten<br />

Bei einem kurzgeschlossenen Netzwerk/Segment<br />

oder Ausfall der Spannungsversorgung<br />

sollen <strong>die</strong> Ventile auf ihre vorgegebene Fehlerstellung<br />

fahren, unabhängig vom Gerät,<br />

das den PID-Algorithmus beinhaltet.<br />

6.4.8 Zuordnung der Messumformer<br />

Gängige Praxis ist, den Messumformer mit<br />

der primären Prozessvariablen im gleichen<br />

Segment anzuordnen, wie das zugehörige<br />

Ventil.<br />

Anmerkung:<br />

Dies ist eine notwendige Bedingung, um eine<br />

anlagenbasierte Regelung zu ermöglichen.<br />

6.4.9 Multiple Prozessvariablen<br />

Mehrfachmessungen, <strong>die</strong> etwa benötigt werden,<br />

um eine Differenz zu berechnen, sollten<br />

einem gemeinsamen Segment zugeordnet<br />

werden, wobei <strong>die</strong> Differenzberechnung in<br />

einem der Messumformer vorgenommen werden<br />

sollte, da <strong>die</strong>se in der Regel weniger ausgelastet<br />

sind als Ausgabegeräte.<br />

Anmerkung:<br />

Diese Einschränkung trifft nicht auf Systeme<br />

zu, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Brückenfähigkeit zwischen H1-<br />

Netzwerken unterstützen.<br />

6.5 Eigensichere Installationen<br />

Im Allgemeinen erfolgt <strong>die</strong> Planung einer<br />

eigensicheren <strong>Fieldbus</strong>-Installation nach den<br />

gleichen <strong>Richtlinien</strong> wie <strong>für</strong> eine nicht-eigensichere<br />

Installation. Hauptunterschiede sind <strong>die</strong><br />

Begrenzung der Energie, um eigensicher zu<br />

bleiben, und <strong>die</strong> Forderung, geeignete zertifizierte<br />

Spannungsversorgungen, Feldgeräte<br />

und Verdrahtungskomponenten zu verwenden.<br />

Bei eigensicheren Installationen sollte das<br />

Kabel<br />

• mit den Grenzen <strong>für</strong> Induktivität und Widerstand,<br />

wie sie in den Zulassungsunterlagen<br />

spezifiziert sind, übereinstimmen. Bei<br />

FISCO-Installationen gelten zusätzliche<br />

Vorschriften <strong>für</strong> <strong>die</strong> Widerstandskennwerte<br />

des Kabels.<br />

• als Leitungsmedium <strong>für</strong> eigensichere Kreise<br />

gekennzeichnet sein. Das kann durch eine<br />

entsprechende Markierung oder farbliche<br />

Ausführung des Kabelmantels geschehen.<br />

Anmerkung:<br />

Üblicherweise verfügt <strong>die</strong> eigensichere Verkabelung<br />

über hellblaue Isolation oder Kabelmantel.<br />

Revision 2.0 - 34 - August 2004


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong><br />

Netzwerk/Segmententwurf<br />

6.6 Installationen gemäß FISCO-Konzept<br />

Das FISCO Konzept (<strong>Fieldbus</strong> Intrisically Safe<br />

COncept) wurde entwickelt, um eine Möglichkeit<br />

zu schaffen, zusätzliche Energie <strong>für</strong> ein<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Segment/Netzwerk bereitzustellen.<br />

Gleichzeitig wird der Energiepegel unter einem<br />

Wert gehalten, der geeignet wäre, eine<br />

Explosion zu verursachen.<br />

Aufgrund der notwendigen Spannungsbegrenzung<br />

sowie langen Kabelverbindungen<br />

und Abschlusswiderständen, <strong>die</strong> Energie<br />

speichern können, schränken <strong>die</strong> herkömmlichen<br />

Installations- und Verdrahtungsregeln<br />

den Aufbau von eigensicheren Systemen ein.<br />

Die Hauptvorteile von FISCO gegenüber Systemen,<br />

<strong>die</strong> gemäß dem konventionellen<br />

„Entity“-Konzept FF-816 ausgeführt sind,<br />

sind folgende:<br />

• höherer Bus-Strom, wodurch mehr Feldgeräte<br />

pro Segment möglich sind,<br />

• Wegfall der Berechnungen von Kabelparametern,<br />

• Vereinfachung der Sicherheitsdokumentation<br />

– nur eine Geräteliste,<br />

• Hinzufügen neuer Geräte ohne erneute<br />

Überprüfung der Sicherheitsklasse.<br />

kann. Zusätzlich darf <strong>die</strong> maximale ungeschützte<br />

Restkapazität Ci und –induktivität Li<br />

jedes Betriebsmittels (außer den Abschlusswiderständen),<br />

das an den Feldbus angeschlossen<br />

ist, max. 5 nF bzw. 10 μH betragen.<br />

In jedem <strong>Fieldbus</strong>-Segment darf nur ein aktives<br />

Gerät, üblicherweise <strong>die</strong> den Geräten<br />

zugeordnete Spannungsversorgung, Energie<br />

in den Feldbus einspeisen. Die zulässige<br />

Spannung Uo <strong>die</strong>ses zugehörigen Betriebsmittels,<br />

das den Bus versorgt, ist auf den<br />

Bereich 14 V DC bis 17,5 V DC begrenzt. Alle<br />

anderen Komponenten, <strong>die</strong> an den Bus angeschlossen<br />

sind, müssen passiv sein. Das<br />

heißt, dass <strong>die</strong> Feldgeräte außer einem zulässigen<br />

Leckstrom von 50 μA pro angeschlossenem<br />

Gerät keinerlei Energie in das System<br />

einspeisen dürfen.<br />

Spannungsversorgungen, Abschlusswiderstände,<br />

Kabel und Feldgeräte, <strong>die</strong> in FISCO-<br />

Systemen eingesetzt werden, müssen <strong>die</strong><br />

Voraussetzungen erfüllen, <strong>die</strong> in Tabelle 6.1<br />

angegeben und in den technischen Spezifikationen<br />

IEC TS 60079-27 festgelegt sind.<br />

Wenn <strong>die</strong> einzelnen Komponenten entsprechend<br />

<strong>die</strong>ser Vorgaben ausgeführt und zertifiziert<br />

wurden und – sofern zutreffend – <strong>die</strong><br />

FISCO-Markierung tragen, können sie ohne<br />

weitere Zulassung des Gesamtsystems kombiniert<br />

werden. Das Kriterium <strong>für</strong> solche<br />

Zusammenschaltungen ist, dass Spannung<br />

(Ui), Strom (Ii) und Leistung (Pi), <strong>die</strong> ein eigensicheres<br />

Betriebsmittel empfangen kann und<br />

– unter Berücksichtigung von Fehlern – noch<br />

eigensicher bleibt, gleich oder größer sind<br />

wie Spannung (Uo), Strom (Io) und Leistung<br />

(Po), <strong>die</strong> von der den Betriebsmitteln zugeordneten<br />

Spannungsquelle geliefert werden<br />

Revision 2.0 - 35 - August 2004


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong><br />

Netzwerk/Segmententwurf<br />

Versorgungseinheit:<br />

Uo<br />

Io<br />

Po<br />

Kabel<br />

Tabelle 6.1 FISCO-Parameter<br />

EEx ia IIC (Gruppe A-D)<br />

trapezförmige<br />

Ausgangskennlinie<br />

14 - 17.5 V<br />

EEx ib IIB (Gruppe C,D)<br />

rechteckige<br />

Ausgangskennlinie<br />

In Übereinstimmung mit IEC 60079-11, jedoch<br />

nicht mehr als 380 mA<br />

In Übereinstimmung mit IEC 60079-11, jedoch<br />

nicht mehr als 5,32 W<br />

Kabellänge, Hauptleitung max. 1000 m max 5000 m Hinweis 1<br />

Kabellänge, Abzweigltg. max. 60 m Hinweis 2<br />

Schleifenwiderstand R'<br />

15 - 150 Ω/km<br />

Schleifeninduktivität L'<br />

0,4 - 1 mH/km<br />

Kapazität C' 45 - 200 nF/km Hinweis 3<br />

C' = C'Leiter zu Leiter + 0.5 C'Leiter zu Abschirmung wenn der Buskreis potentialfrei ist<br />

(ausgeglichen)<br />

C' = C' Leiter zu Leiter + C'Leiter zu Abschirmung wenn <strong>die</strong> Abschirmung mit einem Pol<br />

der Versorgungseinheit verbunden ist<br />

Feldgeräte<br />

Ui<br />

Ii<br />

Pi<br />

Klassifizierung<br />

Maximale Anzahl von<br />

Feldgeräten<br />

Interne Kapazität<br />

min. 17,5 V<br />

min. 380 mA<br />

min. 5,32 W<br />

EEx ia IIC oder Ex ib IIC (Gruppe A-D), T4<br />

32<br />

max. 5 nF<br />

Interne Induktivität<br />

max. 10 μH<br />

Abschlusswiderstände<br />

90 - 102 Ω<br />

0,8μF - 1,2μF (durch FF-Spezifikationen begrenzt)<br />

Hinweis 1: Begrenzt auf 1900 m durch FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Hinweis 2: IEC/TS 60079-27 beinhaltet eine Grenze von 30 m, <strong>die</strong>se wurde im Normentwurf<br />

IEC 60079/27 Ed.1 CDV auf 60 m erweitert, und der Wert von 60 m wird höchstwahrscheinlich<br />

in <strong>die</strong> endgültige Norm übernommen.<br />

Hinweis 3: IEC/TS 60079-27 beinhaltet einen unteren Grenzwert von 80 nF/km, <strong>die</strong>ser wurde im<br />

Normentwurf IEC 60079/27 Ed.1 CDV auf 45 nF/km gesenkt, und der Wert von 45 nF<br />

wird höchstwahrscheinlich in <strong>die</strong> endgültige Norm übernommen.<br />

Revision 2.0 - 36 - August 2004


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong><br />

Netzwerk/Segmententwurf<br />

6.7 Installationen gemäß FNICO-Konzept<br />

Das FNICO Konzept (<strong>Fieldbus</strong> Non-Incendive<br />

COncept) ist eine Abart des FISCO-Konzepts<br />

und ist speziell <strong>für</strong> <strong>Fieldbus</strong>-Installationen in<br />

explosionsgefährdeten Bereichen der Zone 2<br />

und Division 2 vorgesehen. Es nutzt <strong>die</strong><br />

Vorteile der etwas lockereren Vogaben <strong>für</strong><br />

staub-zündgeschützte (enegiebeschränkte)<br />

Kreise, verglichen mit eigensicheren Kreisen.<br />

FNICO verfügt über <strong>die</strong> gleichen Vorteile wie<br />

FISCO bezüglich der vereinfachten Sicherheitsdokumentation<br />

und des Wegfalls der<br />

Kabelparameter-Berechnungen und ermöglicht<br />

Anschluss und Unterbrechung der Feldverdrahtung<br />

innerhalb des explosionsgefährdeten<br />

Bereichs unter Spannung und ohne<br />

Prüf- und Freigabeverfahren <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gasatmosphäre.<br />

FNICO vefügt im Vergleich zu FISCO über folgende<br />

zusätzliche Vorteile:<br />

• höherer Bus-Strom, wodurch mehr Feldgeräte<br />

an dem explosionsgefährdeten<br />

Zweig installiert werden können,<br />

• einfachere Auswahl der zugelassenen Feldgeräte.<br />

Geeignete Geräte umfassen EEx nL,<br />

staub-zündgeschützte, eigensichere Geräte<br />

gemäß Entity- und FISCO-Konzept,<br />

• <strong>die</strong> Installationsvorschriften <strong>für</strong> staub-zündgeschützte<br />

Verdrahtung sind weniger streng<br />

als <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Eigensicherheit.<br />

Die Vorschriften <strong>für</strong> FNICO-Systeme sind im<br />

IEC Normentwurf 60079-27 Ed.1/CDV festgelegt<br />

und werden voraussichtlich in der endgültigen<br />

Norm IEC 60079-27 zusammen mit<br />

den FISCO-Vorschriften enthalten sein.<br />

Die Entwurfsvorschriften <strong>für</strong> FNICO-Spannungsversorgungen,<br />

Feldgeräte, Kabel und<br />

Abschlusswiderstände sind im Wesentlichen<br />

<strong>die</strong> gleichen wie <strong>für</strong> FISCO mit folgenden<br />

Ausnahmen:<br />

• <strong>die</strong> Feldverdrahtung wird klassifiziert als<br />

EEx nL gemäß IEC 60079-15 oder der<br />

Nordamerikanischen Staub-/Zündschutznorm,<br />

• der maximal zulässige Wert <strong>für</strong> Io beträgt<br />

570 mA,<br />

• <strong>die</strong> Feldgeräte dürfen eine maximale interne<br />

Induktivität von 20 μH haben, wodurch<br />

Feldgeräte, <strong>die</strong> gemäß IS „Entity“-Konzept<br />

zertifiziert sind, in FNICO-Installationen eingesetzt<br />

werden dürfen.<br />

6.8 Belegung und Berechnung des<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Die zulässige Belegung von Netzwerk und<br />

Segmenten wird durch den niedrigsten Wert<br />

der folgenden Parameter bestimmt:<br />

• Risikomanagement-Kriterien (Abschnitt 6.4)<br />

• Erforderliche Reservekapazität (Abschnitt<br />

6.8.1).<br />

• Freie Zeit im Netzwerk-Makrozyklus<br />

(Abschnitt 6.8.2)<br />

• Spannungsabfall und Begrenzungen der<br />

Stromversorgung (Abschnitt 6.8.3).<br />

6.8.1 Reservekapazität<br />

Netzwerke/Segmente sollten so entworfen<br />

werden, dass sie eine Reserve von etwa 25%<br />

<strong>für</strong> zukünftige Erweiterungen beinhalten.<br />

Netzwerke/Segmente sollten mit der entsprechenden<br />

Reservekapazität <strong>für</strong> einen zusätzlichen<br />

Regelkreis (d.h. ein Messumformer und<br />

ein Ausgabegerät) ausgelegt sein. Diese Forderung<br />

berücksichtigt eine maximale Auslastung<br />

und einen Regelungszyklus von 1 s.<br />

Anforderungen <strong>für</strong> schnellere Ausführungszeiten,<br />

<strong>die</strong> mit <strong>die</strong>ser Direktive kolli<strong>die</strong>ren, sind<br />

vom technischen Leiter des Endanwenders<br />

zu genehmigen.<br />

Anmerkung:<br />

Bei der Reservekapazität sollten folgende<br />

Einschränkungen des Netzwerks/Segments<br />

berücksichtigt werden:<br />

Spannungsversorgungsbedarf (Spannung am<br />

Gerät, FFPS-Versorgungsstrom), Grenzen <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Geräteanzahl und Einschränkungen der<br />

Bandbreite (Funktionsblockkapazität, Anzahl<br />

der VCRs, Makrozyklus-Zeiten etc.). Die Forderung<br />

nach Reservekapazität ist nicht dazu<br />

gedacht, den Planer auf maximal 12 Geräte in<br />

einem Netzwerk/Segment zu beschränken,<br />

sondern zukünftige Erweiterungen der Anlage<br />

zu gestatten.<br />

Revision 02.0 - 37 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong><br />

Netzwerk/Segmententwurf<br />

Jedes Host-System hat seine eigenen Grenzen<br />

bezüglich der Anzahl der Parameter, <strong>die</strong><br />

in einem gegebenen Zeitrahmen bearbeitet<br />

werden können. Dieses Leistungsmerkmal<br />

spielt bei der Festlegung der Netzwerk/Segment-Reservekapazität<br />

ebenfalls eine große<br />

Rolle.<br />

6.8.2 Segment-Ausführungszeit<br />

Wenn vom Auftraggeber nichts anderes festgelegt<br />

wurde, ist als Segment-Ausführungszeit<br />

1 s zu verwenden. Weitere <strong>Richtlinien</strong> zu<br />

Segment-Zeiten finden Sie in Abschnitt 8.6.2<br />

und 8.6.3.<br />

Für <strong>die</strong> nachfolgend aufgeführten Ausführungszeiten<br />

werden <strong>die</strong> folgenden maximalen<br />

Anzahlen von Geräten pro Segment vorgeschlagen:<br />

• Für Segmente mit Messgeräten ausschließlich<br />

zur Überwachung sind maximal 12<br />

Geräte pro Segment vorzusehen.<br />

• Für Regelkreise, <strong>die</strong> eine Ausführungszeit<br />

von 1 s benötigen, sind maximal 12 Geräte<br />

pro Segment, darunter 4 Ventile, vorzusehen.<br />

• Für Regelkreise, <strong>die</strong> eine Ausführungszeit<br />

von 0,5 s benötigen, sind maximal 6 Geräte<br />

pro Segment, darunter 2 Ventile, vorzusehen.<br />

• Für Regelkreise, <strong>die</strong> eine Ausführungszeit<br />

von 0,25 s benötigen, sind maximal 3<br />

Geräte pro Segment, darunter 1 Ventil, vorzusehen.<br />

6.8.3 Berechnung des Spannungsabfalls<br />

Um <strong>die</strong> zur Verfügung stehende Betriebsspannung<br />

jedes Geräts zu ermitteln, sind <strong>für</strong><br />

jedes Segment genaue Analysen durchzuführen.<br />

Die berechnete Spannung am Gerät<br />

muss <strong>die</strong> zulässige Mindestspannung des<br />

Geräts um 4 V übersteigen (d.h., wenn <strong>die</strong><br />

zulässige Mindestspannung des Geräts = 9V<br />

DC ist, muss <strong>die</strong> berechnete Mindestspannung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Gerät 13 V DC betragen). Die<br />

berechneten Spannungswerte <strong>für</strong> jedes Gerät<br />

sind in den Netzwerk/Segmentplänen anzugeben.<br />

Anmerkung:<br />

Die zusätzlichen 4 V an jedem Gerät sind als<br />

Reserve <strong>für</strong> zukünftige Erweiterungen des<br />

Segments durch zusätzliche Geräte vorgesehen.<br />

Die Leistung, <strong>die</strong> von <strong>Fieldbus</strong>-Geräten<br />

aufgenommen wird, ist je nach Gerätetyp und<br />

Hersteller unterschiedlich. Die jeweiligen<br />

Mindestspannungen und der Strombedarf<br />

sind in den Produktspezifikationen des betreffenden<br />

Geräts angegeben. Spannungs- und<br />

Strombedarf jedes Geräts müssen bei der<br />

Analyse des Netzwerks/Segments in <strong>die</strong> Berechnung<br />

eingehen. Ein bei der <strong>Fieldbus</strong><br />

<strong>Foundation</strong> registriertes Gerät kann bei Spannungen<br />

zwischen 9 und 32 V DC arbeiten.<br />

Für grobe Abschätzungen kann eine Reihe<br />

einfacher Regeln verwendet werden. Beispielsweise<br />

kann man annehmen, dass kein<br />

Eingangsgerät in der Anlage mehr als 15 mA<br />

und kein Ausgangsgerät mehr als 25 mA verbrauchen<br />

darf. Kein Netzwerk darf aus mehr<br />

als 16 Geräten bestehen und nicht länger sein<br />

als 1000 m. Für <strong>die</strong> Abschätzung wird der<br />

schlechteste Fall angenommen, dass alle 16<br />

Geräte am entferntesten Ende des Busses<br />

konzentriert sind. Die Gesamtstromaufnahme<br />

beträgt 16 x 15 = 240 mA. Das verwendete<br />

Kabel (0,8 mm 2 ) hat einen Widerstand von 44<br />

Ω pro km. Der Spannungsabfall beträgt dann<br />

44 x 0,24 = 10,6 V. Die minimal erforderliche<br />

Versorgungsspannung ist damit 10,6 + 9 V =<br />

19,6 V.<br />

6.8.4 Berechnung der Signaldämpfung des<br />

<strong>Fieldbus</strong><br />

Die 1900 m, <strong>die</strong> in ISA 50 empfohlen werden,<br />

sind eine vernünftige Grenze bei Anlageninstallationen.<br />

Für längere Busse ist <strong>die</strong> Genehmigung<br />

des Endanwenders erforderlich.<br />

Während sich <strong>die</strong> Signale auf dem Bus fortpflanzen,<br />

werden sie gedämpft oder abgeschwächt,<br />

d.h., sie werden kleiner. Die<br />

Signaldämpfung wird in dB oder Dezibel<br />

gemessen und wird wie folgt berechnet:<br />

dB = 20 log Sende-Signalamplitude<br />

Empfangs-Signalamplitude<br />

Revision 02.0 - 38 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong><br />

Netzwerk/Segmententwurf<br />

Anmerkung:<br />

Kabel haben eine bestimmte Signaldämpfung<br />

<strong>für</strong> eine gegebene Frequenz. Die <strong>für</strong> FOUN-<br />

DATION <strong>Fieldbus</strong> interessante Frequenz ist 39<br />

kHz. Das Standard FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Kabel<br />

hat eine Dämpfung von 3 dB/km bei 39 kHz<br />

oder etwa 70% der Ursprungsamplitude nach<br />

1 km. Wird ein kürzeres Kabel verwendet, ist<br />

<strong>die</strong> Signaldämpfung entsprechend geringer.<br />

Beispielsweise hat ein 500 m langes Standard<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Kabel eine Dämpfung von 1,5 dB.<br />

Ein <strong>Fieldbus</strong>-Messumformer kann ein Signal<br />

liefern, das eine minimale Amplitude von<br />

0,75 V Spitze/Spitze hat. Ein <strong>Fieldbus</strong>-Empfänger<br />

muss ein Signal mit mindestens 0,15 V<br />

Spitze/Spitze erkennen können. Das heißt,<br />

dass das Kabel das Signal um 14 dB abschwächen<br />

darf, wie <strong>die</strong> folgende Gleichung<br />

zeigt:<br />

20 log 0,75 = 14 dB<br />

0,15<br />

Da das Standard-<strong>Fieldbus</strong>kabel eine Dämpfung<br />

von 3 dB pro km hat, bedeutet <strong>die</strong>s,<br />

dass das Segment laut folgender Gleichung<br />

eine Länge von 4,6 km haben darf:<br />

14 dB<br />

3 dB/km<br />

= 4,6 km<br />

Anmerkung:<br />

Diese Distanz ist theoretisch zwar möglich,<br />

aber es gibt noch weitere Faktoren, <strong>die</strong> berücksichtigt<br />

werden müssen, z.B. dass das<br />

Signal bei der Ausbreitung durch das Kabel<br />

verzerrt werden kann. Während H1-Signale in<br />

einem verdrillten Leiterpaar unter idealen,<br />

störfreien Bedingungen weit über 2 km gut<br />

übertragen werden können, ist <strong>die</strong>s keine<br />

empfehlenswerte Praxis. Üblicherweise begrenzt<br />

der Spannungsabfall aufgrund des<br />

Kabelwiderstands <strong>die</strong> Leitungslänge, lange<br />

bevor <strong>die</strong> Signaldämpfung eine wesentliche<br />

Rolle spielt.<br />

6.8.5 Virtuelle Kommunikationsbeziehungen<br />

Jedes Gerät benötigt eine minimale Anzahl<br />

an VCRs, um mit jedem anderen Gerät und<br />

dem Host zu kommunizieren. Siehe Abschnitt<br />

8.6.6 bezüglich Informationen zur Berechnung<br />

der erforderlichen Anzahl an VCRs.<br />

6.9 Konventionen zur Benennung von<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> Netzwerken/Segmenten<br />

In jedem Regelungssystem ist eine durchgängige<br />

Bezeichnungsmethode zur Kennzeichnung<br />

erforderlich, das gilt besonders auch <strong>für</strong><br />

ein FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-System.<br />

Nachfolgend finden Sie eine Empfehlung zur<br />

Benennung der Netzwerke/Segmente:<br />

## NN MM P<br />

wobei:<br />

## kennzeichnet <strong>die</strong> Anlagen-<br />

/Bereichsnummer, an <strong>die</strong> das<br />

Segment angeschlossen ist<br />

NN kennzeichnet <strong>die</strong> Knotennummer/den<br />

Namen des Reglers<br />

MM Modul-Nummer/Kartennummer<br />

P Segment- oder Portnummer<br />

6.9.1 Konventionen zur Bezeichnung von<br />

Kreisen und Zuweisung von Instrumenten-<br />

Tag-Nummern<br />

Die Bezeichnung von Kreisen und Instrumenten<br />

sollte den örtlichen <strong>Richtlinien</strong>/den Projektvorgaben<br />

entsprechen.<br />

6.9.2 Konventionen zur Bezeichnung von<br />

Stichleitungen<br />

Alle Stichleitungen sollen mit der Tag-Nummer<br />

des daran angeschlossenen Instruments<br />

bezeichnet werden.<br />

Revision 02.0 - 39 - Oktober August 2004 2003


Anforderungen an das Hostsystem<br />

eines FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

7.0 Anforderungen an das Hostsystem<br />

eines FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

7.1 Verwendung von Standardprodukten<br />

Das System soll aus der Standardhardware,<br />

Systemsoftware und Firmware eines Herstellers<br />

zusammengestellt werden, <strong>die</strong> so<br />

konfiguriert werden können, dass sie <strong>die</strong> vorgegebenen<br />

Anforderungen erfüllen. Die Standard-Betriebssystemsoftware<br />

des Lieferanten<br />

darf dabei nicht verändert werden, um irgendwelche<br />

Anforderungen des Anwenders<br />

zu erfüllen.<br />

Die Anwendersoftware soll so programmiert<br />

sein, dass keine Änderung der Betriebssystemsoftware<br />

erforderlich ist. Die Anwendersoftware<br />

soll außerdem so beschaffen sein,<br />

dass zukünftige Revisionen oder Aktualisierungen<br />

der Betriebssystemsoftware den korrekten<br />

Betrieb des Systems nicht beeinflussen.<br />

Die Informationen der FF-Geräte dürfen nicht<br />

als I/O-Kanäle in das System abgebildet werden.<br />

Die Funktionsblöcke, <strong>die</strong> sich in den Geräten<br />

befinden, sollen direkt in <strong>die</strong> Regelungsstrategie<br />

eingebettet sein.<br />

7.2 Reserve und Erweiterung<br />

Jedes System sollte mindestens mit einer<br />

Reserve von 10% bezüglich der Systemkonfiguration<br />

ausgestattet sein, einschließlich<br />

Bedarf <strong>für</strong> Anwendersoftware, Grafik, Historie,<br />

Reports und Trends. Eine Reserve von<br />

10% <strong>für</strong> alle I/O-Kanäle des Basissystems<br />

sollte installiert werden.<br />

Anmerkung:<br />

Das Basissystem ist definiert als Umfang der<br />

Hardware und Software, <strong>die</strong> zur Erfüllung der<br />

Projektvorgaben erforderlich ist.<br />

Der Umfang der Reserve ist ein heikles Thema.<br />

Empfehlungen gehen von minimal 10%<br />

bis ungefähr 50% <strong>für</strong> freie Racks und Rangierklemmen<br />

aus, da <strong>die</strong>s zu Beginn beim<br />

Aufbau des Systems eine relativ geringe Investition<br />

bedeutet, eine Installation von<br />

Erweiterungsmodulen zur Erweiterung bei<br />

einem zu klein gewordenen System jedoch<br />

einen großen finanziellen und logistischen<br />

Aufwand bedeuten kann. Andere empfehlen<br />

als Minimum 20-25% Reserve <strong>für</strong> alle Komponenten<br />

der Systemkonfiguration einschließlich<br />

I/O-Karten, Anwendersoftware, Grafik,<br />

Historie, Reports und Trends.<br />

Kommunikationsnetzwerke innerhalb des<br />

Automatisierungssystems sollten 10% freie<br />

Knotenadressen beinhalten. Eine Systemerweiterung<br />

sollte möglich sein, ohne <strong>die</strong><br />

Teile der Steuerung herunterfahren zu müssen,<br />

<strong>die</strong> von der Erweiterung nicht direkt<br />

betroffen sind. Das Kommunikationsnetzwerk<br />

sollte <strong>die</strong> Technologie zur automatischen<br />

Vergabe von Netzwerkadressen nutzen<br />

(„plug-and-play“), <strong>die</strong> neue, eindeutige Adressen<br />

vergibt, wenn ein neues Gerät an den<br />

Regelkreis angeschlossen wird. Jedes H1-<br />

Modul sollte fähig sein, mindestens zwei<br />

Segmente zu unterstützen. Jedes Segment<br />

sollte mindesten 16 FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Geräte unterstützen.<br />

