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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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<strong>Der</strong> Zug ging natürlich am rechten Flußufer aufwärts, <strong>den</strong>n man hatte der Aussage des <strong>Oelprinz</strong>en, daß die<br />

Nijoras sich an diesem befän<strong>den</strong>, Glauben geschenkt; in Wirklichkeit kamen sie aber am linken herunter.<br />

Als der Tag sich zu Ende neigte, kam der Späher nach und meldete, daß die drei Weißen in der That<br />

umgekehrt seien und <strong>den</strong> Navajos auf deren Fährte folgten. Da man dies nun wußte, waren sie nicht zu<br />

fürchten.<br />

Es wurde <strong>den</strong> ganzen Abend weiter geritten und erst gegen Mitternacht angehalten, da man nun, wie man<br />

fälschlicherweise annahm, je<strong>den</strong> Augenblick auf die Nijoras treffen konnte. Man lagerte sich, brannte aber<br />

keine Feuer an, da diese zur Entdeckung führen konnten.<br />

Eigentlich beabsichtigte man, nach rückwärts einige Posten auszustellen, um die drei Weißen abzuhalten;<br />

aber Wolf, auf <strong>den</strong> allein es diese doch abgesehen hatten, riet davon ab, da es nicht notwendig sei. Es stand<br />

mit Gewißheit zu erwarten, daß Buttler, Poller und Grinley nicht kommen wür<strong>den</strong>, da es ihnen unmöglich<br />

gewesen war, in der Dunkelheit der Spur der Navajos zu folgen; der Mond war erst später aufgegangen.<br />

Nach vorwärts aber wur<strong>den</strong> Wachen ausgestellt, <strong>den</strong>n das erforderte die allgemeine Sicherheit. Das Zelt<br />

des Häuptlings war aufgeschlagen wor<strong>den</strong>, damit seine weiße Squaw in demselben schlafen könne. Sie<br />

hatte sich wohl auf die Decke hingestreckt, konnte aber aus Sorge für ihren Sohn keine Ruhe fin<strong>den</strong>. Die<br />

Luft wurde ihr so schwül im Innern, daß sie nach einiger Zeit wieder aufstand und hinaus in das Freie ging.<br />

<strong>Der</strong> Mond stand über <strong>den</strong> Uferbäumen und belächelte sein Bild, welches ihm aus dem hier schmalen, aber<br />

ziemlich tiefen Wasser des Flusses entgegenglänzte. Tiefe Stille herrschte ringsumher; nur zuweilen<br />

schnaubte eines der Pferde oder schlug mit dem Schwanze nach <strong>den</strong> Stechmücken, die es hier am Flusse<br />

gab; weiter war nichts zu hören. Wirklich weiter nichts? O doch, <strong>den</strong>n plötzlich klang es im<br />

Sechsachteltakte vom andern Ufer herüber:<br />

»Fitifitifiti, fititi, fititi, fititi, fititi, fitifitifiti, fititi, fititi, ti!«<br />

Die Indianer fuhren aus dem Schlafe empor und lauschten erstaunt. War das eine menschliche Stimme oder<br />

ein Instrument gewesen? <strong>Der</strong> Häuptling trat leise zu seiner Frau und fragte:<br />

»Hast du es gehört? So etwas habe ich noch nie vernommen. Was mag es gewesen sein?«<br />

»Es hat jemand die Violine nachgeahmt und einen Walzer geträllert,« antwortete sie.<br />

»Violine? Walzer? Was ist das? Ich weiß es nicht.«<br />

Sie wollte Auskunft geben, kam aber nicht dazu, <strong>den</strong>n es tönte von drüben herüber:<br />

»Clililililili, lilili, lilili, Clililililili, lilili, lilili, lilili, li!«<br />

»Das ist ja wieder anders!« flüsterte der Häuptling.<br />

»Das war die Klari<strong>net</strong>te, welche nachgeahmt wurde.«<br />

»Klari<strong>net</strong>te? Kenne ich nicht. Ich <strong>den</strong>ke, daß da drüben---«<br />

»Trärärä tä -- tä -- tä-- trärärä tä -- tä -- tä --!« wurde er drüben unterbrochen.<br />

»Das war die Trompete,« erklärte die Squaw, welche auch nicht wußte, was sie <strong>den</strong>ken sollte. Und ehe<br />

noch der Häuptling antworten konnte, erklang es weiter:

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