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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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Als man mit <strong>den</strong> Finders zu Ende war, wurde die Schänke verlassen und die Thür von außen zugemacht<br />

und mit einem schweren Steine angedrückt; dann marschierten die fünf Personen nach dem Lager. Mary<br />

trabte gemütlich hinterdrein. Sie war gewohnt, ihrem Herrn wie ein treuer Hund auf Schritt und Tritt zu<br />

folgen, wenn er ihr nicht durch ein bestimmtes Zeichen zu verstehen gegeben hatte, daß sie an Ort und<br />

Stelle zu bleiben habe.<br />

Während ihrer Abwesenheit waren alle Vorbereitungen getroffen wor<strong>den</strong>, so daß jetzt sofort aufgebrochen<br />

wer<strong>den</strong> konnte. <strong>Der</strong> Führer ritt voran, mit ihm die bei<strong>den</strong> Jünglinge, <strong>den</strong>en es von Interesse war, nächtlich<br />

an der Spitze dieses einsamen Zuges zu reiten. Dann folgten die Wagen, von Dick Stone und Will Parker<br />

geleitet, während Sam Hawkens mit dem Kantor hinten folgte. Er hatte sich mit Absicht diesen Begleiter<br />

auserwählt, da er glaubte, von diesem am besten über die Verhältnisse der Personen, welche diese kleine<br />

Karawane bildeten, unterrichtet wer<strong>den</strong> zu können. Eigenartig, sehr eigenartig mußten diese Verhältnisse<br />

sein; das sagte er sich nach dem, was er bis jetzt davon gesehen und erfahren hatte. <strong>Der</strong> originelle<br />

musikalische Kantor; diese Frau Rosalie Ebersbach, vor welcher alle so bedeuten<strong>den</strong> Respekt zu haben<br />

schienen und die ihm, dem erfahrenen Westmanne, so absprechend entgegengetreten war; der Sohn des<br />

Indianerhäuptlings, welcher aus Deutschland kam; der junge Deutsche, welcher dessen Freund zu sein und<br />

nicht zu <strong>den</strong> andern zu gehören schien; das waren Persönlichkeiten und Verhältnisse, welche die Neugierde<br />

erwecken mußten. <strong>Der</strong> Kantor kam der Wißbegierde des Kleinen entgegen, <strong>den</strong>n kurze Zeit, nachdem die<br />

Wagen sich in Bewegung gesetzt hatten, begann er das beabsichtigte Gespräch mit der Frage:<br />

»Unsre Frau Rosalie war mit bei diesen Finders. Denen wird sie aber ihre Meinung gesagt haben, <strong>den</strong>n sie<br />

weiß ihre Zunge zu gebrauchen, wenn sie will. Sie hat doch je<strong>den</strong>falls mit ihnen gesprochen?«<br />

»Kein Wort.«<br />

»Das sollte mich wundern. Ich habe im Gegenteile geglaubt, daß sie ganz fortissimo mit ihnen verfahren<br />

würde.«<br />

»Spricht sie <strong>den</strong>n englisch?«<br />

»Nur einige Worte, welche sie sich unterwegs gemerkt hat.«<br />

»Wie können Sie da <strong>den</strong>ken, daß sie mit diesen Leuten re<strong>den</strong> könne, die nur englisch oder spanisch<br />

verstehen!«<br />

»Sie konnte sich doch eben dieser Worte, welche sie gelernt hat, bedienen.«<br />

»Zehn oder zwölf zufällig aufgeschnappte Ausdrücke reichen zu einer langen Strafpredigt nicht aus.<br />

Uebrigens hatte es <strong>den</strong> Anschein, als ob ihr, als sie die Finders sah, der Mut zu einer solchen Rede<br />

entschwun<strong>den</strong> sei.«<br />

»<strong>Der</strong> Mut? Wieso? Diese Burschen haben doch gefesselt am Bo<strong>den</strong> gelegen; da brauchte sie sich nicht vor<br />

ihnen zu fürchten.«<br />

»Zu fürchten gerade nicht; aber trotzdem haben diese wil<strong>den</strong> Gestalten einen Eindruck auf sie gemacht,<br />

durch welchen sie zum Schweigen veranlaßt wor<strong>den</strong> wäre, selbst wenn sie englisch hätte sprechen<br />

können.«<br />

»Das glauben Sie ja nicht! Frau Rosalie fürchtet sich vor keinem Menschen, mag er noch so vornehm oder<br />

noch so verwegen aussehen. Sie hat Haare auf <strong>den</strong> Zähnen und ist gewohnt, daß man ihr <strong>den</strong> Willen thut.«<br />

»Das habe ich freilich bemerkt. Sie alle hielten ja <strong>den</strong> Mund, als sie mir widersprach.«

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