7.3 Interoperabilität<br />

7.3.1 Alle FF-Hostsysteme müssen <strong>die</strong> Interoperabilitätsprüfung<br />

(HIST = Host Interoperability<br />

Support Test) erfolgreich bestanden<br />

haben, was von der <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> zu<br />

beurkunden ist. Die Prüfung beruht auf der<br />

HIST-Verfahrensbeschreibung FF-569.<br />

7.3.2 Zur Überprüfung, ob das Hostsystem<br />

der Interoperabiltätsprüfung genügt und alle<br />

geforderten Leistungsmerkmale erfüllt, ist <strong>die</strong><br />

HIST-Konformitätsbescheinigung vorzulegen.<br />

Anmerkung:<br />

Alle unterstützten FF HIST-Leistungemerkmale<br />

sind nahtlos in vorhandene Systementwürfe,<br />

Konfiguration, Wartung und Betriebssysteme<br />

zu integrieren.<br />

Revision 02.0 - 40 - Oktober August 2004 2003


Anforderungen an das Hostsystem<br />

eines FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

7.3.3 Der Host muss <strong>die</strong> registrierten Gerätebeschreibungen<br />

verwenden, wie sie auf der<br />

Internetseite der <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> zu finden<br />

und im <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> Dokument<br />

FF-940 definiert sind.<br />

Die Timing-Parameter (verwendet zum Einstellen<br />

der Geräteadresse) sollen folgende<br />

Werte beinhalten (direkt aus FF-940 entnommen):<br />

Standardwert Zeit (s)<br />

T1 480 000 15<br />

T2 2 880 000 90<br />

T3 1 440 000 45<br />

Time Sync Class = 1 ms<br />

Slot Time = 8<br />

Max. Response Delay = 10<br />

InterPDU Gap = 16<br />

Preamble Extension = 0 (null)<br />

PHL Post Transmission Gap Extension = 0 (null)<br />

Anmerkung:<br />

Alle Parameter außer dem der Präambelerweiterung<br />

(Preamble Extension) und der PHL-<br />

Übertragungspausenverlängerung (PHL Post<br />

Transmission Gap Extension) beziehen sich<br />

auf das Geräte-Zeitverhalten. Das Produkt<br />

aus Schlitzzeit (Slot Time) und maximaler<br />

Antwortverzögerungszeit (Max. Response<br />

Delay) bestimmt <strong>die</strong> Busgeschwindigkeit.<br />

Der Lieferant muss deutlich kennzeichnen,<br />

wenn <strong>die</strong> von ihm verwendeten DLL-Parametereinstellungen<br />

von den oben angegebenen<br />

abweichen.<br />

Anmerkung:<br />

Werden Parameter verwendet, <strong>die</strong> von den in<br />

FF-940 vorgegebenen abweichen, kann <strong>die</strong>s<br />

in einigen Installationen zu Schwierigkeiten<br />

führen. Eventuelle Fehler tauchen nur sporadisch<br />

auf und sind daher schwierig zu diagnostizieren.<br />

Es wird daher empfohlen, <strong>die</strong><br />

vorgegebenen Parameter bei der Anfangskonfiguration<br />

zu verwenden.<br />

Für <strong>die</strong> Gerätekonfiguration sollten keine<br />

Dateien von Drittherstellern erforderlich sein.<br />

Anmerkung:<br />

Die Verwendung von Dateien eines Drittherstellers<br />

beschränkt <strong>die</strong> Auswahlfreiheit bei<br />

Geräten auf <strong>die</strong>, <strong>für</strong> <strong>die</strong> der Host <strong>die</strong> Dateien<br />

des Drittherstellers vorliegen hat.<br />

7.4 Beschreibung des Host-Interoperabilitätstests<br />

(HIST)<br />

Die Verwendung eines FF-Hostsystems, das<br />

<strong>die</strong> erforderlichen HIST-Merkmale nicht erfüllt,<br />

ist vom leitenden Projektingenieur und dem<br />

Projektmanager nach einer sorgfältigen Prüfung<br />

der Host-Beschränkungen schriftlich zu<br />

genehmigen.<br />

Anmerkung:<br />

Das Dokument mit den HIST-Prozeduren (FF-<br />

569) beschreibt spezielle Testverfahren, <strong>die</strong><br />

von qualifiziertem Personal der <strong>Fieldbus</strong><br />

<strong>Foundation</strong> an FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Systemen<br />

als Teil des Host-Interoperabilitätstests (HIST)<br />

durchgeführt und bestätigt werden.<br />

FF-569 beabsichtigt nicht, <strong>die</strong> Merkmale und<br />

Komponenten eines FF-Hosts zu definieren.<br />

Jeder Host wird vom Hersteller geplant, um<br />

innerhalb eines Feldbus-Netzwerks spezifische<br />

Funktionen bereitzustellen. Ein Host<br />

könnte zum Beispiel ein Konfigurationswerkzeug,<br />

ein Aufzeichnungsgerät, eine Alarmanzeigetafel,<br />

eine Mensch-Maschine-Schnittstelle<br />

oder auch eine Kombination verschiedener<br />

Funktionalitäten sein.<br />

Um eine Reihe anwendbarer Testverfahren zu<br />

implementieren, definiert FF-569 einen Satz<br />

generischer FF-Host-Leistungsmerkmale, <strong>die</strong><br />

in einem Host vorhanden sein können. Ein<br />

Host kann dabei mit einigen – oder möglicherweise<br />

allen – Merkmalen, wie sie in der<br />

Liste der Host-Leistungsmerkmale aufgeführt<br />

sind, übereinstimmen. Da Hosts jedoch <strong>die</strong><br />

verschiedensten Aufgaben haben können,<br />

kann es sein, dass nicht alle Leistungsmerkmale<br />

in einer Host-Implementation vorhanden<br />

sind. Daher ist nicht zu erwarten, dass jeder<br />

Host jedes Leistungsmerkmal erfüllt.<br />

Revision 02.0 - 41 - Oktober August 2004 2003


Anforderungen an das Hostsystem<br />

eines FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Zu jedem Leistungsmerkmal gehört eine Reihe<br />

von Testverfahren, <strong>die</strong> mit dem Host oder<br />

dem <strong>Fieldbus</strong>-System, das den Host verwendet,<br />

durchzuführen sind. Ein Host unterstützt<br />

dann ein bestimmtes Leistungsmerkmal,<br />

wenn er alle zu <strong>die</strong>sem Leistungsmerkmal gehörenden<br />

Tests besteht. Die Leistungsmerkmale<br />

selbst sind generisch, daher werden<br />

sich Hersteller selbst Prüfbedingungen und<br />

tatsächliche Implementierungen ableiten, um<br />

<strong>die</strong> Erfordernisse der Testverfahren zu erfüllen.<br />

Viele Testverfahren setzen voraus, dass <strong>die</strong><br />

Leistungsmerkmale sowohl vom Gerät/den<br />

Geräten als auch vom Host erfüllt werden.<br />

Die <strong>für</strong> <strong>die</strong> Tests Verantwortlichen sollten das<br />

HIST-Gerätedatenblatt zu Rate ziehen, um<br />

festzustellen, ob das Testverfahren <strong>für</strong> das<br />

spezifische Gerät am Netzwerk/Segment<br />

angewendet werden kann.<br />

Obwohl durch <strong>die</strong> FF-Spezifikationen noch<br />

nicht komplett abgedeckt, wird <strong>die</strong> Funktion<br />

des Hochladens von Softwareaktualisierungen<br />

in ein Feldgerät durch den Host unterstützt.<br />

Diese sehr wünschenswerte Funktion<br />

wird in naher Zukunft ebenfalls als testbares<br />

Host-Leistungsmerkmal aufgenommen.<br />

Die Unterstützung von Transducer-Blöcken<br />

wird ebenfalls in Kürze Teil der FOUNDATION<br />

<strong>Fieldbus</strong> Geräte-Testreihe werden.<br />

7.4.1 Zusätzliche Fähigkeiten<br />

Sobald neue Fähigeiten <strong>für</strong> FF-Hosts verfügbar<br />

werden, werden sie zur Liste in Tabelle<br />

7.1 hinzugefügt.<br />

7.5 Unterstützung der FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Funktionalität<br />

Die Funktionalität des Hostsystems sollte so<br />

entwickelt werden, dass <strong>die</strong> Leistungsmerkmale<br />

des FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> wie folgt integriert<br />

werden:<br />

• Automatische Knotenadressierung<br />

• Interoperabilität<br />

• Direkte Konfiguration von Geräten unter<br />

Verwendung der Standard-DLL<br />

• Direkte Integration von FF-Gerätebetrieb,<br />

Wartung und Diagnose<br />

• Parameter <strong>für</strong> Optimierung, Betriebsarten,<br />

Alarme und Qualität der Daten<br />

• Feldgeräte sollten während des laufenden<br />

Hostsystem-Betriebs konfigurierbar sein,<br />

ohne dass das Netzwerk heruntergefahren<br />

wird.<br />

• Das Hostsystem sollte <strong>die</strong> Fähigkeit besitzen,<br />

neue Feldgeräte in ein vorhandenes<br />

Netzwerk/Segment einzufügen und komplett<br />

zu konfigurieren (d.h. Geräte-Tag-<br />

Nummer, Platzhalter), ohne dass Verzögerungen<br />

durch Inbetriebnahme und Hochfahren<br />

entstehen.<br />

• Das Hostsystem sollte über Dateien mit<br />

Gerätebeschreibungen verfügen.<br />

Firmware-Aktualisierungen der <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Geräte dürfen nicht mit Aktualisierungen der<br />

Hostsystem-Software kolli<strong>die</strong>ren und umgekehrt.<br />

7.5.2 Möglichkeiten des Datenverkehrs<br />

Das Hostsystem sollte in der Lage sein,<br />

Datenbanksysteme von Drittherstellern zur<br />

Verwendung mit den <strong>Fieldbus</strong>geräten zu integrieren.<br />

Anmerkung:<br />

Damit ist gemeint, dass es einem System<br />

eines Drittherstellers möglich sein sollte,<br />

Daten vom Host und den Feldgeräten zu<br />

lesen und zu schreiben (über den Host).<br />

Wird OPC (OLE <strong>für</strong> <strong>die</strong> Prozessregelung) verwendet,<br />

stellen Sie bitte sicher, dass <strong>die</strong><br />

OPC-Produkte, <strong>die</strong> im Projekt verwendet<br />

werden, den „OPC Compliance Test“ bestehen,<br />

um einen optimalen Betrieb der OPCbasierten<br />

Systeme zu erreichen.<br />

Anmerkung:<br />

Der oben angeführte OPC-Test wird mittels<br />

eines Selbst-Zertifizierungsverfahrens durchgeführt.<br />

Dieses erzeugt einen Report, in dem<br />

alle Funktionen aufgeführt sind und ob sie<br />

den Test bestanden oder nicht bestanden<br />

haben. Bewahren Sie auf jeden Fall eine Kopie<br />

<strong>die</strong>ses Reports in Ihren Prüfungsunterlagen<br />

auf.<br />

Revision 02.0 - 42 - Oktober August 2004 2003


Anforderungen an das Hostsystem<br />

eines FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Eigenschaft<br />

Zuweisung der Geräte-Tag<br />

Zuweisung der Geräteadresse<br />

Konfiguration der Link-<br />

Master-Geräte<br />

Tabelle 7.1 Anforderungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> HIST-Überprüfung<br />

Ein Hostgerät, das <strong>die</strong>sen Test erfüllt, muss folgende Funktionen beherrschen:<br />

1. Zuweisen einer PD-TAG<br />

2. Löschen einer PD-TAG<br />

1. Zuweisen einer ständigen Geräteadresse<br />

2. Löschen einer Geräteadresse<br />

1. Unterstützung der Link-Master-Parameter einschließlich:<br />

• Konfigurierte Link-Einstellungen (Slot Time, Minimum Inter-PDU Delay,<br />

Max. Response Delay, usw.)<br />

• PrimaryLinkMasterFlag<br />

• LAS Scheduling<br />

Konfiguration der Block-Tags 1. Zuweisen einer Tag zu einem Funktionsblock<br />

Block Instanzierung<br />

Standardblöcke<br />

Erweiterte Blöcke<br />

Benutzerspezifische Blöcke<br />

Konfiguration der Funktionsblock-Verknüpfung<br />

1. Instanzierung eines Blocks<br />

2. Löschen eines instanzierten Blocks<br />

1. Lesen/Schreiben aller Blockparameter der FF-Standardblöcke, und der<br />

Standardteile von erweiterten Blöcken. Zur Zeit werden 5 Blöcke geprüft: AI,<br />

AO, DI, DO und PID. Weitere Blöcke werden in Zukunft folgen.<br />

1. Lesen/Schreiben aller Blockparameter der erweiterten FF-Blöcke<br />

1. Lesen/Schreiben von Blockparametern von benutzerspezifischen FF-Blöcken,<br />

einschließlich Transducer-Blöcken<br />

1. Verknüpfen von Funktionsblöcken<br />

2. Ablauf von Funktionsblöcken<br />

Konfiguration von FF-Alarmen 1. Konfiguration des Geräts bezüglich Alarmobjekten<br />

Handhabung von FF-Alarmen<br />

Konfiguration von FF-Trends<br />

Handhabung von FF-Trends<br />

DD-Dienste<br />

Anwendung von<br />

DD-Methoden<br />

Handhabung des DD-Menüs<br />

Handhabung der DD-Edit-<br />

Anzeigen<br />

Geräte-Dateien<br />

1. Einlesen von FF-Alarmen<br />

2. Bestätigen von FF-Alarmen (über den FMS-Bestätigungs-Dienst)<br />

1. Konfigurierung eines Blocks um den Trend eines geeigneten Parameters darzustellen<br />

2. Konfigurierung eines Geräts um <strong>die</strong> Trendwerte zu erfassen<br />

1. Empfangen von Trenddaten, <strong>die</strong> von dem Trendobjekt gesendet wurden<br />

1. Laden der Gerätebeschreibung des Herstellers<br />

2. Anzeigen von Etiketten, Hilfefunktion, Aufzählungen wo gewünscht. Umfang<br />

<strong>die</strong>ses Dienstes je nach Voreinstellung.<br />

3. Anzeigen von Anwendertexten in der DD, sofern von der DD unterstützt.<br />

4. Prozesszustandsbedingungen dynamisch auswerten<br />

1. Vollständige Implementierung von DD-Bulletins (FD-112) und<br />

Methodeninterpretierung<br />

2. Anwenden einer Methode:<br />

• zu einem Block gehörig<br />

• zu der Vor/Nach-Editieren-/Lesen/Schreiben-Eigenschaft einer Variablen gehörig<br />

•zu der Vor/Nach-Editieren-Eigenschaft von Edit-Anzeigen gehörig (falls unterstützt)<br />

1. Anzeigen eines zu einem Block gehörenden Menüs<br />

1. Anzeigen einer zu einem Menü oder einem Block gehörenden Edit-Anzeige<br />

1. Laden einer Geräte-Datei (Kommunikationsfähigkeiten)<br />

Revision 02.0 - 43 - Oktober August 2004 2003


Anforderungen an das Hostsystem<br />

eines FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

7.6 Konfigurationswerkzeug<br />

Ein FF-Host sollte über ein Konfigurationswerkzeug<br />

verfügen, das <strong>für</strong> <strong>die</strong> Online- und<br />

Offline-Konfiguration geeignet ist.<br />

Das Konfigurationswerkzeug sollte über<br />

Multiuser- und Multitasking-Fähigkeiten verfügen.<br />

7.6.1 Integration<br />

Alle FF-Host-Funktionen, einschließlich<br />

Engineering, Konfiguration, Wartung und<br />

Betriebsanzeigefunktionen sollten in ein einzelnes<br />

Hostsystem integriert werden. Die<br />

Engineering-, Konfigurations-, Wartungs- und<br />

Betriebsfunktionen sollten konsistent sein<br />

und einen nahtlosen Übergang zwischen herkömmlichen<br />

analogen oder diskreten I/O-,<br />

intelligenten HART- und proprietären I/O-,<br />

busbasierten I/O- und FF-Systemen erlauben.<br />

Separate Software-Werkzeuge, Anzeigen<br />

oder Verfahren, <strong>die</strong> spezifisch <strong>für</strong> FF sind und<br />

von herkömmlichen abweichen, sind nicht<br />

wünschenswert.<br />

7.6.2 Leistungsmerkmale<br />

Die Host-FF-Konfiguration sollte in Verfahren<br />

und Erscheinungsbild möglichst konsistent<br />

mit einer konventionellen Konfiguration sein.<br />

Interne Funktionsblöcke, <strong>die</strong> vom Regelungssystem<br />

verwendet werden, um FF-Funktionsblöcke<br />

zu spiegeln und auf intern verwendete,<br />

proprietäre Funktionen abzubilden, sollten<br />

vollständig transparent <strong>für</strong> Inbetriebnahmeingenieur,<br />

Wartungstechniker und Be<strong>die</strong>npersonal<br />

sein. Ein einzelner, eindeutiger und unabhängiger<br />

Funktionsblock mit eindeutigen<br />

Parameter-Tag-Nummern sollte sowohl <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Konfiguration als auch den Betrieb verwendet<br />

werden. Duplizierte Blöcke zur Abbildung<br />

der Parameter und Parameterbezeichnungen,<br />

<strong>die</strong> unterschiedlich zu den an den<br />

FF-Blöcken verwendeten sind, sind unbefriedigend.<br />

Das Host-Konfigurationswerkzeug sollte sich<br />

nahtlos und transparent in <strong>die</strong> Haupt-Konfigurations-Datenbank<br />

einfügen. Speicher- und<br />

Lesevorgänge und teilweise Downloads der<br />

Haupt-Datenbank des Regelungssystems<br />

sollten nahtlos und transparent mit dem gleichen<br />

Konfigurationswerkzeug sowohl <strong>für</strong> FF<br />

und herkömmliche Regelungsstrategien vorgenommen<br />

werden können.<br />

7.6.3 Fähigkeiten<br />

Die Offline-Konfiguration, d.h., Konfiguration<br />

der FF-Strategien ohne angeschlossenes<br />

Netzwerk/Segment oder angeschlossene<br />

Geräte soll möglich sein. Der Host sollte fähig<br />

sein, alle FF-Funktionsblöcke und Parameter<br />

zu konfigurieren, und sollte <strong>die</strong> Dienste der<br />

Gerätebeschreibung (DD) und das Allgemeine<br />

Dateiformat (CFF) unterstützen.<br />

• Softwaresimulation und -prüfung aller FF-<br />

Regelungsstrategien.<br />

• Import fremder Konfigurationsdatensätze<br />

zur Entwicklung der Konfiguration größerer<br />

Projektdatenbanken.<br />

• Erzeugung oder Änderung einfacher oder<br />

komplexer Online-FF-Regelungsstrategien.<br />

• Transparente Verwaltung der Makrozyklus-<br />

Zeitplanung einschließlich Beibehaltung<br />

einer minimalen Zeitspanne <strong>für</strong> <strong>die</strong> azyklische<br />

Kommunikation von 50%.<br />

Anmerkung:<br />

Die genannten 50% sind <strong>die</strong> minimale azyklische<br />

Zeitspanne in einem Netzwerk. Bei<br />

Neuinstallationen wird empfohlen, mindestens<br />

70% azyklische Zeit bereitzustellen,<br />

um eine Systemerweiterung, Hinzufügen<br />

neuer Geräte oder zukünftige Konfigurationsänderungen<br />

zu gestatten.<br />

• Aufeinander abgestimmte Integration der<br />

Ausführungszeiten der anwenderspezifischen<br />

Funktionsblöcke.<br />

• Ausgabe von Alarmen und Meldungen bei<br />

Konfigurationsfehlern.<br />

• Partielle oder inkrementelle Downloads zu<br />

Ziel-Funktionsblöcken und Bus-Kommunikationssteuerungen<br />

(„Link scheduler“),<br />

ohne <strong>die</strong> Netzwerk-/Segment-Strategien zu<br />

unterbrechen, <strong>die</strong> gerade abgearbeitet werden.<br />

• Speichern bzw. Laden von FF-Netzwerken/<br />

Segmenten bzw. abgelegter Strategien aus<br />

einer Haupt-Datenbank.<br />

Revision 02.0 - 44 - Oktober August 2004 2003


Anforderungen an das Hostsystem<br />

eines FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

7.6.4 Erforderliche Funktionsblöcke<br />

Das Hostsystem soll <strong>die</strong> Implementierung der<br />

folgenden FF-Funktionsblöcke in den Feldgeräten<br />

unterstützen:<br />

I/O-Funktionsblöcke<br />

• Analog Input Function Block (AI)<br />

• Analog Output Function Block (AO)<br />

• Discrete Input Function Block (DI)<br />

• Discrete Output Function Block (DO)<br />

• Multiplexed Analog Input Function<br />

Block (MAI)<br />

• Multiplexed Discrete Input Function<br />

Block (MDI)<br />

• Multiplexed Discrete Output Function<br />

Block (MDO)<br />

Analoge Regelungs-Funktionsblöcke<br />

• Proportional Integral Derivative Function<br />

Block (PID)<br />

• Input Selector Function Block<br />

7.6.5 Zusätzliche Funktionsblöcke<br />

Zusätzliche (optionale), nachfolgend aufgelistete<br />

Funktionsblöcke können erforderlich<br />

sein oder zur Implementierung von Regelungskurven<br />

im Host und auf Netzwerk-<br />

/Segmentebene verwendet werden.<br />

Zusätzliche analoge Regelungs-Funktionsblöcke<br />

• Arithmetic/Logic/Flexible Function<br />

Block<br />

• Signal Characterizer Function Block<br />

• Integrator Function Block<br />

Anmerkung:<br />

Zum jetzigen Zeitpunkt sollten logische<br />

Blöcke in Feldgeräten mit Vorsicht eingesetzt<br />

werden, da sie noch nicht von allen Herstellern<br />

einheitlich angewendet werden.<br />

7.7 Redundanz und Robustheit<br />

7.7.1 Redundanz<br />

Für Anwendungen, <strong>die</strong> eine hohe Verfügbarkeit<br />

aufweisen müssen, sind <strong>die</strong> folgenden<br />

redundanten Komponenten zu verwenden:<br />

• Redundante Spannungseinspeisungen<br />

• Redundante Spannungsversorgungen mit<br />

20-minütiger Notversorgung über Batterie<br />

• Redundante Spannungsversorgungen <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Systemsteuerungen<br />

• Redundante Systemsteuerungen<br />

• Redundante FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-H1-Karten<br />

• Redundante FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> Spannungskonditionierer<br />

• Redundante Regler sollten nicht auf der<br />

gleichen Platine aufgebaut sein.<br />

• Redundante H1-Karten sollten nicht auf der<br />

gleichen Platine aufgebaut sein.<br />

• Redundante Spannungsversorgungen sollten<br />

nicht auf der gleichen Platine sitzen.<br />

Zu weiteren Anforderungen bezüglich des<br />

Segment-Aufbaus siehe Abschnitt 6.<br />

7.7.2 Robustheit des Hosts<br />

Wegen der geforderten hochverfügbaren<br />

Prozesse muss das verwendete Hostsystem<br />

robust genug sein, um eine stoßfreie Umschaltung<br />

von einer ausgefallenen zur redundanten<br />

Komponente zu gewährleisten, ohne<br />

eine Prozessstörung zu verursachen.<br />

Potentielle Gefahrenquellen <strong>für</strong> Einzelfehler im<br />

Hostsystem sollten soweit als möglich minimiert<br />

werden.<br />

Der Host muss <strong>für</strong> alle Knoten, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Redundanz<br />

spezifiziert ist, <strong>die</strong> Möglichkeit der<br />

Online-Softwareaktualisierung bieten.<br />

Ein Einzelfehler irgendwo im System darf<br />

nicht dazu führen, dass <strong>die</strong> Steuerung von<br />

mehr Regelkreisen, als <strong>die</strong>, <strong>die</strong> einer einzigen<br />

Prozess-Eingangs-/Ausgangs-H1-Karte zugeordnet<br />

sind, ausfällt. Der Ausfall eines einzelnen<br />

Geräts darf nicht <strong>die</strong> Fähigkeit des<br />

Systems beeinträchtigen, mit den anderen<br />

Geräten im System zu kommunizieren. Eine<br />

Umschaltung darf keinerlei Systemfunktionen<br />

stören.<br />

Die redundante Ausrüstung und Software<br />

muss kontinuierlich auf Fehler überwacht<br />

werden. Für alle Module sind Online-Diagnosen<br />

durchzuführen. Bei Fehlern muss ein<br />

Revision 02.0 - 45 - Oktober August 2004 2003


Anforderungen an das Hostsystem<br />

eines FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Alarm generiert werden und eine Fehlermeldung,<br />

in der das ausgefallene Modul identifiziert<br />

wird.<br />

I/O-Anschlüsse sollen mit Steckverbindern<br />

ausgeführt werden, um den schnellen Austausch<br />

aller Teile des Netzwerks, einschließlich<br />

Schnittstellenkarten, zu gestatten.<br />

Anmerkung:<br />

Die gleiche Funktionalität kann auch in der<br />

Anlage erreicht werden, indem in den Anschlussboxen<br />

in der Anlage oder bei anderen<br />

Anschlüssen steckbare oder Schnellverbinder<br />

benutzt werden.<br />

Inneninstallation:<br />

Geräte, <strong>die</strong> in klimatisierten Gebäuden installiert<br />

sind, sollen <strong>für</strong> folgende Umgebungsbedingungen<br />

ausgelegt sein:<br />

Temperaturbereich: 0° bis 60° C<br />

Relative Feuchtigkeit: 5% bis 95%<br />

Außeninstallation:<br />

Falls erforderlich, muss es möglich sein,<br />

Systemsteuerung und I/O-System in Außengehäusen<br />

unter Umgebungsbedingungen<br />

gemäß Class 1, Division 2 (Zone 2) zu installieren.<br />

Lagerbedingungen:<br />

Es muss <strong>die</strong> Möglichkeit gegeben sein, <strong>die</strong><br />

Ausrüstung <strong>für</strong> bis zu 6 Monate unter folgenden<br />

Bedingungen zu lagern. Die Geräte sollten<br />

in einem feuchtigkeitsbeständigen Behälter/Schrank<br />

in einem klimatisierten Gebäude<br />

gelagert werden.<br />

Temperaturbereich: -40° bis 85° C<br />

Relative Feuchtigkeit<br />

(außerhalb des feuchtigkeitsbeständigen<br />

Behälters): 5% bis 95%<br />

7.8 Fehlersuche, Wartung und Diagnose<br />

Der Host soll da<strong>für</strong> geeignet sein, Inbetriebnahme,<br />

Konfigurierung und Wartung aller FF-<br />

Geräte durchzuführen. Diese Funktionen sollten<br />

im Host integriert sein und von allen<br />

Host-Be<strong>die</strong>nstationen ausgeführt werden<br />

können. Die folgenden Funktionen sollten<br />

unterstützt werden:<br />

• Auslastungs-Bericht aller Busse.<br />

• Fehlerzähler <strong>für</strong> alle Busse.<br />

• Ein Zeitplan-Bericht (Zeittabelle) <strong>für</strong> das H1-<br />

Netzwerk/Segment.<br />

• Eine Online-Funktion, mit der eine Änderung<br />

der Verwaltung vereinbart werden<br />

kann, wenn Feldgeräte ausgetauscht werden.<br />

• Fähigkeit zur Aufzeichnung, Alarmierung<br />

und Bestätigung aller Gerätealarme.<br />

• Hinzufügen eines neuen FF-Geräts zu<br />

einem Netzwerk/Segment. Verwendung von<br />

Platzhaltern, um später ein neues FF-Gerät<br />

hinzufügen zu können.<br />

• Umschaltung der Geräte von/zwischen/zu<br />

Offline-, Reserve-, Bereitschafts-, Inbetriebnahme-<br />

und fehlangepasstem Zustand und<br />

transparente Verwaltung aller Adressänderungen.<br />

Manuelle Adressänderungen sollten<br />

nicht notwendig sein.<br />

• Einfache und komplexe<br />

Inbetriebnahmefunktionen einschließlich<br />

Bereichsänderungen von Messumformern,<br />

Nullpunkteinstellung und Konfiguration der<br />

Regelventilpositionierer.<br />

• Unterstützung der DD-Verfahren und menügeführte<br />

Wartungsfunktionen („Wizard“), <strong>die</strong><br />

das Wartungspersonal durch <strong>die</strong> erforderlichen<br />

Wartungsprozeduren führt.<br />

• Bereitstellung spezifischer und logisch aufgebauter<br />

Wartungsanzeigen <strong>für</strong> alle FF-<br />

Geräte mit spezifizierten Beschreibungen<br />

und Zugang zu allen Parametern.<br />

• Fähigkeit, eine bestehende FF-Gerätekonfiguration<br />

(alle FB und Parameter) in ein<br />

neues FF-Gerät zu kopieren, um einen<br />

schnellen Geräteaustausch zu gewährleisten.<br />

• Die Anzeige der Inbetriebnahme- und<br />

Wartungsbildschirme soll von der Be<strong>die</strong>nstation<br />

und der Konfigurationsstation aus<br />

möglich sein.<br />

7.9 Erweiterte Diagnose und rechnergestützte<br />

Wartung<br />

Rechnergestützte Softwarelösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Wartung sollten <strong>die</strong> Fähigkeit besitzen, industrielle<br />

Vermögenswerte zu verwalten und zu<br />

schützen, indem sie <strong>die</strong> Effektivität des An-<br />

Revision 02.0 - 46 - Oktober August 2004 2003


Anforderungen an das Hostsystem<br />

eines FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

lagenbetriebs maximieren (Stillstandszeiten<br />

verringern) und Ausrüstung und Personal<br />

schützen (Unfälle reduzieren) und damit dazu<br />

beitragen, ein optimales Geschäftsergebnis<br />

zu erreichen.<br />

Rechnergestützte Wartungssysteme, <strong>die</strong> von<br />

den Be<strong>die</strong>n- und Konfigurationsstationen des<br />

Hostsystems getrennt arbeiten, können verwendet<br />

werden, um Diagnose- und Wartungsinformationen<br />

in Echtzeit oder historisch<br />

anzuzeigen und zu verwalten. Sie können<br />

jedoch nicht <strong>die</strong> im Host integrierten oben<br />

beschriebenen Inbetriebnahme- und Wartungsfunktionen<br />

ersetzen.<br />

Eine rechnergestützte Wartung sollte <strong>die</strong><br />

Messung, <strong>die</strong> Verwaltung und Steuerung der<br />

Ausrüstung in der Anlage beinhalten, nicht<br />

alleine den Prozess.<br />

Anmerkung:<br />

Ein Hauptargument <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation eines<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Netzwerks ist, mehr<br />

Informationen über den Prozess und <strong>die</strong><br />

Geräte selbst zu erlangen. Durch <strong>die</strong> intelligenten<br />

Systemkomponenten ist es möglich,<br />

aus einem einzigen Gerät Hunderte verschiedener<br />

Parameter <strong>für</strong> Be<strong>die</strong>ner, Techniker,<br />

Inspektoren, Ingenieure und das Anlagenmanagement<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

7.9.1 Mindestanforderungen an <strong>die</strong><br />

Diagnose<br />

Die Diagnosefähigkeiten sollten mindestens<br />

<strong>die</strong> Aufzeichnung kritischer Fehler der Geräte<br />

umfassen.<br />

Die Diagnoseergebnisse müssen aktiv via FF-<br />

Alarme und Fehlermeldungen an den Host<br />

übermittelt werden, Abfrageverfahren <strong>für</strong><br />

Diagnoseergebnisse sind nicht zulässig.<br />

Die Diagnoseergebnisse sollten sowohl als<br />

Be<strong>die</strong>ner- und Regelkreisinformationen in<br />

Datenform vorliegen, als auch als separate<br />

diagnostische Alarme <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wartung.<br />

7.9.2 Rechnergestützte Wartung/<br />

Erweiterte Diagnosefähigkeiten<br />

Eine rechnergestützte Wartung sollte mindestens<br />

<strong>die</strong> folgenden Leistungsmerkmale beinhalten:<br />

• Ferndiagnose der FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Geräte von jeder Be<strong>die</strong>nstation.<br />

• Eine separate Wartungsstation, um eine<br />

Gerätediagnose getrennt von den normalen<br />

Be<strong>die</strong>nfunktionen ausführen zu können.<br />

• Kompakte Routine-Wartungsfunktionen wie<br />

z.B. Regelkreis-Komplettprüfung,<br />

Konfiguration und Kalibrierung.<br />

• Heranziehung zuverlässiger Diagnoseergebnisse<br />

zur Vorhersage und Einrichtung einer<br />

vorbeugenden Wartung, d.h. um <strong>die</strong> Wartung<br />

zu ermöglichen, bevor ein Fehler auftaucht.<br />

• Automatische Dokumentation von Diagnose-<br />

und Wartungsaktivitäten.<br />

• Die H1-Module sollten eine Durchgangsfunktion<br />

bieten, um <strong>die</strong> nicht-regelungsbezogenen<br />

Daten <strong>für</strong> Finanzverwaltungsprogramme<br />

zur Verfügung stellen zu können.<br />

7.9.3 Wartungsstation<br />

Aus Sicherheitsgründen ist <strong>die</strong> Wartungsstation<br />

mit den Wartungsfunktionen auf<br />

einem Server einzurichten, der nur in einem<br />

beaufsichtigten Bereich zugänglich ist. Damit<br />

soll verhindert werden, dass Änderungen im<br />

Netzwerk – und damit eine Beeinflussung des<br />

kompletten Regelungssystems – nicht ohne<br />

ordnungsgemäße Beaufsichtigung und Verwaltung<br />

der Änderungsprozeduren vor Ort<br />

vorgenommen werden.<br />

7.10 <strong>Richtlinien</strong> zur Auswahl und<br />

Bewertung<br />

HINWEIS: Mit „Host“ sind im Wesentlichen<br />

<strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nstationen und <strong>die</strong> Software gemeint.<br />

Die richtige Bezeichnung gemäß ISO<br />

lautet „Host Computer“. Daher ist eigentlich<br />

<strong>die</strong> Bezeichnung „System Host“ genauer als<br />

<strong>die</strong> Bezeichnung „Hostsystem“. Ebenso wird<br />

ein Linking Device als Gerät betrachtet und<br />

nicht als Teil des Host-Computers.<br />

Revision 02.0 - 47 - Oktober August 2004 2003


Anforderungen an das Hostsystem<br />

eines FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Bei der Auswahl und Bewertung eines FF<br />

