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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»Ja,« stimmte der Hobble bei, »wir hätten euch herausgeholt, das schtand bei uns bombenfest. Ob es zehn<br />

oder dreihundert Indianer waren, das hielten wir ganz ebenso für Wurscht als wie für Schnuppe.«<br />

»Ja, ihr seid zwei außeror<strong>den</strong>tliche Hel<strong>den</strong>,« meinte Old Shatterhand, halb zornig und halb belustigt. »Wo<br />

habt ihr <strong>den</strong>n gesteckt? Mir scheint, ihr seid spazieren gegangen, während ihr schlafen solltet?«<br />

»Schpazieren gerade nich. Ich hatte eenen Troom, der meine physikalische Seele in innere Offregung<br />

versetzte; ich wachte darum off und bemerkte zu meinem Erschtaunen, daß der Herr Kantor fort war. Da<br />

weckte ich meinen Busenfreund Sam, und wir gingen, <strong>den</strong> abwesen<strong>den</strong> Herrn in die Anwesenheet<br />

zurückzuführen, Inzwischen geschah der Ueberfall, <strong>den</strong> wir nich verhindern konnten. Wir verschteckten<br />

uns und sahen, daß ihr an uns vorübergeschafft wurdet. Da schtiegen wir ins Thal herunter und<br />

verschteckten uns, um euch im Momente des geeig<strong>net</strong>en Oogenblickes aus der Gefangenschaft zu befreien.<br />

Es war een Glück für uns, daß der Herr Emeritus sich entfernt hatte, <strong>den</strong>n wäre dies nich der Fall gewesen,<br />

so hätten wir ihn nich gesucht und wären doch mit gefangen genommen wor<strong>den</strong>.«<br />

»Das wird wohl ein Irrtum sein,« entgeg<strong>net</strong>e Old Shatterhand. »Ich bin überzeugt, daß der Ueberfall gar<br />

nicht hätte stattfin<strong>den</strong> können, wenn dieser Unglücksmann ruhig liegen geblieben wäre. Wo steckt er <strong>den</strong>n<br />

jetzt? Ich bemerke ihn nicht.«<br />

»Hier bin ich,« antwortete der Kantor hinter einem Baum hervor.<br />

»Schön! Sagen Sie mir doch um aller Welt willen, wie es Ihnen einfallen konnte, sich von unserm<br />

Lagerplatze zu entfernen!«<br />

»Ich wollte Wasser holen, Herr Shatterhand.«<br />

»Wasser! Hier unten vom Flusse?«<br />

»Ja.«<br />

»Sollte man so etwas für möglich halten! War <strong>den</strong>n Ihr Durst gar so groß, daß Sie ihn nicht bis morgen früh<br />

bezwingen konnten?«<br />

»Aber nicht für mich.«<br />

»Für wen <strong>den</strong>n?«<br />

»Für meinen guten Freund Herrn Hobble-Frank. Er klagte über Durst, und ich hatte mich mit ihm im Streite<br />

überworfen; das wollte ich wieder gut machen, indem ich ihm behilflich war, seinen Durst zu löschen.«<br />

»Welch ein Unsinn! Eines ganz und gar albernen Zankes wegen haben Sie unser aller Leben in Gefahr<br />

gebracht! Wahrlich, wenn wir uns nicht hier mitten in der Wildnis befän<strong>den</strong>, würde ich Sie auf der Stelle<br />

fortjagen. Das kann ich aber leider nicht, weil Sie da unbedingt zu Grunde gehen wür<strong>den</strong>.«<br />

»Ich? Glauben Sie das ja nicht! Wer eine so hohe, künstlerische Mission zu erfüllen hat, wie die meinige<br />

ist, welche zwölf volle Akte betragen wird, der kann nicht zu Grunde gehen.«<br />

»Lassen Sie sich doch nicht auslachen! Ich werde Sie in Zukunft des Abends anbin<strong>den</strong> müssen, damit Sie<br />

keine ferneren Dummheiten machen können. Und an dem ersten zivilisierten Ort, <strong>den</strong> wir erreichen, lasse<br />

ich Sie sitzen. Dann dürfen Sie mei<strong>net</strong>wegen nach Stoff für Ihre berühmte Oper suchen, bei wem und so<br />

viel Sie wollen. Ist es Ihnen <strong>den</strong>n gelungen, <strong>den</strong> Fluß hier unten zu erreichen?«

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