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MFO Park Zürich Landschaftsarchitekten Raderschall, Ingenieure ...

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Burckhardt und Partner platzierten auf der Freifläche<br />

mit ausgefeilter Technologie aus 290 000 Kilogramm<br />

Stahl, 32 Kilometern Stahlseilen und Litzen sowie 870<br />

Quadratmetern Holz- und Gitterrosten ein mächtiges,<br />

raumhaltiges Gittergerüst, das offenbar nicht wirklich<br />

für eine leicht geneigte Fläche konzipiert wurde und<br />

deshalb wie ein Möbelstück auf eine artifiziell erhöhte<br />

Bodenplatte gestellt wurde.<br />

<strong>MFO</strong> <strong>Park</strong> <strong>Zürich</strong><br />

<strong>Landschaftsarchitekten</strong> <strong>Raderschall</strong>,<br />

<strong>Ingenieure</strong> Burckhardt & Partner, CH<br />

Abgesehen von einem guten Dutzend schmaler<br />

Hecken, die am Boden den Innen- mit dem<br />

Aussenraum verbinden, sollen 1200 Rank- und<br />

Kletterpflanzen in 100 verschiedenen Arten im Lauf<br />

der kommenden Jahre an der mit Stahlseilen<br />

bespannten äusseren Fassade der «grünen Oper»<br />

haushoch wuchern und das riesige, auf kleinen<br />

Füsschen stehende Bauwerk mit einem dichten<br />

grünen Pelz überziehen.


Außenanlagen Swiss Re / Architekten: Bothe, Richter,<br />

Teherani, Hamburg<br />

<strong>Landschaftsarchitekten</strong>: Martha Schwarz, Peter Kluska,<br />

München<br />

In den Plänen der Architekten tauchte die Idee einer „schwebenden<br />

Hecke“ auf, die den aufgeständerten Verwaltungskomplex in 6 m<br />

Höhe umschließt.<br />

Landschaftsarchitekt Peter Kluska konnte diese Idee durch seine<br />

umfassende Kenntnis von Pflanzen und Klima realisieren.<br />

Angehoben von einer Stahlnetzkonstruktion wächst nun eine Hecke<br />

aus Clematis und wildem Wein in die Höhe, so dass der Blick aus den<br />

Fenstern der aufgeständerten Büro-Einheiten auf die gleiche Ebene<br />

der Hecke fällt.<br />

Unter den aufgeständerten Büroflügeln hat die amerikanische<br />

Gartenkünstlerin Martha Schwartz einen künstlichen Garten in den<br />

Farben blau, rot, gelb und braun entworfen. Dieses Farbkonzept lässt<br />

Innen und Außen verschwimmen und setzt Orientierungsmarken<br />

innerhalb dieses großflächigen Gebäudekomplexes bis hinein in die<br />

Tiefgarage.<br />

Zwei Jahre wuchsen die 200<br />

Pflanzen in einer toskanischen<br />

Baumschule auf etwa 11 Meter<br />

Höhe heran, bis sie per<br />

Kühltransport nach Unterföhring<br />

gebracht wurden. Bis zur<br />

Unterkante des Gebäudes werden<br />

die Pflanzen später entlaubt, damit<br />

die Hecke schwebend wirkt.


Ferienhaus in Dyngby, DK<br />

Architekt Claus Hermansen<br />

Nach ein paar Jahren, so wünscht<br />

sich der Architekt, wird die<br />

oxidrote Metallhülle von üppigem<br />

Grün überwuchert und das<br />

Sommerhaus vollkommen n die<br />

Natur eingebettet sein.<br />

Alle Wand- und Dachflächen sind<br />

mit voroxidierten<br />

Streckmetallkassetten verkleidet,<br />

an denen der rund um den Sockel<br />

gepflanzte Efeu hinaufklettert.<br />

Gartenschere so wichtig wie der<br />

Hausschlüssel: Wenn das Haus für<br />

längere Zeit unbewohnt bleibt,<br />

kann es passieren, daß der<br />

Bauherr Fenster und Türen erst<br />

freischneiden muß, bevor er sie<br />

öffnen kann.


Wohnhäuser in Paris<br />

Architekten Herzog & de Meuron<br />

Alle Sichtbetonaußenwände der Gebäude sind mit Rankhilfen für Kletterpflanzen versehen und werden im Lauf der<br />

Zeit von gepflanztem wie wildem Grün des Hinterhofes bewachsen sein.