System-Hosts sollten <strong>die</strong> folgenden Kriterien<br />

herangezogen werden:<br />

• Vergleich der Leistungsmerkmale des<br />

Hostsystems mit den Anforderungsdetails,<br />

<strong>die</strong> im Host-Interoperabilitätstest der<br />

<strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> spezifiziert sind.<br />

• Funktionsblock-Begrenzungen pro Netzwerk.<br />

• Begrenzungen der Virtuellen Kommunikationsbeziehungen<br />

(VCR).<br />

Anmerkung:<br />

Ein VCR ist ein vorkonfigurierter Kanal in der<br />

Anwenderschicht, der <strong>für</strong> <strong>die</strong> Datenübertragung<br />

zwischen Applikationen sorgt. FF beschreibt<br />

drei Arten von VCRs: „Publisher/<br />

Subsciber (P/S)“, „Client/Server“ und<br />

„Source/Sink“.<br />

• Zeitplangesteuerte Kommunikation zwischen<br />

den Netzwerken.<br />

• Begrenzung in der Anzahl der Schreibvorgänge<br />

wie z.B. azyklische Kommunikation<br />

(so gehören beispielsweise<br />

Führungsgrößenänderungen zu <strong>die</strong>sen<br />

Schreibvorgängen).<br />

Revision 02.0 - 48 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

8.0 <strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

8.1 Grafische Darstellung bzw. Visualisierung<br />

des Steuer/Regelungssystems<br />

Alle Änderungen oder Rekonstruktionen von<br />

Visualisierungen eines Steuer- und Regelungssystems<br />

müssen den vorhandenen Visualisierungsstandards<br />

des Endanwenders entsprechen,<br />

einschließlich Linienfarben, Symbolen,<br />

Trendseiten, Alarmverfolgung und<br />

historischen Daten.<br />

8.1.1 Zusätzliche FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Grafiken<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> liefert dem Hostsystem<br />

eine Fülle zusätzlicher Informationen. Der<br />

Endanwender wird dem Systemintegrator des<br />

Regelungssystems vorgeben, welche der folgenden<br />

Punkte als Komponente in <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nstation<br />

aufgenommen werden sollen und<br />

wie sie grafisch zu repräsentieren sind:<br />

• Gerätestatus-Alarme<br />

• FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> Trends<br />

• Fehlermeldungen („Alerts“)<br />

Obwohl es <strong>für</strong> den Be<strong>die</strong>ner möglich ist, alle<br />

Gerätestatus-Alarme von der Be<strong>die</strong>nstation<br />

aus zu bestätigen und zu deaktivieren, kann<br />

das ggf. nicht erwünscht sein und sollte<br />

daher jeweils vor Ort bewertet werden, wobei<br />

auch auf eine Übereinstimmung mit den<br />

gegebenen und bewährten Alarmverwaltungspraktiken<br />

zu achten ist. Alle <strong>die</strong>se<br />

Statusalarme sollten auch an das rechnergestützte<br />

Wartungssystem übermittelt werden,<br />

damit das Wartungspersonal gegebenenfalls<br />

Reparaturarbeiten einleiten kann.<br />

8.2 Konventionen zur Adress- und<br />

Namensvergabe <strong>für</strong> Knoten<br />

Jeder FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Knoten muss eine<br />

eindeutige Knotenadresse haben. Die Knotenadresse<br />

ist <strong>die</strong> momentane Adresse, mit<br />

der das betreffende Gerät im Segment angesprochen<br />

wird. Jedes <strong>Fieldbus</strong>-Gerät muss<br />

eine eindeutige physikalische Geräte-Tag-<br />

Nummer (MSR) und eine zugehörige Netzwerkadresse<br />

haben.<br />

Anmerkung:<br />

Eine Geräte-Tag-Nummer oder MSR-Bezeichnung<br />

erhält ein Gerät, wenn es in Betrieb<br />

genommen wird und behält sie – in den meisten<br />

Fällen – in seinem Speicher, wenn es<br />

vom Prozess getrennt wird. Die Netzwerkadresse<br />

ist <strong>die</strong> momentane Adresse, unter<br />

der der Feldbus das Gerät anspricht.<br />

Die <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> verwendet Adressen<br />

im Bereich von 0 bis 255. Jeder Hersteller<br />

weist <strong>die</strong> Knotenadressen in einer etwas<br />

unterschiedlichen Art und Weise zu. Alle aber<br />

haben einen reservierten Bereich niedriger<br />

Adressen <strong>für</strong> Zusatzadressen und Host-<br />

Schnittstellen, einen daran anschließenden<br />

Bereich <strong>für</strong> <strong>die</strong> aktiven Feldgeräte und einige<br />

höhere Adressnummern als Reserve.<br />

Die von FF verwendeten Adressbereiche sind<br />

wie folgt;<br />

• 0 bis 15 sind reserviert.<br />

• 16 bis 247 stehen <strong>für</strong> ständig angeschlossene<br />

Geräte zur Verfügung. Einige Hostsysteme<br />

unterteilen <strong>die</strong>sen Bereich weiter.<br />

Aus Effizienzgründen wird <strong>die</strong>ser Bereich<br />

üblicherweise verkürzt.<br />

• 248 bis 251 stehen <strong>für</strong> Geräte zur Verfügung,<br />

<strong>die</strong> nicht ständig angeschlossen sind,<br />

wie neue Geräte oder außer Betrieb genommene.<br />

• 252 bis 255 sind <strong>für</strong> temporäre Geräte wie<br />

z.B. Handgeräte vorgesehen.<br />

Systeme oder Konfigurationswerkzeuge von<br />

Drittherstellern, <strong>die</strong> über eine Kommunikationsschnittstelle<br />

an H1-Netzwerke angeschlossen<br />

sind, dürfen nicht eingesetzt werden:<br />

• zur Unterbrechung des Betriebs irgendeines<br />

Geräts im System,<br />

• zur Änderung einer Geräteadresse,<br />

• zur Beeinflussung der Zeitplanung der<br />

Kommunikation.<br />

Als Kommunikationsverfahren <strong>für</strong> Systeme<br />

von Drittherstellen sollte nur <strong>die</strong> Client/<br />

Server-Kommunikation eingesetzt werden.<br />

Die Kommunikationsschnittstellen müssen<br />

Revision 02.0 - 49 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

über ein organisatorisches Sicherheitssystem<br />

den Schreib/Lesezugriff und <strong>die</strong> Auswahl der<br />

zulässigen Funktionen ermöglichen.<br />

Anmerkung:<br />

Die Standardeinstellungen in einigen Konfigurationswerkzeugen<br />

können den Kommunikationsbetrieb<br />

unterbrechen, ohne dass der<br />

Be<strong>die</strong>ner des Tools irgendeine offene Aktion<br />

vornimmt.<br />

Die Lösung <strong>für</strong> das Feldgerätemanagement<br />

sollte <strong>die</strong> vollständige Konfiguration der<br />

Parameter, <strong>die</strong> den FF-Geräten zugeordnet<br />

sind, ermöglichen.<br />

Die von FF zur Verfügung gestellte Standard-<br />

Gerätebeschreibungssprache (DLL) ist durchgängig<br />

zu verwenden (d.h. <strong>die</strong> DD-Dateien<br />

mit den Erweiterungen SYM und FFO). Auch<br />

<strong>die</strong> Standarddateien <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gerätefähigkeiten<br />

(CFF) sind vom Host zu verwenden. Der Host<br />

soll keine Host-spezifischen, proprietären<br />

Dateien zur Konfiguration, Überwachung und<br />

Diagnose benötigen.<br />

Hostsysteme müssen in der Lage sein, jedes<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Gerät, <strong>für</strong> <strong>die</strong> bei FF eine Gerätebeschreibung<br />

registriert wurde, vollständig zu<br />

konfigurieren.<br />

Dem Feldgerät, dem bei der Inbetriebnahme<br />

<strong>die</strong> niedrigste Geräteadresse zugewiesen<br />

wurde, wird üblicherweise der „Master Stack“<br />

(=Hauptstapel) zugewiesen und es hat <strong>die</strong><br />

Zeitplanung geladen, so dass es als Backup<br />

<strong>für</strong> den LAS (=aktive Bussteuerung) <strong>die</strong>nen<br />

kann (BLAS).<br />

Anmerkung:<br />

Alle zuvor genannten Adressen sind im Dezimalformat<br />

angegeben. Üblicherweise erfolgt<br />

<strong>die</strong> Geräte-Adressenvergabe durch das Hostsystem<br />

automatisch. Beispielsweise kann<br />

Adresse 20 <strong>für</strong> Basisgeräte verwendet werden<br />

und Geräte mit freigegebener BLAS-<br />

Funktion.<br />

8.2.2 Konventionen zur Vergabe von<br />

Geräte-Tag-Nummern<br />

Jedes FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Gerät muss eine<br />

eindeutige physikalische Geräte-Tag-Nummer<br />

haben. Eine Geräte-Tag-Nummer oder MSR-<br />

Bezeichnung erhält ein Gerät, wenn es in<br />

Betrieb genommen wird und behält sie – in<br />

den meisten Fällen – in seinem Speicher,<br />

wenn es vom Prozess getrennt wird. Die<br />

Geräte-Tag-Nummer ist in den Prozess- und<br />

Instrumentierungsschaltplänen (P&ID) angegeben.<br />

In den Alarmtableaus <strong>für</strong> <strong>die</strong> gerätespezifischen<br />

(Diagnose-)Alarme ist <strong>die</strong> Geräte-Tag-<br />

Nummer anzugeben.<br />

Jeder FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> hat eine eindeutige,<br />

32 Bit lange Kennung, <strong>die</strong> eine Hardware-<br />

Adresse darstellt und sehr ähnlich der MAC-<br />

Adressierung ist. Die Adresse ist wie folgt<br />

aufgebaut:<br />

• 6 Byte Code <strong>für</strong> den Hersteller<br />

• 4 Byte Code <strong>für</strong> den Gerätetyp<br />

• 22 Byte Seriennummer<br />

Anmerkung:<br />

Durch <strong>die</strong>se Kennung unterscheiden sich<br />

weltweit eindeutig alle Geräte. Der Herstellercode<br />

wird weltweit von der <strong>Fieldbus</strong><br />

<strong>Foundation</strong> verwaltet, wodurch Duplikate ausgeschlossen<br />

sind. Der Gerätehersteller fügt<br />

den Code <strong>für</strong> den Gerätetyp und <strong>die</strong> Seriennummer<br />

hinzu. Werden <strong>die</strong> Geräte ausgeliefert<br />

oder als Reservegeräte konfiguriert, ist<br />

<strong>die</strong>s <strong>die</strong> Standard-Geräte-Tag-Nummer.<br />

8.2.3 Konventionen zur Benennung der<br />

Regelkreise und Module<br />

Jede FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> Regelkreis oder<br />

jedes Modul wird so benannt, wie es in den<br />

P&ID-Schaltplänen vorgegeben ist. Der<br />

Funktionsblock <strong>für</strong> den primären Kreis, der<br />

als Be<strong>die</strong>nerschnittstelle verwendet wird (AI<br />

oder PID), teilt sich <strong>die</strong> Modulbezeichnung.<br />

Revision 02.0 - 50 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

8.2.4 Konventionen zur Benennung der<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Blöcke<br />

Jedes <strong>Fieldbus</strong>-Gerät enthält eine Anzahl<br />

Blöcke. Diese Blöcke enthalten <strong>die</strong><br />

Informationen von/zu jedem Gerät und sind<br />

zu benennen. Jede Blockbezeichnung muss<br />

als Zusatzinformation seine Funktion oder<br />

den definierten Blocktyp enthalten. Nachfolgend<br />

sind einige typische Zusatzinformationen<br />

aufgeführt:<br />

FT5010_AI Analogeingangsblock <strong>für</strong> Durchfluss-Messumformer 5010<br />

FT5010_B Vorspannungsblock <strong>für</strong> Durchfluss-Messumformer 5010<br />

FT5010_CS Regelungswähler-Block <strong>für</strong> Durchfluss-Messumformer 5010<br />

FT5010_DI Diskreteingangsblock <strong>für</strong> Durchfluss-Messumformer 5010<br />

FT5010_DO Diskretausgangsblock <strong>für</strong> Durchfluss-Messumformer 5010<br />

FT5010_ML Ladeblock (manuell) <strong>für</strong> Durchfluss-Messumformer 5010<br />

FT5010_PD<br />

Proportional-/Differentialblock <strong>für</strong> Durchfluss-Messumformer<br />

5010<br />

FT5010_PID PID-Block <strong>für</strong> Durchfluss-Messumformer 5010<br />

FT5010_R Verhältnis-Block <strong>für</strong> Durchfluss-Messumformer 5010<br />

FT5010_RB Resourceblock <strong>für</strong> Durchfluss-Messumformer 5010<br />

FT5010_TX Transducerblock <strong>für</strong> Durchfluss-Messumformer 5010<br />

FV5010_AO<br />

Analogausgangsblock <strong>für</strong> Durchflussregelungsventil 5010<br />

Tabelle 8.1 Typische Erweiterungen <strong>für</strong> Blocknamen<br />

TT1000<br />

TT1000_RB<br />

RESOURCE-<br />

BLOCK<br />

TT1000_TX_1<br />

TRANSDUCER-<br />

BLOCK<br />

TT1000_AI_1<br />

AI-<br />

FUNKTION<br />

TT1000_PID_1<br />

PID-<br />

FUNKTION<br />

TT1000_TX_2<br />

TRANSDUCER-<br />

BLOCK<br />

TT1000_AI_2<br />

AI-<br />

FUNKTION<br />

TT1000_PID_2<br />

PID-<br />

FUNKTION<br />

Abbildung 8.2 Block- und Gerätebezeichnung bei <strong>Fieldbus</strong><br />

Revision 02.0 - 51 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

Jeder Block soll als Hauptbezeichnung <strong>die</strong><br />

Geräte-Tag-Nummer verwenden. Wenn ein<br />

Gerät mehrere identische Blöcke aufweist<br />

(beispielsweise <strong>für</strong> zwei analoge Eingangssignale),<br />

sind <strong>die</strong>se eindeutig z.B. als AI_1,<br />

AI_2 etc. zu benennen. Abbildung 8.2 illustriert<br />

<strong>die</strong> Namensvergabe bei einem zugeordneten<br />

Feldgerät und den darin enthaltenen<br />

Blöcken.<br />

8.3 Lokalität der Regelungsfunktionalitäten<br />

Die Regelungsfunktionen sind in Softwareeinheiten<br />

enthalten, <strong>die</strong> als Module bezeichnet<br />

werden. Die Regelungsblöcke innerhalb<br />

der Module können entweder so zugewiesen<br />

werden, dass sie innerhalb eines Feldgeräts<br />

oder eines Host-Reglers ablaufen. Die Module<br />

werden mit den Bezeichnungen (Tags)<br />

gekennzeichnet, <strong>die</strong> in den P&ID-Schaltplänen<br />

aufgeführt sind, und in den Regelkreisbildern<br />

mit genau <strong>die</strong>sem Tag angezeigt.<br />

Nachfolgend ein Beispiel:<br />

BLOCK<br />

TC1000<br />

PID-<br />

FUNKTIONS-<br />

BLOCK<br />

Abbildung 8.3 Modulbezeichnung<br />

AI-<br />

(INSERT FUNKTIONS- DIAGRAM HERE)<br />

AO-<br />

FUNKTIONS-<br />

BLOCK<br />

Einzelheiten zur Konfiguration (z.B. Bereichsparameter<br />

der analogen Eingangsblöcke,<br />

Spanne, Alarme und Freigabe) sollten im<br />

Host des Prozessautomatisierungssystems<br />

(PAS) abgelegt sein zum Download in <strong>die</strong><br />

Feldgeräte, wenn sie angeschlossen werden.<br />

Anmerkung:<br />

Das Konzept des Regelungsmoduls beruht<br />

auf ISA-88 und wird unter Umständen zur<br />

Zeit noch nicht von allen Hosts unterstützt,<br />

obwohl es bei den meisten Herstellern erhältlich<br />

sein dürfte.<br />

8.3.1 Feldbasierte Regelung<br />

Feldgeräte, <strong>die</strong> einen PID-Regelungsalgorithmus<br />

verwenden, sind in den Schaltplänen<br />

des betreffenden Netzwerks/Segments mit<br />

einem fettgedruckten „P“ zu kennzeichnen.<br />

8.3.2 PID-Einzelkreisregelung in einem<br />

Segment<br />

Für eine PID-Einzelkreisregelung, <strong>die</strong> in Feldgeräten<br />

realisiert wird, müssen sich alle am<br />

Regelkreis beteiligten Blöcke im gleichen<br />

Segment befinden.<br />

Wenn es nicht möglich ist, alle beteiligten<br />

Blöcke eines einzelnen PID-Regelkreises im<br />

gleichen Segment zu realisieren, ist <strong>die</strong> Lokalisierung<br />

des PID-Algorithmus im Hostsystem<br />

in Erwägung zu ziehen.<br />

Anmerkung:<br />

Diese Einschränkung trifft nicht auf Systeme<br />

zu, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Brückenfunktion zwischen H1-<br />

Netzwerken unterstützen.<br />

Wird eine PID-Einzelkreisregelung in Feldgeräten<br />

implementiert, sollte der PID-Regelungsblock<br />

im Feldgerät <strong>für</strong> den Stellantrieb<br />

implementiert werden.<br />

Anmerkung:<br />

Sowohl Ventile als auch Messumformer verfügen<br />

üblicherweise über PID-Blöcke, weshalb<br />

<strong>die</strong> Entscheidung, in welchem Gerät <strong>die</strong> Regelung<br />

erfolgen soll, nicht ganz einfach ist. In<br />

der Regel spielen bei der Entscheidung Faktoren<br />

wie Ausführungsgeschwindigkeit, erweiterte<br />

Diagnosemöglichkeiten und Zugriffsmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> den Be<strong>die</strong>ner eine Rolle.<br />

Allgemein üblich ist es jedoch, den PID-Block<br />

im Ventil-Stellungsregler zu verwenden. Wie<br />

bei herkömmlichen Regelungssystemen sind<br />

auch hier Fehlerbetriebszustände <strong>für</strong> Geräte<br />

und Regelkreis zu bestimmen und <strong>die</strong> ordnungsgemäßen<br />

Sicherheitsverhalten im<br />

Fehlerfall <strong>für</strong> jeden Regelkreis festzulegen.<br />

8.3.3 Kaskadenregelung<br />

Eine bevorzugte Kaskadenregelungs-Konfiguration<br />

besteht darin, alle Funktionsblöcke der<br />

verschiedenen Regelkreise der Kaskade und<br />

<strong>die</strong> zugehörigen Geräte im gleichen Netzwerk/Segment<br />

zu lokalisieren. Der primäre<br />

Revision 02.0 - 52 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

PID-Regler sollte im primären Messumformer<br />

lokalisiert sein und sekundäre PID-Regler<br />

sollten in den sekundären Stellgeräten sitzen.<br />

Wenn Primärkreis und Sekundärkreise Geräte<br />

oder Funktionsblöcke in verschiedenen Segmenten<br />

haben, sollte <strong>die</strong> primäre PID-Regelung<br />

zentralisiert im Regler/Host realisiert<br />

sein. In <strong>die</strong>sem Fall, und wenn sich alle<br />

Funktionsblöcke und Geräte der sekundären<br />

Regelkreise im gleichen Segment befinden,<br />

kann <strong>die</strong> PID-Regelung des Sekundärkreises<br />

im Stellgerät des Sekundärkreises liegen.<br />

8.4 Konfigurations-Optionen und Standardwerte<br />

8.4.1 Beschreibung einer Regelung<br />

Für alle FF-Projekte ist eine Richtlinie mit der<br />

Beschreibung der Regelungsphilosophie zu<br />

erstellen. Die Richtlinie muss alle typischen<br />

Regelungsstrategien einschließlich Regelungsmodulen,<br />

Funktionsblöcken und festgelegten<br />

Parameterkonfigurationen enthalten.<br />

Die in <strong>die</strong>ser Richtlinie festgelegten Grundsätze<br />

<strong>für</strong> Funktionsblöcke und Regelungsmodule<br />

soll dem aktuellen und allen zukünftigen<br />

FF-Projekten in der betreffenden Anlage<br />

zugrundegelegt werden. Diese Richtlinie ist<br />

vom Technischen Leiter des Endanwenders<br />

zu prüfen und zu genehmigen.<br />

Die Richtlinie muss jeweils eine Beschreibung<br />

der typischen Funktionsblöcke und Regelungsmodule<br />

enthalten, <strong>die</strong> detailliert <strong>die</strong><br />

Parametereinstellung und den Betrieb der<br />

nachfolgenden Blöcke/Module umfasst.<br />

Einzuschließen ist auch eine Betrachtung der<br />

Parameterkonfiguration und des Betriebs <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Status-Signale, <strong>die</strong> Feststellung ungültiger<br />

Werte, Umschaltung im Fehlerfall, Initialisierung,<br />

Anti-Reset Windup (Funktion zur<br />

Verhinderung einer Überintegration) usw. Die<br />

Richtlinie soll auch alle Unterschiede in der<br />

Konfiguration oder im Betrieb zwischen Regelungsstrategien<br />

mit FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

und ohne FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> hervorheben.<br />

Anmerkung:<br />

Dieses Dokument bildet <strong>die</strong> Basis <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Gerätekonfiguration und das Verhalten der<br />

Regelungssysteme bei abnormalen Zuständen<br />

und ist daher von wesentlicher Bedeutung<br />

<strong>für</strong> einen sicheren und zuverlässigen<br />

Betrieb der Anlage.<br />

Der Lieferant des Regelungssystems soll<br />

Konfigurationsoptionen und Standardwerte<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> spezifischen, systemweiten Host-Einstellungen,<br />

<strong>die</strong> Konfigurationsstrategien, <strong>die</strong><br />

Gerätemanagement- und Asset-Management-Software<br />

zur Optimierung der Geräteund<br />

Anlagenressourcen bereitstellen. Der<br />

Auftraggeber muss alle Konfigurationsoptionen<br />

und Standardwerte genehmigen.<br />

Beispielsweise können <strong>die</strong> Standardeinstellungen<br />

der Regelkreise folgende Punkte enthalten:<br />

• Der Regelkreis muss bei ungültigen Prozesswerten<br />

(„Bad PV“) in den manuellen<br />

Modus schalten, dabei muss eine Alarmierung<br />

erfolgen, der Zustand ist grafisch<br />

und durch Änderung der Anzeigefarbe der<br />

normierten Darstellung anzuzeigen und <strong>die</strong><br />

Prozesswertanzeige ist zu unterdrücken.<br />

• Der Regelkreis soll fragwürdige Prozesswerte<br />

ignorieren, in <strong>die</strong>sem Fall jedoch keinen<br />

Alarm erzeugen, sondern der Zustand<br />

ist grafisch und durch Änderung der Anzeigefarbe<br />

der normierten Darstellung<br />

kenntlich zu machen.<br />

8.5 Alarme und Fehlermeldungen („Alerts“)<br />

8.5.1 Alarme<br />

<strong>Fieldbus</strong> enthält 15 Alarmprioritäten, <strong>die</strong> auf<br />

das Hostsystem abzubilden sind. Diese<br />

Alarmprioritäten sind in der folgenden Tabelle<br />

aufgelistet, zusammen mit der Angabe, wie<br />

sie in ein dezentrales Steuer- und Regelungssystem<br />

(DCS) abgebildet werden.<br />

Die <strong>Fieldbus</strong>-Alarme müssen als Teil der das<br />

Gesamtsystems umfassenden Alarmverwaltung<br />

des Host-Regelungssystems behandelt<br />

werden.<br />

Revision 02.0 - 53 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

Alarm<br />

Anmerkung:<br />

Dieses Verfahren belastet den Bus zunächst<br />

geringer als das zuvor genannte und stellt<br />

Daten mit einem exakteren Zeitverhalten<br />

bereit, wird aber durch den Einsatz weiterer<br />

Zeitschlitze in der Zeitplanung der aktiven<br />

Bussteuerung (LAS) erkauft, was wiederum zu<br />

einer erhöhten Busbelastung führt. Durch <strong>die</strong><br />

Herausgeber/Abonnenten-Lösung erhält man<br />

eine Übertragung pro Makrozyklus (d.h. mehrere<br />

Übertragungen pro Sekunde). Eine mög-<br />

FF-Alarmpriorität<br />

Host-Alarmpriorität<br />

15 kritisch Notfall<br />

14 kritisch Notfall<br />

13 kritisch Notfall<br />

12 kritisch Notfall<br />

11 kritisch hoch<br />

10 kritisch hoch<br />

9 kritisch hoch<br />

8 kritisch hoch<br />

7 Hinweis niedrig<br />

6 Hinweis niedrig<br />

5 Hinweis niedrig<br />

4 Hinweis Protokoll<br />

3 Hinweis Protokoll<br />

2 niedrig – fest Protokoll<br />

1 keine Meldung keine Aktion<br />

Alarmprioritäten und ihre Entsprechnung im DCS<br />

Der Host muss <strong>die</strong> Zeitsynchronisation und<br />

<strong>die</strong> Registrierung der Alarmzeiten in den Feldgeräten<br />

unterstützen. Der Host muss <strong>die</strong> FF-<br />

Alarme und Fehlermeldungen unterstützen.<br />

8.5.2 Alerts (Fehlermeldungen)<br />

Feldgeräte erzeugen Fehlermeldungen oder<br />

Alerts aufgrund von Fehlkommunikation,<br />

Fehlbe<strong>die</strong>nung (Diagnose) oder Störungen.<br />

Anmerkung:<br />

„Alerts“ ist eine Sammelbezeichnung <strong>für</strong><br />

„Alarme“ und „Ereignisse“. Alarmzustände<br />

treten auf und verschwinden schließlich wieder<br />

(daher zwei Zeitpunkte), während Ereignisse<br />

nur auftreten (ein Zeitpunkt). Fehler werden<br />

daher als Alarme – genau wie Prozessalarme<br />

– aufgenommen. Der Grund ist, da<br />

sowohl Prozessalarme als auch Fehler auftreten<br />

und dann geklärt (repariert) werden. Ein<br />

Beispiel eines Ereignisses ist <strong>die</strong> Meldung,<br />

wenn ein statischer Parameter geändert wird.<br />

Das ist nur eine einzige Meldung.<br />

Diese Alerts sind wichtig <strong>für</strong> <strong>die</strong> Systemintegrität<br />

und werden benötigt, um <strong>die</strong> neuen<br />

Diagnosemöglichkeiten der Feldgeräte voll<br />

auszuschöpfen.<br />

Anmerkung:<br />

Alerts sind nicht das gleiche wie Alarme, sondern<br />

sie werden vom FF-System verwendet,<br />

um den Be<strong>die</strong>ner auf verschiedene Statusbedingungen<br />

eines Geräts aufmerksam zu<br />

machen.<br />

8.5.3 Erfassung von Trendwerten<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> kann pro Netzwerk/<br />

Segment bis zu 16 der wichtigsten Prozesswerte<br />

und Statuspunkte einschließlich Zeitstempel<br />

erfassen. Für <strong>die</strong> Nutzung der Trendfunktion<br />

gibt es verschiedene optionale Möglichkeiten.<br />

Vorzugsweise sollte <strong>die</strong> Erfassung von Trendwerten<br />

mit dem FF Trend-Objekt erfolgen, um<br />

ereignisgesteuert und schnell hintereinander<br />

Trendwerte einzulesen.<br />

Anmerkung:<br />

Das FF-Trend-Objekt nutzt <strong>die</strong> Client/Server-<br />

Dienste, um mit einem einzigen Aufruf 16<br />

Trendvariablen einzulesen. Beachten Sie bitte,<br />

dass dabei 16 aufeinanderfolgende Trendwerte<br />

einer einzigen Variablen eingelesen<br />

werden.<br />

Trendwerte können auch vom Feldgerät zum<br />

Host übertragen werden, indem <strong>die</strong> Herausgeber/Abonnent-Dienste<br />

(P/S) verwendet<br />

werden.<br />

Revision 02.0 - 54 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

liche Alternative besteht darin, <strong>die</strong> Client/<br />

Server-Dienste zu nutzen, um nur alle Sekunde<br />

oder alle paar Sekunden <strong>die</strong> Werte zu<br />

lesen (mit relativ hoher Busbelastung). P/S<br />

führt dann definitiv zur höheren Busbelastung.<br />

Die einzige Ausnahme ist, wenn ein Trendwert<br />

aufgezeichnet werden soll, der bereits von<br />

einem Gerät zum anderen übertragen wird. In<br />

<strong>die</strong>sem Fall ist der Wert schon herausgegeben<br />

und muss nicht erneut herausgegeben<br />

werden.<br />

Hosts können Trenddaten aus Feldgeräten<br />

lesen, indem einzelne Datenwerte mit Hilfe<br />

der Client/Server-Dienste eingelesen werden.<br />

Anmerkung:<br />

Diese Methode führt zu dem höchsten Busverkehr<br />

und erlaubt dem System, Daten auszulesen<br />

und in einem historischen Lang- und/<br />

oder Kurzzeit-Trendsystem zu speichern (Hinweis:<br />

<strong>die</strong>s ist trotzdem <strong>die</strong> bessere Lösung<br />

gegenüber dem P/S-Verfahren, da <strong>die</strong> Lesevorgänge<br />

nur alle Sekunde oder alle paar<br />

Sekunden stattfinden, verglichen mit mehrmals<br />

pro Sekunde bei P/S). Das Verfahren ist<br />

in Verbindung mit MVC-Fähigkeiten sehr<br />

effektiv.<br />

Die Trenddatenerfassung ist also auf mehrere<br />

Arten möglich:<br />

• Hosts können Trenddaten aus Feldgeräten<br />

lesen, indem einzelne Datenwerte mit Hilfe<br />

der Client/Server-Dienste eingelesen werden.<br />

Dieses Verfahren führt zu dem höchsten<br />

Busverkehr und erlaubt dem System,<br />

Daten auszulesen und in einem historischen<br />

Lang- und/oder Kurzzeit-Trendsystem zu<br />

speichern.<br />

• Trends können auch vom Feldgerät zum<br />

Host übertragen werden, indem <strong>die</strong> Herausgeber/Abonnent-Dienste<br />

(P/S) verwendet<br />

werden. Dieses Verfahren belastet den Bus<br />

zwar geringer mit ungeplanter Kommunikation<br />

als das vorherige und stellt Daten mit<br />

einem exakteren Zeitverhalten bereit, wird<br />

aber durch den Einsatz weiterer Zeitschlitze<br />

in der Zeitplanung der aktiven Bussteuerung<br />

(LAS) erkauft.<br />

Wie zuvor beschrieben, verwendet das <strong>Fieldbus</strong>-Trendobjekt<br />

<strong>die</strong> Client/Server-Dienste,<br />

um 16 Werte mit einem einzigen Aufruf einzulesen.<br />

Das Objekt lässt sich auch verwenden,<br />

um – gesteuert durch ein Ereignis – sehr<br />

schnell aufeinanderfolgende Datenwerte zu<br />

erfassen. Es sollte daher vorzugsweise zum<br />

Sammeln von Trendwerten eingesetzt werden.<br />

8.6 Netzwerkkommunikation und Zeitplanung<br />

8.6.1 Aktive Bussteuerung (LAS)<br />

Anmerkung:<br />

Ein LAS („Link Active Scheduler“ = aktive<br />

Bussteuerung) ist eine deterministische<br />

Steuerung <strong>für</strong> Daten, <strong>die</strong> über den Bus übertragen<br />

werden. Der LAS enthält eine Liste der<br />

Übertragungszeiten <strong>für</strong> <strong>die</strong> zyklisch zu übertragenden<br />

