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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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Alle sahen ein, daß er recht hatte, und auch Frank gestand dies zu. Nach einiger Zeit hörte man wieder <strong>den</strong><br />

Hufschlag von Pfer<strong>den</strong>; dann war es still. Die Indianer kamen resultatlos von der Verfolgung zurück, <strong>den</strong>n<br />

wenn sie die Flüchtlinge ergriffen gehabt hätten, wären sie je<strong>den</strong>falls sehr laut gewesen.<br />

Da es voraussichtlich morgen einen anstrengen<strong>den</strong> Tag gab, mußte sich die Gesellschaft wieder schlafen<br />

legen; Win<strong>net</strong>ou und Old Shatterhand aber blieben wach, um die Nijoras zu beobachten, da ein Versuch<br />

ihrerseits, ihren gefangenen Häuptling zu befreien, doch immerhin möglich war. Aber sie blieben während<br />

der ganzen Nacht ruhig und als es Morgen wurde und die Schläfer erwachten, sah man sie drüben am Ufer<br />

des Flusses sitzen; sie waren wahrscheinlich alle munter geblieben.<br />

Bis jetzt hatte niemand ein Wort mit Mokaschi gesprochen, und auch er hatte <strong>den</strong> Mund nicht geöff<strong>net</strong>; ja,<br />

er hatte so still und unbeweglich gelegen, als ob Old Shatterhands Hieb ihn getötet habe. Aber er lebte und<br />

blickte mit sehr scharfen Augen um sich her; es war Zeit, ihm zu sagen, was man von ihm verlangte.<br />

Darum wollte Old Shatterhand das Wort nehmen. Win<strong>net</strong>ou erriet dies, bat ihn durch einen Wink zu<br />

schweigen, und wendete sich, ganz gegen seine sonstige Gewohnheit, selbst an <strong>den</strong> Häuptling Mokaschi.-<br />

»<strong>Der</strong> Häuptling der Nijoras ist ein starker Mann, ein großer Jäger und ein sehr tapferer Krieger; er hat die<br />

stärksten Büffel mit einem einzigen Pfeile getötet; darum wird er Mokaschi genannt. Ich möchte gern als<br />

sein Freund und Bruder zu ihm sprechen und bitte ihn, mir zu sagen, wer ich bin!«<br />

Das war scheinbar eine sonderbare Aufforderung, doch hatte sie ihren guten Grund und Zweck; das mochte<br />

Mokaschi <strong>den</strong>ken, und darum antwortete er bereitwillig:<br />

»Du bist Win<strong>net</strong>ou, der Häuptling der Apachen.«<br />

»Du hast ganz richtig gesprochen. Warum hast du nicht einen besondern Stamm der Apachen genannt, zu<br />

dem ich gehöre?«<br />

»Weil alle Stämme dieses großen Volkes dich als Häuptling anerkennen.«<br />

»So ist es. Weißt du, zu welchem Volke der Stamm der Navajos gehört?«<br />

»Sie sind Apachen.«<br />

»Und was sind die Nijoras, die dich ihren Häuptling nennen?«<br />

»Auch Apachen.«<br />

»Dein Mund sagt die Wahrheit. Wenn aber diese ebenso wie jene zu dem großen Volke der Apachen<br />

gehören, so sind sie Brüder. Hat ein Vater mehrere Kinder, so sollen sie sich lieben und einander beistehen<br />

in jeder Sorge, Not und Gefahr, aber sich nicht zanken oder gar bekämpfen. Da unten im Südosten wohnen<br />

die Komanchen, die Todfeinde der Apachen; ihre Krieger ziehen alljährlich aus, die Apachen zu<br />

bekämpfen; darum sollten unsre Stämme fest zusammenhalten gegen diese Diebe und Mörder. Aber sie<br />

thun dies nicht; vielmehr entzweien sie sich untereinander, reiben sich gegenseitig auf und sind dann zu<br />

schwach, wenn es gilt, <strong>den</strong> gemeinschaftlichen Feind zurückzuweisen. Wenn meine Seele daran <strong>den</strong>kt,<br />

wird mir mein Herz schwer von Sorgen wie ein Fels, der nicht von dannen zu wälzen ist. Die Nijoras und<br />

die Navajos nennen mich einen Häuptling der Apachen; sie sind auch Apachen; darum sollten ihre Ohren<br />

auf die Worte meines Mundes hören. Du hast mich und meine weißen Brüder gefangen genommen,<br />

obgleich wir euch nichts gethan haben und obwohl ich eines Stammes oder Volkes mit dir bin. Kannst du<br />

mir einen Grund angeben, <strong>den</strong> ich anerkennen muß?«<br />

»Ja.«

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