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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»Nein.«<br />

»Old Shatterhand und Win<strong>net</strong>ou haben Gedanken, welche ihnen vorauszugehen pflegen. Sie pflegen alles<br />

zu erraten, das muß Mokaschi wissen.«<br />

»Ich weiß, daß sie sehr kluge Leute sind und in die Gedanken andrer Menschen zu schauen vermögen.<br />

Unsern Plan aber wer<strong>den</strong> sie nicht erraten. Sie <strong>den</strong>ken, daß wir gegen die Navajos ziehen und uns also um<br />

sie gar nicht bekümmern. Sie wer<strong>den</strong> nicht ahnen, daß wir hier auf sie warten, sondern überzeugt sein, daß<br />

wir uns schon weit von hier befin<strong>den</strong>.«<br />

»Ich wünsche sehr, daß dies richtig sein möge; aber ich <strong>den</strong>ke daran, was wir in der letzten Zeit erfahren<br />

haben. Kein Adler hat so scharfe Augen, kein Mustang so leise Ohren und kein Fuchs so große List wie<br />

Old Shatterhand und Win<strong>net</strong>ou. Hatten wir sie nicht bereits in unsrer Gewalt? Waren sie nicht sogar<br />

gefesselt? Und doch haben wir sie freigeben müssen! Und wer hat uns dazu gezwungen? Nur diese bei<strong>den</strong><br />

Männer allein, welche gefesselt und unbewaff<strong>net</strong> waren, während wir freie Hände und unsre Waffen hatten<br />

und dreimal zehn mal zehn Krieger zählten. Wenn wir sie morgen wirklich ergreifen und dann auch<br />

festhalten wollen, so dürfen wir es nicht so machen wie das letztemal.«<br />

»Wir wer<strong>den</strong> klüger sein. Wir haben doch schon heut alles gethan, was uns die Klugheit gebietet. Wir<br />

haben unser Lager sogar hier oben aufgeschlagen, anstatt unten am Wasser, wo wir Spuren hätten<br />

zurücklassen müssen. Wenn die Bleichgesichter morgen kommen, wer<strong>den</strong> sie keine einzige Spur da unten<br />

sehen und also ahnungslos von da drüben hinunter in die Tiefe reiten, während wir hier versteckt liegen<br />

und auf sie warten. Sie wer<strong>den</strong> an das Wasser des Chelly gehen, um ihre Pferde zu tränken, und da fallen<br />

wir über sie her.«<br />

»Du meinst, daß sie nicht stracks über die Furt reiten, sondern eine Weile dableiben?«<br />

»Ja. Es gibt auf eine lange, lange Strecke hier die einzige Stelle, wo man von dem hohen Ufer so leicht<br />

hinab zum Wasser kommt. Das wissen sie, und darum wer<strong>den</strong> sie sich diese Gelegenheit nicht unbenutzt<br />

vorübergehen lassen.«<br />

»Mein Bruder wird recht haben, <strong>den</strong>n es sind ja Squaws und Kinder bei ihnen, auf die sie Rücksicht<br />

nehmen müssen. Und <strong>den</strong>kt Mokaschi wirklich, daß sie ohne Kampf in unsre Hände geraten wer<strong>den</strong>?«<br />

»Ja.«<br />

»Aber wenn sie sich doch verteidigen?«<br />

»Da schießen wir sie nieder. Aber es wird ihnen nicht einfallen, Gebrauch von ihren Waffen zu machen,<br />

wenn wir nur keinen Fehler begehen. Sobald sie unten am Wasser sind, eilen wir hinab ---«<br />

»Zu Fuße?«<br />

»Ja. Es würde die größte Thorheit sein, hinunter zu reiten.«<br />

»So müssen wir einige Krieger hier oben bei <strong>den</strong> Pfer<strong>den</strong> lassen.«<br />

»Nein. Wir bin<strong>den</strong> die Tiere an. Es darf von uns kein Mann fehlen; darauf beruht mein Plan. Wenn die<br />

Weißen unsre große Zahl sehen, wer<strong>den</strong> sie auf alle Gegenwehr verzichten; darum müssen wir alle<br />

beisammen sein, und es soll kein einziger von uns zurückbleiben. Mein alter Bruder mag sich doch einmal<br />

überlegen, in welcher Lage sie sich dann befin<strong>den</strong>! Sie haben rechts und links die senkrechten Felsen des<br />

Flußbettes, welche nicht zu ersteigen sind, vor sich das Wasser des Chelly und hinter sich plötzlich<br />

dreihundert feindliche Krieger. Sie wür<strong>den</strong> wahnsinnig sein, wenn sie da auf <strong>den</strong> Gedanken kämen, sich zu

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