Datenpuffer aller Geräte. Der LAS<br />

ist verantwortlich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Koordinierung der<br />

Kommunikation auf dem <strong>Fieldbus</strong> (er ist <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Vergabe der Sendeberechtigung („Token“)<br />

verantwortlich).<br />

Der primäre Master-LAS muss sich im Hostsystem<br />

in redundanten H1-Netzwerk-Schnittstellenkarten<br />

befinden.<br />

Als zusätzliche Sicherung sind <strong>für</strong> alle Netzwerke<br />

„Link Master“ (LM, d.h. Geräte mit der<br />

Fähigkeit, LAS zu werden) zu konfigurieren,<br />

sie sind jeweils im Gerät mit der niedrigsten<br />

Knotenadresse einzurichten. Dieser Backup-<br />

LAS (B/U LAS) sollte in einem separaten<br />

Gerät, das keine Regelungsfunktionen hat,<br />

implementiert werden.<br />

Anmerkung:<br />

Primäre und sekundäre Schnittstellen sollten<br />

sich in separaten Einheiten mit separaten<br />

Rückwandplatinen und CPUs befinden, vorzugsweise<br />

in separaten Steuertafeln/-schränken.<br />

Das gleiche gilt <strong>für</strong> primäre und sekundäre<br />

Spannungsversorgung. Bei vorhandenen<br />

redundanten Schnittstellenkarten, CPUs und<br />

Spannungsversorgungen ist ein Einbau in<br />

Revision 02.0 - 55 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

eine Einheit mit der gleichen Rückwandplatine<br />

kontraproduktiv, da im Fall eines Einzelfehlers<br />

der Rückwandplatine beide redundanten<br />

Kreise betroffen sind.<br />

Jedes Netzwerk ist so zu konfigurieren, dass<br />

bei einem Ausfall des Master-LAS automatisch<br />

eine Umschaltung zum Backup-LAS<br />

erfolgt.<br />

Anmerkung:<br />

Wird bei jeder Spannungsversorgungseinheit<br />

ein LAS platziert, erhält man <strong>die</strong> maximale<br />

Sicherheit beim Einsatz der benötigten Anzahl<br />

von LAS. LAS ist eine Funktion, <strong>die</strong> in einem<br />

Kommunikationsgerät oder einer <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Schnittstellenkarte implementiert ist. Man findet<br />

sie niemals in einer Spannungsversorgungseinheit.<br />

Zusätzlich zur Haupt-Bussteuerung („Master-<br />

LAS“) können sich ein oder mehrere Backup-<br />

LAS in einem <strong>Fieldbus</strong>-Netzwerk befinden.<br />

Fällt der aktive LAS aus, übernimmt automatisch<br />

einer der Backup-LAS <strong>die</strong> Bussteuerung.<br />

Dies ist eine gutorganisierte und zuverlässige<br />

Umschaltung. In einem H1-<strong>Fieldbus</strong>-<br />

Netzwerk ist immer nur ein LAS aktiv.<br />

Vor der endgültigen Platzierung von LAS und<br />

Backup-LAS sind mögliche Fehlerzustände<br />

zu analysieren.<br />

8.6.2 Ausführungszeit im Netzwerk/ Segment<br />

Siehe auch Abschnitt 6.8.2.<br />

Die Makrozyklen des Netzwerks/Segments<br />

sollten zu den Ausführungszeiten der Module<br />

passen. Jedes Netzwerk/Segment sollte mit<br />

einer einzigen festgelegten Makrozyklus-<br />

Ausführungszeit arbeiten. Multiple Makrozyklen<br />

dürfen in einem einzelnen Netzwerk/<br />

Segment nicht ohne <strong>die</strong> Genehmigung des<br />

Auftraggebers verwendet werden.<br />

Anmerkung:<br />

Bitte mischen Sie nicht Geräte mit unterschiedlichen<br />

Makrozyklus-Zeiten (z.B. 1s und<br />

0,25 s) im gleichen Netzwerk/Segment. Das<br />

Mischen von Makrozyklus-Zeiten kann zu<br />

Zeitplanungen führen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Fähigkeit einiger<br />

Kommunikationssteuerungen übersteigen.<br />

Verschiedene Markozyklus-Zeiten im gleichen<br />

Netzwerk/Segment machen häufig auch <strong>die</strong><br />

Diagnose von möglichen zukünftigen Kommunikationsproblemen<br />

schwierig, besonders<br />

dann, wenn <strong>die</strong>se nur sporadisch auftreten.<br />

Wird zu einem Netzwerk, das schon langsamer<br />

arbeitende Regelkreise enthält, eine<br />

schnellerer Regelkreis hinzugefügt, müssen<br />

<strong>die</strong> Makrozyklus-Zeiten aller Geräte in <strong>die</strong>sem<br />

Netzwerk-Segment auf <strong>die</strong> schnellere Ausführungszeit<br />

abgestimmt werden.<br />

Dabei ist darauf zu achten, dass das Netzwerk<br />

nicht überlastet wird.<br />

8.6.3 Makrozyklus<br />

Der Makrozyklus sollte mindestens einen<br />

Anteil von 50% <strong>für</strong> ungeplante (freie, asynchrone)<br />

Kommunikation haben. Die Berechnung<br />

des ungeplanten Zeitanteils sollte Reservekapazitäten<br />

beinhalten. Daher sollte ein<br />

neu in Betrieb genommenes Segment mindestens<br />

einen Zeitanteil von 70% <strong>für</strong> ungeplante<br />

Kommunikation beinhalten. Hat ein Segment<br />

einen unzureichenden Anteil <strong>für</strong> ungeplante<br />

Kommunikation, können Regelkreise in<br />

andere Segmente verlagert werden oder dessen<br />

Makrozyklen verlängert werden.<br />

Anmerkung:<br />

Die Ausführungsrate der Funktionsblöcke<br />

muss sowohl zur Systemauslastung als auch<br />

zu den Zielen der Prozessregelung passen.<br />

Die Ausführungsrate aller Funktionsblöcke<br />

innerhalb eines einzelnen <strong>Fieldbus</strong>-Netzwerks/<br />

Segments wird bestimmt durch dessen<br />

Makrozyklus-Zeit. Diese Makrozyklus-Zeit, <strong>die</strong><br />

typischerweise von 250 ms bis zu einigen<br />

Sekunden reichen kann (abhängig von der Art<br />

der verwendeten Geräte), wird <strong>für</strong> jedes<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Netzwerk/Segment konfiguriert. Die<br />

Reihenfolge der Ausführung wird automatisch<br />

Revision 02.0 - 56 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

aufgrund der Verbindungen zwischen den<br />

Funktionsblöcken im Netzwerk/Segment<br />

bestimmt.<br />

Die Berechnung der „freien“ Zeit <strong>für</strong> asynchrone<br />

Kommunikation sollte aufgrund der<br />

erforderlichen Kommunikationszeiten und der<br />

Ausführungszeiten der Blöcke erfolgen.<br />

Bitte beachten Sie, dass der Makrozyklus<br />

einen Zeitanteil <strong>für</strong> <strong>die</strong> ungeplante, nichtdeterministische<br />

Kommunikation enthalten<br />

muss. Er wird z.B. <strong>für</strong> <strong>die</strong> Alarmübertragung,<br />

Änderung von Führungsgrößen etc. verwendet.<br />

Obwohl anzunehmen ist, dass <strong>die</strong> Konfigurationssoftware<br />

des Lieferanten einen<br />

Zeitanteil von 50% <strong>für</strong> <strong>die</strong> ungeplante Kommunikation<br />

vorsieht und verwaltet, kann das<br />

unter Umständen nicht der Fall sein und ist<br />

daher unbedingt zu überprüfen.<br />

Der Makrozyklus des Prozesses muss ausreichend<br />

kurz sein, um eine ausreichend schnelle<br />

Abtastung der tatsächlichen Prozessänderungen<br />

zu gewährleisten. Aus statistischen<br />

Erhebungen geht hervor, dass <strong>die</strong>s der Fall<br />

ist, wenn der Makrozyklus mindestens sechs<br />

mal kürzer ist als <strong>die</strong> Prozesszeit.<br />

Beispielsweise erfordert ein Prozess mit einer<br />

60-sekündigen Prozess-„Totzeit“ einen Makrozyklus<br />

von höchstens 10 Sekunden. Dies<br />

ist jedoch nur in Ausnahmefällen zu bedenken,<br />

da der <strong>Fieldbus</strong>-Makrozyklus bis in den<br />

Millisekundenbereich aufgelöst werden kann,<br />

typischerweise bis zu 100 ms Minimum.<br />

Kommunikationsverzögerung<br />

Block-Ausführungszeit<br />

8.6.4 Netzwerk/Segment-Zeitplanung<br />

Die Zeitplanung ist eine Zwangsbedingung,<br />

<strong>die</strong> bei der Planung von <strong>Fieldbus</strong>-Netzwerken/Segmenten<br />

zu berücksichtigen ist. Jeder<br />

Host ist bezüglich der Anzahl von Parametern,<br />

<strong>die</strong> er während eines einzigen Zyklus<br />

übertragen kann, beschränkt. Das folgende<br />

Diagramm zeigt <strong>die</strong> verschiedenen Komponenten<br />

eines typischen Kommunikationszyklus<br />

<strong>für</strong> einen geschlossenen Regelkreis mit<br />

einem PID-Algorithmus im Analogausgangsgerät.<br />

verfügbare Zeit <strong>für</strong> ungeplante<br />

Schnittstellenaktivitäten<br />

Regelungszyklus<br />

Zeit<br />

Abbildung 8.2 Typischer Kommunikationszyklus<br />

Revision 02.0 - 57 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

Zeitplanungsdiagramme und zugehörige Berechnungen<br />

sind als offizielle Entwurfsdokumente<br />

in elektronischem Format aufzubewahren.<br />

Die Zeitplanung von Netzwerken/<br />

Segmenten und Übertragungsvorgängen ist<br />

immer auszuführen, wenn neue Komponenten/Blöcke<br />

in ein Netzwerk/Segment eingefügt<br />

werden. In jedem Zyklus ist außerdem<br />

genügend unverplante Zeit vorzusehen, um<br />

<strong>die</strong> azyklischen Informationen (z.B. Wartungsund<br />

Konfigurationsinformationen) zu übertragen.<br />

8.6.5 Überlegungen zu den Funktionsblöcken<br />

Die zulässige Kommunikations-Ausfallrate<br />

(„Stale Rate“) bei PID-Blöcken muss auf ein<br />

Minimum von 3 gesetzt werden. Wird der<br />

Standardwert von 1 beibehalten, ist es möglich,<br />

dass der Regelkreis periodisch zwischen<br />

„in Betrieb“ und „außer Betrieb“ umschaltet,<br />

falls sporadisch ein Kommunikationsfehler im<br />

Segment auftritt, wodurch der AI-Block nicht<br />

gelesen wird. Ein Seiteneffekt <strong>die</strong>ser Umschaltung<br />

zwischen „in“ und „außer Betrieb“<br />

ist <strong>die</strong> ungewollte Verstellung der Führungsgröße,<br />

falls eine Führungsgrößennachführung<br />

spezifiziert ist.<br />

8.6.6 Virtuelle Kommunikationsbeziehungen<br />

(VCRs)<br />

Planer komplexer Regelungsstrategien sollten<br />

<strong>die</strong> Anzahl der VCRs, <strong>die</strong> von Feldgeräten<br />

und Hostsystem unterstützt werden, im Auge<br />

behalten.<br />

Komplexe Regelungsstrategien können gegebenenfalls<br />

mehr Funktionsblöcke und/oder<br />

VCRs erfordern, als einzelne Feldgeräte oder<br />

der Host bereitstellen.<br />

Die folgenden Ausführungen zeigen, wie vielschichtig<br />

das Problem sein kann, einen Überblick<br />

über <strong>die</strong> erforderlichen VCRs zu behalten.<br />

Durch <strong>die</strong> Implementierung komplexer<br />

Regelungsstrategien im Host-Regler kann es<br />

etwas entschärft werden. Jedes Gerät benötigt<br />

eine minimale Anzahl von VCRs, um mit<br />

den anderen Geräten und einem Host zu<br />

kommunizieren.<br />

Jedes Gerät benötigt:<br />

einen Client/Server pro MIB<br />

einen Client/Server <strong>für</strong> den primären Host<br />

einen Client/Server <strong>für</strong> den sekundären<br />

Host oder den Wartungsrechner<br />

eine Quelle/Senke <strong>für</strong> Alarme<br />

eine Quelle/Senke <strong>für</strong> Trends<br />

Jeder Funktionsblock benötigt:<br />

Einen Herausgeber/Abonnent <strong>für</strong> jede I/O<br />

Hinweis: Wird der Funktionsblock nur intern<br />

verwendet, wird keine VCR benötigt.<br />

Beispiel <strong>für</strong> ein Gerät mit 2 Analogeingängen,<br />

1 PID, 1 Transducer-Block und 1 Resourcen-<br />

Block:<br />

2 AI-Blöcke<br />

2 PID-Blöcke<br />

Basis-Geräteblöcke<br />

Folglich könnte ein einzelnes Analogeingangs-Gerät<br />

mit zwei Eingängen, dessen<br />

Trendwerte und Alarme übertragen werden,<br />

folgende VCR benötigen:<br />

5+2+1+5 = 13 VCRs<br />

2 Herausgeber/<br />

Abonnent-VCRs<br />

5 Herausgeber/<br />

Abonnent-VCRs<br />

(In, Out, BckCal In,<br />

BckCal Out, Track)<br />

5 VCRs<br />

Das folgende Beispiel beschreibt einen typischen<br />

Fall:<br />

Es sei angenommen, zwei AI-Blöcke und der<br />

PID-Block befinden sich im gleichen Gerät.<br />

Weiter sei angenommen, dass einer der AI-<br />

Blöcke der PID-Funktion zugeordnet ist und<br />

der zweite seine Daten zu einem anderen<br />

Gerät überträgt (siehe nachfolgende Abbildung),<br />

dann sind folgende VCRs erforderlich:<br />

Revision 02.0 - 58 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

AI_1_OUT<br />

AI_2_OUT<br />

PID_IN<br />

1 Herausgeber/<br />

Abonnent-VCR<br />

Interne<br />

Kommunikation<br />

Interne<br />

Kommunikation<br />

BKCAL_OUT wird nur bei einer PID-Kaskadenregelung<br />

benötigt. TRK_VAL wird verwendet,<br />

wenn der Ausgang einem bestimmten<br />

Signal folgen soll, dann wird aber auch ein<br />

Signal TRK_IN_D benötigt, um <strong>die</strong> Signalverfolgung<br />

ein- und auszuschalten. Daher ist<br />

<strong>die</strong> Anzahl benötigter VCRs wie folgt:<br />

1 (AI_1) + 2 (PID) + 5 (Basisgerät) = 8<br />

PID_OUT<br />

PID_BKCAL_IN<br />

1 Herausgeber/<br />

Abonnent-VCR<br />

1 Herausgeber/<br />

Abonnent-VCR<br />

Anmerkung:<br />

Die Verlagerung des PID-Blocks vom Eingangsgerät<br />

in ein Ausgangsgerät reduziert<br />

den VCR-Bedarf um 1.<br />

Basis-Geräteblöcke<br />

5 VCRs<br />

C/S VCR (MIB)<br />

C/S VCR (Prim. Host)<br />

C/S VCR (Sek. Host)<br />

S/S VCR (Alarme)<br />

S/S VCR (Trends)<br />

Kanal 1<br />

Kanal 2<br />

CAS_IN OUT<br />

IN BKCAL_OUT<br />

FF_VAL<br />

TRK_VAL IN<br />

TRK_IN_D<br />

BKCAL_IN<br />

Abbildung 8.3 Beispiel <strong>für</strong> VCRs zwischen Funktionsblöcken<br />

Revision 02.0 - 59 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

8.7 Datenimport und -export<br />

Host- Konfigurationsprogramm und Datenbanken<br />

sollten über Import- und Exportfähigkeiten<br />

<strong>für</strong> Daten von Funktionsblöcken<br />

und Modulen verfügen. Formate <strong>für</strong> den Import-<br />

oder Export können auf Datenbankseite<br />

z.B. sein: Komma-getrennter Text, Microsoft<br />

Excel, Text, Microsoft Access, SQL.<br />

Der Host sollte in der Lage sein, <strong>die</strong> importierten<br />

Daten in <strong>die</strong> entsprechenden Funktionsblöcke<br />

zu laden.<br />

Der Host sollte auch in der Lage sein, Aktualisierungen<br />

und Änderungen in eine externe<br />

Datenbank zu exportieren.<br />

Die Download-Fähigkeit des Hosts sollte <strong>die</strong><br />

Regelungs-Funktionalität, Zeitplanung und<br />

Initialisierung beinhalten.<br />

8.8 Be<strong>die</strong>nanzeige<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> ermöglicht den Zugriff<br />

auf eine riesige Menge an Informationen.<br />

Über <strong>die</strong> Konfigurationsstation können Prozessdaten,<br />

Gerätedaten und Netzwerkinformationen<br />

konfiguriert und angezeigt werden.<br />

Das Be<strong>die</strong>npersonal braucht zur Überwachung<br />

des Prozesses jedoch lediglich einen<br />

Zugriff auf einen Bruchteil <strong>die</strong>ser Informationen.<br />

Zuviele Informationen würden <strong>die</strong><br />

Betriebsanzeigen überladen und nur Verwirrung<br />

verursachen. Zusätzlich können zuviele<br />

Informationsdaten <strong>die</strong> Aktualisierungsrate des<br />

Bildschirms verlangsamen.<br />

8.8.1 Prozessvisualisierungs-Strategie<br />

Die Prozessvisualisierung soll so beschaffen<br />

sein, dass nur <strong>die</strong> prozessrelevanten Informationen<br />

angezeigt werden. Falls erforderlich,<br />

z.B. im Fall einer Gerätestörung, soll der<br />

Be<strong>die</strong>ner über einen Alarm darauf aufmerksam<br />

gemacht werden. Dieser Alarm sollte<br />

eine detailliertere Analyse durch entsprechende<br />

Diagnosewerkzeuge auslösen.<br />

Die Grafik soll <strong>für</strong> herkömmliche Komponenten<br />

und <strong>Fieldbus</strong>komponenten konsistent<br />

sein und das gleiche Erscheinungsbild bieten.<br />

Die Prozessvisualisierungs-Software soll so<br />

beschaffen sein, dass <strong>die</strong> <strong>Fieldbus</strong>-Leistungsmerkmale<br />

voll ausgenützt werden können.<br />

Diese Maßnahmen erhöhen das Vertrauensniveau<br />

des Be<strong>die</strong>ners, erleichtern <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung<br />

und erhöhen damit auch Verfügbarkeit<br />

und Sicherheit des Systems.<br />

8.8.2 Vertrauensniveau<br />

Eine Be<strong>die</strong>nstation sollte nicht nur <strong>die</strong> Prozesswerte<br />

anzeigen, sondern auch <strong>die</strong> Qualität<br />

des Wertes (falls nicht in Ordnung) und<br />

ob ein Grenzwert <strong>für</strong> ihn vorhanden ist. Die<br />

Statusanzeige der Qualität des Prozesswerts<br />

sollte so beschaffen sein, dass der Be<strong>die</strong>ner<br />

darauf aufmerksam gemacht wird, wenn<br />

irgendeine abweichende Bedingung vorhanden<br />

ist. Die Anzeige abnormaler Bedingungen<br />

ist <strong>für</strong> den Be<strong>die</strong>ner wichtiger, denn der Informationsgehalt<br />

ist höher, als wenn nur normaler<br />

Werte angezeigt werden.<br />

8.8.3 Sicherheit<br />

Ein wichtiger Sicherheitsaspekt ist, dass <strong>die</strong><br />

betroffenen Werte <strong>für</strong> den Be<strong>die</strong>ner als ungültig<br />

gekennzeichnet werden, wenn <strong>die</strong> Kommunikation<br />

ausfällt. Die Darstellung eines solchen<br />

Zustands nur in numerischer Form darf<br />

nicht das einzige Mittel sein, denn der ungültige<br />

Wert könnte leicht als gültiger Wert angesehen<br />

und übernommen werden.<br />

Das Einfrieren eines Wertes, der schlecht sein<br />

könnte, ist gefährlich und ohne spezielle Genehmigung<br />

des Auftraggebers unzulässig.<br />

8.8.4 Einfache Be<strong>die</strong>nung<br />

Die Prozessvisualisierung soll so beschaffen<br />

sein, dass sie dem Be<strong>die</strong>ner eine intuitive und<br />

übersichtliche Oberfläche bietet.<br />

8.8.5 Verfügbarkeit<br />

Statusanzeigen sind zu verwenden, um dem<br />

Be<strong>die</strong>ner eine schnellere Einkreisung und<br />

exakte Lokalisierung des Problems zu erlauben.<br />

8.8.6 Bedingtes Wartungsmanagement<br />

Informationen zur Kalibrierung, zur Identifizierung,<br />

zu Konstruktionswerkstoffen und zur<br />

Revision 02.0 - 60 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

erweiterten Diagnosen sind zu zahlreich und<br />

komplex, um sie in Prozessbildern anzuzeigen.<br />

Bedingte Wartungsfunktionen sollten mit<br />

einem speziellen Werkzeug ausgeführt werden<br />

können oder sollten in das Konfigurationswerkzeug<br />

integriert sein. Der Be<strong>die</strong>ner<br />

soll aber <strong>die</strong> Möglichkeit haben, <strong>die</strong>ses Werkzeug<br />

direkt aus der Prozessvisualisierungs-<br />

Software aufzurufen.<br />

8.9 Software-Revisionen<br />

Die komplette Software – bis auf <strong>die</strong> Anwendersoftware<br />

– muss sich auf dem neuesten<br />

Stand befinden, der <strong>für</strong> <strong>die</strong> System-Hardware<br />

zum dem im Vertrag oder Auftrag festgelegten<br />

Stichtag erhältlich ist.<br />

Das System muss <strong>die</strong> Möglichkeit der Aktualisierung<br />

der System-Betriebssoftware in allen<br />

redundanten Modulen des Systems gestatten,<br />

ohne den Prozess herunterfahren zu<br />

müssen, ohne <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nerschnittstelle zu<br />

verlieren und ohne einen Zugriffsverlust auf<br />

beliebige Regelfunktionen.<br />

Die Anwendersoftware soll so beschaffen<br />

sein, dass bei Aktualisierung der System-<br />

Betriebssoftware keine Modifikationen erforderlich<br />

sind. Jede aktualisierte Version der<br />

Systemsoftware muss rückwärtskompatibel<br />

zu Dateien sein, <strong>die</strong> mit den vorherigen<br />

Versionen erzeugt wurden.<br />

8.10 System-Management<br />

Das System-Management (SM) synchronisiert<br />

<strong>die</strong> Ausführung der Funktionsblöcke (FB) mit<br />

einer allen Geräten zur Verfügung stehenden<br />

Systemzeit. Das SM verwaltet auch <strong>die</strong><br />

Kommunikation mit den FBs in Bezug auf:<br />

• Ausgabe der Tageszeit an alle Geräte, einschließlich<br />

automatischer Umschaltung zu<br />

einem redundanten Zeit-Herausgeber.<br />

• Suchen von Parameterbezeichnungen oder<br />

Tag-Nummern im <strong>Fieldbus</strong>.<br />

• Automatische Zuweisung von Geräteadressen.<br />

Anmerkung:<br />

Die Geräteadresse bei <strong>Fieldbus</strong>-Geräten wird<br />

nicht mit Steckbrücken oder Schaltern eingestellt.<br />

Stattdessen übernehmen Konfigurationswerkzeuge<br />

<strong>die</strong> Adresseneinstellung mit<br />

Hilfe der SM-Dienste.<br />

8.11 Prozesssteuerung/-regelung und<br />

Datenmanagement<br />

Spezielle proprietäre Programmiersprachen<br />

sollten nicht <strong>für</strong> Zwecke der Prozesssteuerung/-regelung<br />

eingesetzt werden.<br />

8.11.1 Fehlerbehandlung<br />

Die Fehlererkennung und Fehlerbehandlung<br />

soll den FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Standards entsprechen.<br />

Für Eingänge und berechnete Variablen sind<br />

bei ungültigen Werten entsprechende Statussignale<br />

zu erzeugen.<br />

Ein Wert ist als ungültig zu erklären, wenn<br />

eine der folgenden Bedingungen vorliegt:<br />

• Wenn ein Wert außerhalb des zulässigen<br />

Bereichs liegt.<br />

• Wenn ein Wert nicht gemessen oder<br />

berechnet werden kann.<br />

• Wenn ein Wert von einem<br />

Anwenderprogramm als ungültig gekennzeichnet<br />

wird.<br />

• Wenn ein Wert vom Quelleninstrument als<br />

ungültig gekennzeichnet wird.<br />

Die Gewinnung des „Ungültig“-Status muss<br />

durch ein Kontrollschema steuerbar sein. Es<br />

muss möglich sein, <strong>die</strong> Erkennung und Verbreitung<br />

des Status zu unterbinden bzw. freizugeben.<br />

Diese Steuerung muss auf Tag-<br />

Basis möglich sein.<br />

Es muss möglich sein, einen „Ungültig“-Status<br />

als logischen Eingang zu verwenden, um<br />

beispielsweise eine Änderung des Regelungsalgorithmus<br />

zu initiieren.<br />

Wenn der Eingang eines Regelkreises als<br />

ungültig gekennzeichnet ist, muss es möglich<br />

sein, den Ausgang <strong>für</strong> <strong>die</strong>sen Fehlerfall auf<br />

folgende Werte zu fahren:<br />

• Halten des letzten gültigen Wertes<br />

• Ausgangssignal auf Null<br />

• Ausgangssignal auf oberen<br />

Bereichsendwert<br />

Revision 02.0 - 61 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

Beim Ausfall des Kommunikations-Subsystems<br />

können Steuerungsalgorithmen im<br />

Ermessen des Anwenders <strong>die</strong> Fortführung<br />

des Betriebs mit dem letzten gültigen Wert<br />

übernehmen.<br />

Alle Regelungs-Stellkomponenten müssen<br />

bei Ausfall der Segmentkommunikation in<br />

einen vordefinierten Fehlerzustand fahren.<br />

Ein Regelungsventil verfügt, abhängig vom<br />

Fehler-Modus, über zwei Klassen von Fehlerzuständen:<br />

• konfigurierter Fehlerzustand<br />

• mechanischer Fehlerzustand<br />

Der konfigurierte Fehlerzustand kann „offen“,<br />

„geschlossen“, „letzte Position halten“ oder<br />

ein vorgegebener Prozentsatz offen sein. Das<br />

Ventil wird bei Ausfall der Kommunikation<br />

oder aufgrund eines definierten Ereignisses in<br />

seinen konfigurierten Fehlerzustand gehen.<br />

Ein definiertes Ereignis könnte sein:<br />

• der Verlust des Eingangssignals am Ventil-<br />

PID-Block, oder<br />

• ein Prozessereignis (Not-Aus-Schalter) oder<br />

diagnostisches Ereignis (Ventilfehler).<br />

Das Ventil nimmt seine mechanische Fehlerstellung<br />

ein (d.h. durch Federkraft), wenn <strong>die</strong><br />

Versorgungsspannung ausfällt. Die Fehlermodi<br />

und deren Behandlung sind zu analysieren<br />

und zu beurteilen bezüglich Auswirkungen<br />

und präventiver Schutzmaßnahmen.<br />

Mögliche Gesamtfehler sind zu berücksichtigen,<br />

um sicherzustellen, dass <strong>Fieldbus</strong>entwurf<br />

und Systemkonfiguration <strong>für</strong> eine ordnungsgemäße<br />

und sichere Fehlerbehandlung<br />

ausgelegt sind.<br />

Regelungs-Stellelemente sind so zu konfigurieren,<br />

dass sie sich unter den folgenden<br />

Bedingungen in <strong>die</strong> gewünschte sichere<br />

Position bewegen:<br />

• Kompletter Ausfall der Versorgungsspannung<br />

• Ausfall der Kommunikation<br />

Anmerkung:<br />

Ein Fehler, bei dem der Strom abfließt, z.B.<br />

bei einem partiellen Kurzschluss, und <strong>die</strong><br />

Busspannung dadurch unter <strong>die</strong> Untergrenze<br />

fällt, kann unter Umständen nicht <strong>die</strong> gleiche<br />

Auswirkung bezüglich Verstellung des Stellelements<br />

(Aktuator) in eine sichere Position<br />

haben. Ein solcher Zwischenfall kann dazu<br />

führen, dass der Aktuator in einem unbestimmten<br />

Zustand bleibt. Daher ist es wichtig,<br />

<strong>die</strong>sen Empfehlungen zu folgen.<br />

Das Netzwerk muss so aufgebaut sein, dass<br />

der Ausfall des Netzwerks nicht mehr als eine<br />

der parallelen (redundanten, Reserve-) Prozesseinheiten<br />

oder Geräten betrifft.<br />

Durch <strong>die</strong> Installation von redundanten Bus-<br />

/Hostsystem-Schnittstellenkarten wird <strong>die</strong><br />

Möglichkeit eines Gesamtfehlers, der bei<br />

einer Installation mehrerer Busse auf eine einzigen<br />

Schnittstellenkarte zum Ausfall aller<br />

Busse führen kann, vermieden. Primäre und<br />

sekundäre Schnittstellenkarten sollten nicht in<br />

einem Gehäuse mit der gleichen Rückwandplatine<br />

sitzen, vorzugsweise sollten sie in verschiedenen<br />

Schalttafeln/-schränken untergebracht<br />

sein.<br />

Die Möglichkeit solcher Einzelfehler sollte<br />

durch <strong>die</strong> verwendete Topologie reduziert<br />

werden.<br />

Geräte, <strong>die</strong> zusammen arbeiten, sollen sich<br />

am gleichen Netzwerk befinden, um:<br />

• <strong>die</strong> Kommunikation zwischen Netzwerken<br />

zu minimieren,<br />

• sicherzustellen, dass <strong>die</strong> regelungsbezogene<br />

Kommunikation deterministisch bleibt.<br />

Ein Beispiel einer solchen Konfiguration ist<br />

<strong>die</strong> Verwendung von FF <strong>für</strong> den Aufbau von<br />

verteilten PID-Regelungskreisen und/oder<br />

kaska<strong>die</strong>rten Regelungskreisen in der Anlage.<br />

Das System ist so zu konfigurieren, dass dem<br />

Be<strong>die</strong>ner ermöglicht wird, ein Ventil manuell<br />

zu steuern, und es muss bei einem Zustand,<br />

bei dem der Messumformer komplett ausge-<br />

Revision 02.0 - 62 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

fallen ist (z.B. Versorgungsspannungsausfall,<br />

Kommunikationsausfall oder komplettes<br />

Versagen der Elektronik), eine Alarmmeldung<br />

liefern können.<br />

8.11.2 Regelungsmodi<br />

Die Regelungsmodi müssen mit den FOUN-<br />

DATION <strong>Fieldbus</strong>-Standards übereinstimmen.<br />

Es muss möglich sein, jeden beliebigen<br />

Regelkreis in den manuellen Modus zu schalten,<br />

und es muss dem Be<strong>die</strong>ner möglich sein,<br />

im manuellen Modus den Ausgangswert<br />

eines Regelkreises zu manipulieren.<br />

Für <strong>die</strong> Kaskadenregelung muss es möglich<br />

sein, eine externe Führungsgrößenvorgabe<br />

durch andere Regler oder weitere Module des<br />

Automatisierungssystems zu konfigurieren.<br />

Für alle Regelungsblöcke, <strong>die</strong> einen Führungsgrößeneingang<br />

beinhalten, muss es<br />

möglich sein, zwischen einer lokalen Führungsgröße<br />

(Eingabe durch den Be<strong>die</strong>ner)<br />

oder einer externen Führungsgröße umzuschalten.<br />

Alle kaska<strong>die</strong>rten Kreise müssen <strong>die</strong> stoßfreie<br />

