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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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Nachher wurde der emeritierte Kantor gebracht, und der Empfang, <strong>den</strong> er fand, war kein allzu freundlicher,<br />

<strong>den</strong>n Old Shatterhand sagte ihm tüchtig die Meinung, ohne ihn allerdings von seiner Thorheit zu<br />

überzeugen.<br />

Dann riet Old Shatterhand <strong>den</strong> Anwesen<strong>den</strong>, sich zur Ruhe zu legen, weil morgen ein anstrengender Tag zu<br />

erwarten sei.<br />

<strong>Der</strong> Häuptling der Navajos kehrte mit seiner weißen Squaw nicht nach seinem Lager zurück, sondern<br />

erklärte, daß er hierbleiben wolle. Dafür schickte er seine Roten zurück, welche seine Befehle nach dem<br />

Lager bringen sollten.<br />

Es wurde eine Wache ausgestellt; man ließ das Feuer erlöschen, und dann wurde es ruhig. Schi-So lag<br />

neben seiner Mutter; sie hatten ihre Hände ineinander vereinigt.<br />

Es war spät gewor<strong>den</strong> und die kurze Zeit, welche bis zum Morgen übrig geblieben war, verging sehr<br />

schnell. Eben graute der Tag, als Old Shatterhand die Schläfer weckte. Als diese an <strong>den</strong> Fluß traten, um<br />

sich zu waschen, sahen sie die Krieger der Navajos, welche in einer langen Reihe am jenseitigen Ufer<br />

aufwärts geritten kamen und, als sie gerade gegenüber anlangten, ihre Pferde in das Wasser trieben, um das<br />

diesseitige Ufer zu erreichen.<br />

Die Weißen machten sich nun auch schnell zum Aufbruche fertig; dann setzte sich der Zug flußabwärts in<br />

Bewegung, Old Shatterhand und Nitsas-Ini ritten an der Spitze. Dieser letztere hatte <strong>den</strong> Boten, welche von<br />

ihm in sein Lager geschickt wor<strong>den</strong> waren, die Namen zweier Indianer genannt, welche nicht mitkommen,<br />

sondern als Späher dem <strong>Oelprinz</strong>en entgegenreiten und ihn und seine Begleiter beobachten sollten. Er<br />

glaubte, diese Aufgabe in die besten Hände gelegt zu haben, da sie zu <strong>den</strong> gewandtesten und<br />

verschlagensten Leuten seines Stammes gehörten.<br />

Diese bei<strong>den</strong> Indianer blieben also zurück. Sie hatten <strong>den</strong> <strong>Oelprinz</strong>en, Buttler und Poller zu beobachten und<br />

ihnen heimlich zu folgen. Sie sollten sie nicht aus <strong>den</strong> Augen lassen. Falls sie bemerken sollten, daß die<br />

Drei entwischen wollten, hatten sie <strong>den</strong> Befehl, sie lieber zu töten, als sie entkommen zu lassen.<br />

Als es hell genug gewor<strong>den</strong> war, ritten sie <strong>den</strong>en, die sie erwarteten, entgegen, <strong>den</strong>n das hatte der Häuptling<br />

befohlen. Es war anzunehmen, daß die drei Weißen auf der Fährte der Navajos kommen wür<strong>den</strong>. Da, wo<br />

die letzteren gelagert hatten, konnte man ihre Annäherung nicht vorher bemerken, und so ritten die zwei<br />

Indianer lieber zurück, um sich an einer Stelle zu verstecken, an welcher sie die drei Weißen schon von<br />

weitern kommen sehen konnten.<br />

Nach vielleicht schon einer halben Stunde sahen sie, daß das Buschwerk des Ufers in einer langen,<br />

schmalen Spitze hinaus in die offene Steppe trat. Nach dieser Spitze ritten sie nun, führten ihre Pferde in<br />

das Gebüsch, ban<strong>den</strong> sie dort an und versteckten sich auch selbst in der Nähe. Nämlich jenseits dieser<br />

Spitze lag die Ebene auch weit offen da, und so konnten sie von hier aus <strong>den</strong> <strong>Oelprinz</strong>en und seine<br />

Begleiter schon sehen, wenn diese noch über eine englische Meile entfernt waren. Darum glaubten sie, eine<br />

sehr gute Wahl getroffen zu haben und ihrer Sache ganz sicher sein zu dürfen.<br />

Dem war aber leider gar nicht so!<br />

Grinley, Poller und Buttler hatten, wie schon früher bemerkt, <strong>den</strong> Navajos nicht bis zu deren Lager folgen<br />

können, weil die Nacht inzwischen angebrochen war und sie in der Dunkelheit die Fährte nicht sehen<br />

konnten. Sie waren da, wo sie sich gerade befan<strong>den</strong>, von <strong>den</strong> Pfer<strong>den</strong> gestiegen, um <strong>den</strong> Morgen zu<br />

erwarten. Ehe sie einschliefen, unterhielten sie sich über die Ereignisse der letzten Tage, die ihnen so wenig<br />

Gutes gebracht hatten, und natürlich auch über die ihrer Ansicht nach schändliche Art und Weise, in<br />

welcher sie um die Anweisung gekommen waren. Sie waren wütend darüber und beschlossen, alles daran<br />

zu setzen, das Papier wieder in ihre Hände zu bekommen, und dabei keinen Menschen zu schonen, er sei,<br />

wer er wolle.

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