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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»Welchen?«<br />

»Dein Herz hängt mehr an <strong>den</strong> Navajos als an meinem Stamm.«<br />

»Du irrst. Ich bin euer aller Bruder.«<br />

»Aber deine Seele gehört <strong>den</strong> Bleichgesichtern, welche unsre Feinde sind.«<br />

»Auch das ist ein Irrtum. Ich liebe alle Menschen, gleichviel ob sie eine rote oder eine bleiche Farbe haben,<br />

wenn sie das Gute thun. Und ich bin der Feind aller bösen Menschen, ohne zu fragen, ob sie Indianer oder<br />

Weiße sind. Das Beil des Krieges ist ausgegraben und nun zieht der Bruder gegen <strong>den</strong> Bruder, um sein Blut<br />

zu vergießen; das ist nicht gut, sondern bös, und darum bin ich heute nicht euer Freund. Doch dürft ihr auch<br />

nicht meinen, daß ich euer Feind sei. Ich helfe weder euch noch <strong>den</strong> Navajos, sondern ich möchte euch<br />

mahnen, <strong>den</strong> Tomahawk des Krieges wieder zu vergraben und Frie<strong>den</strong> walten zu lassen.«<br />

»Das ist nicht möglich, Das Beil, welches die Hand des Kriegers einmal ergriffen hat, darf nicht eher zur<br />

Ruhe kommen, als bis es Blut gekostet hat, Wir hören auf keinen Mund, welcher vom Frie<strong>den</strong> redet.«<br />

»Auch auf <strong>den</strong> meinigen nicht?«<br />

»Nein.«<br />

»So sehe und höre ich, daß jedes meiner Worte vergeblich sein würde; Win<strong>net</strong>ou aber pflegt nicht unnütz<br />

zu re<strong>den</strong>; ich will also schweigen. Fechtet euren Streit mit <strong>den</strong> Navajos aus; aber hütet euch, mich und<br />

meine weißen Brüder mit hineinzuziehen! Du hast uns als Feinde behandelt; das wollen wir vergessen. Nun<br />

befindest du dich in unsern Hän<strong>den</strong>; dein Leben ist in unsre Gewalt gegeben. Soll man in <strong>den</strong> Zelten eurer<br />

Feinde erzählen: Old Shatterhand und Win<strong>net</strong>ou, diese bei<strong>den</strong> Männer, haben Mokaschi gefangen<br />

genommen, obgleich er dreihundert Krieger bei sich hatte? Sollst du mit deinen Kriegern an allen<br />

Lagerfeuern verlacht und verspottet wer<strong>den</strong>? Willst du, daß man von dir sage: Er hat sogar die weißen<br />

Squaws und Kinder, welche sich in seiner Gewalt befan<strong>den</strong>, wieder hergeben müssen?«<br />

Win<strong>net</strong>ou sprach diese Fragen mit sehr gutem Grunde aus. Es war für Mokaschi unbedingt eine große<br />

Schande, unter solchen Verhältnissen und trotz seiner großen Kriegerschar festgenommen wor<strong>den</strong> zu sein.<br />

Er sollte seine vorherigen Gefangenen ungehindert ziehen lassen und dafür selbst freigegeben wer<strong>den</strong>.<br />

Ging er nicht darauf ein, so mußte dann das Versprechen, daß seine Schande verschwiegen bleiben solle,<br />

ihn doch noch willfährig machen. Er sah jetzt finster vor sich hin und antwortete nicht. Darum fuhr<br />

Win<strong>net</strong>ou fort:<br />

»Deine Krieger haben vernommen, daß du sofort getötet wirst, wenn sie uns angreifen. Hast du es auch<br />

gehört, als mein Bruder Shatterhand es ihnen hinüberrief?«<br />

Mokaschi nickte.<br />

»So weißt du also, was du zu erwarten hast. Du sollst aber dein Leben behalten und deine Freiheit<br />

zurückbekommen. Dafür verlangen wir freien Abzug von hier und alle Sachen zurück, welche uns<br />

genommen wor<strong>den</strong> sind und die wir noch nicht wieder haben.«<br />

»Die gehören nun uns!«<br />

»Nein. Wir wer<strong>den</strong> nicht eine einzige Nadel in euren Hän<strong>den</strong> lassen.«<br />

»So mag es zum Kampfe kommen!«

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