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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»So sollten Sie höflicher sein. Wenn sich Landsleute so fern von der Heimat treffen, so sollten sie sich<br />

freuen, aber nicht einander ärgern!«<br />

»Da haben Sie recht. Aber wer sich über so einen Konfusionsrat, wie Sie sind, nicht ärgert, der muß ein<br />

Engel sein. Sie bringen nicht nur die Sicherheit, sondern das Leben Ihrer Gefährten in Gefahr, und das geht<br />

mich auch etwas an, <strong>den</strong>n, wenn ich mich nicht irre, befindet sich bei Ihnen eine Person, welche meinem<br />

Herzen sehr nahe steht.«<br />

»Wer könnte das sein? Etwa Frau Rosalie Ebersbach?«<br />

»Unsinn! Ist nicht ein junger Deutscher bei Ihnen, welcher Wolf heißt?«<br />

»Jawohl, Adolf Wolf.«<br />

»Nun, ich heiße auch Wolf.«<br />

»Ah, da sind Sie vielleicht gar der Onkel?«<br />

»Woher vermuten Sie das?«<br />

»Weil ich weiß, daß er zu seinem Onkel will. Sie heißen auch Wolf und sagen, daß er Ihrem Herzen nahe<br />

steht; da <strong>den</strong>ke ich natürlich, daß er der Neffe ist.«<br />

»So ist es auch. Da haben Sie gezeigt, daß Sie doch auch einmal logisch <strong>den</strong>ken können, und das soll mich<br />

mit Ihnen aussöhnen. Setzen Sie sich nieder! Sie wer<strong>den</strong> hier warten müssen, bis die Kundschafter zurück<br />

sind. Ich gehe selbst mit ihnen.«<br />

Nun verdolmetschte er <strong>den</strong> Indianern, was er von dem Kantor erfahren hatte, und es wurde dann<br />

beschlossen, daß er mit noch zwei Roten über <strong>den</strong> Fluß schwimmen sollte, um das Lager der Weißen<br />

aufzusuchen.<br />

Die drei waren gute Schwimmer; sie kamen leicht und schnell hinüber und wendeten sich dann links, um<br />

leise am Wasser hinschleichend, sich dem Lager zu nähern. Sie waren noch gar nicht weit gekommen, so<br />

hörten sie Schritte, welche sich ihnen näherten. Schnell versteckten sie sich hinter einige Büsche. Die<br />

Personen, welche kamen, sprachen miteinander, doch nicht laut. Wolf sah, als sie herangekommen waren,<br />

daß es zwei waren; sie blieben halten und lauschten.<br />

»Das is doch wirklich een schrecklicher Mensch,« sagte der eine. »<strong>Der</strong> hat wahrhaftig gar keen bißchen<br />

Sitzefleesch; sobald wir Lager machen, schleicht er sich off und davon. Nu müssen wir uns in alle<br />

Richtungen komprimieren, um ihn zu fin<strong>den</strong>, und dürfen doch nich laut nach ihm rufen, weil een Ohr da<br />

herum schtecken könnte, was keene angenehmen Gesinnungen für uns im Busen trägt. Wenn wir ihn<br />

gefun<strong>den</strong> haben, so hängen wir ihn an. Meenste nich ooch, alter Droll?«<br />

»Ja,« stimmte der andre bei. »Die Oper, die er mache will, is verrückt, und er selber is noch viel verrückter.<br />

<strong>Der</strong> kann uns noch in großen Scha<strong>den</strong> bringe. Es wird wirklich nich anders; wir müssen ihn anhänge!«<br />

Wolf hörte, daß er es mit Deutschen zu thun hatte, und grüßte hinter seinem Busche hervor:<br />

»Guten Abend, meine Herren, es freut mich sehr, Landsleute hier zu treffen.«<br />

Aber er sah die bei<strong>den</strong> schon nicht mehr, er hörte nur das Knacken ihrer Gewehrhähne. Sie waren gleich<br />

beim ersten Worte, welches er gesprochen hatte, wie in <strong>den</strong> Erdbo<strong>den</strong> hinein verschwun<strong>den</strong>. sind Sie hin?«

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