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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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Da stand Old Shatterhand auf, wendete sich gegen die Indianer und rief mit lauter Stimme:<br />

»Die Krieger der Navajos und Nijoras mögen ihre Augen hierher richten, um zu sehen, was ihre Häuptlinge<br />

beschlossen haben.«<br />

Er versetzte <strong>den</strong> Tabak in Brand und gab Nitsas-Ini die Pfeife. Dieser erhob sich, that sechs Züge aus der<br />

Pfeife, blies <strong>den</strong> Rauch gegen <strong>den</strong> Himmel, die Erde und die vier Windrichtungen und rief mit lauter<br />

Stimme, so daß alle Anwesen<strong>den</strong> es hören mußten:<br />

»Die Kriegsbeile wer<strong>den</strong> eingegraben; wir rauchen die Pfeife des Frie<strong>den</strong>s. Die Nijoras geben die<br />

Gefangenen heraus und sind dann unsre Brüder. Dieses rauche und sage ich für alle meine Krieger. Es ist<br />

so gut, als ob sie selbst es gesagt und das Calumet dazu geraucht hätten. Ich habe gesprochen, howgh!«<br />

Die Navajos waren höchst wahrscheinlich nicht sehr erbaut über diesen Ausgang der Verhandlung. Sie<br />

befan<strong>den</strong> sich so im Vorteile, daß es ihnen wohl schwer wurde, dasselbe so leichthin aufzugeben; aber die<br />

Disziplin verhinderte sie, widerspenstig zu sein, zumal ihnen der Gebrauch des Calumetrauchens so heilig<br />

war, daß sie es nicht gewagt hätten, an dem Beschlusse ihres Häuptlings zu rütteln.<br />

Dieser gab die Frie<strong>den</strong>spfeife an Mokaschi, welcher sich auch erhob, die gleichen sechs Züge that und dann<br />

ebenso laut wie Nitsas-Ini verkündete:<br />

»Hört, ihr Krieger der Navajos und Nijoras, der Tomahawk des Krieges ist wieder in die Erde versenkt. Die<br />

Männer der Navajos öffnen <strong>den</strong> Kreis, mit dem sie uns umschlossen haben, und sind dann unsre Brüder.<br />

Ich habe das mit dem Calumet bestätigt und es ist ganz so, als ob meine Krieger es gesagt und die Pfeife<br />

dazu geraucht hätten. Ich habe gesprochen, howgh!«<br />

Niemand war froher als die Nijoras, die einen so glücklichen Ausgang der für sie so gefährlichen<br />

Angelegenheit kaum für möglich gehalten hatten. Old Shatterhand, Win<strong>net</strong>ou und Wolf mußten als Zeugen<br />

des Vertrages auch die sechs Züge aus der Pfeife thun, brauchten aber keine Rede dazu zu halten.<br />

Jetzt war die Sitzung beendet und die vorher so feindliche Situation verwandelte sich in eine friedliche. Die<br />

Navajos ließen die Nijoras aus ihrer Umschlingung frei, und da es hier am Flusse an Raum mangelte, so<br />

begaben sich Freund und Feind hinauf zum Lager der Nijoras, um dort das Frie<strong>den</strong>sfest zu feiern und vor<br />

allen Dingen die Gefangenen zu befreien. Win<strong>net</strong>ou, Old Shatterhand und Wolf gingen auch nach oben, wo<br />

ihre Anwesenheit zunächst notwendig war; die andern Weißen aber blieben noch unten. Sie waren alle<br />

froh, daß die Feindseligkeit ein solches Ende genommen hatte.<br />

Bald waren sie alle in lebhafter Unterhaltung über das eben Erlebte, besonders Frank und Frau Rosalie<br />

kamen in ein eifriges Zwiegespräch, an dem auch Adolf Wolf kurze Zeit teilnahm, doch bald trennte er sich<br />

wieder von <strong>den</strong> bei<strong>den</strong>, um seinen Onkel aufzusuchen, der sich oben auf dem hohen Ufer im Lager befand.<br />

Als er an die Furt kam, begeg<strong>net</strong>e er <strong>den</strong> Navajos, welche ihre Pferde aus <strong>den</strong> Verstecken geholt hatten und<br />

sie auch hinaufschaffen wollten. Ihr Häuptling leitete diese Arbeit und Win<strong>net</strong>ou und Old Shatterhand<br />

stan<strong>den</strong> bei ihm. Da erschien ein Reiter oben am Rande der Furt; er sah die Genannten stehen und rief<br />

herab:<br />

»Mr. Shatterhand, gut, daß ich Euch sehe! Darf ich da hinab?«<br />

»Mr. Rollins!« antwortete der Gefragte. »Ihr hier? Ihr solltet doch bei dem Kantor bleiben, bis ich einen<br />

Boten sende. Warum habt Ihr Euch davongemacht?«<br />

»Werde es Euch gleich sagen. Also, darf ich hinunter zu Euch?«<br />

»Ja.«

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