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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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weiß.<br />

»Old Shatterhand,« fuhr Sam fort zu erzählen, »eb<strong>net</strong>e <strong>den</strong> Weg zur Aufnahme in das Institut, und die<br />

Häuptlingssquaw brachte dann ihren Sohn hinüber, bei welcher Gelegenheit sie die große Freude hatte, ihre<br />

Heimat wiederzusehen. Später lernte ich <strong>den</strong> "großen Donner" kennen und erfuhr zu meinem Erstaunen<br />

von ihm, daß er einen Sohn in Kötzschenbroda bei Direktor Krieger habe. <strong>Der</strong> Knabe rechtfertigte die<br />

Empfehlungen Old Shatterhands; seine Zensuren lauteten ohne Ausnahme auf "Eins", und als er von dort<br />

nach Tharandt ging, gestan<strong>den</strong> sich seine Lehrer, daß dieser rote Schüler von keinem der bisherigen weißen<br />

übertroffen<br />

wor<strong>den</strong> sei. Uebrigens darf man ihn nicht in dem Sinne "rot" nennen, in welchem dieses Wort gewöhnlich<br />

gebraucht zu wer<strong>den</strong> pflegt. Sie kennen ihn und haben also gesehen, daß seine deutsche Abstammung<br />

mütterlicherseits von Einfluß auf die Farbe seines Haares und seiner Augen gewesen ist. So, das ist das,<br />

was Sie über ihn zu wissen wünschten. Und nun ahne ich auch, auf welche Weise der Försterssohn zu ihm<br />

gekommen ist. Sie sagten ja, daß dieser auch bei Direktor Krieger vorgebildet wor<strong>den</strong> sei?«<br />

»Ja, sie waren dort Klassenbrüder und sind auch zu gleicher Zeit nach Tharandt gegangen. Eigentümlich<br />

war es, daß der Ruf von Wolfs Oheim gerade zu der Zeit eintraf, zu welcher der Abgang Schi-Sos<br />

beschlossen wurde. Warum hat der letztere <strong>den</strong>n eigentlich gerade Tharandt besuchen müssen?«<br />

»<strong>Der</strong> großen Wälder wegen, welche sein Stamm besitzt. Er soll als späterer Häuptling die nötigen<br />

Kenntnisse besitzen, die Reichtümer, welche in diesen Forsten stecken, nicht nur zu erhalten, sondern<br />

womöglich noch zu vermehren. Man weiß, daß die Vereinigten Staaten sich durch die schlechteste<br />

Forstwirtschaft auszeichnen; vor <strong>den</strong> daraus folgen<strong>den</strong> großen Schä<strong>den</strong> soll Schi-So einst seinen Stamm<br />

bewahren. Doch weiter! Sie wollten mir doch wohl sagen, welchen Einfluß diese bei<strong>den</strong> Zöglinge von<br />

Kriegers Institut auf die frühere Leiermüllerin ausgeübt haben, Herr Kantor?«<br />

»Ja; aber zunächst haben Sie doch endlich die Güte, darauf zu achten, daß ich nicht mehr im Amte bin und<br />

daß Sie also der Vollständigkeit wegen Herr Kantor emeritus zu sagen haben. Ich darf mich nicht mit<br />

Federn schmücken, welche ich längst abgelegt habe, und das immerwährende Weglassen dieses höchst<br />

notwendigen Wortes erregt in mir <strong>den</strong> sehr begründeten Verdacht, daß Sie mich noch immer im Amte<br />

stehend glauben und an meiner musikalischen Begabung zweifeln, welche allein mich veranlaßt hat, mich<br />

emeritieren zu lassen! Oder lassen Sie diese lateinische Bezeichnung vielleicht deshalb stets fallen, weil ich<br />

Sie nicht bei Ihrem Namen und vollständigen Titel nenne? Sie müssen be<strong>den</strong>ken, daß mir eigentlich noch<br />

keins von bei<strong>den</strong> bekannt ist!«<br />

»Nicht deshalb, sondern nur aus reiner Vergeßlichkeit. Was meinen Namen betrifft, so hieß ich drüben<br />

Samuel Falke, werde aber hier hüben Sam Hawkens genannt. Es genügt vollständig, wenn Sie einfach Sam<br />

zu mir sagen.«<br />

»Das ist nicht höflich genug. Ich will Ihnen also einen Vorschlag machen. Da Sie früher Samuel Falke<br />

waren, es jetzt aber nicht mehr sind, gerade so, wie ich nicht mehr Kantor bin, so wäre es gewiß ganz<br />

richtig und <strong>den</strong> Umstän<strong>den</strong> gemäß, wenn ich entweder Samuel emeritus oder auch Falke emeritus zu Ihnen<br />

sagte. Welches von bei<strong>den</strong> ist Ihnen lieber?«<br />

»Keins. Ein Name ist kein Amt. Nennen Sie mich also Sam oder Hawkens.«<br />

»Schön, ganz wie Sie wollen! Aber warum durften die Finders nicht erfahren, daß Sie Sam Hawkens<br />

sind?«<br />

»Weil ich unter diesem Namen weit bekannt bin. Man hat mir, Dick Stone und Will Parker <strong>den</strong> Namen<br />

"das Kleeblatt" gegeben, weil wir drei stets beisammen sind. Man rech<strong>net</strong> uns nicht zu <strong>den</strong> gewöhnlichen<br />

Westläufern, sondern zu <strong>den</strong> erfahrenen Männern, welche wissen, was sie wollen, und sich weder besiegen<br />

noch betrügen lassen. Ich will die Finders überlisten; dies würde mir aber nicht gelingen, wenn sie wüßten,

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