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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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dessen Folgen ihnen später sehr ärgerlich wer<strong>den</strong> sollten. Dem Kantor emeritus war nämlich plötzlich<br />

eingefallen, daß er in der oberen Westentasche, welche ihm nicht geleert wor<strong>den</strong> war, sein Federmesser<br />

stecken hatte. Er wollte <strong>den</strong> Fehler, <strong>den</strong> er begangen hatte, wieder gut machen und ging, während alle<br />

andern nur für Old Shatterhand und Win<strong>net</strong>ou Augen hatten, zu Poller hin, setzte sich neben <strong>den</strong>selben<br />

nieder und sagte:<br />

»Eben <strong>den</strong>ke ich daran, daß ich ein Federmesser habe. Sie wollen meinen Kamera<strong>den</strong> mit helfen. Hier ist<br />

es.«<br />

»Schön, schön!« antwortete Poller ganz entzückt. »Legen Sie sich lang neben mich her, und schnei<strong>den</strong> Sie<br />

mir die Riemen an <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> entzwei, doch so, daß niemand es sieht. Wenn Sie mir dann das Messer<br />

geben, besorge ich das weitere selbst.«<br />

»Aber Sie müssen dann auch meine Gefährten von ihren Fesseln befreien!«<br />

»Natürlich, natürlich! Also machen Sie nur schnell, schnell!«<br />

<strong>Der</strong> Kantor kam dieser Aufforderung nach und gab Poller das Messer in dem Augenblicke, in welchem Old<br />

Shatterhand das Durchschnei<strong>den</strong> der Riemen, mit <strong>den</strong>en die Weißen gefesselt waren, selbst in die Hand<br />

nahm. Darum sagte er:<br />

»Sehen Sie dorthin! Nun ist Ihre Hilfe nicht nötig. Shatterhand wird Sie auch frei machen. Sie können mir<br />

mein Messer wieder geben.«<br />

»Fällt mir nicht ein!« antwortete Poller. »Machen Sie sich schnell wieder zu Ihren Leuten hin; wir drei<br />

kommen dann gleich nach!«<br />

<strong>Der</strong> Kantor stand also auf und sprang, als er sah, was die andern auf Old Shatterhands Befehl machten, zu<br />

seinem Pferde, um dasselbe auch schnell fortzuziehen.<br />

Jetzt nun war die Situation so, daß nur Buttler, Poller und der <strong>Oelprinz</strong> am Feuer lagen; die Indianer hatten<br />

sich, um ihren Fein<strong>den</strong> keine sicheren Ziele zu bieten, gegen <strong>den</strong> Fluß hin in das Dunkel zurückgezogen,<br />

während die Weißen am Fuße der Thalwand unter <strong>den</strong> Bäumen steckten. Aus diesem Verstecke heraus rief<br />

Old Shatterhand <strong>den</strong> Roten zu:<br />

»Die Krieger der Nijoras mögen sich ja ruhig verhalten. Beim geringsten Zeichen der Feindseligkeit oder<br />

wenn auch nur einer von ihnen es wagen wollte, zu uns herüberzuspähen, wer<strong>den</strong> wir ihren Häuptling<br />

töten. Wenn es Tag gewor<strong>den</strong> ist, soll über <strong>den</strong>selben verhandelt wer<strong>den</strong>. Wir sind Freunde aller roten<br />

Männer und wer<strong>den</strong> uns nur dann an ihm vergreifen, wenn wir gezwungen wer<strong>den</strong>, uns zu verteidigen.«<br />

Die Indianer nahmen als ganz natürlich an, daß er Wort halten würde, obgleich es ihm selbst dann, wenn<br />

sie angegriffen hätten, nicht eingefallen wäre, einen Mord zu begehen. Und für einen Mord hielt er es selbst<br />

in diesem Falle, einem wehrlosen Gefangenen das Leben zu nehmen, <strong>den</strong>n wehrlos war jetzt der Häuptling,<br />

weil man ihn an <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> und Füßen gefesselt hatte.<br />

Sam Hawkens und der Hobble-Frank waren unter <strong>den</strong> Steinen hervorgekrochen. <strong>Der</strong> erstere sagte in seiner<br />

eigentümlichen Weise:<br />

»Das haben die roten Gentlemen wohl nicht gedacht! Dreihundert solche Kerle lassen sich von zwei<br />

Männern in das Bockshorn jagen. So etwas ist noch gar nicht dagewesen! Aber selbst dann, wenn es nicht<br />

gelungen wäre, hätte es dasselbe Ende genommen, nur ein wenig später, <strong>den</strong>n wir lagen hier, um euch zu<br />

befreien, hihihihi!«

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