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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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Einige Minuten später lagen die gefangenen und gefesselten Finders innerhalb der Wagenburg; um sie<br />

herum saßen Sam, Dick, Will, der Lieutenant, Schi-So und Adolf Wolf, während die Soldaten fortgegangen<br />

waren, um ihre Pferde zu holen und mit diesen alle Personen, welche sich mit bei <strong>den</strong>selben befan<strong>den</strong>. Das<br />

Feuer loderte hell und hoch auf, so daß das Lager fast tageshell erleuchtet war.<br />

Die Finders lagen nebeneinander und zwar jetzt mit offenen Augen. Es war keiner von ihnen erschlagen<br />

wor<strong>den</strong>; sie hatten ihre Besinnung wieder; sie sahen und hörten also alles, was um sie her vorging, aber<br />

keiner von ihnen schien Lust zu haben, ein Wort zu sprechen, doch konnte man ihre Gefühle leicht aus <strong>den</strong><br />

wüten<strong>den</strong> Blicken erraten, welche sie um sich warfen. Es hatte bisher noch niemand eine Frage an sie<br />

gerichtet. Sam<br />

Hawkens wollte damit bis zur Rückkehr der Auswanderer warten, da diese es ja waren, gegen welche der<br />

beabsichtigte Ueberfall hatte unternommen wer<strong>den</strong> sollen. Da hörte man von weitem eine jubillerende,<br />

weibliche Stimme rufen:<br />

»We have them, we have them!«<br />

Es war eine weibliche Stimme, die Ruferin kam näher, erreichte das Lager, kroch unter einer Deichsel<br />

hindurch, schoß auf Sam los und schrie ihn an:<br />

»We have them, we have them!Heeßt das nicht: Wir haben sie, wir haben sie, Herr Hawkens?«<br />

Es war die liebe Frau Rosalie Ebersbach, geborene Morgenstern, verwitwete Leiermüller. Sie war allen<br />

andern vorausgeeilt.<br />

»Ja,« antwortete Sam. »So heißen diese englischen Worte, wenn man sie ins Deutsche übersetzt.«<br />

»Also we have them, we have them, wir haben sie! Gott sei Dank. Was für eine Angst habe ich<br />

ausgestan<strong>den</strong> und was für eine Sorge habe ich gehabt! Ich wäre beinahe ausgerissen und wieder<br />

herzugekommen, um mit kämpfen, fechten und schtreiten zu helfen. Da aber kamen die Soldaten und<br />

sagten:<br />

»We have them!« Was das in unsrer Mutterschprache zu bedeuten hat, das weeß ich ungefähr und bin offs<br />

schleunigste fortgerannt, um sie ooch mit zu haben. Das sind sie wohl, die dahier liegen?«<br />

Sie deutete auf die Gefesselten.<br />

»Ja, das sind sie,« antwortete der Gefragte.<br />

»Aber, was is <strong>den</strong>n das? Die leben ja noch! Ich dachte, es wür<strong>den</strong> nur ihre toten Leichen zu erblicken sein.<br />

Das will mir nich in <strong>den</strong> Kopp. Is das vielleicht mit Fleiß geschehen?«<br />

»Allerdings.«<br />

»Na, da is Ostern heuer off eenen Donnerschtag gefallen, anschtatt off eenen Sonntag, wie sich's von<br />

Rechtswegen ganz von selbst verschteht! Wissen Sie <strong>den</strong>n nich, Herr Hawkens, daß uns diese Raubmörder<br />

und Wildschützen haben um unser Leben bringen wollen?«<br />

»Das weiß ich allerdings.«<br />

»Und Sie haben dieselben <strong>den</strong>noch nich erschossen? Das is eene Edelmütigkeet, der ich unmöglich meine<br />

Billigung zu erteilen vermag. Wer umbringt, der muß wieder umgebracht wer<strong>den</strong>; Ooge um Ooge,

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