Umschaltung unterstützen. Der Informationsaustausch<br />

zwischen kaska<strong>die</strong>rten Regelkreisen,<br />

<strong>die</strong> sich im gleichen Reglermodul<br />

befinden, muss innerhalb von maximal zwei<br />

Makrozyklen erfolgen.<br />

Der Informationsaustausch zwischen kaska<strong>die</strong>rten<br />

Regelkreisen, <strong>die</strong> sich in verschiedenen<br />

Geräten befinden, muss innerhalb von<br />

maximal der achtfachen Zeit erfolgen, <strong>die</strong> <strong>für</strong><br />

den Durchlauf durch <strong>die</strong> Regelungskaskade<br />

in einem Modul erforderlich ist.<br />

Die Regelungsblöcke müssen eine automatische<br />

Modusumschaltung in Abhängigkeit von<br />

externen oder internen logischen Eingängen<br />

beherrschen.<br />

Die Modusumschaltung soll folgende Punkte<br />

beinhalten:<br />

• Umschaltung Auto/Computer/manuell<br />

• Umschaltung lokale/externe Führungsgröße<br />

8.11.3 Initialisierung<br />

Unter Initialisierung versteht man den Vorgang,<br />

bei dem <strong>die</strong> Werte <strong>für</strong> den Modus, <strong>die</strong><br />

Führungsgröße und den Ausgang (Stellgröße)<br />

eines Regelungsblocks eingestellt werden.<br />

Der Initialisierungsvorgang muss den FOUN-<br />

DATION <strong>Fieldbus</strong>-Standards entsprechen. Eine<br />

Initialisierung soll erfolgen, wenn eine der folgenden<br />

Bedingungen zutrifft:<br />

I. Der Regelungsblock wird eingeschaltet.<br />

II.<br />

Der Modus des Regelungsblocks wird<br />

von manuell nach automatisch, von<br />

manuell nach Kaskade oder von automatisch<br />

nach Kaskade geschaltet.<br />

III. Der Ausgang des Regelungsblocks wird<br />

zu einem Regelungsblock kaska<strong>die</strong>rt, der<br />

gerade initialisiert wird.<br />

Bei Variablen, <strong>die</strong> initialisiert werden, ist folgendermaßen<br />

zu verfahren:<br />

a) Das System muss Fehlalarme, <strong>die</strong> durch<br />

Initialisierung des Algorithmus ausgelöst<br />

werden, unterdrücken.<br />

b) Berechnungen, <strong>die</strong> zeitabhängige Daten<br />

enthalten, sind rückzusetzen.<br />

Führungsgrößen sind zu initialisieren, wenn<br />

der Block eingeschaltet wird. Es muss möglich<br />

sein, den Initialisierungswert zu konfigurieren.<br />

Die Regelungsblöcke müssen <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

bieten, <strong>die</strong> Führungsgröße entweder auf den<br />

Eingangswert zu initialisieren oder <strong>die</strong> letzte<br />

gültige Führungsgröße bei der Initialisierung<br />

beizubehalten.<br />

In einer Regelkreiskaskade muss <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

der Ausgangsnachführung vorhanden<br />

sein. Bei der Ausgangsnachführung führt der<br />

Ausgang des primären Regelkreises <strong>die</strong> Führungsgröße<br />

des sekundären Regelkreises<br />

nach, wenn <strong>die</strong>ser sich entweder in der<br />

manuellen oder automatischen Betriebsart<br />

befindet oder selbst auf Ausgangsnachführung<br />

geschaltet ist.<br />

Wenn entweder <strong>die</strong> Führungsgrößennachführung<br />

oder Ausgangsnachführung aktiv ist,<br />

Revision 02.0 - 63 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

sollte <strong>die</strong>ser Zustand dem Be<strong>die</strong>ner in der<br />

normierten Darstellung deutlich kenntlich<br />

gemacht werden. Dieser Status sollte auch<br />

als Parameter vorliegen, der entweder in<br />

einer grafischen Anzeige oder einem Anwenderprogramm<br />

ausgewertet werden kann.<br />

8.11.4 Berechnungen<br />

Berechnungsvorgänge sind entweder in<br />

Fließkommadarstellung mit physikalischen<br />

Einheiten auszuführen oder gemäß äquivalenter<br />

Verfahren, bei denen keine Skalierung<br />

erforderlich ist.<br />

8.11.5 Regelungsvorgänge<br />

Algorithmen:<br />

• Zur Durchführung von Regelungsfunktionen<br />

sind FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Standardalgorithmen<br />

bereitzustellen. Diese Prozessregelungsfunktionen<br />

sollen mit vordefinierten<br />

Algorithmen mit konfigurierbaren Parametern<br />

ausgeführt werden.<br />

• Die FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Regelungsalgorithmen<br />

sollen gleich sein, unabhängig<br />

davon, ob sie in der Systemsteuerung oder<br />

in den H1-Feldgeräten ausgeführt werden.<br />

Anmerkung:<br />

Um sicherzustellen, dass <strong>die</strong>s auch durchgängig<br />

der Fall ist und bleibt, muss überprüft und<br />

bestätigt werden, dass in einem PID- oder<br />

Regelungsfunktionsblock, der einen Regelkreis<br />

im System ersetzt, der gleiche Algorithmus<br />

verwendet wird und umgekehrt.<br />

Führungsgrößen-Begrenzungswerte<br />

Für alle Führungsgrößen sollten untere und<br />

obere Begrenzungswerte zur Verfügung stehen.<br />

„Windup“-Schutz (Funktion zur Verhinderung<br />

einer Überintegration):<br />

Regelungsfunktionen, <strong>die</strong> integrative Aktionen<br />

beinhalten, sind gegen eine Überintegration<br />

zu schützen. Dieser sogenannte Windup-<br />

Schutz muss <strong>die</strong> integrale Aktion unterbinden,<br />

wenn der Ausgang des Regelungsblocks<br />

begrenzt wird durch beispielsweise<br />

folgende Bedingungen:<br />

• Ausgangswert bei Spannenunter- oder<br />

obergrenze.<br />

• Ausgang bei unterem oder oberem Begrenzungswert.<br />

• Ausgang ist mit dem Führungsgrößeneingang<br />

eines sekundären Regelkreises verbunden,<br />

der begrenzt ist.<br />

• Ausgang ist nicht an ein gültiges Gerät oder<br />

einen gültigen Algorithmus angeschlossen.<br />

• Ausgangsnachführung ist aktiv.<br />

Anmerkung:<br />

Die letzte obengenannte Bedingung trifft nicht<br />

zu, wenn der primäre Regelkreis an einen sekundären<br />

Regelkreis angeschlossen ist, der<br />

sich momentan nicht in Kaskade-Betriebsart<br />

befindet, oder wenn ein Regler wegen eines<br />

Hardwarefehlers <strong>die</strong> Kommunikationsverbindung<br />

mit dem Ausgangsmodul verliert.<br />

Wenn der Windup-Schutz aktiv ist, sollte <strong>die</strong>ser<br />

Zustand dem Be<strong>die</strong>ner in der normierten<br />

Darstellung deutlich kenntlich gemacht werden.<br />

Dieser Status sollte auch als Parameter<br />

vorliegen, der entweder in einer grafischen<br />

Anzeige oder einem Anwenderprogramm<br />

ausgewertet werden kann.<br />

Regelungsfunktionen und Berechnungsfunktionen<br />

sollten <strong>die</strong> Möglichkeit bieten, den<br />

Windup-Parameter durch Mehrebenen-Regelungsstrategien<br />

weiterzugeben.<br />

8.11.6 Überwachung der Regelung und<br />

Ausführung<br />

Das System sollte einen Mechanismus bereitstellen,<br />

<strong>die</strong> Regelungsstrategien, wie sie in<br />

der Systemkonfiguration festgelegt sind, in<br />

Echtzeit anzuzeigen, während sie ausgeführt<br />

werden. Dazu sollten ebenfalls <strong>die</strong> Eingangsund<br />

Ausgangswerte in Echtzeit dargestellt<br />

werden. Wenn eine bestimmte Tag-Nummer<br />

ausgewählt ist, sollte der Be<strong>die</strong>ner <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

haben, eine Taste zu drücken, um <strong>die</strong><br />

Regelungsstrategie anzuzeigen. Um <strong>die</strong>se<br />

Funktionalität bereitzustellen, darf keine<br />

zusätzliche Konfiguration erforderlich sein.<br />

Revision 02.0 - 64 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

8.11.7 Überwachung des Regelkreisverhaltens<br />

Das Automatisierungssystem sollte alle aktiven<br />

Regelkreise überwachen und bei Feststellung<br />

einer Funktionsminderung in einem<br />

der Kreise oder Erkennung abnormaler<br />

Zustände einer Messung, eines Aktuators<br />

oder eines Regelungsblocks einen Merker<br />

setzen. Merker sollten bei folgenden Bedingungen<br />

gesetzt werden:<br />

• Schlechte I/O (Die Prozessgröße des<br />

Blocks ist schlecht, unsicher oder<br />

begrenzt).<br />

• Begrenzte Regelungsaktion (es ist eine<br />

nachgeordnete Bedingung vorhanden, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Regelungsaktion des Blocks begrenzt).<br />

• Modus nicht normal (der tatsächliche<br />

Modus des Blocks entspricht nicht dem,<br />

der als normaler Modus des Blocks festgelegt<br />

wurde).<br />

Für jeden Regelkreis kann ein Variabilitäts-<br />

Index berechnet werden. Dieser Index kann<br />

verwendet werden, um folgende Punkte zu<br />

quantisieren und das Ergebnis grafisch darzustellen:<br />

Regelkreisnutzung; schlechte, unsichere<br />

und begrenzte Messzustände; begrenzte<br />

Regelungsaktion und Prozessvariabilität.<br />

Stark abweichende Variabilität sollte automatisch<br />

gekennzeichnet werden.<br />

Diese Fähigkeit sollte ein Standard-Leistungsmerkmal<br />

des Systems sein, es sollte<br />

kein zusätzlicher Aufwand zur Realisierung<br />

erforderlich sein. Das System muss automatisch<br />

erkennen, wenn neue Regelungsmodule<br />

hinzugefügt oder vorhandene aus der Konfiguration<br />

entfernt werden und bei Benutzung<br />

automatisch <strong>die</strong> Überwachung des Regelkreisverhaltens<br />

aktivieren.<br />

8.12 System-Konfigurationswerkzeuge<br />

8.12.1 Konfigurationswerkzeug<br />

Ein Konfigurationswerkzeug sollte bereitgestellt<br />

werden, um Datenbank- und Konfigurationsdaten<br />

zu erzeugen oder zu ändern. Bei<br />

der Eingabe sollte eine grafische Verbindung<br />

der Blöcke möglich sein oder sie sollte über<br />

vorgegebene Eingabefelder erfolgen. Das<br />

Werkzeug sollte den Be<strong>die</strong>ner interaktiv<br />

Schritt <strong>für</strong> Schritt durch <strong>die</strong> Konfigurationsprozedur<br />

führen und den erfolgreichen<br />

Abschluss der einzelnen Eingabeaktionen<br />

bestätigen. Es dürfen nur <strong>die</strong> zutreffenden<br />

Informationen, <strong>die</strong> auf den vorhergehenden<br />

Eingaben beruhen, abgefragt werden.<br />

Für <strong>die</strong> herkömmliche und <strong>die</strong> auf FOUNDATION<br />

<strong>Fieldbus</strong> basierende Steuerung soll ein gemeinsames<br />

Konfigurationswerkzeug verwendet<br />

werden. Es soll <strong>die</strong> Auswahl der Lokalität<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Regelung in der Systemsteuerung<br />

oder in Feldgeräten erlauben. Die Konfiguration<br />

des Regelungsmoduls muss gleich sein,<br />

unabhängig davon, wo es sich befindet.<br />

Das Konfigurationswerkzeug sollte <strong>die</strong> „Drag<br />

and Drop“-Funktionalität bieten, um Konfigurationsdaten<br />

von einer Stelle an eine andere<br />

zu bewegen oder zu kopieren.<br />

Es sollte möglich sein, <strong>die</strong> Ausführung eines<br />

konfigurierten Moduls zu stoppen, einen einzelnen<br />

Block oder Schritt einmal auszuführen,<br />

Haltepunkte zu setzen, bei denen <strong>die</strong> Ausführung<br />

an einem bestimmten Punkt angehalten<br />

wird oder spezifische Werte einzugeben, <strong>die</strong><br />

das tatsächliche Signal übersteuern – und<br />

das alles, ohne andere Module, <strong>die</strong> möglicherweise<br />

im gleichen Regler laufen, zu<br />

beeinflussen.<br />

Das Konfigurationswerkzeug muss auch ein<br />

Hilfesystem aufweisen, um dem Be<strong>die</strong>ner<br />

Hilfestellungen bei der Konfiguration zu<br />

geben.<br />

8.12.2 Konfigurationsanzeigen<br />

Zur Unterstützung bei der Systemkonfiguration<br />

sind Konfigurationsanzeigen bereitzustellen.<br />

Alle Anzeigen und Tag-Nummern sollten<br />

sich in einer globalen Datenbank befinden,<br />

auf <strong>die</strong> vom gesamten System aus<br />

zugegriffen werden kann. Es sollte keine<br />

Abbildung von Daten zwischen den Systemen<br />

erforderlich sein.<br />

Die Anzeige folgender Punkte sollte unter-<br />

Revision 02.0 - 65 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

stützt werden:<br />

• Alle Tag-Nummern im System,<br />

• Alle Parameter <strong>für</strong> jedes Tag, einschließlich<br />

(sofern zutreffend) Tag-ID, Tag-<br />

Beschreibung, Hardware-Adresse,<br />

Abgleichkonstanten, Kommentare zum Tag,<br />

Algorithmen, <strong>die</strong> sich auf das Tag beziehen<br />

und Einzelheiten zu Ein- und Ausgängen.<br />

• Alle konfigurierbaren Tasten (oder Softkeys)<br />

und ihre Funktion.<br />

• Alle Hardware-Module im System und <strong>die</strong><br />

Konfigurationsparameter <strong>für</strong> jedes einzelne.<br />

Eine Hilfsfunktion wie kopieren/einfügen oder<br />

eine „Mustervorlage“ sollte vorhanden sein,<br />

um <strong>die</strong> Erstellung mehrerer Tags mit gleichen<br />

Parametern (bis auf kleinere Unterschiede wie<br />

Tag-ID und I/O-Adresse) zu erleichtern. Diese<br />

Mustervorlage sollte einmal erstellt werden<br />

und dann als Basis <strong>für</strong> jedes Tag verwendet<br />

werden können. Es muss möglich sein, mehrere<br />

Mustervorlagen zu definieren und abzuspeichern.<br />

Sie sollen auf einfache Weise aufgerufen<br />

werden können.<br />

Es sollte möglich sein, eine Reihe aufeinanderfolgender<br />

Tastendrücke als Makro abzuspeichern,<br />

das mit einer einzigen Be<strong>die</strong>neraktion<br />

ausgeführt werden kann.<br />

Zusätze, Änderungen und Löschvorgänge in<br />

der Konfiguration müssen automatisch eine<br />

Aktualisierung aller Module und Tags auslösen,<br />

<strong>die</strong> davon betroffen sind.<br />

Konfigurationsänderungen sollten durch eine<br />

Bestätigungssequenz abgeschlossen werden,<br />

bei der eine abschließende Freigabe-Bestätigung<br />

durch den Be<strong>die</strong>ner erforderlich ist,<br />

bevor <strong>die</strong> Änderungen in das Automatisierungssystem<br />

geladen werden.<br />

Wenn Konfigurationsdaten in das Automatisierungssystem<br />

hinunterzuladen sind, sollen<br />

unzulässige Konfigurationseinträge gekennzeichnet<br />

und <strong>die</strong> betroffenen Parameter angezeigt<br />

werden.<br />

Es muss möglich sein, sämtliche Datenbankund<br />

Konfigurationsdaten sowohl auf der<br />

Festplatte als auch – zur Datensicherung –<br />

auf wechselbaren Me<strong>die</strong>n, ohne das System<br />

Offline zu schalten, zu speichern.<br />

Es muss möglich sein, ein redundantes<br />

Online-Speichermedium <strong>für</strong> <strong>die</strong> Konfigurations-Datenbank<br />

zu betreiben.<br />

Es muss möglich sein, einen unabhängigen<br />

Kreis eines Mehrkreis-Prozess-Regelungsmoduls<br />

zu ändern, zu löschen oder hinzuzufügen,<br />

ohne <strong>die</strong> anderen Kreise zu beeinflussen.<br />

Das Hinzufügen neuer H1-Feldgeräte soll<br />

vom System automatisch ohne manuelles<br />

Eingreifen erkannt werden. Neue Geräte sollen<br />

sich automatisch der Datenbank als freie<br />

Geräte mitteilen. Als Geräteadressen sind<br />

ganze Dezimalzahlen zu verwenden. Die<br />

hexadezimale Adressierung soll nicht verwendet<br />

werden.<br />

8.12.3 Tag-Parameter<br />

Alle Tags sind mindestens mit den folgenden<br />

Parametern zu versehen:<br />

• Tag-ID bzw. Tag-Nummer<br />

• Tag-Beschreibung<br />

• Tag-Typ<br />

• Alarmbedingungen<br />

Die Tag-Nummer soll systemweit eindeutig<br />

sein und der Zugriff auf alle Tag-Parameter<br />

soll direkt über <strong>die</strong> Tag-Nummer möglich<br />

sein. Das System soll <strong>die</strong> Möglichkeit bieten,<br />

bei Geräten mit mehreren Zuständen freie<br />

alphanumerische Beschreibungen <strong>für</strong> jeden<br />

Zustand zu erstellen. Für jedes Gerät mit<br />

mehreren Zuständen sollen vier Zustandsbeschreibungen<br />

möglich sein (z.B. offen,<br />

geschlossen, Zwischenstellung und Störung<br />

<strong>für</strong> ein MOV (motorbetriebenes Ventil)).<br />

8.12.4 Physikalische Einheiten<br />

Jedem Analogeingang, -ausgang und Regelungsblock<br />

ist eine physikalische Einheit<br />

zuzuweisen. Es muss möglich sein, <strong>die</strong>se<br />

Kennzeichnung automatisch zusammen mit<br />

dem Wert anzuzeigen, wenn auf den betref-<br />

Revision 02.0 - 66 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

fenden Eingang, Ausgang oder Regelungsalgorithmus<br />

zugegriffen wird.<br />

8.12.5 Konfigurationsstation<br />

Es muss möglich sein, mehr als eine Konfigurationsstation<br />

im System zu installieren. Zur<br />

Durchführung der kompletten herkömmlichen<br />

und FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Konfiguration, Datenbankgenerierung<br />

und von Änderungen<br />

darf aber nur eine einzige Konfigurationsstation<br />

erforderlich sein. Jedoch sollte es<br />

ebenfalls möglich sein, mehrere Konfigurationsstationen<br />

gleichzeitig <strong>für</strong> Konfiguration,<br />

Datenbankgenerierung und <strong>die</strong> Durchführung<br />

von Änderungen einzusetzen.<br />

Das Automatisierungssystem sollte eine einzige<br />

globale Konfigurationsdatenbank besitzen,<br />

<strong>die</strong> von allen Systemkomponenten geteilt<br />

wird. Es darf <strong>für</strong> den Anwender nicht notwendig<br />

sein, gleiche Daten oder Konfigurationen<br />

mehr als einmal einzugeben.<br />

8.12.6 Systemzugang<br />

Der Zugang zu Funktionen des Automatisierungssystems<br />

muss durch ein Passwortsystem<br />

oder andere eindeutige Identifikationsverfahren<br />

wie beispielsweise eine biometrische<br />

Identifizierung geschützt sein. Es<br />

muss möglich sein, einzelne Benutzer mit<br />

festgelegten individuellen Zugangsberechtigungen<br />

zu versehen. Es soll außerden möglich<br />

sein, Benutzergruppen zu definieren. Alle<br />

zu einer Gruppe gehörenden Benutzer verfügen<br />

über <strong>die</strong> gleichen Privilegien. Es muss<br />

auch möglich sein, den Zugang eines Benutzers<br />

auf bestimmte Anlagenbereiche zu<br />

begrenzen.<br />

Mindestens folgende Zugangsprivilegien<br />

müssen vorhanden sein:<br />

• Be<strong>die</strong>nfunktionen ausführen<br />

• Optimierungsfunktionen ausführen<br />

• Downloadfunktionen ausführen<br />

• Zugang zu einzelnen Anlagenbereichen<br />

• Systemadministratorfunktionen ausführen<br />

Die Passworte <strong>für</strong> das Automatisierungssystem<br />

sollen global <strong>für</strong> <strong>die</strong> ganze Datenbank<br />

sein.<br />

8.13 Anzeigen<br />

8.13.1 Normierte Anzeigen<br />

Normierte Anzeigen sollen dynamische Prozess-<br />

und Statusinformationen eines einzelnen<br />

Regelkreises enthalten und dem Be<strong>die</strong>ner<br />

ermöglichen, Werte der Regelungsparameter<br />

oder den Modus des Regelkreises zu<br />

ändern.<br />

Das System sollte <strong>für</strong> jedes Tag automatisch<br />

eine normierte Darstellung bereitstellen. Es<br />

soll <strong>für</strong> den Anwender nicht erforderlich sein,<br />

selbst eine normierte Anzeige <strong>für</strong> jedes Tag<br />

oder jedes Regelungsmodul erstellen zu müssen.<br />

Ein Fenster mit der normierten Anzeige soll<br />

automatisch geöffnet werdeb, wenn <strong>die</strong> entsprechende<br />

Stelle in einer Prozessgrafik mit<br />

der Maus ausgewählt wird.<br />

Normierte Darstellungen sollen <strong>die</strong> folgenden<br />

Informationen enthalten (sofern zutreffend):<br />

• Tag-Nummer.<br />

• Tag-Beschreibung.<br />

• Prozesseingang, Führungsgröße und<br />

Ausgangswerte in numerischer Form mit<br />

physikalischen Einheiten.<br />

• Prozesseingang, Führungsgröße und<br />

Ausgangswerte in Balkendarstellung.<br />

• Betriebsartanzeige <strong>für</strong> automatischen/<br />

manuellen Modus und Status lokal/extern<br />

der Führungsgröße.<br />

• Visuelle Kenntlichmachung des Alarmzustands.<br />

• Symbolische und alphanumerische Anzeige<br />

der diskreten Zustände sowohl <strong>für</strong> Geräte<br />

mit zwei als auch <strong>für</strong> Geräte mit mehreren<br />

Zuständen.<br />

• Gerätestatus (OOS, IMAN, MAN, AUTO).<br />

Es soll möglich sein, in einer normierten<br />

Anzeige <strong>die</strong> folgenden Regelungsaktionen<br />

auszulösen:<br />

• Modusänderung des Regelungsblocks.<br />

• Änderung der Führungsgröße und weiterer<br />

vom Be<strong>die</strong>ner einstellbarer Parameter.<br />

• Ausgabe von Befehlen <strong>für</strong> Multi-Zustands-<br />

Geräte.<br />

Revision 02.0 - 67 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Softwarekonfiguration</strong><br />

• Einstellung des Ausgangs im manuellen<br />

Betrieb.<br />

Auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Steuerung und Anzeige von<br />

Multi-Zustands-Geräten ist eine einzelne normierte<br />

Darstellung zu verwenden. Beispielsweise<br />

soll ein motorbetriebenes Ventil <strong>die</strong><br />

Zustände Offen, Geschlossen, Zwischenstellung<br />

und Störung anzeigen.<br />

8.13.2 Statusanzeigen <strong>für</strong> das<br />

Kommunikationssystem<br />

Standardanzeigen sollten den Betriebszustand<br />

des Kommunikationssystems anzeigen.<br />

Die Kommunikationsparameter jedes Moduls,<br />

das an das Kommunikationssystem angeschlossen<br />

ist, sind darzustellen (Online,<br />

Offline, Gestört, Primär-Störung, Backup-<br />

Störung).<br />

Die Ergebnisse von Selbstdiagnoseprüfungen<br />

sind in Online-Anzeigen darzustellen. Die<br />

Fehlerdiagnose sollte detailliert genug sein,<br />

um festzustellen, welche Platinen, Module<br />

oder Geräte gestört sind. Die Anzeigen sind<br />

so zu gestalten, dass sie dem Wartungs- und<br />

technischen Personal bei der Auffindung von<br />

Fehlern im System und den Kommunikationspfaden<br />

eine Hilfestellung bieten. Die verschiedenen<br />

Kategorien der Diagnoseanzeigen<br />

müssen hierarchisch organisiert sein.<br />

Es muss möglich sein, <strong>die</strong> protokollierten<br />

Ereignisse zeitlich (aufsteigende oder absteigende<br />

Reihenfolge) oder nach Typ zu sortieren.<br />

Der Be<strong>die</strong>ner sollte außerdem <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

haben, <strong>die</strong> Ereignisse aufgrund bestimmter<br />

Kriterien wie Zeit, Tag-Nummer,<br />

Bereichsname oder spezifische Ereignisse zu<br />

filtern. Ereignisse und historische Trendinformationen<br />

<strong>für</strong> ein Regelungsobjekt sollten in<br />

einer zusammengefassten Ansicht dargestellt<br />

werden können.<br />

Alle Ereignisse sollen direkt am Ursprungsort<br />

mit Zeitstempel versehen werden. Ereignisse,<br />

<strong>die</strong> in einem Regler erzeugt werden, sind im<br />

Regler mit Zeitstempel zu versehen. Solche,<br />

<strong>die</strong> in einer Be<strong>die</strong>nstation erzeugt werden,<br />

werden auch in der Be<strong>die</strong>nstation mit Zeitstempel<br />

versehen.<br />

Der Ausdruck aller möglichen Ansichten der<br />

Ereignisdarstellung muss mit einer entsprechenden<br />

Druckfunktion möglich sein.<br />

Die Kommunikations-Diagnoseanzeigen sollten<br />

Fehler in jedem der redundanten Pfade<br />

anzeigen.<br />

Alle Ereignisse, <strong>die</strong> vom System erzeugt werden,<br />

sind zu sammeln und in chronologisch<br />

aufsteigender Reihenfolge in einer Ereignisdatenbank<br />

auf der Festplatte einer oder mehrerer<br />

ausgewählter Be<strong>die</strong>nstationen zu protokollieren.<br />

Die Ereignisse sind vom Ereignisgenerator<br />

mit einem Zeitstempel zu versehen.<br />

Ereignisse und zugehöriger Zeitstempel werden<br />

zur Sammlung an den „Event handler“<br />

übergeben.<br />

Revision 02.0 - 68 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Dokumentation<br />

9.0 <strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> FOUNDATION<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Dokumentation<br />

Für den Entwurf und zur Unterstützung der<br />

Wartung von <strong>Fieldbus</strong>-Installationen wird ein<br />

integriertes Entwurfs- und Dokumentierungs-<br />

System empfohlen. Das System sollte eine<br />

Datenbank mit Import- und Export-Funktionalität<br />

beinhalten, projektunterstützende Entwurfsberechnungen<br />

bereitstellen und über ein<br />

CAD-System verfügen, das <strong>die</strong> Daten der<br />

Projektdatenbank verwenden kann. Nach<br />

dem Erstentwurf sind Werkzeuge zur Verwaltung<br />

von Änderungen (MOC) und historische<br />

Funktionen bezüglich Änderungen bei<br />

der Geräteausstattung sehr hilfreich.<br />

Der Entwurf von FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Systemen<br />

erfordert <strong>die</strong> gleiche Dokumentationsstruktur<br />

wie der Entwurf herkömmlicher<br />

Steuer- und Regelungssysteme. Einige Dokumente<br />

sind jedoch an <strong>die</strong> Erfordernisse der<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Architektur anzupassen.<br />

Änderungen, zusätzliche oder entfallende<br />

Dokumente entsprechend den Anforderungen<br />

des FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> sind nachfolgend<br />

aufgeführt. Die <strong>für</strong> FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> erforderlichen<br />

Dokumentationsunterlagen, Daten<br />

und Zeichnungen müssen mindestens <strong>die</strong> folgenden<br />

Punkte beinhalten:<br />

Dokument<br />

Verzeichnis der erforderlichen Dokumentation<br />

Für den Entwurf<br />

erforderl.<br />

Nach Fertigstellung<br />

dauerhaft abzulegen<br />

Systemzeichnung Ja Ja<br />

Netzwerk/Segmentpläne Ja Ja<br />

Orts-, Anlagen- und Geländepläne Ja Nein<br />

Gebäudepläne Ja Nein<br />

Installationszeichnungen Ja Nein<br />

Prozessleittechnik-Schaltpläne Ja Ja<br />

Geräteindex/Datenbank Ja Ja<br />

Geräte-Datenblätter Ja Ja<br />

Materialanforderungen Ja Nein<br />

Dokumentation des Herstellers Ja Ja<br />

Netzwerk/Segment-Prüfformular Nein Ja<br />

Risikoabschätzungen der Ventile Ja Nein (anderswo abgelegt)<br />

Logik-Schaltpläne Ja Ja<br />

Funktions- u. Regelungsbeschreibungen Ja Ja<br />

Tabelle 9.1 Verzeichnis der erforderlichen <strong>Fieldbus</strong>-Dokumentation<br />

Revision 02.0 - 69 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Dokumentation<br />

Sämtliche Dokumente sind dem Auftraggeber<br />

in einem elektronischen Format zu übermitteln,<br />

das zu seiner Softwareausstattung kompatibel<br />

ist und das er zuvor spezifiziert hat.<br />

Ausnahmen davon sind schriftlich festzulegen.<br />

9.1 Zeichnungen<br />

9.1.1 Systemzeichnungen<br />

Vom Lieferanten ist ein Netzwerk-Topologie-<br />

Plan anzufertigen, aus dem ersichtlich wird,<br />

wie alle Netzwerke, Regler, Kommunikationspfade,<br />

Datenverläufe und Be<strong>die</strong>nstationen<br />

verbunden sind.<br />

Dieser Plan soll ein reiner Funktionsplan sein<br />

und darstellen, wie jedes System mit den<br />

anderen verbunden ist. Er enthält nicht <strong>die</strong><br />

Geräte in einzelnen Netzwerken/Segmenten,<br />

obwohl er angeben sollte, wo oder in welcher<br />

Betriebseinheit jedes <strong>die</strong>ser Segmente installiert<br />

ist.<br />

9.1.2 Segmentpläne – Netzwerkpläne<br />

Enthält ein H1-Segment einen Regelkreis,<br />

sind <strong>die</strong> herkömmlichen Regelkreisdiagramme<br />

durch Netzwerk/Segmentpläne zu ersetzen,<br />

<strong>die</strong> alle Geräte, <strong>die</strong> an ein Leiterpaar<br />

angeschlossen sind, in einer einzigen Zeichnung<br />

darstellen.<br />

Wenn sich Regelkreise über mehrere Segmente<br />

erstrecken oder konventionelle I/O<br />

enthalten, ist ein herkömmliches Regelkreisdiagramm<br />

erforderlich (zusätzlich zu Netzwerk/Segmentplänen).<br />

Anmerkung:<br />

Ein Netzwerk/Segmentplan, der alle Geräte<br />

eines Regelkreises zeigt, ist ein Hardware-<br />

Verdrahtungsplan, der zur Anzeige der physikalischen<br />

Verbindungen und des Layouts des<br />

betreffenden Netzwerks/Segments <strong>die</strong>nt.<br />

Die softwarebezogenen Informationen, <strong>die</strong><br />

Anzeige, Funktionsblöcke und Konfigurationsdaten<br />

enthalten, brauchen hier nicht dargestellt<br />

zu werden.<br />

Zusätzlich zu den Informationen in Standard-<br />

Regelkreisdiagrammen müssen Netzwerk/<br />

Segmentpläne <strong>die</strong> folgenden FF-systemspezifischen<br />

Einzelheiten enthalten:<br />

• Der Titelblock soll den „Netzwerknamen“<br />

enthalten. Der Netzwerkname besteht aus<br />

Reglername, Kartennummer und Port-<br />

Nummer. Beispiel: Wenn der Reglername<br />

„01“, <strong>die</strong> Kartennummer „08“ ist und der<br />

Port 1 verwendet wird, ist der Netzwerk/<br />

Segmentname „ISD-010801“.<br />

• Alle Netzwerkanschlüsse einschließlich H1-<br />

Schnittstellenkarte, Gesamt-Spannungsversorgung,<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Spannungsversorgung,<br />

