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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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Navajos zum Manne genommen und einen so glücklichen, bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Einfluß über ihn gewonnen hatte, wie<br />

schon früher einmal erwähnt wor<strong>den</strong> ist.<br />

Vor diesen bei<strong>den</strong> stand, an <strong>den</strong> Sattel seines Pferdes gelehnt, ein langer, hagerer, aber sehr kräftig<br />

aussehender Mann, dessen Vollbart eine glänzend eisgraue Farbe angenommen hatte. Man mußte es ihm<br />

auf <strong>den</strong> ersten Blick ansehen, daß er nie gewohnt gewesen war, die Hände in <strong>den</strong> Schoß zu legen, und wohl<br />

mehr erfahren und erlebt hatte als tausend andre. Diese drei Personen sprachen miteinander, und zwar in<br />

deutscher Sprache. Auch der Häuptling bediente sich derselben, was sich freilich nur dadurch erklären ließ,<br />

daß seine Frau eine Deutsche war.<br />

»Ich beginne nun auch, Sorge zu haben,« sagte soeben der Eisgraue. »Unsre Kundschafter sind so lange<br />

fort, daß wir nun endlich eine Nachricht von ihnen haben müßten.«<br />

»Es muß ihnen ein Unglück begeg<strong>net</strong> sein,« nickte die Frau.<br />

»Das befürchte ich nicht,« meinte der Häuptling. »Khasti-tine ist der beste Kundschafter des ganzen<br />

Stammes und hat neun erfahrene Späher mitbekommen; da kann mir nicht bange um sie sein.<br />

Wahrscheinlich sind sie nicht auf Nijoras gestoßen und müssen nun lange suchen, um Spuren von ihnen zu<br />

fin<strong>den</strong>. Dabei haben sie sich zu teilen, um verschie<strong>den</strong>e Richtungen abzustreifen und dann ist es nicht<br />

leicht, sich wieder zusammenzufin<strong>den</strong>; wenigstens vergeht eine längere Zeit dabei.«<br />

»Wollen hoffen, daß es so ist! Also ich reite jetzt und darf mir einige Krieger mitnehmen?«<br />

»Soviel wie du willst. Wer die Antilope jagen will, darf nicht allein reiten, sondern muß genug Leute<br />

haben, um sie müde zu treiben.«<br />

»So lebe wohl, Nitsas-Ini!«<br />

»Lebe wohl, Maitso!«<br />

<strong>Der</strong> Eisgraue bestieg sein Pferd und forderte im langsamen Fortreiten einige Indianer auf, mit ihm zu<br />

kommen. Sie waren gern bereit dazu, <strong>den</strong>n die Antilopenjagd ist ein Vergnügen, welches die Indianer jener<br />

Gegen<strong>den</strong> mit Lei<strong>den</strong>schaft betreiben. Er war von dem Häuptlinge Maitso genannt wor<strong>den</strong>. Dieses Wort<br />

bedeutet in der Navajosprache so viel wie Wolf, woraus sich auch schließen ließ, daß dies der<br />

ursprüngliche deutsche Name dieses Mannes war. Denkt man daran, daß der junge Freund und Kamerad<br />

Schi-Sos Adolf Wolf hieß, so wird man leicht zu der Ahnung kommen, daß dieser Maitso der Onkel war,<br />

<strong>den</strong> Adolf aufsuchen wollte.<br />

<strong>Der</strong> Graue ritt mit seinen indianischen Begleitern weit in die Ebene hinein, und es gelang ihnen, einige<br />

Antilopen zu erlegen. Auf dem Heimwege bemerkten sie, noch lange bevor sie das Lager erreicht hatten,<br />

drei Reiter, welche langsam aus östlicher Richtung geritten kamen; die Pferde derselben mußten einen<br />

langen und anstrengen<strong>den</strong> Weg zurückgelegt haben, <strong>den</strong>n man sah ihnen schon von weitem an, daß sie<br />

außeror<strong>den</strong>tlich ermüdet waren.<br />

Diese drei Reiter hielten, als sie <strong>den</strong> Trupp erblickten, ihre Pferde an, um zu beraten, ob es geraten sei,<br />

demselben zu trauen; dann kamen sie vollends herbei. Diese Leute waren Poller, Buttler und der <strong>Oelprinz</strong>.<br />

»Guten Abend, Sir!« grüßte der letztere, da die Sonne schon tief im Versinken war. »Ihr seid ein Weißer,<br />

und darum kalkuliere ich, daß Ihr uns eine wahrheitstreue Auskunft geben werdet. Zu welchem Stamme<br />

gehören die Roten, welche da bei euch sind?«<br />

»Zu <strong>den</strong> Navajos,« antwortete Wolf, indem er die ihm Unbekannten mit nicht eben günstiger Miene<br />

musterte.

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