„growing picture“ - Extremflächenbegrünung<br />

museumsquartier Wien von bernd hochwartner<br />

Eine Sedummatte, ein Spezialsubstrat UND eine<br />

optimierte Bewässerung lassen dieses „Lebendige<br />

Bild“ entstehen.


Hotel Pershining Hall Paris<br />

Patrick Blanc<br />

Patrick Blanc hat 2001 diesen „mehrgeschoßigen Garten“<br />

geschaffen. Er arbeitet mit Pflanztaschen aus einer steifen,<br />

13 mm straken filzartigen Acrylmembran.<br />

Mit Nährstoffen angereichertes Wasser rieselt durch den Filz<br />

und ernährt sie wie bei einer Hydrokultur. Die Pflanzen<br />

durchdringen den Filz mit ihren Wurzeln und verstärken so<br />

die Struktur. Mit einer Wandhöhe bis zu 30 m steckte sein<br />

Verfahren hier seine Grenzen ab.<br />

Es finden hauptsächlich Pflanzen Verwendung, die mit<br />

wenig oder sogar ohne Erde auskommen, Epiphyten und<br />

Lithophyten.


Aussenanlagen Verkehrsinformationszentrale<br />

ASFINAG Wien 23<br />

Betriebsgelände<br />

Architekt Krischanitz<br />

Die Aussenanlagen haben entsprechend der Lage<br />

primär einen landschaftlichen Charakter und weniger<br />

einen gärtnerischen. Die geplanten Baumpflanzungen<br />

schaffen eine optische Distanz zu den angrenzenden<br />

Betriebsgebäuden. Tragendes Element der Gestaltung<br />

ist der bauseits erstellte 2-3m hohe Zaun, welcher auch<br />

Teil der Fassadengestaltung ist und intensiv (von<br />

Parthenocissus quinquefolia, Clematis vitalba,<br />

Ampelopsis megalophylla=Scheinrebe) bepflanzt und<br />

berankt wird. Die Modellierungen, deren Böschungen<br />

bepflanzt sind, kontrastiert den Standort durch seine<br />

Künstlichkeit.


Institut für Kunstgeschichte und<br />

Geisteswissenschaften in Grenoble<br />

von Anne Lacaton und Jean Philippe<br />

Vassal<br />

Nach der Auffassung von L&V sollen<br />

Gebäude nicht nur vor dem Außenklima<br />

schützen, sondern es im Inneren spüren<br />

lassen.<br />

Aus den Wintergärten strömt der erdige<br />

Duft der Pflanztröge durch die offenen<br />

Schiebefenster in die Seminarräume.<br />

Die Bourgainvillea in der thermischen<br />

Pufferzone wird automatisch bewässert<br />

und gedüngt wie die Tomaten in der<br />

Landwirtschaft.


Innerhalb kurzer Zeit werden die Metallstangen zu einem<br />

undurchdringlichen Geflecht aus Rosen und Jasmin<br />

aufwachsen.<br />

Kienast Vogt, Verwaltungsgebäude Swisscom, Bern


Kletterrosen im Eingangsbereich vom Stadtpark Wettingen/CH<br />

Stöckli, Kienast, Koeppel, CH


„Passage“ – Installation im Rahmen der Lausanne Gärten 97, Interpretation einer alten Gebäudestruktur,<br />

Metallträger, Gitter, Hopfen, Gras


Weinbewachsene Rankgerüste aus Stahlprofilen in einer<br />

neuen <strong>Park</strong>anlage in Bern von den <strong>Landschaftsarchitekten</strong><br />

Klötzli & Friedli-Klötzli.<br />

Aufgrund einer Tiefgarage sind Baumpflanzungen nicht<br />

möglich, ein raumwirksamer, grüner Abschluß kann auch so<br />

geschaffen werden.


Pflanzsäulen rahmen den Blick, sie schaffen eine durchlässige Grenze<br />

zwischen Garten und Landschaft.


