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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»Er verlangte Scha<strong>den</strong>ersatz.«<br />

»Und was habt Ihr geantwortet?«<br />

»Ihn fortgeschickt.«<br />

Sam sagte damit keine Lüge, aber auch nicht, daß er Ersatz versprochen hatte. <strong>Der</strong> Finder fühlte sich<br />

befriedigt und meinte:<br />

»Es war sein Glück, daß er Euch gehorcht hat. Wir sind nicht gewohnt, mit Deutschmen viel Federlesens<br />

zu machen. Jetzt aber setzt Euch wieder nieder. Wir wollen zeigen, daß diese Dummköpfe uns <strong>den</strong> Appetit<br />

nicht verdorben haben.«<br />

Das Essen und Trinken begann von neuem; das erstere währte nicht lange mehr, da nur der Rest noch zu<br />

verzehren war; desto mehr wurde sich dann auf das letztere verlegt. Als das Faß halb geleert war, gab sich<br />

Sam <strong>den</strong> Anschein, als ob der Wein eine berauschende Wirkung auf ihn zu äußern beginne, und Dick und<br />

Will folgten seinem Beispiele. Das freute die Finders außeror<strong>den</strong>tlich; sie sahen ihre Absicht gelingen,<br />

glaubten, daß es nur noch kurzer Zeit bedürfen werde, ihre Opfer einzuschläfern, und sprachen nun <strong>den</strong><br />

Krügen noch mehr als vorher zu. So verging Viertelstunde auf Viertelstunde. Sam that, als ob er nur noch<br />

mit Mühe die Augen offen zu halten vermöge; <strong>den</strong> Finders begannen die ihrigen auch zuzufallen, doch<br />

nicht zum Scheine, sondern aus wirklicher Betrunkenheit; sie hatten vorher zuviel Schnaps zu sich<br />

genommen.<br />

<strong>Der</strong> erste, welchen das Trinken vollständig übermannte, war der Irländer. Er setzte sich am Herde nieder,<br />

schlief ein, nickte tiefer und immer tiefer und fiel dann endlich, ohne aufzuwachen, auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> nieder,<br />

so lang er war.<br />

Sam hatte dem Anführer sehr fleißig zugetrunken, und dieser bekam einen solchen Rausch, daß er <strong>den</strong><br />

Kopf in die Hände und die Ellenbogen auf die Tafel stemmen mußte, um ihn zu halten. Er merkte sehr<br />

wohl, daß der Wein ihn übermannen wolle, und gedachte, sich keine Blöße vor seinen Leuten geben zu<br />

dürfen. Darum blinzelte er ihnen verstohlen, wie er meinte, zu; sie sollten <strong>den</strong>ken, daß er sich bloß<br />

verstelle. Die ganz natürliche Folge davon war, daß sie glaubten, sich <strong>den</strong>selben Anschein geben zu sollen,<br />

dies war ihnen außeror<strong>den</strong>tlich lieb, und so trat in der erst so lauten und beweglichen Gesellschaft bald die<br />

größte Ruhe und Stille ein.<br />

Da stand Hawkens auf, um die Krüge zu füllen. So lange noch ein Tropfen in dem Fasse war, weckte er<br />

bald <strong>den</strong> einen, bald <strong>den</strong> andern auf, um ihn zum Trinken zu nötigen.<br />

Endlich war das Faß leer und die Finders schliefen alle einen tiefen, tiefen Schlaf, aber nicht <strong>den</strong> der<br />

Gerechten. Sam machte die Probe, indem er einige von ihnen weckte. Sie lallten, ohne zur richtigen<br />

Besinnung zu gelangen, unverständliches Zeug und fielen wieder zusammen. Einer von ihnen stierte mit<br />

leblosen Augen vor sich hin und fragte:<br />

»Sind sie nun endlich betrunken, Buttler?«<br />

»Ja, ganz und gar,« antwortete Sam.<br />

»Dann hinaus mit ihnen und das Messer zwischen die Rippen; dann teilen wir das Geld und scharren sie<br />

ein.«<br />

Und als Sam nichts dazu sagte, fuhr er mit Iallender Zunge fort:<br />

»Was redest du nicht? Willst du sie etwa laufen lassen? Das geht nicht; ihr Tod ist beschlossen. Soll ich --

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