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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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ittet uns, zu ihm hineinzukommen.«<br />

»Das können wir thun, <strong>den</strong>n wenn jemand unsre Hilfe braucht, da haben wir nichts zu befürchten.«<br />

»Aber wenn es eine Finte ist, wenn wir in eine Falle gelockt wer<strong>den</strong> sollen!«<br />

»Das glaube ich nicht. Kommt nur immer mit!«<br />

Sie folgten <strong>den</strong> Fuß- und Hufstapfen, die in das Gebüsch führten, und sahen bald zwei gesattelte Pferde,<br />

welche im Gesträuche angebun<strong>den</strong> waren. Sie schienen dem um Hilfe Bitten<strong>den</strong> so nahe gekommen zu<br />

sein, daß er sie sehen konnte, <strong>den</strong>n er rief jetzt:<br />

»Hierher, hierher, Herr Poller! Haben Sie die Güte und schnei<strong>den</strong> Sie mich los!«<br />

»Er ruft mich; er kennt mich!« sagte Poller.<br />

»Kommen Sie doch, Herr Poller, kommen Sie schnell!« rief es wieder.<br />

»Alle Teufel! Wenn ich mich da nicht irre, so ist das die Stimme des verrückten Kantors, der eine Oper von<br />

zwölf Akten komponieren will und dabei allerlei Dummheiten macht! Kommt! Da brauchen wir uns<br />

freilich nicht zu fürchten.«<br />

»Aber,« meinte der <strong>Oelprinz</strong> vorsichtig, »er gehört jetzt zu Old Shatterhand und Win<strong>net</strong>ou, und wer weiß,<br />

ob das nicht eine Schlinge ist, in welche wir die Köpfe stecken sollen.«<br />

»Schwerlich, schwerlich! Ich bin vielmehr überzeugt, daß er abermals infolge eines dummen Streiches hier<br />

stecken- und zurückgeblieben ist. Kommt nur getrost mit mir weiter!«<br />

Er drang tiefer in das Gebüsch ein, und sie folgten ihm. Da bewahrheitete sich die Vermutung Pollers<br />

allerdings, <strong>den</strong>n sie sahen <strong>den</strong> Kantor, dem die Hände auf <strong>den</strong> Rücken und dann an <strong>den</strong> Stamm eines<br />

Baumes festgebun<strong>den</strong> waren. Man hatte das allerdings in einer Weise gethan, daß er sich dabei in einer<br />

völlig schmerzlosen und ganz bequemen Lage befand, <strong>den</strong>n er saß in dem weichen Grase des ebenso<br />

weichen Bo<strong>den</strong>s und lehnte mit dem Rücken an dem Baum.<br />

»Sie, Herr Kantor?« fragte Poller. »Das ist doch sonderbar!«<br />

»Kantor emeritus, wenn ich Sie bitten darf! Es ist sowohl der Vollständigkeit, als auch der Unterscheidung<br />

wegen, <strong>den</strong>n ein Emeritus ist nicht mehr aktiv, Herr Poller.«<br />

»Ihre Lage scheint allerdings eine mehr passive als aktive zu sein. Wie sind Sie <strong>den</strong>n in diese Passivität<br />

geraten?«<br />

»Man hat mich hier angebun<strong>den</strong>.«<br />

»Das sehe ich. Aber wer?«<br />

»Stone und Parker.«<br />

»Aber die können das doch nicht aus eigenem Antriebe gethan haben!«<br />

»Nein. Old Shatterhand war es, der es ihnen befohlen hat.«

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