Glyzinienrankgerüst auf dem<br />

Universitätsgelände in Karlsruhe.<br />

Rankgerüste aus Vierkant-Stahlprofilen<br />

beim Hotel Kempinski von Peter Walker


Glyzinienspalier als Raumkante im Fliederplatz in Karlsruhe<br />

Die 300m lange Pergola überdeckt einen Fußgängerweg oberhalb<br />

des Bahnhofs <strong>Zürich</strong> Stadelhofen (Santiago Calatrava)<br />

Glyzinienspalier in Südfrankreich


Rankgerüst aus unbehandeltem Stahl für<br />

Bohnen, Beispiel aus einem Hotelgarten in<br />

Schottland<br />

Der Pausenhof dieser Schule in<br />

Karlsruhe wird auf allen vier<br />

Seiten von einem Laubengang<br />

umschlossen. Die Bögen aus 1,5<br />

Zoll Rundrohr haben 3,4 m lichte<br />

Höhe und 3,00 m Breite.


Die Begrünung von<br />

Laubengängen spielte auch in<br />

den architektonischen Gärten<br />

der 20er Jahre bereits eine<br />

wichtige Rolle.


Pergola-gedeckte Straße in Jerez de la Frontera, Spanien. Durch das Blätterdach des Weins entsteht<br />

ein einzigartiger schöner, in angenehmen Halbschatten gehüllter Freiraum.


Eingangssituation zu einer Tiefgarage


Kastanienwein (Tetrastigma voinierianum und<br />

Passionsblume (Passiflora) sind hier in kürzester Zeit<br />

die 3-geschoß hohen Seile emporgewachsen.<br />

HS Absberggasse, Architektur Rüdiger Lainer<br />

Landschaftsarchitektur Anna Detzlhofer mit<br />

Bernadette DiCenta und Thomas Proksch


Jasmin und Klebsame im Innenraum


Grüner Innenhof - Kunst am Bau<br />

Innenraum eines Pensionisten- und Pflegeheimes<br />

Das Segel als Bildelement ist Ausgangspunkt. Die Lage des<br />

Landespensionistenheimes zum Fluß und die Grundfigur des<br />

Gebäudes unterstützen die Assoziation. Das Segel wird neu<br />

interpretiert. Es unterstreicht die räumlichen<br />

Gegebenheiten, nutzt die Raumhöhe und läßt<br />

Bewegungsfreiheit.<br />

Fadenspannbilder liefern die konkrete Anleitung. Passionsblumen<br />

und Kastanienwein erklimmen problemlos Höhen<br />

von 20 m und machen das Segel durchscheinend Grün.


Bauphysikalische Wirkung<br />

Wärmedämmeffekt fällt durch immergrünen Bewuchs im Vergleich zu baulichen<br />

Wärmeschutzmaßnahmen relativ bescheiden aus.<br />

Kühleffekte lassen sich für die Innenräume erreichen, die sommerliche Aufheizung einer<br />

Gebäudeoberfläche läßt sich durch Fassadengrün deutlich reduzieren.<br />

Temperaturschwankungen sind bei begrünten Fassaden geringer.<br />

Schlagregenschutz und Feuchtigkeitsregulierung ist gegeben.<br />

Schallschutz kann durch Fassadenbegrünung in einem fast nicht meßbaren Bereich erzielt werden,<br />

der Reflexionsschall wird zwar gemindert, eine Lärmminderung ist nicht gegeben.<br />

Klimatische und lufthygienische Wirkung<br />

Verbesserung des Kleinklimas ist eindeutig durch eine höhere Luftfeuchtigkeit und kühlere<br />

Temperaturen meßbar.<br />

Zur Staubbindung kann Fassadengrün nur einen verschwindend geringen Beitrag leisten.<br />

Ökologische Wirkung<br />

Tierökologische und artenschützerische Funktionen werden übernommen, es werden Lebensräume<br />

insektenfressende Vogelarten geschaffen, darüberhinaus von manchen fruchttragenden<br />

Kletterpflanzenarten ein Nahrungsangebot bereitgestellt. Untersuchungen haben ergeben, daß<br />

weniger begrünte Fassaden zu einer Erhöhung des Insekten- und Spinnenaufkommens beitragen<br />

als andere Grünräume (Gewässer, ...)