Feldgeräte, Anschlüsse,<br />

Anschlussboxen und Abschlusswiderstände.<br />

• Alle Tag-Nummern von Netzwerken/Segmenten<br />

und Feldgeräten. Alle Stichleitungen<br />

sind mit der Tag-Nummer des daran<br />

angeschlossenen Instruments zu versehen.<br />

Alle Kabellängen sind anzugeben (falls<br />

erforderlich, mit dem berechneten Spannungsabfall).<br />

• Die von der betreffenden Organisation<br />

gewählte Philosophie zur Risikoabschätzung<br />

und Netzwerkbelastung ist deutlich auf<br />

dem ISD zu vermerken.<br />

• Das Backup-LAS-Gerät ist zu kennzeichnen.<br />

• Die Positionen der Abschlusswiderstände<br />

sind deutlich zu kennzeichnen.<br />

9.1.3 Orts-, Anlagen- und Geländepläne<br />

Um exakt <strong>die</strong> Länge der <strong>Fieldbus</strong>-Stichleitungen<br />

und Netzwerk/Segmentkabel<br />

bestimmen zu können, sind Pläne erforderlich,<br />

aus denen <strong>die</strong> genaue örtliche Lage (in<br />

allen drei Dimensionen) der Komponenten<br />

hervorgeht. Diese Informationen müssen<br />

schon so früh wie möglich zu Beginn eines<br />

Projekts in ausreichender Genauigkeit vorliegen,<br />

da sie eine Grundlage <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Systementwurf bilden.<br />

9.1.4 Gebäudepläne<br />

Zeichnungen, <strong>die</strong> zeigen, wo <strong>die</strong> einzelnen<br />

Geräte innerhalb der Gebäudestrukturen<br />

lokalisiert sind.<br />

Revision 02.0 - 70 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Dokumentation<br />

9.1.5 Installationszeichnungen<br />

Detaillierte Zeichnungen, <strong>die</strong> zeigen, wie <strong>die</strong><br />

Geräte <strong>für</strong> <strong>die</strong> vorgegebenen Aufgaben zu<br />

montieren sind. Oft kann <strong>die</strong>s eine Schemazeichnung<br />

sein, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Montage der Geräte<br />

<strong>für</strong> typische Montagebedingungen darstellt.<br />

9.1.6 Prozessleittechnik-Schaltpläne (P&ID)<br />

Die Prozessleittechnik-Schaltpläne repräsentieren<br />

den Prozessfluss, wo <strong>die</strong> Steuer- und<br />

Regeleinrichtungen an <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Rohrleitungen, Kessel etc. angeschlossen<br />

sind und wie <strong>die</strong> Prozesskomponenten zusammenarbeiten.<br />

Werden Multivariablen-Geräte verwendet,<br />

sind alle Funktionen des Feldgeräts mit der<br />

gleichen Tag-Nummer, der eine Ergänzung <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> jeweilige Funktion vorangestellt ist, zu<br />

kennzeichen. Beispielsweise könnte ein<br />

Massedurchfluss-Messumformer FT123 und<br />

TT123 beinhalten. Ein Regelungsventil mit<br />

PID-Regelung könnte FV-100 und FC-100<br />

beinhalten. Alternativ könnte <strong>die</strong>ses Ventil<br />

auch mit FCV-100 benannt werden.<br />

Multivariable Messumformer sind im P&ID-<br />

Schaltplan wie folgt darzustellen:<br />

FT<br />

123<br />

TT<br />

123<br />

Die <strong>Fieldbus</strong>-Instrumentierung ist in den<br />

P&ID-Plänen gemäß dem jeweiligen Firmenstandard<br />

darzustellen mit den folgenden<br />

Ausnahmen:<br />

• Als Leitungssymbol <strong>für</strong> FF-Signalverdrahtungen<br />

ist eine von ausgefüllten Kreisen<br />

unterbrochene Linie zu verwenden:<br />

• • •<br />

• Die Kreise, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Regelungsfunktion oder<br />

logische Funktion symbolisieren, sind getrennt<br />

von der Hardware darzustellen, in der<br />

sie enthalten sind.<br />

Anmerkung:<br />

PID-, Selektor- oder arithmetische Funktionsblöcke<br />

sind im P&ID nur funktionell zu<br />

symbolisieren (d.h. nicht im gleichen Symbol<br />

des Geräts, in dem sie sich befinden).<br />

Alle Funktionen innerhalb des gleichen Feldgeräts<br />

sind mit der gleichen Tag-Nummer, der<br />

eine Ergänzung <strong>für</strong> <strong>die</strong> jeweilige Funktion vorangestellt<br />

ist, zu kennzeichen.<br />

Anmerkung:<br />

Bei Verwendung beispielsweise eines multivariablen<br />

Coriolis-Durchflussmessumformers<br />

wären <strong>die</strong> Tag-Nummern FT-1010, DT-1010<br />

und TT-1010 <strong>für</strong> Durchfluss, Dichte bzw.<br />

Temperatur.<br />

Die folgende Abbildung zeigt <strong>die</strong> <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Symbolik in einem P&ID-Plan.<br />

Multivariable <strong>Fieldbus</strong>-Messumformer (z.B.<br />

mehrere Prozess-Messgrößen vom gleichen<br />

Messumformer) sind im Plan als verbundene<br />

Kreise zu symbolisieren.<br />

Bei der Darstellung multivariabler Messumformer<br />

ist <strong>die</strong> primäre Variable über der sekundären<br />

Variablen und in Fettschrift darzustellen.<br />

FT<br />

LC<br />

FC<br />

Abbildung 9.1 <strong>Fieldbus</strong>-Symbolik im P&ID-Plan einer<br />

Kaskadenregelung<br />

FV<br />

LT<br />

Revision 02.0 - 71 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Dokumentation<br />

Nachfolgend ein weiteres Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Fieldbus</strong>-Symbolik in einem P&ID-Plan eines<br />

Abschaltsystems:<br />

FT<br />

FC<br />

Abbildung 9.2 <strong>Fieldbus</strong>-Symbolik im P&ID-Plan eines<br />

Abschaltsystems<br />

9.1.7 In einem Geräteindex sind <strong>für</strong> jedes<br />

Gerät folgende Informationen aufzuführen:<br />

• Ob es sich bei dem Gerät um ein <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Gerät handelt oder nicht<br />

• <strong>Fieldbus</strong>-Typ<br />

• Software-Revision<br />

• Funktionsblöcke<br />

9.2 Beschreibung der Regelkreise<br />

Als Teil der Dokumentation ist eine Beschreibung<br />

<strong>für</strong> alle typischen Funktionsblöcke und<br />

Regelungsmodule zu erstellen, <strong>die</strong> Einzelheiten<br />

zu den Parametereinstellungen und<br />

dem Betrieb der nachfolgenden Blöcke/Module<br />

beschreibt. Die Beschreibung soll ebenfalls<br />

eine Diskussion der Parameterkonfiguration<br />

und des Betriebs <strong>für</strong> <strong>die</strong> Status-<br />

Signale, <strong>die</strong> Feststellung ungültiger Werte,<br />

Umschaltung im Fehlerfall, Initialisierung,<br />

Anti-Reset Windup (Funktion zur Verhinderung<br />

einer Überintegration) usw. enthalten.<br />

9.3 Geräteindex/Datenbank<br />

Die Dokumentation muss einen Index oder<br />

eine Datenbank enthalten, in der alle Geräte<br />

aufgeführt sind, <strong>die</strong> <strong>für</strong> ein bestimmtes<br />

Projekt oder eine Anlage eingesetzt werden.<br />

Es muss mindestens möglich sein, anhand<br />

der Geräte-Tag-Nummer das zugehörige<br />

Datenblatt des Geräts aufzufinden. Viele<br />

I<br />

FY<br />

FV<br />

kommerzielle Produkte enthalten <strong>die</strong> zugehörigen<br />

Datenblätter in der gleichen Datenbank.<br />

9.4 Geräte-Datenblätter<br />

9.4.1 Der ausführende Vertragsunternehmer<br />

ist verpflichtet, <strong>die</strong> zutreffenden Datenblätter<br />

der eingesetzten konventionellen Geräte und<br />

zusätzlich <strong>die</strong> ergänzenden <strong>Fieldbus</strong>-Datenblätter<br />

zu vervollständigen.<br />

9.4.2 Die Datenblätter der FOUNDATION-<strong>Fieldbus</strong>-Geräte<br />

müssen über <strong>die</strong> Standard-Gerätedaten<br />

hinaus zusätzlich <strong>die</strong> folgenden<br />

Daten enthalten:<br />

• LAS-Fähigkeit (ja/nein)<br />

• Minimale Betriebsspannung (V DC)<br />

• Ruhestrombedarf (mA)<br />

• Polaritätsabhängiger Anschluss (ja/nein)<br />

• DEV-Revision<br />

• DD-Revisionsstufe<br />

• CF-Revision<br />

• Kanalnummern und Beschreibung<br />

(z.B. Kanal 1 - Sensor 1,<br />

Kanal 2 - Gehäusetemperatur,<br />

Kanal 3 - Sensor 2 etc.)<br />

• Verfügbare Funktionsblöcke (z.B. AI_1,<br />

AI_2, PID_1 etc.)<br />

9.5 Materialbedarf<br />

Alle Material-Anforderungsunterlagen sind zu<br />

vervollständigen und der Einkaufsabteilung zu<br />

übergeben, damit <strong>die</strong>se <strong>die</strong> benötigten Teile<br />

mit dem normalen firmenüblichen Bestellverfahren<br />

beschaffen kann.<br />

9.6 Dokumentation des Herstellers<br />

9.6.1 Die Produkt-Be<strong>die</strong>nungsanleitungen<br />

und -Dokumentationen sind in elektronischer<br />

und gedruckter Form zu liefern und müssen<br />

mindestens umfassen:<br />

Installationshandbücher:<br />

Herstellerspezifische Dokumentation mit<br />

Anweisungen, wie <strong>die</strong> Geräte zu installieren,<br />

in Betrieb zu nehmen und zu warten sind.<br />

Revision 02.0 - 72 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Dokumentation<br />

Diese Handbücher sollten so früh wie möglich<br />

im Entwurfsprozess zur Verfügung stehen<br />

und Maßzeichnungen enthalten.<br />

Produkt-Spezifikationen:<br />

Informationen zu den Geräteparametern, mindestens<br />

einschließlich Funktionsblöcken (mit<br />

Ausführungszeiten), Angaben zu Abmessungen,<br />

Leistungsbedarf, und weiteren Daten,<br />

zumindest <strong>die</strong> Daten des betreffenden<br />

Geräte-Datenblatts.<br />

Trainings-Handbücher:<br />

Ausführliche Anleitungen (elektronisch und<br />

gedruckt) zur ordnungsgemäßen Installation,<br />

Inbetriebnahme und Wartung der Geräte.<br />

Empfohlene Ersatzteilhaltung:<br />

Beschreibung (elektronisch und gedruckt) der<br />

erforderlichen Ersatzteile, bezogen auf <strong>die</strong><br />

fieldbusspezifischen Aspekte eines Geräts.<br />

Anmerkung:<br />

Vorzugsweise sollten <strong>die</strong> Dokumente in<br />

elektronischem Format vorliegen.<br />

9.7 Wartungshandbücher<br />

Der ausführende Vertragsunternehmer ist <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Bereitstellung der Wartungsunterlagen,<br />

wie nachfolgend aufgeführt, verantwortlich.<br />

Kopien des Anlagen-Wartungshandbuchs <strong>für</strong><br />

alle Teile der Anlage. Es sollen enthalten sein:<br />

• Wartungs-Zeitpläne<br />

• Wartungsverfahren<br />

• Eine Ersatzteilliste einschließlich<br />

Teilenummern, Preisen und Lieferzeiten des<br />

Originalherstellers.<br />

• Eine Referenzliste, wo detaillierte<br />

Zeichnungen des Herstellers zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Der Lieferant soll dem Endanwender <strong>die</strong> Dokumentation<br />

zusätzlich zur gedruckten Form<br />

auch in elektronischer Form zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Revision 02.0 - 73 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Dokumentation<br />

<strong>Fieldbus</strong> Datenblatt<br />

Tag-Nummer:<br />

<strong>Fieldbus</strong> Basis-Funktionsblöcke<br />

Segmentinformation<br />

Analogeingang (AI)__________Nummer<br />

Arithmetik (A) _ Ausführungszeit (ms) Digitalalarm<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

(DA) ___ Ausführungszeit (ms)<br />

Diskreteingang (DI)__________Nummer<br />

Berechnung (C) Ausführungszeit (ms) Analogalarm<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

(AA) ___ Ausführungszeit (ms)<br />

Bias (B)__________Nummer<br />

________Ausführungszeit (ms) Totzeit (D) _ Ausführungszeit (ms)<br />

____Manuelles Laden (ML)<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

____Komplexer Analogausgang (CAO)<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

____Proportional/Integral/Derivativ (PID)<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

Schrittausgangs-PID (SOPID)<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

Analogausgang (AO)__________Nummer<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

____Sollwertgeber (SPG)<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

Diskretausgang (DO)<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

____Funktionsbildner (SC)<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

____Regelungswähler (CS)<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

____Digitale Be<strong>die</strong>ner-Schnittstelle (DHI)<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

____Proportional/Derivativ (PD)<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

____ _________________________<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

Verhältnis (RA) _ Ausführungszeit (ms) Gerät:<br />

1.1.1.4 Erweiterte Funktionsblöcke Segment #:<br />

Impulseingang (PI) _ Ausführungszeit (ms) Link-Master (LAS)-kompatibel: JA NEIN<br />

____Komplexer Diskretausgang (CDO)<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

____Geräteregelung (DC)<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

____Anzeige /Summierer (IT)<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

____Analoge Be<strong>die</strong>ner-Schnittstelle (AHI)<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

1.1.1.1 Eingabewähler (IS)<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

____Vorhalt-/Verzögerungs-Regler (LL)<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

____Ausgangsverteiler (OS)<br />

________Ausführungszeit (ms)<br />

Timer (TMR)<br />

_ Ausführungszeit (ms)<br />

Geräte-Strombedarf (mA):<br />

Geräte-Einschaltstrom (mA):<br />

Minimalspannung des Geräts (Lift-Off):<br />

Gerätekapazität:<br />

Polaritätsempfindlich: JA NEIN<br />

Lage der Segmentterminatoren:<br />

ITK Revision, dass das Gerät überprüft wurde mit:<br />

VCR’s:<br />

DD Revision:<br />

CFF Revision:<br />

Anmerkungen<br />

Daten aller Erweiterten oder Nicht-Standard-Funktionsblöcke<br />

sind hier vom Händler einzutragen.<br />

Vom Händler sind alle durch ihn eingerichteten Diagnose-<br />

/Erweiterten Diagnose-Funktionen einzutragen.<br />

1. Alle <strong>Foundation</strong> <strong>Fieldbus</strong>-Geräte werden werksseitig<br />

konfiguriert, wobei <strong>die</strong> Instrumenten-Tagnr. der Geräte-<br />

Tagnr. entspricht.<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Datenblatt<br />

Projektnr.:<br />

00000-000-00<br />

ANLAGE :<br />

REV<br />

ORT:<br />

DATUM<br />

GEBIET : VON GENEHMIGT:<br />

VERTRAGS-Nr.:<br />

REQ. Nr.:<br />

Revision 02.0 - 74 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Dokumentation<br />

FOUNDATION FIELDBUS<br />

Datenblatt zum Intelligenten Druck-Messumformer<br />

1 1.2 TAG<br />

2 BENÖTIGTE FUNKTIONS-<br />

2 SERVICE<br />

BLÖCKE IM GERÄT<br />

3 ORT _ Resourceblock<br />

4 BESCHREIBUNG _ Transducerblock<br />

5 GEHÄUSEWERKSTOFF _ Analogeingangsblock<br />

6 ELEKTRISCHE KLASSE _ Anzeigenblock<br />

_ Eingangswählerblock<br />

7 GEHÄUSEFARBE _ Diagnose-Transducer<br />

8 MONTAGE _ PID-Block<br />

9 LOKALER INDIKATOR _ Erweiterter PID-Block<br />

10 BEREICH DER PROZESSVARIABLEN _ Integrator-Block<br />

11 PHYSIKALISCHE PV-EINHEITEN _ Arithmetik-Block<br />

12 ANGEZEIGTE VARIABLE (ANZEIGE) _ Funktionsbildner-Block<br />

13 ANZEIGENTYP _ Analogalarm<br />

14 ZIFFERN DER ANZEIGE _ Timerblock<br />

15 NULL-/MESSSPANNENEINSTELLUNG _ Vorhalt-/Verzögerungs-Block<br />

16 SENSORBEREICH _ Ausgangswähler<br />

17 MIN/NORM/MAX PROZESSTEMPERATUR _ Konstanten-Block<br />

18 MIN/NORM/MAX BETRIEBSTEMPERATUR<br />

19 ELEKTRISCHE VERSORGUNG<br />

20 SENSORELEMENT<br />

21 MEMBRANWERKSTOFF<br />

SPEZIELLE FUNKTIONS-<br />

BLÖCKE IM GERÄT<br />

22 SENSOR-FÜLLFLÜSSIGKEIT _ Dichte-Block<br />

23 SENSOR-GENAUIGKEIT _ Andere<br />

24 GEHÄUSEWERKSTOFF Spezifizieren_______________<br />

25 POSITION DES ABLAUFVENTILS<br />

26 O-RING-WERKSTOFF<br />

27 WERKSTOFF VON SCHRAUBEN & MUTTERN<br />

28 GEHÄUSEDRUCKFESTIGKEIT<br />

29 PROZESSANSCHLUSS<br />

30 ELEKTRISCHER ANSCHLUSS<br />

31 VERTEILER/ TYP<br />

32 KONFIGURIERUNGSMETHODE<br />

33 BAUD-RATE<br />

34 KOMMUNIKATIONSPROTOKOLL<br />

35 PHYSIKALISCHE KOMMUNIKATIONSMEDIEN<br />

36 POLARITÄTSSCHUTZ<br />

37 INSTANTIIERUNG DER FUNKTIONSBLÖCKE<br />

38 MINIMALE ANZAHL VON ZU INST. FB<br />

39 BENÖTIGTE GERÄTEBESCHREIBER .sym, .ffo, .cff<br />

40 INTEROPERABILITÄT<br />

41 KANAL & SEGMENT Kanal __ / Segment ___<br />

42 L.A.S. (Link Active Scheduler)-FUNKTION<br />

43<br />

44<br />

45 HERSTELLER<br />

46 MODELL<br />

47 ZUBEHÖR<br />

Hinweise:<br />

1.- “Device Descriptors”-Dateien, wie sie in Dokument FF-524 der <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> definiert sind, sind bereitzustellen.<br />

2.- Die “Capability Format”-Datei, wie sie im Dokument FF-103 der <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> definiert ist, ist bereitzustellen.<br />

3.- Alle Geräte müssen bei der <strong>Fieldbus</strong> <strong>Foundation</strong> registriert werden.<br />

Revision 02.0 - 75 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> das<br />

Werksabnahmeverfahren (FAT)<br />

10.0 <strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> das<br />

Werksabnahmeverfahren (FAT)<br />

10.1 Einleitung<br />

In der vorliegenden Dokumentation soll das<br />

Werksabnahmeverfahren <strong>für</strong> den <strong>Fieldbus</strong>-Teil<br />

eines Systems beschrieben werden.<br />

Werksabnahmeprüfungen (nachfolgend auch<br />

mit FAT = „Factory Acceptance Tests“ abgekürzt)<br />

beinhalten üblicherweise <strong>die</strong> Prüfung<br />

der Systeme und Subsysteme, jedoch nicht<br />

<strong>die</strong> der einzelnen Feldgeräte. Es ist in der<br />

Regel nicht praktikabel, alle Feldgeräte in<br />

einer FAT zu prüfen, jedoch wird in einer<br />

<strong>Fieldbus</strong>-FAT <strong>die</strong> Prüfung eines kleinen, aber<br />

repräsentativen Anteils aller Feldgeräte gefordert.<br />

Nachfolgend sollen <strong>die</strong> angewendeten<br />

Prüfverfahren beschrieben werden.<br />

Werksabnahmeprüfungen konzentrieren sich<br />

auf <strong>die</strong> Verifikation der grafischen Darstellungen,<br />

Datenbanken, Leistung, Kommunikation<br />

und weiterer systemintegrativer Merkmale<br />

und Funktionen. Der Zweck der <strong>Fieldbus</strong>prüfung<br />

besteht darin, nachzuprüfen, wie<br />

der <strong>Fieldbus</strong> <strong>die</strong>se Funktionen unterstützt.<br />

Ausführliche und rigorose Funktionsprüfungen<br />

erfolgen während der Integration des<br />

<strong>Fieldbus</strong>ses in <strong>die</strong> Anlage.<br />

Der Rest der Feldgeräte wird ebenfalls während<br />

der zuvor erwähnten Anlagen-Integrationsprüfungen<br />

geprüft. Diese Prüfungen werden<br />

in Abschnitt 11 beschrieben. Dort finden<br />

Sie ausführliche Informationen zu den Prüfverfahren.<br />

Die gleichen Verfahren werden<br />

auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anlagenprüfung von <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Netzwerken/Segmenten verwendet.<br />

10.2 Probeaufbau der Anlage<br />

Für das abzunehmende System sind vom<br />

Lieferanten in Absprache mit dem Kunden<br />

Ausführungspläne nebst <strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> das<br />

Werksabnahmeverfahren zu erstellen. Diese<br />

sind von allen beteiligten Parteien zu genehmigen.<br />

Es wird empfohlen, bei den Prüfungen<br />

mindestens jeweils einen Vertreter der verschiedenen<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Gerätetypen zu erfassen,<br />

<strong>die</strong>s hängt jedoch von den in der Spezifikation<br />

geforderten Funktionsprüfungen ab.<br />

Vorgeschlagene Prüfpositionen sind:<br />

• Prüfung mindestens eines Beispiels jeder<br />

Konfiguration im System (wegen Interoperabilität).<br />

• Verifizierung der Umsetzung von Regelungs-Strategien<br />

und/oder Regelungsphilosophien.<br />

• Funktion des Backup-LAS<br />

• Kommunikation mit Systemen von Drittherstellern<br />

(z.B. OPC-Kommunikation).<br />

• Versetzen von Geräten von einem Netzwerk<br />

in ein anderes.<br />

10.3 Annahmen und Voraussetzungen<br />

Das Werksabnahmeverfahren setzt folgende<br />

Punkte bzw. deren erfolgreichen Abschluss<br />

voraus:<br />

• Alle Mängel, <strong>die</strong> in der Abnahme-Vorprüfung<br />

festgestellt wurden, sind behoben.<br />

• Der betreffende Gerätehersteller hat gemäß<br />

seiner Standardverfahren eine Vorprüfung<br />

aller Gerätetypen mit dem Hostsystem vorgenommen.<br />

Diese Prüfungen werden im<br />

Werk des Herstellers durchgeführt, sie sind<br />

in separaten Dokumenten beschrieben.<br />

Diese stehen während der FAT zur Verfügung<br />

und bilden einen Teil der gesamten<br />

FAT-Prüfungsdokumente.<br />

• Die FAT wird in den Räumlichkeiten des<br />

Herstellers durchgeführt und der Kunde ist<br />

als Zeuge anwesend. Damit ist sichergestellt,<br />

dass entsprechende FF-Sachkenntnis<br />

und professionelles Knowhow bereitsteht,<br />

um <strong>die</strong> Prüfung zu unterstützen und korrektive<br />

Maßnahmen zu ergreifen, wenn <strong>die</strong>s<br />

erforderlich sein sollte.<br />

• Die Host-Konfiguration und Grafik wurde<br />

aufgrund der Spezifikationen des Kunden<br />

durch <strong>die</strong> geeigneten Funktionsblöcke, <strong>die</strong><br />

den entsprechenden FF-Geräten zugeordnet<br />

sind, vervollständigt.<br />

• Die FF-Geräte-Tags (einschließlich der FF-<br />

Adressen) <strong>die</strong> mit der obigen Host-Konfiguration<br />

korrespon<strong>die</strong>ren, wurden <strong>für</strong> jeden<br />

der redundanten Anschlüsse <strong>für</strong> jede der<br />

H1-Schnittstellenkarten konfiguriert.<br />

Revision 02.0 - 76 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> das<br />

Werksabnahmeverfahren (FAT)<br />

• Es stehen genügend Geräte zur Verfügung,<br />

um alle typischen Netzwerke zu konfigurieren.<br />

Eine Auswahl repräsentativer FF-Segmente<br />

ist zulässig. Der Käufer soll bestätigen,<br />

dass <strong>die</strong> gewählten Segmente repräsentativ<br />

<strong>für</strong> das zu installierende Netzwerk<br />

sind.<br />

• Die gewählten FF-Netzwerke/Segmente<br />

sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> entsprechenden H1-Karten und<br />

Ports vorbereitet (jedoch keine FF-Geräte<br />

angeschlossen) und <strong>die</strong> Spannungs- und<br />

Erdungstests wurden erfolgreich absolviert.<br />

• Die FF-Simulation von Parametern ist freigegeben,<br />

um Prozessbedingungen zu simulieren<br />

und Alarmeinstellungen zu beurteilen.<br />

• Ausreichend externe FF-Anschlüsse stehen<br />

zur Verfügung.<br />

• Die endgültige Verkabelung und <strong>die</strong> Anschlussboxen<br />

werden nicht verwendet. Es<br />

werden entsprechende repräsentative Anschlüsse<br />

vorgenommen. Die endgültige<br />

Infrastruktur wird bei der Inbetriebnahme<br />

geprüft.<br />

Anmerkung:<br />

Für besonders lange oder komplizierte Netzwerke<br />

sollte das Netzwerk unter Verwendung<br />

von Kabeltrommeln mit entsprechender Kabellänge<br />

simuliert werden.<br />

10.4 Voraussetzungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Werksabnahmeprüfung<br />

(FAT)<br />

Die FAT ist ein wesentlicher Bestandteil der<br />

Qualitätssicherung um zu überprüfen, ob alle<br />

Komponenten des Hosts ordnungsgemäß<br />

arbeiten. Ein umfangreicher Teil der Regelungsstrategie<br />

wird in den Feldgeräten ausgeführt.<br />

Daher ist es nicht möglich, <strong>die</strong> Regelungsstrategien<br />

zu überprüfen, ohne alle FF-<br />

Geräte oder ein Simulationsprogramm anzuschließen,<br />

das FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Funktionsblöcke<br />

simulieren kann. <strong>Fieldbus</strong> verlagert<br />

einen großen Teil der Funktionalität des<br />

Systems hinunter auf <strong>die</strong> Feldebene; ein<br />

Werkstest eines dezentralen Steuer- und<br />

Regelungssystems (DCS) prüft typischerweise<br />

nur <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nerschnittstelle, besonders<br />

dann, wenn <strong>die</strong> Feldgeräte von einer<br />

Reihe verschiedener Hersteller stammen.<br />

Der Lieferant des <strong>Fieldbus</strong>-Systems muss<br />

einen separaten schriftlichen Prüfplan und<br />

Prüfverfahren <strong>für</strong> <strong>die</strong> Werksabnahmeprüfung<br />

(FAT) des FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong> entwickeln.<br />

Die Werksabnahmeprüfung <strong>für</strong> das Hostsystem<br />

ist mit folgenden Zusätzen <strong>für</strong> FOUN-<br />

DATION <strong>Fieldbus</strong> durchzuführen:<br />

10.4.1 Funktionsprüfung<br />

Für jeweils ein Gerät der verschiedenen <strong>Fieldbus</strong>-Gerätetypen<br />

(z.B. Produkte von Drittherstellern),<br />

<strong>die</strong> in dem Projekt verwendet<br />

werden, ist eine komplette Funktionsprüfung<br />

durchzuführen. Die Prüfung muss mindestens<br />

beinhalten: „Plug-and-Play“-Interkonnektivität<br />

zum Hostsystem, Prüfung des Zugriffs auf<br />

alle Funktionsblöcke, tatsächlicher Betrieb<br />

des Geräts (z.B. Ventile/MOVs ansteuern,<br />

Prozesseingänge <strong>für</strong> Messumformer simulieren<br />

etc.).<br />

10.4.2 Kalibrierprüfung<br />

Die Prüfung soll <strong>die</strong> Kalibrierung und Konfiguration<br />

jedes FF-Gerätetyps umfassen.<br />

Nachfolgend einige Beispiele:<br />

Temperatur-Messumformer:<br />

• Eingangsarten RTD/Thermoelement wechseln,<br />

Download der Messumformer-Spanne.<br />

Druck-Messumformer:<br />

• Nullsetzen bei Druck- und Differenzdruck-<br />

Messumformern<br />

• Nullsetzen der Füllstandsanzeige bei<br />

Differenzdruck-Füllstands-Messumformern<br />

Ventilsteller:<br />

• Konfiguration und Kalibrierung eines neuen<br />

Ventilstellers an einem Regelungsventil<br />

Anmerkung:<br />

Die Absicht hinter <strong>die</strong>ser Anforderung ist, <strong>die</strong><br />

Kalibrierungs- und Konfigurationsverfahren<br />

via Hostsystem auf eine einfache und unkomplizierte<br />

Durchführbarkeit zu prüfen (z.B.<br />

„Wizards“, interaktive Be<strong>die</strong>nerführung etc.).<br />

Revision 02.0 - 77 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> das<br />

