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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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versteht sich nun da von selbst?«<br />

»Daß er --- Satan! Jetzt weiß ich, was du meinst! Es ist alles erzählt wor<strong>den</strong>, und da - - da hat dieser Wolf<br />

dem Bankier die Anweisung ausgehändigt. Ist dies das, was du meintest?«<br />

»Ja.«<br />

»So ist es bei uns freilich mit jeder Hoffnung aus. Es ist alles, alles vergeblich gewesen, und du mußt nun<br />

endlich einsehen und zugeben, was für ein Knaben- oder Jungenstreich es von dir war, diesem Wolf die<br />

Anweisung zu zeigen!«<br />

<strong>Der</strong> <strong>Oelprinz</strong> wollte diesen Fehler beschönigen, und so entstand ein Wortwechsel, welcher so hitzig wurde,<br />

daß die bei<strong>den</strong> nahe daran waren, sich aneinander zu vergreifen. Da schob Poller sie auseinander und sagte:<br />

»Ihr werdet euch doch nicht die Hälse brechen wollen! Damit macht ihr die Sache nicht anders. Ich sehe<br />

nicht ein, warum wir gleich das Allerschlimmste annehmen und jede Hoffnung aufgeben sollen. Es ist ja<br />

noch gar nichts verloren.«<br />

»Nicht?« rief der <strong>Oelprinz</strong> ärgerlich aus.<br />

»Nein, noch gar nichts.«<br />

»So bin nun ich es, der nichts versteht und nichts begreift. Die Anweisung ist doch weg. Oder nicht?«<br />

»Nein, sie ist nicht weg. Erst hatte sie Wolf, und nun hat sie Rollins. Was ist das für ein Unterschied? Es ist<br />

ganz gleich, wer sie hat, wenn sie nur noch da ist.«<br />

»Das weiß ich auch; das braucht mir niemand zu sagen. Aber sie ist eben nicht mehr da.«<br />

»Wer sagt das?«<br />

»Ich sage es, <strong>den</strong>n es versteht sich doch ganz von Selbst, daß Rollins sie sofort vernichtet hat!«<br />

»Vernichtet? Das nehme ich erst dann an, wenn es bewiesen ist. Vernichtet, das heißt doch wohl zerrissen.<br />

Was man zerreißt, steckt man nicht ein, um es sorgfältig aufzuheben, sondern man wirft es weg. Wo aber<br />

ist hier auch nur das kleinste Stückchen Papier zu sehen? Es ist seit gestern abend bis jetzt vollständig<br />

windstill gewesen; es hat keinen Lufthauch gegeben, welcher die Papierfetzen hätte mit fortnehmen<br />

können; sie müßten also noch daliegen. Wollen einmal suchen, ganz sorgfältig suchen, nicht bloß hier,<br />

sondern auch in der Umgebung des Lagers.«<br />

Sie thaten dies auf das eifrigste, fan<strong>den</strong> aber nichts. Da sagte der <strong>Oelprinz</strong>, indem er tief Atem holte und<br />

sein Gesicht sich wieder aufklärte:<br />

»Da bekomme ich wirklich neuen Mut. Was Poller vorbringt, ist ganz richtig. Ein zerrissenes Papier steckt<br />

man nicht ein, sondern wirft es weg; der Bankier hat die Anweisung also nicht zerrissen, sondern<br />

aufgehoben.«<br />

»So ist es,« nickte Poller. »Vielleicht gar hat er sie nur deshalb nicht vernichtet, um in ihr ein An<strong>den</strong>ken an<br />

seine Erlebnisse im wil<strong>den</strong> Westen zu haben.«<br />

»Ja, das ist auch möglich. Ich habe wieder Hoffnung. Es ist mir sogar lieber, daß er sie jetzt hat, als wenn<br />

Wolf sie noch hätte. Aus Wolfs Tasche wäre sie nur mit Lebensgefahr und durch einen Mord zu bekommen

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