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Bleichmittel - Lehrer.at

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weg mit dem schmutz<br />

BLEICHMITTEL UND BLEICHAKTIVATOREN<br />

Farbverschmutzungen organischen Ursprungs, wie etwa Flecken von Kaffee, Obst, Wein<br />

etc. haften meist sehr fest am Gewebe. Zum Entfernen solcher hartnäckigen Flecken reichen<br />

Tenside alleine nicht aus. Hier müssen <strong>Bleichmittel</strong> eingesetzt werden.<br />

Moderne <strong>Bleichmittel</strong> zerstören den Schmutz durch Oxid<strong>at</strong>ion. Allerdings rücken <strong>Bleichmittel</strong><br />

auch den Textilfarbstoffen zu Leibe. In Feinwaschmitteln sollten daher keine <strong>Bleichmittel</strong> enthalten<br />

sein.<br />

Die Geschichte der Wäschebleichung<br />

Die erste Bleichmethode war die so genannte „Rasenbleiche“: Wäsche wurde auf dem Rasen<br />

ausgebreitet und über einen längeren Zeitraum immer wieder befeuchtet. Durch die<br />

Einwirkung der Sonnenstrahlen und die Freisetzung von Sauerstoff wurden die Farbstoffe<br />

oxid<strong>at</strong>iv zerstört – die Flecken wurden ausgebleicht. Diese Methode ist Grund dafür, warum<br />

sich die Wäschereien bzw. die Wäscher und Waschfrauen in Großstädten wie Wien bis Ende<br />

des 18. Jahrhunderts am Stadtrand angesiedelt haben.<br />

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das <strong>Bleichmittel</strong> N<strong>at</strong>riumperbor<strong>at</strong> entwickelt, das bis<br />

heute zu den wichtigsten seiner Art zählt. Der Bleichprozess war ab diesem Zeitpunkt integr<strong>at</strong>iver<br />

Bestandteil des Waschvorgangs.<br />

Das moderne <strong>Bleichmittel</strong><br />

Atomarer Sauerstoff [O] in gebundener Form ist der wichtigste Bestandteil von <strong>Bleichmittel</strong>n.<br />

Konjugierte Doppelbindungen, die für die Farbgebung verantwortlich sind, werden gespalten<br />

und hydroxyliert. Der Farbstoff verliert damit seine Faserhaftung, die Wasserlöslichkeit wird<br />

erhöht. Gleichzeitig leisten einige <strong>Bleichmittel</strong> aufgrund ihrer stark oxidierenden Wirkung<br />

auch noch einen wesentlichen Beitrag zur Keimabtötung.<br />

Percarbon<strong>at</strong><br />

Bei Temper<strong>at</strong>uren ab 60 °C reagiert das abgespaltene H 2<br />

O 2<br />

der Percarbon<strong>at</strong>, indem es<br />

aktiven Sauerstoff freisetzt. Dabei entsteht Wasserstoffperoxid, das in der alkalischen<br />

Waschlauge unter Bildung von aktivem Sauerstoff zerfällt.<br />

H 2<br />

O 2<br />

+ OH - ↔ H 2<br />

O + HO 2<br />

-<br />

HO 2<br />

-<br />

OH - + [O]<br />

arbeitsbl<strong>at</strong>t<br />

OS-7/1<br />

© 2004 haushalt aktiv


weg mit dem schmutz<br />

Die Wirkung von N<strong>at</strong>riumpercarbon<strong>at</strong><br />

N<strong>at</strong>riumpercarbon<strong>at</strong> ist eine Anlagerungsverbindung von Wasserstoffperoxid (H 2<br />

O 2<br />

) an<br />

N<strong>at</strong>riumcarbon<strong>at</strong> (Soda: Na 2<br />

CO 3<br />

):<br />

2 Na 2<br />

CO 3 . 3 H 2<br />

O 2<br />

Ab einer Wärmeeinwirkung von 50°C wird das Wasserstoffperoxid wieder abgespalten<br />

und zerfällt zu Wasser und aktivem Sauerstoff. Je höher die Temper<strong>at</strong>ur, umso stärker<br />

die Reaktion.<br />

Beim Waschvorgang in der Waschmaschine setzt N<strong>at</strong>riumpercarbon<strong>at</strong> ab einer Temper<strong>at</strong>ur<br />

von 60 °C Sauerstoff frei. Der frei werdende Sauerstoff wirkt bei bleichbaren Flecken<br />

wie Grasflecken, Obstflecken, Tee- oder Rotweinflecken. Durch Oxid<strong>at</strong>ion werden<br />

die Farbstoffe farblos. Teilweise werden auch fleckenbildende Substanzen in wasserlösliche<br />

überführt und können so mit der Waschlauge ausgeschwemmt werden.<br />

<strong>Bleichmittel</strong>aktiv<strong>at</strong>oren<br />

Bei einer Temper<strong>at</strong>ur von 80-90 °C wird mit Percarbon<strong>at</strong> eine optimale Bleichwirkung erzielt.<br />

Nachdem mit den heutigen Waschmitteln nur mehr Waschtemper<strong>at</strong>uren bis max. 60 °C notwendig<br />

sind, um ein optimales Waschergebnis zu erzielen, musste ein Weg gefunden werden,<br />

um diese Temper<strong>at</strong>ur herabzusetzen.<br />

Bleichaktiv<strong>at</strong>oren haben genau diese Aufgabe: Sie ermöglichen den Bleichprozess bereits<br />

bei niedrigeren Temper<strong>at</strong>uren.<br />

Aktiv<strong>at</strong>oren wie etwa TAED (Tetraacetylendiamin), der wichtigste Vertreter dieser Waschmittelinhaltsstoffgruppe,<br />

bilden in der alkalischen Waschlauge durch Reaktion mit dem Percarbon<strong>at</strong><br />

bereits bei niedrigeren Temper<strong>at</strong>uren bleichaktive Verbindungen: Peroxoessigsäure.<br />

H 3<br />

C<br />

H C<br />

O<br />

3 C<br />

3<br />

C<br />

O<br />

N CH 2<br />

CH 2<br />

N C<br />

C<br />

CH 3<br />

CH 3<br />

O<br />

O<br />

TAED<br />

Na + B B Na +<br />

2 -<br />

OH O O OH<br />

OH O O OH<br />

H<br />

H 3<br />

C C<br />

O<br />

O<br />

N CH 2<br />

CH 2<br />

N C<br />

H<br />

Diacetylethylendiamin<br />

CH 3<br />

O<br />

+ 2 H 3 C<br />

C OOH<br />

Peressigsäure<br />

Dadurch wird bereits bei einer Waschtemper<strong>at</strong>ur von 40 °C ein optimales Bleichergebnis<br />

erzielt.<br />

arbeitsbl<strong>at</strong>t<br />

OS-7/2<br />

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