Werksabnahmeverfahren (FAT)<br />

Die obigen Prüfungen sind mit den restlichen<br />

Geräten, <strong>die</strong> online im System und der Regelung<br />

bleiben, zu vervollständigen, sofern sie<br />

nicht Teil des eigentlichen Regelkeises sind.<br />

10.4.3 Kalibrier- und Konfigurationsverfahren<br />

Alle Kalibrier- und Konfigurationsverfahren <strong>für</strong><br />

jedes Gerät sind vom Lieferanten detailliert zu<br />

dokumentieren und vom leitenden Projektingenieur<br />

des Endanwenders schriftlich zu<br />

genehmigen.<br />

10.4.4 Verfahren <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umschaltung bei<br />

Redundanz<br />

Der Lieferant muss ein Verfahren zur Prüfung<br />

der fehlerbedingten Umschaltung bei redundanten<br />

H1-Schnittstellenkarten und <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Spannungskonditionierer entwickeln. Der Test<br />

soll überprüfen, dass <strong>die</strong> fehlerbedingte automatische<br />

Umschaltung keine Störung verursacht<br />

(z.B. Signalsprünge, Verlust der Be<strong>die</strong>nanzeige,<br />

Modusänderungen etc.). Alle<br />

H1-Schnittstellenkarten und Spannungskonditionierer<br />

sind zu prüfen. Die entsprechenden<br />

Prüfverfahren sind ebenfalls vom<br />

Lieferanten zu entwickeln und vom Projektingenieur<br />

des Endanwenders zu genehmigen.<br />

Alle Störungsalarme der Spannungsversorgung<br />

und der Spannungskonditionierer sind<br />

zu prüfen und zu bestätigen.<br />

10.4.5 Netzwerk-Prüfverfahren<br />

Jedes Netzwerk (Port), einschließlich Reserve,<br />

ist einer Betriebsprüfung mit mindestens<br />

einem angeschlossenen <strong>Fieldbus</strong>-Gerät zu<br />

unterziehen. Das <strong>Fieldbus</strong>-Gerät ist an den<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Feldverdrahtung vorgesehenen Klemmenblock<br />

hinter dem <strong>Fieldbus</strong>-Spannungskonditionierer<br />

anzuschließen. Dieses Verfahren<br />

ist vom Lieferanten zu entwickeln und<br />

vom Endanwender zu genehmigen.<br />

10.5 FAT-Verfahren<br />

Das FAT-Verfahren beinhaltet drei Teilprüfungen:<br />

Netzwerk/Segmentprüfung, Geräteprüfung<br />

und Datenintegrität (Hinweis: der letzte<br />

Punkt kann auch Teil eines getrennten FAT-<br />

Verfahrens sein).<br />

10.5.1 Netzwerk/Segmentprüfung<br />

Der Auftraggeber bestimmt eine repräsentative<br />

Anzahl von Segmenten, <strong>die</strong> bei der FAT zu<br />

prüfen sind.<br />

Für jedes zu prüfende FF-Netzwerk/Segment<br />

sind <strong>die</strong> folgenden Schritte auszuführen:<br />

• Vervollständigen Sie <strong>die</strong> Netzwerk/Segmentprüfung<br />

und Inbetriebnahme gemäß<br />

Abschnitt 11.<br />

• Prüfen/bestätigen Sie, dass Host und<br />

Geräte mit den gleichen Firmware-/Software-Revisionen<br />

arbeiten.<br />

• Prüfen/bestätigen Sie, dass alle H1-Schnittstellenkarten,<br />

<strong>die</strong> im Host verwendet werden,<br />

mit den gleichen Firmware-/Software-<br />

Revisionen arbeiten.<br />

• Prüfen Sie nach, ob alle relevanten Netzwerk/Segment-Kommunikationsparameter<br />

korrekt sind und dass <strong>die</strong> Makrozyklus-Zeit<br />

<strong>für</strong> jedes Netzwerk eingestellt wurde.<br />

• Prüfen Sie, ob das Spannungskonditionierungsmodul<br />

ordnungsgemäß arbeitet und<br />

ob Störungen an den Host gemeldet werden.<br />

• Überprüfen Sie, ob das Netzwerk/Segment<br />

nach einem Kurzschluss wieder zum ordnungsgemäßen<br />

Betrieb zurückkehrt.<br />

• Messen Sie den Gesamt-Stromverbrauch.<br />

• Überprüfen Sie, ob das FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Hostsystem-Schnittstellenmodul korrekt<br />

arbeitet und dass Fehler vom Hostsystem<br />

erkannt werden.<br />

• Überprüfen Sie, ob der Backup-LAS funktioniert<br />

und mit der korrekten Zeitplanung<br />

arbeitet.<br />

• Verwenden Sie einen Bus-Monitor von<br />

National Instruments (oder ein gleichwertiges<br />

Gerät), um <strong>die</strong> Kommunikationsauslastung<br />

des Busses unter stabilen Bedingungen<br />

(kein Download) festzustellen.<br />

Die Last muss unter 70% liegen. Tragen Sie<br />

<strong>die</strong> Ergebnisse in das FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

FAT-Prüfformular ein.<br />

• Stellen Sie sicher, dass ausreichend Reservekapazität<br />

vorhanden ist, indem Sie<br />

Revision 02.0 - 78 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> das<br />

Werksabnahmeverfahren (FAT)<br />

zwei zusätzliche FF-Geräte anschließen und<br />

überprüfen Sie <strong>die</strong> Bandbreite erneut mit<br />

dem Bus-Monitor.<br />

• Überwachen Sie das System über mindestens<br />

12 Stunden auf einen stabilen Betrieb.<br />

Stabil bedeutet, dass der Bus-Monitor<br />

keine unerklärbaren Fehler feststellt.<br />

10.5.2 Geräteprüfung<br />

Führen Sie <strong>für</strong> jedes Gerät, das im Rahmen<br />

der Netzwerk/Segmentprüfung, wie sie im<br />

vorherigen Abschnitt beschrieben wurde,<br />

getestet werden soll, <strong>die</strong> folgenden Schritte<br />

aus:<br />

• Überprüfen Sie ob der Datenbestand <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong>ses Gerät korrekt implementiert ist. Es<br />

wird vorausgesetzt, dass <strong>die</strong> Daten durch<br />

einen Übertragungsvorgang geladen und<br />

dann ggf. modifiziert wurden: z.B. relevante<br />

Bereiche, Alarme, Einheiten etc. Der korrekte<br />

Datenbestand wird geprüft durch Vergleich<br />

mit den entsprechenden Unterlagen.<br />

• Führen Sie einen Download in das FF-Gerät<br />

durch und überprüfen Sie, ob weder der<br />

Konfigurator noch der Bus-Monitor von<br />

National Instruments (oder ein gleichwertiges<br />

Gerät) unerklärbare Fehler feststellen.<br />

10.5.3 Datenintegrität<br />

Führen Sie <strong>für</strong> jeden Parameter, der in einem<br />

FF-Gerät verwendet wird (z.B. im AI-, PIDoder<br />

AO-Block) folgende Schritte durch:<br />

• Überprüfen Sie, ob zutreffende Skalierung<br />

und physikalische Einheit sowohl im AI-<br />

(AO-)Funktionsblock als auch im<br />

Transducer-Block wie erforderlich konfiguriert<br />

sind.<br />

• Überprüfen Sie, ob im FF-Gerät und der<br />

zugehörigen normierten Anzeige, Grafik<br />

oder Trenddarstellung Skalierung und physikalische<br />

Einheit korrekt und konsistent<br />

sind.<br />

• Simulieren Sie eine Prozessvariable, <strong>die</strong><br />

genau den halben Wert der vollen Skala hat<br />

und überprüfen Sie:<br />

• ob <strong>die</strong> Prozessvariable korrekt im PV-Parameterfeld<br />

des AI-(AO-)Blocks erscheint,<br />

• ob der gleiche Wert auch in einem PV-Parameterfeld,<br />

das in einer Prozessgrafik konfiguriert<br />

ist, erscheint, und<br />

• ob der gleiche Wert auch in einer (historischen)<br />

Trenddarstellung, in der er konfiguriert<br />

ist, erscheint.<br />

Erzeugen Sie <strong>für</strong> das gleiche Gerät eine Prozessvariable<br />

(bzw. mehrere, sofern mehrere<br />

verwendet werden; jeder Parameter ist jedoch<br />

einzeln zu prüfen), <strong>die</strong> <strong>die</strong> festgelegten<br />

Alarmsollwerte unterschreitet/übersteigt und<br />

prüfen Sie, ob <strong>die</strong> vorkonfigurierten Alarme<br />

auf der Be<strong>die</strong>n- und/oder Konfigurationsstation<br />

angezeigt werden.<br />

Handelt es sich bei dem Gerät um einen<br />

Ventilstellungsregler, führen Sie <strong>die</strong> folgenden<br />

Schritte aus:<br />

• Überprüfen Sie, ob sich der AO-Block im<br />

CAS-Modus befindet.<br />

• Überprüfen Sie, ob sich der PID-Block im<br />

MAN-Modus befindet.<br />

• Geben Sie den Ausgabewert <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Stellgröße auf der Be<strong>die</strong>nstation in <strong>die</strong> entsprechende<br />

normierte Anzeige ein.<br />

• Überprüfen Sie, ob das Ventil in <strong>die</strong> entsprechende<br />

Stellung gefahren wird.<br />

Revision 02.0 - 79 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation<br />

in der Anlage<br />

11.0 <strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation in<br />

der Anlage<br />

11.1 Einleitung<br />

Die Inbetriebnahme eines <strong>Fieldbus</strong>, der Teil<br />

eines Computernetzwerks ist, erfordert ein<br />

hohes Maß an Kommunikation zwischen den<br />

Mess-/Regelungs-Ingenieuren und den<br />

Wartungstechnikern.<br />

Die Konfiguration der Feldgeräte ist mit der<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Konfigurationssoftware auf dem<br />

Hostsystem auszuführen. Das ist deshalb<br />

wichtig, weil nur so <strong>die</strong> Datenbank im Verlauf<br />

der Inbetriebnahme korrekt aufgebaut wird.<br />

Die Verfahren zur Inbetriebnahme von <strong>Fieldbus</strong>-Systemen<br />

beinhalten:<br />

• Durchgangs-, Isolations- und Erdungsprüfungen<br />

von Kabeln und Anschlussboxen<br />

(und Bricks, sofern verwendet).<br />

• Anschluss der Feldgeräte und Signalprüfungen.<br />

• Download der Geräteparameter und<br />

Softwareprüfungen.<br />

• Überprüfung mit BusMonitor, Oszilloskop.<br />

• Druckprüfungen und Inspektionen der<br />

Prozessanschlüsse.<br />

• Feldgeräte (physikalische Installation).<br />

• Ventilkalibrierung.<br />

• Regelkreisoptimierung.<br />

11.2 Netzwerkinstallation<br />

Der beauftragte Vertragsunternehmer sollte<br />

bei der Installation der <strong>Fieldbus</strong>-Kabelnetzwerke<br />

sehr sorgfältig vorgehen. Nachfolgend<br />

sind <strong>die</strong> Schritte beschrieben, <strong>die</strong> während<br />

der Installation auszuführen sind.<br />

11.2.1 Überprüfung der Kabel zu Beginn<br />

Es ist nicht empfehlenswert, ein Kabel auszumessen,<br />

solange es sich auf der Kabeltrommel<br />

befindet. Erfahrungen zeigen, dass Unregelmäßigkeiten<br />

bei neuem Kabel so selten<br />

sind, dass es effizienter ist, <strong>die</strong> Prüfung erst<br />

nach der Installation vorzunehmen.<br />

11.2.2 Installation der Kabel<br />

• Zuerst ist das Hauptkabel zu installieren<br />

(längstes Kabel des <strong>Fieldbus</strong>-Netzwerks).<br />

• Installieren Sie Abschlusswiderstände an<br />

beiden Enden des Netzwerks. Abschlusswiderstände<br />

dürfen nicht in Geräten installiert<br />

werden, sondern nur in einer Anschlussbox<br />

oder einem Brick. Die Abschlusswiderstände<br />

sind deutlich zu kennzeichnen.<br />

Anmerkung:<br />

Wird ein Abschlusswiderstand an oder in<br />

einem Gerät installiert, kann er unabsichtlich<br />

vom Netzwerk getrennt werden, wenn ein<br />

Techniker beispielsweise das Gerät aus<br />

Wartungsgründen entfernt. Dadurch wird das<br />

komplette Netzwerk beeinträchtigt.<br />

• Installieren Sie dann <strong>die</strong> Stichleitungen des<br />

Hauptkabels.<br />

• Führen Sie Prüfungen zum Kablewiderstand<br />

und zur Erdung aus (Abschnitt 11.3).<br />

• Schließen Sie Spannungsversorgung,<br />

Spannungskonditionierer, Erdung und H1-<br />

Schnittstellen am Hauptkabel an.<br />

• Führen Sie <strong>die</strong> FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Segmentprüfung<br />

aus (Abschnitt 11.4).<br />

• Nach der Prüfung der Verkabelung können<br />

<strong>die</strong> Geräte angeschlossen werden und es<br />

kann mit der Inbetriebnahme der einzelnen<br />

Kreise fortgefahren werden.<br />

11.3 Kabelprüfverfahren<br />

Anmerkung:<br />

Es ist recht praktisch, im Verteilerschrank<br />

Klemmen vorzusehen, mit denen das Hauptkabel<br />

abgetrennt werden kann. Damit kann<br />

das Hauptkabel so lange isoliert bleiben, bis<br />

es fertig zum Test/zur Inbetriebnahme ist.<br />

11.3.1 Prüfumfang<br />

Gehen Sie nach dem angegebenen Verfahren<br />

vor, um <strong>die</strong> Kabel jedes Netzwerks/Segments<br />

auf ordnungsgemäße Spannung, Erdung und<br />

Isolierung zu prüfen, bevor Sie Feldgeräte am<br />

Netzwerk/Segment anschließen und in Betrieb<br />

nehmen. Dokumentieren Sie <strong>die</strong> Messergebnisse<br />

<strong>für</strong> Schritte 1 bis 4 im Prüffor-<br />

Revision 02.0 - 80 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation<br />

in der Anlage<br />

mular <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Fieldbus</strong> Netzwerk/Segmentprüfung.<br />

Verwenden Sie <strong>für</strong> jedes zu prüfende<br />

Segment ein eigenes Prüfformular (Kopie).<br />

11.3.2 Werkzeuge<br />

Zur Durchführung der Netzwerk/Segmentprüfung<br />

werden folgende Werkzeuge benötigt:<br />

• Ein digitaler Multimeter mit Messmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> Widerstand, DC-Spannung und<br />

Kapazität (einige Kapazitätsmessgeräte <strong>die</strong>nen<br />

nur zur Messung der Kapazitäten eines<br />

Bauteils oder einer Komponente und liefern<br />

beim Messen ganzer Segmente nicht <strong>die</strong><br />

erwarteten Ergebnisse).<br />

• Ein kleiner Schraubendreher.<br />

• Das Prüfformular <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Fieldbus</strong> Netzwerk/<br />

Segmentprüfung.<br />

11.3.3 Prüfverfahren<br />

Bevor Sie <strong>die</strong> Prüfung vornehmen, achten Sie<br />

bitte auf folgende Punkte:<br />

• Stellen Sie sicher, dass <strong>die</strong> Feldverdrahtung<br />

vollständig und ordnungsgemäß abgeschlossen<br />

ist (Abschlusswiderstände).<br />

Stellen Sie sicher, dass alle Stichleitungen<br />

(jedoch nicht <strong>die</strong> Geräte) angebracht sind.<br />

• Trennen Sie das <strong>Fieldbus</strong>kabel an den<br />

Anschlussklemmen des<br />

Spannungskonditionierers ab (+, – und<br />

Abschirmung).<br />

Trennen Sie nur den Anschluss der Feldverkabelung<br />

auf, es ist nicht erforderlich, den<br />

Anschluss zur H1-Karte zu trennen. Das<br />

Trennen des Feldverkabelungs-Anschlusses<br />

isoliert <strong>die</strong>se von H1-Karte und Spannungsversorgung,<br />

isoliert <strong>die</strong> Abschirmung von der<br />

Erdung und gestattet <strong>die</strong> Messung von Widerstand<br />

und Kapazität <strong>für</strong> das Prüfverfahren.<br />

Weicht der Anschluss der Feldverkabelung<br />

von den hier angegebenen Verhältnissen ab,<br />

trennen Sie <strong>die</strong> Verbindung sowohl zur<br />

Spannungsversorgung als auch zur H1-Karte<br />

und trennen Sie <strong>die</strong> Abschirmung von der<br />

Erdung.<br />

Anmerkung:<br />

Bitte achten Sie darauf, bei den Messungen<br />

<strong>die</strong> Messgeräteklemmen und Netzwerk/Segmentleitungen<br />

nicht zu berühren. Der Körper<br />

wirkt als Kapazität, und ein Körperkontakt mit<br />

Messgeräteklemmen oder Verdrahtung kann<br />

zu falschen Messergebnissen führen.<br />

Schritt 1: Widerstandsprüfung<br />

Messen Sie den Widerstand der H1-Netzwerkleiter<br />

auf der Feldseite der zuvor aufgetrennten<br />

Verbindung.<br />

Widerstandsmessung<br />

von:<br />

+ Signalleiter zu<br />

– Signalleiter<br />

+ Signalleiter zu<br />

Abschirmung<br />

– Signalleiter zu<br />

Abschirmung<br />

+ Signalleiter zu<br />

Erdungsschiene<br />

des Geräts<br />

– Signalleiter zu<br />

Erdungsschiene<br />

des Geräts<br />

Abschirmung zu<br />

Erdungsschiene<br />

des Geräts<br />

zu erwartendes<br />

Ergebnis:<br />

> 50 KΩ 1<br />

(zunehmend)<br />

offener Kreis<br />

>20 MΩ<br />

offener Kreis<br />

>20 MΩ<br />

offener Kreis<br />

>20 MΩ<br />

offener Kreis<br />

>20 MΩ<br />

offener Kreis<br />

>20 MΩ<br />

Schritt 2: Kapazitätsprüfung<br />

Messen Sie <strong>die</strong> Kapazität der H1-Netzwerkleiter<br />

auf der Feldseite der zuvor aufgetrennten<br />

Verbindung.<br />

Revision 02.0 - 81 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation<br />

in der Anlage<br />

Kapazität messen<br />

von:<br />

+ Signalleiter zu<br />

– Signalleiter<br />

+ Signalleiter zu<br />

Abschirmung<br />

– Signalleiter zu<br />

Abschirmung<br />

zu erwartendes<br />

Ergebnis:<br />

1 μF (0,80 bis 1,20 μF<br />

zulässig) 2<br />

< 300 nF<br />

< 300 nF<br />

+ Signalleiter zu < 300 nF 3<br />

Geräte-Erdungsschiene<br />

– Signalleiter zu < 300 nF 3<br />

Geräte-Erdungsschiene<br />

Abschirmung zu < 300 nF 3<br />

Geräte-Erdungsschiene<br />

Hinweis 1<br />

Dieser Wert ändert sich wegen der Aufladung<br />

der Kapazität im RC-Kreis des Abschlusswiderstans<br />

und der Kapazität der <strong>Fieldbus</strong>kabel.<br />

Hinweis 2<br />

Ein Messergebnis von <br />

1 μF bewegt, deutet auf eine schlechte und<br />

störanfällige Erdung der Erdungsschiene hin.<br />

Bitte stellen Sie sicher, <strong>die</strong>ses Erdungsproblem<br />

zu beheben, um Kommunikationsfehlern<br />

auf dem <strong>Fieldbus</strong> Netzwerk/Segment vorzubeugen.<br />

Eine Messung von 300 nF bedeutet<br />

Störungen im Erdungssystem. Felddaten zeigen,<br />

dass Messwerte bis zu 500 nF bei 300<br />

m Kabel (1000 ft) und zwei Abschlusswiderständen<br />

akzeptiert werden können und eine<br />

Feldbus-Signalform und -spannung liefern,<br />

<strong>die</strong> derjenigen in Abbildung 11.1 entspricht.<br />

Schritt 3: DC-Spannungsprüfung<br />

Schließen Sie <strong>die</strong> zuvor getrennten Anschlüsse<br />

wieder an <strong>die</strong> Spannungsversorgung an.<br />

Ziehen Sie an den Leitern, um zu überprüfen,<br />

ob sie sicher an den Klemmen angeschlossen<br />

sind. Messen Sie <strong>die</strong> DC-Spannung an<br />

den feldseitigen Anschlussklemmen.<br />

11.4 Netzwerk/Segmentprüfverfahren<br />

Die temporär angeklemmten Prüfgeräte dürfen<br />

keinerlei Auswirkungen auf den Zeitplan<br />

der Kommunikationssteuerung oder irgendwelche<br />

Regelkreise des Prozesses haben.<br />

Temporär angeklemmte Geräte dürfen nicht<br />

über <strong>die</strong> Überwachung hinaus zur Ausführung<br />

komplexerer <strong>Fieldbus</strong>-Funktionen verwendet<br />

werden.<br />

11.4.1 Prüfumfang<br />

Die FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Verdrahtung kann<br />

mit einem <strong>Fieldbus</strong>-Verdrahtungs-Monitor, der<br />

<strong>die</strong> Leitungen auf Spannung, Signalpegel und<br />

Störungen überprüft, getestet werden.<br />

11.4.2 Werkzeuge<br />

Zur Durchführung der Segmentprüfung werden<br />

folgende Werkzeuge benötigt:<br />

• <strong>Fieldbus</strong>-Monitor FBT-3 von Relcom Inc.<br />

• Ein kleiner Schraubendreher.<br />

• Das Prüfformular <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Fieldbus</strong> Kabelprüfung<br />

(1 Kopie pro Segment).<br />

• Ein Oszilloskop.<br />

11.4.3 Prüfverfahren<br />

Schritt 1: Anschluss<br />

Schließen Sie den FBT-3 <strong>Fieldbus</strong>-Monitor an<br />

<strong>die</strong> am weitesten vom Spannungskonditionierer<br />

entfernten Feld-Anschlussklemmen an.<br />

Anmerkung:<br />

Der rote Anschlussclip ist an <strong>die</strong> positive und<br />

der schwarze Clip an <strong>die</strong> negative <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Leitung anzuklemmen. Bei umgekehrtem<br />

Anschluss schaltet sich der FBT-3 <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Monitor nicht ein.<br />

Revision 02.0 - 82 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation<br />

in der Anlage<br />

Netzwerk/Segment-Prüfformular<br />

Firma/Ort ________________________ Einheit/Beschreibung ______________________<br />

Prüfer Nr. ________________________ <strong>Fieldbus</strong>-Karte Nr. _______ Port Nr.__________<br />

Schritt 1: Widerstandsmessungen an den aus der Anlage kommenden H1-Netzwerk/<br />

Segmentanschlüssen<br />

(+) zu (–) Signal Erwartet = > 50 KΩ (zunehmend) Gemessen =____________________<br />

(+) zu Abschirmung Erwartet = offener Kreis >20 MΩ Gemessen =____________________<br />

(–) zu Abschirmung Erwartet = offener Kreis >20 MΩ Gemessen =____________________<br />

(+) zu Erdungssch. Erwartet = offener Kreis >20 MΩ Gemessen =____________________<br />

(–) zu Erdungssch. Erwartet = offener Kreis >20 MΩ Gemessen =____________________<br />

Abschirmung zu<br />

Erdungsschiene<br />

Erwartet = offener Kreis >20 MΩ<br />

Gemessen =____________________<br />

Schritt 2: Kapazitätsmessungen an den aus der Anlage kommenden H1-Netzwerk/<br />

Segmentanschlüssen<br />

(+) zu (–) Signal Erwartet = 1 μF( +/- 20%) Gemessen =____________________<br />

(+) zu Abschirmung Erwartet = < 300 nF Gemessen =____________________<br />

(–) zu Abschirmung Erwartet = < 300 nF Gemessen =____________________<br />

(+) zu Erdungssch. Erwartet = < 300 nF Gemessen =____________________<br />

(–) zu Erdungssch. Erwartet = < 300 nF Gemessen =____________________<br />

Abschirmung zu<br />

Erdungsschiene<br />

Erwartet = < 300 nF<br />

Gemessen =____________________<br />

Schritt 3: DC-Spannungsmessung an <strong>Fieldbus</strong>-Spannungsversorgung/Konditionierung<br />

(+) zu (–) Signal Erwartet = 18,6 bis19,4 V DC Gemessen =____________________<br />

(+) zu (–) Signal Erwartet = 25 bis 28 V DC Gemessen =____________________<br />

Prüfer ________________________________ Bestanden _________________<br />

Datum<br />

________________________________<br />

Nicht bestanden<br />

____________<br />

Revision 02.0 - 83 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation<br />

in der Anlage<br />

• Die DC-Spannung sollte dem gemäß Abschnitt<br />

11.3 gewonnenen Ergebnis entsprechen.<br />

• Drücken Sie <strong>die</strong> „Mode“-Taste des FBT-3<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Monitors einmal, um <strong>die</strong> LAS-<br />

Funktion zu überprüfen. Die LAS-Signalpegelmessung<br />

sollte „OK“ und den gemessenen<br />

Signalpegel anzeigen. Die folgende<br />

Tabelle zeigt den Zusammenhang zwischen<br />

Signalpegel und Leitungszustand.<br />

Signalpegel<br />

≥ 800 mV<br />

350-700 mV Gut<br />

Leiterzustand<br />

Fehlender Terminator<br />

150-350 mV Grenzwertig<br />

≤ 150 mV<br />

Anmerkung:<br />

LAS-Funktion: Falls auf dem Netzwerk irgendeine<br />

Aktivität herrscht, sollte der LAS (aktive<br />

Bussteuerung; „Link Active Scheduler“) Knoten-Suchtelegramme<br />

aussenden. Der FBT-3<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Monitor misst den Signalpegel <strong>die</strong>ser<br />

Knoten-Suchtelegramme. Der Signalpegel<br />

wird in mV angegeben. Messungen über 150<br />

mV sind in Ordnung. Wird der FBT-3 <strong>Fieldbus</strong>-Monitor<br />

zusammen mit dem FBT-5<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Verdrahtungsprüfer verwendet,<br />

arbeitet der FBT-5 als LAS, indem er ein<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Signal in <strong>die</strong> Leitung einspeist.<br />

• Drücken Sie <strong>die</strong> „Mode“-Taste des FBT-3-<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Monitors dreimal, um <strong>die</strong> Funktion<br />

zur Messung des durchschnittlichen Störpegels<br />

aufzurufen. Die Störpegelmessung<br />

sollte „OK“ und den gemessenen Störpegel<br />

anzeigen. Die folgende Tabelle zeigt den<br />

Zusammenhang zwischen Störpegel und<br />

Leitungszustand.<br />

Störpegel<br />

≤ 25 mV<br />

Nicht geeignet<br />

Leiterzustand<br />

ausgezeichnet<br />

25-50 mV zufriedenstellend<br />

50-100 mV grenzwertig<br />

≥ 100 mV<br />

schlecht<br />

Anmerkung:<br />

Störpegel-Messfunktion: Der Störpegel im<br />

Netzwerk wird während der Ruheperioden<br />

zwischen den Telegrammen gemessen. Es<br />

erfolgt eine Mittelwertbildung über zehn<br />

Messungen. Der Monitor kann keine Störpegel<br />

über 693 mV anzeigen.<br />

Der FBT-3 sollte zwei Geräte am Netz anzeigen<br />

– jede H1-Schnittstellenkarte zählt neben<br />

dem FBT-3 als ein weiteres Gerät.<br />

Sind <strong>die</strong> Prüfungen in Schritt 1 erfolgreich<br />

abgeschlossen, fahren Sie mit Schritt 2 fort.<br />

Falls <strong>die</strong>s nicht der Fall ist, beheben Sie <strong>die</strong><br />

Probleme erst, bevor Sie fortfahren.<br />

Schritt 2: Feldgeräte anschließen<br />

Wenn jedes Feldgerät angeschlossen und in<br />

Betrieb genommen ist, sollten <strong>die</strong> Messungen<br />

mit dem FBT-3 am jeweiligen Gerät vorgenommen<br />

werden, um zu überprüfen, ob <strong>die</strong><br />

Signal- und Störpegel im zulässigen Bereich<br />

liegen.<br />

Anmerkung:<br />

In Betrieb genommen meint in <strong>die</strong>sem Fall,<br />

dass nur <strong>die</strong> nötigen Parameter in das Gerät<br />

geladen werden, um es mit einer Tag-<br />

Nummer und einer Adresse zu versehen.<br />

Diese Inbetriebnahme schließt keine weiteren<br />

Aktivitäten ein, <strong>die</strong> über <strong>die</strong>sen Anfangs-<br />

Download hinausgehen und versetzt das<br />

Gerät nicht in seinen Betriebszustand.<br />

Aufgrund der Schnelligkeit, mit der <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Regelkreise in Betrieb genommen werden<br />

können, ist es wichtig, dass ein Anlagen-<br />

Ingenieur zur Verfügung steht und eng mit der<br />

Feldmannschaft zusammenarbeitet, <strong>die</strong> jedes<br />

Gerät ans Netzwerk anschließt.<br />

Schritt 3: Ausfüllen des Prüfformulars<br />

Nach Inbetriebnahme aller Feldgeräte sollte<br />

das betreffende Prüfformular ausgefüllt werden.<br />

Messungen mit dem FBT-3 sollten am<br />

Verteilerschrank und am Feldgerät, das am<br />

weitesten vom Verteilerschrank entfernt ist,<br />

ausgeführt werden.<br />

Revision 02.0 - 84 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation<br />

in der Anlage<br />

<strong>Fieldbus</strong> Kabel-Prüfformular<br />

Firma/Ort _________________<br />

Einheit/Beschreibung ___________________________<br />

Prüfer Nr.______________________ <strong>Fieldbus</strong> Karte Nr. _________ Port Nr.__________<br />

Kabel Nr. __________________________________________________________________<br />

Spannung bei Messungen am Verteilerschrank mit dem FBT-3 <strong>Fieldbus</strong>-Monitor<br />

(+) zu (–)-Signal 25 bis 29 VDC Gemessen =____________________<br />

Signalpegel am Verteilerschrank mit dem FBT-3 <strong>Fieldbus</strong>-Monitor<br />

(+) zu (–)-Signal 350 bis 700 mV<br />

Gemessen LAS=____________________<br />

Gemessen Min. =____________________<br />

Mittlerer Störpegel (NOISE Average-Funktion) mit dem FBT-3 <strong>Fieldbus</strong>-Monitor<br />

(+) zu (–)-Signal<br />

≤25 mV (ausgezeichnet)<br />

≥150 mV (schlecht)<br />

Gemessen =____________________<br />

Spannungsmessung am Anlagen-Ende mit dem FBT-3 <strong>Fieldbus</strong>-Monitor<br />

(+) zu (–)-Signal 25 bis 29 VDC Gemessen =____________________<br />

Signalpegel am Anlagen-Ende mit dem FBT-3 <strong>Fieldbus</strong>-Monitor<br />

(+) zu (–)-Signal 350 bis 700 mV<br />

Gemessen LAS=____________________<br />

Gemessen Min. =____________________<br />

Mittlerer Störpegel (NOISE Average-Funktion) mit dem FBT-3 <strong>Fieldbus</strong>-Monitor<br />

(+) zu (–)-Signal<br />

≤25 mV (ausgezeichnet)<br />

≥75 mV (schlecht)<br />

Gemessen =____________________<br />

Geräteanzahl<br />

Feldgeräte +2<br />

Gemessen =____________________<br />

Prüfer ________________________________ Bestanden ____________<br />

Datum____________________________________<br />

Nicht bestanden ____________<br />

Hinweise:____________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

Eine Früherkennung unvermeidbarer Abnutzungserscheinungen kann realisiert werden, indem eine Grundaufnahme<br />

der Signalübergänge und der Signalspannungen zum Zeitpunkt der Installation gemacht wird.<br />

Die Messungen sind in regelmäßigen Zeitabständen zu wiederholen und mit der Grundaufnahme auf Verschlechterungen<br />

zu vergleichen. Nachfolgend wird beschrieben, wie <strong>die</strong> Daten aufgenommen werden.<br />

