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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»So willst du nicht mit mir ringen?«<br />

»Nein, <strong>den</strong>n ich müßte dich töten, und das will ich nicht.«<br />

»Ich werde doch ohnedies und trotzdem sterben, <strong>den</strong>n du hast selbst gesagt, daß deine erste Kugel mir<br />

gelten werde.«<br />

»Ja, falls es zum Kampfe kommt; ich meine aber, daß es weit besser sei, ihn zu vermei<strong>den</strong>.«<br />

»Wie soll er vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>? Etwa dadurch, daß wir uns euch auf Gnade 'oder Ungnade ergeben?«<br />

»Nein, <strong>den</strong>n so ergeben sich tapfere Männer nicht, und die Nijoras sind ja tapfere Krieger. Kennst du Old<br />

Shatterhand und Win<strong>net</strong>ou so wenig, daß du uns ein solches Verlangen zutraust, dessen Erfüllung euch und<br />

allen euren Nachkommen immerwährende Schande bereiten müßte?«<br />

Da holte Mokaschi tief und erleichtert Atem und fragte.<br />

»Wie soll es <strong>den</strong>n sonst möglich sein, <strong>den</strong> Kampf zu vermei<strong>den</strong>, ohne daß unsre Weiber und Kinder mit<br />

Fingern auf uns zeigen und uns verhöhnen?«<br />

»Das wollen wir beraten. Mokaschi und Nitsas-Ini mögen hierher zu mir und Win<strong>net</strong>ou kommen.<br />

Mokaschi mag seine Waffen mitbringen, <strong>den</strong>n er hat sich noch nicht ergeben und muß als freier Mann<br />

gelten. Aber eure und unsre Krieger behalten genau ihre jetzigen Stellungen bei, bis unsre Beratung zu<br />

Ende ist.«<br />

»Kann diese Beratung nicht hier bei mir abgehalten wer<strong>den</strong>?«<br />

»Das könnte sie wohl; aber du wirst zugeben, daß wir uns im Vorteile befin<strong>den</strong> und es also für richtiger<br />

halten, daß du zu uns kommst.«<br />

»Als freier Mann und Krieger?«<br />

»Ja.«<br />

»So werde ich kommen.«<br />

Er nahm sein Gewehr wieder von der Erde auf und kam auf Old Shatterhand zugeschritten; bei ihm<br />

angekommen, setzte er sich mit der würdevollen Haltung eines Häuptlings nieder. <strong>Der</strong> weiße Jäger nahm<br />

neben ihm Platz, Win<strong>net</strong>ou ebenso. Nitsas-Inikam auch. Er mußte durch die Nijoras hindurch. Sie machten<br />

ihm Platz. Er bekam da manchen finstern Blick, aber keiner wagte es, ihn feindlich zu berühren oder auch<br />

nur ein unfreundliches Wort zu sagen. Als er sich zu <strong>den</strong> andern gesetzt hatte, wurde auch noch Wolf<br />

herbeigewinkt, der bei <strong>den</strong> Navajos im Ansehen eines Häuptlings stand.<br />

Nun hätte die Beratung beginnen können, <strong>den</strong>n diejenigen, auf welche es ankam, waren beisammen. Aber<br />

sie saßen nach Indianerart wohl eine Viertelstunde da, ohne daß ein Wort gesprochen wurde. Jeder war mit<br />

seinen Gedanken beschäftigt. Old Shatterhand und Win<strong>net</strong>ou richteten ihre Augen forschend auf die drei<br />

andern, als ob sie ihre geheimsten Gedanken erraten wollten; dann tauschten sie einen kurzen Blick<br />

miteinander aus. Sie verstan<strong>den</strong> sich auch ohne Worte. Dann war Win<strong>net</strong>ou der erste, welcher sprach, doch<br />

nur indem er die kurze Frage aufwarf:<br />

»Hier sitzen fünf Krieger zur Beratung. Welcher von ihnen soll re<strong>den</strong>?«

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