Allen Kletterpflanzen ist gemeinsam, daß sie zum aufrechten Wachstum eine<br />

Stütze benötigen.<br />

Ausdauernde und einjährige Arten<br />

Einjährige überdauern nur eine Gartensaison, mehrjährige sind entweder den Gehölzen oder<br />

den Stauden zuzurechnen. Der überwiegende Teil gehört zu den Gehölzen, aus dem Bereich<br />

der Stauden sind zum Beispiel der Hopfen und die Stauden-Wicke.<br />

Die erste grobe Einteilung erfolgt in Selbstklimmer und Gerüstkletterer.<br />

Selbstklimmer (Efeu, Kletterhortensie,..) benötigen keine zusätzliche Kletterhilfe, sie<br />

haben spezielle Haftorgane. Man unterscheidet sie in Wurzelkletterer (Efeu) und in<br />

Haftscheibenranker (Veitschii).<br />

Gerüstkletterer (Blauregen, Geißblatt, ...) benötigen eine zusätzliche Kletterhilfe. Diese<br />

muß je nach Kletterform (Ranker, Schlinger, Spreizklimmer) bestimmte Anforderungen<br />

erfüllen.<br />

Ranker bilden Greif- und Halteorgane (Blattstielranken, Blatt- oder Sproßranken) aus<br />

(sämtliche Reben-Arten gehören dazu)<br />

Schlinger, auch „Winder“ genannt, umschlingen mit ihren jungen Trieben Stäbe, Seile oder<br />

andere Stützen, sie unterscheiden sich noch einmal in Linkswinder (Kiwi, Baumwürger) und<br />

Rechtswinder<br />

Spreizklimmer klettern durch Einflechten ihrer langen Triebe, unterstützt durch Stacheln,<br />

Borsten, Dornen (Kletterrose)


Wuchshöhen<br />

Wuchshöhen bis ca. 30 m :<br />

Blaurege, Efeu, Veitschii<br />

Wuchshöhen bis ca. 15 m:<br />

Clematis, Baumwürger, Schling-Knöterich,<br />

Trompetenblume, Wilder Wein<br />

Wuchshöhen bis ca. 10 m:<br />

Blauregen, Geißblatt, Hopfen, Kiwi,<br />

Klettergurke (Akebia), Kletter-Hortensie,<br />

Pfeifenwinde, Rebe<br />

Wuchshöhen bis ca. 5 m:<br />

Kletter-Rose, Clematis, Spindelstrauch,<br />

Winterjasmin<br />

Wuchshöhen unter 3 m:<br />

Vor allem einjähige wie Sternwinde,<br />

Kapuzinerkresse, Schwarzäugige Susanne<br />

Quelle: Fassadenbegrünung, Rita Gunkel, UlmerVerlag


12 – 14m, anspruchslos<br />

8 – 10 m, durchlässiger Boden<br />

Achtung: Wisteria sinensis wird 8 – 30 m<br />

3 –4 m, beschatteter Wurzelbereich 2–4 m, beschatteter Wurzelbereich


8 – 10 m, beschatteter Wurzelbereich 10 - 15 m, beschatteter Wurzelbereich<br />

3 –4 m, beschatteter Wurzelbereich 3 –4 m, feucht und durchlässiger Boden


8 – 15 m, anspruchslos 8 – 10 m, gut nährstoffversorgt<br />

8 – 12 m, leicht sauerer Boden 10 –12 m, Boden frisch bis feucht


4 – 6 m, gut nähstoffversorgt 6 – 8 m, gut nähstoffversorgt<br />

3 – 4 m, gut nähstoffversorgt 5 – 8 m, mäßig nähstoffversorgt,<br />

immergrün


10 – 15 m, kalkverträglich<br />

2 – 5 m, mäßig nähstoffversorgt<br />

2 –3 mm, einjährig 1 – 2 mm, einjährig


Großblättrige Pfeifenwinde (Aristolochia macrophylla)


Parthenocissus tricuspidata Veitchii<br />

Kletterrosen


Polygonum aubertii oder Fallopia aubertii Schling-Knöterich


Anbringung von Kletterhilfen (nach Köhler 1993)<br />

1 gleichmäßig tragende Wandverschraubung<br />

2 Aufhängung<br />

3a Vorständerung mit Fundament<br />

3b Vorständerung mit Konsole<br />

4a Verspannung Wand – Wand<br />

4b Verspannung Dach - Boden<br />

Quelle: Fassadenbegrünung, Rita Gunkel, UlmerVerlag


Historische Beispiele von Spalierobstbäumen

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