Revision 02.0 - 85 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation<br />

in der Anlage<br />

Schritt 4: Messen der Signalformen<br />

Die Signalformen sind an den Feldanschlüssen<br />

des Verteilerschrankes zu messen.<br />

Verfahren<br />

Für optimale Ergebnisse<br />

Oszilloskop<br />

auf AC, 200 mV/Div.,<br />

10 μs/Div. einstellen<br />

und HALT drücken,<br />

um Kurve zu speichern.<br />

zu erwartendes<br />

Ergebnis<br />

350 mV und<br />

700 mV Spitze/Spitze<br />

Vegleichen Sie <strong>die</strong> Kurve mit den dargestellten<br />

Kurven <strong>für</strong> zwei Abschlusswiderstände<br />

und 300 m Kabel (Abbildung 11.1).<br />

Bitte beachten Sie <strong>die</strong> Unterschiede, <strong>die</strong> in<br />

den Signalformen <strong>für</strong> einen Abschlusswiderstand<br />

und 300 m Kabel (Abbildung 11.2) und<br />

<strong>für</strong> drei Abschlusswiderstände und 300 m<br />

Kabel zu erkennen sind.<br />

Die folgende Abbildung (11.1) zeigt <strong>die</strong> Signalform<br />

<strong>für</strong> zwei Abschlusswiderstände und<br />

300 m Kabel, <strong>die</strong>s entspricht auch dem zu<br />

erwartenden Ergebnis.<br />

Abbildung 11.1 Signalform bei zwei Abschlusswiderständen und 300 m Kabel<br />

Revision 02.0 - 86 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation<br />

in der Anlage<br />

Die folgende Abbildung (11.2) zeigt <strong>die</strong> Signalform <strong>für</strong> einen Abschlusswiderstand und 300 m Kabel.<br />

Abbildung 11.2 Signalform bei einem Abschlusswiderstand und 300 m Kabel<br />

Die folgende Abbildung (11.3) zeigt <strong>die</strong> Signalform <strong>für</strong> drei Abschlusswiderstände und 300 m Kabel.<br />

Abbildung 11.3 Signalform bei drei Abschlusswiderständen und 300 m Kabel<br />

Revision 02.0 - 87 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation<br />

in der Anlage<br />

11.5 Prüfungen der Regelkreise und<br />

Integration in <strong>die</strong> Anlage<br />

Zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt verfügen alle Geräte in<br />

einem Segment über Tag-Nummern und sind<br />

auf ihre rein elektrische Arbeitsweise überprüft,<br />

jedoch sind weitere Konfigurationen<br />

erforderlich, damit sie in den vorgesehenen<br />

Mess- und Regelkreisen arbeiten. Zusätzlich<br />

sind Softwareprüfungen erforderlich, um<br />

sicherzustellen, dass alle grafischen und sonstigen<br />

Funktionen, <strong>die</strong> sich auf <strong>die</strong> Feldgeräte<br />

beziehen, ordnungsgemäß konfiguriert sind.<br />

Alle Geräte des Netzwerks müssen über ihre<br />

vollständige Funktionalität verfügen und<br />

sämtliche Software-Integrationsprüfungen<br />

müssen abgeschlossen sein, bevor ein einziges<br />

Gerät des Netzwerks in Betrieb genommen<br />

wird (an den Prozess angeschlossen<br />

wird). Alle Messumformer sind zu prüfen auf:<br />

• korrekten Bereich,<br />

• Alarme,<br />

• Fehlermodus.<br />

Alle Regelventile sind zu prüfen auf:<br />

• korrekten Betrieb,<br />

• Grenzen/Rückmeldung,<br />

• Fehlermodus.<br />

Die angegebenen allgemeinen Verfahren <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Prüfung der Mess- und Regelkreise und<br />

<strong>die</strong> Integration in ein vorhandenes System<br />

sollten durch weitere, ausführliche und anlagenspezifische<br />

Installations-, Prüf- und Inbetriebnahmeverfahren<br />

erweitert werden. Um<br />

effektiv Prüfarbeiten und vorbereitende Inbetriebnahmearbeiten<br />

vornehmen zu können,<br />

sollte eine einfache Konfigurationsanleitung<br />

erstellt werden. Ein solches Dokument sollte<br />

einfache Verfahren zu folgenden typischen<br />

Vorgängen bereitstellen:<br />

• Hinzufügen eines neuen Geräts zum<br />

Netzwerk<br />

• Entfernen eines Geräts vom Netzwerk<br />

• Ersetzen von Geräten im Netzwerk<br />

• Modifikation von Geräteparametern wie:<br />

– Ändern von Tag-Nummern<br />

– Ändern des Messbereichs<br />

– Ändern des Geräte-Deskriptors<br />

– Ändern der physikalischen Einheit<br />

– Ändern der Geräte-Anzeigeeinstellungen<br />

Nach Abschluss aller Konfigurations- und<br />

Inbetriebnahmeaktivitäten, aber bevor <strong>die</strong><br />

Umschaltung von Segmenten unter Betrieb<br />

erfolgt, sollten <strong>die</strong> Netzwerk/Segmentaktivitäten<br />

noch einmal mit dem Bus-Monitor von<br />

National Instruments (oder einem gleichwertigen<br />

Gerät) aufgenommen und untersucht<br />

werden. Eine solche Aufnahme der Busaktivitäten<br />

sollte genügend Daten umfassen, um<br />

typische Busfehler feststellen zu können<br />

(mindestens eine Minute). Jegliche Abnormalitäten<br />

in den aufgenommenen Daten sind<br />

zunächst zu beseitigen, bevor mit der heißen<br />

Umschaltung fortgefahren werden kann.<br />

Anmerkung:<br />

Der Bus-Monitor von National Instruments ist<br />

ein sicheres und effektives Werkzeug zur<br />

Analyse von Busproblemen. Jedoch kann das<br />

Gerät ernsthafte Probleme im Segmentbetrieb<br />

verursachen, wenn es sich in der Konfigurationsbetriebsart<br />

befindet. Verwenden Sie<br />

daher den Bus-Monitor niemals im Konfigurationsbetrieb<br />

an einem Feldsegment, wenn<br />

Sie es zur Überwachung eines Systems einsetzen.<br />

Stellen Sie sicher, dass der Bus-Monitor von<br />

National Instruments immer in der Slave-Betriebsart<br />

arbeitet, wenn er zur Überwachung<br />

eines Netzwerks eingesetzt wird, damit er<br />

nicht in Konflikt mit dem LAS des Hostsystems<br />

gerät.<br />

11.6 „Heiße“ Umschaltung<br />

Da <strong>die</strong> meisten petrochemischen Anlagen im<br />

kontinuierlichen Betrieb arbeiten, ist <strong>die</strong> komplette<br />

Abschaltung einer Prozesseinheit zum<br />

Austausch des Mess- und/oder Regelungssystems<br />

üblicherweise nicht möglich. Oft<br />

werden kritische Kreise während einer Stillstandszeit<br />

oder zwischen zwei Produktionszyklen<br />

umgeschaltet und angepasst, während<br />

sich <strong>die</strong> Einheit im Betrieb befindet. In manchen<br />

Fällen ist <strong>die</strong> Online-Umschaltung einzelner<br />

Mess- oder Regelkreise nacheinander<br />

Revision 02.0 - 88 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation<br />

in der Anlage<br />

überschaubarer und leichter zu handhaben<br />

als der Neustart einer kompletten Einheit voll<br />

von Mess- oder Regelkreisen nach einer<br />

Abschaltung oder Produktionsumstellung, da<br />

beim Hochfahren <strong>die</strong> Optimierung sämtlicher<br />

Regelkreise auf einmal erforderlich wäre. Zu<br />

<strong>die</strong>sen „heißen“ Umschaltungen im laufenden<br />

Betrieb gehört unbedingt eine sorgfältige<br />

Planung zwischen Projektpersonal und Anlagenfahrern.<br />

Ergebnis ist dann <strong>die</strong> Aufrechterhaltung<br />

der Produktion während der im laufenden<br />

Betrieb vorgenommenen Umschaltungs-<br />

und Inbetriebnahmephase.<br />

11.6.1 Problemansatz und Durchführung<br />

Eine „heiße“ Umschaltung im laufenden<br />

Betrieb bedeutet, dass Geräteanzeigen und<br />

Regelkreise von einer Plattform (Pneumatik,<br />

einzelne Elektronikkreise) auf eine andere<br />

portiert werden (dezentrales Steuer- und<br />

Regelungssystem, <strong>Fieldbus</strong>), während <strong>die</strong><br />

Mess- und Regelkreise in Betrieb sind. Aus<br />

technischer und konstruktiver Perspektive ist<br />

es üblicherweise einfacher, <strong>die</strong>se Umschaltung<br />

„kalt“ vorzunehmen, wenn <strong>die</strong> Anlage<br />

aus Wartungsgründen abgeschaltet ist. Die<br />

Gefahr <strong>für</strong> einen Ausfall der Anlage besteht<br />

bei der kalten Umschaltung prinzipiell nicht,<br />

und es besteht eine höhere Flexibilität bezüglich<br />

des Einsatzes der Projektmannschaft.<br />

Allerdings können einer Abschaltung wirtschaftliche<br />

Überlegungen im Weg stehen;<br />

und aus einer betriebsbezogenen Sicht sind<br />

Übergänge auf <strong>die</strong> neue Automatisierungsplattform<br />

einfacher. Während Hochfahrvorgängen<br />

nach kalten Umschaltungen gibt es<br />

oft Unsicherheiten, ob schlechte Daten auf<br />

Geräteprobleme oder Prozessprobleme<br />

zurückzuführen sind.<br />

Die Entscheidung, <strong>die</strong> Umschaltung im laufenden<br />

Betrieb vorzunehmen, wird von der<br />

Betriebsführung getroffen, und <strong>die</strong>s beinhaltet<br />

auch <strong>die</strong> Übernahme einiger Verantwortlichkeiten<br />

und Verpflichtungen. Die Hauptverpflichtung<br />

ist <strong>die</strong> der Planung. Kreise, <strong>die</strong><br />

umgeschaltet werden sollen, sind auf der<br />

Grundlage von Anforderungen durch den laufenden<br />

Betrieb zu priorisieren und nicht aus<br />

einer struktur- und effizienzorientierten Sicht.<br />

Die Erfahrungen haben gezeigt, dass der<br />

beste Erfolg erzielt wird, wenn schon früh im<br />

Projekt ein älterer und erfahrener Anlagenfahrer<br />

mit exzellenten Prozesskenntnissen,<br />

aber auch einer guten kommunikativen Kompetenz<br />

als Vollzeit-Mitarbeiter im technischen<br />

Projektstab zur Verfügung steht. Dieser Vertreter<br />

der Anlagenfahrer-Seite (im folgenden<br />

mit VA abgekürzt) bringt bei der Durchsicht<br />

der P&ID-Pläne seine reichhaltige Erfahrung<br />

bezüglich potentiell kritischer Regelkreise ein,<br />

um den Ingenieuren genügend Zeit zu geben,<br />

Strategien <strong>für</strong> <strong>die</strong> heiße Umschaltung zu entwickeln.<br />

Während der Umschaltphase spielt der VA<br />

eine Schlüsselrolle bei der Festlegung der<br />

Mess-/Regelungskreis-Umschaltsequenz,<br />

sowohl lang- als auch kurzfristige Vorgänge<br />

betreffend. Die langfristige Planung ist allgemeiner<br />

und betrifft einen Prozess-Teilbereich<br />

wie z.B. einen Hochofen, Reaktor, Dampfkessel<br />

oder eine Kolonne. Die kurzfristige<br />

Planung bezieht sich auf einzelne Mess-/Regelkreise<br />

und kann sich je nach Betriebsbedingungen<br />

in der Anlage täglich oder sogar<br />

stündlich ändern.<br />

11.6.2 Vor der Umschaltung im laufenden<br />

Betrieb<br />

Vor einer heißen Umschaltung, vorzugsweise<br />

vor der Festlegung des Vorgehens, ist eine<br />

detaillierte Prüfung der bestehenden Instrumentierung<br />

erforderlich. Die Art, <strong>die</strong> Bedingung<br />

und <strong>die</strong> Anordnungen aller Geräte müssen<br />

bestimmt werden. Der Zustand der Hilfskomponenten<br />

wie Blockventile, Dampf- und<br />

elektrische Begleitheizungen, Isolierkomponenten<br />

und Prozess-Spülsysteme muss<br />

ebenfalls ermittelt und <strong>die</strong> geeigneten Vorgehensweisen<br />

festgelegt werden. Nicht dicht<br />

schließende Blockventile können ggf. eine<br />

andere Vorgehensweise erforderlich machen<br />

(Installation eines P/I-Wandlers auf einem<br />

vorhandenen Messumformer, anstatt <strong>die</strong>sen<br />

ganz zu ersetzen), oder sogar eine Umschaltung<br />

im laufenden Betrieb ganz unmöglich<br />

machen.<br />

Revision 02.0 - 89 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation<br />

in der Anlage<br />

11.6.3 Während der Umschaltung im laufenden<br />

Betrieb<br />

Während der heißen Umschaltung ist üblicherweise<br />

zusätzliches Be<strong>die</strong>npersonal einzuplanen,<br />

um der Umschaltmannschaft zur<br />

Hand zu gehen. Das zusätzliche Be<strong>die</strong>npersonal<br />

wird in der Regel direkt an den betroffenen<br />

Komponenten in der Anlage eingesetzt<br />

und steuert den Prozess manuell durch Be<strong>die</strong>nung<br />

von Handventilen, während <strong>die</strong> Regelkreise<br />

umgeschaltet werden. Für <strong>die</strong>sen<br />

Zweck ist der Einsatz zuverlässiger drahtloser<br />

Kommunikationsgeräte unerlässlich, um den<br />

reibungslosen Informationsaustausch mit<br />

dem Personal in der Leitwarte sicherzustellen.<br />

Um Schäden durch eventuelle Ausfälle zu<br />

begrenzen, sollten vorausgeschaltete und<br />

nachfolgende Einheiten über <strong>die</strong> bevorstehende<br />

heiße Umschaltung kritischer Kreise in<br />

Kenntnis gesetzt werden. Es ist ebenfalls<br />

angebracht, <strong>die</strong> Werksfeuerwehr und Notfall<strong>die</strong>nste<br />

zu informieren. Die Umschaltmannschaft<br />

benötigt unter Umständen zusätzliche<br />

Schutzausrüstungen wie z.B. eine Atemluftüberwachung<br />

auf H 2 S und brennbare Gase.<br />

11.6.4 Personal<br />

Erfahrene Vorarbeiter oder Inspektoren, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Umschaltmannschaften leiten, sind fast<br />

so wichtig wie ein guter VA. Eine gute Kommunikation<br />

zwischen VA und Vorarbeitern reduziert<br />

das Risiko <strong>für</strong> Störungen. Bitte beachten<br />

Sie, dass Be<strong>die</strong>n- und Aufbaupersonal<br />

bei heißen Umschaltvorgängen <strong>die</strong> Schlüsselrolle<br />

spielen. Die technischen Vorbereitungen<br />

sollten vor der Umschaltung abgeschlossen<br />

sein; während des Umschaltvorgangs übernimmt<br />

der technische- oder Ingenieursstab<br />

eine mehr oder weniger interessierte Beobachterrolle.<br />

11.6.5 Arbeitsplanung<br />

Ein Arbeitspensum von zehn Stunden pro Tag<br />

kann während einer heißen Umschaltung effektiver<br />

sein als <strong>die</strong> übliche Arbeitszeit von<br />

acht Stunden, da der Zeitaufwand <strong>für</strong> Planung<br />

und Inszenierung einen geringeren<br />

Anteil an der Gesamtzeit in Anspruch nimmt.<br />

Der größte Zeitaufwand wird durch mechanische<br />

Arbeiten verursacht, nicht aufgrund der<br />

Elektronik oder Programmierung. Es dauert<br />

seine Zeit, Rohr- und Schlauchleitungen zu<br />

überarbeiten, besonders, wenn <strong>die</strong>se alt und<br />

korro<strong>die</strong>rt sind. Wenn der VA einen guten<br />

Umschaltplan ausgearbeitet hat, hat <strong>die</strong> Umschaltmannschaft<br />

Zeit, kleine Rohr- oder<br />

Schlauch-Hilfwerkzeuge herzustellen, um den<br />

Austausch von Messumformern zu erleichtern.<br />

Das beste Vorgehen <strong>für</strong> den VA ist es,<br />

am Ende eines Tages den Umschaltplan <strong>für</strong><br />

den nächsten Tag zusammenzustellen. Aus<br />

Gründen eines reibungslosen Ablaufs sollte<br />

<strong>die</strong> Liste Alternativ-Kreise <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umschaltung<br />

beinhalten, falls es wegen geänderter<br />

Prozess- oder Betriebsbedingungen nicht<br />

möglich ist, <strong>die</strong> zunächst geplanten Kreise zu<br />

ersetzen.<br />

11.6.6 Start mit einfachen Komponenten<br />

Damit sich das Be<strong>die</strong>npersonal möglichst risikoarm<br />

an das neue System gewöhnen und<br />

darin navigieren kann, ist es ratsam, den heißen<br />

Umschaltprozess mit „einfachen“ Kreisen<br />

zu beginnen, z.B. ausschließlich Anzeigekreise<br />

<strong>für</strong> Temperatur oder andere Werte von<br />

außen.<br />

Anmerkung:<br />

Falls möglich, übertragen Sie <strong>die</strong>se Kreise<br />

kurz vor einer geplanten Anlagenstillstandszeit,<br />

während der ein Abgleich des Systems<br />

vorgenommen werden kann, da es dem<br />

Personal <strong>die</strong> Möglichkeit gibt, Erfahrung mit<br />

der Technologie zu sammeln.<br />

11.6.7 Durchschnittliche Umschaltzeiten<br />

Erfahrungswerte zeigen, dass es möglich ist,<br />

in einer Raffinerie durchschnittlich acht heiße<br />

Kreise (±2) pro Tag umzuschalten. Es können<br />

pro Tag wesentlich mehr einfache, Nur-<br />

Anzeige-Kreise wie z.B. Thermoelemente, als<br />

komplexe Regelkreise umgeschaltet werden.<br />

Die Erhöhung der Anzahl der Umschaltmannschaften<br />

bewirkt in der Regel keine Erhöhung<br />

des täglichen Durchschnitts, denn der begrenzende<br />

Faktor sind betriebliche Bedingungen.<br />

Beispielsweise ist es normalerweise<br />

nicht möglich, zwei heiße Regelkreise gleich-<br />

Revision 02.0 - 90 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation<br />

in der Anlage<br />

zeitig umzuschalten. Umschaltungen bei<br />

schon vorhandenen FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Systemen können schneller ausgeführt werden,<br />

da <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nmannschaft in der Leitwarte<br />

<strong>die</strong> Philosophie schon kennt und weniger<br />

Zeit braucht, sich an <strong>die</strong> umgeschalteten<br />

Kreise zu gewöhnen.<br />

11.6.8 Probleme in der Leitwarte<br />

Ein erhöhter Verkehr durch <strong>die</strong> Umschaltmannschaften<br />

in der Leitwarte ist üblicherweise<br />

eine Störung und kann <strong>die</strong> Arbeit des<br />

Be<strong>die</strong>npersonals beeinträchtigen. Daher wird<br />

meist eine eigene DCS-Be<strong>die</strong>nstation, entfernt<br />

von der Leitwarte und näher beim Prozess,<br />

eingerichtet. Die Umschaltmannschaften<br />

verwenden <strong>die</strong>se Be<strong>die</strong>nstation, um vor<br />

Beginn der Umschaltung <strong>die</strong> Geräte zu überprüfen<br />

und sicherzustellen, dass Verdrahtung<br />

und Konfiguration in Ordnung sind.<br />

11.6.9 Heiße Umschaltverfahren bei<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong><br />

Für jedes FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Gerät sind<br />

vom Lieferanten des Hostsystems Prozeduren<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> heiße Umschaltung zu erstellen<br />

und vom zuständigen Mess- und Regelgerätespezialist<br />

des Projekts zu genehmigen. Für<br />

<strong>die</strong> folgenden typischen <strong>Fieldbus</strong>-Geräte sind<br />

<strong>die</strong>se Umschaltprozeduren erforderlich:<br />

• Digitale Ventilstellungsregler<br />

• Digitale Ein/Aus-Ventile<br />

• Druckmessumformer, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Regelung<br />

eingesetzt werden<br />

• Druckmessumformer, <strong>die</strong> nur <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Anzeige eingesetzt werden<br />

• Temperaturmessumformer, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Regelung eingesetzt werden<br />

• Temperaturmessumformer, <strong>die</strong> nur <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Anzeige eingesetzt werden<br />

• Durchflussmessumformer, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Regelung eingesetzt werden<br />

• Durchflussmessumformer, <strong>die</strong> nur <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Anzeige eingesetzt werden<br />

• Analysatoren, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Regelung eingesetzt<br />

werden<br />

• Analysatoren, <strong>die</strong> nur <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anzeige eingesetzt<br />

werden<br />

11.7 Prüfplatz zur Simulation<br />

Der Lieferant soll in seinem Angebot <strong>die</strong><br />

Möglichkeit der Einrichtung eines Prüfplatzes<br />

zum Testen der Hardware und Software des<br />

Steuer- und Regelungssystems anbieten.<br />

Dieser Prüfplatz ermöglicht <strong>die</strong> Prüfung der<br />

Hardware, Software und Grafik und der<br />

Kommunikation zwischen dem FOUNDATION<br />

<strong>Fieldbus</strong>-System, dem DCS-System und den<br />

Motorsteuerschränken.<br />

Dieser Prüfplatz ist im Betrieb des Endanwenders<br />

einzurichten. Für <strong>die</strong> Dauer des<br />

Projekts stellt der Endanwender da<strong>für</strong> einen<br />

besonderen Raum <strong>für</strong> <strong>die</strong> Systementwicklung<br />

zur Verfügung.<br />

Der Prüfplatz soll auch dazu <strong>die</strong>nen, eine vorläufige<br />

Inbetriebnahme aller neuen Geräte vor<br />

deren Installation vorzunehmen.<br />

Der Lieferant ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bereitstellung und<br />

Einrichtung aller Prüfgeräte und der Software<br />

verantwortlich. Alle Prüfplätze sind auf ihre<br />

Funktion zu testen einschließlich Anzeigen,<br />

Trendanzeigen, Alarmanzeigen und allen<br />

Alarm- und Diagnosefunktionen.<br />

Bei der Integration in eine Braunkohle-Bergbauanlage<br />

muss der Endanwender einen Satz<br />

der vorhandenen DCS-Baugruppenträger und<br />

Module zur Verfügung stellen. Der Lieferant<br />

ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einrichtung aller Prüfgeräte und der<br />

Software verantwortlich. Alle Prüfeinrichtungen<br />

sind auf ihre Funktion zu testen einschließlich<br />

Anzeigen, Trendanzeigen, Alarmanzeigen<br />

und allen Alarm- und Diagnosefunktionen.<br />

Als Teil der Simulations- und Prüfeinrichtung<br />

soll der Lieferant <strong>die</strong> Feldinstrumentierung<br />

und Motorsignale simulieren, um <strong>die</strong> Arbeit<br />

jeder Komponente prüfen zu können.<br />

Der Lieferant ist nicht <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einrichtung und<br />

Prüfung von Motorsteuerschränken als Teil<br />

des Simulations- und Prüfplatzes verantwortlich.<br />

Die Prüfung der Motorsteuerschränke<br />

(MCC) liegt in der Verantwortung des MCC-<br />

Revision 02.0 - 91 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation<br />

in der Anlage<br />

Lieferanten. Die Motorsteuersignale sind jedoch<br />

als Teil der Simulations- und Prüfeinrichtung<br />

des Lieferanten zu simulieren.<br />

11.8 Raum <strong>für</strong> <strong>die</strong> Systementwicklung<br />

Auch wenn das Regelungssystem und <strong>die</strong><br />

Kommunikation eingerichtet und geprüft sind,<br />

soll der Lieferant ausreichend Hard- und<br />

Softwareausstattung im Systementwicklungsraum<br />

belassen, um <strong>für</strong> <strong>die</strong> Dauer des Projekts<br />

<strong>die</strong> Prüfung und Konfiguration der Feldgeräte<br />

zuzulassen.<br />

Diese Forderung beinhaltet nicht <strong>die</strong> Verfügbarkeit<br />

der Hardware und Software zu jedem<br />

beliebigen Zeitpunkt des Projekts.<br />

Das Entwicklungssystem bleibt Eigentum des<br />

Lieferanten und <strong>die</strong>ser ist auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entfernung<br />

des Systems nach Projektabschluss<br />

oder zu einem mit dem Geldgeber des Projekts<br />

vereinbarten Zeitpunkt verantwortlich.<br />

11.9 Prüfung der Motorsteuerschränke<br />

Der Lieferant ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Koordination und<br />

Organisation der Werksabnahmeprüfungen<br />

(FAT) <strong>für</strong> <strong>die</strong> Motorsteuerschränke (MCC) verantwortlich.<br />

Der Lieferant informiert den Endanwender<br />

oder dessen Vertreter, wann <strong>die</strong>se<br />

Abnahmeprüfungen stattfinden. Der Endanwender<br />

hat das Recht, als Beobachter an<br />

<strong>die</strong>sen Abnahmeprüfungen teilzunehmen.<br />

11.10 Bereitstellung von Ersatzteilen<br />

Der Lieferant ist finanziell <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bereitstellung<br />

von Ersatzteilen verantwortlich, <strong>die</strong> bei<br />

Inbetriebnahme und Hochfahren des Projekts<br />

benötigt werden.<br />

Diese Ersatzteile betreffen <strong>die</strong> gesamte<br />

FOUNDATION <strong>Fieldbus</strong>-Feldinstrumentierung<br />

und das zugehörige Hostsystem.<br />

11.11 Entfernen von redundanter<br />

Ausrüstung<br />

Das Entfernen oder Entsorgen von Ausrüstungskomponenten,<br />

<strong>die</strong> durch das Projekt<br />

redundant bzw. überflüssig geworden sind,<br />

z.B. im Feld oder in Schalttafeln montierte<br />

Geräte, Verkabelung, Signalverrohrung <strong>für</strong><br />

pneumatische Geräte etc., gehört NICHT zu<br />

<strong>die</strong>sem Aufgabenbereich.<br />

11.12 Wartungsverfahren<br />

Die Wartungsverfahren <strong>für</strong> <strong>Fieldbus</strong>-Geräte<br />

sollten auch den Einfluss berücksichtigen und<br />

aufnehmen, den eine Geräteänderung auf<br />

andere Geräte und das Hostsystem haben<br />

kann.<br />

Anmerkung:<br />

Da sich <strong>die</strong> Wartung bei <strong>Fieldbus</strong> nicht auf<br />

einzelne Punkt-zu-Punkt-Systeme, sondern<br />

auf ein ganzes Computer-Netzwerk bezieht,<br />

beeinflusst <strong>die</strong> Änderung eines Geräts mindestens<br />

das Hostsystem, aber sehr wahrscheinlich<br />

auch andere Geräte im Netzwerk.<br />

Die Anlagenwartung bei <strong>Fieldbus</strong>-Geräten<br />

sollte sich beschränken auf:<br />

• Inspektion der Kabel und Gehäuse, um<br />

sicherzustellen, dass <strong>die</strong> Anforderungen <strong>für</strong><br />

explosionsgefährdete Bereiche eingehalten<br />

werden.<br />

• Austausch fehlerhafter Komponenten und<br />

Geräte.<br />

• Nullpunkteinstellung der Geräte, sofern bei<br />

der Kalibrierung erforderlich.<br />

• Abnahmeprüfungen bei sicherheitgerichteten<br />

Geräten.<br />

• Erforderliche zugehörige mechanische Arbeiten<br />

(z.B. Abdichten von Ventilen, Rohrleitungslecks<br />

etc.).<br />

Vom Lieferanten ist eine Liste der empfohlenen<br />

Ersatzteile <strong>für</strong> <strong>die</strong> Feldinstrumentierung<br />

und das Steuer- und Regelungssystem zu<br />

erstellen und dem Endanwender zu übergeben.<br />

Revision 02.0 - 92 - Oktober August 2004 2003


<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation<br />

in der Anlage<br />

Ein zentrales Wartungswerkzeug sollte zur<br />

Verfügung stehen, um Änderungen in den<br />

<strong>Fieldbus</strong>-Geräten auszuführen und zu verwalten.<br />

Jedes da<strong>für</strong> angebotene System sollte<br />

folgende Forderungen erfüllen:<br />

Es sollte ein integraler Teil des Systems sein.<br />

Für <strong>die</strong> Fehlersuche in den intelligenten Feldgeräten<br />

sollte es mindestens über folgende<br />

Fähigkeiten verfügen:<br />

• Konfiguration<br />

• Kalibrierung<br />

• Überwachung<br />

• Erweiterte Diagnosefähigkeiten<br />

Das System sollte gezielte Wartungsmöglichkeiten<br />

umfassen und eine einzelne, gemeinsame<br />

Datenbank mit folgenden Datenbankfunktionen<br />

beinhalten:<br />

• Konfigurationseinstellungen aller <strong>Fieldbus</strong>-<br />

Geräte.<br />

• Ablage sowohl der momentanen als auch<br />

der historischen Gerätedaten.<br />

• Vergleichs- und Abgleichsmöglichkeit zwischen<br />

momentanen und früheren<br />

Konfigurationen.<br />

• Möglichkeit der Rückverfolgung<br />

• Überwachung von Geräteparametern<br />

(Alerts), um eine frühzeitige Warnung bei<br />

sich abzeichnenden Problemen zu ermöglichen.<br />

• Möglichkeit der Vorher/Nachher-Geräteprüfung.<br />

• Erzeugung von Musterschablonen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Geräte.<br />

• Suchfunktionen <strong>für</strong> Tag-Nummern und<br />

Geräte.<br />

• Online-Hilfesystem.<br />

• Datenimport- und exportfunktionen.<br />

• Möglichkeit <strong>für</strong> Diagnose-Zusatzfunktionen.<br />

• Anschluss an Datenbanken von<br />

Drittherstellern via OPC.<br />

Es sollten detaillierte Wartungsrichtlinien entwickelt<br />

und <strong>die</strong> entsprechenden Verfahren<br />

eingerichtet werden. Diese sollten mindestens<br />

folgende Punkte beinhalten:<br />

• Kalibrierverfahren.<br />

• Entfernen und Ersetzen eines Feldgeräts.<br />

• Vorbeugende Wartungsmaßnahmen.<br />

• Prüfung von sicherheitsgerichteten Geräten.<br />

• Verwaltung von und Verfahren bei Änderungen<br />

(z.B. Aktualisierung bei neuen Software-Revisionen).<br />

• Aktualisierungen bei Software-Revisionen<br />

sind ausführlich zu dokumentieren.<br />

• Für <strong>die</strong> Handhabung von Reservekomponenten<br />

und <strong>die</strong> aktualisierung der Sofware-<br />

Revisionen sollten spezielle Funktionen vorhanden<br />

sein.<br />

Anmerkung:<br />

Das Vorhandensein detaillierter Wartungspläne<br />

ist besonders wichtig, wenn verschiedene<br />

Arten der Feldgeräte-Kommunikation<br />

verwendet werden. Ein Beispiel ist <strong>die</strong> Änderung<br />

des Sperr- bzw. Verriegelungsverfahrens,<br />

da <strong>die</strong>s vom Aufbau der Regelkreise abhängt.<br />

Revision 02.0 - 93 - Oktober August 2004 2003

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!