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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»Tschingtschingtschingtschingbumbum, tschingbumbum, tschingbumbum, tschingtschingtsching<br />

tschingbumbum, tschingbumbum bum -!«<br />

»Das war die große Trommel mit dem Messingbecken,« sagte die Squaw, deren Erstaunen von Minute zu<br />

Minute gewachsen war.<br />

»Trompete, Trommel, Becken?« fragte der »Große Donner«. »Das sind lauter Worte, welche ich nicht<br />

verstehe. Ist vielleicht ein böser Geist da drüben?«<br />

»Nein, es ist kein Geist, sondern ein Mensch.«<br />

»Weißt du das gewiß?«<br />

»Ja. Er ahmt <strong>den</strong> Klang verschie<strong>den</strong>er Musikinstrumente mit der Stimme nach.«<br />

»Aber das ist doch nicht Musik der roten Männer!«<br />

»Nein, sondern der Bleichgesichter.«<br />

»Sollte es ein Bleichgesicht sein?«<br />

»Möglich.«<br />

»Aber die sind doch gefangen! Ich werde einige Späher hinübersen<strong>den</strong>, welche dieses sonderbare Wesen<br />

beschleichen sollen.«<br />

Eine Minute später schwammen weiter unten, wo sie von dem sonderbaren Instrumentisten nicht bemerkt<br />

wer<strong>den</strong> konnten, vier Navajos über <strong>den</strong> Strom, stiegen drüben an das Ufer und schlichen sich dann<br />

flußaufwärts. Nach kurzer Zeit ertönte ein unterdrückter Schrei und hierauf kamen die Vier, einen<br />

menschlichen Körper halb über Wasser haltend, wieder herübergeschwommen. Als sie <strong>den</strong> Körper auf die<br />

Beine gestellt hatten, meldete einer von ihnen dem Häuptlinge:<br />

»Dieses Bleichgesicht ist es gewesen; es lehnte an einem Baume und trommelte sich mit <strong>den</strong> Fingern auf<br />

<strong>den</strong> Bauch.«<br />

<strong>Der</strong> »Große Donner« trat an die fremde Gestalt heran, betrachtete sie und fragte:<br />

»Was treibst du hier mitten in der Nacht? Was bist du, und wer sind die, zu <strong>den</strong>en du gehörst?«<br />

Er hatte halb englisch und halb indianisch gesprochen; der Gefragte verstand ihn nicht, ahnte aber, was<br />

man wissen wollte, und antwortete in deutscher Sprache:<br />

»Guten Abend, meine Herren! Ich bin der Herr Kantor emeritus Matthäus Aurelius Hampel aus Klotzsche<br />

bei Dres<strong>den</strong>, was ein berühmter Sommerluftkurort ist. Es liegt an der Dres<strong>den</strong>-Zittauer und Dres<strong>den</strong>-<br />

Königsbrücker Eisenbahn und hat eine Restauration, in welcher es während der großen Sommersaison jede<br />

Woche einen Vortragsabend gibt. Warum haben Sie mich <strong>den</strong>n in meinem Studium gestört? Ich bin<br />

wahrhaftig ganz pudelnaß gewor<strong>den</strong>!«<br />

Die Roten verstan<strong>den</strong> kein Wort; aber man kann sich das freudige Erstaunen der weißen Squaw <strong>den</strong>ken, als<br />

sie die bekannten Laute ihrer Muttersprache hörte. Sie trat eiligst auf <strong>den</strong> Emeritus zu und rief aus:<br />

»Sie sprechen deutsch? Sie sind ein Deutscher, ein Kantor aus der Dres<strong>den</strong>er Gegend? Wie in aller Welt

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