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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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Da kam der Hobble-Frank gelaufen. Er hatte <strong>den</strong> Schrei auch gehört und wollte fragen, ob Wolf ihn<br />

vernommen habe. Nach kurzer Zeit kam Adolf Wolf in ganz derselben Absicht.<br />

»Onkel, da drüben schrie jemand. Hast du es gehört?«<br />

»Wir alle haben es gehört,« antwortete ihm der Hobble. »Es war een anthropologisch menschlicher Schrei,<br />

keen animalisch zoologisch tierischer. Wallen und wandeln Sie mit mir hinauf ins Lager. Die Roten haben<br />

Feuer angebrannt und braten daran ihr Fleesch, daß das ganze Flußthal davon duftet. Wahrscheinlich sind<br />

sie so reserviert, daß sie uns ooch een Schtück davon karambolieren.«<br />

Er nahm Adolfs Arm in <strong>den</strong> seinen und zog ihn mit sich fort.<br />

Was <strong>den</strong> Schrei betrifft, welcher für <strong>den</strong> Todesschrei eines Menschen gehalten wor<strong>den</strong> war, so hatte es mit<br />

demselben seine Richtigkeit. <strong>Der</strong> <strong>Oelprinz</strong> war mit seinen bei<strong>den</strong> Begleitern ganz so, wie Old Shatterhand<br />

es vermutet hatte, am Flusse aufwärts bis zum letzten Lagerplatze der Navajos geritten und dort an das<br />

andre Ufer gegangen. Ihre Absicht war, da drüben abwärts zu reiten, um nach dem Colorado zu kommen;<br />

aber dann fiel es ihnen ein, daß es doch vielleicht geraten sei, zu wissen, welcher von <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Stämmen<br />

über <strong>den</strong> andern <strong>den</strong> Sieg erringen werde. Sie blieben also in der Nähe des Ufers und suchten sich, als sie<br />

der Mündung des Winterwassers gegenüber angekommen waren, einen Platz, von welchem aus sie die<br />

Vorgänge da drüben beobachten konnten, ohne selbst gesehen zu wer<strong>den</strong>.<br />

Aber sie hatten einen weiten Umweg machen müssen, bei welchem so viel Zeit vergangen war, daß sie<br />

schon zu spät kamen. Die Entscheidung, das heißt die Versöhnung der bei<strong>den</strong> Stämme war schon vorüber;<br />

die Roten hatten sich nach dem Lager oben zurückgezogen, wo sie von drüben aus nicht gesehen wer<strong>den</strong><br />

konnten, und so bemerkten die drei Banditen nur die weißen Frauen und Männer, welche plaudernd am<br />

Wasser saßen und die ebenfalls weißen Personen, welche da ab- und zugingen. Sie wur<strong>den</strong> dadurch der<br />

Meinung, daß die Entscheidung noch nicht gefallen sei, und blieben länger liegen, als mit ihrer Sicherheit<br />

zu vereinbaren war. Sie ahnten nicht, daß Old Shatterhand schon hinter ihnen war und Nitsas-Ini ihnen mit<br />

seinen vierzig Roten <strong>den</strong> Weg verlegt hatte.<br />

Wie schon längst erwähnt, hatten der <strong>Oelprinz</strong> und Buttler sich Pollers nur zu ihren Zwecken bedient und<br />

wollten sich dann später seiner entledigen. Daß dies nur durch einen Mord geschehen könne, wenn sie sich<br />

nicht für später gefähr<strong>den</strong> wollten, das stand bei ihnen fest. Jetzt glaubten sie die Zeit gekommen und zogen<br />

sich von ihm zurück, um sich darüber zu besprechen. Aber Poller war kein schlechter Beobachter und hatte<br />

aus ihren Blicken und Mienen geschlossen, daß sie ihm nicht wohlgesinnt seien; er empfand das Gefühl,<br />

daß für ihn eine Gefahr in der Luft liege, und beobachtete sie nun schärfer. Da fiel es ihm auf, daß sie sich<br />

jetzt beide zugleich von ihm entfernten. Er kroch unter <strong>den</strong> Büschen ihnen nach und sah sie nahe<br />

beisammenstehen und leise miteinander sprechen. Es gelang ihm, so weit an sie heranzukommen, daß er<br />

nur zwei Schritte von ihnen entfernt war, konnte aber ihre Worte nicht verstehen, bis der <strong>Oelprinz</strong> etwas<br />

lauter sagte.<br />

»Jetzt ist die beste Gelegenheit. Er bekommt ganz unerwartet das Messer und bleibt hier liegen. Fin<strong>den</strong> ihn<br />

dann die Weißen, so <strong>den</strong>ken sie, daß er von <strong>den</strong> feindlichen Roten erstochen wor<strong>den</strong> ist.«<br />

Er merkte wohl, daß nur er gemeint sein könne, und war so entrüstet darüber, daß er vergaß, vorsichtig zu<br />

sein, und sich plötzlich vor ihnen aufrichtete.<br />

»Was, ihr wollt mich erstechen, ihr elen<strong>den</strong> Halunken!« herrschte er sie an. »Ist das der Dank für das, was -<br />

«<br />

Er konnte nicht weiter sprechen. Sie hörten, daß ihre Absicht verraten war; nun nur nicht weiter zögern. Sie<br />

verständigten sich durch einen einzigen kurzen Blick, dann hatte ihn Buttler mit einem schnellen Griffe<br />

gepackt und Grinley stieß ihm das Messer in die Brust. Die Klinge traf so gut, daß er nur <strong>den</strong> erwähnten<br />

Todesschrei aus-

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