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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»Da begeben wir uns aber doch in eine Gefahr, in welcher wir umkommen können!«<br />

»Denke nicht daran! Kommt ganz darauf an, wo man das Pferd aufzäumt, ob beim Kopfe oder beim<br />

Schwanze. Verlassen Sie sich nur auf mich! Sam Hawkens, dieses alte Coon, wird schon eine List<br />

ausfindig machen, in welcher diese Finders stecken bleiben müssen. Wer<strong>den</strong> noch weiter darüber sprechen.<br />

Muß mich auch mit Dick Stone und Will Parker bere<strong>den</strong>. Die Hauptsache ist jetzt zunächst die Erfüllung<br />

meines Versprechens: Scha<strong>den</strong>ersatz für <strong>den</strong> gestohlenen und getöteten Ochsen. Wollen Sie ihn sich jetzt<br />

holen?«<br />

»Wenn ich ihn bekommen kann, sofort. Nur fragt es sich, ob die Finders die ganze Summe bezahlen<br />

wer<strong>den</strong>.«<br />

»Warum sollten sie nicht?«<br />

»Weil sie nur die Lende genommen und wir uns das andere zurückgeholt haben, um es selbst zu<br />

verzehren.«<br />

»Bleibt sich gleich; der Ochse ist tot und muß bezahlt wer<strong>den</strong>. Also kommen Sie jetzt, sich <strong>den</strong> Ersatz zu<br />

holen! Aber hüten Sie sich dabei, mich bei meinem hiesigen Namen Sam Hawkens zu nennen! Ich habe<br />

meine guten Gründe, diesen Menschen <strong>den</strong>selben noch nicht wissen zu lassen.«<br />

»Wer von uns soll alles mit nach dem Dorfe gehen?«<br />

»Nur Sie allein, Master Schmidt; mehr brauchen wir nicht. Die andern mögen hier bleiben, sich zum<br />

Aufbruche rüsten und die Ochsen an die Wagen spannen, damit Ihr Zug nach unsrer Rückkehr sofort nach<br />

Tucson aufbrechen kann.«<br />

»Jetzt schon, noch während der Nacht? Wir müssen doch ausruhen und wollten erst am Morgen fort.«<br />

»Das wird nun nicht möglich sein. Wie die Verhältnisse jetzt liegen, müssen Sie unbedingt auf die fernere<br />

Nachtruhe verzichten.«<br />

Da ertönte von dort, wo die Frauen sich befan<strong>den</strong>, eine tiefe kräftige Baßstimme im ausgesprochensten<br />

sächsischen Dialekte.<br />

»Hörn Se, daraus wird nischt! <strong>Der</strong> Mensch will seine or<strong>den</strong>tliche Ruhe haben und das Vieh ooch. Es wird<br />

also hier geblieben!«<br />

Sam blickte die Sprecherin verwundert an. Einen Einspruch von weiblicher Seite, und noch dazu in diesem<br />

Tone, hatte er nicht erwartet. Sie war eine starkknochige Gestalt von sehr männlichem, resolutem<br />

Aussehen. Hätte das Feuer heller gebrannt, oder wäre es Tag gewesen, so würde der Kleine bemerkt haben,<br />

daß unter ihrer scharf gebauten Nase sich eine dunkle Linie hinzog, welche man beim besten Willen doch<br />

nicht anders als einen Schnurrbart nennen konnte.<br />

»Ja, gucken Sie nur immer her!« fuhr sie fort, als sie <strong>den</strong> befremdeten Blick des Westmannes auf sich<br />

gerichtet sah. »Es wird nich andersch. Bei Tage wird gefahren und bei Nacht geschlafen. Da könnte jeder<br />

kommen und unsre Ordnung über <strong>den</strong> Haufen werfen!«<br />

»Aber mein Vorschlag zielt nur auf Ihre Sicherheit, auf Ihren Vorteil hin, liebe Frau,« antwortete Sam.<br />

»Das machen Sie mir nich weiß!« entgeg<strong>net</strong>e sie wegwerfend. »Een or<strong>den</strong>tlicher Mensch treibt sich nich so<br />

mitten in der Nacht und bei solcher Finsterheet in Amerika herum. Ja, wenn's derheeme wär, da ließ ich

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