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Linksliberale Enterhaken - PRuF

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MIP 2013 19. Jhrg.<br />

Rezensionen<br />

richtsgegenstand, ein zweites auf den Einsatz des<br />

Internets im Politikunterricht. Dass das Internet<br />

besser geeignet ist für die Förderung der politischen<br />

Analyse- und Urteilskompetenz und den<br />

Wissenserwerb, ist gemäß den von Schattscheider<br />

zusammengetragenen Daten nicht eindeutig bewiesen.<br />

Unbestritten ist jedoch, dass das Internet<br />

ein Teil des Politikprozesses und der Medienlandschaft<br />

ist und die Wahrnehmung von Politik<br />

beeinflusst. Deshalb muss es ihrer Meinung nach<br />

im Unterricht behandelt werden.<br />

Jan-Hinrik Schmidt untersucht unter dem Titel<br />

„Persönliche Öffentlichkeit und politische Kommunikation<br />

im Social Web“, wie sich politische<br />

Kommunikation verändert. Seine Äußerungen an<br />

der Schnittstelle von politischer Bildung und<br />

Medienkompetenzförderung erfolgen mit dem<br />

Ziel, jedem und jeder Einzelnen eine selbstbestimmte<br />

Teilhabe an den neuen Medienräumen<br />

zu ermöglichen. Dass die Wechselwirkungen<br />

zwischen Internet und Politik komplex sind, vermag<br />

er eindrücklich zu schildern, ebenso dass<br />

über Kompetenzen und Fertigkeiten verfügen<br />

muss, wer am Diskurs teilhaben möchte.<br />

Politische Kommunikation im Kanton Aargau<br />

Mehrere Beiträge des Teils „Direkte Demokratie<br />

und politische Kommunikation in der Informationsgesellschaft.<br />

Herausforderungen für den Kanton<br />

Aargau“ stützen sich auf das Forschungsprojekt<br />

mit demselben Namen, das eine Forschungsgruppe<br />

des ZDA im Auftrag des Kantons Aargau<br />

realisiert hatte. 20<br />

Andrea Töndurys Beitrag „Verfassungsrechtliche<br />

Grundlagen der staatlichen Abstimmungskommunikation<br />

im Kanton Aaragau“ stützt sich<br />

auf einen ausführlichen Aufsatz des Autors. 21 Er<br />

untersucht, welche Anforderungen das Gesetz an<br />

die Informationstätigkeit der Behörden des Kantons<br />

stellt. Nach einer Auslegeordnung über die<br />

Vorgaben des Bundesrechts, die Praxis des Bundes-<br />

20<br />

http://www.zdaarau.ch/dokumente/de/Forschungsberichte/<br />

bericht_dd-pol-Kom.pdf.<br />

21<br />

Andrea Töndury, Intervention oder Teilnahme? Möglichkeiten<br />

und Grenzen staatlicher Kommunikation im<br />

Vorfeld von Volksabstimmungen, Schweizerischen<br />

Zentralblatt für Staats- und Verwaltungsrecht ZBl 112<br />

(2011), S. 341-374.<br />

gerichts zu den Beschwerden wegen Verletzung der<br />

Wahl- und Abstimmungsfreiheit und einer Skizze<br />

von Interventions- und Diskursmodell beendet<br />

Töndury seine Darstellung mit Empfehlungen an<br />

den Kanton Aargau, die den verschiedenen<br />

Kommunikationsmitteln Rechnung tragen.<br />

Frank Esser, Stephanie Schwab Cammarano<br />

und Sven Engesser hatten ebenfalls am Bericht<br />

des ZDA mitgearbeitet. Ihr Beitrag trägt den Titel<br />

„Herausforderungen und Möglichkeiten der Regierungskommunikation<br />

im Aargau“. Sie wollen<br />

aufzeigen, wie die kantonalen Behörden die Effektivität<br />

ihrer Kommunikation zu politischen<br />

Themen erhöhen und den Bürgerinnen und Bürgern<br />

mehr Partizipationsmöglichkeiten bieten<br />

können. Angeregt wird dabei nicht zuletzt auch<br />

eine Imagekampagne, damit sich die Einwohnerinnen<br />

und Einwohner stärker mit ihrem weitläufigen<br />

Kanton identifizieren können.<br />

Auf den Kanton Aargau fokussiert ist auch der<br />

politikwissenschaftliche Beitrag von Nico van<br />

der Heiden und Regula Hänggli, der ebenfalls<br />

auf den Ergebnissen des Berichts des ZDA basiert.<br />

Er trägt den Titel „Die Meinungsbildung<br />

der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger und die<br />

Rolle der politischen Kommunikation“ und vergleicht<br />

Daten von Urnengängen im Kanton Aargau<br />

mit den Daten aus anderen Kantonen.<br />

Linards Udris widmet sich in seinem Beitrag<br />

„Qualität der Medien – Wo steht der Aargau?“<br />

seinem Thema aus einer kommunikationswissenschaftlichen<br />

und öffentlichkeitstheoretischen<br />

Perspektive. Während sich der Kanton Aargau<br />

bezüglich Strukturwandel (Stichwort Medienkonzentration)<br />

nicht von anderen Kantonen unterscheidet,<br />

stellt er einen speziellen Fall dar bezüglich<br />

der „Koppelung von politischen und medialen<br />

Räumen“. Sehr viele Aargauerinnen und<br />

Aargauer arbeiten nämlich nicht im eigenen<br />

Kanton, sondern in der Region Zürich oder Basel<br />

und richten sich auch im Medienkonsum nach<br />

ihrem Arbeitsort aus.<br />

PD Dr. iur. Patricia M. Schiess Rütimann,<br />

Zürich<br />

191

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