03.11.2013 Aufrufe

Neurobiologie der Psychotherapie - PMU

Neurobiologie der Psychotherapie - PMU

Neurobiologie der Psychotherapie - PMU

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Neuro-Psychoanalyse: Ein Überblick<br />

Anna Buchheim<br />

Eric Kandel, <strong>der</strong> international führende Neurobiologe, Psychiater und Medizin-Nobelpreisträger des Jahres 2000,<br />

hat mit seinem Plädoyer für eine Intensivierung des Dialogs zwischen <strong>der</strong> Psychoanalyse und den<br />

Neurowissenschaften internationales Aufsehen erregt (Kandel 1998, 2012). Neuere Entwicklungen in den<br />

Neurowissenschaften haben den interdisziplinären Dialog zwischen <strong>der</strong> Psychoanalyse und den<br />

Neurowissenschaften in den letzten Jahren befruchtet und intensiviert (z. B. Solms 2003, Leuzinger-Bohleber et<br />

al. 2007, Carhart-Harris & Friston 2010, Solms & Panksepp 2012). In dem Vortrag wird im Überblick dieser Dialog<br />

mit seinen wichtigsten Konzepten referiert und auf eigene Forschungsergebnisse <strong>der</strong> Hanse-Neuropsychoanalyse-<br />

Studie eingegangen (Buchheim et al. 2012).<br />

Buchheim A, Viviani R, Kessler H, Kächele H, Cierpka M, Roth G, George C, Kernberg O, Bruns G, Taubner S<br />

(2012) Changes in prefrontal-limbic function in major depression after 15 months of long-term<br />

psychotherapy. PLoS ONE, 7: e33745. doi:10.1371/journal.pone.0033745<br />

Carhart-Harris RL, Friston KJ (2010) The default-mode, ego-functions and free-energy: a neurobiological account<br />

of Freudian ideas. Brain 133: 1265–1283<br />

Kandel E.R. (1998) A new intellectual framework for psychiatry. Am J Psychiat 155, 457-469.<br />

Kandel E.R. (2012) Das Zeitalter <strong>der</strong> Erkenntnis. Siedler Verlag, München<br />

Leuzinger-Bohleber M, Roth G, Buchheim A (Eds) (2007) Psychoanalyse, <strong>Neurobiologie</strong>, Trauma. Schattauer<br />

Verlag, Stuttgart<br />

Solms M (2003). Neuro-Psychoanalyse. Eine Einführung mit Fallstudien. Stuttgart: Klett-Cotta<br />

Solms M, Panksepp J (2012) The “Id” Knows More than the “Ego” Admits: Neuropsychoanalytic and Primal<br />

Consciousness Perspectives on the Interface Between Affective and Cognitive Neuroscience<br />

The Grass Is Always Greener on the Other Side of the Fence –<br />

Zum Verhältnis von Psychoanalyse und Neurowissenschaften<br />

Christine Kirchhoff<br />

Spätestens seitdem Eric Kandel <strong>der</strong> Psychoanalyse empfahl, sich durch eine größere Nähe zur Biologie zur<br />

„revitalisieren“, wird auch von Psychoanalytikern wie<strong>der</strong> häufiger hinüber in Nachbars Garten geschaut.<br />

Umgekehrt wird die Psychoanalyse auch von Seiten <strong>der</strong> Neurowissenschaften (wie<strong>der</strong>)entdeckt. Dieses<br />

gegenseitige Interesse wird im Vortrag aus einer psychoanalytisch-kulturwissenschaftlichen Perspektive<br />

betrachtet: Zum einen wird <strong>der</strong> Frage nachgegangen, was mit psychoanalytischen Konzepten passiert, wenn sie<br />

in neurowissenschaftliche Terminologie übersetzt werden. Dabei werden epistemologische Verschiebungen in den<br />

Blick genommen und <strong>der</strong>en Konsequenzen für das Verständnis von Krankheit und Gesundheit, für den Blick auf<br />

die Patienten sowie für das Verständnis von Kultur und Subjekt diskutiert. Außerdem wird, dem Vorgehen <strong>der</strong><br />

Psychoanalyse gemäß, nach den beteiligten Phantasien gefragt: Was macht den Versuch, psychoanalytische<br />

Konzepte auf eine „Organgrundlage“ (Freud) zu stellen, so vielversprechend?<br />

12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!