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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»Ich habe vorhin mit ihm geschprochen und ziehe aus dem, was er gesagt hat, die Divisionsklausel, daß er<br />

für seine Oper eene Kampfesscene braucht.«<br />

»Ah so! Und da will er gerade das herbeiführen, was wir vermei<strong>den</strong> wollen?«<br />

»So is es. Er will nach links, damit die Nijoras unsern Hinterhalt sehen sollen.«<br />

»Sollte man so etwas für möglich halten! Das ist nicht eine Verrücktheit, sondern gradezu ein Verbrechen!<br />

Was thut man nur mit einem solchen Manne? Wollen Sie mir sofort versprechen, von Ihrem Vorhaben<br />

abzuweichen, Sie unbegreifliches Menschenkind!«<br />

<strong>Der</strong> Kantor brauchte nur mit ja zu antworten, so war alles gut. Aber er hatte zu Frau Rosalie behauptet, daß<br />

er seinen Willen durchsetzen werde, und wollte sich nun ihr gegenüber nicht blamieren. Darum<br />

beantwortete er die Aufforderung Old Shatterhands wieder mit einem Schweigen. Dieser fuhr also in<br />

erhobenem Tone fort:<br />

»Ich frage Sie, ob Sie mir jetzt versprechen wollen, Ihre Absicht aufzugeben!«<br />

Abermals keine Antwort.<br />

»Gut!« meinte Old Shatterhand. »So werde ich dafür sorgen, daß Sie uns nicht scha<strong>den</strong> können. Sie dürfen<br />

nicht mit; Sie bleiben hier an dieser Stelle.«<br />

Das empörte <strong>den</strong> Zukunftskomponisten außeror<strong>den</strong>tlich.<br />

Er bekam die Sprache wieder und antwortete:<br />

»Das lass' ich mir nicht gefallen, Herr Shatterhand. Ich bin kein Soldat oder Rekrut, der sich andonnern<br />

lassen und gehorchen muß!«<br />

»Sie wer<strong>den</strong> gehorchen. Sie bleiben hier und ich lass' jemand bei Ihnen, der Sie beaufsichtigen muß.«<br />

»Dem gehe ich durch!«<br />

»Schön! So werde ich also die Drohung wahr machen, welche ich Ihnen schon ausgesprochen habe. Ich<br />

binde Sie an. Steigen Sie vom Pferde!«<br />

Old Shatterhand stieg selbst aus dem Sattel und faßte, als der Kantor sich weigerte, dies auch zu thun, ihn<br />

beim Leibe und zog ihn herab. Er wurde nach dem Gebüsch geschafft und dort an <strong>den</strong> Baum gebun<strong>den</strong>.<br />

Sein Widerstand fruchtete nichts. Nun handelte es sich darum, wer bei ihm bleiben sollte. <strong>Der</strong> Bankier bot<br />

sich an, <strong>den</strong>n der Gedanke, von <strong>den</strong> Nijoras überfallen zu wer<strong>den</strong>, hatte für ihn nichts Behagliches. Old<br />

Shatterhand war damit einverstan<strong>den</strong>, schärfte ihm aber ein, <strong>den</strong> Kantor nicht etwa, falls er gute Worte<br />

geben sollte, loszubin<strong>den</strong>; es solle später ein Bote geschickt wer<strong>den</strong>, um die bei<strong>den</strong> nachzuholen.<br />

Bis jetzt hatte man die fünfhundert Navajos, welche nach Sü<strong>den</strong> geritten waren, noch reiten sehen; nun aber<br />

verschwan<strong>den</strong> sie am Horizonte und es war anzunehmen, daß sie nach kurzer Zeit ihr Ziel erreichen<br />

wür<strong>den</strong>. Darum gab Old Shatterhand <strong>den</strong> Befehl, nun <strong>den</strong> unterbrochenen Ritt<br />

fortzusetzen.<br />

Es war wirklich ein großes Vertrauen, weiches ihm und Win<strong>net</strong>ou von <strong>den</strong> Deutschen geschenkt wurde.<br />

Diese letzteren gingen einer Schar wilder, feindlicher Indianer entgegen, ohne um sich, um ihre Frauen und

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