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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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meldete:<br />

»Ich habe diese weißen Männer getroffen und zu dir gebracht, weil sie eine sehr wichtige Botschaft für<br />

dich haben.«<br />

Nitsas-Ini, der »Große Donner«, betrachtete die drei Ankömmlinge, welche auch aus ihren Sätteln<br />

sprangen, und fragte dann <strong>den</strong> Wolf:<br />

»Hast du sie als Freunde begrüßt?«<br />

»Ja.«<br />

Da zog der Häuptling seine Stirn in Falten und meinte:<br />

»Ein geübtes Auge sieht es schon dem Baume an seiner Rinde an, wenn er innerlich faul ist. Du hast deine<br />

Augen nicht offen gehabt.«<br />

Die drei Weißen hatten also keinen guten Eindruck auf ihn gemacht; sie hätten taub sein müssen, um dies<br />

seinen Worten nicht anzuhören. <strong>Der</strong> <strong>Oelprinz</strong> trat nahe zu ihm heran und sagte in halb höflichem und halb<br />

vorwurfsvollem Tone:<br />

»Es gibt Bäume, welche innerlich gesund sind, obgleich ihre Rinde krank zu sein scheint. <strong>Der</strong> "Große<br />

Donner" mag erst dann über uns urteilen, wenn er uns kennen gelernt hat!«<br />

Die Falten in der Stirn des Häuptlings vertieften sich, und seine Stimme klang streng abweisend, als er<br />

antwortete:<br />

»Es sind mehrere hundert Sommer vergangen, seit die Bleichgesichter in unser Land gekommen sind; wir<br />

haben also Zeit genug gehabt, sie kennen zu lernen. Es gab nur wenige unter ihnen, welche Freunde der<br />

roten Männer genannt wer<strong>den</strong> konnten.«<br />

»Zu diesen gehören wir; das wer<strong>den</strong> wir Euch beweisen.«<br />

»Wenn ihr dies könnt, so wird es zu eurem Glücke sein!«<br />

»Zu unserm Glücke? Ich <strong>den</strong>ke, wir haben hier bei Euch nichts zu befürchten, weil Mr. Wolf uns<br />

freundlich aufgenommen hat!«<br />

»Was er gethan und gesprochen hat, bindet die roten Männer nicht. Ich bin der oberste Häuptling der<br />

Navajos, bei <strong>den</strong>en ihr euch befindet, und euer Schicksal hängt nicht von seinem Willen ab, sondern von<br />

dem, was ich über euch bestimme.«<br />

Bei diesen Worten wurde es <strong>den</strong> drei Männern bange; der <strong>Oelprinz</strong> ließ sich dies aber nicht merken,<br />

sondern fuhr in zuversichtlichem Tone fort:<br />

»Ich habe gehört, daß der "Große Donner" ein gerechter und weiser Anführer ist; er wird Krieger, welche<br />

zu ihm gekommen sind, um ihn und seine Leute zu retten, nicht feindlich behandeln.«<br />

»Ihr uns retten?« fragte der Häuptling, indem er sein Auge abermals geringschätzig über ihre Gestalten<br />

gleiten ließ. »Wer gerettet wer<strong>den</strong> soll, muß sich in einer Gefahr befin<strong>den</strong>.«<br />

»Dies ist freilich der Fall.«

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