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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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Würdest du nicht das alles von uns fordern, wenn wir euch ziehen ließen?«<br />

»Allerdings.«<br />

»So siehst du, daß ich recht hatte. Wir geben die Beute nicht heraus und wer<strong>den</strong> auch euch festhalten, <strong>den</strong>n<br />

euer Tod am Marterpfahle wird unsern Stamm berühmter machen, als jemals ein Stamm der roten Männer<br />

gewesen ist, und wir wer<strong>den</strong> nach unserm Tode in <strong>den</strong> ewigen Jagdgrün<strong>den</strong> zu <strong>den</strong> obersten der Seligen<br />

gehören, weil eure abgeschie<strong>den</strong>en Seelen uns dort bedienen müssen.«<br />

Old Shatterhand machte trotz seiner enggefesselten Hände eine geradezu unnachahmlich stolze<br />

Armbewegung und fragte:<br />

»Pshaw! Ist dies dein fester Entschluß?«<br />

»Ja.«<br />

»Aber wir sind nicht eure Feinde!«<br />

»Wir halten euch dafür, folglich seid ihr es!«<br />

»So hast du gesprochen, und ich werde auch mein letztes Wort sagen. Höre es: Ihr könnt uns nicht<br />

festhalten und werdet auch die Beute herausgeben. Unsre Seelen wer<strong>den</strong> die eurigen nicht bedienen, <strong>den</strong>n<br />

wenn es uns beliebt, sen<strong>den</strong> wir euch jetzt, in diesem Augenblicke, in die ewigen Jagdgründe, wo ihr dann<br />

uns bedienen müßt, anstatt wir euch. Ich habe gesprochen.«<br />

Er wollte sich abwen<strong>den</strong>; da trat der Häuptling ihm um einige Schritte rasch näher und herrschte ihn an:<br />

»Wagst du, so mit mir, dem obersten Häuptlinge der Nijoras zu re<strong>den</strong>! Seid ihr unsre Gefangenen oder sind<br />

wir die eurigen? Zähle deine Leute; sie sind gefesselt und nur wenige Männer; wir aber sind frei, bewaff<strong>net</strong><br />

und zählen über dreimal zehn mal zehn tapfere Krieger!«<br />

»Pshaw! Old Shatterhand und Win<strong>net</strong>ou sind nicht gewöhnt, ihre Feinde zu zählen, und ob wir gefesselt<br />

sind oder nicht, das ist uns gleich. Wir haben nicht eure Feinde sein, sondern friedlich von euch ziehen<br />

wollen; du aber hast uns die Feindschaft aufgezwungen. Wohlan, wir nehmen sie an. Das Kriegsbeil mag<br />

ausgegraben sein zwischen mir und dir, zwischen uns und euch. Nicht die Zahl der Köpfe oder die<br />

gefesselten Hände wer<strong>den</strong> entschei<strong>den</strong>, sondern die Vortrefflichkeit der Waffen und die Macht des<br />

Geistes!«<br />

Er warf einen kurzen Blick auf Win<strong>net</strong>ou und dieser neigte zustimmend, doch kaum bemerkbar, das Haupt.<br />

Die bei<strong>den</strong> verstan<strong>den</strong> sich ohne Worte. <strong>Der</strong> Häuptling der Nijoras beachtete dies in seinem Zorne nicht; er<br />

rief mit vor Wut bebender Stimme.<br />

»Wo sind eure Waffen und wo ist der Geist, von dem du sprichst? Eure drei berühmten Gewehre hängen<br />

hier an meiner Schulter, und - - -«<br />

»<strong>Der</strong> Geist, von dem ich sprach, wird sie dir nehmen!« fiel Old Shatterhand ihm in die Rede.<br />

In diesem Augenblicke stand er bei ihm, erhob die gefesselten Hände und schmetterte ihn mit einem Hiebe<br />

der bei<strong>den</strong> Fäuste besinnungslos zu Bo<strong>den</strong>. Schon stand auch Win<strong>net</strong>ou bei ihm, riß dem Leblosen das<br />

Messer aus dem Gürtel und schnitt mit demselben die Armriemen Old Shatterhands durch, worauf dieser<br />

ihm die seinigen zerschnitt. Nun hatten sie die Hände frei. Noch etwa zwei Schnitte und auch ihre<br />

Fußriemen fielen. Das war so schnell geschehen, daß die Roten gar keine Zeit gefun<strong>den</strong> hatten, eine

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