Linksliberale Enterhaken - PRuF
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MIP 2013 19. Jhrg. Deniz Anan – Die Bayern-Ampel als Schnittmengenkoalition? [...] Aufsätze<br />
die Große Koalition unter Angela Merkel viel<br />
geräuschloser als die als „Wunschkoalition“ gestartete<br />
schwarz-gelbe Nachfolgeregierung. Im<br />
konkreten Fall kommt hinzu, dass die Bruchlinie<br />
klar erkennbar zwischen SPD und Grünen auf<br />
der einen und FW auf der anderen Seite verliefe.<br />
Diese Konstellation erscheint weniger konfliktreich<br />
als unterschiedliche, politikfeldspezifische<br />
Frontstellungen, also SPD/FW versus Grüne in<br />
dem einen, SPD versus FW/Grüne in dem anderen<br />
Politikfeld usw. Der Wille der drei Daueropponenten<br />
zur Macht und die historische Bedeutung<br />
einer Regierung jenseits der CSU könnten<br />
der Bayern-Ampel also durchaus eine gewisse<br />
Stabilität verleihen. Schließlich zeichnete sich<br />
auch die Viererkoalition, die in den Fünfzigerjahren<br />
„Licht übers Land“ bringen wollte, durch<br />
eine große ideologische Spannbreite aus und endete<br />
eher aufgrund bundespolitischer Entwicklungen<br />
als aus landespolitischen Gründen vorzeitig<br />
(Taubenberger 2002). Auch der Blick in andere<br />
Länder zeigt, dass linke, grüne und bäuerlich-bürgerliche<br />
Parteien gut kooperieren können,<br />
so etwa in der in Finnland üblichen, aus Sozialdemokraten<br />
und agrarischem Zentrum bestehenden<br />
Koalition der „Roten Erde“.<br />
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